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Für Marek Cieslak war es die zehnte Teamweltmeisterschaft<br />
als Coach der polnischen Mannschaft.<br />
Er konnte die begehrte Ove-Fundin-Trofach<br />
abgelegt hatte, ohne dass es eine konkrete<br />
Berührung gab. Die vermeintliche „Schwalbe“<br />
ließ Referee Christian Froschauer nicht gelten<br />
und disqualifizierte den Australier. Darüber<br />
könnte man sicherlich noch viel und oft diskutieren.<br />
Patryk Dudek und Bartosz Zmarzlik gewannen<br />
die folgenden zwei Läufe und nach Lauf<br />
19 erhielt Krzysztof Kasprzak, mit 32 Jahren der<br />
älteste Fahrer der Polen, die „Traditional<br />
Bumps“. Nach seinem 2. Platz vor Freddie Lindgren<br />
waren die Polen Weltmeister. England<br />
führte noch mit einem Punkt vor den enttäuschenden<br />
Schweden. Freddie Lindgren musste<br />
im letzten Lauf nur Tai Woffinden besiegen, um<br />
zumindest ein Stechen um Platz 2 zu erreichen.<br />
Aber das ließ der Engländer nicht zu. Er, der amtierende<br />
Weltmeister, ist auch in diesem Jahr<br />
das Maß aller Dinge. Und so fuhr er auch seinen<br />
letzten Lauf. Seine Positionierung vor Lindgren<br />
reichte für die Silbermedaille. Einen Angriff auf<br />
den führenden Piotr Pawlicki sparte er sich.<br />
• Texte: Andreas Fahldiek; Fotos: Jarek Pabijan<br />
AM RANDE<br />
Teamchef Alun Rossiter konnte seine Tränen<br />
nicht verbergen. Er hatte mit seinen Entscheidungen<br />
alles richtig gemacht. Tai Woffinden allein<br />
erfuhr 19 Punkte von den insgesamt 32 Zählern.<br />
„Wir haben nicht Gold verloren, wir haben<br />
Silber gewonnen. Woffy gab Großbritannien die<br />
Kraft, Schweden zu überholen.“<br />
Colin Meredith war der heimliche Gewinner des<br />
Abends. Der 66-Jährige präparierte die 347 Meter<br />
lange Bahn absolut exzellent. Als Track Curator<br />
schuf er eine Bahn, die immens viele Linien<br />
zuließ. Nie war diese Bahn besser. Bereits seit<br />
1981 arbeitet Colin erfolgreich als Track Curator<br />
in Leicester, Coventry, Oxford, Peterborough<br />
und aktuell für Belle Vue. Er war von 1971 bis<br />
1979 Ligafahrer für fünf britische Clubs.<br />
Fredrik Lindgren nach dem Rennen ratlos: „Wir<br />
haben auch die Möglichkeiten dieser Bahn verkannt<br />
und die Abstimmung verloren. Der dritte<br />
Durchgang war verheerend für uns. Davon<br />
konnten wir uns nicht mehr erholen.“<br />
Alter der Teilnehmer: Polen stellte mit 24,5 Jahren<br />
im Durchschnitt das jüngste Team. Auch<br />
Großbritannien setzte auf die Youngster, die<br />
25,3 Jahre im Schnitt alt sind. Australiens Team<br />
war 26,3 Jahre alt. Schweden war mit 32,3 Jahren<br />
mit Abstand die älteste Mannschaft.<br />
phäe bereits zum siebten Mal in Empfang nehmen.<br />
Marek selbst war 1977 Mitglied der erfolgreichen<br />
Meistermannschaft der White City Rebels<br />
in London. Er traf eine heißdiskutierte Entscheidung:<br />
Cieslak nahm Maciej Janowski nach<br />
seiner Vorstellung mit 7 Punkten in Event 1 (Vojens)<br />
aus dem Team und brachte den erfahrenen<br />
Kasprzak. „Ich nahm Janowski raus. Es ist<br />
mein Job und ich musste die Entscheidung treffen.<br />
Meiner Meinung nach ist die Bahn in Belle<br />
Vue zu groß und zu weit für Maciej und KK ist<br />
halt der zur Zeit erfahrenste England-Fahrer.<br />
Urlaub interruptus: Damit hatte Gorzows und<br />
Coventrys Krzysztof Kasprzak wohl nicht gerechnet.<br />
Kurzfristig und überraschend wurde er<br />
für das SWC-Finale in Manchester berufen. Darum<br />
musste er seinen Kurzurlaub im berühmten<br />
polnischen Seebad Zopot abbrechen und sich<br />
auf den Weg nach Manchester machen!<br />
Piotr Pawlicki war der neue Mannschaftskapitän.<br />
Er widmete die Goldmedaille unter anderem<br />
seinem Vater Piotr sen., der am folgenden<br />
Sonntag Geburtstag hatte. Für Piotr war es ein<br />
enormer Erfolg. Er fuhr zum ersten Mal im polnischen<br />
A-Team und das gleich als Mannschaftskapitän.<br />
Und das, obwohl es doch zu Beginn<br />
dieser Saison nicht so gut für ihn lief.<br />
Nach den schlimmen Wochen im letzten Jahr<br />
kehrte der an den Rollstuhl gefesselte Darcy<br />
Ward erstmals wieder nach England zurück.<br />
Hier arbeitete er unter anderem auch für das<br />
britische Fernsehen.<br />
Speedway World Cup - Finale - Manchester/GB - 30.7.<strong>2016</strong><br />
Ergebnis:<br />
1. Polen, 39 Punkte (Bartosz Zmarzlik 11, Piotr Pawlicki 10, Patryk<br />
Dudek 10, Krzysztof Kasprzak 8, Krystian Pieszczek N);<br />
2. Großbritannien, 32 (Tai Woffinden 19, Daniel King 5, Craig<br />
Cook 5, Robert Lambert 3, Adam Ellis N); 3. Schweden,<br />
30 (Fredrik Lindgren 10, Andreas Jonsson 8, Antonio Lindbäck<br />
6, Peter Ljung 6, Joel Andersson N); 4. Australien, 22 (Chris<br />
Holder 10, Jason Doyle 7, Sam Masters 5, Josh Grajczonek 0,<br />
Brady Kurtz N).<br />
Darcy Ward (mit Freundin<br />
Lizzie Turner) im Gespräch<br />
mit Jason Doyle (rechts)<br />
September '16 BAHNSPORT AKTUELL 13