Megatrends der globalen Energiewende
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Zusammenfassung<br />
Die nachfolgende Ausarbeitung wirft, ausgehend von <strong>der</strong> deutschen <strong>Energiewende</strong>, einen intensiven Blick auf<br />
aktuelle Entwicklungen in den Energiewirtschaften jenseits <strong>der</strong> deutschen Grenzen. Das Ergebnis: Deutschland<br />
verfolgt die Ziele <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong> längst nicht mehr allein. Vielmehr ist unser Land Teil einer <strong>globalen</strong><br />
Bewegung, die unter dem Eindruck <strong>der</strong> realen Klimaverän<strong>der</strong>ungen, <strong>der</strong> Kernschmelzen von Harrisburg (1979),<br />
Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011), aber auch regionaler Umweltzerstörungen durch das gegenwärtig<br />
vorherrschende Energiesystem versucht, das fossil-nukleare Zeitalter zu überwinden und ein risikoärmeres<br />
Energiesystem zu errichten. Die Transformation birgt enorme Chancen für diejenigen, die die Entwicklung<br />
als Vorreiter vorantreiben. Auch deshalb müssen Deutschland und Europa auf <strong>der</strong> Hut sein, dass sie sich,<br />
angesichts gewisser Ermü dungs erscheinungen bei <strong>der</strong> Verfolgung ihrer energie- und klimapolitischen Ziele,<br />
nicht von <strong>der</strong> Dynamik <strong>der</strong> <strong>globalen</strong> <strong>Energiewende</strong> abkoppeln. Dann ernten an<strong>der</strong>e, was auf dem alten<br />
Kontinent gesät wurde.<br />
Im Weltmaßstab lassen sich fünf <strong>Megatrends</strong> identifizieren:<br />
1. Das Ende <strong>der</strong> fossilen Ära ist eingeläutet<br />
Der globale Siegeszug <strong>der</strong> Erneuerbaren Energien, die im Juni 2015 von Schloss Elmau ausgesendeten Signale<br />
<strong>der</strong> G7-Staaten, die nach den Klimaschutzversprechen in den USA und China befeuerte Diskussion über<br />
ein wirksames Weltklimaregime, sowie <strong>der</strong> Rückgang des Kohleverbrauchs in China und den USA und ein<br />
spektakulärer Absturz des Ölpreises seit 2014 verdichten sich zu <strong>der</strong> Frage, ob <strong>der</strong> Anfang vom Ende des<br />
fossilen Zeitalters bereits eingeläutet ist. Treiber dieser Entwicklung sind neben dem realen Klimawandel<br />
die zunehmend volatilen Energiepreise, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> angesprochene Ölpreisverfall und ein weltweit<br />
erwachendes Bewusstsein über die gesundheitlichen Auswirkungen <strong>der</strong> fossilen Energiegewinnung mit <strong>der</strong><br />
Folge anwachsen<strong>der</strong> regionaler Proteste.<br />
2. Die Energiezukunft hat schon begonnen<br />
Die <strong>Energiewende</strong> ist globale Realität. In ihr haben sich vor allem Photovoltaik und Windenergie binnen<br />
weniger Jahre zu neuen Schlüsselenergien für das 21. Jahrhun<strong>der</strong>t entwickelt. Im Jahr 2013 wurden auf<br />
<strong>der</strong> Welt, bezogen auf die Kraftwerksleistung, erstmals mehr Erneuerbare-Energien-Anlagen errichtet als<br />
Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke zusammen. Auch bei den Investitionen liegt <strong>der</strong> Sektor <strong>der</strong> Erneuerbaren<br />
inzwischen deutlich vor den traditionellen Energietechnologien.<br />
3. Die Energiezukunft ist erneuerbar<br />
Der weltweite Siegeszug <strong>der</strong> Erneuerbaren Energien ist vor allem Ergebnis kaum für möglich gehaltener<br />
Erfolge bei <strong>der</strong> Kostenreduzierung. Noch sind Windenergieanlagen an Land die günstigste Technologie<br />
zur regenerativen Stromerzeugung. Aber in Deutschland brachen die Kosten für Solarstrom seit 2005 um<br />
80 Prozent ein. Immer mehr Wirtschafts- und Finanzexperten gehen in ihren Analysen davon aus, dass die<br />
Photovoltaik ab sofort in immer mehr Regionen <strong>der</strong> Erde zur kostengünstigsten Technologie zur Erzeugung<br />
von Strom wird. Elektrizität aus Sonne und Wind wird ihren Siegeszug über den Stromsektor hinaus auch in<br />
die Bereiche Mobilität und Wärme ausweiten.<br />
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