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Wolf/laif

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56<br />

BALI | DO. 17.11. | 22:00<br />

GLORIA | DO. 17.11. | 22:15<br />

57<br />

Berichte vom Ende der Welt<br />

Reports from the End of the World<br />

National Bird<br />

SCREENING<br />

Courtesy of Ben Rivers and LUX, London<br />

SCREENING<br />

Die BERICHTE VOM ENDE DER WELT erzählen<br />

von Zeiten und Orten, die vergangen, verschwunden<br />

oder vergessen sind. Aber vor allem<br />

auch von den Spuren, die hinterlassen wurden.<br />

Seien es die Einflüsse der Menschen auf die<br />

Weltmeere, die das Schicksal unseres Planeten<br />

bestimmen; die alten Pfade portugiesischer<br />

Schmuggler, deren Routen durch das Auflösen<br />

der Grenzen ihre Notwendigkeit verloren haben;<br />

oder die griechischen Bauruinen, die an nie gelebte<br />

Träume erinnern. Die Welt ist im Wandel<br />

und wir werfen einen Blick zurück und über den<br />

Rand der Karte, die einst vor Drachen warnte.<br />

// The REPORTS FROM THE END OF THE END tell<br />

us about places and times, that are passed, lost and forgotten.<br />

But they always leave traces. May it be humanity’s<br />

influences on our planet’s weather, old smuggler’s<br />

pathways in the Portuguese mountains, deemed unnecessary<br />

in the times of open borders, or the concrete<br />

half-finished houses in Greece, that remind us of never<br />

realized hopes. The world is changing and we are taking<br />

a look back in time and over the edge of the map, which<br />

once warned about dragons.<br />

There Is a Happy Land Further Away<br />

Mit zögerlicher Stimme liest eine Frau einen Bericht<br />

aus einem fernen Land, das dem unsrigen<br />

fremd scheint. Ein einfaches Leben, geprägt von<br />

den Elementen, wo der Sonnenaufgang grau ist.<br />

Doch sie hadert mit dem Text, ein Aufnahmeleiter<br />

unterbricht und korrigiert ihre Betonung.<br />

Dazu die 16mm Aufnahmen einer Südseeinsel:<br />

Strände, Vulkane, Holzhütten. Ein Alltag unter<br />

Palmen, der fernab der Reisekataloge liegt. Das<br />

etwas nicht stimmt wird schnell klar und ist<br />

Konzept. Ein Gefühl von Zeitlosigkeit zieht sich<br />

durch den Film. Vielleicht gibt es tatsächlich ein<br />

glückliches Land weit entfernt. Aber ob dies<br />

räumlich oder zeitlich zu verstehen ist, liegt im<br />

Auge der Betrachtenden.<br />

Großbritannien 2015 / 20:00 Min. / englisch<br />

Regie: Ben Rivers<br />

Stella 50.4N1.5E<br />

NOMINIERUNG: GOLDENER SCHLÜSSEL<br />

Die titelgebenden Koordinaten führen uns in<br />

das verlassenes Seebad Stella, direkt an den Dünen<br />

gelegen. Pflanzenproben werden gesammelt<br />

und analysiert, der Ort kartographiert. Die Proben,<br />

Scans und Karten dienen zur Bestandsaufnahme.<br />

In der Einöde eine einzelne Forscherin,<br />

die sich mit Präzision der Vermessung des Ortes<br />

widmet. Es wirkt als hätten die Bewohner/innen<br />

aufgegeben und den nähernden Sanddünen das<br />

Feld wieder überlassen.<br />

Frankreich 2016 / 14:50 Min. / keine Dialoge<br />

Regie: Elsa Brès<br />

Deutschlandpremiere<br />

Subatlantic<br />

Während anderenorts das Athropozän ausgerufen<br />

wird, untersucht Ursula Biemanns Essay die<br />

verschiedenen Aspekte des Subaltlatikums, der<br />

klimatischen Zeitspanne, die vor 2500 Jahren<br />

begann und nun ihr Ende gefunden haben soll.<br />

In einem scienefictionhaften Diskurs erfahren<br />

wir über die Arbeit einer Forscherin, welche die<br />

Wechselwirkungen zwischen den Meeresströmen<br />

und dem stetig wachsendem menschlichen<br />

Treiben auf dem Planeten untersucht. So steigen<br />

auf wir hinab in unter die Meeresoberfläche, in<br />

eine Welt, deren Regeln wir bis heute nicht verstehen<br />

und schauen hinab in den Abgrund der<br />

Zeit, deren Geduld unsere Vorstellung übersteigt.<br />

Schweiz 2015 / 11:24 Min. / englisch<br />

Regie: Ursula Biemann<br />

Yapi<br />

Jeder der einmal in Griechenland war hat sie gesehen:<br />

die in der Landschaft vergessenen Rohbauten.<br />

Hausskelette, die Berghänge, Küsten<br />

und Strände schmücken. Sie sind kaum wegzudenken<br />

und doch werden sie weitestgehend<br />

ignoriert. Antiken Tempeln ähnlich ragen die<br />

Betonpfeiler aus dem Boden. Ihre ein, manchmal<br />

zwei Stockwerke bilden ein schlichtes,<br />

grobes Dach, befreit von den mythologischen<br />

Aufladungen ihrer Vorgänger. Sie sind Manifestationen<br />

