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hgk Z intern interviews: jacqueline otten, tim krohn, bettina richter ...

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ausstellung<br />

jugendstil – l’air d’un<br />

temps<br />

Der Jugendstil hat viele Generationen von<br />

Gestaltern und Designerinnen bewegt und<br />

inspiriert. Die Formenwelt der Kunst der Jahrhundertwende<br />

ist heute wieder vermehrt<br />

in den Disziplinen des Designs, der Architektur<br />

und der Kunst zu finden. Die Kunstgewerbesammlung<br />

des Museum für Gestaltung Zürich<br />

ist im Besitz vieler Preziosen aus dieser Zeit.<br />

Sie sind vom 22. Juni bis 7. Oktober 2007<br />

im Museum Bellerive zu sehen. Eva Afuhs*<br />

Bei der Frage nach Inspirationsquellen für Architektur und<br />

Design wird immer wieder die Natur genannt (siehe auch<br />

die Ausstellung Nature Design, vorgestellt auf Seite 9). Das<br />

Museum Bellerive lässt anhand einer exquisiten Objektauswahl<br />

aus der eigenen Sammlung die Jugendstil-Epoche<br />

wieder aufleben, die sich vor mehr als hundert Jahren schon<br />

einmal der Natur zugewandt hat. Diese Strömung, getragen<br />

von einer Generation, welche sich der damals offiziell<br />

sanktionierten Kunstwelt entgegensetzte, wurde bald Art<br />

Nouveau, bald Jugendstil, bald einfach moderne Kunst<br />

genannt. Der belgische Künstler Henry van de Velde sieht<br />

sie als zusammenfassenden Lebensausdruck.<br />

Meisterstücke des guten Geschmacks<br />

Ziel der 1875 gegründeten Kunstgewerbesammlung war<br />

und ist es, dem Publikum Stücke daraus zu präsentieren.<br />

Die Ausstellung zeigt Highlights und Schlüsselwerke der<br />

Sammlung, welche einen Trend vermitteln, der sich heute<br />

von Neuem abzuzeichnen scheint – die Natur als Inspirationsquelle.<br />

Die Gruppierung der Ausstellungsobjekte<br />

erfolgt nach Sammlungspaketen, die über Jahre aufgenommen<br />

wurden. Zu sehen sind Schlüsselwerke des Jugendstils<br />

wie „Die Engelwache“ von Henry van de Velde oder „Tanz<br />

der Salome“ von Frida Hansen. Werke von Künstlerinnen<br />

und Künstlern aus dieser Zeit wie Max Läuger, William<br />

Morris, Emile Gallé oder Herman Obrist werden gemeinsam<br />

mit Arbeiten aus Manufakturen von Tiffany und Rozenburg<br />

zu sehen sein. Die Ausstellung wird von Sabine Panchaud<br />

kuratiert, einer ausgewiesenen Jugendstil-Spezialistin, die<br />

auch eine bedeutende private Sammlung betreut.<br />

Suche nach neuen Werten und Formen<br />

Die über 300 ausgestellten Gegenstände sind Ausdruck<br />

einer Suche nach neuen Werten und Formen. Der Jugendstil<br />

ist nach wie vor als Protestbewegung gegen die herrschende<br />

Tradition und wohl auch gegen die aufkommende Industrialisierung<br />

zu verstehen. In diesem Sinne werden die Exponate<br />

in der Ausstellungsgestaltung von Alfredo Häberli nicht<br />

wie Mimosen behandelt, sondern in ungewohnten Displays<br />

gezeigt. Die Szenografie will die übliche Darstellungsweise<br />

der Jugendstil-Objekte sprengen. Mithilfe knalliger Farben<br />

und ungewohnter Formkombinationen werden die Objekte<br />

auf eine neue Art und Weise präsentiert.<br />

*Eva Afuhs ist Leitende Kuratorin am Museum Bellerive (eva.afuhs@<strong>hgk</strong>z.ch).<br />

William de Morgan, London, Fliesen „New Pineapple“-Serie, Entwurf, 1879.<br />

Irdenware, bemalt, glasiert.<br />

Emile Gallé, Nancy, Vase „Pavonina“, 1897. Hellgrünes Glas, geätzt, Email- und<br />

Goldfarbe.

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