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19174<br />

3<br />

Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

www.antriebstechnik.de<br />

März <strong>2016</strong><br />

Antriebselemente<br />

Energiekette macht robotergestütztes<br />

Schraubsystem verfügbar und sicher<br />

Elektromotoren<br />

Elektrische Verstellantriebe<br />

bringen Vorteile in der Logistik<br />

Getriebe und Getriebemotoren<br />

Retrofit der Antriebstechnik<br />

im Schiffshebewerk<br />

Special<br />

Was bedeutet Vernetzung für<br />

die Antriebstechnik?


Hannover Messe<br />

25.–29. April<strong>2016</strong><br />

Halle9<br />

siemens.de/hm16<br />

PDMD-A10029-00<br />

Spielfreie Anwendungen –<br />

spielend leicht gelöst<br />

Neu im FLENDER Kupplungsprogramm: BIPEX-S und<br />

SIPEX für Servo- und Positionierantriebe<br />

Präzisionsanwendungen der weiterverarbeitenden<br />

Industrie stellen hohe Anforderungen<br />

an die Leistungsfähigkeit, Qualität<br />

und Genauigkeit einer Kupplung.<br />

Als führender Hersteller von Automatisierungssystemen<br />

und industriellen Kupplungen<br />

legen wir besonderen Wert auf<br />

die Prozesssicherheit unserer Kunden.<br />

Unter diesem Vorzeichen bieten wir Ihnen<br />

die steckbaren, schwingungsdämpfenden<br />

und elektrisch isolierenden Elastomerkupplungen<br />

BIPEX-S® sowie die<br />

torsionssteifen Metallbalgkupplungen<br />

SIPEX® für eine besonders winkeltreue<br />

Drehmomentübertragung.<br />

Die spielfreien FLENDER® Kupplungen<br />

sind weitestgehend wartungs- und verschleißfrei,<br />

haben ein besonders geringes<br />

Massenträgheitsmoment und empfehlen<br />

sich für alle Arten von Positionierungsantrieben.<br />

BIPEX-S und SIPEX fügen sich<br />

optimal in das weltgrößte Portfolio<br />

der FLENDER Kupplungen ein.<br />

siemens.de/kupplungen


EDITORIAL<br />

Grenzenlos vernetzt<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

können Sie sich noch daran erinnern, wann Sie das letzte Mal einen<br />

ganzen Tag bewusst auf Smartphone, Internet & Co. verzichtet<br />

haben? Den meisten wird es wohl schwer fallen, hierauf eine<br />

Antwort zu finden, denn die digitale Vernetzung ist aus unserem<br />

Alltag nicht mehr wegzudenken. So ergab eine repräsentative<br />

Forsa-Studie für die DAK-Gesundheit im Februar <strong>2016</strong>, dass die<br />

Bereitschaft zum „Online-Fasten“ stetig sinkt: von 31 % im Jahr 2014<br />

auf 27 % im Jahr 2015. Heute, <strong>2016</strong>, sind lediglich 21 % bereit, über<br />

einen gewissen Zeitraum offline zu leben. Doch warum ist das so?<br />

Über soziale Netzwerke halten wir Kontakt zu Freunden und<br />

Geschäftspartnern, die neuesten Geschehnisse aus der Welt landen<br />

per Push-Benachrichtigung auf unserem Smartphone und selbst aus<br />

dem Sonnenparadies senden wir digitale Urlaubsgrüße an die<br />

Daheimgebliebenen – die digitale Vernetzung begleitet uns also<br />

überallhin. Es scheint kaum vorstellbar, dass es heute noch<br />

Menschen geben soll, die eine Postkarte auf die lange Reise schicken,<br />

lässt sich dieser Prozess doch mit dem Smartphone individualisieren<br />

und auf Millisekunden reduzieren.<br />

In unserer digital vernetzten Welt spielen demnach Verfügbarkeit,<br />

Geschwindigkeit und Varianz eine entscheidende Rolle. Auch die<br />

Industrie ist davon betroffen. Denn um wettbewerbsfähig zu bleiben,<br />

muss die Produktion flexibel und individuell gestaltet werden.<br />

Industrieunternehmen haben dies erkannt und so wollen fast alle<br />

von ihnen bis 2020 ihre gesamte Wertschöpfungskette digitalisieren.<br />

Diese Vernetzung erlaubt eine effizientere Überwachung und<br />

Analyse des Fertigungsprozesses. Möglich wird dies, wenn z. B. eine<br />

Antriebslösung in der Lage ist, mit überlagerten Systemen zu<br />

kommunizieren. Doch auch Sensoren spielen eine wichtige Rolle.<br />

Mit ihrer Hilfe können Maschinen selbstständig melden, dass sie<br />

gewartet werden müssen – und zwar bevor es zu einem Stillstand<br />

kommt. Wenn also die Vernetzung und das Zusammenspiel aller<br />

Komponenten auf Maschinenebene im Einklang sind, lassen sich<br />

Produktionsprozesse flexibel steuern und automatisieren. Welche<br />

weiteren Vorteile die digitale Transformation<br />

zu bieten hat, erfahren Sie in unserem<br />

Special „Vernetzte Antriebstechnik“ ab<br />

Seite 71. Vielleicht ist dies nun die<br />

Gelegenheit für Sie, sich voll und ganz<br />

der Lektüre zu widmen und das<br />

Smartphone einmal zur Seite<br />

zu legen.<br />

Hochwertige<br />

Materialien,<br />

modernste<br />

Technologien<br />

und optimale<br />

Arbeitsprozesse<br />

sind die Basis<br />

unserer Arbeit.<br />

Sensibilität<br />

und Erfahrung<br />

das Geheimnis<br />

unseres Erfolgs.<br />

Alexandra Pisek<br />

a.pisek@vfmz.de<br />

TANDLER Zahnrad- und<br />

Getriebefabrik GmbH & Co. KG<br />

Kornstraße 297- 301<br />

D-28201 Bremen<br />

Fon: + 49 421 53 63 - 6<br />

Fax: + 49 421 53 63 - 801<br />

www.tandler.de<br />

Video<br />

Wir sind TANDLER


INHALT<br />

10<br />

28<br />

52<br />

„Vom Händler zum Systemlieferanten“:<br />

Im Interview gewährt Gunther Schulz einen<br />

Blick hinter die Kulissen von Rodriguez<br />

Mit Power hoch hinaus: Erfahren Sie,<br />

welche Vorteile die moderne Aktorik im<br />

Bereich der Aufzugstechnik zu bieten hat<br />

Wenn‘s zu dynamisch wird: Wie Hubwerksgetriebe<br />

von STS-Kranen mit Freilaufkupplungen<br />

vor Überlastung geschützt werden<br />

EDITORIAL<br />

3 Grenzenlos vernetzt<br />

FVA-AKTUELL<br />

6 Aktuelles von der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />

MAGAZIN<br />

10 Was steckt hinter Rodriguez? – Gunther Schulz gewährt<br />

einen Blick hinter die Kulissen<br />

14 Die erste Industrie 4.0-Maschine im Praxiseinsatz – ein<br />

Kommentar<br />

5 - 13 Märkte, Unternehmen, Personalien und Veranstaltungen<br />

KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

16 TITEL Energiekette macht robotergestütztes<br />

Schraubsystem verfügbar und sicher<br />

20 Steckverbinder für DC-Netze – diese Besonderheiten<br />

sollten Sie beachten<br />

24 Leistungssteigerung von Servoantrieben mithilfe von<br />

Model-Based Design<br />

19-27 Produkt-Highlights<br />

UMRICHTERTECHNIK<br />

28 Nutzen moderner Aktorik in der Aufzugstechnik<br />

30-31 Produkt-Highlights<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

32 Kompakte Positionierantriebe sorgen für optimierte<br />

Maschinenrüstzeiten<br />

34 Energieeffiziente Antriebe für die Intralogistik – das lässt<br />

sich einsparen<br />

36 Elektrische Verstellantriebe bringen Vorteile bei<br />

Logistik-Lösung<br />

38-41 Produkt-Highlights<br />

GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

42 Retrofit der Antriebstechnik im Schiffshebewerk mit<br />

modifizierten Standardkomponenten<br />

46 Einfluss der Getriebegehäusesteifigkeit auf die<br />

Verzahnungs-Laufeigenschaften – Teil 1<br />

45-51 Produkt-Highlights<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

52 Freilaufkupplungen schützen Hubwerksgetriebe von<br />

STS-Kranen vor Überlastung<br />

54 Torsionssteife Kupplungen für Drehmomentansprüche bis<br />

zu 1 000 kNm<br />

56 Hydraulische Bremszylinder für homogene Spannung in<br />

der Radproduktion<br />

58-61 Produkt-Highlights<br />

LINEARTECHNIK<br />

62 Klemmen sorgen für mehr Sicherheit in Fräsmaschinen<br />

64-67 Produkt-Highlights<br />

BAUMA <strong>2016</strong><br />

68-70 Die Highlights der Messe schon vorab<br />

SPECIAL VERNETZTE ANTRIEBSTECHNIK<br />

71 Was bedeutet Vernetzung für die Antriebstechnik?<br />

72 Komplettpaket für Handlingeinheiten bietet<br />

Maschinenbauern wirtschaftliche Lösung<br />

74 Performante Servoregler bilden wichtigen Baustein<br />

im Vernetzungskonzept<br />

76 Schaltschranklose Antriebstechnik steigert die<br />

Produktivität entlang des kompletten Wertstroms<br />

79 Ist eine durchgängige Vernetzung mit OPC UA möglich?<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

80 PM-Synchronmaschine – hohe Energieeffizienz auch in<br />

Ex-Bereichen?<br />

84 Örtlich konzentrierte Mehrmotoren antriebssysteme – Ein<br />

Lösungsansatz für ganzheitlich modulare Antriebssysteme<br />

RUBRIKEN<br />

23 Impressum<br />

26 Inserentenverzeichnis<br />

90 Vorschau auf Heft 04/<strong>2016</strong><br />

4 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


MAGAZIN<br />

Sensor+Test <strong>2016</strong> – auf in neue Hallen<br />

Für Maschinenbauer und Automatisierer, die mit Sensorik und<br />

Messtechnik zu tun haben, ist die Messe Sensor+Test in jedem<br />

Jahr ein wichtiges Highlight im Veranstaltungskalender. Besucher<br />

der weltweit führenden Fachmesse für Sensorik, Messund<br />

Prüftechnik schätzen vor allem den professionellen Dialog<br />

mit den internationalen Ausstellern. In diesem Jahr findet die<br />

Veranstaltung vom 10. bis 12. Mai <strong>2016</strong> in Nürnberg statt – und<br />

das noch mal größer als in den vergangen Jahren. Dazu zieht<br />

die Sensor+Test erstmals in die Hallen 1, 2 und 5 um. Das diesjährige<br />

Sonderthema heißt „Messtechnik in der Cloud“. Damit<br />

trägt die Messe der rasanten Entwicklung der Messtechnik in<br />

Zeiten von Industrie 4.0 – und auch den damit verbundenen<br />

Risiken wie der Datensicherheit und -integrität – Rechnung.<br />

Dem Besucher bieten sich vielfältige Gelegenheiten zum Dialog<br />

über neue Lösungen und Konzepte zur Übertragung, Verarbeitung,<br />

Analyse und Sicherheit messtechnisch ermittelter Daten<br />

im weltweiten Netz. Und das nicht nur an den Messeständen<br />

zahlreicher Aussteller: Auf dem Sonderforum in Halle 5 können<br />

sich die Besucher gezielt und konzentriert einen Überblick<br />

über neue Produkte und Entwicklungen zu diesem spannenden<br />

Thema verschaffen.<br />

www.sensor-test.de<br />

Schneller im Ziel mit sicherer<br />

Antriebstechnik von Pilz<br />

100 Jahre Innovation in der Lagertechnik<br />

In diesem Jahr feiert der japanische Antriebstechnik-Spezialist NSK<br />

sein 100-jähriges Jubiläum. Als Takehiko Yamaguchi das Unternehmen<br />

1916 gründete, war es der erste japanische Hersteller von<br />

Wälzlagern. Auch mit Automotive-Komponenten, Präzisionsmaschinen<br />

und Lineartechnik eroberte das Unternehmen die Weltmärkte<br />

und war in der Entwicklung oft Vorreiter. 1932 produzierte<br />

NSK das erste japanische Kegelrollenlager, 1945 das Hauptwellenlager<br />

für das erste japanische Strahltriebwerk. Die Lager des Unternehmens<br />

trieben auch die Entwicklung von z. B. Düsenflugzeugen,<br />

Wärmekraftanlagen, dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen,<br />

Videorecordern, Satelliten und PC-Festplatten voran. Der Einstieg<br />

in den Elektronik-Bereich ab 1982 trieb Technologien wie die elektrischen<br />

Servolenkung (EPS) und Assistenzroboter voran. Heute<br />

hat das Unternehmen unter Leitung von Toshihiro Uchiyama weltweit<br />

rund 31 000 Mitarbeiter in 30 Ländern und produziert jährlich<br />

rund 2,2 Mrd. Lager.<br />

www.nskeurope.de<br />

Setzen Sie auf Servoantriebstechnik von Pilz: Dank Safe Motion erreicht<br />

Ihr Antrieb auch mit allen gängigen Motor-Feedbacks und Feldbussen<br />

Performance Level PL e und steigert die Produktivität Ihrer Maschinen bis zu<br />

20 %. Komplette Lösungen inklusive Engineering von der Antriebsauslegung<br />

bis zur Inbetriebnahme sparen Zeit, reduzieren Fehler und erhöhen die<br />

Sicherheit.<br />

Effizient und sicher – mit Safe Motion als Erster ins Ziel!<br />

HANNOVER MESSE <strong>2016</strong>, Halle 9, Stand D17.<br />

Weitere Informationen zu Servoantriebstechnik<br />

von Pilz: www.pilz.com/antriebstechnik<br />

Pilz GmbH & Co. KG<br />

www.pilz.de


FVA AKTUELL<br />

Entwicklung eines Bewertungsverfahrens zur beanspruchungsgerechten<br />

Auslegung, Auswahl und Optimierung von Anti-Fretting-Coatings<br />

Im Forschungsvorhaben IGF 17537 BR wurden Grundlagenuntersuchungen<br />

zum Frettingverhalten an Anti-Fretting­<br />

Coatings durchgeführt und basierend darauf eine Auslegungsmethode<br />

für Abhilfemaßnahmen gegen<br />

Forschungsvorhaben Schwingungsverschleiß konzipiert.<br />

FVA 624 II<br />

Unter Schwingungsverschleiß (engl.<br />

IGF-Nr. 17537 BR<br />

„fretting wear“) werden dabei die tribologischen<br />

Vorgänge in der Kontaktfuge<br />

infolge einer oszillierenden relativen Mikrobewegung unter<br />

einer Normalkraftbelastung verstanden.<br />

Die Untersuchungen gliedern sich in die Bereiche „Reibwert &<br />

Reibarbeit“, „Festigkeitseinfluss & Verifikation“ sowie „Auslegungskonzept<br />

& Simulation“. Die Reibwertuntersuchungen<br />

mit einem standardisierten Torsionsprüfverfahren (Stirnflächenkontakt)<br />

dienten zur Ermittlung der zeitlich tribologischen<br />

Veränderung des Systems infolge einer gewählten<br />

Anti-Fretting-Maßnahme. Die Proben wurden stirnseitig mit<br />

einem Fugendruck zwischen 12..100 MPa verspannt und auf<br />

Torsion wechselnd mit einer Schlupfamplitude von 10..100 µm<br />

beansprucht. Dabei wurden optische Schädigungsformen<br />

(Passungsrost etc.) und festigkeitsrelevante Vorgänge<br />

( Schädigung des Substrats) sowie Reibwertverläufe über der<br />

spezifischen akkumulierten Reibarbeit erfasst.<br />

Zur Ermittlung des Festigkeitseinflusses einer Abhilfemaßnahme<br />

wurden Pressverbindungen im Zeit- und Dauerfestigkeitsbereich<br />

mit einem konstanten Drehmoment belastet. Eine<br />

untersuchte Beschichtung führte bei gleich bleibender äußerer<br />

Belastung zur verlängerten Lebensdauer der Verbindung in<br />

Bezug auf die unbeschichtete Referenz.<br />

Auf Basis aller Versuchsergebnisse ist aus Festigkeitsgründen<br />

eine Beschichtung der Wellen mit Chromcarbid positiv hervorzuheben.<br />

Hinsichtlich der optischen Schädigung von planen<br />

Kontaktflächen konnten der geprüfte Gleitlack sowie eine<br />

Montagepaste überzeugen.<br />

Unter der Annahme, dass eine Beschichtung unabhängig vom<br />

Belastungszustand nach der Dissipation einer bestimmten<br />

Reibarbeit versagt, wird ein Auslegungskonzept vorgestellt,<br />

welches mithilfe der akkumulierten Reibarbeit die Lebensdauer<br />

für Bauteilverbindungen mit Anti-Fretting-Coatings ermittelt.<br />

Durch eine Linearisierung des Reibwertverlaufes über der<br />

Reibarbeit wird die Grundlage geschaffen, das Verhalten einer<br />

Beschichtung in der Bauteilverbindung nachzubilden. Dazu<br />

wird ein neu entwickeltes Programm eingesetzt, welches mit<br />

einer begrenzten Anzahl an FE-Rechnungen eine Querpressverbindung<br />

mit Beschichtung und abschnittsweise konstanten<br />

bzw. logarithmisch-linearisierten Reibwertverlauf simuliert.<br />

Eine Validierung mit sehr guter Übereinstimmung erfolgte<br />

anhand einer real geprüften Querpressverbindung mit DLC-<br />

Beschichtung. Hierbei wurde die messbare Verschleißtiefe in<br />

der Wirkfuge mit dem Simulationsergebnis verglichen.<br />

Mit den vorliegenden Ergebnissen ist eine Grundlage geschaffen,<br />

um mit der akkumulierten Reibarbeit als Bewertungskriterium<br />

eine beanspruchungsgerechte Auslegung von Anti-Fretting-<br />

Coatings zu realisieren.<br />

Das IGF-Vorhaben 17537 BR der Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik e.V. wurde über die AiF im Rahmen des Programms<br />

zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

(IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.<br />

Kontakt: Matthias Reichert, Tel 069-6603-1526,<br />

Autor:Friedemann Reiß, TU Chemnitz Institut für Konstruktionsund<br />

Antriebstechnik, Chemnitz<br />

Beanspruchungsgerechte Auslegung<br />

von Anti-Fretting-Coatings unter<br />

Zuhilfenahme der FEM am Beispiel<br />

einer WNV mit Pressverband<br />

Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik e. V.<br />

Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt<br />

Tel.: 069 / 6603-1515<br />

E-Mail: info@fva-net.de<br />

Internet: www.fva-net.de<br />

6 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


FVA AKTUELL<br />

Bearing World – Die ganze Welt der Lager<br />

Die Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />

(FVA) und der Fachverband<br />

Antriebstechnik im VDMA starten<br />

internationalen Kongress. „Industrieforschung<br />

und Wissenschaft im Dialog<br />

mit der Anwendung“ ist das Motto der<br />

Bearing World am 12. und 13. April <strong>2016</strong><br />

in Hannover.<br />

Die Bearing World – International Bearing<br />

Conference ist weltweit die einzige internationale<br />

Konferenz, die sich auf Lager<br />

und insbesondere auf Wälzlager fokussiert:<br />

„Die Bearing World ist das internationale<br />

Expertenforum zum Thema<br />

Lager. Hier kommen die Forscher und<br />

Entwickler von Hochschulen und Wälzlagerherstellern<br />

mit den Anwendern und<br />

Experten der Industrie zum Dialog<br />

zusammen. Ziel ist es, die Antriebstechnik<br />

noch besser auf die zukünftigen Herausforderungen<br />

der Industrie abzustimmen“,<br />

so Dr. Arbogast Grunau, Schaeffler AG und<br />

Vorsitzender der Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik. Der Kongress gibt einen<br />

umfassenden Überblick über den aktuellen<br />

Stand der Technik, der Forschung und<br />

Entwicklung auf dem Gebiet der Lager, in<br />

diesem Jahr mit dem Schwerpunkt Wälzlager.<br />

Innovative Konzepte, White Etching<br />

Cracks (WEC), Zuverlässigkeit und<br />

Funktions sicherheit, Tribologie und Effizienz,<br />

Schadensdiagnose und -vermeidung<br />

sind die Themenfelder der diesjährigen<br />

Veranstaltung. Rund ein Viertel der 28<br />

Vorträge wird von Experten aus dem Ausland<br />

beigesteuert. Alle Vorträge und Diskussionen<br />

werden simultan ins Deutsche<br />

und Englische übersetzt. Für die Keynotes<br />

konnten mit Dr. Bernd Stephan (SKF),<br />

Rainer Eidloth (Schaeffler), Dr. Tobias<br />

Lösche-ter Horst (Volkswagen) und<br />

Prof. Ton Lubrecht (INSA Lyon, Frankreich)<br />

hochkarätige Fachleute gewonnen<br />

werden. Die Firmen Schaeffler und SKF<br />

engagieren sich als Sponsoren für die<br />

Bearing World. Unternehmen können<br />

sich in der begleitenden Fachausstellung<br />

einem internationalen und fachkundigen<br />

Publikum aus Industrie und Forschung<br />

präsentieren. „Für unsere Forschungscommunity<br />

und die Anwender in der<br />

Industrie ist es wichtig, Impulse aus aller<br />

Welt zu erhalten und sich inter national zu<br />

vernetzen. Deshalb laden wir Experten<br />

aus dem In- und Ausland zur Bearing<br />

World ein.“ Bernhard Hagemann, Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik e. V.<br />

www.bearingworld.org<br />

Video-Tipp:<br />

Was macht die Bearing World so<br />

interessant? Mehr dazu im Video.<br />

www.bearingworld.org<br />

5%<br />

Rabatt<br />

Promo-Code:<br />

BEAWO16<br />

International Bearing Conference<br />

12. und 13. April <strong>2016</strong> in Hannover<br />

www.bearingworld.org<br />

Unterstützt von:<br />

Partnerverbände:


MAGAZIN<br />

Veranstaltungs-Tipps<br />

ein Service von antriebstechnik.de<br />

Thema Termin Ort Veranstalter/Anmeldung<br />

Kongress/<br />

Tagung<br />

Seminar<br />

Workshop<br />

Messe<br />

Sonstiges<br />

BEARING WORL – International Bearing Conference 12. - 13.04.<strong>2016</strong> Würzburg FVA<br />

n<br />

Sicher abdichten mit O-Ringen 14.04.<strong>2016</strong> Pinneberg C. Otto Gehrckens<br />

n<br />

Elektrische Maschinen mit konzentrierten Wicklungen 19. - 20.04.<strong>2016</strong> München Haus der Technik<br />

n<br />

Wechselwirkungen Motor − Frequenzumrichter 21. - 22.04.<strong>2016</strong> München Haus der Technik<br />

n<br />

Auslegung von elektrischen Maschinen 26. - 27.04.<strong>2016</strong> München Haus der Technik<br />

n<br />

Pulvermetallurgie 26. - 27.04.<strong>2016</strong> Aachen DGM<br />

n<br />

Schadensanalyse von elastomeren Dichtungen 26. - 27.04.<strong>2016</strong> Oberstenfeld O-Ring Prüflabor Richter<br />

n<br />

Regelung von Drehstromantrieben 27. - 28.04.<strong>2016</strong> München Haus der Technik<br />

n<br />

CADFEM EM-Symposium 13.04.<strong>2016</strong> Würzburg CADFEM<br />

n<br />

Ob Kongress, Tagung, Seminar oder Messe – was sonst noch los ist in der Welt der Antriebstechnik, finden Sie in unserem<br />

Terminkalender auf www.antriebstechnik.de – Hier finden Sie auch die Direktkontakte zu unseren Veranstaltungs-Tipps.<br />

Termin: MSR-Spezialmesse Rhein-Main steht<br />

in den Startlöchern<br />

Der Veranstalter Meorga organisiert für den 13. April <strong>2016</strong> in Frankfurt<br />

am Main eine regionale Spezialmesse für Prozessleitsysteme,<br />

Mess-, Regel- und Steuerungstechnik. Rund 150 Fachfirmen der<br />

MSR- und Automatisierungstechnik präsentierten sowohl Geräte<br />

und Systeme als auch ganzheitliche Lösungen und Trends im<br />

Bereich der Automatisierung. Die Messe wendet sich an Fachleute<br />

und Entscheidungsträger, die für die Optimierung von Geschäftsund<br />

Produktionsprozessen verantwortlich sind. Der Eintritt sowie<br />

die Teilnahme an den technisch fundierten Workshops sind kostenlos.<br />

Kleine Speisen und Getränke<br />

sind inklusive. Die Messe findet<br />

am Mittwoch, 13. April <strong>2016</strong>,<br />

von 8:00 bis 16:00 Uhr in der<br />

Jahrhunderthalle in Frankfurt-<br />

Höchst, Pfaffenwiese 301, statt.<br />

Detaillierte Informationen erhalten<br />

Sie über die Website des<br />

Veranstalters.<br />

www.meorga.de<br />

Hamacher Elektrotechnik neuer<br />

Distributor für Bonfiglioli<br />

Der italienische Antriebsspezialist Bonfiglioli erweitert sein Partnernetzwerk<br />

und unterzeichnet einen Distributionsvertrag mit<br />

Hamacher Elektrotechnik. Damit baut die Bonfiglioli-Gruppe ihr<br />

bisheriges Distributionsnetzwerk in Deutschland weiter aus und<br />

stärkt ihren Flächenvertrieb bis hin zum Service, denn Hamacher<br />

sieht sich mit 80 Mitarbeitern, effizienter Organisation sowie<br />

moderner Ausrüstung und Software gerüstet für optimalen<br />

Kundenservice. Umgekehrt bietet die Vereinbarung Hamacher<br />

einen noch besseren Zugang zu technischen Informationen und<br />

direktere Unterstützung durch Bonfiglioli. „Der Kontakt zum<br />

Kunden soll noch enger werden und wir möchten noch direkter<br />

auf ihre Anforderungen reagieren. Mit Hamacher knüpfen wir<br />

unser Vertriebsnetz in Deutschland noch ein Stückchen enger“,<br />

erklärt Olaf Donner, Bereichsleiter bei Bonfiglioli Mechatronic<br />

Drives & Solutions in Krefeld. Bonfiglioli sei stolz auf die Partnerschaft,<br />

denn sie unterstützt die Strategie von Bonfiglioli, die<br />

Aktivitäten auf dem deutschen Markt weiter zu intensivieren.<br />

www.bonfiglioli.de<br />

Kompetenz³.<br />

Drei Produktsparten – eineQ ualität<br />

n<br />

n<br />

n<br />

SERVO gears<br />

MECHANICAL gears<br />

INDUSTRIAL gears<br />

Die neue Philosophie für mehr Transparenz vereinfacht die Auswahl<br />

VOGEL unterteilt die einzelnen Produktsparten explizit und stärkt<br />

seine Kompetenz in Beratung und Qualität zum Nutzen des Kunden.<br />

A N T R I E B S T E C H N I K<br />

Wilhelm Vogel GmbH Antriebstechnik<br />

Stattmannstraße 1· 72644Oberboihingen<br />

www.vogel-antriebe.de<br />

Fragen?<br />

Emir Erden (Leitung Ver trieb) antwor tet Ihnen:<br />

+49 70 226 0 01-201 ·emir.erden@vogel-antriebe.de<br />

VOGEL.indd 1 25.02.<strong>2016</strong> 11:27:24<br />

8 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


Zweistelliges Wachstum auch <strong>2016</strong> erwartet<br />

MAGAZIN<br />

Das Unternehmen IMS Gear hat seinen Umsatz 2015 um 16 % auf rund<br />

442 Mio. Euro gesteigert. Hauptumsatzbringer seien Produktreihen in den<br />

Bereichen Komfort, Sicherheit und Verbrauchsreduzierung bei Automobilen,<br />

darunter Sitz-Längsverstellgetriebe, elektrische Parkbremsen und Komponenten<br />

für elektromechanische Servolenkungen, teilte das Unternehmen<br />

mit. Ein Erfolgsfaktor sei die Fokussierung auf wenige Anwendungsbereiche,<br />

- vor allem im Automobilbereich - mit einer großen Entwicklungstiefe<br />

und Fertigungsbreite. Rund 45 Mio. Euro investierte der Getriebespezialist<br />

und Komponentenlieferant im vergangenen Jahr in den Ausbau seiner<br />

Produktion. Im laufenden Jahr sind Investitionen in gleicher Höhe geplant,<br />

davon 27 Mio. Euro an den deutschen Standorten in Donaueschingen, Eisenbach<br />

und Trossingen. Für <strong>2016</strong> rechnet IMS Gear mit einem Umsatzanstieg<br />

von 10 %. Im Frühjahr dieses Jahres soll zudem die Umwandlung des Unternehmens von einer GmbH in eine SE & Co. KGaA erfolgen.<br />

www.imsgear.com<br />

Findling auf dem<br />

Weg zum<br />

Dienstleister<br />

Das Unternehmen Findling Wälzlager<br />

blickt auf ein erfolgreiches<br />

Geschäftsjahr 2015 zurück: Die<br />

Stückzahlen konnten deutlich<br />

gesteigert werden, die Ertragslage<br />

entspricht insgesamt den Erwartungen<br />

und ermöglicht weitere<br />

Investitionen in die Zukunft. <strong>2016</strong><br />

möchte sich Findling noch mehr<br />

in Richtung Dienstleistungsunternehmen<br />

weiterentwickeln.<br />

Im Fokus stehen dabei der Ausbau<br />

des Schulungsprogramms<br />

und das Projektmanagement im<br />

Rahmen globaler Beschaffungsprozesse<br />

für Konzerne. „Die Geschäfte<br />

gehen gut“, fasst<br />

Klaus Findling, Geschäftsführer<br />

der Findling Wälzlager GmbH,<br />

kurz und knapp zusammen.<br />

„Unsere ABEG-Methode zur<br />

optimalen Auswahl von Wälzund<br />

Gleitlagern bewirkt, dass die<br />

Kunden anwendungsgerechte<br />

Leistungsklassen erwerben und<br />

Überdimensionierungen vermieden<br />

werden. Premiumprodukte<br />

kommen nur noch in<br />

wirklich anspruchsvollen Anwendungen<br />

zum Einsatz, sodass<br />

wir in diesem Bereich weniger<br />

Umsatz generieren.“<br />

www.findling.com<br />

Oft kopiert und nie erreicht<br />

Mit der ROTEX ® haben wir vor über 40 Jahren eine<br />

drehelastische Klauenkupplung entwickelt, die es zum<br />

Stellvertreter einer ganzen Warengruppe gebracht<br />

hat. Heute steht dem Konstrukteur ein umfangreiches<br />

Kupplungsprogramm für nahezu jeden Anwendungsfall<br />

zur Verfügung. Alle Bauvarianten der ROTEX ® -Familie<br />

werden standardmäßig mit dem hochwertigen Zahnkranzmaterial<br />

T-PUR ® ausgeliefert.<br />

www.ktr.com<br />

Halle A4<br />

Stand 537<br />

Halle 17<br />

Stand A42<br />

ROTEX ®


MAGAZIN I INTERVIEW<br />

„Vom Händler zum<br />

Systemlieferanten“<br />

Was steckt hinter Rodriguez? – Gunther Schulz gewährt einen Blick hinter die Kulissen<br />

Rodriguez ist ein Systemlieferant<br />

hochwertiger Antriebskomponenten.<br />

Zudem liefert das<br />

Unternehmen lineare Komplettsysteme<br />

für die verschiedensten<br />

Industriebereiche. Was sich genau<br />

hinter Rodriguez verbirgt erläutert<br />

Gunther Schulz, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter von<br />

Rodriguez.<br />

Herr Schulz, Sie haben als klassisches<br />

Handelsunternehmen begonnen, fertigen<br />

inzwischen aber auch selbst. Wie kam es<br />

dazu?<br />

Das ist richtig, seit der Gründung im Jahr<br />

1984 ist das Handelsunternehmen<br />

Rodriguez im Ein- und Verkauf amerikanischer<br />

und vor allem europäischer<br />

Wälzlager tätig. Mit Beginn der 90er-Jahre<br />

haben wir als Partner eines US-amerikanischen<br />

Unternehmens Lineartechnikprodukte<br />

in das Produktportfolio<br />

aufgenommen und später mit der<br />

Eigenfertigung begonnen, um für anwenderspezifische<br />

Lösungen flexibler und<br />

handlungsfähiger zu sein. Heute verfügen<br />

wir über einen großen Maschinen park und<br />

eine große Fertigungstiefe sowohl im<br />

rotativen als auch im linearen Bereich.<br />

Nach dem Auf- und Ausbau der Linear-<br />

Fertigung haben wir vor ca. zehn Jahren<br />

mit der Eigenfertigung von Präzisionskugellagern<br />

begonnen. Mit unserem<br />

heutigen Maschinenpark können wir<br />

Lager über einen Durchmesserbereich von<br />

15 bis 1 400 mm inhouse fertigen.<br />

Sie liefern also nicht nur Komponenten,<br />

sondern auch einbaufertige Systeme?<br />

Ja. Neben leistungsstarken Komponenten<br />

und den Kapazitäten für anwenderspezifische<br />

Lösungen profitieren<br />

Rodriguez-Kunden vor allem von unserem<br />

langjährigen Engineering-Know-how sowie<br />

den speziellen Kenntnissen und Erfahrungen<br />

in der Mechanik, die für die<br />

fach gerechte Umsetzung und eine präzise<br />

Montage maßgeblich sind. Aus dieser<br />

Expertise haben wir einen eigenen<br />

Geschäftsbereich mit großem Potenzial<br />

entwickelt, nämlich die Value-Added<br />

Products (VAP). Diese Komplettlösungen<br />

basieren auf unserem Produktportfolio<br />

und verknüpfen das gesamte Know-how<br />

des Unternehmens.<br />

Wie steht es um die Nachfrage für solche<br />

anwenderspezifischen Komplettsysteme?<br />

Die Nachfrage nimmt schon seit Jahren<br />

stetig zu. Nehmen Sie z. B. lineartechnische<br />

Subsysteme: Sie sind bei einer Eigenkonstruktion<br />

oft mit einem zeit- und<br />

kosten intensiven Trial-and-Error-Prozess<br />

verbunden. Summiert man die Kosten für<br />

Zeitaufwand und Manpower, so lohnt sich<br />

der Einkauf einer maßgeschneiderten<br />

Lösung. Anwender, die eine Baugruppe<br />

oder ein komplettes System von Rodriguez<br />

10 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


INTERVIEW I MAGAZIN<br />

beziehen, profitieren außerdem von<br />

weiteren technischen Vorteilen. Grundlage<br />

der anwenderspezifischen Lösungen<br />

sind die durch die Anwendung definierten<br />

mechanischen und steuerungstechnischen<br />

Rahmenbedingungen. Rodriguez<br />

übernimmt die Auswahl der geeigneten<br />

Komponenten sowie die Konstruktion<br />

der Baugruppe. Somit ist sichergestellt,<br />

dass die Lösungen auch wirklich alle<br />

Anforderungen des Anwenders erfüllen.<br />

Für welche Branchen kommen solche<br />

lineartechnischen Systeme in Frage?<br />

Zum Beispiel für Zulieferer der Automobil ­<br />

industrie, Medizintechnik oder Automation,<br />

die komplexe lineartechnische<br />

Baugruppen benötigen. Dabei kauft der<br />

Anwender die komplett montierte<br />

Baugruppe quasi als Blackbox. Die<br />

Auswahl geeigneter Kom ponenten und die<br />

konstruktive Ausge staltung der Baugruppe<br />

übernimmt Rodriguez. Weiterhin<br />

entwickelt der Bereich Value Added<br />

Products aber auch applikationsspezifische<br />

Lineartechnik wie spezielle<br />

Kugelgewindetriebe und Profilschienenführungen<br />

für die Holzverarbeitung, die<br />

Fördertechnik oder die metallverarbeitende<br />

Industrie.<br />

Und wie sieht es im Bereich der<br />

Präzisionslager aus?<br />

Gunther Schulz,<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter von Rodriguez<br />

Auch hier realisieren wir integrierte<br />

Lösungen, denn im Maschinen- und<br />

Anlagenbau sind z. B. Dünnringlager oft<br />

Bestandteil komplexer Baugruppen. Für<br />

die anwendungsspezifische Modifizierung<br />

und die fachgerechte Montage der Bauteile<br />

ist allerdings ein besonderes Wissen erforderlich.<br />

Deshalb realisieren wir im Auftrag<br />

unserer Anwender integrierte Lösungen<br />

mit sämtlichen Umbauteilen, die konkret<br />

für die jeweilige Anwendung und Schnittstelle<br />

konzipiert wurden: Unter anderem<br />

Passungssitz, axiale Klemmung, die<br />

fachgerechte Montage – das ist unser<br />

Part. Es gibt genügend Anwendungen wo<br />

es Sinn macht, ein Standardlager mit<br />

einem Lager zu ersetzen, das heißt dass<br />

das ein oder andere Umbauteil in das<br />

Lager integriert wird.<br />

Lohnt sich das für die Anwender auch<br />

hinsichtlich der Kosten?<br />

Natürlich, denn der Anwender kann – durch<br />

die Einsparung von Bauteilen – Zeit für die<br />

Eigenkonstruktion und Manpower: also<br />

ökonomische Vorteile erzielen. Anwender,<br />

die eine Baugruppe oder ein komplettes<br />

System von uns beziehen, profitieren<br />

zudem von einer Entlastung in der<br />

eigenen Beschaffung. Somit kann sich der<br />

Kunde auf seine Kernkompetenz kon zentrieren.<br />

Bei einer technisch vernünftig<br />

ausgelegten Lösung können so Kosten,<br />

Schnittstellen und Toleranzen reduziert<br />

werden.<br />

Was bringt die Zukunft für Rodriguez?<br />

Wir erweitern nach wie vor unseren<br />

Maschinenpark, um unseren Anwendern<br />

noch mehr Flexibilität und Individualität<br />

bieten zu können. Wir verfolgen das<br />

Ziel, den Anteil der Eigenfertigung am<br />

Umsatz zu steigern, ohne dabei jedoch<br />

die Handelssparte im Unternehmen<br />

zu vernachlässigen. Die jüngsten Inves titionen<br />

versetzen uns in die Lage, die<br />

aktuellen und kommenden Aufgaben<br />

bewältigen zu können, Kapazitäten zu<br />

erweitern und Prozesse zu optimieren.<br />

www.rodriguez.de<br />

Magnetische Längenmesstechnik<br />

MSA111C-DQ in zertifizierter SIL-2-Ausführung - für ein „Mehr“an Sicherheit!<br />

