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Das Luft- und Raumfahrtzentrum im
brandenburgischen Wildau.
LÄNDERREPORT BRANDENBURG | 21
ZAHLEN UND FAKTEN
In der Luftfahrtindustrie der Region arbeiten
gegenwärtig 7.500 Menschen, in der
gesamten luftverkehrsbezogenen Wirtschaft
sogar 17.000.
In der Region gibt es mit mehr als 50
Hochschulen und rund 200 öffentlichen
und privaten Forschungseinrichtungen eines
der dichtesten Forschungsnetzwerke
in Europa.
Foto: WFG Dahme-Spreewald mbH (oben), W+M (unten)
Luft- und Raumfahrt
in Wildau
Seit 27 Jahren ist die Luft- und Raumfahrt
im Havelland ansässig. Martin
Gorholt, der Bevollmächtigte des
Landes Brandenburg beim Bund und bis
vor kurzem Staatssekretär für Wissenschaft,
Forschung und Kultur, verwies in
seiner Eröffnungsrede beim Brandenburger
WirtschaftsForum Mitte November
darauf, dass bereits Otto Lilienthal hier
schon Geschichte geschrieben habe. Als
dieser im Sommer 1891 mit einem selbstgebauten
Flugapparat auf einer grasbewachsenen
Sanddüne im Dorf Derwitz bei
Potsdam steht, anläuft und rund 20 Meter
weit durch die Luft gleitet, ahnte wohl niemand,
dass damit das Zeitalter des Menschenflugs
begonnen hat.
Heute ist die Luft- und Raumfahrt wichtiger
Bestandteil im Cluster Verkehr/Mobilität/Logistik
im Rahmen der Gemeinsamen
Innovationsstrategie der Länder Berlin und
Brandenburg, auf die sich beide Länder
im Jahr 2011 verständigt haben. Und das
hat einen guten Grund: Es gibt in der Region
sowohl eine hohe Dichte an wettbewerbsfähigen
Unternehmen als auch herausragende
Wissenschaftseinrichtungen,
die sich dem Thema verschrieben haben
und als Garant für ein hohes wirtschaftliches
Entwicklungspotenzial stehen. Unter
den Unternehmen sind einige große
und bekannte Namen wie Rolls-Royce in
Dahlewitz, MTU in Ludwigsfelde und Lufthansa
Technik in Schönefeld, aber auch
nicht weniger erfolgreiche Unternehmen
wie die AneCom AeroTest GmbH oder die
REINER STEMME Utility Air-Systems
GmbH sowie weitere innovative klein- und
mittelständische Unternehmen. Durch die
enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und
Wissenschaft steht die Region bei der Forschung
im Bereich Luft- und Raumfahrt
auch im internationalen Vergleich gut da.
Die Technische Hochschule (TH) Wildau
bildet im Studiengang Luftfahrttechnik/
Luftfahrtlogistik Spezialisten für den Betrieb
von Flugzeugen und Flughäfen sowie
für die Zulieferindustrie aus. An der Brandenburgischen
Technischen
Universität
Cottbus-Senftenberg
hat das Institut für Verkehrstechnik
einen besonderen
Forschungsschwerpunkt
in der
Triebwerkstechnik.
Vom hohen Stellenwert
der Luft- und
Raumfahrt zeugen eine
Reihe herausragender
Beispiele, so Gorholt.
So zählt die Region
zu den Pionieren
in Bezug auf den Bau
von Kleinsatelliten, einer
Nische mit großem
Wachstumspotenzial. Der Bau unbemannter
Flugsysteme erfreut sich zunehmender
Bedeutung in der Forschungswelt
und wie Dr. Reiner Stemme, CEO
von REINER STEMME Utility Air-Systems
GmbH, bestätigte, auch ganz praktischer
Nachfrage. Das Thema Triebwerke
wird sowohl durch den führenden Hersteller
als auch durch Unternehmen wie
Anatom Autotest, das sich international
als Dienstleister in der Gasturbinenindustrie
einen Namen gemacht hat, geprägt.
Auch das Thema Safety & Security, welches
die Luftverkehrswirtschaft aufgrund
der anhaltenden Bedrohung durch Terrorismus
und Kriminalität vor erhebliche Herausforderungen
stellt, ist wichtig in der
Region. Das Forschungsinstitut des European
Aviation Security Center (EASC) hat
das Ziel, ein auf Luftsicherheit spezialisiertes
Forschungs- und Validierungszentrum
am Flugplatz Schönhagen zu etablieren.
Frank Nehring
Luft- und Raumfahrt-Experten zu Gast beim WirtschaftsForum
Brandenburg (v. l.): Dr. Miloš Stefanović (WirtschaftsForum
Brandenburg), Dr. Edmund Ahlers (AneCom AeroTest GmbH), Prof.
László Ungvari (TH Wildau), Gerhard Janßen (Zentrum für Luft- und
Raumfahrt Schönefelder Kreuz), Staatssekretär Martin Gorholt und
Dr. Reiner Stemme (REINER STEMME Utility-Air-Systems GmbH).
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