Endokrinologie Informationen - Deutsche Gesellschaft für ...
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ABSTRACTS<br />
Neue Bundesländer Alte Bundesländer<br />
1979 Entwurf eines Kropfbekämpfungs- 1981 Neufassung der Diätversorgung<br />
programms – Wegfall des Warmhinweises auf jodierten<br />
Salzpackungen „nur bei ärztlich festgestelltem<br />
1983 Jodsalzprophylaxe <strong>für</strong> Südbezirke und Jodmangel“<br />
Bezirk Cottbus (20 mg/KJ kg) – Jodgehalt von 4 auf 20 mg KJ/kg<br />
– Jodat statt Jodid<br />
1985 Beratung bei Gesetzgebung und Aufklärung Verwendung: nur im Haushalt, Gültigkeit des<br />
Juli: 84% des Paketsalzes werden mit Freiwilligkeitsprinzips<br />
32 mg KJ03/kg jodiert und in allen Bezirken<br />
ausgeliefert 1984 Gründung des Arbeitskreises Jodmangel<br />
1986 März: Einsatz von jodierten Mineralstoff- 1989 Jodiertes Speisesalz wird aus<br />
gemischen bei landwirtschaftlichen Nutz- Diätverordnung in Zusatzstoff-Zulassungsverordnung<br />
tieren: Schweine (alle Bezirke) überführt.<br />
Rinder: (Südbezirke und Bezirk Cottbus) – Verwendung in Großküchen möglich<br />
– Einsatz bei gewerblicher Herstellung<br />
1991 Jodierung des Sacksalzes (20 mg KJ03/kg) von Lebensmitteln und Fertiggerichten<br />
Tab. 4.: Entwicklungsphasen der Kropfprophylaxe in den alten und neuen Bundesländern (ehemals DDR) vor der Wiedervereinigung<br />
1990/91 Anreicherung der Säuglingsnahrung mit KJO3 (60 µg/l), Praenahrung mit 100 µg/l)<br />
Mai: WHO-Resolution zur Bekämpfung des Jodmangels<br />
September: Unicef-Weltgipfel – 71 Staatsoberhäupter unterzeichnen Verpflichtung bis 2000<br />
den Jodmangel zu beseitigen<br />
1991 Jodiertes Nitritpökelsalz wird erlaubt (BGB Teil I, Nr. 63, v. 29.11.1991<br />
1993 Zweite Verordnung zur Änderung der Vorschriften über jodiertes Speisesalz (BGB Teil I,<br />
Nr. 68, v. 22.12.1993)<br />
– bei lose verkauften Lebensmitteln sowie in Gemeinschaftsverpflegungen<br />
Deklarierung nicht nötig, freiwillige Angaben erlaubt<br />
– bei verpackten Lebensmitteln reicht ein Hinweis im Zutatenverzeichnis<br />
(Doppeldeklarierung entfällt)<br />
– neben dem Begriff „jodiertes Salz“ kann auch der Begriff „Jodsalz“ verwendet werden<br />
– Käse- und Fleischverordnung: Verwendung von Jodsalz bzw. jodiertem Nitritpökelsalz bei<br />
der Herstellung von Käse- bzw. Fleisch- und Wurstwaren erlaubt<br />
1996 Im Zutatenverzeichnis reicht „jodiertes Speisesalz“ oder „jodiertes Nitritpökelsalz“.<br />
Die zusätzliche Angabe der Zusatzstoffe Kalium- oder Natriumjodat kann entfallen<br />
(BGB Teil I, Nr. 15, v. 19.3.1996)<br />
1996 Einführung des „Jodsiegels“ (Gütesiegel)<br />
Erstes bundesweites Jodmonitoring des BMG<br />
Tab. 5: Prophylaktische Maßnahmen nach 1990<br />
ketierten Speisesalzes jodiert. 1986 wurden aufgrund<br />
erheblicher Jodmangelerkrankungen in der Tierproduktion<br />
jodierte Mineralstoffgemischte bei den landwirtschaftlichen<br />
Nutztieren Rind und Schwein eingesetzt.<br />
Diese Maßnahme führte über die Nahrungskette<br />
zu einer wesentlichen Verbesserung der Bevölkerung.<br />
Die Erfolge dieser Prophylaxe gingen mit der deutschen<br />
Wiedervereinigung mehr oder weniger zurück.<br />
Einer generellen Jodprophylaxe stand das Grundgesetz<br />
entgegen. Das Freiwilligkeitsprinzip beeinflusste<br />
nunmehr wesentlich die Effektivität prophylaktischer<br />
Maßnahmen. Große Aufklärungsaktivitäten initiiert<br />
50 <strong>Endokrinologie</strong> <strong>Informationen</strong><br />
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