05.10.2016 Aufrufe

OCEAN7 2016-06

Slow Travel in Irland: Mit dem Hausboot auf dem Shannon durch die mystischen Midlands. The good and the bad: Weltumsegler Wolfgang Hausner über gute Gäste – schlechte Gäste an Bord. Bitte melden: Die besten Kontakte und (Daten-)Verbindungen für die Kommunikation auf Langfahrt.

Slow Travel in Irland: Mit dem Hausboot auf dem Shannon durch die mystischen Midlands.
The good and the bad: Weltumsegler Wolfgang Hausner über gute Gäste – schlechte Gäste an Bord.
Bitte melden: Die besten Kontakte und (Daten-)Verbindungen für die Kommunikation auf Langfahrt.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wolfgang Hausners Gäste<br />

an und sprang ihr nach.<br />

zehn Meter Kettenvorlauf fallen. Der starke Wind blies den<br />

Kat zurück und wir hingen bombenfest an der geflochtenen<br />

Nylontrosse.<br />

An Bord war ein junges Pärchen aus Südtirol, Josef und Christine,<br />

sowie das ältere Ehepaar Frank und Renate. Vom ersten<br />

Tag an war mir aufgefallen, dass Renate gerne dem Alkohol<br />

zusprach und mengenmäßig die anderen Gäste weit hinter<br />

sich ließ. Die kostenlosen alkoholischen Getränke an Bord<br />

sind natürlich eine Versuchung für Menschen, die ihr Alkoholproblem<br />

nicht im Griff haben und sich dann fast bis zur Besinnungslosigkeit<br />

zuschütten. Dieses Gehabe stört mich nicht<br />

sonderlich, meine Gäste können trinken, soviel sie wollen,<br />

solange sie nicht im Rausch über Bord fallen oder einen Blödsinn<br />

machen.<br />

Und genau letzteres sollte passieren. Aber noch waren sie nach<br />

dem Abendmahl in bester Stimmung, während ich an Deck<br />

Ankerwache hielt. Der Wind war jetzt schräg auflandig und<br />

das Ufer steinig. Sollte der Kat schlieren, müsste ich so rasch<br />

wie möglich aus der Bucht raus, denn noch einmal Ankern<br />

bei diesen Windgeschwindigkeiten war nicht mehr möglich.<br />

Das hieße dann mit voller Maschinenkraft quer zum Wind<br />

fahren, während uns der Sturm aus der Bucht auf das offene<br />

Meer blies.<br />

Etwa um zehn Uhr kam ein Schlepper angedampft und fuhr ins<br />

seichte Wasser, bis er schräg vor uns steckenblieb und die Kette<br />

runterrasseln ließ. Kurz danach trieb er mit der ansteigenden<br />

Tide zurück und ankerte fürs erste. Eine Stunde später, der<br />

Sturm pfiff uns mit ca. 50 Knoten um die Ohren, legte sich der<br />

Schlepper quer zum Wind und schlierte knapp an uns vorbei.<br />

An Deck und auf der Brücke war keine Menschenseele zu sehen.<br />

Erst Minuten später, als das Schiff bereits inmitten der<br />

Frachter war, begann sich Leben zu zeigen. Die großen Schiffe<br />

selbst hatten auch Probleme, mehrere fuhren ziellos durch die<br />

Gegend, weil sie nicht mehr ankern konnten.<br />

Um Mitternacht begann der Sturm rapide nachzulassen, er<br />

drehte auf Süd, und kurz darauf begann eine starke Dünung in<br />

die Bucht zu rollen. Jetzt hingen wir an dem zweiten Pflugscharanker,<br />

den ich vorher zur Sicherheit gesetzt hatte. Die Parole<br />

war „nichts wie weg“, wir hatten nur einen Meter Wasser unter<br />

dem Totholz.<br />

