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Die Münze – Gewicht und Feingehalt - money trend

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mit denen ein Zählen <strong>und</strong> Rechnen auch ohne Finger möglich<br />

wurde. Entsprechend den vorhandenen Mitteln <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

wurden verschiedene Methoden der Zahlendarstellung<br />

<strong>und</strong> Fixierung benutzt. Zunächst benutzte man kleine Holzstäbchen,<br />

die ähnlich der Fingerstellungen ausgelegt wurden<br />

<strong>und</strong> damit die Zahlenwerte repräsentierten.<br />

Chinesische Bambusstäbchen- Ziffern<br />

Indische Stäbchenziffern (Kharosti- Ziffern)<br />

<strong>Die</strong> praktische Möglichkeit, Symbole oder Zahlzeichen in<br />

weiche Materialien einzuritzen oder mittels Holzkohle, farbiger<br />

Mineralien bzw. flüssiger Farben (Tinte,Tusche) auf helle<br />

Untergründe (Baumrinde, Tierhäute, Papyrus, Papier) zu<br />

schreiben, führte dann zur Entwicklung der eigentliche Ziffern,<br />

wobei jede Zahl ein möglicht einfaches, unverwechselbares<br />

Zahlzeichen erhielt.<br />

Indische Brahmi Ziffern<br />

Griechische Buchstabenziffern (attische Zahlen)<br />

<strong>Die</strong> attischen Zahlen wurden meist für die Bezeichnung der<br />

Spalten des Rechenbrettes (Abakus) benutzt. Zur Fixierung<br />

der eigentlichen Zahlenwerte wurden kleine Rechensteine in<br />

den Spalten des Rechenbrettes benutzt.<br />

Ein Nachteil all dieser Systeme war, da es sich noch nicht<br />

um entwickelte Posionssysteme handelte, das Fehlen des Zeichens<br />

Null, zur Bezeichnung unbesetzter Stellen. Um Zahlenwerte<br />

oder Zähl- bzw. Rechenergebnisse darzustellen mußten<br />

die Zahlensymbole auf Rechentischen oder Rechenbrettern<br />

mit Hilfe von Rechenstäbchen oder Rechensteinen dargestellt<br />

werden. Um Verwechslungen auszuschließen, war es notwendig,<br />

den Zehnern, H<strong>und</strong>ertern, Tausendern usw. spezielle Symbole<br />

zuzuordnen, um die wahre Größe der Zahl zu ermitteln.<br />

Eines der ersten vollentwickelten Zahlensysteme war das<br />

altägyptische Zahlensystem, ein Zehnersystem mit aus der<br />

ägyptischen Bilderschrift der Hieroglyphen hervorgegangenen<br />

Zahlzeichen. <strong>Die</strong>se Zahlzeichen waren Individualzeichen einer<br />

bestimmten Zehnerpotenz. Damit war das altägyptische System<br />

ein wirkliches Positionssystem zur Basis 10, das Zahlzeichen<br />

bestimmte die Position, die Anzahl der dargestellten<br />

gleichartigen Zahlzeichen die tatsächliche Anzahl, Ziffern für<br />

die Bezeichnung der Zahlenwerte von 1 bis 9 gab es allerdings<br />

nicht.<br />

Altägyptisches dekadisches Positionssystem<br />

<strong>money</strong> <strong>trend</strong> SPEZIAL II<br />

Auch dieses System hatte noch den Nachteil des fehlenden<br />

Nullzeichens, da die Zahlzeichen aber bis 10 hoch 6 = 1 Million<br />

reichten, war es recht praktikabel <strong>und</strong> einfach, da es mit 7 verschiedenen<br />

Positionszeichen auskam.<br />

Bereits im 3. Jahrtausend v.u. Z. hatte sich im Zweistromland<br />

zwischen Euphrat <strong>und</strong> Tigris, dem antiken Mesopotamien<br />

bei den Sumern auf Gr<strong>und</strong>lage des von ihnen entwickelten<br />

Fingerzählsystems bis 60 ein Positionssystem ähnlich dem<br />

ägyptischen Positionssystem entwickelt, allerdings nicht mit<br />

der Basis 10, sondern mit derBasis 60, das sogenannte Sexagesimalsystem<br />

. Auch für die Darstellung der Zahlenwerte entwickelten<br />

die Sumer ein äußerst einfaches <strong>und</strong> praktisches System.<br />

<strong>Die</strong> Zahlenwerte wurden mit einem keilförmig angespitzten<br />

Holzstäbchen in feuchte Tontäfelchen gedrückt, Fehler<br />

konnten durch Glattstreichen <strong>und</strong> Neuschreiben korrigiert<br />

werden, wenn es notwendig war, das Ergebnis aufzubewahren,<br />

wurden die Täfelchen in der Sonne getrocknet, war es von besonderer<br />

Wichtigkeit, wurden sie im Feuer gebrannt <strong>und</strong> waren<br />

somit zur dauerhaften Aufbewahrung geeignet. Im Gr<strong>und</strong>e genommen<br />

genügten 2 Zeichen, ein senkrecht eingedrückter Keil<br />

für die Einer (a), ein waagerecht eingedrückter Keil (b) auch<br />

Winkelhaken genannt für die Zehner. Seit etwa 600 v. u. Z.<br />

wurde sogar ein sogenanntes Lückenzeichen für unbesetzte<br />

Positionen (Nullzeichen) verwendet, um Verwechslungen auszuschließen,<br />

<strong>Die</strong>se Nullzeichen (c) bestand aus zwei übereinanderliegenden,<br />

schwach eingedrückten Winkelhaken. <strong>Die</strong><br />

Darstellung der Einer sowie der Zehner durch zwei verschiedene<br />

Symbole zeigt aber auch beim Sexagesimalsystem die<br />

Verwandschaft mit dem eigentlichen Dezimalsystem.<br />

Sumerisch- babylonisches sexagesimales Positionssystem<br />

<strong>Die</strong>ses Zahlensystem war das erste, welches für die Definition<br />

der <strong>Gewicht</strong>e <strong>und</strong> damit für die Münzprägung Verwendung<br />

fand. Sowohl die allerersten <strong>Münze</strong>n überhaupt (lydische<br />

<strong>und</strong> griechische Elektronprägungen), als auch die lydische <strong>und</strong><br />

altpersische Gold- <strong>und</strong> Silberprägung basieren auf diesem System.<br />

Selbst die ursprünglichen griechischen Silberprägungen<br />

nutzten noch vielfach <strong>Gewicht</strong>sstandards auf Basis des babylonischen<br />

Schekels im Sexagesimalsystem. In der Folgezeit wur-<br />

mt 10/2003 141

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