Wolf/laif
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BALI | DO. 17.11. | 22:00<br />
GLORIA | DO. 17.11. | 22:15<br />
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Berichte vom Ende der Welt<br />
Reports from the End of the World<br />
National Bird<br />
SCREENING<br />
Courtesy of Ben Rivers and LUX, London<br />
SCREENING<br />
Die BERICHTE VOM ENDE DER WELT erzählen<br />
von Zeiten und Orten, die vergangen, verschwunden<br />
oder vergessen sind. Aber vor allem<br />
auch von den Spuren, die hinterlassen wurden.<br />
Seien es die Einflüsse der Menschen auf die<br />
Weltmeere, die das Schicksal unseres Planeten<br />
bestimmen; die alten Pfade portugiesischer<br />
Schmuggler, deren Routen durch das Auflösen<br />
der Grenzen ihre Notwendigkeit verloren haben;<br />
oder die griechischen Bauruinen, die an nie gelebte<br />
Träume erinnern. Die Welt ist im Wandel<br />
und wir werfen einen Blick zurück und über den<br />
Rand der Karte, die einst vor Drachen warnte.<br />
// The REPORTS FROM THE END OF THE END tell<br />
us about places and times, that are passed, lost and forgotten.<br />
But they always leave traces. May it be humanity’s<br />
influences on our planet’s weather, old smuggler’s<br />
pathways in the Portuguese mountains, deemed unnecessary<br />
in the times of open borders, or the concrete<br />
half-finished houses in Greece, that remind us of never<br />
realized hopes. The world is changing and we are taking<br />
a look back in time and over the edge of the map, which<br />
once warned about dragons.<br />
There Is a Happy Land Further Away<br />
Mit zögerlicher Stimme liest eine Frau einen Bericht<br />
aus einem fernen Land, das dem unsrigen<br />
fremd scheint. Ein einfaches Leben, geprägt von<br />
den Elementen, wo der Sonnenaufgang grau ist.<br />
Doch sie hadert mit dem Text, ein Aufnahmeleiter<br />
unterbricht und korrigiert ihre Betonung.<br />
Dazu die 16mm Aufnahmen einer Südseeinsel:<br />
Strände, Vulkane, Holzhütten. Ein Alltag unter<br />
Palmen, der fernab der Reisekataloge liegt. Das<br />
etwas nicht stimmt wird schnell klar und ist<br />
Konzept. Ein Gefühl von Zeitlosigkeit zieht sich<br />
durch den Film. Vielleicht gibt es tatsächlich ein<br />
glückliches Land weit entfernt. Aber ob dies<br />
räumlich oder zeitlich zu verstehen ist, liegt im<br />
Auge der Betrachtenden.<br />
Großbritannien 2015 / 20:00 Min. / englisch<br />
Regie: Ben Rivers<br />
Stella 50.4N1.5E<br />
NOMINIERUNG: GOLDENER SCHLÜSSEL<br />
Die titelgebenden Koordinaten führen uns in<br />
das verlassenes Seebad Stella, direkt an den Dünen<br />
gelegen. Pflanzenproben werden gesammelt<br />
und analysiert, der Ort kartographiert. Die Proben,<br />
Scans und Karten dienen zur Bestandsaufnahme.<br />
In der Einöde eine einzelne Forscherin,<br />
die sich mit Präzision der Vermessung des Ortes<br />
widmet. Es wirkt als hätten die Bewohner/innen<br />
aufgegeben und den nähernden Sanddünen das<br />
Feld wieder überlassen.<br />
Frankreich 2016 / 14:50 Min. / keine Dialoge<br />
Regie: Elsa Brès<br />
Deutschlandpremiere<br />
Subatlantic<br />
Während anderenorts das Athropozän ausgerufen<br />
wird, untersucht Ursula Biemanns Essay die<br />
verschiedenen Aspekte des Subaltlatikums, der<br />
klimatischen Zeitspanne, die vor 2500 Jahren<br />
begann und nun ihr Ende gefunden haben soll.<br />
In einem scienefictionhaften Diskurs erfahren<br />
wir über die Arbeit einer Forscherin, welche die<br />
Wechselwirkungen zwischen den Meeresströmen<br />
und dem stetig wachsendem menschlichen<br />
Treiben auf dem Planeten untersucht. So steigen<br />
auf wir hinab in unter die Meeresoberfläche, in<br />
eine Welt, deren Regeln wir bis heute nicht verstehen<br />
und schauen hinab in den Abgrund der<br />
Zeit, deren Geduld unsere Vorstellung übersteigt.<br />
Schweiz 2015 / 11:24 Min. / englisch<br />
Regie: Ursula Biemann<br />
Yapi<br />
Jeder der einmal in Griechenland war hat sie gesehen:<br />
die in der Landschaft vergessenen Rohbauten.<br />
Hausskelette, die Berghänge, Küsten<br />
und Strände schmücken. Sie sind kaum wegzudenken<br />
und doch werden sie weitestgehend<br />
ignoriert. Antiken Tempeln ähnlich ragen die<br />
Betonpfeiler aus dem Boden. Ihre ein, manchmal<br />
zwei Stockwerke bilden ein schlichtes,<br />
grobes Dach, befreit von den mythologischen<br />
Aufladungen ihrer Vorgänger. Sie sind Manifestationen<br />