■ Zertifizert nach SIL2 (DRIVE-CLiQ) für Safety-Anwendungen<br />

■ Absolut messender Linearsensor<br />

■ Extrem robust, völlig berühungslos und verschleißfrei<br />

■ Motorfeeedback für Direktantriebe / Linearmotoren<br />

SIKO GmbH, Tel.+49 7661 394-0, www.siko-global.com


MAGAZIN<br />

Igus: Nach 25 Jahren Weltspitze mit<br />

Leitungen für die Energiekette<br />

Vor 25 Jahren hat Igus<br />

die Leitungskonstruktion<br />

für die Bewegung in<br />

der E-kette revolutioniert<br />

und bietet mit der<br />

Marke Chainflex seitdem<br />

Motor-, Steuer- und Daten-Leitungen<br />

für die<br />

spezielle Bewegung in<br />

Energieketten an. 2015<br />

hat der Geschäftsbereich<br />

Chainflex die 100 Mio.<br />

EUR Umsatzmarke überschritten und trägt damit über 20 % zum<br />

Gesamtumsatz bei. Denn mit 1 040 Leitungen ab Lager hat das<br />

Kölner Unternehmen das größte Angebot für die Energiekette im<br />

Programm. „Unser Vorteil ist, dass wir sowohl Energieketten als<br />

auch Leitungen entwickeln und diese als System testen und anbieten“,<br />

stellt Frank Blase, Geschäftsführer von Igus, heraus. Bedeutende<br />

Investitionen fließen in das branchengrößte Testlabor. Hier laufen<br />

über 70 Testmaschinen für Leitungen mit über zwei Milliarden<br />

Testzyklen im Jahr. Insgesamt wurde die Fläche um 1 000 m 2 auf<br />

nun 2 750 m 2 erweitert. Durch die zahlreichen Tests ist Igus als<br />

einziger Hersteller in der Lage, eine 36-monatige Garantie auf alle<br />

Chainflex-Leitungen zu geben. Darüber hinaus hat das Unternehmen<br />

seine Produktions- und Lagerkapazitäten in Nordamerika, Asien<br />

und Europa ausgebaut, um Kunden noch schneller in den lokalen<br />

Märkten beliefern zu können.<br />

www.igus.de<br />

Schaeffler als Qualitäts-Zulieferer<br />

ausgezeichnet<br />

Danfoss, Hersteller von Aggregaten für die Hydraulik-, Antriebs-,<br />

Kälte- und Heizungstechnik, hat Schaeffler mit dem „Quality Supplier<br />

Award 2015“ ausgezeichnet. Damit wurde der Automobil- und<br />

Industriezulieferer für die hohe Qualität seiner Produkte und für<br />

individuelle Entwicklungen für Danfoss geehrt. Allein 2015 lieferte<br />

Schaeffler 3,3 Mio. Teile aus mehr als 20 Werken an Danfoss-Standorte<br />

weltweit. Davon seien nur zwei Teile beanstandet worden, teilte<br />

Schaeffler mit. Insgesamt würden rund 170 verschiedene Produkte<br />

an Danfoss geliefert, die größtenteils in Hydraulikaggregaten für<br />

mobile Maschinen verbaut werden. Darunter sind Katalogprodukte<br />

sowie speziell für Hydraulikaggregate entwickelte Produkte wie<br />

Schwenkwiegenlager. In den Kolbenpumpen und -motoren der<br />

Baureihe H1 kommen z. B. über zehn verschiedene Produkte der<br />

Schaeffler-Marken INA und FAG zum Einsatz. Die beiden Unternehmen<br />

arbeiten seit mehr als 20 Jahren zusammen.<br />

www.schaeffler.com<br />

VDMA-Kongress „Predictive<br />

Maintenance 4.0“ zeigt Praxisbeispiele<br />

Wie eine vorausschauende Instandhaltung im Rahmen von Industrie<br />

4.0 umgesetzt werden kann, war Thema des Kongresses „Predicitive<br />

Maintenance 4.0“ des VDMA im Februar in Frankfurt. Mehr<br />

als 100 Teilnehmer kamen<br />

zu der Veranstaltung, bei<br />

der Beispiele für Lösungsansätze<br />

erläutert wurden.<br />

Klaus Helmrich, Vorstandsmitglied<br />

von Siemens, zeigte,<br />

wie durch datenbasierte<br />

Services eine höhere Verfügbarkeit<br />

und Effizienz<br />

von Maschinen erreicht<br />

werden können. Markus<br />

Flik, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Chiron-<br />

Werke erläuterte die zustandsorientierte Instandhaltung. Worauf es<br />

bei der Umsetzung von Predictive Maintenance in der Produktion<br />

ankommt, zeigte Tobias Gaukstern von Weidmüller Interface am<br />

Beispiel einer Spritzgussmaschine. Außerdem stellten Experten<br />

von FAG Industrial Services, Bosch Rexroth, Argo-Hythos und Festo<br />

ihre Lösungen vor. Der VDMA greift das Thema auch auf der<br />

Hannover Messe mit der Sonderausstellung „Predictive Maintenance<br />

4.0“ auf.<br />

www.fva-net.de


MAGAZIN<br />

Antriebs- und<br />

Steuerungstechnik<br />

für Uni-Institut<br />

Know-How-Transfer im Bereich<br />

hochautomatisierter<br />

Prozesse: Lenze, Spezialist<br />

für Motion Centric Automation,<br />

unterstützt das Institut<br />

für Mechatronische<br />

Systeme (imes) der Universität<br />

Hannover mit Automatisierungstechnik<br />

für<br />

Stork übernimmt Wartung und Lieferung von Ja-Ke-Getrieben<br />

Die Unternehmen Stork und Jahnel-Kestermann (Ja-Ke) haben eine Vereinbarung zur Übernahme<br />

der Wartung und Lieferung von Ersatzteilen für Ja-Ke-Getriebe durch Stork Gears & Services abgeschlossen.<br />

Damit wird Stork Gears & Services zum neuen weltweiten, autorisierten Wartungspartner<br />

für Unternehmen, die Ja-Ke-Getriebe besitzen. So sind die Fortsetzung der internationalen Lieferung<br />

von Originalteilen sowie die Wartung von Getrieben nach der Schließung von Ja-Ke sichergestellt.<br />

Bestandteil der Vereinbarung sind auch die Übernahme eines großen Teils des geistigen<br />

Eigentums und der meisten Original-Zeichnungen für Entwurf, Reproduktion und Installation<br />

identischer Neubau-Getriebe. Das Serviceteam von Stork Gears & Services wird von Senior Service<br />

Engineers, Design Engineers sowie Sales Managern von Ja-Ke unterstützt.<br />

www.stork.com<br />

Besser geschützt<br />

eine Montage-, Handhabungs-<br />

und Fördertechnikzelle.<br />

In der Produktionsstraße<br />

sind Controller 3200C<br />

mit I/O-System 1000, Servo-Inverter<br />

i700 für Mehrachsanwendungen,<br />

der<br />

Panel-Controller p500, der<br />

Logic (PLC), Motion und<br />

Visualisierung in einem<br />

Gerät vereint. Damit erforschen<br />

Studierende und<br />

wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

z. B. komplexe, sichere<br />

Bewegungsabläufe in Echtzeit,<br />

Fahrprofile, die andere<br />

Anlagenteile nicht in<br />

Schwingung bringen oder<br />

modular aufgebaute und<br />

leicht bedienbare Robotik-<br />

Anwendungen. Das Unternehmen<br />

und die Hochschule<br />

arbeiten bereits<br />

seit längerem zusammen.<br />

Zur Entwicklung des<br />

standard isierten Softwaremoduls<br />

für Roboteranwendungen<br />

aus der<br />

Toolbox Lenze Fast z. B.<br />

hatte das Imes einen Teil<br />

der Grundlagenforschung<br />

beigesteuert.<br />

EAS ® -compact ®<br />

Der Airbag für<br />

Ihre Maschine<br />

„Wir bauen in unsere hochwertigen Abfüll- und Verpackungsanlagen<br />

nur Komponenten mit sehr hoher Qualität<br />

und Zuverlässigkeit ein. Deshalb setzen wir beim Überlastschutz<br />

seit vielen Jahren ausschließlich auf EAS ® -<br />

Sicherheitskupplungen von mayr ® Antriebstechnik.“<br />

Markus Kröger<br />

Franz Tölke GmbH, Sondermaschinenbau.<br />

Achtung! Nie ohne Airbag für die Maschine<br />

Nur EAS ® -Sicherheitskupplungen verwenden<br />

www.lenze.com<br />

D-87665 Mauerstetten, www.mayr.com<br />

info@mayr.com, Tel.: +49 (0) 8341/8040<br />

Ihr zuverlässiger Partner


MAGAZIN I KOMMENTAR<br />

„Den Weg<br />

aktiv gestalten“<br />

Die erste Industrie 4.0-Maschine im<br />

Praxiseinsatz – ein Kommentar<br />

Mehrwert durch Digitalisierung – das war bei Schaeffler das beherrschende Thema<br />

auf der EMO in Mailand. Der Komponentenanbieter unterstrich mit vielen<br />

Neuerungen seine Kompetenz bei Schlüsselanwendungsstellen in der<br />

Werkzeugmaschine. Dr. Jörg-Oliver Hestermann, Strategische Anwendungstechnik<br />

bei Schaeffler Technologies in Herzogenaurach erklärt, warum man die<br />

Werkzeug maschine 4.0 bereits betrachten konnte.<br />

V<br />

or zwei Monaten war sie eines der Highlights auf der<br />

EMO 2015 in Mailand, der funktionsfähige Prototyp einer<br />

„Werkzeugmaschine 4.0“. DMG Mori und Schaeffler realisierten in<br />

einem Gemeinschaftsprojekt zwei Maschinen von der Sensorik<br />

bis in die Cloud. Eine Maschine kommt nun im Schaeffler-Werk<br />

in Höchstadt zum Einsatz. Mit über 60 zusätzlichen Sensoren<br />

ausgestattet, wird das Fräs-Dreh-Bearbeitungszentrum eine<br />

große Menge an Daten in die eigens hierfür entwickelte Cloud<br />

liefern. Die Daten dienen zunächst für die praktische Erprobung<br />

verschiedener Szenarien zur Optimierung der eigenen Fertigungsund<br />

Planungsprozesse sowie für die vorausschauende Instandhaltung.<br />

Ziel ist nicht nur, die entstehenden Lösungen in der<br />

eigenen Fertigung weltweit einzusetzen, sondern die<br />

Optimierungs möglichkeiten auch den Werkzeugmaschinenherstellern<br />

und -anwendern zur Verfügung zu stellen.<br />

Warum gerade ein Anbieter von Lagerlösungen den mutigen<br />

Schritt einer Eigenentwicklung geht, erklärt sich aus den<br />

Funktionen der Lagerungen in der Werkzeugmaschine. Wälzlager<br />

und Führungen übertragen die Bearbeitungskräfte vom Tool<br />

Center Point TCP in das Gehäuse und stellen einen gewichtigen<br />

Beitrag für die geforderte Präzision, Steifigkeit und die Produktivität<br />

sicher. Daher beeinflussen deren Veränderungen die Bearbeitungsqualität<br />

stark. Lagersysteme mit darauf abgestimmter<br />

Sensorik eignen sich daher sehr gut, ein virtuelles Abbild vom<br />

Zustand der Maschine im Allgemeinen und von den Lagern im<br />

Speziellen zu erhalten. In Verbindung mit der Belastungshistorie<br />

soll die Ausnutzung der Lager-Gebrauchsdauer ermittelt werden<br />

können. Entscheidend wird sein, wie deutlich die Produktivität<br />

und Qualität mit den verschiedenen Konzepten gesteigert werden<br />

kann. Genau dies soll in Höchstadt „am lebenden Objekt“ in der<br />

Serienproduktion getestet werden.<br />

Welcher Umfang an zusätzlichen Sensoriken und Auswertelogiken<br />

wirtschaftlich und technisch sinnvoll ist, wird ebenso im<br />

Projekt Werkzeugmaschine 4.0 praxisnah erprobt. Unter dem<br />

Motto „One shot – one hit“ soll außerdem die horizontale<br />

Inte gration – im ersten Schritt von Werkzeugvoreinstellgerät,<br />

Maschine und 3-D-Messmaschine – dazu benutzt werden,<br />

Losgrößen von 1 sehr effizient zu realisieren.<br />

Mit Informationen über den Zustand aller Maschinen in einer<br />

weitgehend durchgängig digitalisierten Produktion ist ein noch<br />

größerer Effekt zu erzielen, da Ausweichstrategien oder<br />

Handlungsempfehlungen dann den gesamten Produktionsablauf<br />

automatisch steuern und verbessern werden. Dazu gehören auch<br />

die Minimierung der Rüstzeiten, ein optimiertes Energiemanagement<br />

und eine datenbasierte vorausschauende<br />

Instandhaltung. Neben den Maschinen muss die dafür benötigte<br />

IT-Welt in bestehende Systeme eingebunden werden.<br />

Über Industrie 4.0, die selbstorganisierende und selbstoptimierende<br />

Produktion, wird immer noch viel geschrieben und<br />

diskutiert. Schaeffler wollte den Weg jedoch aktiv gestalten,<br />

sowohl für die eigene Produktion als auch für Produkte und<br />

Services der nächsten Generation.<br />

www.schaeffler.de<br />

14 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


Heidrive von<br />

US-Konzern<br />

übernommen<br />

Die Münchner Private<br />

Equity Gesellschaft palero<br />

invest hat zum Januar <strong>2016</strong><br />

nach knapp zwei Jahren<br />

Eigentümerschaft alle Anteile<br />

an Heidrive verkauft.<br />

Käufer ist der US-Antriebstechnikspezialist<br />

Allied<br />

Motion. Das Unternehmen<br />

hat seinen Hauptsitz im<br />

US-Staat New York und<br />

weitere Standorte in Ohio,<br />

Michigan und Alabama<br />

sowie Niederlassungen in<br />

Mexiko, China, den Niederlanden,<br />

Schweden und<br />

Portugal. Das Unternehmen<br />

entstand aus der im<br />

Bereich Energieüberwachung<br />

aktiven Hathaway<br />

Corporation. Mit dem Erwerb<br />

von Heidrive will Allied<br />

Motion seine Präsenz<br />

in Europa stärken und Entwicklungs-Know-how<br />

dazugewinnen,<br />

erklärte Richard<br />

S. Warzala, Vorstandsvorsitzender<br />

und CEO von Allied<br />

Motion (Bild Mitte).<br />

Mit dem US-Konzern im<br />

Rücken will Heidrive die<br />

PERSONALIE<br />

Zum Jahresbeginn hat Schaeffler den<br />

langjährigen Geschäftsführer des Ost-Ausschusses<br />

der Deutschen Wirtschaft<br />

Prof. Dr. Rainer Lindner in seinen Reihen<br />

begrüßt. Er übernahm als CEO die Leitung der<br />

Schaeffler-Subregion Mittel- und Osteuropa.<br />

Lindner verfügt über Fachkenntnisse und<br />

Erfahrungen in dieser Region und war von 2008 bis Ende 2015<br />

als Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen<br />

Wirtschaft tätig. Zuvor wirkte er als Berater der Bundesregierung<br />

und des Bundestags am Deutschen Institut für<br />

Internationale Politik und Sicherheit (SWP). „Wir freuen uns,<br />

dass wir Rainer Lindner als Osteuropa-Experten und Verbandsmanager<br />

für die Schaeffler-Gruppe gewonnen haben. Ich bin<br />

sicher, dass er zur Stärkung unserer Präsenz und unserer<br />

Kundenbeziehungen in Mittel- und Osteuropa beitragen<br />

wird“, sagte Dietmar Heinrich, CEO Europa. <br />

Messemacher Paul E. Schall<br />

verstorben<br />

Der erfolgreiche Messemacher Paul Eberhard<br />

Schall ist am 19. Februar <strong>2016</strong> im Alter von<br />

76 Jahren verstorben. Er war ein echter Selfmademan.<br />

Nach der Lehre zum Mechaniker<br />

fing er im elterlichen Betrieb an, der Maschinen<br />

für die Papier verarbeitende Industrie herstellte. Mit 23 Jahren<br />

machte er sich selbstständig und gründet seine erste Firma, die<br />

„Paul Schall jun. Grafische Maschinen“. Später verlegte sich Paul E.<br />

Schall auf die Veranstaltung von Fachausstellungen. Die von ihm<br />

gegründete Schall Firmengruppe umfasst heute das private Messeunternehmen<br />

P.E. Schall GmbH & Co. KG mit Sitz im badenwürttembergischen<br />

Frickenhausen, die Messe Sinsheim GmbH<br />

und die Pescha Media-Agentur. Sein Erfolgsrezept bringt er in seiner<br />

Biografie auf den Punkt: Menschlichkeit. „Messen sind Emotionen<br />

und wir machen Messen mit dem Herzen.“ Es hat funktioniert. Zu<br />

den erfolgreichen Veranstaltungen der Schall-Firmengruppe gehören<br />

die Fachmessen Fakuma, Motek, Control und Blech Expo, die als<br />

feste Branchen-Größen etabliert sind. Mit Paul E. Schall ist eine<br />

herausragende Persönlichkeit der deutschen Messewelt gestorben.<br />

www.schall-messen.de<br />

RK DuoLine Clean<br />

Linearachsen für den<br />

Reinraumeinsatz<br />

▪ Eignung gemäß EN ISO 14644 -1<br />

▪ wahlweise mit oder ohne<br />

Unterdruckabsaugung<br />

▪ außenliegende Stahlteile<br />

vernickelt oder aus Edelstahl<br />

▪ hoher Wirkungsgrad<br />

▪ geringes Leerlaufmoment<br />

Fertigung und den Heimotion-Servobaukasten<br />

an<br />

seinen Standorten Kelheim<br />

(Bayern) sowie Mrákov<br />

(Tschechien) ausbauen. Die<br />

Geschäftsführung bleibt in<br />

den Händen von Helmut<br />

Pirthauer (links) und<br />

Steffen Hirsch.<br />

www.heidrive.de<br />

Katalog für Klein- und<br />

Kleinstantriebssysteme<br />

Das Unternehmen Faulhaber Antriebssysteme ist<br />

der Erfinder einer der Schlüsseltechnologien für<br />

den Bau effizienter, kleinster Elektromotoren.<br />

Heute sind sie so klein, dass sie durch Gefäße bis<br />

ins Herz gelangen, um Leben zu erhalten, oder sie sind so robust,<br />

dass sie nach einer Reise von 6,5 Milliarden Kilometern durchs All<br />

auf einem Kometen zuverlässig ihre Arbeit verrichten. Auf 480 Seiten<br />

präsentiert der Hersteller im neuen Katalog <strong>2016</strong> sein vielfältiges<br />

