06.09.2016 Aufrufe

s'Positive Magazin 08.2016

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wie liefen dann die Tage für Sie konkret<br />

ab? Die Sendung dauerte ja sechs Wochen.<br />

Sechs Wochen mit 20 schönen Frauen –<br />

wie hält man das aus?<br />

Es wurden im Verlaufe der Sendungen immer<br />

weniger. Ich hatte eine Villa zur Verfügung<br />

und ich konnte mich zurückziehen.<br />

Alleine?<br />

Am Schluss nicht mehr. Ich traf die Kandidatinnen<br />

so um neun Uhr beim Frühstück.<br />

Dann folgten die verschiedenen Drehs.<br />

Kam es zu Auseinandersetzungen zwischen<br />

den Kandidatinnen?<br />

Ja, schon. Es gab Gruppenbildungen. Es gibt<br />

eben starke und weniger starke Persönlichkeiten.<br />

Ich versuchte, die Schwächeren aufzumuntern.<br />

Sie haben am Schluss eine starke Frau<br />

auserkoren?<br />

Ja, eine Bernerin, die in Berlin lebt.<br />

Sie mögen starke, selbstbewusste Frauen?<br />

Ja.<br />

Hatten Sie mit der starken, schönen Bernerin<br />

nach der Sendung eine Beziehung?<br />

«Die Kunst im Showbusiness<br />

ist, zu wissen,<br />

wer ein Schnorri ist und<br />

wer nicht. Jeder hat nur<br />

eine Handvoll Freunde,<br />

auf die Verlass ist.»<br />

Nein, es hat nie richtig gefunkt. Wir konnten<br />

wohl zu wenig Zeit miteinander verbringen.<br />

Haben Sie noch Kontakt mit den anderen<br />

Frauen aus der Sendung?<br />

Nein, höchstens ab und zu per Facebook.<br />

Eine Gratulation zum Geburtstag oder so.<br />

Ich bin jetzt verlobt und es wäre ja, wenn<br />

man wieder in einer Beziehung lebt, irgendwie<br />

schräg, diese Kontakte weiter zu pflegen.<br />

Aber ich hatte ein gutes Verhältnis zu den<br />

Ladies. Ich behandelte alle mit Respekt und<br />

ich denke, das wurde geschätzt.Wenn ich<br />

eine nach Hause schicken musste, versuchte<br />

ich immer, dies respektvoll und mit tröstenden<br />

Worten zu tun.<br />

Sie sind bodenständig und sensibel.<br />

Kommt Ihnen Ihre Arbeit manchmal oberflächlich<br />

vor?<br />

Oberflächlichkeit trifft eher aufs Modeln zu.<br />

Auch wenn die Sendung oberflächlich wirken<br />

mag, – beim Bachelor brachte ich meine Persönlichkeit<br />

ins Spiel. Ich öffnete dabei mein<br />

Herz, und die Frauen ebenso. Aber es ist<br />

schon so: Im Showbusiness bewegen sich<br />

alle an der Oberfläche. Immer die gleiche<br />

oder ähnliche Konversation. Viel wird versprochen,<br />

wenig gehalten. Doch dies merkst<br />

du am Anfang noch nicht. Die Kunst ist es,<br />

die Rosinen herauszupicken. Zu wissen, wer<br />

nur ein Schnorri ist, oder wer einen wirklich<br />

weiterbringen kann. Jeder hat eben nur eine<br />

Handvoll richtige Freunde, auf die Verlass ist.<br />

Sind Sie beim Modeln «nur» ein Kleiderständer,<br />

oder können Sie Ihre Persönlichkeit<br />

auch hier einbringen?<br />

In gewisser Weise bin ich schon nur ein Kleiderständer.<br />

Ich muss funktionieren und das<br />

bringen, was mein Auftraggeber will. Aber<br />

ich bringe in meine Arbeit ein, was mir wichtig<br />

ist. Ehrlichkeit, Pünktlichkeit und Anstand.<br />

Ich erwidere einen Gruss, ich interessiere<br />

mich für das Produkt, für das ich Modell<br />

stehe. Das sind Werte, die für mich im Leben<br />

wichtig sind und die mir bei meiner Arbeit<br />

helfen.<br />

So wie im richtigen Leben.<br />

Ja, das war auch bei meiner Arbeit als Zimmermann<br />

so. Ich hatte einen Auftrag, ich<br />

interessierte mich dafür und ich setzte alles<br />

daran, ihn gut und termingerecht zu erledigen.<br />

Was steckt mehr in Ihnen: Zimmermann<br />

oder Model?<br />

Ich bin sehr dankbar, für alles, was ich erleben<br />

durfte und noch darf. Es bringt mich<br />

weiter, und das ist kostbar. Ich darf als «grünschnabeliger»<br />

Emmentaler eine Welt kennenlernen,<br />

die ich sonst nie gesehen hätte. Ich<br />

lerne interessante Menschen kennen, darf<br />

Länder bereisen und schöne Momente erleben.<br />

Das hat mich verändert, weil ich dabei<br />

viel lerne. Wer weiss, vielleicht werde ich ja<br />

im Laufe meines Lebens ein bisschen weise.<br />

Denken Sie, dass Sie durch Ihre Tätigkeit<br />

im Showbusiness ein anderer geworden<br />

sind, als Sie es als Zimmermann waren?<br />

Ich glaube, dass ich derselbe geblieben bin.<br />

Auch wenn Welten zwischen meiner Arbeit<br />

als Zimmermann und dem Showbusiness<br />

liegen – ich bin, wie ich schon sagte, immer<br />

noch ein Holzwurm und bleibe es.<br />

Haben Sie Ihr Talent eigentlich früh erkannt?<br />

Ich war bereits als Bub ein Selbstdarsteller.<br />

Ich wollte immer singen und auf der Büh-<br />

s’Positive 8 / 2016 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!