Die Münze – Gewicht und Feingehalt - money trend
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<strong>Die</strong> <strong>Münze</strong> <strong>–</strong> <strong>Gewicht</strong> <strong>und</strong> <strong>Feingehalt</strong><br />
den jedoch einfachere System benutzt, die wir als griechisches<br />
<strong>und</strong> römisches Duodezimalsystem kennen <strong>und</strong> die sich teilweise<br />
bis ins 19. Jh. hielten. Das Duodezimalsystem stellt eigentlich<br />
nur eine Vereinfachung des babylonischen Sexagesimalsystems<br />
dar, durch die Reduzierung der relativ großen Basis 60<br />
auf ein Fünftel dieses Wertes, nämlich die Basis 12 wurden die<br />
Rechenvorgänge vereinfacht. Da andererseits auch Vielfache<br />
von 10 als Zwischenstufen verwendet wurden, ist auch hier der<br />
Bezug zum eigentlichen Dezimalsystem gegeben. In Spanien<br />
<strong>und</strong> seinen Kolonien entwickelte sich als Sonderform für die<br />
Bezeichnung der Münznominale das Oktalsystem, welches auf<br />
besonders einfacher Weise die Verdoppelung oder Halbierung<br />
der Nominalwerte ermöglichte.<br />
<strong>Die</strong>se <strong>und</strong> die folgenden dekadischen Systeme wurden nun<br />
zur Gr<strong>und</strong>lage der Münzgewichte, zur Bezeichnung der Nominale,<br />
der Kennzeichnung der Prägejahre sowie auch für die Definition<br />
der <strong>Feingehalt</strong>e benutzt.<br />
Waren diese Zahlensysteme einerseits von herausragender<br />
Bedeutung für die Festlegung der Handelsgewichte <strong>und</strong> der<br />
daraus resultierenden Münzgewicht, für die Arbeit der Münzmeister<br />
<strong>und</strong> für die Handelstätigkeit <strong>und</strong> Buchführung der<br />
Kaufleute, Steuerbeamten u.s.w. so bemerkt andererseits der<br />
Münzsammler bei der Betrachtung der <strong>Münze</strong>n zunächst<br />
nichts davon. Der Wert <strong>und</strong> Wechselkurs zu anderen <strong>Münze</strong>n<br />
ergab sich bei den Edelmetallmünzen (Elektron, Silber, Gold)<br />
einzig <strong>und</strong> allein aus dem <strong>Gewicht</strong>, die Angabe eines Nominalwertes<br />
in Form eines Zahlzeichens erfolgte nicht. Erst mit dem<br />
Auftreten der extensiven <strong>Münze</strong>nprägung aus unedlen Metallen<br />
in römischer <strong>und</strong> byzantinischer Zeit wurden römische<br />
Zahlzeichen zur Bezeichnung der Nominalwerte bei Kupfer<br />
<strong>und</strong> Bronzeprägungen (z. B. Nummienangaben) benutzt. Zahlenmäßige<br />
Angaben zu Rauhgewicht, Feingewicht <strong>und</strong>/oder<br />
<strong>Feingehalt</strong> von Gold- <strong>und</strong> Silbermünzen wurden ebenfalls erst<br />
im 18. /19. Jh üblich.<br />
<strong>Die</strong> früheste Darstellung von Zahlzeichen auf <strong>Münze</strong>n wird<br />
zur Angabe des Prägejahres (Datierung) benutzt <strong>und</strong> reicht bis<br />
in die griechisch- hellenistische Zeit zurück. Vielfach wurde jedoch<br />
an Stelle der eigentlichen<br />
Jahreszahl nur das Regierungsjahr des betreffenden Herrschers<br />
angegeben. Erst bei den arabisch/ islamischen <strong>Münze</strong>n<br />
wurde die genaue Datierung (Jahreszahlen nach Hedschra,<br />
Jahr des Regierungsantritts + Anzahl der Regierungsjahre =<br />
Prägejahr) zur Regel. Im europäischen Raum erfolgte eine<br />
durchgängige Datierung erst ab dem 16. Jh, gleichzeitig setzte<br />
sich die Bezeichnung der Nominalstufen mittels römischer<br />
oder indisch/arabischer Zahlen zunehmend gegen die Wortbezeichnungen<br />
durch.<br />
Slawische Buchstabenziffern<br />
Römische Zahlzeichen (Buchstabenziffern)<br />
I = 1 ; V = 5 ; X = 10 ; L = 50 ; C = 100 ; D = 500 ; M = 1000<br />
Sowohl römische als auch slawische Buchstabenziffern haben<br />
ihren Ursprung im griechischen Zahlensystem, welches<br />
sich aus dem milesischen altgriechischen System entwickelte.<br />
<strong>Die</strong> Bildung der Zahlen erfolgt im wesentlichen durch Zusammenfügen<br />
der entsprechenden Ziffern für die<br />
Einer,Zehner,H<strong>und</strong>erter u.s.w. von rechts nach links.<br />
Das Tausendfache einer Zahl wurde durch Unterstreichen<br />
(römisch) oder Überstreichen (slawisch) des entsprechenden<br />
Zeichens dargestellt.<br />
Chinesische Zahlzeichen<br />
Zahl moderne Form alte Form<br />
Ähnlich wie beim ägyptischen Positionssystem werden<br />
beim chinesischen Dezimalsystem alle Positionen bis 10 hoch 6<br />
= 1 Million mit Individualsymbolen besetzt. <strong>Die</strong> Zahlzeichen<br />
von 1 bis 9 ergeben in additiver <strong>und</strong> multiplikativer Form mit<br />
den Positionssymbolen der Zehnerpotenzen die entsprechenden<br />
Zahlen, wobei die Einer jedoch immer links stehen. Rechts<br />
stehende Einer werden mit dem links danebenstehenden Wert<br />
multipliziert.<br />
Das am weitesten entwickelte Dezimalsystem war das milesische<br />
Zahlensystem. Alle Buchstaben des griechischen Alpha-<br />
142 mt 10/2003