Zeit für Familie - Kompetenzzentrum Beruf & Familie Baden ...
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Problemorientierte Einführung<br />
Jahresablauf takten, etwa Ferienzeiten und Urlaubszeiten; (3) zeitliche Taktgeber des Lebenslaufs, wie etwa<br />
Ausbildungszeiten und das Renteneintrittsalter. <strong>Zeit</strong>konten sind ein Instrument zum Ausgleich und zur<br />
Bewältigung von im Lebensverlauf variierenden <strong>Zeit</strong>knappheiten. Neben Anstrengungen <strong>für</strong> eine bessere<br />
Passung der <strong>Zeit</strong>strukturen wird es zukünftig auch darum gehen, <strong>Zeit</strong> <strong>für</strong> Verantwortung <strong>für</strong> <strong>Familie</strong> durch die<br />
Entwicklung und Förderung gezielter Substitutionsmöglichkeiten zu schaffen. Substitutionen von<br />
<strong>Familie</strong>narbeit und von haushaltsnahen Tätigkeiten können durch öffentliche Einrichtungen,<br />
marktwirtschaftliche Angebote, zivilgesellschaftliche Formen der Unterstützung, etwa im Rahmen von<br />
Nachbarschaftshilfe, sowie durch <strong>Familie</strong>nmitglieder erbracht werden. Die Schaffung von Anreizstrukturen<br />
zur Entwicklung solcher Angebote erscheint dabei durchaus überlegenswert.<br />
Die vorstehenden Eckpunkte eines Konzepts von <strong>Familie</strong>nzeitpolitik haben verdeutlicht, dass es um ein neues<br />
Politikfeld geht, mit dem verschiedene Ziele verfolgt werden können und das eine Reihe von<br />
Handlungsfeldern, Akteuren, Ansatzpunkten und Instrumenten adressiert. Darin liegt ein erheblicher<br />
Systematisierungsbedarf. Um diesem gerecht zu werden und das Politikfeld <strong>Familie</strong>nzeitpolitik zu entwickeln,<br />
wäre ein Abgleich familienzeitrelevanter Bestimmungen, Gesetze, Verordnungen und Normen sowohl in den<br />
verschiedenen unmittelbaren familienpolitischen Handlungsfeldern wie auch in angrenzenden Politikfeldern<br />
hilfreich, um herauszufinden, inwiefern vom bestehenden Recht konsistente Anreize <strong>für</strong> „<strong>Zeit</strong> <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>―<br />
ausgehen oder inwiefern sich möglicherweise einzelne rechtliche Bestimmungen familienzeitpolitisch<br />
gegenläufig auswirken. Es könnte überlegt werden, ob eine solche rechtliche Bestandsaufnahme nicht ein<br />
erster Schritt in die Richtung eines „family mainstreaming― sein könnte, mit dem eine Art Abschätzung der<br />
Folgen von Programmen und Gesetzen der <strong>Familie</strong>npolitik 50 sowie anderer Politikfelder auf die mit<br />
<strong>Familie</strong>nzeitpolitik intendierten Ziele auf den Weg gebracht werden könnte. Eine solche<br />
Rechtsfolgenabschätzung könnte die strukturelle Blindheit zahlreicher Rechtsbereiche gegenüber familiären<br />
Belangen abmildern und eine neue Perspektive auf die Bedürfnisse von <strong>Familie</strong>n eröffnen.<br />
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