Die Münze – Gewicht und Feingehalt - money trend
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ets sowie 3 Buchstaben des semitischen Alphabets (Vau = 6,<br />
Koppa = 90, Sampi = 900) erhielten einen Zahlenwert zugeordnet<br />
<strong>und</strong> zwar im Bereich der Einer, Zehner <strong>und</strong> H<strong>und</strong>erter.<br />
Für die Tausender verwendete man wieder die Buchstaben der<br />
Einer mit einem zusätzlichen Punkt oder kleinem Strich links<br />
unten. Für die Zehntausender setzte man zwei Punkte über die<br />
entsprechenden Buchstaben der Gr<strong>und</strong>zahl.<br />
<strong>Die</strong> Schreibweise der Zahlen erfolgte wie auch heute gebräuchlich<br />
vom höchsten Zahlenwert links zum kleinsten Zahlenwert<br />
rechts.<br />
Griechisch / byzantinisches Zahlensystem<br />
(Milesisches Zahlensystem)<br />
Unser heutiges modernens dezimales Positionssystem zur<br />
Basis 10 entwickelte sich aus den indischen Zahlen- <strong>und</strong> Ziffernsystemen.<br />
Erstmals im 8. Jh trat sowohl bei den Indern als<br />
auch bei den Arabern das Nullzeichen als kleiner Kreis oder<br />
Punkt nachweislich in Erscheinung, womit nun ein vollentwickeltes<br />
Positionssystem zur Verfügung stand, welches sich<br />
von Indien über Arabien, die iberische Halbinsel bis nach Europa<br />
verbreitete.<br />
Indisches System (Wandinschrift von Gualiori)<br />
Ostarabische Ziffern (oben) <strong>und</strong> Westarabische Ziffern (unten)<br />
Schreibweise indisch/arabischer Ziffern in Europa<br />
a) 11. Jh<br />
b) 15. Jh. (oben) ; 16.- 19. Jh. (unten)<br />
c) moderne heutige Schreibweise<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 0<br />
2. Vom Anfang der Münzprägung<br />
<strong>money</strong> <strong>trend</strong> SPEZIAL II<br />
<strong>Die</strong> nachfolgenden Abschnitte geben die persönlichen Meinungen<br />
<strong>und</strong> Schlußfolgerungen des Autors zu einigen wesentlichen<br />
Etappen der mehr als 2500 Jahre währenden Geschichte<br />
der Münzprägung wieder. Sie beruhen auf einer jahrzehntelangen<br />
Sammeltätigkeit <strong>und</strong> der Auswertung einer Vielzahl numismatischer<br />
<strong>und</strong> historischer Veröffentlichungen, können jedoch<br />
nicht frei von Irrtümern, Fehlinterpretationen <strong>und</strong> schon<br />
gar nicht vollständig sein. In einigen Fällen weichen sie von der<br />
vorherrschenden Lehrmeinung der Fachnumismatik ab <strong>und</strong><br />
sollten Denkanstoß <strong>und</strong> Diskussionsgr<strong>und</strong>lage für eine weitere<br />
tiefgreifende Forschung sein.<br />
Sowohl eine mathematisch- systematische Untersuchung<br />
der Münzfüße antiker Prägungen als auch eine zusammenhängende<br />
Darstellung der <strong>Gewicht</strong>sgr<strong>und</strong>lagen der sogenannten<br />
orientalischen Prägungen scheint es in der deutschsprachigen<br />
numismatischen Literatur nicht zu geben. <strong>Die</strong> Suche nach einer<br />
modernen zusammenhängenden Darstellung der Entwicklung<br />
der <strong>Gewicht</strong>e <strong>und</strong> daraus abgeleiteten Münzfüße aus der<br />
Zeit vor der Einführung des Dezimalsystems sowie einer allgemein<br />
verständliche Darstellung zur Problematik des <strong>Feingehalt</strong>es<br />
war ebenfalls erfolglos <strong>und</strong> förderte nur bruchstückhafte<br />
Fakten <strong>und</strong> Erklärungen zu Tage, die in mühevoller Kleinarbeit<br />
zu einem Gesamtbild zusammengesetzt werden mußten.<br />
2.1. <strong>Die</strong> mathematisch-systematische Untersuchung der Münzfüße<br />
<strong>und</strong> <strong>Gewicht</strong>e der antiken Prägungen<br />
<strong>Die</strong> numismatische Fachliteratur nennt für den Beginn der<br />
Münzprägung in Griechenland <strong>und</strong> Kleinasien im wesentlichen<br />
7 bedeutsame Münzfüße, welche nach den Gebieten, in denen<br />
sie Geltung besaßen, benannt wurden. Es handelt sich um den<br />
phokäischen Fuß (nach der Stadt Phokaia), den lydischen Fuß<br />
(nach dem Königreich Lydien), den äginetischen Fuß (nach der<br />
Insel Aigina), den attisch- euböischen Fuß (nach der Stadt<br />
Athen), den persischen Fuß (nach dem Königreich Persien),<br />
den korinthischen Fuß (nach der Stadt Korinth) sowie den<br />
phönizischen Fuß (nach dem Gebiet Phönizien <strong>und</strong> Karthago).<br />
Auf diese Münzfüße beziehen sich die Beschreibungen der<br />
F<strong>und</strong>münzen <strong>und</strong> deren Nominalzuweisung.<br />
<strong>Die</strong> mathematisch- systematische Diskussion dieser Münzfüße<br />
unter Einbeziehung der historischen <strong>Gewicht</strong>sstandards,<br />
der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Herrschaftsgebiet<br />
(Oberhoheit) sowie der vorherrschenden Zahlensysteme ergibt<br />
nun folgendes Bild:<br />
<strong>Die</strong> initiale Elektronprägung in Kleinasien vor dem ion. Aufstand<br />
<strong>und</strong> den Perserkriegen (bis 479 v.u.Z.)<br />
nach 650 v. u. Z. Ephesos, nach 615 v. u. Z. Lydien, nach 600<br />
v. u. Z. Kyzikos, nach 600 v. u. Z. Milet, nach 600 v. u. Z. Phokaia,<br />
beginnend vor 500 v. u. Z. Mytilene beginnend nach 700 v. u. Z.<br />
in nicht mehr genau zu lokalisierenden Münzstätten in Ionien<br />
Alle diese Gebiete waren bis 550/546 v. u. Z. relativ selbständige<br />
Gebiete <strong>und</strong> Städte mit griechischen kulturellen Wur-<br />
mt 10/2003 143