Produktprogramm für Klein- und Kleinstantriebssysteme – Bausteine<br />

für Menschen mit Visionen, um nach den Sternen zu greifen.<br />

www. faulhaber.com<br />

LINEAR-<br />

PROFIL-<br />

VERBINDUNGS-<br />

MODUL-<br />

TECHNIK<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

Hannover Messe 25.-29.04.<strong>2016</strong><br />

Halle 16 | Stand D18


KOMPONENTEN UND SOFTWARE I TITEL<br />

„Ziel war ein zuverlässiger Prozess“<br />

Energiekette macht robotergestütztes Schraubsystem verfügbar und sicher<br />

Im Karosserie-Leichtbau spielt das Fließlochschrauben eine<br />

wichtige Rolle. Um in der Automobil-Produktion die Prozesse<br />

weiter zu vereinfachen, bietet die Klingel GmbH ein<br />

roboter gestütztes Schraubsystem an. Die Basis bildet ein<br />

gemeinsam mit Igus entwickelter Standard-Robotik- Leitungssatz.<br />

antriebstechnik sprach mit den am Entwicklungsprozess<br />

beteiligten Personen: Dr. Robert Klingel, Geschäftsführer der<br />

Klingel GmbH,Jörg Ottersbach, Branchenmanager und Richard<br />

Habering, Produktmanager bei der Igus GmbH<br />

Es gibt mehrere „kalte Fügetechniken“,<br />

die im Karosseriebau eingesetzt werden<br />

– Clinchen, Nieten und das Fließlochschrauben.<br />

Welche Vorteile bietet das<br />

FLS-Verfahren gegenüber den anderen<br />

Fügetechniken?<br />

Dr. Klingel: Grundsätzlich kann man<br />

zwischen den einseitigen und den<br />

zweiseitigen Fügeverfahren unterscheiden.<br />

Zweiseitig bedeutet, dass die Stelle, an der<br />

zwei Bauteile miteinander verbunden<br />

werden sollen, eben von zwei Seiten aus<br />

zugänglich sein muss, um die Verbindung<br />

herzustellen. Das ist z. B. beim Clinchen,<br />

Stanznieten und auch beim klassischen<br />

Widerstandspunktschweißen der Fall. Beim<br />

Fließlochschrauben handelt es sich<br />

dagegen um ein einseitiges Verfahren, die<br />

Verbindungsstelle muss also nur von einer<br />

Seite aus zugänglich sein. Das eröffnet<br />

größere Freiräume bei der Gestaltung der<br />

Bauteile, die miteinander verbunden<br />

werden sollen. So ist es mit FLS z. B. möglich,<br />

Bleche mit Hohlprofilen zu verbinden, was<br />

mit zweiseitigen Verfahren nicht oder nur<br />

sehr eingeschränkt möglich ist. Weiterhin<br />

erlaubt das Fließlochschrauben die Verbindung<br />

von Bauteilen aus unterschiedlichen<br />

Werkstoffen wie Stahl und Aluminium.<br />

Welche Herausforderungen müssen dabei<br />

generell gelöst werden?<br />

Dr. Klingel: Eine der größten Herausforderungen<br />

ist sicherlich das Zusammenspiel<br />

von Roboter und Schrauber. Im Vergleich<br />

zu einer Schweißzange muss der Roboter<br />

„Die Energiekette sorgt für<br />

eine hohe Verfügbarkeit des<br />

Fließlochschraubsystems“<br />

Dr. Robert Klingel<br />

beim Fließlochschrauben nicht nur das<br />

Gewicht des Schraubers tragen, sondern<br />

auch die Prozesskräfte aufbringen. Das<br />

erfordert zum einen Roboter mit hoher<br />

Traglast und zum anderen mit ausreichender<br />

Steifigkeit, damit es während des<br />

Schraubvorgangs zu möglichst geringen<br />

Verlagerungen kommt. Ein weiterer Punkt<br />

ist die sichere Zuführung der Schrauben<br />

vom Sortiergerät über das Schlauchpaket<br />

des Roboters zum Schrauber. Der dafür<br />

verwendete Zuführschlauch muss so<br />

16 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


TITEL I KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

entlang des Roboters verlegt werden, dass<br />

die Schraube unabhängig von der<br />

Roboter stellung in einer definierten Zeit<br />

zum Schrauber transportiert wird. Dazu ist<br />

eine Energiekette notwendig, die sowohl<br />

den Zuführschlauch als auch die Leitungen<br />

zuverlässig führt. Hinsichtlich des Zuführschlauchs<br />

ist unabdingbar, dass dieser<br />

seine Geometrie unabhängig von den<br />

Bewegungen des Roboters dauerhaft<br />

beibehält, also beispielsweise nicht durch<br />

parallel laufende elektrische Leitungen<br />

belastet und verformt wird. Diese Anforderung<br />

wird bei der Energiekette Triflex R<br />

von Igus hervorragend erfüllt. Damit ist<br />

die Grundlage für eine hohe Verfügbarkeit<br />

des Fließlochschraubsystems gesichert.<br />

Wie wird die Zuführung des Schlauchs bei<br />

der Triflex R konkret gelöst?<br />

„Die Igus Triflex R stellt<br />

sicher, dass der Mindestbiegeradius<br />

eingehalten<br />

wird“ Jörg Ottersbach<br />

Ottersbach: Wir führen den Schlauch<br />

getrennt von den Leitungen. Um das zu<br />

erreichen, haben wir mit der Serie Triflex<br />

R TRCF ein geschlossenes Energie-Rohr<br />

entwickelt, das auf einem Dreikammerprinzip<br />

beruht: Alle drei Kammern lassen<br />

sich unabhängig voneinander öffnen und<br />

schließen. Der Zuführschlauch wird in<br />

einer der drei Kammern des Energierohrs<br />

geführt und ist so vor Deformation<br />

weitestgehend geschützt. Auf diese Weise<br />

ist der Zuführprozess in jeder Achsstellung<br />

des Roboters zuverlässig möglich.<br />

Gibt es weitere Vorteile der Triflex R<br />

Roboterlösung gegenüber anderen<br />

Systemen?<br />

Ottersbach: Der Hauptaspekt für eine<br />

zuverlässige und betriebssichere Führung<br />

der Roboterleitungen und -schläuche ist<br />

das Einhalten der Mindestbiegeradien –<br />

wird dieser unterschritten, drohen kostenintensive<br />

Anlagenausfälle. Die Konstruktion<br />

der Igus Triflex R stellt sicher, dass in jeder<br />

Bearbeitungsposition des Roboters der<br />

vorgegebene Mindestbiegeradius<br />

ein gehalten wird – ein umlaufender außen<br />

liegender Anschlag verhindert ein<br />

Ab knicken über das Mindestbiegeradienmaß<br />

hinaus. Des Weiteren wird durch den<br />

modularen Aufbau der Triflex R sichergestellt,<br />

dass ein Torsionswinkel je<br />

Kettenglied von ca. ±10 ° nicht überschritten<br />

wird. Das hat den Vorteil, dass die<br />

Torsionsbelastungen der Leitungen auf die<br />

gesamte Länge verteilt werden und nicht<br />

wie bei anderen Systemen nur im Bereich<br />

der Zugent lastung. Gerade bei Roboteranwendungen<br />

mit Zuführschläuchen wie<br />

beim Fließlochschrauben garantiert der<br />

definierte Mindestbiegeradius der Triflex<br />

R Roboterenergiezuführung die Prozesssicherheit.<br />

Denn knickt der Zuführschlauch<br />

ab, wird die Versorgung der<br />

Schrauben am Werkzeug unterbrochen<br />

und der Prozess gestört.<br />

Was war Ihr Entwicklungsziel bei dem<br />

robotergestützten Schraubsystem KFlow<br />

und welche Hürden waren zu nehmen?<br />

01 Das robotergestützte Schraubsystem<br />

Kflow der Firma Klingel<br />

Dr. Klingel: Unser Ziel war von Anfang an,<br />

ein System zu entwickeln, das über alle<br />

einzelnen Komponenten hinweg einen<br />

zuverlässigen Fügeprozess gewährleistet.<br />

Einen wesentlichen Einfluss auf die Verfügbarkeit<br />

des Gesamtsystems hat dabei<br />

die Energiezuführung vom Steuerschrank<br />

über den Roboter bis zum Schrauber. Wird<br />

die Beweglichkeit des Roboters voll ausgenutzt,<br />

steigen die Anforderungen an die<br />

verwendeten Komponenten. Die aufeinander<br />

abgestimmten Komponenten Triflex R<br />

sowie die Leitungen aus der Reihe CFRO­<br />

BOT von Igus stellen für uns die Basis für<br />

ein hochverfügbares Gesamtsystem dar.<br />

Eine Leitungstype war jedoch noch nicht<br />

Neu<br />

für den<br />

Leistungsbereich<br />

0,37 - 22 kW<br />

VLT® Midi Drive FC 280<br />

Passt sich Ihrer Anwendung an<br />

flexibel, kommunikativ,<br />

benutzerfreundlich<br />

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• Integrierte Sicherheitsfunktion, zweikanaliger STO, SIL 2, PLd<br />

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in Halle 14, Stand H30<br />

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Danfoss GmbH<br />

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KOMPONENTEN UND SOFTWARE I TITEL<br />

03 Mit dem Online-Tool „Quickrobot“ von<br />

Igus lässt sich im Handumdrehen eine<br />

Komplettausstattung für<br />

79 Robotertypen zusammenstellen<br />

02 Der modulare Roboter-Baukasten<br />

der Firma Igus besteht aus über 5 000<br />

verschiedenen Artikeln<br />

in der benötigten Form im Lieferprogramm.<br />

Die Spezifikation wurde in partnerschaftlicher<br />

Zusammenarbeit mit igus erarbeitet.<br />

Anschließend wurde die Leitung in kürzester<br />

Zeit produziert. So konnten wir im<br />

Rahmen eines Projektes die Wünsche der<br />

Automobilindustrie erfüllen.<br />

Um welche Leitung handelte es<br />

sich dabei?<br />

Habering: Für eine Gesamtlösung fehlte<br />

noch ein standardisierter Robotik-Leitungssatz,<br />

der von mehreren Fügegeräten für die<br />

jeweiligen Prozesse genutzt werden kann.<br />

Da die Roboter im Karosserierohbau ausgelastet<br />

sein müssen, kommt es bei jedem<br />

Takt auf den schnellen Wechsel der Werkzeuge<br />

an. Damit das gelingt, werden die<br />

elektrischen Verbindungen zwischen<br />

Schraubsystem und Steuerung mithilfe<br />

04 Alle Robotik-Komponenten werden im<br />

2 750 qm großen Labor von Igus getestet<br />

von Dockingsystemen an der Roboterhand<br />

gesteckt. Bei der zunehmenden Anzahl<br />

von Prozessgeräten erhöht sich allerdings<br />

die Anzahl der Leitungen sowie der<br />

Stecker an den Dockingsystemen – was die<br />

Zugänglichkeit der Werkzeuge an den<br />

Fügepunkten der Karosserie einschränkt.<br />

Die Anforderung der Hersteller war<br />

folglich, die Leitungen zu reduzieren. So<br />

haben wir gemeinsam mit Dr. Klingel und<br />

einigen an der Fügetechnik beteiligten<br />

Unternehmen ein neues System entwickelt,<br />

das die Prozesse vereinfacht: Mit der<br />

Chainflex Hybridleitung CFROBOT9.007<br />

„Für die Chainflex-Serie<br />

vergibt Igus eine Garantie<br />

von 36 Monaten“<br />

Richard Habering<br />

sowie der Motor- und Servoleitung<br />

CFROBOT7.40.02.02.04.C. muss am Roboter<br />

jetzt nur noch ein Leitungssatz verlegt<br />

werden. Eine von dem Unternehmen<br />

Stäubli entwickelte Umschaltbox am<br />

Roboter sockel verbindet den universal<br />

einsetzbaren Leitungssatz mit der jeweiligen<br />

Steuerbox. Igus liefert den Leitungssatz<br />

passend zum Verbindungssystem mit der<br />

zugehörigen Steckerkomponente als „Readycable“<br />

oder als fertiges System inklusive des<br />

Nieten- und Schraubenzuführschlauchs.<br />

Was ist das Besondere an Igus Chainflex-<br />

Leitungen für den Einsatz an<br />

Industrierobotern?<br />

Habering: In der Robotertechnik sind die<br />

Leitungen den unterschiedlichsten<br />

Bewegungsrichtungen ausgesetzt. So kann<br />

sich tatsächlich z. B. in Abhängigkeit des<br />

Tor sionswinkels der Durchmesser des<br />

Verseil aufbaus verändern. Um die auf die<br />

Adern wirkenden Kräfte auszugleichen,<br />

werden die, speziell für den Einsatz in<br />

dynamischen Torsionsanwendungen<br />

konstruierten Aderverbände bei Igus mit<br />

Dämpfungs elementen und Torsionskräfte<br />

absorbierendem Fliese aufgebaut. Besonders<br />

hoch sind die Anforderungen bei den<br />

geschirmten Varianten: Damit die auf die<br />

Schirmdrähte einwirkenden Kräfte nicht<br />

zu groß werden, legt Igus unter und über<br />

die Schirme Gleit elemente ein, die zum<br />

einem eine Bewegungsfreiheit des Schirmes<br />

zur Gesamt verseilung aber auch zum<br />

Außenmantel sicherstellt. Der Schirmaufbau<br />

wird dabei in Umlegung ausgeführt,<br />

und in Richtung der Umlegung besonders<br />

mit Dämpfungselementen realisiert. Diese<br />

„weiche“ Konstruktionsweise gibt der<br />

gesamten Leitungskonstruktion die<br />

notwendige Bewegungsfreiheit, reduziert<br />

Zug- und Stauchkräfte und verhindert<br />

einen durch vorzeitigen Aderbruch<br />

entstandenen Maschinenstillstand. Für die<br />

Chainflex „CFROBOT“-Serie garantiert<br />

Igus bei Torsionsanwendungen mit einem<br />

Tor sionswinkel bis zu ± 180 ° eine Lebensdauer<br />

von mindestens 5 Mio. Zyklen oder<br />

36 Monate, je nach dem, was zuerst eintritt.<br />

Was verstehen Sie unter „garantierter<br />

Lebensdauer“?<br />

Ottersbach: Igus verfügt über ein 2 750 m 2<br />

Testlabor, dem weltgrößten Labor für<br />

dynamische Leitungen. Dort tordieren wir<br />

unsere Chainflex CFROBOT-Leitungen bei<br />

kontinuierlicher Messung der Aderwiderstände<br />

auf verschiedenen Prüfständen<br />

millionenfach. Alle Testergebnisse fließen<br />

in eine Datenbank. Dies erlaubt uns –<br />

zusammen mit unserer jahrzehntelangen<br />

Erfahrung in der Kunststofftechnologie<br />

– eine Garantie auf die mechanischen<br />

E igenschaften der Chainflex-Leitungen<br />

auszusprechen: je nach Torsionslänge<br />

oder -Winkel von 36 Monaten für 5 Mio.,<br />

7 Mio. oder 10 Mio. Zyklen. Dadurch<br />

werden die Prozesse im Maschinenbau<br />

präzise planbar. Sollte dennoch eine<br />

CFROBOT-Leitung bei dem im Katalog<br />

vorgeschriebenem Einsatz ausfallen,<br />

liefern wir sofort und kostenfrei eine neue<br />

Leitung.<br />

www.igus.de<br />

18 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Entwicklungsaufgaben<br />

wirkungsvoll lösen<br />

Das Unternehmen ITI<br />

stellt Version 3.7 seiner<br />

Simulationssoftware<br />

Simulation X vor. Zwölf<br />

neue Bibliotheken<br />

sowie 350 neue und<br />

weiterentwickelte<br />

Modelle u. a. für die<br />

Simulation von<br />

Batterien und Schiffssystemen<br />

vergrößern<br />

das Einsatzspektrum<br />

des Programms auch für Konstrukteure. Darüber hinaus bietet<br />

das Release zahlreiche Möglichkeiten zur interaktiven Simulation,<br />

mit denen sich das Programm in Sachen Nutzerfreundlichkeit von<br />

anderen Werkzeugen zur Systemsimulation abhebt. Fortschrittliche<br />

Bedienelemente für die Echtzeitmanipulation von Simulationsläufen<br />

sowie thermodynamische Zustandsdiagramme helfen dem<br />

Anwender, das Verhalten multiphysikalischer Systeme einfach<br />

und präzise vorauszusagen. Als vollwertiges Modelica-Werkzeug<br />

ist Simulation X 3.7 leistungsstärker und flexibler einsetzbar und<br />

stellt, über den Schnittstellenstandard FMI 2.0, die Weichen für<br />

Systemsimulationen online in der Cloud.<br />

www.itisim.com<br />

Zuverlässig schmieren bei<br />

hohem Gegendruck<br />

Der Druckverstärker Simalube Impulse von Simatec sorgt mit den<br />

Simalube Schmierstoffspendern der Größen 60, 125 oder 250 ml<br />

für zuverlässiges Schmieren bei<br />

hohem Gegendruck und bis zu 4 m<br />

langen Schmierleitungen. Kontinuierliche<br />

Schmierimpulse versorgen<br />

die Schmierstelle mit 0,5 ml Öl oder<br />

Fett bis NLGI 2 bei einem Druck von<br />

bis zu 10 bar. Dies ist schonend für<br />

den Schmierstoff, da nur die Dosiermenge<br />

unter Druck steht. Der<br />

Druckverstärker informiert zudem<br />

laufend über den Betriebszustand.<br />

Bei einwandfreier Installation blinkt<br />

eine LED-Anzeige grün. Überdruck, Still- oder Leerstand werden<br />

durch rotes Blinken signalisiert. Als Taktgeber dient der Schmierstoffspender.<br />

Seine Laufzeiteinstellung kann jederzeit korrigiert<br />

werden und der Druckverstärker passt sich der neuen Spendereinstellung<br />

an. Beim Wechsel des Spenders bleibt der Druckverstärker<br />

fest auf der Schmierstelle installiert. Es muss lediglich ein<br />

neues Batteriepack eingelegt werden, bevor ein neuer Schmierstoffspender<br />

aufgeschraubt wird. Somit bleibt die Anschlussstelle<br />

auch während des Wechsels dicht.<br />

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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Gefahren vermeiden<br />

