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Die Münze – Gewicht und Feingehalt - money trend

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<strong>Die</strong> <strong>Münze</strong> <strong>–</strong> <strong>Gewicht</strong> <strong>und</strong> <strong>Feingehalt</strong><br />

Gold <strong>und</strong> Silber auf Basis Towerpo<strong>und</strong> - 240 von maximal<br />

möglichen 240 Anteilen<br />

fortlaufende ganzzahlige Sterlings 1,2,3,...,12,...24,...,36,...240<br />

20 Sterlings (Pennyweights) werden zu einer Unze<br />

zusammengefaßt<br />

12 von 12 Unzen gelten als Feingold oder Feinsilber<br />

Gold <strong>und</strong> Silber auf Basis Po<strong>und</strong> Troy - 5760 von maximal<br />

möglichen 5760 Anteilen<br />

fortlaufende ganzzahlige Grains 1,2,3,...,24,...,48,...,5760<br />

24 Grains ergeben 1 Pennyweight<br />

20 Pennyweights werden zu einer Unze zusammengefaßt<br />

12 von 12 Unzen gelten als Feingold oder Feinsilber<br />

Interessant ist die Tatsache, daß England nur wenig Veränderungen<br />

im <strong>Feingehalt</strong> seiner <strong>Münze</strong>n vornahm.<br />

So sind Silbermünzen mit Ausnahme der Pfennigteilstücke<br />

nahezu ausnahmslos 11 oz. 2 dwt. = 925/1000 fein, die über die<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte gleichbleibende Qualität gab diesem Münzsilber<br />

den Namen Sterlingssilber.<br />

Bei Goldprägungen wurde seit 1344 das sogenannte Standardgold<br />

(ein hochreines Münzgold mit etwa 995/1000 fein) für<br />

das es keine Vorschrift im engl. System gibt, benutzt, seit dem<br />

16. Jh das Kronengold zu 11Ounces fein<br />

(auch Angabe als 11/12; 22 Karat im Marksystem, 916-<br />

2/3/1000 fein im metrischen Promillesystem).<br />

Rußland, welches keine Mark für die Münzprägung kannte,<br />

benutzte das arabisch/byzantinische Vorbild der <strong>Feingehalt</strong>sdefinition<br />

zu 96 Teilen auf der Basis des Handelsgewichtspf<strong>und</strong>es.<br />

<strong>Die</strong> sogenannte russische Probe, die russische Form der<br />

<strong>Feingehalt</strong>skennzeichnung ergibt für Gold <strong>und</strong> auch für Silber<br />

folgendes Bild:<br />

Gold <strong>und</strong> Silber auf Basis russ. Pf<strong>und</strong> - 96 von maximal<br />

möglichen 96 Anteilen<br />

fortlaufende ganzzahlige Solotnik 1,2,3,...,24,...,48,...,96<br />

96 von 96 Solotnik gelten als Feingold oder Feinsilber<br />

Spricht man in Rußland von einer 88-er Probe beispielsweise<br />

bei Goldprägungen zu 5 Rubel, dann bedeutet dies: 22 Karat<br />

oder 916-2/3 / 1000 fein in anderen Systemen.<br />

Bei bestimmten Nachprägungen ausländischer <strong>Münze</strong>n<br />

(Dukaten) wurde das System durch eine weitere Unterteilung<br />

des Solotnik erweitert: Dukatengold- 986/1000 fein, 23 Karat 8<br />

Grän fein, russ. 94-2/3 Probe.<br />

Genaugenommen ist dies nichts anderes als die auf Markbasis<br />

erfolgte ursprüngliche <strong>Feingehalt</strong>sdefinition, allerdings<br />

nicht 1 Mark zu 24 Karat zu 4 Grän = 96 Grän sondern 1 Pf<strong>und</strong><br />

= 96 Solotnik !<br />

Für die praktische Münzprägung mußte die zunächst abstrakte<br />

Mark nun aber doch mit einem konkreten meßbaren<br />

Handelsgewicht verb<strong>und</strong>en werden, schließlich lieferten die<br />

Silbergruben <strong>und</strong> -hütten Barren im <strong>Gewicht</strong> von so<strong>und</strong>soviel<br />

Handelspf<strong>und</strong> oder kauften Aufkäufer der Münzstätten auf<br />

Märkten alte <strong>Münze</strong>n <strong>und</strong> Silbergerät pf<strong>und</strong>weise auf. Über<br />

die Beziehung 1 Mark = 8 Unzen Handelsgewicht hatte die<br />

Mark dann doch ein gegenständliches oder theoretisches Korn<br />

als Basisgewicht <strong>und</strong> somit ein zugeordnetes Handelsgewicht,<br />

wobei nun kleine Messinggewichte die Gr<strong>und</strong>einheit Korn <strong>und</strong><br />

dessen Mehrfachzusammenfassungen darstellten. <strong>Die</strong> konkrete<br />

