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SACHSEN-ANHALT | 25<br />

Foto: Schubert Motors<br />

ke wäre für mich nie in Frage gekommen“,<br />

versichert er.<br />

Noch bis August 1996 arbeitete der junge<br />

Unternehmer weiter vom eigenen Wohnhaus<br />

aus, ehe er sein erstes neugebautes<br />

BMW-Autohaus in Oschersleben einweihen<br />

konnte. Schon im November folgte<br />

bereits das zweite am Standort Haldensleben.<br />

Und nebenher fuhr er weiter<br />

Rennen im Autocross, wurde 1999 sogar<br />

Europameister. Es war zugleich ein würdiger<br />

Schlusspunkt seiner Offroad-Laufbahn,<br />

denn inzwischen galt sein Augenmerk<br />

immer stärker seinen Autohäusern.<br />

Und auch hier folgten bald immer neue Erfolge.<br />

So expandierte er etwa 20<strong>01</strong> in den<br />

Westen: Er übernahm in Wolfsburg und<br />

Gifhorn zwei insolvente BMW-Vertragshändler.<br />

„In Wolfsburg-Vorsfelde haben<br />

wir 2005 inzwischen sogar neu gebaut“,<br />

erzählt er.<br />

Aber auch in Sachsen-Anhalt wuchs sein<br />

Betrieb mit den Standortübernahmen in<br />

Bernburg, Halberstadt und Quedlinburg<br />

stetig weiter. 2008 erfolgte dann auch der<br />

Sprung in die Landeshauptstadt Magdeburg,<br />

und mit Burg firmieren inzwischen<br />

Geschäftsführer Torsten Schubert.<br />

acht Autohäuser unter „Schubert Motors“.<br />

Schubert erwarb von einem Vorbesitzer<br />

den BMW-Standort in der Halberstädter<br />

Straße. Dem Vernehmen nach soll<br />

hierbei auch der Mutterkonzern etwas geholfen<br />

haben: Man schien wohl mit dem<br />

bisherigen Absatz nicht zufrieden. Und<br />

man hatte auf den richtigen Mann gesetzt.<br />

Denn in den acht Jahren, die Torsten<br />

Schubert nun das Magdeburger BMW-<br />

Autohaus betreibt, explodierte der Jahresumsatz<br />

– von anfangs zwölf auf nun 34<br />

Millionen Euro.<br />

So stieß der Betrieb bald an seine Grenzen,<br />

zumal Schubert an diesem Standort<br />

räumlich nicht mehr wachsen konnte, die<br />

Kunden aber stets neue Modelle nachfragten.<br />

Spätestens seit er auch die Palette der<br />

BMW-Tochter MINI sowie die elektrischen<br />

BMW-Modelle i3 und i8 in der Ausstellung<br />

platzierte, war für ihn klar: Ich muss<br />

neu bauen.<br />

Zugute kam ihm hierbei, dass er schon<br />

Jahre zuvor am zentrumsnahen Damaschkeplatz<br />

ein Grundstück erworben<br />

hatte. Inzwischen sind hier bereits zehn<br />

Millionen Euro in den über mehrere Etappen<br />

entstehenden<br />

Neubaukomplex<br />

geflossen. Fertig<br />

sind seit 2<strong>01</strong>4 ein<br />

Verkaufssalon für<br />

Motorräder, die<br />

erste 4.000 Quadratmeter<br />

große<br />

Tiefgarage sowie<br />

eine ADAC-Werkstatt.<br />

„Denn wir<br />

sind seit 2008 auch<br />

ADAC-Partner für<br />

Magdeburg, Börde<br />

und Harz“, berichtet<br />

Schubert. Seine<br />

24 Leute allein<br />

in diesem Bereich<br />

sind mit nun schon<br />

17 Schleppfahrzeugen<br />

rund um die<br />

Uhr einsatzbereit.<br />

Im Mai <strong>2<strong>01</strong>7</strong> hofft<br />

er, den nächsten<br />

Bauabschnitt beendet<br />

zu haben. Dann wird ein großer,<br />

moderner Verkaufsbereich für MINI-Modelle<br />

sowie ein Gebrauchtwagenzentrum<br />

eröffnen. Aber auch die nächsten Erweiterungen<br />

sind schon spruchreif. So sollen<br />

bis 2<strong>01</strong>9 weitere separierte Arbeitsräume<br />

für BMW und MINI hinzukommen. „Dann<br />

können wir endlich alle Bereiche unter einem<br />

Dach zusammenführen“, blickt er<br />

hoffnungsvoll nach vorn. Um die 30 Millionen<br />

Euro wird er dann am Magdeburger<br />

Damaschkeplatz investiert haben.<br />

Torsten Schubert ist überzeugt, dass ihm<br />

die momentane Marktentwicklung in die<br />

Hände spielt. Allein in Magdeburg ließen<br />

sich, wenn man es richtig angehe, pro<br />

Jahr rund 400 BMW, je 100 MINI und<br />

Motorräder sowie etwa 500 Gebrauchtwagen<br />

verkaufen, überschlägt er. Die gesamte<br />

Unternehmensgruppe, die heute<br />

jährlich über 100 Millionen Euro umsetzt,<br />

vermarkte sogar 1.200 Neuwagen<br />

und 2.500 gebrauchte Fahrzeuge. Außerdem<br />

wären die vorherigen Investitionen<br />

an den anderen Standorten von Schubert<br />

Motors nun weitestgehend abgeschlossen,<br />

so dass er sich finanziell auf Magdeburg<br />

konzentrieren könne.<br />

Unterm Strich beschäftigt Torsten Schubert<br />

heute 330 Mitarbeiter, davon 290 in<br />

seiner Autohaus-Kette. Die anderen sind<br />

für den ADAC-Service und in einer separaten<br />

Motorsportsparte tätig. Diese befindet<br />

sich weiter in Oschersleben und<br />

ist neben BMW auch für andere Marken<br />

tätig. Doch die Bayern sind dem Unternehmer<br />

auch hier ans Herz gewachsen.<br />

So leiste man gerade viel Entwicklungs-<br />

und Testarbeit für den künftigen<br />

M4 GT4, mit dem BMW ab 2<strong>01</strong>8 einen<br />

Top-Rennwagen für sein Kundensportprogramm<br />

auf dem Markt haben will. „Wir<br />

hatten damit gerade Testfahrten in Südfrankreich<br />

und Portugal und gehen im Januar<br />

zum 24-Stunden-Einsatz nach Dubai“,<br />

verrät Schubert, der in Oschersleben<br />

erst in jüngerer Zeit neue Räumlichkeiten<br />

mit eigener Karbon-Werkstatt und<br />

Modellbau in Betrieb nahm. „Wir wollen<br />

uns so vom klassischen Rennteam zum<br />

Entwicklungs- und Produktionsteam profilieren“,<br />

blickt er auch hier schon weit voraus.<br />

<strong>W+M</strong><br />

www.WundM.info WIRTSCHAFT+MARKT | 1/<strong>2<strong>01</strong>7</strong>

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