Steckverbinder für DC-Netze – diese Besonderheiten sollten Sie beachten<br />

Bernd Horrmeyer<br />

Ob Photovoltaik, Elektromobilität<br />

oder Industrieautomatisierung<br />

– Gleichstromnetze gewinnen<br />

zunehmend an Popularität. Bei den<br />

Netzen sowie bei den eingesetzten<br />

Steckverbindern sind einige<br />

Besonderheiten zu beachten. Wo<br />

aber liegen die Herausforderungen<br />

und Lösungsansätze und welche<br />

besonderen Gefahren sind zu<br />

beachten?<br />

Dipl. Wirt. Ing. Bernd Horrmeyer ist Fachreferent<br />

für Standardisierung bei der Phoenix Contact<br />

GmbH & Co. KG in Blomberg<br />

Seit vielen Jahren ist die Beziehung zwischen<br />

elektrischer Energieversorgung<br />

und Verbrauchern harmonisch. Generatoren<br />

erzeugen Drehstrom, die Verteilung<br />

über lange Strecken und den daraus resultierenden<br />

Spannungsebenen erfolgt ebenfalls<br />

als Drehstrom, und Verbraucher vom<br />

Motor bis zur Glühbirne benötigen Drehoder<br />

Wechselstrom – eine perfekte Symbiose<br />

also. Mit der Energiewende und der zunehmenden<br />

Elektronik ändert sich das Bild<br />

allerdings – jetzt geraten Erzeugung, Verteilung<br />

und Konsum elektrischer Energie in<br />

Form von Gleichstrom (DC) immer mehr in<br />

den Fokus.<br />

Neue Impulse aus<br />

regenerativen Energien<br />

Über lange Jahre erfolgte die Anpassung an<br />

verschiedene Spannungsniveaus nur durch<br />

Transformatoren. Mit der Entstehung der<br />

Leistungselektronik und ihren schnell<br />

schaltenden Leistungsschaltern auf Halbleiterbasis<br />

wurde in den letzten Jahren die<br />

Wandlung mit Wirkungsgraden bis zu 99 %<br />

bei kleinerer Bauform kostengünstig ermöglicht.<br />

Lösungen von der Hochspannungsbis<br />

zur Kleinstspannungsebene sind daher<br />

am Markt breit verfügbar. Generatoren in<br />

Windenergieanlagen erzeugen wegen der<br />

stetigen Anpassung an die Windgeschwindigkeit<br />

ebenfalls Gleichspannung, ebenso<br />

wie PV-Anlagen. Mithilfe von verlustbehafteten<br />

Wechselrichtern erfolgt dann die Einspeisung<br />

in das Wechselstromnetz (AC).<br />

Zur Anpassung an Angebot und Nachfrage<br />

werden Batteriespeicher benötigt, die ebenfalls<br />

auf DC-Basis arbeiten. Auch hier ist<br />

dann eine Anpassung mit Wechselrichtern<br />

erforderlich.<br />

Auf der anderen Seite benötigen moderne<br />

halbleiterbasierte elektrische Verbraucher –<br />

von der Steuerung über LED-Beleuchtungen<br />

und Notebooks bis zum E-Mobil ebenfalls<br />

DC, der aus dem Wechselstromnetz mittels<br />

Transformator und Gleichrichtung erst erzeugt<br />

werden muss. Ein extremes Beispiel<br />

für die verlustbehaftete Wandlung zwischen<br />

AC und DC ist die batteriegepufferte<br />

Energieversorgung in Rechenzentren – wo<br />

inzwischen neue Konzepte die DC-Span­<br />

20 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


nung verteilen und so Wandlungsverluste<br />

vermeiden.<br />

Sparpotenziale durch DC<br />

Daher wird in Fachkreisen immer häufiger<br />

diskutiert, ob das jetzige Dreh- und Wechselstromnetz<br />

nicht durch ein Gleichstromnetz<br />

ganz oder teilweise ersetzt werden kann.<br />

Statt die Spannungshöhe und Spannungsform<br />

anzupassen, wäre nur noch die Spannungshöhe<br />

zu ändern. Auch unerwünschte<br />

Effekte wie etwa die Blindleistung ließen<br />

sich so eliminieren. Mittels Übertrager und<br />

Halbleiter ergeben sich erhebliche Potentiale<br />

zur Einsparung von Energie, Material,<br />

Platz und Kosten.<br />

Nun wird DC unsere Netze nicht revolutionsartig<br />

umkrempeln – die getätigten Investitionen<br />

in die vorhandene Infrastruktur<br />

sowie die mangelnde Kompatibilität stehen<br />

dem entgegen. Eine schrittweise Etablierung<br />

von DC in immer mehr ökonomisch<br />

sinnvollen Bereichen ist aber abzusehen.<br />

Nun bietet DC nicht nur Vorteile. Zwischen<br />

zwei Leitern mit unterschiedlichem<br />

Potential erzeugt das elektrische Feld eine<br />

Kraft. Ist diese Kraft größer als die Bindungskraft<br />

eines Elektrons zu seinem Atomkern,<br />

entstehen freie Elektronen, die zu einer sich<br />

MEIN TIPP<br />

Dirk Schaar,<br />

Chefredakteur<br />

Haben Sie sich schon<br />

mal Gedanken<br />

darüber gemacht, ob Sie<br />

besser Gleich- oder doch<br />

eher Wechselstrom in Ihrer<br />

Anlage oder Maschine<br />

einsetzen? Wenn nicht,<br />

wird es höchste Zeit, denn<br />

hier sind klare Trends zu<br />

erkennen. Auch gilt es,<br />

vorhandene Gefahren zu<br />

beseitigen. Wie das geht<br />

und was das für die<br />

Automatisierung bzw.<br />

Verkabelung bedeutet,<br />

erläutert Bernd Horrmeyer<br />

eindrucksvoll.<br />

selbst erhaltenden Gasentladung zwischen<br />

den Elektroden führt – dem Lichtbogen.<br />

Dessen Auftreten hängt von Parametern<br />

wie Spannung, Strom, Material, Luftfeuchte<br />

usw. ab – weshalb keine präzisen Vorhersagen<br />

möglich sind. Bei AC ist dies im Niederspannungsbereich<br />

kein Problem, da der<br />

Nulldurchgang der Spannung für ein Abreißen<br />

des Lichtbogens sorgt.<br />

Gefahren nicht unterschätzen<br />

Bei DC fehlt dieser Nulldurchgang, weshalb<br />

der Lichtbogen dauerhaft stehen bleiben<br />

kann. Die hohe freigesetzte Energie kann<br />

somit zu schweren Gesundheitsschäden<br />

bei Personen in der Nähe sowie zu Brandgefahr<br />

und Materialbeschädigungen führen.<br />

Immer dann, wenn zwei Leiter geschlossen<br />

oder getrennt werden, besteht diese Gefahr.<br />

Schaltgeräte und Steckverbinder sind hierfür<br />

die häufigste Anwendung. Während beim<br />

Schaltgerät innerhalb eines Gehäuses Maßnahmen<br />

zur Beherrschung dieses Umstandes<br />

getroffen werden können und die Gefahr<br />

auch nicht nach außen dringen kann, ist dies<br />

bei Steckverbindern nicht gegeben.<br />

Normativ unterscheidet man bei Steckverbindern<br />

gemäß IEC 61984 nach Ausführungen<br />

mit Schaltleistung (connector with<br />

breaking capacity, CBC) und ohne Schaltleistung<br />

(connector without breaking capacity,<br />

COC). Bei Ersteren kann gesteckt oder<br />

gezogen werden, während die Kontakte unter<br />

Spannung stehen. Bei den Letzteren darf<br />

das Stecken oder Ziehen nur spannungsfrei<br />

erfolgen.<br />

Bereits heute ist in der Automatisierungstechnik<br />

eine Versorgungsspannung von<br />

24 VDC weit verbreitet. Die hierfür eingesetzten<br />

Steckverbinder sind auch als COC<br />

klassifiziert, sodass bei bestimmungsge ­<br />

mäßem Gebrauch die Betätigung nur spannungsfrei<br />

erfolgt und demzufolge keinerlei<br />

Probleme auftreten können.<br />

Fehlbedienung vermeiden<br />

Mit dem Industrial Ethernet gelangt auch<br />

immer häufiger das „Power over Ethernet“<br />

(PoE) zur Versorgung der Automatisierungskomponenten<br />

in die Fabrikhalle. Hierbei<br />

wird über dem Kommunikations-Steckverbinder<br />

auch eine Spannungsversorgung mit<br />

48 V geführt, die während des Steckens noch<br />

nicht anliegt, jedoch beim Ziehen vorhanden<br />

ist. Für die im Ethernet üblichen RJ45-<br />

Steckverbinder gibt es daher die Prüfnorm<br />

IEC 60512-99-001, die es erlaubt, dass nach<br />

Dichtungen.<br />

Stanzteile.<br />

Isolierteile.<br />

Individuelle und<br />

wirtschaftliche<br />

Lösungen<br />

• Jede Form, jedes Material,<br />

jede Größe<br />

• Vielseitige Technologien<br />

im Bereich des Stanzens<br />

und des Wasserstrahlund<br />

Laserschneidens<br />

• Hohe Flexibilität durch<br />

eigenen Werkzeugbau<br />

• Lösung komplexer<br />

kundenspezifischer<br />

Aufgabenstellungen<br />

25. – 29. April <strong>2016</strong><br />

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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

01<br />

01 Wandlungsverluste durch eine Gleichspannungsverteilung (oben)<br />

werden bei modernen Rechenzentren mit batteriegepufferter<br />

Energieversorgung vermieden<br />

02 Gefährdungspotenzial durch Lichtbogen – abhängig von den<br />

elektrischen Kennwerten unterscheidet man freie Bereiche (1), Bereiche<br />

mit instabilen Lichtbögen (2) sowie voll ausgebildete Bereiche (3)<br />

03 Liegt die Trennzone getrennt von der Kontaktzone,<br />

wird der Übergangswiderstand nicht erhöht<br />

02 03<br />

dieser Norm zusätzlich geprüfte RJ45-Steckverbinder<br />

25 Steckzyklen ohne Einschränkung<br />

der Leistungsfähigkeit bestehen.<br />

Ob PoE oder andere DC-Spannungsversorgungssysteme<br />

– in der Praxis muss immer<br />

mit einer gelegentlichen Fehlbedienung<br />

unter Spannung durch Laien aus Unwissenheit<br />

oder anderen Gründen gerechnet werden.<br />

Bei Spannungen über 48 V ist die Gefahr<br />

eines Lichtbogens, der so energiereich ist,<br />

dass er eine Gesundheits- oder Brandgefahr<br />

darstellt, durchaus gegeben. Gegen eine<br />

Fehlbedienung hilft hier nur ein sogenannter<br />

Interlock, der ein Stecken und Ziehen unter<br />

Last verhindert oder für Spannungslosigkeit<br />

im umgesteckten Zustand sorgt. Der Markt<br />

stellt derartige Produkte heute bereit.<br />

Ein gutes Beispiel hierfür sind die Ladesteckverbinder<br />

für die Elektromobilität. In<br />

nur für Fachleute zugänglichen Bereichen –<br />

wie etwa die Verschaltung von Photovoltaikmodulen<br />

auf dem Dach – genügt hingegen<br />

eine warnende Kennzeichnung auf dem<br />

Steckverbinder. Zusätzlich ist für das Öffnen<br />

der Verbindung ein Werkzeug erforderlich.<br />

Fortschritte in der Batterietechnik sorgen<br />

für immer mehr mobile Werkzeuge und<br />

Energiespeicher. Das elektrische System wird<br />

hier zusammen mit dem Steckverbinder so<br />

zu einer Gesamtlösung gestaltet, sodass die<br />

für den Einsatzfall anzunehmenden Bedingungen<br />

das Schutzkonzept bestimmen.<br />

Besser ist Edelmetall<br />

In der Automatisierungstechnik wird mit<br />

den gängigen 24 VDC und mit PoE, aber<br />

auch mit neueren Systemen mit leistungsfähiger<br />

Spannungsversorgung wie USB und<br />

HDMI gearbeitet. Bei all diesen Systemen<br />

besteht aufgrund der geringeren Spannung<br />

lediglich die Gefahr einer Materialschädigung.<br />

Bei einem noch so kleinen Lichtbogen<br />

erfolgt immer ein mikroskopisch kleiner<br />

Abtrag des Materials. Kommt es häufiger zu<br />

einem Lichtbogen, so kann der Abtrag so groß<br />

werden, dass die schützende Oberfläche<br />

entfernt wird und das Basismaterial ungeschützt<br />

frei liegt. Schadgase aus der Umwelt<br />

können hier zu einer Korrosion führen und<br />

den Kontaktwiderstand bis zum Ausfall erhöhen.<br />

Dies kann auch dann geschehen,<br />

wenn die Schadstelle außerhalb des Kontaktbereiches<br />

liegt und die Korrosion in den<br />

Kontaktbereich hineinwandert.<br />

Die in professionellen Anwendungen am<br />

meisten verbreitete Gestaltung von Steckverbinderkontakten<br />

besteht aus einem Buchsen-<br />

und Stiftkontakt. Diese Ausführung<br />

sorgt dafür, dass mehrere Berührflächen<br />

vorhanden sind und auch unter ungünstigen<br />

Umständen stets mindestens eine Berührfläche<br />

die elektrische Verbindung herstellt.<br />

Bei preisgünstigen Produkten besteht die<br />

Oberfläche allerdings nicht aus einem Edelmetall<br />

– sie sind dadurch preisgünstiger, aber<br />

korrodieren leichter durch Umwelt einflüsse.<br />

Bei hochwertigeren Systemen besteht die<br />

Kontaktoberfläche aus einer dünnen Schicht<br />

eines Edelmetalls wie Silber oder Gold. Vorteilhaft<br />

bei diesen Oberflächen ist die hohe<br />

Widerstandsfähigkeit gegenüber korrosiven<br />

Umwelteinflüssen und gegen Abrieb durch<br />

Vibrationen.<br />

Ob innerhalb des Schaltschrankes oder<br />

im rauen Feld – Schadgase können überall<br />

auftreten. Produkte aus dem Büro-, Heimoder<br />

Freizeit-Bereich mit ihren unedlen<br />

Oberflächen sind nicht für die zuverlässige<br />

Übertragung einer Gleichspannungsversorgung<br />

im industriellen Umfeld geeignet. Mit<br />

qualitativ hochwertigen Industriesteckverbindern<br />

von Phoenix Contact kann der Anwender<br />

die Gleichspannungsübertragung<br />

in der Anlage zuverlässig gestalten.<br />

www.phoenixcontact.de<br />

22 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Ventile für geschlossene<br />

Entsorgungssysteme<br />

Die Öl-Service-Ventile des Unternehmens Skarke finden<br />

Einsatz in der Bau-, Land- und Nutzfahrzeugindustrie sowie<br />

im Motoren-, Getriebe- und Anlagenbau. Sie ermöglichen<br />

umweltgerechte Wartungsarbeiten in einem geschlossenen<br />

Entsorgungssystem für Öle und ölhaltige Medien. Aufgrund<br />

Upgrade der Steuerungshardware für<br />

Motion Logic-Systeme<br />

Mit dem Upgrade zur Indracontrol L75 mit einem Mehrkernprozessor<br />

steigert Bosch Rexroth die Leistungsfähigkeit der<br />

Steuerungshardware um mehr als 25 %. Durch die volle Funktionskompatibilität<br />

mit den anderen Varianten können Maschinenhersteller<br />

skalierbar die Hardware auf die jeweiligen Aufgaben<br />

neuer Anwendungsfelder wurde die Anbindung der<br />

Verschlusskappen an den Ventilkörper der Serien 45, 45L,<br />

25SA, 23 und 75 von Kette auf Edelstahlseil umgestellt. Vorteile<br />

sind neben dem neuen Werkstoff Edelstahl, die Korrosionsresistenz<br />

sowie die Leichtgängigkeit in der Handhabung der<br />

Seile. Selbst unter robuster Anwendung sind die Kappen<br />

gegen Verlust gesichert und bieten Schutz gegen Verschmutzung<br />

des Ventilkörpers und das Abtropfen des Benetzungsöls<br />

nach dem Ablass. Zudem verfügen die Ventile mit geringem<br />

Durchflusswiderstand über eine Druckbeständigkeit bis 100 bar<br />

sowie eine Temperaturbeständigkeit im Einsatzbereich von<br />

-30 bis +200 °C. Die Verbrennungsgefahr durch heißes Öl und<br />

eine Zerstörung des Ölgewindes sind ausgeschlossen. Ein<br />

Dichtungswechsel ist nicht mehr nötig.<br />

www.skarke.de<br />

anpassen. Je nach Konfiguration der Maschinen können ohne<br />

zusätzlichen Programmieraufwand z. B. verschiedene Achsanzahlen<br />

oder Funktionalitäten abgebildet werden. Dabei<br />

gewährleistet die gesteigerte Rechenleistung auch bei komplexen<br />

Bewegungsaufgaben kürzeste Zykluszeiten für eine höhere<br />

Produktivität. Das unterstützt Rexroth auch mit schnellen<br />

On-board E/A und einer einfachen Erweiterbarkeit mit Inline<br />

E/A-Baugruppen sowie Funktionsmodulen, z. B. einem Nockenschaltwerk<br />

oder der Echtzeit-Querkommunikation mit anderen<br />

Steuerungen. Die Steuerungsfamilie Indracontrol L fügt sich<br />

flexibel in unterschiedliche Automatisierungsstrukturen ein und<br />

unterstützt mit ihrer Multi-Ethernet-Schnittstelle die Echtzeit-<br />

Protokolle Sercos, EtherNet/IP und Profinet sowie die Feldbusanschaltung<br />

über Profibus.<br />

www.boschrexroth.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2016</strong> im 55. Jahrgang, ISSN 0722-8546<br />

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Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar,<br />

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371, E-Mail: e.helmstetter@vfmz.de, Ulla Winter,<br />

Gisela Kettenbach, Melanie Lerch , Monika Schäfer,<br />

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antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 23


