hgk Z intern interviews: jacqueline otten, tim krohn, bettina richter ...
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16 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>2/07<br />
ausbildung<br />
beschreibung des<br />
inszenierten<br />
raums: szenografie<br />
Die neue Studienvertiefung „Szenografie“ ist im<br />
zukünftigen Departement Darstellende Künste<br />
und Film der Zürcher Hochschule der Künste<br />
angesiedelt. Thomas Dreissigacker*<br />
Die Verortung der Vertiefungsrichtung Szenografie im<br />
Bachelorstudiengang Theater im zukünftigen Departement<br />
Darstellende Künste und Film hat zum Ziel, die Szenografie<br />
in Relation zu denjenigen Künsten zu setzen, die ihren<br />
Ursprungsort und ihr Bezugsfeld beschreiben.<br />
Es geht also um die Schaffung einer Ausbildung für die<br />
Gestaltung von Raum im Theater, im Film und für Ausstellungen<br />
– Felder für die Präsenz und Präsentation von<br />
Mensch und Objekt – und am wenigsten um die Gestaltung<br />
von Umgebungen.<br />
Teamarbeit üben<br />
Szenografinnen und Szenografen arbeiten selten allein.<br />
Das Studium ist von Anfang an auch als Einübung in die<br />
Teamorientiertheit und die Teamabhängigkeit der darstellenden<br />
Künste zu verstehen. Die Studierenden lernen, ihre<br />
Ideen den künstlerisch beteiligten Partnerinnen und Partnern<br />
zu vermitteln. Übungen und Arbeitsmodule enthalten<br />
Aufgabenstellungen, die von ihrer Anlage her zu einem<br />
Arbeiten miteinander verpflichten. In der Auseinandersetzung<br />
mit den Mitstudierenden sollen die angehenden<br />
Szenografinnen und Szenografen lernen, ihren künstlerischen<br />
Standpunkt zu beschreiben, ihn zur Diskussion zu<br />
stellen und Entscheidungen im Sinne des Anschlusses der<br />
beteiligten Kunstpartnerinnen und Kunstpartner zu fällen.<br />
Praxisbezug während der Ausbildung<br />
Die Besonderheit der Ausbildung liegt neben dem Angebot<br />
der drei Richtungen Theater, Film, Ausstellung darin, dass<br />
die Studierenden schon während des Studiums innerhalb<br />
eines Systems von Theater- und Filmschaffenden sowie<br />
von Ausstellungsmachern arbeiten können, das dem der<br />
späteren Berufswelt entspricht. Das theoretisch Vermittelte<br />
kann praktisch erprobt werden.<br />
Den Aufbau des Studiums könnte man als einen Container<br />
beschreiben, der die Grundausstattung enthält. Diese<br />
befähigt die Studierenden, mit dem Bachelor-Abschluss als<br />
Assistentinnen und Assistenten in den genannten Bereichen<br />
der Szenografie zu arbeiten.<br />
Die Studienfächer sind:<br />
— Objekt/Mensch im Verhältnis zu Raum und Umraum<br />
— Wahrnehmung und Umsetzung des Dreidimensionalen<br />
— Zeichnen als Mittel der Komposition und der Kommunikation<br />
— Entwerfen, technisches Zeichnen und CAD<br />
— Fotografie und elektronische Bildbearbeitung<br />
— Modellbau als übersetzte Wirklichkeit und Mittel<br />
zur Raumerfahrung<br />
— Umgang mit Licht/Farbe/Sound in Raum und Natur<br />
— Material und Wirkung<br />
— Transformation und Verwandlungstechnik<br />
Das Erwerben von „basic tools“ steht im Mittelpunkt<br />
Im Hinblick auf die sehr komplexen Berufsfelder der<br />
Szenografie geht es um ein praxisorientiertes Studium.<br />
Mit der Neuverortung wird den Studierenden durch die<br />
Vermittlung konkreter Fähigkeiten ein hohes Mass an Kompetenzen<br />
für die professionelle Praxis geboten. Handwerkliche<br />
Fähigkeiten in den verschiedenen Aufgabenbereichen<br />
sind hier zentral. Die künstlerische Persönlichkeit<br />
wird gestärkt durch das Ausprobieren in kleinen, genau<br />
definierten Projektformen, die schon früh in Bezug stehen<br />
zu den spezifischen Ausbildungsrichtungen. Das Prozessuale<br />
der Arbeit ist dabei im Mittelpunkt.<br />
*Thomas Dreissigacker ist Bühnen- und Kostümbildner und entwickelt im<br />
Auftrag der HMT die neue Studienvertiefung.