Auf meinem GPS hatte ich einen vorherigen Ankerplatz gespeichert<br />

und den steuerten wir nun in der Dunkelheit an. Bald<br />

ankerten wir im Lee der steinigen Küste und ich konnte kurz<br />

Bilanz ziehen: Lingling war knapp südlich von uns vorbeigezogen,<br />

das erklärte den plötzlich drehenden Wind, jetzt entfernte<br />

er sich und damit begann sich alles wieder zu normalisieren. Es<br />

war knapp vor zwei Uhr morgens, die Gäste schliefen seit Stunden<br />

und wir taten kurz darauf dasselbe.<br />

Kurz vor sechs wurde ich von Christine geweckt: „Wolfgang, da<br />

ist Wasser in der Kabine und der ganze Fußboden ist nass“. Ich<br />

stürzte rüber und sah mir die Bescherung an.<br />

„Ich wollte auf die Toilette gehen, aber sie lief ständig über“,<br />

sagte Christine. Und warum das? Ganz einfach: Die Person, die<br />

sie zum letzten Mal benutzt hatte, hatte die elektrische Pumpe<br />

nicht abgeschaltet, die das Seewasser in die Muschel befördert.<br />

Sofort musste ich an Renate denken, die auch immer vergaß,<br />

das Licht abzudrehen. Aber momentan hatte ich andere Sorgen,<br />

sämtliche Bilgen in dem Bereich und im Salon waren bis knapp<br />

unter die Bodenbretter voll. Plastikbehälter schwammen herum,<br />

die aber dicht waren. Nicht so gut ging es ca. 150 Büchern –<br />

Lesematerial, das ich ständig mit anderen Yachties tauschte –,<br />

und total abgesoffen war der Entsafter. Zuerst musste das Wasser<br />

ausgepumpt werden und danach war meine Crew Rodelyn<br />

mehr als zwei Stunden damit beschäftigt, die Bilgen trockenzuwischen.<br />

Erst danach frühstückten wir und segelten ab. Die Bücher<br />

legten wir in die Sonne, das elektrische Küchengerät ging<br />

zuerst auf Tauchstation in Süßwasser, bevor ich es zerlegte und<br />

4 Stützpunkte:<br />

4 Stützpunkte:<br />

www.bootekamper.at<br />

www.bootekamper.at<br />

Günstige<br />

Charterkonditionen Günstige<br />

Charterkonditionen<br />

Deutschsprachiges<br />

Deutschsprachiges<br />

Personal vor Ort<br />

Personal vor Ort<br />

Kundenorientierte<br />

Abwicklung Kundenorientierte vor Ort<br />

Abwicklung vor Ort<br />

Yachtcharter<br />

Yachtcharter<br />

I<br />

I<br />

Skippertrainings I<br />

Skippertrainings I<br />

Führerscheine I<br />

Führerscheine I<br />

Yachtmanagement<br />

Yachtmanagement<br />

Sukosan<br />

Sukosan<br />

Biograd<br />

Biograd<br />

Sibenik<br />

Trogir<br />

Sibenik<br />

Trogir<br />

Fragen Sie<br />

uns Fragen auch Sie nach<br />

uns auch nach<br />

Mittwoch –<br />

Mittwoch-Charter<br />

–<br />

Mittwoch-Charter<br />

10-Tages-Charter<br />

10-Tages-Charter<br />

Kurz-Charter<br />

Kurz-Charter<br />

Sichern Sie<br />

sich Sichern jetzt Ihren Sie<br />

sich Frühbucher- jetzt Ihren<br />

Frühbucher- Rabatt!<br />

Rabatt!<br />

YACHTCHARTER<br />

YACHTCHARTER KAMPER<br />

KAMPER<br />

Murstraße 7 | A-8600 Bruck/Mur<br />

Murstraße Tel: 7 | +43 A-8600 (0) 3862 Bruck/Mur 24702<br />

E-Mail: offi Tel: ce@bootekamper.at<br />

+43 (0) 3862 24702<br />

E-Mail: offi ce@bootekamper.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!