Schnell ans Ziel<br />

Leistungssteigerung von Servoantrieben mithilfe von<br />

Model-Based Design<br />

Wie lassen sich eigentlich die Positionsgenauigkeit und die Drehzahl von<br />

Servoantrieben mithilfe von virtuellen Sensoren steigern?<br />

Eine interessante Methode ist die Verwendung von Model-Based Design.<br />

Das Ergebnis: Die Entwicklungszeit wurde um 70 % verkürzt.<br />

Die Servoantriebe von B&R Industrie-<br />

Elektronik aus Eggelsberg/Österreich<br />

werden in einer Vielzahl von industriellen<br />

Automatisierungsprozessen eingesetzt, darunter<br />

Verpackungstechnik, Druckmaschinen,<br />

Flaschen abfüllung und Extrusionsmaschinen.<br />

Zur Steigerung der Leistung von<br />

Servoantrieben hat B&R die Modellreihe der<br />

Acopos-Servoantriebe mit virtueller Sensortechnologie<br />

ausgestattet. Diese Technologie<br />

nutzt fortgeschrittene Algorithmen, um die<br />

Position von Lasten zu bestimmen, die beim<br />

Beschleunigen und Bremsen des Motors<br />

Biegekräften oder Torsionsmomenten ausgesetzt<br />

sind.<br />

Die Entwickler haben Model-Based Design<br />

mit Matlab und Simulink von Mathworks<br />

eingesetzt, um die virtuellen Sensoren zu implementieren<br />

und ein Simulink Blockset zu<br />

erstellen, mit dem die Kunden des österreichischen<br />

Spezialisten Automatisierungsprozesse<br />

modellieren und simulieren können,<br />

in denen die neue Servoantriebstechnologie<br />

genutzt wird. „Durch die frühe Modellierung<br />

und Simulation mit Matlab und Simulink<br />

konnten wir rasch die Realisierbarkeit der<br />

virtuellen Sensoren prüfen“, sagte Teamleiter<br />

der Firmwareabteilung, Dr. Engelbert<br />

Grünbacher. „Durch die Verfeinerung und<br />

Optimierung des Reglerentwurfs in Simulink<br />

konnten wir die Genauigkeit und Drehzahl<br />

des Antriebs maximieren und gleichzeitig<br />

den Energieverbrauch senken.“<br />

Die Herausforderung<br />

Kunden von B&R müssen häufig das Ende<br />

einer flexiblen Verbindung, die mit einem<br />

Servomotor verbunden ist, exakt positionieren.<br />

Da das Hinzufügen von Sensoren zum<br />

Erkennen der Position die Kosten steigert,<br />

wurde ein Team von drei eigenen Entwicklern<br />

damit beauftragt, eine kostengünstige<br />

Alternative zu finden.<br />

Zunächst mussten sie ermitteln, ob mathematische<br />

Modelle verwendet werden können,<br />

um anhand der aktuellen Motorposition<br />

und des gegenwärtigen Drehmoments die<br />

Endposition der Verbindung zu berechnen.<br />

Falls sich diese Lösung als durchführbar herausstellen<br />

sollte, hätte das Team weniger als<br />

sechs Monate Zeit, um einen Controller zu<br />

entwickeln und einen voll funktionsfähigen<br />

Prototypen zu implementieren. Der Automatisierungsspezialist<br />

wollte sich von den Wettbewerbern<br />

unterscheiden und dazu seine<br />

Kunden mit Ressourcen ausstatten, die sie<br />

zum Modellieren und Simulieren eines Au tomatisierungssystems<br />

verwenden können, das<br />

auf Servoantrieben mit virtuellen Sensoren<br />

beruht.<br />

Die Lösung<br />

Bei B&R entschied man sich für Model-<br />

Based Design mit Matlab und Simulink,<br />

01 Die Modellreihe<br />

der Acopos-Servoantriebe<br />

wurde mit<br />

virtueller Sensortechnologie<br />

ausgestattet<br />

01 02<br />

02 Durch Simulation<br />

konnte nicht nur die<br />

Entwicklungszeit bei<br />

B&R reduziert werden<br />

– auch der Kunde kann<br />

seine Produktionszyklen<br />

verkürzen<br />

24 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

virtuelle Sensoren zu großen Leistungssteigerungen<br />

führen können, einschließlich<br />

einer erheblichen Senkung der Einschwingzeit.<br />

Das Team integrierte C-Code<br />

anhand ihrer Simulink-Modelle auf dem<br />

Servo an triebs controller. Sie verifizierten<br />

diese C-Implementierung durch Einbettung<br />

und Ausführung als C MEX S-Funktion<br />

im Simulink-Systemmodell und anschließendem<br />

Vergleich der Simulationsergebnisse<br />

mit den Ergebnissen, die vom originalen<br />

Simulink-Reglermodell stammen.<br />

Die Entwickler erstellten ein Simulink-<br />

Blockset, der parametrierbare Blöcke für<br />

den Acopos-Servoantrieb sowie einen Synchronservomotor<br />

von B&R enthält. Dieser<br />

Blocksatz wurde durch eine extensive Simulation<br />

auf System ebene verifiziert und als C<br />

MEX S-Function bereitgestellt. B&R-Kunden<br />

verwenden dieses Blockset, um Automatisierungssysteme<br />

zu modellieren und zu<br />

simulieren, die diese Produkte verwenden.<br />

um die Entwicklung der virtuellen Sensortechnologie<br />

auf Acopos-Servoantrieben zu<br />

beschleunigen.<br />

Unter Verwendung von Matlab und der<br />

Sys tem Identification Toolbox konnte anhand<br />

gemessener Eingangs- und Ausgangszeitreihen<br />

eine mathematische Näherung der Motorlast<br />

erstellt werden. So entstand ein Zustandsreglermodell,<br />

das einen Kalman-Filter<br />

für die Zustandsbeobachtung beinhaltete. In<br />

Simulink wurden die Simulationen des Reglers<br />

und der Regelstrecke ausgeführt, wobei<br />

die Streckenparameter variiert wurden, um<br />

zu analysieren, wie verschiedene Lasten<br />

das Systemverhalten beeinflussen. Zudem<br />

wurden die Reglerparameter geändert, um<br />

die Leistung zu steigern.<br />

Bei der Nachbearbeitung der Simulationsergebnisse<br />

in Matlab stellte sich heraus, dass<br />

Die Ergebnisse<br />

„Die Entwicklung und das Debugging der virtuellen<br />

Sensoralgorithmen in C oder einer<br />

vergleichbaren Sprache hätte viel Zeit und<br />

Aufwand verschlungen“, sagt Dr. Grünbacher.<br />

„Durch die Verwendung von Matlab und<br />

Simulink haben wir die Entwicklungszeit<br />

um mind. 70 % gesenkt.“ Auch wurden wichtige<br />

Leistungsmetriken um 30 % oder mehr<br />

gesteigert. „Mit dem von uns in Simulink<br />

entworfenen und zur Serienreife entwickelten<br />

Controller wurde die Einschwingzeit um<br />

30 % gesenkt und die Positionierungsgenauigkeit<br />

um mind. 50 % gesteigert“, so Dr.<br />

Grün bacher. „Durch diese Optimierungen<br />

können unsere Kunden ihre Produktionszyklen<br />

verkürzen und die Qualität verbessern.“<br />

Ebenfalls wurden die Designprozesse<br />

des Anwenders mit speziellem Blocksatz<br />

unterstützt.<br />

„Es wäre für unser kleines Team nicht realistisch<br />

gewesen, ohne die Verwendung von<br />

Model-Based Design eine sechsmonatige<br />

Frist einzuhalten. Wenn wir alles in C hätten<br />

entwickeln müssen, hätten wir das Projekt<br />

noch nicht einmal gestartet. Die schnelle<br />

Analyse, Visualisierung sowie die Reglerauslegung<br />

in Matlab und Simulink haben<br />

das Projekt aber ermöglicht“, resümiert Dr.<br />

Grünbacher.<br />

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Hochleistungs-TPU-Dichtungen erfüllen<br />

breites Anforderungsprofil<br />

Mit COG Variopur präsentiert der Dichtungshersteller C. Otto<br />

Gehrckens eine neue Produktreihe im Premiumsegment. Die drei<br />

Hochleistungswerkstoffe der Serie (COG Variopur 195, COG<br />

Große Auswahl an rostfreien Antriebselementen,<br />

Norm- und Bedienteilen<br />

Oftmals werden Antriebskomponenten vom Hygienebereich<br />

getrennt, um den Reinigungsvorgängen widerstehen zu<br />

können. Um Wartungsarbeiten zu erleichtern und die<br />

Variopur 295 und COG Variopur 395) basieren auf Thermoplasturethan<br />

(TPU/AU). Verglichen mit dem herkömmlichen Werkstoff<br />

NBR in 90 Shore A ist die Abrieb- und Extrusionsbeständigkeit<br />

mindestens 5-fach höher. Darüber hinaus zeichnen sich die drei<br />

TPU-Werkstoffe durch eine hohe Gasdichtheit sowie eine hohe<br />

Verträglichkeit gegenüber unterschiedlichen Gasen aus. Sie zeigen<br />

keine Versprödung bei Ozon- und Sauerstoffeinwirkung. Die<br />

niedrigen Quelleigenschaften in Mineralöl, Hydraulikmedien und<br />

Schmierfetten, eine generell gute chemische Beständigkeit sowie<br />

ein gutes dynamisches Verhalten runden das Produktprofil ab.<br />

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Fax: +49 (0) 332 07 322 82<br />

Abkapselung zu vermeiden, werden Komponenten aus<br />

rostfreiem Edelstahl verbaut. Das Unternehmen Mädler stellt<br />

eine große Vielfalt an rostfreien Produkten aus Edelstahl und<br />

lebensmittelechten Kunststoffen bereit, die für den Einsatz<br />

unter schwierigen Umgebungsbedingungen geeignet sind.<br />

Antriebselemente wie Stirnzahnräder, Kegelradsätze und<br />

Kettentriebe sind in rostfreier Ausführung vorrätig. Dazu<br />

kommt ein großes Angebot an Bedienteilen wie Griffen,<br />

Hebeln und Befestigungsteilen wie Welle-Nabe-Verbindungen<br />

sowie Passfedern. Diese sind unempfindlich und leicht zu<br />

reinigen. Aufgrund ihrer hohen Oberflächengüte bieten sie<br />

wenig Sammelfläche für Keime. Die Ketten vom Typ KE<br />

bestehen aus Edelstahl-Außengliedern und Kunststoff-<br />

Innengliedern. Diese säurefesten Ketten sind leichter als<br />

reine Edelstahlketten. Außerdem sind sie reißfester und<br />

raumsparender als reine Kunststoffketten.<br />

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Inserentenverzeichnis Heft 3/<strong>2016</strong><br />

ACE Stoßdämpfer, Langenfeld................51<br />

BRECO Antriebstechnik,<br />

Porta Westfalica..........................................19<br />

Danfoss, Offenbach....................................17<br />

ebm-papst, Georgen..................................39<br />

FVA, Frankfurt................................................ 7<br />

GMN Paul Müller, Nürnberg....................25<br />

Hagmann Zahnradfabrik,<br />

Hattenhofen.................................................45<br />

HIWIN, Offenburg.......................................65<br />

HKR, Johann..................................................30<br />

Jenaer Antriebstechnik, Jena..................67<br />

Koch, Ubstadt-Weiher...............................12<br />

KTR Kupplungstechnik, Rheine................ 9<br />

M.A.T. Malmedie Antriebstechn.,<br />

Solingen.........................................................53<br />

Mayr, Mauerstetten...................................13<br />

MEORGA, Nalbach......................................68<br />

miniToolsCoating, Padova (Italien).......50<br />

norelem Normelemente,<br />

Markgröningen............................................59<br />

Novotechnik Messwertaufnehmer,<br />

Ostfildern......................................................41<br />

Orbit Antriebstechnik, Wolfenbüttel...60<br />

Oswald Elektromotoren, Miltenberg...33<br />

PILZ, Ostfildern.............................................. 5<br />

PM – BEARINGS, Meckesheim................66<br />

PWB encoders, Eisenach...........................40<br />

Reich, Bochum.............................................57<br />

Reliance, Huddersfield<br />

(Großbritannien).........................................51<br />

RK Rose+Krieger, Minden.........................15<br />

Rögelberg Getriebe, Meppen..................69<br />

R+W Antriebselemente,<br />

Klingenberg..................................................61<br />

SCHLÖSSER, Mengen.................................21<br />

SIEB & MEYER, Lüneburg..........................31<br />

Siemens AG, Industry Sector, Bocholt.U2<br />

SIKO, Buchenbach.......................................11<br />

TANDLER Zahnrad- u.;Getriebefabrik,<br />

Bremen............................................................. 3<br />

Transfluid, Gallarate/VA (Italien)...........58<br />

Uhing, Mielkendorf....................................64<br />

Vogel Antriebstechnik. Oberboihingen.8<br />

Volkmann Elektromaschinenbau,<br />

Groß Kreutz...................................................26<br />

WITTENSTEIN alpha, Igersheim.............27<br />

ZIEHL-ABEGG, Künzelsau........................ U4<br />

Zimmer Group, Ettlingen.........................55<br />

Beilagen:<br />

MEORGA, Nalbach (Teilauflage)<br />

26 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong><br />

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Unsere Ingenieure haben die Auslegungssoftware cymex ® grundlegend<br />

neu entwickelt. Resultat ist ein Tool, das in jeder Hinsicht Maßstäbe setzt.<br />

Mit cymex ® 5 erfolgt die Dimensionierung und Auslegung des gesamten<br />

Antriebsstrangs (Applikation + Transformation + Getriebe + Motor) jetzt<br />

schneller, einfacher und sicherer als je zuvor. Die Berücksichtigung aller<br />

maßgeblichen Einflussfaktoren gewährleistet eine effiziente Auslegung<br />

und steigert den Wirkungsgrad Ihrer Maschine.<br />

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HANNOVER MESSE 2015<br />

Halle 15<br />

Stand F08


UMRICHTERTECHNIK<br />

Mit Power hoch hinaus<br />

Nutzen moderner Aktorik in der Aufzugstechnik<br />

Was sich hinter Schlagworten<br />

wie Schnittstellen, Plug & Play,<br />

Fernwartung, Selbst- oder<br />

Präventivdiagnostik verbirgt, und<br />

dass auch der Endanwender − also<br />

jeder Mensch − von den Vorzügen<br />

intelligenter Aktorik profitiert, wird<br />

am Beispiel der Aufzugsbranche<br />

und an den unterschiedlichen<br />

Antriebskonzepten deutlich, die<br />

das Unternehmen Gefran für<br />

Aufzüge anbietet.<br />

Bei der lösungsorientierten Konzeption<br />

des optimal geeigneten Antriebskonzepts<br />

für die jeweilige Aufzugsanwendung<br />

gilt es für die kostenoptimierte Auslegung<br />

der Aufzugsanlage zahlreiche Kriterien zu<br />

berücksichtigen: Handelt es sich um eine<br />

Neuanlage oder soll ein Aufzug modernisiert<br />

werden? Geht es um einen Aufzug für<br />

ein Wohngebäude mit bis zu fünf Stockwerken<br />

(low-rise), einen Komplex mit<br />

zehn bis zwanzig Etagen (mid-rise) oder<br />

um einen Wolkenkratzer (high-rise)? Auch<br />

die Art der Gebäudenutzung spielt eine<br />

Rolle, da die Gesamtbelastung von Aufzügen<br />

in Wohngebäuden eine andere ist, als<br />

die in Bürogebäuden. Grundsätzlich gilt:<br />

Je höher das Gebäude und je größer und<br />

stärker frequentiert der Aufzug, desto leistungsstärker<br />

muss das Antriebskonzept<br />

bzw. der Lift-Umrichter ausgelegt sein. In<br />

Wohn gebäuden reichen i.d.R. einfache<br />

Umrichter. In Hochhäusern dagegen werden<br />

eine effektivere Regelung, aufwendigere<br />

Anbindungen und mehr Schnittstellen<br />

benötigt.<br />

Mit dem modularen Konzept des Liftumrichters<br />

vom Typ ADL300 für den schüt z-<br />

losen Betrieb von Aufzügen mit Synchronund<br />

Asynchronmotoren bietet Gefran eine<br />

flexible Lösung, die sich sowohl für den<br />

Einbau in neue, als auch zur Modernisierung<br />

bestehender Anlagen mit oder ohne<br />

Maschinenraum eignet. Damit reduzieren<br />

sich Anschaffungs-, Inbetriebnahme- und<br />

Instandhaltungskosten. Der ADL300 AFE<br />

ist besonders kompakt und leise und nutzt<br />

für die serielle Kommunikation mit der<br />

Steuerung, neben den Protokollen DCP3,<br />

DCP4 und CANopen, den eigens für die<br />

Aufzugsbranche entwickelten DS417-Feldbus.<br />

Speziell für den Einsatz in Gebäuden<br />

mit hoher Wohndichte oder Hochhäusern<br />

kann der Umrichter mit einem Rückspeisesystem<br />

ausgerüstet werden, das die Bremsenergie<br />

ins Netz zurück speist und sie anderen<br />

Abnehmern zur Verfügung stellt.<br />

28 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


UMRICHTERTECHNIK<br />

Infokasten ADL300<br />

Trotz seiner geringen Größe verfügt der<br />

ADL300 über umfangreiche Liftfunktionen<br />

wie eine temperaturgeregelte Lüftersteuerung,<br />

eine integrierte Tuningfunktion<br />

zum Selbstabgleich der Motordaten und der<br />

Drehzahloptimierung sowie spezielle EFC/<br />

EPC-Funktionen für exakte und weiche<br />

Einfahrten. Die Parametrierung der Anlage ist<br />

durch Einspielen existierender Parametersätze<br />

möglich. Alternativ kann sich der<br />

Anwender vom Setup-Wizard durch die<br />

Inbetriebnahme führen lassen. Der Aufzugumrichter<br />

überzeugt mit einer großen<br />

Leistungsvarianz bis 90 kW und 200 %<br />

Überlast für 10 Sekunden. Er erfüllt die<br />

strengen Sicherheitsanforderungen der Norm<br />

EN81-1:1998+A3 und besitzt aufgrund<br />

integrierter STO-Funktion (Safe Torque Off =<br />

sicher abgeschaltetes Moment) die Schutzklasse<br />

SIL3 nach EN61800-5-2-2007. Verfügbar<br />

sind die Ausführungen: Basic und Advanced.<br />

Der kompakte Umrichter ADL300 für den schützlosen Betrieb von Aufzügen mit<br />

Synchron- und Asynchronmotoren eignet sich sowohl für den Einbau in neue<br />

als auch zur Modernisierung bestehender Anlagen mit oder ohne Maschinenraum<br />

