Landkreis Nienburg/Weser

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Mobilität und Verkehr –
ein Landkreis in Bewegung
Dietrich Pagels
Die Mehrzahl der Menschen im Landkreis
Nienburg/Weser lebt in kleinen und grö -
ßeren Dörfern, meist relativ weit entfernt von
größeren Versorgungszentren. Das Leben
dieser Menschen ist weitgehend auf das
Auto als Mobilitätsmittel angewiesen, um zur
Arbeit, zum Einkaufen oder zum Arzt zu
fahren – der hohe Motorisierungsgrad im
Kreisgebiet ist ein Beleg dafür (684 Pkws
pro 1000 Erwachsene). Der demografische
Wandel, Maßnahmen zum Klimaschutz und
steigende Energiepreise stellen die Menschen
im Landkreis Nienburg/Weser aber
zunehmend vor Herausforderungen, die
eine Veränderungen in der Verkehrsmittelwahl
anmahnen.
Das Angebot im Schienen-Personen -
verkehr wird im Landkreis Nienburg/Weser
von zwei DB-Strecken getragen:
Die in Nord-Südost-Richtung verlaufende
DB-Strecke Bremen–Hannover. Auf dieser
Strecke werden am Bahnhof Nienburg
zweistündlich IC-Verbindungen und stündlich
RE-Verbindungen (auch am Bahnhof in
Eystrup) in Richtung Bremen bzw. Hannover
angeboten. In/aus Richtung Hannover kann
zusätzlich das Angebot der S-Bahn genutzt
werden (auch vom Bahnhof in Linsburg).
Die in Nord-Süd-Richtung verlaufende
DB-Strecke von Verden über Nienburg nach
Minden. Auf dieser Strecke besteht ein
zweistündiges Angebot, wobei die Bahn -
höfe in Eystrup, Nienburg und Leese be -
dient werden.
Der öffentliche Personennahverkehr im
Landkreis Nienburg/Weser wird von 51
ÖPNV-Linien getragen, auf denen ein Angebot
von mehr als vier Millionen Fahrplan-
Kilometern pro Jahr unterbreitet wird. Das
Liniennetz ist gegliedert in Haupt- und
Nebenlinien sowie Stadtbuslinien. Die
sieben Hauptlinien bilden das Rückgrat des
Busliniennetzes im Landkreis. Am Bahnhof
Nienburg sind sie zeitlich mit dem Schienenpersonennahverkehr
abgestimmt. Etwa
vierzig Nebenlinien übernehmen die Bedienung
der Fläche und dienen als Zubringer
zu den Hauptlinien.
Das Stadtgebiet der Kreisstadt wird an
Werktagen von vier Stadtbuslinien im Halbstundentakt
bedient; die Kreisstadt ist darüber
hinaus Ausgangs- und Zielort von
15 Regionalbuslinien. Die innerörtliche
Erschließung der Stadt Rehburg-Loccum
wird durch einen Bürgerbus-Verkehr
ergänzt. Darüber hinaus wurden in den
letzten Jahren weitere alternative Bedien -
angebote zum Erhalt von Mobilitätschancen
im ländlichen Raum entwickelt.
An Schultagen werden fast 1200 Fahrten
pro Tag angeboten und rund 17 000 Beförderungsfälle
pro Tag gezählt, darunter rund
80 Prozent für Schülerinnen und Schüler.
An Ferientagen, an den Wochenenden
und in den Abendstunden ist das ÖPNV-
Angebot reduziert.
Die Einführung von Elektromobilität wird
im Landkreis Nienburg/Weser von vielen
Akteuren unterstützt, u. a. der Klimaschutz -
agentur Mittelweser e. V. Mittlerweile wurden
in der Stadt Nienburg zahlreiche öffentliche
und private Ladestationen eingerichtet.
Im Gebiet der Stadt Nienburg dürfen auf
unbeschrankten Parkplätzen Elektrofahr -
zeuge gebührenfrei parken. Im Mai 2016
waren 75 Elektrofahrzeuge angemeldet.
Auch der Radverkehr hat im Landkreis
Nienburg/Weser große Bedeutung, im Alltag
wie in der Freizeit. Ein dichtes, komplett
ausgeschildertes Radwegenetz verbindet
Dörfer und Städte und die touristischen
Sehenswürdigkeiten größtenteils durch
reizvolle Landschaften abseits des Auto -
verkehrs. Besonders der Radtourismus
entlang des Weser-Radweges hat sich
in den ver gan genen Jahren sehr positiv
entwickelt.
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