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Aufbereitung von Medizinprodukten im ... - Frankfurt am Main

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über Personalverhalten nicht korrigiert, sondern <strong>im</strong> Gegenteil noch häufig verstärkt, wenn hier ohne<br />

entsprechende Vorkehrungen direkt zwischen den unreinen und reinen Bereichen gewechselt wurde.<br />

Teilweise war durch die räumliche Anordnung und das Personalverhalten eine Rekont<strong>am</strong>ination<br />

gereinigter und desinfizierter Instrumente nicht nur nicht ausgeschlossen sondern eher wahrscheinlich.<br />

Hier wurden Verbesserungen nachdrücklich angemahnt. Vor diesem Hintergrund haben<br />

sich 5 Häuser zum Umbau, bzw. Bau neuer Zentralsterilisationseinheiten entschlossen: eine da<strong>von</strong><br />

ging bereits 2003 in Betrieb, die weiteren sollen bis spätestens 2006 fertig gestellt sein. Somit ist hier<br />

mit einer deutlichen Verbesserung der Situation zu rechnen. Einige weitere Häuser planen ein<br />

Outsourcing der ges<strong>am</strong>ten <strong>Aufbereitung</strong>, die sich allerdings bislang mangels geeigneter Anbieter<br />

verzögert.<br />

Was die apparative/materielle Ausstattung anbelangt, so erschien <strong>am</strong> kritischsten das Fehlen <strong>von</strong><br />

MIC-Wagen mit Sicherstellung der Durchspülung der Medizinprodukte bzw. das Fehlen geeigneter<br />

Kontrollmöglichkeiten zur Überprüfung des Reinigungserfolgs. So waren in einem Teil der Häuser an<br />

den Arbeitsplätzen keine ausreichenden Lichtverhältnisse oder Lupen vorhanden. Diese Mängel<br />

wurden angemahnt und rasch abgestellt. In allen Häusern wurden auch die geforderten MIC-Wagen<br />

angeschafft und zum Einsatz gebracht, wobei es allerdings hierzu in einem Haus der mehrmaligen<br />

nachdrücklichen Intervention bedurfte.<br />

Auch die personellen Voraussetzungen waren in den größeren Häusern eher gegeben als in den<br />

kleineren. Kritisch erschien, dass in den kleineren Häusern teilweise die <strong>Aufbereitung</strong> der<br />

Medizinprodukte <strong>von</strong> unterschiedlichem Personal „mit übernommen“ wurde. In allen Häusern wurden<br />

hier Verbesserungen der Qualifikationen und regelmäßige Fortbildungen der Mitarbeiter gefordert.<br />

Dieser Forderung wurde – zumindest in den größeren Häusern – recht gut Folge geleistet. Mitarbeiter<br />

wurden auf Kurse geschickt, bzw. es wurden hausinterne Hygienefortbildungen organisiert.<br />

Eine Voraussetzung zur sachgerechten <strong>Aufbereitung</strong> der Medizinprodukte ist zunächst die Risikobewertung<br />

und Einstufung der Medizinprodukte 1 . Diese war 2002 in keinem der Häuser durchgeführt;<br />

teilweise wurden darüber hinaus stark beschädigte Instrumente vorgefunden, deren Sichtung und<br />

Aussortierung gefordert wurde. Bis 2003 waren Risikobewertung und Einstufung in 10 der Häuser<br />

vorgenommen worden (zumindest in den meisten Bereichen). Diese umfassende Forderung nach<br />

Validierung des ges<strong>am</strong>ten <strong>Aufbereitung</strong>sverfahrens wurde 2002 <strong>von</strong> keinem der Häuser eingehalten.<br />

Bis 2003 hatten mehrere Häuser zumindest d<strong>am</strong>it begonnen und Teilbereiche auch abgeschlossen,<br />

z.B. die Validierung der Geräte bzw. der ges<strong>am</strong>ten <strong>Aufbereitung</strong> in einzelnen Bereichen wie beispielsweise<br />

dem Augen-OP. Insges<strong>am</strong>t war aber auch 2003 noch ein erheblicher Nachholbedarf<br />

festzustellen.<br />

Eine regelmäßige und dokumentierte Wartung der eingesetzten Geräte wurde in drei Vierteln der<br />

Häuser vorgenommen. Vier Fünftel der Häuser führten regelmäßige chargenbezogene Prozesskontrollen<br />

durch sowie die geforderten periodischen mikrobiologischen Testungen. Die größeren<br />

Häuser nahmen diese Untersuchungen zu 100 % vor.<br />

1 „Unkritisch“ (MP, die lediglich mit intakter Haut in Berührung kommen; „semikritisch“ (MP, die mit<br />

Schle<strong>im</strong>haut oder krankhaft veränderter Haut in Berührung kommen; „kritisch“ (MP, die … die Haut<br />

oder Schle<strong>im</strong>haut durchdringen und dabei in Kontakt mit Blut, inneren Geweben oder Organen<br />

kommen, einschließlich Wunden<br />

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