Zuordnung von <strong>Gewicht</strong>seinheiten zur Mark <strong>und</strong> deren Teilen<br />

ergab nun folgendes Bild:<br />

Skandinavien- Nordische Mark<br />

Basisgewicht: theoretisches Korn- Grän zu 0,758 g gebildet aus<br />

16 Weizenkörnern zu je 47 mg<br />

12 Grän = 1 Karat (9,12 g)<br />

18 Grän = 1 Lot (13,64 g)<br />

16 Lot = 1 Mark<br />

24 Karat = 1 Mark<br />

1 Nordische Mark (218,3g) = 4608 Weizenkörner a 47 mg<br />

England - Towermark:<br />

Basisgewicht: gegenständliches Weizenkorn - Grain (45,6 mg)<br />

32 Grains = 1 Pennyweight (1,458 g)<br />

20 Pennyweights = 1 Ounce (29,16 g)<br />

8 Unzen = 1 Towermark<br />

1 Towermark (233,275 g) = 5120 Weizenkörner a 45,6 mg<br />

<strong>Die</strong> Towermark wurde nur als <strong>Gewicht</strong>smark benutzt, <strong>Feingehalt</strong><br />

wurde auf Basis Towerpf<strong>und</strong> definiert !<br />

Frankreich - Pariser Troymark- Marc de Troyes<br />

Basisgewicht: theoretisches Korn- Grain zu 0,85 g<br />

12 Grains = 1 Karat (10,2 g)<br />

24 Grains = 1 Denier (20,40 g)<br />

12 Deniers = 1 Mark<br />

24 Karat = 1 Mark<br />

1 Marc de troyes (ca. 244,75 g) = 5120 Weizenkörner a 47,8 mg<br />

Spanien / Portugal - Kastilische Mark<br />

Basisgewicht: theoretisches Korn- Grano Handelsgewicht (0,8<br />

g) gebildet aus 16 Grano Münzgewicht (0,05 g), dies ist identisch<br />

mit dem spanischen Weizenkorn (50 mg)<br />

12 Granos = 1 Quilate (9,6 g) - Karat<br />

24 Granos = 1 Dinero (19,2 g)<br />

12 Dineros = 1 Marco<br />

24 Quilates = 1 Marco<br />

1 Marco (230,348) = 4608 Granos (Münzgewicht = Weizenkörner<br />

a 50 mg)<br />

Deutschland - Kölnische Mark<br />

Basisgewicht: theoretisches Korn- Grän zu 0,812 g gebildet aus<br />

304/18 Weizenkorn - As zu 48mg<br />

12 Grän = 1 Karat (9,744 g)<br />

18 Grän = 1 Lot (14,61 g) = 304 As<br />

16 Lot = 1 Mark<br />

24 Karat = 1 Mark<br />

1 Mark (233,81 g) = 4864 As (Weizenkörner a 48 mg)<br />

<strong>Die</strong> Verknüpfung der Mark zu 288 Grän (an sich abstrakte<br />

Teilmengen einer Gesamtmenge ohne Maßeinheit) mit der<br />

konkreten <strong>Gewicht</strong>smark führte nun dazu, daß auch der kleinste<br />

Teil der Mark, nämlich 1/288 als Korn oder Gran betrachtet<br />

wurde <strong>und</strong> ein konkretes <strong>Gewicht</strong> zugeordnet bekam, welches<br />

als theoretisches Korn eine Zusammenfassung einer bestimmten<br />

Anzahl Basisgewichte (Weizenkorn darstellte). Ebenso erhielt<br />

das 12 oder 18- fache dieses theoretischen Korns als Karat<br />

oder Lot ein konkretes <strong>Gewicht</strong> zugeordnet. <strong>Die</strong> begriffliche<br />

Nichtunterscheidung zwischen dem Gran als Basisgewicht<br />

Weizenkorn <strong>und</strong> dem Gran als theoretischem Korn als 1/288stel<br />

Teil der Mark führt allerdings oft zu Mißverständnissen genau<br />

wie beim Pf<strong>und</strong> (<strong>Gewicht</strong>spf<strong>und</strong>- Zählpf<strong>und</strong>).<br />

Neben ihrer Funktion als Definition des <strong>Feingehalt</strong>es <strong>und</strong><br />

als Münzgewichtsmark diente die Mark auch noch als sogenannte<br />

Probiermark im praktischen Verlauf der Herstellung<br />

der Münzmetalle (Tiegelprobe), bei den Proben bei der Münzherstellung<br />

(Stockprobe) oder bei der Überprüfung <strong>und</strong> Bewertung<br />

fremder <strong>Münze</strong>n. Als Probiergewicht für die praktische<br />

<strong>Feingehalt</strong>sbestimmung (meist in Form der Feuerprobe)<br />

mußte eine bestimmte Menge (<strong>Gewicht</strong>) Probegut festgelegt<br />

werden, sie durfte nicht zu groß, wegen des Arbeitsaufwandes<br />

<strong>und</strong> des relativ hohen Wertes, aber auch nicht zu klein sein, um<br />

brauchbare Ergebnisse zu erzielen. <strong>Die</strong> günstigste Menge war<br />

erfahrungsgemäß 1/64 der <strong>Gewicht</strong>smark; die sogenannte Probiermark,<br />

welche nun genauso wie die Mark eingeteilt wurde:<br />

bei Silber in Deutschland in 16 Probierlot zu 18 Probiergrän.<br />

<strong>Gewicht</strong>smäßig zugeordnet wurden nun auch die 64-sten Teile<br />

der entprechenden <strong>Gewicht</strong>e:<br />

136 mt 10/2003

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