einer nie zu Ende gedachten Möglichkeit<br />

und Symbole einer Krise, deren Bedeutung<br />

zu Verhandlung stehen.<br />

Griechenland 2015 / 09:08 Min. / keine Dialoge<br />

Regie: Aaron Khandros<br />

Deutschlandpremiere<br />

Noite sem Distância<br />

Night without Distance<br />

Kann eine Landschaft Erinnerungen tragen von<br />

Taten, deren Ziel es ist, keine Spuren zu hinterlassen?<br />

Die Gerês Berge, das Grenzgebiet zwischen<br />

Portugal und Galizien, war über Jahrhunderte<br />

hinweg Heimat von Schmugglern, die die<br />

Trennung der Region nicht akzeptierten. Stattdessen<br />

fanden sie Schutz in der Landschaft, hinter<br />

den Steinen, am Fluss, unter dem Baum, immer<br />

wartend auf die Dunkelheit der Nacht, um<br />

ihre Route fortzusetzen. Mit einem simplen filmischen<br />

Trick gelingt es NIGHT WITHOUT DI-<br />

STANCE diese Zeit und die Komplizenschaft<br />

zwischen Landschaft und den Menschen in ihr<br />

wieder aufleben zu lassen und in den Fokus zu<br />

setzen.<br />

C<br />

M<br />

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K<br />

National Bird<br />

Heather weiß nicht mal, wie viele Menschen sie<br />

schon getötet hat. Sie selbst hat den Knopf, der<br />

die Geschütze einer Drohne abfeuert, noch nie<br />

betätigt; doch als sogenannte „Drone Imagery<br />

Analyst“ hat sie jene Steuermänner- und frauen<br />

von Drohnen dazu angeleitet, das richtige Ziel<br />

anzuvisieren und im richtigen Moment abzudrücken.<br />

Sonia Kennebecks beängstigender Dokumentarfilm<br />

zeigt die Leichtigkeit, mit der heute<br />

innerhalb weniger Sekunden über Leben und<br />

Tod entschieden werden kann. Videos, die an<br />

Computerspielwerbung erinnern, aber tatsächlich<br />

zur Rekrutierung neuer US Soldat/innen<br />

dienen, fließen genauso in den Film ein wie<br />

Interviews mit Menschen, die immer wieder von<br />

ihren Taten heimgesucht werden. Was sie eint,<br />

VF Abo-Anzeige (182x137).pdf 1 27.07.16 15:26<br />

ist die ursprüngliche Motivation zum Militär zu<br />

gehen: Sie wollten ihrem faden, langweiligen<br />

Alltag entfliehen. Beide Seiten, sowohl die Zielpersonen<br />

als auch die Zielenden erleiden Schäden<br />

bei solchen Drohnenangriffen – während<br />

die einen im schlimmsten Falle zu Tode kommen,<br />

stehen die anderen immer vor dem Risiko,<br />

traumatisiert zu werden. Heather erzählt, wie<br />

viele ihrer Kolleg/innen sich das Leben genommen<br />

haben und wie auch sie unter Beobachtung<br />

stand, weil sie als selbstmordgefährdet galt.<br />

Mit NATIONAL BIRD öffnet uns Sonia Kennebeck<br />

die Augen für die menschliche Seite dieser<br />

abgründigen Tötungsmaschinerie, die Wim<br />

Wenders – einer der ausführenden Produzenten<br />

– folgendermaßen beschreibt: „You will see<br />

and hear things you’ve never seen or heard, and<br />

you will leave the theater with insight, in the<br />

true sense of the word, you did not have before.“<br />

EINFACH<br />

BESSER<br />

FILMEN<br />

// NATIONAL BIRD deals with the human side of an<br />

unfathomable killing machine that promises, under the<br />

term “drone war”, a “clean” and precise fight against<br />

terror. The recruitment and training of a new generation<br />

of US soldiers and in particular their traumatisation<br />

is the focus of this alarming documentary, which<br />

has been co-produced under the direction of Sonia<br />

Kenne beck and Wim Wenders.<br />

Vereinigte Staaten von Amerika 2016 / 92:00 Min. / englisch /<br />

deutsche UT<br />

Regie: Sonia Kennebeck<br />

Produzent: Sonia Kennebeck, Ines Hofmann Kanna<br />

Kamera: Torsten Lapp,<br />

Schnitt: Maxine Goedicke<br />

Musik: Insa Rudolph<br />

Ton: Ansgar Frerich<br />

Fachwissen, Anregungen, Hilfestellungen zu<br />

Ausrüstung · Aufnahme · Nachbearbeitung · Teilen<br />

Jahresabo<br />

für 40,50 €<br />

* im Ausland 48,90 €<br />

Studentenabo<br />

für 33,00 €<br />

Portugal, Spanien 2015 / 23:00 Min. / galizisch, portugiesisch /<br />

englische UT<br />

Regie: Lois Patiño<br />

Deutschlandpremiere<br />

@<br />

Language versions of films<br />

In general the festival films are screened in their<br />

original language version either with English<br />

(englische UT) or with German (deutsche UT)<br />

subtitles. Films without dialogs are labeled with<br />

“keine Dialoge”. Detailed information can be<br />

found in the credits of each film.<br />

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