Vernetzte Komponenten<br />

Immer strengere Normen im Bereich der<br />

funktionalen Sicherheit sorgen dafür, dass<br />

die Weiterentwicklung und Verbesserung<br />

von Aufzugskomponenten vorangetrieben<br />

wird. Die Arbeitskreise „Normung“ und<br />

„CiA“ (Can in Automotion) des VFA Interlift<br />

e.V., dem Verband für Aufzugstechnik<br />

widmet sich unter anderem dieser Aufgabe.<br />

Ein Ergebnis aus dem Arbeitskreis der „CiA“,<br />

zu dem auch Gefran gehört, war die Entwicklung<br />

des Feldbus-Systems für Aufzüge.<br />

Ziel war, die Konzeption eines standardisierten<br />

Kommunikationssystems zwischen<br />

den einzelnen Aufzugskomponenten und<br />

der Steuerung sowie eine vereinfachte<br />

Kommunikation zwischen den einzelnen<br />

Komponenten.<br />

Das Feldbus-System für Aufzüge besitzt<br />

jedoch weitere Vorteile: Es reduziert den<br />

Verdrahtungsaufwand, weil nur noch ein<br />

zentrales Kabel benötigt wird. Das senkt<br />

nicht nur die Bau- und Wartungskosten,<br />

sondern zahlt sich auch im täglichen Betrieb<br />

aus. Denn anders als bei den bisher<br />

üblichen I/O-Link-Schnittstellen können<br />

per Feldbus ganze Datenpakete und damit<br />

mehr Informationen an die Steuerung<br />

verschickt werden: z. B. ob der Ventilator<br />

nicht korrekt funktioniert und der Umrichter<br />

dadurch überhitzt oder wie hoch die Temperatur<br />

des Umrichters aktuell ist – alles in<br />

Echtzeit.<br />

Zudem können per Feldbus-Daten aus<br />

dem Umrichter ausgelesen werden, die<br />

Aussagen über seine Effizienz und Einsparpotentiale<br />

liefern. So kann der Aufzugsbauer<br />

dem Eigentümer aufgrund der<br />

vorliegenden Statistiken zeigen, welche<br />

Einsparungen sich z. B. bei der Modernisierung<br />

der bestehenden Hochhausaufzugsanlage<br />

durch eine vernetzte Lösung<br />

mit Energierückspeisung ergäben.<br />

Durch die Vernetzung aller Aufzugskomponenten<br />

miteinander und mit der Steuerung<br />

über eine einzige Kommunikationslinie<br />

wird erstmals eine Präventivdiagnostik<br />

möglich. Auf diese Weise können abgenutzte<br />

Elemente ausgetauscht werden, bevor sie<br />

Defekte aufweisen und massiven Schäden<br />

entstehen können. Des Weiteren erfordert<br />

der Feldbus als „Plug & Play“-Stecker keine<br />

komplizierte Verdrahtung und damit für<br />

die Wartung, bzw. das Auslesen der Daten,<br />

keinen Elektronikexperten. Die Vernetzung<br />

der Komponenten über einen Feldbus<br />

bietet dabei die Möglichkeit, via Internet<br />

auf sie zuzugreifen und die Daten über ein<br />

Display im Aufzug anzeigen zu lassen. Auf<br />

diese Weise kann Überlast – sie zeigt sich an<br />

einem erhöhten Stromverbrauch aufgrund<br />

des zu hohen Passagiergewichts – diagnostiziert<br />

und Ermüdungserscheinungen an<br />

den Komponenten erkannt werden. Der<br />

Fehler wird quittiert und im Steuergerät<br />

hinterlegt. Über die Fernwartung lässt sich<br />

dann ermitteln ob ein Austausch der jeweiligen<br />

Komponente sofort oder in näherer<br />

Zukunft erforderlich ist. Außerdem geben<br />

die Daten Aufschluss darüber ob ggf. der<br />

Motor oder der Umrichter für den Einsatz<br />

grundsätzlich zu unterdimensioniert oder<br />

vielleicht über dimensioniert ist.<br />

Die Vernetzung der Aufzugskomponenten<br />

über Feldbus und die Anbindung an<br />

das Internet haben jedoch noch weitere,<br />

weniger naheliegenden Vorzüge: Über den<br />

Monitor im Aufzug können Sicherheitshinweise<br />

bzw. Verhaltensmaßregeln im Störfall<br />

bekannt gegeben werden. Warenhäuser<br />

können Werbung über das Display schalten<br />

und in großen Konzernen können die<br />

Moni tore zu allgemeinen Information der<br />

Mi tar beiter genutzt werden. All dies wird<br />

durch eine moderne Aktorik – kleinen, unscheinbaren,<br />

aber dennoch essentiellen<br />

Komponenten ermöglicht.<br />

www.gefran.com<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 29


UMRICHTERTECHNIK<br />

Frequenzumrichter mit geringem<br />

Energieverbrauch<br />

Mit dem Frequenzumrichter i500 bringt Lenze eine Baureihe auf<br />

den Markt, die u. a. die neueste IGBT-Technik in sich vereint.<br />

Zudem verfügt der Umrichter über einen stufenlos geregelten<br />

Lüfter sowie eine aktive Zwischenkreissymmetrierung. Diese<br />

Aspekte tragen dazu bei, den Energieverbrauch<br />

so gering wie möglich zu<br />

halten. Weil auch die Leistungsdichte<br />

nach oben geschraubt werden konnte,<br />

sind die Geräte kleiner und aufgrund<br />

weniger Verlustwärme und des<br />

Kühlkonzeptes auch Schulter an<br />

Schulter im Schaltschrank einbaubar.<br />

Darüber hinaus erfüllt der Umrichter im<br />

Leistungsbereich von 0,25 bis 45 kW die<br />

Wirkungsgradklasse IE2 der Norm<br />

EN 50598-2. Für ein Plus bei der funktionalen<br />

Skalierbarkeit trennt Lenze das<br />

Leistungsteil des i500 konstruktiv von<br />

der Control Unit. Diese wird auf das<br />

Leistungsteil geschnappt und beinhaltet<br />

unterschiedliche Möglichkeiten der<br />

Feldbuskommunikation bis hin zu Ethernet, vielfältige<br />

I/O-Schnittstellen sowie Aufsteckmöglichkeiten für ein Keypad,<br />

ein USB-Interface oder auch ein WLAN-Modul. Diese drei<br />

Interfaces stehen optional zur Inbetriebnahme, Parametrierung<br />

oder Diagnose zur Verfügung.<br />

www.Lenze.com<br />

Maschinenleistung mit Machinery<br />

Drives verbessern<br />

Die Machinery Drives ACS380 von ABB sind robuste Frequenzumrichter<br />

für eine präzise Motorregelung. Typische Anwendungen<br />

sind Mischer, Förderbänder, Krane und<br />

andere Applikationen im Maschinenbau<br />

mit konstantem Drehmoment. Die<br />

Umrichter verfügen über einen EMV-Filter<br />

für die 1. Umgebung. Sie lassen sich<br />

einfach in Maschinen integrieren, da alle<br />

gängigen Industrie-Feldbusprotokolle<br />

vorkonfiguriert sind. Die Benutzerschnittstelle<br />

ähnelt der eines Mobiltelefons<br />

mit Menüsymbolen, wodurch sich der<br />

Umrichter leicht einstellen lässt. Zunächst<br />

wird er mit einem Leistungsbereich von<br />

0,25 bis 7,5 kW (0,37 bis 10 hp) und einem<br />

Spannungsbereich von 200 bis 240 V<br />

(einphasig) und 380 bis 480 V (dreiphasig)<br />

erhältlich sein. Darüber hinaus ermöglicht<br />

die direkte Drehmomentregelung (DTC)<br />

eine hohe statische und dynamische<br />

Genauigkeit der Motordrehzahl selbst<br />

ohne Drehzahlrückführung. Ergänzende<br />

Sicherheitsfunktionen können über das<br />

steckbare Sicherheitsfunktionsmodul realisiert werden, Profisafe<br />

über Profinet sorgt für eine sichere Kommunikation zwischen<br />

Frequenzumrichter und SPS.<br />

www.abb.de<br />

Einfach bedienbare Frequenzumrichter<br />

Integrierte intelligente Funktionen sollen den Betrieb einer neuen Frequenzumrichter-Generation von<br />

Yaskawa erleichtern – auch ohne Expertenwissen. Das erste Modell GA700 ist ausgestattet mit einer<br />

vereinfachten Bedienoberfläche, Funktionen für eine interaktive, dialoggeführte Inbetriebnahme und<br />

intuitiven PC-Tools, Smartphone-Apps und Cloud-Services für Parametermanagement und -backup.<br />

Hardwareseitig vereinfachen Leistungsklemmen die Installation. Die Modelle sind sehr kompakt: Die<br />

Montagefläche ist um bis zu 40 % kleiner als bei Vorgängermodellen, außerdem sind die Geräte ohne<br />

Zwischenraum anreihbar. Sie regeln Asynchron-, Permanentmagnet- oder Synchron-Reluktanzmotoren<br />

mit nur einer Regelungsart und ohne die Notwendigkeit eines Motor-Autotunings. Zur Ausstattung gehören<br />

Schutzart IP20, integrierte EMV-Filter und Funktionen für funktionale Sicherheit wie SIL3-konforme<br />

STO-Eingänge. Die Reihe bietet einen Leistungsbereich bis 630 kW.<br />

www.yaskawa.eu.com<br />

Effizient durch Rückspeisung<br />

Ein rückspeisefähiger Frequenzumrichter zur effizienten Steuerung von Elektromotoren<br />

ist der Transomik U2 von Kimo. Mit ihm wird beim Bremsen die Antriebsenergie<br />

ins Netz zurückgespeist, sodass er ohne Brems-Chopper auskommt.<br />

Ausgelegt ist er für die Antriebsregelung von Drehstrommotoren bis 200 kW und ist<br />

im Eingangsspannungsbereich von 200 bis 480 V ohne Parametrierung und Programmierung<br />

einsetzbar. Das Modell arbeitet nach dem Prinzip eines Umrichters mit<br />

fester Zwischenkreisspannung und eines Wechselrichters mit selbstadaptierender<br />

Pulsweitenmodulation ohne feste Schaltfrequenz. Eingesetzt werden kann er z. B. in<br />

Kränen, Zentrifugen oder Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung. Er verfügt<br />

über integrierte mechanische und elektrische Montagehilfen. Die Kühlluftführung ist<br />

in das Gehäuse eingelassen. Die elektromagnetische Abschirmung und der Berührschutz<br />

erhöhen die Sicherheit im Service- und Wartungsfall.<br />

www.kimo.de<br />

30 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong><br />

KR.indd 1 15.02.<strong>2016</strong> 09:37:56


UMRICHTERTECHNIK<br />

Flexible und robuste Frequenzumrichte<br />

Frequenzumrichter speziell für den Maschinenbau bietet die<br />

Reihe Altivar Machine von Schneider Electric. Die ersten beiden<br />

Modelle sind der Altivar 320 für einfache und Altivar 340 für<br />

hochtechnologische<br />

Anwendungen. Der Altivar 340<br />

eignet sich zur Steuerung oder<br />

Regelung von Servo-, Asynchron-,<br />

Reluktanz- und Induktionsmotoren<br />

von 0,75 bis 75 kW bei<br />

Umgebungstemperaturen bis<br />

60 °C. Für die Steuerung von<br />

Dreiphasen-Asynchron- und<br />

Synchronmotoren von 0,18 bis<br />

15 kW eignet sich der Altivar 320. Er verfügt über PLCopen- und<br />

Somachine-Bibliotheken sowie integrierte Logik. Beide Geräte<br />

bieten Safe Torque Off für Anwendungen bis SIL 3/PL e und<br />

eignen sich mit Leiterplattenbeschichtung nach Klasse 3C3 für<br />

sehr raue Umgebungen. Mit der Multi-Loader-Funktion können<br />

die Geräte noch in der Umverpackung ohne Spannungsversorgung<br />

konfiguriert werden. Typische Einsatzbereiche sind die Holzbearbeitungs-<br />

und Verpackungsindustrie oder der Bereich<br />

Fördern und Heben.<br />

www.schneider-electric.de<br />

Mehr Platz im Schaltschrank<br />

In dem Mehrachswechselrichter<br />

Multiservo von AMK sind eine Einspeisung<br />

und je zwei oder vier Wechselrichter<br />

in einem kompakten Gehäuse<br />

verbaut. Dies sowie eine Breite von nur<br />

130 mm ermöglichen bis zu 60 % Platzersparnis<br />

im Schaltschrank im Vergleich<br />

zu marktüblichen Geräten. Aus den<br />

intern verkabelten Querverbindungen<br />

resultieren weitere Einsparungen bei<br />

Verkabelungsaufwand und Kosten.<br />

Darüber hinaus verfügt der Wechselrichter<br />

über 4 kVA je Achse mit einer<br />

doppelten Überlastfähigkeit und ist mit EtherCAT sowie einer<br />

multifunktionalen Geberschnittstelle ausgestattet. Letztere<br />

erlmöglicht auch den sensorlosen Betrieb von Asynchron- und<br />

Synchronmotoren. Der Einsatz von Luft- oder Flüssigkeitskühlung<br />

und diverse Kommunikationsschnittstellen erlauben einen<br />

flexiblen Einsatz, der durch eine applikationsoptimierte Software<br />

und Regelung abgerundet wird. Für sehr genaue und schnelle<br />

Positioniervorgänge ist der Multiservo mit einer Schwingungsdämpfung<br />

ausgestattet. Auch STO ist standardmäßig integriert.<br />

www.amk-antriebe.de<br />

Frequenzumrichter mit Leistungen bis 90 kW<br />

Das Unternehmen Parker Hannifin erweitert seine Frequenzumrichter-Baureihe AC10 mit IP66/NEMA 4x<br />

Schutzgehäuse um Geräte mit Leistungen bis 90 kW. Als einer der kleinsten Umrichter auf dem Markt<br />

überzeugt der AC10 IP66 im Leistungsbereich von 0,4 bis 90 kW mit einfacher Motorsteuerung für die<br />

Drehzahl- oder Momentenregelung von Alltagsanwendungen. Aufgrund des IP66-Schutzgehäuses können<br />

die Umrichter sowohl bei Anwendungen im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt werden, z. B. in<br />

Wash-Down-Bereichen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, auf Abfallverwertungsanlagen oder<br />

Dachaufbauten. Zudem bietet der Umrichter sensorlosen Vektorbetrieb, Ausgangsfrequenzen bis 590 Hz<br />

und eine dreiphasige 230 bis 400 Volt-Versorgung für alle Baugrößen. Durch eine integrierte Tastatur<br />

lassen sich Installation, Konfiguration und Inbetriebnahme einfach und zeitsparend durchführen.<br />

www.parker.com<br />

TOP<br />

TECHNOLOGY<br />

MADE IN<br />

GERMANY<br />

FREQUENZUMRICHTER<br />

mit Multi-Level-Technologie<br />

Frequenzumrichter für<br />

Hochgeschwindigkeitsanwendungen bis 2.000 Hz<br />

im Leistungsbereich über 100 kW<br />

www.sieb-meyer.de<br />

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antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 31


