Rot - Wirtschaftsnachrichten
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Die Auszeichnung „City of Design“<br />
bringt nicht nur für die Grazer<br />
Kreativwirtschaft einen<br />
bedeutenden Vorteil.<br />
Foto: timski<br />
Wirtschafts-Zukunft<br />
Mit ihrer Wirtschafts- und Zu-<br />
kunftsstrategie will sich die Stadt<br />
Graz fit für die Zukunft machen.<br />
Intelligente Lösungen schaffen<br />
Grazer Modellbeispiele für eine<br />
zukunftsfähige, wirtschaftliche,<br />
ökologische und sozial nachhal-<br />
tige Entwicklung der Stadt.<br />
Gerade die Stadt Graz und ihr Umland<br />
bieten ein dynamisches Zentrum und<br />
eine hervorragende Infrastruktur zum<br />
Leben, Arbeiten und Wirtschaften. In den<br />
letzten fünf Jahren ist Graz um fünf Prozent<br />
gewachsen. Der Dienstleistungssektor ist der<br />
beschäftigungsstärkste. Zudem ist Graz der<br />
Technologiestandort Österreichs. Hier wird<br />
nicht nur geforscht, sondern auch produziert.<br />
Denn gerade der industrielle Sektor ist ein<br />
bedeutender Wirtschaftsmotor. Graz ist hierbei<br />
nicht nur Knoten- und Netzwerkpunkt<br />
der steirischen Industrie, sondern auch ein<br />
beliebter Standort renommierter nationaler<br />
und internationaler Unternehmen. Schließlich<br />
findet jede vierte steirische Gründung in<br />
Graz statt. Auch hinter der steirischen Landeshauptstadt<br />
liegen zwei durch die Wirtschafts-<br />
und Finanzkrise bedingte sehr<br />
schwierige Jahre. Doch seit dem Jahr 2010<br />
erholt sich die Wirtschaft wieder. Gegenüber<br />
anderen Städten hat Graz jedoch eine geringere<br />
touristische Tradition. Dieses Manko<br />
wird jedoch zunehmend aufgeholt, und Graz<br />
positioniert sich immer erfolgreicher im<br />
Städte-, MICE- und Business-Segment. Im<br />
Kulturhauptstadtjahr 2003 wurde erstmals<br />
die Marke von 800.000 Nächtigungen übersprungen.<br />
2010 wurde diese Marke erneut<br />
übertroffen, was den Aufwärtstrend zeigt.<br />
Wissen ist Macht<br />
Neben der Wirtschaft und dem Tourismus ist<br />
die Wissenschaft einer der Qualitätsfaktoren<br />
der Stadt Graz: Rund 40.000 Studierende<br />
stillen ihren Wissensdurst an den vier Universitäten<br />
und zwei Fachhochschulen. Die<br />
Wertschöpfung des Hochschulsegments beträgt<br />
rund 1,75 Milliarden Euro. Sie ist damit<br />
gleich hoch wie die wichtigeren Industrieund<br />
Dienstleistungsbranchen in der ganzen<br />
Steiermark und stellt somit einen wesentlichen<br />
ökonomischen Faktor dar. In der Standortkonkurrenz<br />
ist die Wissensgesellschaft ein<br />
wichtiger Punkt. Die Kombination aus kreativen,<br />
innovativen Menschen, jungen und dynamischen<br />
Unternehmen und international<br />
eingebundenen Betrieben erlaubt die Möglichkeit,<br />
einen Vorteil zu erringen. Immerhin<br />
konkurriert Graz als Wirtschaftsstandort allein<br />
in Europa mit rund 400 anderen Städten<br />
ähnlicher Größe und Ausrichtung. Und gerade<br />
hier liegen die Chancen, aber auch die<br />
Risiken für die steirische Landeshauptstadt.<br />
Die Bildungseinrichtungen und das Bevölkerungswachstum<br />
sowie die Verbindung von<br />
Wissen, Technologie, Kultur und Innovation<br />
bieten die Chance, Graz zu einem dynamischen<br />
Urban Player zu machen. Wichtig ist<br />
es dabei jedoch auch, den Umweltaspekt<br />
nicht außer Acht zu lassen. Die Feinstaubproblematik<br />
wird die Menschen und ihre Betriebe<br />
sicher noch einige Zeit beschäftigen.<br />
Auch das Fehlen von qualifizierten Fach-<br />
kräften könnte zum Problem für die Stadt<br />
werden.<br />
Die Zukunftsvision<br />
Damit die nachhaltige Entwicklung des<br />
Standortes Graz auch in den nächsten Jahren<br />
gewährleistet ist, hat das Wirtschaftsressort<br />
fünf strategische Linien, drei Grundstrategien<br />
und vier Schwerpunktthemen festgesetzt.<br />
Der klare strategische Rahmen wird<br />
rund um die „fünf Städte“ positioniert:<br />
n Stadt des Wissens<br />
n Stadt der Kreativität<br />
n Stadt des Unternehmertums<br />
n Stadt der Zentren<br />
n Stadt der Lebensqualität<br />
Mit den drei Grundstrategien sollen Impulse<br />
gesetzt und Spitzenpositionen besetzt werden.<br />
Die Standortentwicklung und Themen<br />
sollen besser koordiniert und Service und<br />
Basisleistungen vermehrt angeboten werden.<br />
Die vier Schwerpunktthemen umfassen die<br />
Energie- und Umwelttechnik, Mobilität, Humantechnologie<br />
und Kreativwirtschaft. Gerade<br />
der Kreativwirtschaft kommt in Graz<br />
eine besondere Bedeutung zu, wurde doch<br />
die Stadt erst vor Kurzem von der UNESCO<br />
zur „City of Design“ ernannt.<br />
Diese Zukunftsvisionen der Stadt Graz sind<br />
langfristig orientiert, mit dem Ziel Kreativwirtschaft<br />
nachhaltig in der Stadtteilentwicklung<br />
zu etablieren, Bewußtsein für Innovation<br />
und Kreativität zu stärken, die Nahtstelle<br />
Wissenschaft-Wirtschaft für KMU durch aktive<br />
Betreuung abzudecken und vorallem den<br />
aktiven Kontakt zu den Unternehmen unterschiedlicher<br />
Zielgruppe weiterhin auszubauen.<br />
Ü<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 55