Landkreis Nienburg/Weser
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Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />
stationen und in der Kurenvermittlung. In<br />
dem <strong>Nienburg</strong>er Gartenprojekt „Neue Erde“<br />
arbeiten Menschen mit Migrationshintergrund<br />
zusammen mit Einheimischen auf<br />
gepachteten Gartenparzellen im Rahmen<br />
einer gelingenden Stadtteilarbeit. Besuchsdienste<br />
in den Kirchengemeinden, Krankenhäusern<br />
und Altenheimen halten Kontakt zu<br />
kranken und älteren Menschen, der Hospizverein<br />
„Dasein“ und der Palliativstützpunkt<br />
begleiten Schwerstkranke, Sterbende und<br />
Trauernde.<br />
Viele Kirchengemeinden nehmen sich<br />
auch der aus den Kriegsgebieten Geflüch -<br />
teten an und leisten eine wertvolle Integra -<br />
tionsarbeit. In Begegnungscafés, Koch- und<br />
Handarbeitsgruppen, in Fahrradwerkstätten<br />
und Sprachkursen kommen ausländische<br />
Schutzsuchende mit Einheimischen in Kontakt,<br />
schließen Freundschaften und können<br />
so in die deutsche Gesellschaft hineinwachsen.<br />
Der Verein „Herberge zur Heimat“ mit<br />
seinen Bereichen der stationären und<br />
ambulanten Hilfe und dem Projekt „Wohn-<br />
Wege“ kümmert sich um Wohnungslose<br />
und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen.<br />
Das FUNDUS-Kaufhaus, die „<strong>Nienburg</strong>er<br />
Tafel“ mit mehreren Ausgabestellen<br />
und die „Stolzenauer Kleiderkammer“ sind<br />
Partner für Menschen mit sehr geringem<br />
Einkommen und bieten Langzeitarbeits -<br />
losen eine neue, berufliche Perspektive. Das<br />
Christliche Jugenddorf (CJD) in <strong>Nienburg</strong> ist<br />
der größte private Bildungs- und Jugend -<br />
hilfeträger im <strong>Landkreis</strong>. Gemäß dem Motto:<br />
„Keiner darf verloren gehen“ bietet das CJD<br />
jungen Menschen in ihrer aktuellen Lebenssituation<br />
eine Perspektive für die Zukunft.<br />
Im Rahmen des „Konziliaren Prozesses für<br />
Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der<br />
Schöpfung“ engagieren sich Gemeindemitglieder<br />
in Eine-Welt-Läden und in Partnerschaften<br />
zu Mitchristinnen und -christen in<br />
Südafrika, Äthiopien, Brasilien und Nordostpreußen.<br />
Immer wieder reisen Delegationsgruppen<br />
hin und her und lernen viel von der<br />
Lebens- und Glaubenswirklichkeit in fernen<br />
Ländern.<br />
Die Bevölkerung im <strong>Nienburg</strong>er Land<br />
gehört überwiegend zur Evangelisch-luthe -<br />
rischen Landeskirche Hannovers und ist in<br />
drei Kirchenkreisen organisiert. In <strong>Nienburg</strong>,<br />
Stolzenau und Hoya gibt es römisch-katho -<br />
lische Kirchengemeinden, ein wachsender<br />
Anteil der Bevölkerung ist muslimischen<br />
Glaubens. Um das ehemalige, heute evangelisch-lutherische<br />
Zisterzienserkloster in<br />
Loccum gruppieren sich viele landeskirch -<br />
liche Ausbildungsstätten, allen voran das<br />
einzige Predigerseminar für die evange -<br />
lischen Kirchen in Bremen, Braunschweig,<br />
Hannover, Oldenburg und Schaumburg-<br />
Lippe. Die Evangelische Akademie Loccum<br />
führt Gäste aus aller Welt zum Nachdenken<br />
über Fragen des Glaubens und der Gesellschaft<br />
zusammen.<br />
Kirche in der Gesellschaft und für die<br />
Gesellschaft: So praktizieren Christinnen<br />
und Christen ihren Glauben in der Nach -<br />
folge Jesu Christi und prägen damit das<br />
geistliche, soziale, kulturelle und gesellschaft -<br />
liche Leben im <strong>Nienburg</strong>er Land.<br />
Klosterkirche Loccum,<br />
gegründet 1163: der<br />
Dachreiter der Zister -<br />
zienserkirchen soll kein<br />
hoch aufragender Turm,<br />
sondern ein Zeichen der<br />
Bescheidenheit sein.<br />
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