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Facetten November 2013

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Der Traum vom Stapler-Führerschein<br />

Dimitri Kloster hat einen Außenarbeitsplatz bei Pro Dokument<br />

Dimitri Kloster hat einen Traum: Er<br />

möchte den Führerschein für den Gabelstapler<br />

machen und damit eine weitere<br />

Stufe seiner beruflichen Qualifikation erklimmen.<br />

Noch übt er auf dem Hof der<br />

Pro Dokument gGmbH, bewegt mit dem<br />

Stapler Gitterboxen hin und her. „Das<br />

kann ich schon alles“, sagt der 29-Jährige<br />

stolz. Fehlt nur noch der Stapler-Führerschein.<br />

1996 ist Dimitri Kloster mit seinen Eltern<br />

aus Kasachstan nach Kassel gekommen,<br />

damals sprach er nur Russisch.<br />

Doch rasch lernte er auch die deutsche<br />

Sprache. Seit 2002 ist er in der Kasseler<br />

Werkstatt (KSW) beschäftigt.<br />

Je nachdem, wo Arbeit anfällt, ist er<br />

mal in der Aktenvernichtung tätig oder er<br />

verpackt Schrauben, Bremsscheiben und<br />

Trennscheiben für Mercedes. Dabei muss<br />

er nicht selten zentnerschwere Pakete bewegen.<br />

Aber Dimitri Kloster ist ein starker<br />

junger Mann und kann kräftig zupacken.<br />

„Die Arbeit ist gut, ich bin sehr zufrieden“,<br />

sagt er und: „Es ist ja nicht so, dass<br />

ich nichts kann!“<br />

Das findet auch Andreas Schuller,<br />

Fachkraft für berufliche Integration, der<br />

ihm nach seinem anfangs etwas holprigen<br />

Start eine sehr gute Entwicklung<br />

bescheinigt: „Er lernt jeden Tag dazu.“<br />

Kloster ist einer der Mitarbeiter nach dem<br />

neuen Hessischen Übergangspapier (s.<br />

Kasten). In spätestens zwei Jahren, schätzt<br />

Schuller, könnte er die KSW verlassen, einen<br />

festen Arbeitsvertrag bei der Pro Dokument<br />

erhalten und damit in den ersten<br />

Arbeitsmarkt wechseln.<br />

Bis dahin will er nicht nur Staplerfahrer<br />

sein, sondern auch noch so manches<br />

Tor für die Fußballmannschaft der KSW<br />

und des TSV Oberzwehren-Mattenberg<br />

schießen. Wo er da am liebsten spielt?<br />

Natürlich ganz vorn, denn: „Ich bin immer<br />

Stürmer.“<br />

tst<br />

Stichwort Hessisches Übergangspapier (HÜP)<br />

Das HÜP soll WerkstattmitarbeiterInnen den Weg in<br />

den ersten Arbeitsmarkt ebnen und zu betriebsintegrierten<br />

Beschäftigungsverhältnissen führen. Derzeit<br />

gibt es hessenweit 600 derartige Arbeitsplätze, bis zum<br />

Jahr 2016 sollen es 1.200 sein. Nach Aussage von Andreas<br />

Schuller will die KSW ihre HÜP-Plätze bis Ende<br />

2016 verdoppeln. Bis 2011 gab es 15 betriebsintegrierte<br />

Arbeitsplätze, bis 2016 sollen es 30 sein. Dimitri Kloster<br />

ist aktuell bereits der 27. HÜP-Beschäftigte.<br />

18 FACETTEN Pro Dokument

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