Ausgabe 3_2016 komplett

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SCHWIMMEN Hermann Stange – Erinnerungen an einen großen Sportfreund Wie bereits in WiB 2/2016 berichtet, verstarb im März 2016 Hermann Stange nach langer Krankheit im 82. Lebensjahr. Er hat über viele Jahrzehnte als aktiver Schwimmer und Wasserballer, als Wasserballtrainer, als Abteilungsleiter und schließlich seit 1992 (hier wurde fälschlicherweise auch schon mal das Jahr 1982 genannt) auch als Ehrenvorsitzender der Schwimmabteilung, den Schwimmsport in Ulm und darüber hinaus maßgeblich gefördert und geprägt. Hermann Stanges gesamtes Leben war geprägt von seiner Liebe zum Sport. Geboren wurde er am 9. April 1934 in Berlin, kam aber – immer bedingt durch Versetzungen des Vaters, eines Beamten – über die Zwischenstation Magdeburg bereits 1940 nach Ulm. Der Besuch der Kepler-Oberschule, die Ausbildung als Systemmacher bei Krieghoff Jagd- und Sportwaffen und die 15-jährige Verpflichtung mit Einsatzorten Sonthofen, Füssen und Ulm bei der Bundeswehr schlossen sich an. Eines der Highlights seiner Dienstzeit war eine neunmonatige Kommandierung nach England, oder konkreter: nach Wales. Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst der Bundeswehr folgte ein Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung mit der abschließenden Staatsprüfung für den gehobenen Verwaltungsdienst als Diplom-Verwaltungswirt (FH). Die Stadt Ulm übernahm ihn als Beamten in den gehobenen Verwaltungsdienst. Seinen weit über die Ulmer Grenzen hinaus gehenden ausgezeichneten Ruf erwarb sich Hermann Stange als Leiter der Geschäftsstelle bei der Stadt Ulm für die Vorbereitung und Durchführung des Landesturnfestes des STB im Jahr 1984. Angesichts von über 20.000 Teilnehmern, die untergebracht und versorgt werden mussten, eine wahre Mammutaufgabe. In einer Veröffentlichung der Südwest Presse anlässlich seines Eintritts in den Ruhestand Ende 1991 erinnerte er sich selbst: „Zum Schluss haben wir fast Tag und Nacht gearbeitet. Irgendwann hat mir mein Arzt gesagt … „Herr Stange, wenn Sie so weiter machen, erleben sie das Turnfest nicht!“ Danach war er aus dem damaligen „Schul- und Sportamt“ nicht mehr wegzudenken. Seine Aufgabengebiete waren die Vergabe von Sporthallen und -anlagen, die Mitorganisation von Großveranstaltungen und Gerätebeschaffungen. Und – ganz wichtig – er fungierte als Kontaktmann zu den Sportvereinen. Dadurch hatte er mit vielen Sportlern aus anderen Sportarten und anderen Vereinen zu tun. Durch seine Geradlinigkeit, sein Engagement für den Sport und für die Sportler, durch seine Durchsetzungsfähigkeit, aber auch durch seine Kantigkeit, konnte er sich bei allen großen Respekt erwerben. In unseren Verein trat Hermann bereits im Jahr seiner „Ankunft“ in Ulm, nämlich im Jahr 1940 ein. Als 13-Jähriger kam er zum Schwimmsport, dem er zeitlebens treu blieb. Im besten Schwimmeralter von 16 Jahren wurde er – eigentlich als Notnagel, da ein Spieler kurzfristig ausgefallen war – in einem Wasserballspiel eingesetzt. Es folgten über 20 Jahre als Spieler, in denen er mit Ausnahme des Torwarts, alle Positionen spielte und – nach eigener Aussage – nicht mehr als fünf Spiele der ersten Mannschaft versäumte. Mit der Bundeswehr-Nationalmannschaft wurde er 1961 in Athen hervorragender Fünfter bei den Militär-Europameisterschaften, veranstaltet vom „Conseil Militaire International du Sport“. Was ihn in seiner beruflichen Rolle und als Schwimmsportler immer gewurmt hat war, dass es bei beiden Neubauten von Ulmer Hallenbädern in den siebziger Jahren (Westbad und Vereinsbad) nicht gelang, wenigstens eines dieser Bäder so zu realisieren, dass darin auch Wasserball gespielt werden konnte. Es fehlt bei beiden Bädern schlichtweg an der durchgehenden Wassertiefe. Hermann Stange hat sich neben seinen vielfältigen Verdiensten auch in „architektonischer“ Hinsicht verdient gemacht. Bei uns Jüngeren hieß der Flutlichtmast, der im Freibad 1972 weitgehend in Eigenregie von den Schwimmern und Wasserballern errichtet worden war, schlichtweg „Hermann-Stange-Gedächtnisturm“. Das war keineswegs spöttisch gemeint, sondern durchaus respektvoll. Hermann war dabei der Antreiber und Initiator, die technische Umsetzung erfolgte maßgeblich durch seine Sportfreunde Wolfgang Rommel und Rolf Sayle. Die Wasserballer und die Schwimmer konnten dadurch viele Jahre lang zu später Abendstunde noch trainieren und bei Turnieren in unserem Freibad die Spiele auch noch