einer nie zu Ende gedachten Möglichkeit<br />
und Symbole einer Krise, deren Bedeutung<br />
zu Verhandlung stehen.<br />
Griechenland 2015 / 09:08 Min. / keine Dialoge<br />
Regie: Aaron Khandros<br />
Deutschlandpremiere<br />
Noite sem Distância<br />
Night without Distance<br />
Kann eine Landschaft Erinnerungen tragen von<br />
Taten, deren Ziel es ist, keine Spuren zu hinterlassen?<br />
Die Gerês Berge, das Grenzgebiet zwischen<br />
Portugal und Galizien, war über Jahrhunderte<br />
hinweg Heimat von Schmugglern, die die<br />
Trennung der Region nicht akzeptierten. Stattdessen<br />
fanden sie Schutz in der Landschaft, hinter<br />
den Steinen, am Fluss, unter dem Baum, immer<br />
wartend auf die Dunkelheit der Nacht, um<br />
ihre Route fortzusetzen. Mit einem simplen filmischen<br />
Trick gelingt es NIGHT WITHOUT DI-<br />
STANCE diese Zeit und die Komplizenschaft<br />
zwischen Landschaft und den Menschen in ihr<br />
wieder aufleben zu lassen und in den Fokus zu<br />
setzen.<br />
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National Bird<br />
Heather weiß nicht mal, wie viele Menschen sie<br />
schon getötet hat. Sie selbst hat den Knopf, der<br />
die Geschütze einer Drohne abfeuert, noch nie<br />
betätigt; doch als sogenannte „Drone Imagery<br />
Analyst“ hat sie jene Steuermänner- und frauen<br />
von Drohnen dazu angeleitet, das richtige Ziel<br />
anzuvisieren und im richtigen Moment abzudrücken.<br />
Sonia Kennebecks beängstigender Dokumentarfilm<br />
zeigt die Leichtigkeit, mit der heute<br />
innerhalb weniger Sekunden über Leben und<br />
Tod entschieden werden kann. Videos, die an<br />
Computerspielwerbung erinnern, aber tatsächlich<br />
zur Rekrutierung neuer US Soldat/innen<br />
dienen, fließen genauso in den Film ein wie<br />
Interviews mit Menschen, die immer wieder von<br />
ihren Taten heimgesucht werden. Was sie eint,<br />
VF Abo-Anzeige (182x137).pdf 1 27.07.16 15:26<br />
ist die ursprüngliche Motivation zum Militär zu<br />
gehen: Sie wollten ihrem faden, langweiligen<br />
Alltag entfliehen. Beide Seiten, sowohl die Zielpersonen<br />
als auch die Zielenden erleiden Schäden<br />
bei solchen Drohnenangriffen – während<br />
die einen im schlimmsten Falle zu Tode kommen,<br />
stehen die anderen immer vor dem Risiko,<br />
traumatisiert zu werden. Heather erzählt, wie<br />
viele ihrer Kolleg/innen sich das Leben genommen<br />
haben und wie auch sie unter Beobachtung<br />
stand, weil sie als selbstmordgefährdet galt.<br />
Mit NATIONAL BIRD öffnet uns Sonia Kennebeck<br />
die Augen für die menschliche Seite dieser<br />
abgründigen Tötungsmaschinerie, die Wim<br />
Wenders – einer der ausführenden Produzenten<br />
– folgendermaßen beschreibt: „You will see<br />
and hear things you’ve never seen or heard, and<br />
you will leave the theater with insight, in the<br />
true sense of the word, you did not have before.“<br />
EINFACH<br />
BESSER<br />
FILMEN<br />
// NATIONAL BIRD deals with the human side of an<br />
unfathomable killing machine that promises, under the<br />
term “drone war”, a “clean” and precise fight against<br />
terror. The recruitment and training of a new generation<br />
of US soldiers and in particular their traumatisation<br />
is the focus of this alarming documentary, which<br />
has been co-produced under the direction of Sonia<br />
Kenne beck and Wim Wenders.<br />
Vereinigte Staaten von Amerika 2016 / 92:00 Min. / englisch /<br />
deutsche UT<br />
Regie: Sonia Kennebeck<br />
Produzent: Sonia Kennebeck, Ines Hofmann Kanna<br />
Kamera: Torsten Lapp,<br />
Schnitt: Maxine Goedicke<br />
Musik: Insa Rudolph<br />
Ton: Ansgar Frerich<br />
Fachwissen, Anregungen, Hilfestellungen zu<br />
Ausrüstung · Aufnahme · Nachbearbeitung · Teilen<br />
Jahresabo<br />
für 40,50 €<br />
* im Ausland 48,90 €<br />
Studentenabo<br />
für 33,00 €<br />
Portugal, Spanien 2015 / 23:00 Min. / galizisch, portugiesisch /<br />
englische UT<br />
Regie: Lois Patiño<br />
Deutschlandpremiere<br />
@<br />
Language versions of films<br />
In general the festival films are screened in their<br />
original language version either with English<br />
(englische UT) or with German (deutsche UT)<br />
subtitles. Films without dialogs are labeled with<br />
“keine Dialoge”. Detailed information can be<br />
found in the credits of each film.<br />
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