hgk Z intern interviews: jacqueline otten, tim krohn, bettina richter ...
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26<br />
design<br />
aus erster hand<br />
Alle zwei Wochen räumt die „Visuelle Kommunikation“<br />
ein Zimmer, füllt es randvoll mit<br />
Stühlen, verkabelt die Powerbooks seiner referierenden<br />
Gäste mit Beamern und Subwoofern,<br />
wenn nicht Diaprojektoren gewünscht sind,<br />
und stellt das obligate Glas Wasser aufs Rednerpult.<br />
Drei Fragen von Heike Pohl an Kurt Eckert*,<br />
der die Veranstaltungsreihe organisiert.<br />
H: Die Schule leidet nicht an der Kargheit ihrer Veranstaltungsangebote.<br />
Wieso noch ein weiteres?<br />
K: Die Weiten unseres Berufsfeldes wecken angesichts eines<br />
zugespitzten Lehrprofils expansive Lüste. Wir machen nicht<br />
viel mehr, als Leute, die wir immer gern kennenlernen<br />
wollten, zu uns zu bitten, um ihnen in einem Rahmen ohne<br />
Credits und Lehrpflichten „das Wort und freie Bühne“ zu<br />
erteilen. Erfreulicherweise braucht‘s dazu keine Überredungskünste.<br />
Und weil uns keine geschlossene Gesellschaft<br />
vorschwebt, nutzen wir für die Promotion auch die Kanäle<br />
des Postmasters.<br />
H.: Was gibt den Ausschlag für die Gästeliste?<br />
K: Intensität versprechen wir uns durch die oszillierenden<br />
Objekte unseres Suchfeldes. Zum einen halten wir nach<br />
einzigartigen Persönlichkeiten Ausschau, nach spezifischen<br />
Haltungen, Definitionen der Profession, zum andern hilft<br />
uns eine behelfsmässige Rollenauffächerung, in der Agenturbetreiber,<br />
Verleger, Seismographen, Exilanten auf Aussenposten,<br />
Repräsentantinnen des Überbaus, Ausnahmetalente<br />
etc. zusammenfinden. Ein ausgefuchster Meister riet<br />
mir zur Kategorie des „Real Life“. Jean Etienne Aebi gab sich<br />
im Ankündigungstext als Urheber eines geflügelten Wortes<br />
zu erkennen: Ich bin auch eine Werbung.<br />
H: In diesem Sinne: Wen dürfen wir als Nächsten melden?<br />
K: Georg Lendorff, als Grafiker ein Spross dieser Schule,<br />
ausgebildeter Filmer, lebt in London und Zürich, schreibt<br />
an einem Drehbuch, ist korrespondierendes Mitglied der<br />
Nestroy-Gesellschaft in Wien: zu hören am 28.3., Zimmer<br />
318. Demnächst: Lorenzo Shakespear, Buenos Aires, Käti<br />
Durrer und Jean Robert, Zürich, Werner Jeker, Lausanne,<br />
Tania Prill, Zürich und Karlsruhe, Dimitri Bruni, Zürich.<br />
*Kurt Eckert ist Dozent für Visuelle Kommunikation am Studiengang Design.<br />
(kurt.eckert@<strong>hgk</strong>z.net). Mehr Infos zu „Aus erster Hand“: http://svk.<strong>hgk</strong>z.ch.<br />
kunst<br />
hörwege im schnee<br />
Neun Studierende des Studienbereichs Neue<br />
Medien präsentierten Arbeiten des Wintersemesterprojekts<br />
im Park des Kurhotels Bergün<br />
in Graubünden der Öffentlichkeit. Vom 9.<br />
bis 11. Februar 2007 bauten und zeigten sie ihre<br />
„Klanginstallationen im Schnee“, die sie mit<br />
Gastdozent Andres Bosshard in künstlerischer<br />
Auseinandersetzung mit dem klingenden Raum<br />
und den medialen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
von Klang entwickelt haben. Andres Bosshard<br />
(Text) und Ulrike Felsing (Foto)*<br />
Die Projektaufgabe bestand darin, eine Installation im<br />
Schnee zu erfinden, sie zu planen und zu entwickeln, um<br />
sie schliesslich während eines dreitägigen Aufenthalts im<br />
Kurhotel Bergün zu realisieren. Es sollte eine Expedition<br />
aus der urbanen Umgebung in die Schneelandschaft eines<br />
Wintersport-Ferienortes werden.<br />
Wie verhält sich eine Gruppe von Klangforschenden in<br />
einem verschneiten Park? Wie entdecken wir diesen Raum?<br />
Welche Möglichkeiten haben wir, die Besucherinnen und<br />
Besucher dazu zu bringen, uns ihre Aufmerksamkeit zu<br />
schenken? Das kalte Wetter, der Schnee und das Eis bilden<br />
für alle Projektbeteiligten eine Herausforderung. Eine<br />
Schwelle muss überschritten werden. Auf welche Art können<br />
und wollen wir auf den Zauber des Winterparks eingehen?<br />
Wie sind die technischen Anforderungen zu bewältigen?<br />
Normale Lautsprecher frieren ein, Batterien verlieren<br />
ihre Spannung, elektrische Geräte funktionieren nicht mehr<br />
richtig.<br />
Die Arbeiten erfolgten von Beginn weg auf mehreren Ebenen.<br />
Ausgehend von Experimenten mit Klangkörpern, Piezoschallwandlern,<br />
Transducern und kleinen Lautsprechern<br />
wurden räumliche Szenarien entwickelt. Ein spezielles<br />
Augenmerk sollte auf Mehrkanaltechnik, Resonanzverhalten<br />
und Echos gerichtet werden. Zudem war ein Plan des<br />
Kurhotel-Parks Basis für die Auswahl einzelner Installationsorte,<br />
und es fanden Diskussionen über mögliche Nachbarschaften,<br />
Überlagerungen und Vernetzungen statt. Auf<br />
diese Weise war es möglich, parallel zur gestalterischen Entwicklung<br />
mit der Planung der Technik und der Produktion<br />
zu beginnen. Die laufende Planung wurde auf einer Wiki-<br />
Plattform vorangetrieben. Die bereits Anfang Sommer im<br />
Hotelpark aufgenommenen Fotos halfen, eine gemeinsame<br />
Vorstellung des Geländes zu entwickeln.<br />
Besonders interessant war es, sich das Sommerszenario als<br />
Winterlandschaft auszumalen. Der Park um das Hotel bietet<br />
eine Vielzahl von unterschiedlichsten Plätzen, Baumgruppen,<br />
kleinen Lichtungen und offenen Wiesen, die mit vielen<br />
Wegen miteinander verbunden sind. Gemeinsam wurde<br />
entschieden, einzelne installative Inseln zu erfinden und so<br />
die Besucherin und den Besucher einzuladen, unbekannte<br />
Hörwege durch den Park zu erkunden.