Rot - Wirtschaftsnachrichten
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„Es geht wieder leicht<br />
aufwärts …“<br />
n Herr Präsident, in den vergangenen<br />
Monaten waren die Gemeinden immer<br />
wieder in den Schlagzeilen, weil sie<br />
überschuldet waren. Wie sieht denn<br />
die Lage der Kommunen derzeit aus?<br />
Ich bin natürlich nicht glücklich mit dieser<br />
Art der Berichterstattung, weil sie oft nicht<br />
auf Fakten beruht. Tatsache ist, dass die Gemeinden<br />
2009 und 2010 eine finanziell ganz<br />
schwere Zeit hatten. Die Einnahmen aus dem<br />
allgemeinen Steuertopf sind aufgrund der<br />
Wirtschaftskrise stark gesunken, gleichzeitig<br />
sind aber die Aufgaben weiter angestiegen.<br />
Das hat sich natürlich auf die Finanzen<br />
durchgeschlagen. Wir haben auch in diesen<br />
beiden Jahren sehr viele Abgangsgemeinden,<br />
teils aber mit sehr kleinen Beträgen. Den<br />
größten Teil dieser Abgänge konnten wir jedoch<br />
durch Bedarfszuweisungen ausgleichen.<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011<br />
20<br />
Helmut Mödlhammer, Präsident des österreichischen Gemeinde-<br />
bundes, vertritt seit nunmehr zwölf Jahren erfolgreich die Interes-<br />
sen der heimischen Kommunen als starker Partner bei Regierung<br />
und Wirtschaft. Eine umfassende Aufgabenreform hält er für<br />
ebenso nötig wie eine exakte Aufgabenverteilung, die klare Zu-<br />
ständigkeiten in der Gesetzgebung und in deren Vollziehung fest-<br />
legt, wie er im Gespräch mit den <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong> erläutert.<br />
n Das heißt, dass die Länder die Defizite<br />
der Gemeinden ausgeglichen haben?<br />
Da sind wir schon beim nächsten Irrglauben.<br />
Die Bedarfszuweisungen sind keine Landes-<br />
gelder. Es sind gemeindeeigene Gelder, die<br />
von den Ländern nur verwaltet werden. Bei<br />
der Zuteilung der Steuereinnahmen aus dem<br />
Finanzausgleich wird ein gewisser Teil vor-