HANSEstyle 2 | 2016
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Stadtgeschichte(N)<br />
DDR gehörenden Deponie Schönberg<br />
in Mecklenburg-Vorpommern entsorgt.<br />
Das noch immer entstehende Sickerwasser<br />
wird heute durch eine Aufbereitungsanlage<br />
gereinigt und entgiftet.<br />
Während der IBA machte man aus der<br />
inzwischen versiegelten und danach begrünten<br />
Mülldeponie den Energieberg<br />
Georgswerder: Ein Windpark mit vier<br />
Windenergieanlagen und eine Solaranlage<br />
erzeugen Strom für rund 4.000<br />
Haushalte. An der Nordseite des Energieberges,<br />
in der Fiskalischen Straße 2,<br />
befindet sich ein Informationszentrum<br />
mit einer Multimedia-Show über Entstehung<br />
und Sanierung dieser einstigen<br />
Deponie. Und von oben auf dem 40 Meter<br />
hohen Berg, vom Horizontweg aus,<br />
haben Sie einen herrlichen Rundblick<br />
auf das Hamburger Umland.<br />
Bleiben wir noch einen Moment bei den<br />
Themen Energie und Ausblick. Weiter<br />
im Westen, in der Neuhöfer Straße<br />
7 – zwischen Rotenhäuser Damm und<br />
Weimarer Straße – steht der sogenannte<br />
Energiebunker. Ein Betonkoloss, ein<br />
ehemaliger Flakbunker und Schutzraum<br />
für die Wilhelmsburger Bevölkerung,<br />
den man nach Kriegsende vergeblich<br />
zu sprengen versuchte. Auch dieser<br />
Bunker wurde im Rahmen der IBA saniert<br />
und als Mahnmal hergerichtet.<br />
Auf dem Dach und an die Südseite<br />
Die Windmühle Johanna – eine betriebsbereite<br />
Galerie-Holländermühle. Heute<br />
beliebte Hochzeitsmühle, in der man den<br />
Bund fürs Leben schließen kann<br />
In den säuberlich angelegten und sorgfältig gepflegten Schrebergärten im Inselpark<br />
finden deren Besitzer Entspannung vom Stadtleben<br />
montierte man Solarhüllen. Zusammen mit der Abwärme aus einem benachbarten<br />
Industriebetrieb soll der Energiebunker nun einen Teil des umliegenden Reiherstiegviertels<br />
mit Elektrizität und Wärme versorgen. Und vom 8. Stock hat man auf<br />
der Terrasse rund um das Café vju einen fantastischen Ausblick auf die Hamburger<br />
Stadtsilhouette bis hinüber zum Hafen und in Richtung Harburg.<br />
MultiKulti im Weltquartier<br />
Im Westen am Fuße des Bunkers befindet sich zwischen Weimarer- und Veringstraße<br />
das benachbarte Weltquartier. Eine in Teilen modernisierte ehemalige Arbeitersiedlung<br />
mit heute knapp 800 Wohneinheiten und einem Gewerbehof. Dort lebten<br />
1.700 Menschen aus 30 Herkunftsländern lange Zeit in sanierungsbedürftigen<br />
Wohnungen, die nun wieder hergerichtet oder neu erbaut wurden. Niemand wurde<br />
wegen dieser Umbauarbeiten vertrieben, alle konnten zurück in die ihnen vertraut<br />
gewordene Umgebung. Dort war, ist und bleibt ein für das Reiherstiegviertel typisches<br />
multi-kulturelles Leben und Treiben. Und im neuen Welt-Gewerbehof an der<br />
Rotenhäuser Straße entstanden auf rund 6.000 Quadratmeter flexible Geschäftseinheiten<br />
für Klein- und Kleinstbetriebe, auch für migrantische Existenzgründer,<br />
unter ihnen Handwerker, Einzelhändler, Kreative und Dienstleister.<br />
Machen wir jetzt einen großen Sprung ins neu entstandene Zentrum Wilhelmsburg<br />
Mitte. Über die Fußgängerbrücke vom Wilhelmsburger S-Bahnhof erreicht<br />
man nach gut 100 Metern dieses neue Stadtquartier. Der Neubau der Behörde für<br />
Stadtentwicklung und Umwelt fällt durch seinen turmartigen Mittelbau und die<br />
bunt-markanten Fassaden sofort ins Auge. Gegenüber, rund um den Eingang zum<br />
Wilhelmsburger Inselpark, zahlreiche architektonische Vorzeigeprojekte: Wohnhäuser<br />
und Veranstaltungsgebäude, ein Ärztehaus und ein Seniorenzentrum, ein<br />
Hotel sowie verschiedene Informations- und Sportstätten, darunter ein Hallenbad<br />
und die Basketball-Halle der Hamburg Towers. Das schon Ende der 70er Jahre großzügig<br />
gestaltete Berufsschulzentrum auf der anderen Straßenseite komplettiert<br />
den Ortskern. Ganz neu, jenseits der Bahnlinie an der Krieterstraße, entstand das<br />
Bildungszentrum Tor zur Welt – mit einer Grundschule, einem Gymnasium, Kita,<br />
Elternschule, Volkshochschule, einem Integrations- und Beratungszentrum sowie<br />
einem Theaterdomizil. Der nun markanter gewordene Ortskern wird ergänzt durch<br />
das alte, im Jahr 1903 erbaute, neogotische Rathaus an der Mengestraße und durch<br />
das Bürgerhaus schräg gegenüber.<br />
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