Megatrends der globalen Energiewende
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Es liegt in <strong>der</strong> Natur von <strong>Megatrends</strong>, dass sie sich nicht sprunghaft än<strong>der</strong>n. Wäre es an<strong>der</strong>s, wären sie keine.<br />
So verhält es sich auch mit den hier identifizierten, weltweit zu beobachtenden Entwicklungen auf den<br />
Energiemärkten. Die beschriebenen <strong>Megatrends</strong> verweisen auf epochale Verän<strong>der</strong>ungen, die sich nicht mehr<br />
zurückdrehen lassen. Wie in Deutschland, einem <strong>der</strong> wichtigsten Startpunkte <strong>der</strong> <strong>globalen</strong> <strong>Energiewende</strong>,<br />
geht es inzwischen auch im Weltmaßstab nicht mehr um das Ob <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong>, son<strong>der</strong>n nur noch um das<br />
Wie. Und um das Wann.<br />
Das allerdings ist entscheidend. Denn das Schicksal <strong>der</strong> Menschheit und mit ihr <strong>der</strong> natürlichen Umwelt,<br />
wie wir sie kennen, hängt an <strong>der</strong> Frage, wann und wie schnell wir den Klimawandel auf ein von und für den<br />
Menschen kontrollierbares und erträgliches Maß begrenzen und weitere verheerende Atomkatastrophen wie<br />
in Tschernobyl o<strong>der</strong> Fukushima vermeiden.<br />
Dass die Erneuerbaren Energien und <strong>der</strong> effiziente Umgang mit ihnen die Zukunft sind, steht außer Frage.<br />
Sie sind weit gehend entwickelt und haben ihre Tauglichkeit bewiesen. Nicht entschieden ist, ob die neuen,<br />
risikoarmen Technologien die Weltenenergieversorgung so vollständig übernehmen und die nachhaltige<br />
Energieversorgung sich so weltumspannend durchsetzt, dass das Ergebnis ein global nachhaltiges Energiesystem<br />
sein wird. Ein Energiesystem, dass das Potenzial hat, die Welt friedlicher zu machen und gerechter.<br />
Von <strong>der</strong> Sache her spricht alles dafür. Doch die Beharrungskräfte <strong>der</strong> alten Interessen sind nach wie vor<br />
mächtig und einflussreich. Wenn sie sich nicht rechtzeitig anpassen, haben sie viel zu verlieren.<br />
Noch viel weniger ist die <strong>Energiewende</strong> jetzt, wo sie unübersehbar zu einer Weltbewegung geworden<br />
ist, auch in globalem Maßstab ein Selbstläufer. Für ihr Gelingen bedarf die Transformation hin zu einem<br />
nachhaltigen Energiesystem überall einer entschiedenen, klugen, durchsetzungsfähigen und schließlich<br />
auch wachsamen Politik. Und einer Zivilgesellschaft und fortschrittlicher Unternehmen, die die Politik<br />
beharrlich treiben. Selbst wenn dies gelingt, bleibt die <strong>Energiewende</strong> ein Wettlauf mit <strong>der</strong> Zeit. Sein Ausgang<br />
betrifft und beantwortet die ganz großen Fragen: Zum Beispiel die, ob eine wachsende Menschheit in einer<br />
globalisierten Welt, trotz <strong>der</strong> Vielfalt wi<strong>der</strong>streiten<strong>der</strong> Interessen in <strong>der</strong> Lage ist, in existenziellen Fragen<br />
angemessene Richtungsentscheidungen zu treffen. Es geht fraglos um welthistorische Entwicklungen, die<br />
weit hinausweisen über die Beschlüsse <strong>der</strong> 21. Weltklimakonferenz in Paris. Die müssen ein erster wichtiger<br />
Schritt sein. Für die heutige Generation und für alle nachfolgenden.<br />
<strong>Megatrends</strong> <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong> · 67