in den Nachstunden durchführen. Und ganz wesentlich war dieser Turm natürlich bei den Schwimmwettkämpfen unter Flutlicht, den Flutlicht-Sprint-Meetings in den neunziger Jahren. Leider musste dieser Mast Anfang des neuen Jahrtausends aus Gründen der Standsicherheit demontiert werden. In den achtziger Jahren wurden immer wieder Geschichten erzählt von den und über die „Altvorderen“. Darunter war eine, die auch im vorher erwähnten Artikel in der Südwest Presse Eingang fand und in der Hermann Stange der etwas fragwürdige Hauptdarsteller war: Es wurde nämlich erzählt, dass er sich bei der Hochzeit mit seiner Frau Hilde 1963 tatsächlich mal für ein Weilchen kurz verdrückt und mit seinen Mannschaftskameraden ein Wasserballspiel bestritten hat. Danach erschien er dann angeblich wieder auf der Hochzeitsfeier in der Hoffnung, dass schon 24
SCHWIMMEN keiner etwas gemerkt haben würde. Allerdings stimmt die Geschichte in dieser Form gar nicht. Vielmehr hat er seine Hochzeit angesichts eines zeitgleich angesetzten Wasserballspiels kurzerhand neu terminiert. Warum wird das dann jetzt hier erzählt? Viele, die Hermann kannten, können sich nämlich vorstellen, dass sich diese Geschichte tatsächlich so zugetragen habe. In Bezug auf seinen geliebten Wasserballsport war ihm einfach (fast) alles zuzutrauen. Seine Interessen und auch seine aktive Betätigung im Sport waren vielseitig. Rudern, Handball und Tischtennis waren weitere Sportarten, die er betrieben hat, Skifahren war ihm über viele Jahre ein liebes Hobby. Auch wenn er sich selbst, solange es irgendwie ging, sportlich betätigte, wurde sein Interesse am Sport im Laufe der Jahre naturgemäß immer mehr das eines Zusehenden anstelle das eines Aktiven. Bis zuletzt hat er seine Familie und seine Besucher gefragt, wie denn die Ulmer Kicker und die von Bayern München gespielt hätten. Und nach den Ergebnissen der Wasserballer hat er ebenfalls immer wieder gefragt. Leider machten die ihm in den vergangenen Jahren nicht immer nur Freude mit ihren sportlichen Leistungen. Und er hat da auch kein Blatt vor den Mund genommen, wenn er der Ansicht war, dass sie schlecht gespielt hätten oder es Leistungsdefizite gäbe. Den verantwortlichen Trainern hat er die Leviten gelesen, wenn er meinte, dass am Beckenrand zu lautstark agiert oder Schiedsrichterentscheidungen übermäßig kommentiert wurden. In diesem Fachgebiet war er durchaus nicht unkundig, denn er gehörte in seiner eigenen Zeit als Wasserballtrainer auch nicht zu den als introvertiert zu bezeichnenden Trainern. Schlussendlich hat er es aber immer verstanden, seine Kritik oder seine Anregungen sachlich und konstruktiv vorzubringen. Man konnte dabei schnell feststellen, dass er sich mit dem Spiel und dessen Veränderungen bei Regeln und Spielweisen über viele Jahre auseinander setzte und über einen hervorragenden Sachverstand verfügte. Am schönsten war es natürlich, wenn die Wasserballer gut spielten und dabei auch noch erfolgreich waren. So war es für Hermann Stange offensichtlich eine große Freude, als 2010 der erstmalige Aufstieg in die Zweite Bundesliga geschafft wurde. Da konnte man hören und spüren, wie er sich darüber so richtig freute. Die Schwimmer und Wasserballer sind sehr dankbar und froh, dass sie Hermann Stange hatten! Und das schließt natürlich den Dank an seine Frau Hilde, seine Töchter Brigitta und Dagmar und an seine ganze Familie mit ein. Denn alle mussten Hermann über viele Jahre den Rücken frei halten, damit er sich in so herausragender Art und Weise für uns Wasserballer und unseren Sport einsetzen konnte. ■ Wolfgang Leißa Einladung zur Abteilungsversammlung der Schwimmsportabteilung am 23.09.2016 um 19:30 Uhr in der Jahnhalle" Tagesordnung: Begrüßung und Genehmigung der Tagesordnung, Berichte, Aussprache, Entlastung, Wahlen, Anträge zur Änderung der Abteilungsordnung, Anträge, Verschiedenes Postadresse für Anträge: SSV Ulm 1846 e.V., Geschäftsstelle Schwimmabteilung, Stadionstr. 17, 89073 Ulm Anträge per Mail bitte an: gst@schwimmen-ssvulm1846.de oder vo@schwimmen-ssvulm1846.de Für den Abteilungsausschuss der Schwimmabteilung, Wolfgang Leißa Regelung für Regelung für Heizung - Klima - Lüftung Heizung - Klima - Lüftung Gebäudeautomation Schaltschrankbau Scheibenstraße 16 · D-89173 Ettlenschieß Tel. 07336-920 171 · Fax 07336-920 172 · www.sru.de Scheibenstraße 16 · D-89173 Ettlenschieß Tel. 07336-920 171 · Fax 07336-920 172 · www.sru.de 25
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