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s'Positive Magazin 09.2016

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Der Spieleragent<br />

André Rufener<br />

arbeitet ausschliesslich<br />

mit Schweizer<br />

Hockeyspielern<br />

zusammen.<br />

sollte. Weil jedoch die Sportchefs und Präsidenten<br />

zu wenig oft nein sagen, machen<br />

die Hockey-Unternehmen keinen Gewinn?<br />

Es gibt in der Schweiz zwei Klubs, die Gewinne<br />

schreiben. Der SC Bern auf der einen<br />

Seite der Tabelle und die SCL Tigers auf der<br />

anderen. Da kann man sich fragen, was machen<br />

beispielsweise die Langnauer besser als<br />

«Ein guter Sportchef kann eine<br />

Mannschaft so zusammenstellen,<br />

dass jeder sein Potenzial entfalten<br />

kann. Dann kostet ein erfolgreiches<br />

Team gar nicht so viel.»<br />

die Verantwortlichen in Ambri? Wie gesagt,<br />

kann man zu Forderungen auch nein sagen.<br />

Wir erleben das jetzt beim EHC Kloten. Dort<br />

zieht der Präsident seine Linie knallhart<br />

durch. Erfolg ist auch mit weniger Geld möglich,<br />

wenn die Mischung stimmt. In Kloten<br />

gibt es eine gute Mischung aus verschiedenen<br />

Spielertypen, die Mannschaft wird von<br />

starken Persönlichkeiten wie Tim Ramholt<br />

geführt. Ein guter Sportchef ist dazu in der<br />

Lage, das Potenzial und den Charakter eines<br />

Spielers richtig einzuschätzen. Dann kann<br />

er die Mannschaft so zusammenstellen,<br />

dass jeder sein<br />

Potenzial entfalten kann und<br />

dem Mitspieler nicht ins Gehege<br />

kommt. Dann kostet<br />

eine erfolgreiche Mannschaft<br />

gar nicht so viel.<br />

Aber viele Sportchefs können<br />

die Spieler gar nicht<br />

richtig einschätzen.<br />

Das sagen Sie. Aber ich bin<br />

schon ein wenig erstaunt,<br />

dass die Sportchefs meistens nur die Spiele<br />

ihres eigenen Teams auf der Tribüne verfolgen.<br />

Ein Sportchef müsste auch viele andere<br />

Teams beobachten. Er muss jeden Spieler in<br />

der NLA und NLB und auch die besten der<br />

Elitejunioren mit ihren Stärken, Schwächen<br />

und Eigenschaften kennen. Sonst muss man<br />

ihn entlassen. Es kann nicht sein, dass ich<br />

dem Sportchef einen Spieler empfehle, den<br />

er nicht kennt.<br />

Wie kommt es zu Verhandlungen mit den<br />

Klubs? Nehmen Sie den Kontakt auf und<br />

sagen zum Beispiel, ich hätte da einen<br />

Spieler, der helfen könnte, oder meldet<br />

sich der Sportchef, der nachfragt, ob Sie<br />

einen Spieler haben, der diese oder jene<br />

Anforderungen erfüllt?<br />

Wenn es um Ausländer geht, kommen oft die<br />

Sportchefs auf die Agenten zu. Doch ich arbeite<br />

nur mit Schweizern. Geht es um einen<br />

Spieler mit Schweizer Lizenz, sollte der Sportchef<br />

wissen, für welchen Spieler er sich interessiert,<br />

und dann konkret für diesen Spieler<br />

bei dessen Agenten nachfragen. Wie gesagt:<br />

Der Sportchef muss die Spieler der NLA und<br />

NLB kennen. Dies tut er aber nur, wenn er<br />

auch in den Eishallen unterwegs ist, in denen<br />

seine Mannschaft gerade nicht spielt.<br />

s’Positive 9 / 2016 9

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