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Bahnsport NR: 9/2016

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Für Marek Cieslak war es die zehnte Teamweltmeisterschaft<br />

als Coach der polnischen Mannschaft.<br />

Er konnte die begehrte Ove-Fundin-Trofach<br />

abgelegt hatte, ohne dass es eine konkrete<br />

Berührung gab. Die vermeintliche „Schwalbe“<br />

ließ Referee Christian Froschauer nicht gelten<br />

und disqualifizierte den Australier. Darüber<br />

könnte man sicherlich noch viel und oft diskutieren.<br />

Patryk Dudek und Bartosz Zmarzlik gewannen<br />

die folgenden zwei Läufe und nach Lauf<br />

19 erhielt Krzysztof Kasprzak, mit 32 Jahren der<br />

älteste Fahrer der Polen, die „Traditional<br />

Bumps“. Nach seinem 2. Platz vor Freddie Lindgren<br />

waren die Polen Weltmeister. England<br />

führte noch mit einem Punkt vor den enttäuschenden<br />

Schweden. Freddie Lindgren musste<br />

im letzten Lauf nur Tai Woffinden besiegen, um<br />

zumindest ein Stechen um Platz 2 zu erreichen.<br />

Aber das ließ der Engländer nicht zu. Er, der amtierende<br />

Weltmeister, ist auch in diesem Jahr<br />

das Maß aller Dinge. Und so fuhr er auch seinen<br />

letzten Lauf. Seine Positionierung vor Lindgren<br />

reichte für die Silbermedaille. Einen Angriff auf<br />

den führenden Piotr Pawlicki sparte er sich.<br />

• Texte: Andreas Fahldiek; Fotos: Jarek Pabijan<br />

AM RANDE<br />

Teamchef Alun Rossiter konnte seine Tränen<br />

nicht verbergen. Er hatte mit seinen Entscheidungen<br />

alles richtig gemacht. Tai Woffinden allein<br />

erfuhr 19 Punkte von den insgesamt 32 Zählern.<br />

„Wir haben nicht Gold verloren, wir haben<br />

Silber gewonnen. Woffy gab Großbritannien die<br />

Kraft, Schweden zu überholen.“<br />

Colin Meredith war der heimliche Gewinner des<br />

Abends. Der 66-Jährige präparierte die 347 Meter<br />

lange Bahn absolut exzellent. Als Track Curator<br />

schuf er eine Bahn, die immens viele Linien<br />

zuließ. Nie war diese Bahn besser. Bereits seit<br />

1981 arbeitet Colin erfolgreich als Track Curator<br />

in Leicester, Coventry, Oxford, Peterborough<br />

und aktuell für Belle Vue. Er war von 1971 bis<br />

1979 Ligafahrer für fünf britische Clubs.<br />

Fredrik Lindgren nach dem Rennen ratlos: „Wir<br />

haben auch die Möglichkeiten dieser Bahn verkannt<br />

und die Abstimmung verloren. Der dritte<br />

Durchgang war verheerend für uns. Davon<br />

konnten wir uns nicht mehr erholen.“<br />

Alter der Teilnehmer: Polen stellte mit 24,5 Jahren<br />

im Durchschnitt das jüngste Team. Auch<br />

Großbritannien setzte auf die Youngster, die<br />

25,3 Jahre im Schnitt alt sind. Australiens Team<br />

war 26,3 Jahre alt. Schweden war mit 32,3 Jahren<br />

mit Abstand die älteste Mannschaft.<br />

phäe bereits zum siebten Mal in Empfang nehmen.<br />

Marek selbst war 1977 Mitglied der erfolgreichen<br />

Meistermannschaft der White City Rebels<br />

in London. Er traf eine heißdiskutierte Entscheidung:<br />

Cieslak nahm Maciej Janowski nach<br />

seiner Vorstellung mit 7 Punkten in Event 1 (Vojens)<br />

aus dem Team und brachte den erfahrenen<br />

Kasprzak. „Ich nahm Janowski raus. Es ist<br />

mein Job und ich musste die Entscheidung treffen.<br />

Meiner Meinung nach ist die Bahn in Belle<br />

Vue zu groß und zu weit für Maciej und KK ist<br />

halt der zur Zeit erfahrenste England-Fahrer.<br />

Urlaub interruptus: Damit hatte Gorzows und<br />

Coventrys Krzysztof Kasprzak wohl nicht gerechnet.<br />

Kurzfristig und überraschend wurde er<br />

für das SWC-Finale in Manchester berufen. Darum<br />

musste er seinen Kurzurlaub im berühmten<br />

polnischen Seebad Zopot abbrechen und sich<br />

auf den Weg nach Manchester machen!<br />

Piotr Pawlicki war der neue Mannschaftskapitän.<br />

Er widmete die Goldmedaille unter anderem<br />

seinem Vater Piotr sen., der am folgenden<br />

Sonntag Geburtstag hatte. Für Piotr war es ein<br />

enormer Erfolg. Er fuhr zum ersten Mal im polnischen<br />

A-Team und das gleich als Mannschaftskapitän.<br />

Und das, obwohl es doch zu Beginn<br />

dieser Saison nicht so gut für ihn lief.<br />

Nach den schlimmen Wochen im letzten Jahr<br />

kehrte der an den Rollstuhl gefesselte Darcy<br />

Ward erstmals wieder nach England zurück.<br />

Hier arbeitete er unter anderem auch für das<br />

britische Fernsehen.<br />

Speedway World Cup - Finale - Manchester/GB - 30.7.<strong>2016</strong><br />

Ergebnis:<br />

1. Polen, 39 Punkte (Bartosz Zmarzlik 11, Piotr Pawlicki 10, Patryk<br />

Dudek 10, Krzysztof Kasprzak 8, Krystian Pieszczek N);<br />

2. Großbritannien, 32 (Tai Woffinden 19, Daniel King 5, Craig<br />

Cook 5, Robert Lambert 3, Adam Ellis N); 3. Schweden,<br />

30 (Fredrik Lindgren 10, Andreas Jonsson 8, Antonio Lindbäck<br />

6, Peter Ljung 6, Joel Andersson N); 4. Australien, 22 (Chris<br />

Holder 10, Jason Doyle 7, Sam Masters 5, Josh Grajczonek 0,<br />

Brady Kurtz N).<br />

Darcy Ward (mit Freundin<br />

Lizzie Turner) im Gespräch<br />

mit Jason Doyle (rechts)<br />

September '16 BAHNSPORT AKTUELL 13

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