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MEISSEN Limitiere Kunstwerke 2017

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Figures<br />

Von Max Esser einst als<br />

Schachfigur entworfen, hat<br />

Maria Walther das „Wildschwein“<br />

jetzt zur großen<br />

Skulptur weiterentwickelt.<br />

The “Wild Boar” originally<br />

designed by Max Esser as a<br />

chess piece, has now been<br />

transformed into a large<br />

sculpture by Maria Walther.<br />

haben Maria Walther an Essers Handschrift sofort die klaren<br />

Linien und Formen begeistert, die auch ihrer persönlichen<br />

Formsprache entsprechen. Und wie der große Meister versteht<br />

sie sich darauf, auch der stilisierten Tierplastik Lebendigkeit in<br />

moderner Form zu verleihen.<br />

Bei seinen Versuchen, aus verschiedenen Substanzen Porzellan<br />

herzustellen, experimentierte Johann Friedrich Böttger<br />

(1682–1719) in Dresden mit dem Brennen von Tonerden aus der<br />

Region. So gelang ihm 1707, also ein Jahr vor der Erfindung des<br />

weißen Porzellans, das damals sogenannte „feine rothe Porcelain“ –<br />

ein rotbraunes, sehr hartes Steinzeug. Bereits kurz nach Böttgers<br />

Tod hatte das „Weiße Gold“ das rote Steinzeug verdrängt und<br />

die Rezeptur geriet in Vergessenheit. Erst gut zweihundert Jahre<br />

später entwickelte William F. Funk (1879–1945), technischer<br />

Direktor bei <strong>MEISSEN</strong> ® , eine sehr ähnliche rote Steinzeugmasse,<br />

die den Namen Böttgersteinzeug ® erhielt. Max Esser (1885–<br />

1945), einer der renommiertesten Bildhauer und Plastiker des<br />

frühen 20. Jahrhunderts, der von 1924 bis 1931 das Meisteratelier<br />

<strong>MEISSEN</strong> ® s leitete, war von dem „neuen“ Material fasziniert.<br />

Es inspirierte ihn zu zahlreichen Tierplastiken, wie den auf der<br />

Pariser Weltausstellung 1937 preisgekrönten Fischotter oder sein<br />

Schachspiel mit 32 Fabeltieren.<br />

Unter jenen Schachfiguren ist auch das Wildschwein zu finden,<br />

das die Meissener Meisterschülerin Maria Walther jetzt im<br />

großen Format und im zeitgenössischen Stil neu modellierte.<br />

Geprägt durch ihre Ausbildung an der Schule für Produktdesign<br />

In his attempt to find the right ingredients with which to produce porcelain,<br />

Johann Friedrich Böttger (1682–1719) experimented with firing<br />

clays from the region in Dresden. Thus it was that, in 1707, i. e. one<br />

year before he invented white porcelain, he came up with what he<br />

called “fine red porcelain” – a very hard reddish-brown stoneware.<br />

This red ware was, however, eclipsed by the White Gold ® soon<br />

after Böttger’s death and its formulation was forgotten. A good two<br />

hundred years were to pass before William F. Funk (1879–1945),<br />

then Technical Director at <strong>MEISSEN</strong> ® , developed a very similar<br />

red stoneware body that came to be known as “Böttgersteinzeug ® ”<br />

(Böttger Stoneware). Max Esser (1885–1945), one of the most noted<br />

sculptors and plastic artists of the early twentieth century and head of<br />

the <strong>MEISSEN</strong> ® Master Studio from 1924 to 1931, felt inspired by the<br />

“new” material. He used it to produced numerous figures of animals<br />

such as his Otter, prizewinner at the 1937 International Exhibition in<br />

Paris, and a chess set comprising 32 mythical creatures.<br />

Said chess pieces include a wild boar that <strong>MEISSEN</strong> ® master school<br />

graduate Maria Walther has now re-modelled in a larger format and<br />

more contemporary style. Her senses honed by the training she<br />

received at the School of Product Design, Maria Walther was immediately<br />

won over by the clean lines and shapes that characterise<br />

Esser’s work, much as they do her own formal vocabulary. Like the<br />

great master before her, she, too, has succeeded in injecting a very<br />

modern vibrancy into this stylised animal sculpture.<br />

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