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Megatrends der globalen Energiewende

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Deutschland ist vor diesem Hintergrund gut beraten, nicht nur die eigene <strong>Energiewende</strong> voranzutreiben. Es sollte,<br />

um als traditionelles Exportland – insbeson<strong>der</strong>e von Energietechnologien – erfolgreich zu bleiben, auch seine<br />

eigenen Stärken, seine Produkte, seine Verfahren und Dienstleistungen in die weltweite Entwicklung einbringen.<br />

Kosten im freien Fall<br />

Am stärksten beeindruckt <strong>der</strong>zeit die Preisentwicklung bei <strong>der</strong> Photovoltaik, die zu ihren Anfängen mit<br />

Erzeugungskosten von rund einem Euro pro Kilowattstunde (kWh) an den Start ging. In Deutschland stürzte<br />

die Vergütung für PV-Strom aus großen Freiflächenkraftwerken zwischen 2005 und 2014 von 43,4 Ct/kWh auf<br />

8,7 Ct/kWh, also um ca. 80 Prozent regelrecht ab. 87 Eine vergleichbare Entwicklung vollzog sich auch bei den<br />

PV-Anlagen, die sich deutsche Solarstromfreunde auf ihre Dächer montieren ließen: Die durchschnittlichen<br />

Kosten pro Kilowatt installierte Leistung für solche Kleinanlagen schrumpften von 5.100 Euro im Jahr 2006<br />

auf 1.658 Euro 2014. Diese Entwicklung, so viel ist sicher, setzt sich auch in <strong>der</strong> Zukunft fort. Bis 2025 wird<br />

die Kilowattstunde Solarstrom aus großen Photovoltaikanlagen in Europa je nach Sonnenscheindauer nur<br />

noch zwischen 4 und 6 Ct/kWh kosten. Bis zur Jahrhun<strong>der</strong>tmitte kann sich dieser Preis nach konservativen<br />

Prognosen noch einmal auf 2 bis 4 Ct/kWh reduzieren. 88 Damit ist die Photovoltaik auf dem Weg zur weltweit<br />

kostengünstigsten Technologie zur Stromerzeugung.<br />

Dass die Prognosen mehr sind als <strong>der</strong> berühmte Blick in die Glaskugel und auch nicht beschränkt auf<br />

Deutschland, zeigte ein im Frühjahr 2015 vom staatlichen Energieversorger Dubais erteilter Auftrag an eine<br />

saudi-arabische Unternehmensgruppe für eine 200-Megawatt-Solarfarm, die Strom zu einem Einspeisetarif<br />

von 5 Euro-Cent pro Kilowattstunde (genau: 5,84 $Ct/kWh) verkaufen soll. 89 Es handelte sich vermutlich um<br />

den bis dahin niedrigsten Solarstrom-Preis, <strong>der</strong> weltweit in einem Ausschreibungsverfahren erzielt wurde.<br />

Ergebnis des weltweiten Preisverfalls bei <strong>der</strong> Photovoltaik ist <strong>der</strong> oben beschriebene rasante Kapazitätsanstieg<br />

<strong>der</strong> letzten Jahre in unterschiedlichen Regionen <strong>der</strong> Erde. 90<br />

Vergütung für PV-Freiflächenanlagen in Deutschland<br />

43,4<br />

Ct/kWh 40<br />

30<br />

40,6<br />

38,0<br />

35,5<br />

31,9<br />

28,4<br />

– 80 %<br />

20<br />

22,1<br />

18,8<br />

10<br />

11,8<br />

9,5<br />

8,7<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />

Abbildung 18: EEG-Vergütungssätze (in Ct/kWh) für große Photovoltaik-Anlagen; Quellen: Agora <strong>Energiewende</strong>,<br />

Solarför<strong>der</strong>verein, 2015<br />

2015<br />

<strong>Megatrends</strong> <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong> · 43

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