ELEKTROMOTOREN<br />

Kurze Umrüstzeit –<br />

hohe Produktivität<br />

Kompakte Positionierantriebe sorgen für optimierte Maschinenrüstzeiten<br />

AG25<br />

AG26<br />

Kilian Haller<br />

Einsatzbereiche für Stellantriebe<br />

und Aktuatoren finden sich in<br />

vielen Produktionsprozessen<br />

– sowohl an Einzelmaschinen als<br />

auch innerhalb ganzer Fertigungsstraßen<br />

wie z. B. in der<br />

Verpackungstechnik, Lebensmittelund<br />

Holzindustrie. Lesen Sie über<br />

Kompakt-Positionierantriebe mit<br />

minimalen Abmessungen, die mit<br />

einem Drehmoment von bis zu<br />

13 Nm erhältlich sind.<br />

D<br />

as Unternehmen Siko aus Buchenbach<br />

entwickelt und produziert unter anderem<br />

Mess geräte und Positioniersysteme für<br />

Automa tisierungs- und Fertigungsprozesse.<br />

Magnetische Längenmesssysteme, Handräder<br />

mit Positionsanzeigen, Inkrementalgeber<br />

und Absolutwertgeber zählen ebenso<br />

zu dem Produktportfolio, wie elektronische<br />

Anzeigen und Getriebepotentiometer und<br />

Kilian Haller ist Produktmanager DriveLine<br />

bei der Siko GmbH in Buchenbach<br />

die Stell antriebe des Produktbereichs „Driveline“.<br />

So auch die Kompakt-Positionierantriebe<br />

des Typs AG25 bzw. AG26. Diese<br />

Antriebe verfügen über eine Hohlwelle mit<br />

Klemmring für eine einfache Montage.<br />

Verfahrbereiche bis zu<br />

2 500 Umdrehungen möglich<br />

Die AG25-Stellantriebe nehmen trotz hoher<br />

Funktionalität und Leistung nicht mehr<br />

Platz als eine 0,33 l Getränkedose in Anspruch.<br />

Somit eignen sich die Antriebe hervorragend<br />

zur vollautomatischen Formatverstellung<br />

in Maschinen und Anlagen mit<br />

beengten Platzverhältnissen. Der Antrieb<br />

vom Typ AG26 baut geringfügig größer.<br />

Ebenso von Bedeutung ist der integrierte,<br />

präzise Multiturn-Absolutwertgeber, der<br />

die Position der Antriebswelle auch beim<br />

Verdrehen der Welle im stromlosen<br />

Zustand des Stellantriebes erfasst. Selbst<br />

große Verfahrbereiche bis zu rund 2 500<br />

Umdrehungen sind problemlos möglich.<br />

Zu den angebotenen Datenschnittstellen<br />

Sikonet5, Profibus und CAN hat Siko jetzt<br />

die gängigsten Industrial-Ethernet-Feldbus<br />

Schnittstellen implementiert: Profinet,<br />

EthernetIP, EtherCAT und Powerlink. Hierzu<br />

verfügen die Stellantriebe über zwei<br />

M12 D-Codierte Busanschlüsse zum Aufbau<br />

einer Buslinie, ohne eine sternförmige<br />

Verdrahtung zur Steuerung vornehmen zu<br />

müssen. Wahlweise zur Steuerung kann<br />

auch mit Hilfe eines integrierten Webservers<br />

oder der Serviceschnittstelle auf den Antrieb<br />

zugegriffen werden. Diese eignet sich in Zusammenhang<br />

mit dem Siko-Tool Protool-<br />

Driveline und dem Schnittstellen adapter<br />

AIF01 gut für eine Inbetriebnahme- und<br />

Testzwecke. Die Stellantriebe AG25 bzw.<br />

AG26 können auch direkt über die übergeordnete<br />

SPS automatisch konfiguriert und<br />

parametriert werden.<br />

Der Serviceanschluss stellt außerdem<br />

einen frei konfigurierbaren digitalen Ausgang<br />

und vier frei konfigurierbare, digitale<br />

Eingänge zur Verfügung. Vier LEDs zeigen<br />

im Feld wichtige Port- und Switch-Status­<br />

01 Formatverstellung beim Anwender<br />

vor Ort<br />

32 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


Torquemotoren<br />

Direktantriebe<br />

jetzt bis<br />

150000 Nm<br />

02 Die Positionierantriebe<br />

beim Anwender im Einsatz<br />

information. Die Busadresse kann mithilfe<br />

eines DIP-Schalters eingestellt werden.<br />

Zum Einrichten kann der Antrieb<br />

über zwei unter einem Gehäuse deckel<br />

platzierte Tipptasten direkt verfahren<br />

werden. Die Einbindung in verschiedene<br />

Sicherheitskonzepte ist einfach zu realisieren,<br />

da die Spannungsversorgung<br />

für die Steuer- und Leistungselektronik<br />

getrennt geschieht. Die übergeordnete<br />

SPS wird durch die integrierte Regel- und<br />

Steuerelektronik entlastet. Außerdem<br />

sind Überwachungsfunktionen für Antriebsblockierung,<br />

Temperatur-, Stromund<br />

Schleppfehler bereits im Antrieb<br />

integriert.<br />

Die Anwendungsgebiete der AG25<br />

und AG26 Stellantriebe sind das Verstellen<br />

von Formaten, Anschlägen,<br />

Werk zeugen und Ventilen. Diese, sowie<br />

vergleichbare Posi tionieraufgaben, finden<br />

Anwendung in der Verpackungsund<br />

Holzbearbeitungs industrie, der<br />

Drucktechnik und Papier verar beitung,<br />

der Lebensmittel- und Getränkeindustrie,<br />

in der Textilindustrie sowie in<br />

der Elektronikfertigung.<br />

Automatisierung bringt Zeitund<br />

Kostenvorteile<br />

Häufige Produktwechsel und stark variierende<br />

Produktgrößen sind Alltag in vielen<br />

Branchen und bedingen zahl reiche Ein -<br />

stell- und Justagearbeiten an Vorschubund<br />

Hilfsachsen. Als Beispiele lassen sich<br />

Produktionsmaschinen aus den Bereichen<br />

Metall-, Verpackungs-, Holz-, Glasund<br />

Kunststoffindustrie sowie Werkzeugmaschinen<br />

anführen. Die Minimierung<br />

der Nebenzeiten der Maschinen und des<br />

produzierten Ausschusses nimmt starken<br />

Einfluss auf die Effzienz und Wirtschaftlichkeit<br />

eines Unternehmens. Die mechanische<br />

Entwicklung der Maschinen ist soweit<br />

ausgereift, dass sich nur noch durch<br />

einen erhöhten Auto ma tisierungsgrad<br />

Zeit- und Kostenvorteile er geben. Das<br />

erklärt auch den zunehmenden Bedarf an<br />

Stellantrieben. Die Verstellung geschieht<br />

ein vielfaches präziser und schneller als<br />

manuell, auch an Stellen, die von Hand<br />

zugänglich sind. Mit den neuen Siko Stellantrieben<br />

gelingt dies zukünftig auch bei<br />

Maschinen, an die bislang aufgrund der<br />

beengten Platzverhältnisse kein Antrieb<br />

angebaut werden konnte.<br />

Eine Kostengegenüberstellung der<br />

voll automatischen Formatverstellung zur<br />

Hand verstellung bei Maschinen zeigt oft,<br />

dass die Unterschiede nur unwesentlich<br />

sind. Diese lagen in der Praxis schon bei<br />

unter 1 % Mehrkosten des Maschinenpreises<br />

für die vollautomatische Formatverstellung<br />

mit Siko Antrieben. Ein Grund<br />

hierfür ist, dass schwer zugäng liche Stellen<br />

nicht mehr durch Abbau von Mechanik,<br />

z. B. Winkel getrieben, für die Handverstellung<br />

zugänglich gemacht werden<br />

müssen.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Fischer<br />

Sondermaschinenbau und Siko hat sich<br />

im Bereich der Stellantriebe bewährt.<br />

Für Fischer ließ sich mit verhältnismäßig<br />

geringem Erstaufwand eine Steigerung<br />

des Automa tisierungsgrades der Produktionslinien<br />

und der Verpackungsfertigung<br />

erzielen. L eiter Sondermaschinenbau<br />

bei Fischer, Herbert Erath : „Wir<br />

konnten die Rüstzeiten von 45 Minuten<br />

auf unter 5 Minuten senken. Das ist eine<br />

enorme Effzienzsteigerung.“<br />

www.siko-global.com<br />

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ELEKTROMOTOREN<br />

Immer die beste Lösung<br />

Energieeffiziente Antriebe für die Intralogistik – das lässt sich einsparen<br />

Holger Borcherding<br />

Der Energieverbrauch von elek trischen Antriebssystemen, die in der<br />

Intralogistik eingesetzt werden, stand bisher bei der Projektierung nicht<br />

im Vordergrund, Mehrinvestitionen amortisierten sich gegenüber den<br />

Energieein sparungen bei den bisher verfügbaren Geräten nicht innerhalb<br />

der erwarteten zwei Jahre. Um dieses Paradigma zu überwinden, sind<br />

sowohl kostengünstige Energie effizienztechnologien notwendig als auch<br />

belastbare Untersuchungen zur erreichbaren Energieeinsparung.<br />

Prof. Dr. Holger Borcherding ist fachlicher<br />

Leiter Bereich Innovation bei Lenze in Hameln<br />

Lösungen erarbeiten, die einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

in der Intralogistik leisten – das hat<br />

sich ein auf Initiative von Lenze entstandenes<br />

Forschungskonsortium zur Aufgabe gemacht.<br />

Neben Lenze gehören die Unternehmensgruppe<br />

Weidmüller, das Fraunhofer IOSB-<br />

INA und die Hochschule Ostwestfalen Lippe<br />

mit dem Institut Industrial IT (InIT) sowie<br />

das Labor Leistungselektronik und elektrische<br />

Antriebe (LLA) zu diesem Zusammenschluss.<br />

Durch das Forschungsprojekt „Intelligente<br />

Antriebs- und Steuerungstechnik für<br />

energieeffiziente Intralogistik“ (Itsowl-IASI)<br />

soll es künftig möglich sein, für jede antriebstechnische<br />

Anwendung in einem Intralogistiksystem,<br />

wie z. B. einem Warenlager, aus<br />

einer Varianz technischer Lösungen diejenige<br />

zu bestimmen, die bei festgelegten Kosten<br />

vorab nachweisbar die geringste elektrische<br />

Energie verbraucht. Das definierte Projektziel<br />

des Innovationsprojektes lautete, in einem<br />

Referenz-Intralogistiksystem mindestens<br />

15 % elektrische Energie einzusparen,<br />

ohne dabei die Lebenszykluskosten zu erhöhen.<br />

Das Projekt Itsowl-IASI ist eines der<br />

Innovationsprojekte im Spitzencluster It`s<br />

OWL und startete im letzten Quartal 2012.<br />

Systembaukasten des Projekts<br />

Das Projekt Itsowl-IASI hat einen Systembaukasten<br />

erarbeitet, der aus folgenden<br />

Hauptkomponenten besteht:<br />

n hocheffiziente sowie leistungsoptimierte<br />

Motoren<br />

n Antriebsumrichter mit energieoptimaler<br />

Maximum-Power-Per-Ampere (MPPA)<br />

Regelung<br />

n modulare Netzrückspeisung für generatorische<br />

Energie<br />

n geberlose Positionsregelungen von Permanentmagnet-<br />

sowie Reluktanz-Synchronmotoren<br />

n Energiemonitoring durch vernetzte echtzeitfähige<br />

Leistungsmesser<br />

n Netzwerkkomponenten für Energiedatenerfassung<br />

eines Energiemanagements<br />

n modellbasierte energieeffiziente Bewegungssteuerung<br />

für die Optimierung von<br />

Bewegungsprofilen in Echtzeit<br />

Der Beitrag der einzelnen Komponenten<br />

des Systembaukastens zum Einsparen von<br />

Energie im Vergleich zum aktuellen Stand<br />

der Technik liegt bei bis zu 30 %. So lassen<br />

sich z. B. mit PMSM bzw. Synchronreluktanzmotoren<br />

aus dem Systembaukasten<br />

zwischen 10 % und 30 % elektrische Energie<br />

gegenüber IE2-/IE3-Asynchronmotoren


ELEKTROMOTOREN<br />

01 Hauptkomponenten<br />

des<br />

energieeffizienten<br />

Systembaukastens<br />

02 Der itsowl-IASI Demonstrator belegt die Energieeinsparungen des Systembaukastens<br />

„Komponenten des IASI-<br />

Baukastens sind kompatibel<br />

zu marktüblichen Lösungen“<br />

Prof. Dr. Holger Borcherding<br />

einsparen. Der tatsächliche Wert hängt von<br />

der Baugröße der Motoren und insbesondere<br />

von der Anwendung ab. Bei der Netzrückspeisung<br />

ist generatorische Energie<br />

notwendig. Fehlt diese, ist keine Energieeinsparung<br />

möglich. Bei Hubanwendungen<br />

können jedoch in vielen Fällen 30 % der<br />

Energie durch Netzrückspeisung wieder genutzt<br />

werden.<br />

Geberlose MPPA-Regelungen für Synchronmotoren<br />

sind besonders bei dynamischen<br />

Anwendungen vorteilhaft, in denen<br />

Standardantriebe mit Asynchronmaschinen<br />

wegen der Maschinenzeitkonstanten mit zu<br />

hohem Blindstrom betrieben werden müssen.<br />

Dort sind Energieeinsparungen bis zu<br />

20 % möglich. Die energieeffiziente Bewegungssteuerung<br />

beruht auf Verlustkennlinien<br />

feldern der jeweiligen Förderer. Die<br />

Kennlinienfelder können vorab ermittelt<br />

oder im Betrieb geschätzt werden. Ein<br />

Mehr größenoptimierer berechnet dann vor<br />

Beginn eines Bewegungszyklus das energieoptimalste<br />

Bewegungsprofil und stellt es<br />

der SPS zur Verfügung. Im Vergleich zu Trapez-Bewegungsprofilen<br />

lassen bis zu 15 %<br />

zusätzlich einsparen. Das Energie-Management<br />

ist eine weitere Maßnahme, durch die<br />

sich der Anlagen-Energieverbrauch verringert.<br />

Durch Beobachtung des Verbrauchsverhaltens<br />

und gezielte Einflussnahme im<br />

Zeitbereich können zusätzlich bis zu 15 %<br />

eingespart werden.<br />

Viele Funktionen, wie das Energie-Monitoring,<br />

sind prinzipiell mit wenig Aufwand<br />

nachrüstbar, so dass auch ein Retro-Fit sinnvoll<br />

möglich ist. Die meisten Hauptfunktionen<br />

wie z. B. die geberlosen Regelungen<br />

können kostengünstig mit Standard-<br />

Antriebsumrichtern umgesetzt werden. Die<br />

Mehrkosten der Motoren sind auch eher<br />

gering, da Konstruktionsteile von Standard-<br />

Asynchronmotoren verwendet werden<br />

können. Daher ist zu erwarten, dass die<br />

Amortisationszeiten unter der bisherigen<br />

„Schmerzgrenze“ von zwei Jahren liegen<br />

werden. Die Energieeinsparung des Systembaukastens<br />

belegt ein Demonstrator, in<br />

dem die meisten Hauptfunktionen im Vergleich<br />

zu aktueller Technik gezeigt werden.<br />

Er besteht aus mehreren horizontalen Bandförderern<br />

sowie zwei Hubwerken, Standard-<br />

Antrieben für den Vergleich sowie Permanentmagnet-Synchronmotoren<br />

(PMSM) mit<br />

geberloser Regelung aus dem Baukasten.<br />

Für alle Antriebe werden die Energie verbräuche<br />

in Echtzeit gemessen und in der<br />

Visualisierung zur Anzeige gebracht. Als<br />

Lasten werden drei 25 kg schwere Metallblöcke<br />

verwendet und damit die Belastung<br />

durch Behälter simuliert. Der direkte Vergleich<br />

des Energieverbrauchs Alt-Neu zeigt,<br />

dass die Horizontalachsen 20 % und die<br />

Hubachsen 40 % weniger Energie benötigen.<br />

Bei den Hubachsen entfallen jeweils<br />

die Hälfte der Energieeinsparung auf die<br />

Motoren und die Netzrückspeisung.<br />

Mehr als erwartet<br />

Das Projekt Itsowl-IASI hat als Projektziel<br />

definiert, in einem Referenz-Intralogistiksystem<br />

mindestens 15 % elektrische Energie<br />

einzusparen, ohne die Lebenszykluskosten<br />

zu erhöhen. Die bisherigen Messergebnisse<br />

der Energieeffizienzmotoren und -regelungen<br />

zeigen eine etwa doppelt so hohe Energieeinsparung.<br />

Für die Restlaufzeit des Projektes<br />

ist geplant, die Energieeinsparung<br />

weiterer Hauptfunktionen zu ermitteln. Es<br />

ist zu erwarten, dass 40 bis 50 % Energieeinsparung<br />

durch den Systembaukasten<br />

darstellbar sind.<br />

Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt<br />

wird mit Mitteln des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung (BMBF)<br />

im Rahmen des Spitzenclusters „Intelligente<br />

Technische Systeme Ostwestfalenlippe (It´s<br />

OWL)“ gefördert und vom Projektträger<br />

Karlsruhe (PTKA) betreut.<br />

www.lenze.com<br />

www.its-owl.de<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 35


ELEKTROMOTOREN<br />

Hydraulik hat<br />

ausgedient<br />

Elektrische Verstellantriebe bringen Vorteile bei Logistik-Lösung<br />

Christian Renner<br />

Wie kommen die Produktionsbauteile am schnellsten an den<br />

Fertigungspunkt, an dem sie gebraucht werden?<br />

Um diese Frage zu beantworten, muss man nicht nur über die<br />

Prozessabläufe nachdenken, sondern die passende Hardware, bzw. die<br />

richtigen Hilfsmittel. Wenn es um den Transport von Bauteilen geht,<br />

sind elektrische Transportfahrzeuge nicht mehr wegzudenken.<br />

Christian Renner ist verantwortlich für die<br />

Öffentlichkeitsarbeit bei LINAK in Nidda<br />

Die bayerische Firma Pefra AG bietet<br />

nicht nur die passenden Fahrzeuge<br />

und die entsprechenden Anhänger, sondern<br />

löst gemeinsam mit ihren Kunden die<br />

logis tischen Aufgaben, die sich innerhalb<br />

einer Produk tion stellen. Als kleiner, aber<br />

hoch speziali sierter Anbieter geht das Unternehmen<br />

aus Eching oftmals neue und<br />

bislang unbekannte Wege. Ein Beispiel<br />

dafür ist die Entwicklung eines neuen Routenzuges,<br />

bei dem die hydraulische Hebetechnik<br />

durch elektrische Verstellsysteme<br />

der Firma Linak ersetzt wurde. „Normalerweise<br />

werden hydraulische Systeme für<br />

das Anheben der einzelnen Trolleys verwendet.<br />

Wir haben uns jedoch für eine<br />

elektrische Lösung entschieden“, erläutert<br />

Martin Gärth, verantwortlich bei Pefra für<br />

den Bereich Vertrieb und Marketing. Aus<br />

diesem Grund firmiert das neue Produkt<br />

nicht unter der Bezeichnung Routen zug,<br />

sondern Elektro-Train.<br />

Vorteile bei elektrischer Lösung<br />

Die Konstrukteure des Unternehmens Pefra<br />

sahen viele Vorteile bei der elektrischen<br />

01 Der Routenzug des<br />

Unternehmes Pefra<br />

02 Günther Rappl, Salesmanager bei Linak,<br />

prüft den Einbau der elektrischen Antriebe<br />

36 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


Vollständig<br />

überarbeitet!<br />

Verstel lung gegenüber einer hydraulischen<br />

Lösung:<br />

n Präzise Steuerung: Eine elektronische<br />

Steuerung mit TR-EM-Modul sorgt für<br />

perfekten Parallellauf der beiden Verstell<br />

antriebe und des gesamten Elektro-<br />

Train<br />

n Einfache Bedienung: Von der Zugmaschine<br />

aus kann der Fahrer die einzelnen<br />

Wägen – ein Zug kann insgesamt sechs<br />

Wägen aufnehmen – an- und abkuppeln<br />

und die Hebevorrichtung bedienen<br />

n Witterungsbeständig/Wartungsarm: Es<br />

kann zu keiner Leckage von Hydraulikschläuchen<br />

durch Witterung/Veraltung<br />

kommen. Elektroverbindungen<br />

sind sicher und dauerhaft geschützt<br />

n Leiser Betrieb: Ein weiterer Vorteil sind<br />

die geringen Betriebsgeräusche, die der<br />

Elektro-Train verursacht. Auch hier gibt<br />

es bei einem Hydrauliksystem mit Kompressor<br />

Nachteile für den Kunden<br />

„Hydraulische Systeme eignen sich nur<br />

bedingt für so eine hohe Individualität in<br />

Konstruktion und Bedienbarkeit“, so Martin<br />

Gärth. Der von Pefra entwickelte Elektro-Train<br />

entspricht exakt den Anforderungen<br />

von zahlreichen Unternehmen:<br />

n Individuelle Maße: Länge der einzelnen<br />

Anhänger, Wendekreis und die Maße<br />

der zu transportierenden Trolleys waren<br />

vorgegeben. Jeder der vierradgelenkten<br />

Anhänger muss einen Trolley aufnehmen<br />

können, der bis zu 600 kg schwer<br />

ist<br />

n Hohe Transportgeschwindigkeit: Ein<br />

Trolley, der eigene Räder hat, darf nur<br />

mit einer Geschwindigkeit von 5 km/h<br />

bewegt werden. Der Routenzug kommt<br />

jedoch auf eine Geschwindigkeit von bis<br />

zu 15 km/h. Aus diesem Grund muss der<br />

Trolley etwas angehoben werden, damit<br />

das Fahrwerk genügend Bodenfreiheit<br />

hat. Der Trolley wird in den Anhänger<br />

geschoben und mit Hilfe von zwei Linak<br />

Verstellantrieben LA36 angehoben<br />

Nutzen beim Kunden<br />

Da der Routenzug sich sowohl innen als<br />

auch im Freien bewegen soll, müssen alle<br />

Komponenten wetterfest sein. Die elektrischen<br />

Verstellantriebe bieten hierfür die<br />

besten Voraussetzungen. Weder Kälte<br />

noch Nässe beeinflussen den Betrieb der<br />

Bauteile. Auch das Reinigen mit einem<br />

Hochdruckreiniger macht den Antrieben<br />

nichts aus. Sie erreichen die Schutzklassen<br />

IP66 dynamisch und IP69K statisch. Für<br />

Martin Gärth sprechen viele Dinge für den<br />

elektrischen Verstellantrieb. „Für uns als<br />

Hersteller gibt es zwar einen Aufwand der<br />

Steuerungs-Programmierung, aber dafür<br />

hat unser Kunde den Nutzen einer besonders<br />

einfachen Bedienung“. Pefra beliefert<br />

große Industriekonzerne. Besonders die<br />

Automobilindustrie setzt für ihre logistischen<br />

Abläufe innerhalb der Produktion<br />

auf diese Lösungen. Martin Gärth ist überzeugt,<br />

dass der neue Elek tro-Train seine<br />

Vorteile gegenüber anderen Lösungen<br />

ausspielen kann und dass elek trische Verstellsysteme<br />

gerade bei Routenzügen eine<br />

große Zukunft haben.<br />

www.linak.de<br />

Die Berechnung und<br />

Gestaltung von Wälzlagern<br />

erreicht eine neue Ära<br />

Wälzlagerpraxis<br />

Das Standardwerk für<br />

Konstrukteure und Studenten<br />

in der 4. Auflage.<br />

Wälzlagerpraxis jetzt bestellen unter<br />

shop.engineering-news.net


ELEKTROMOTOREN<br />

Synchronmotoren mit<br />

höherer Leistungsdichte<br />

Mit acht zusätzlichen Synchronmotoren hat Engel seine<br />

Baureihe HBR erweitert. Damit stehen nun 14 kompakte<br />

Hochleistungsantriebe mit Nennleistungen bis 6 410 W und<br />

Spitzendrehmomenten<br />

bis 69 Nm<br />

zur Verfügung. Die<br />

neuen Motortypen<br />

HBR 37, HBR 48 und<br />

HBR 63 mit den<br />

Flanschmaßen 80,<br />

100 und 120 mm<br />

sind Drehstrom-<br />

Synchronmotoren<br />

mit permanentem<br />

Magnetfeld und<br />

bürstenlosem<br />

Hohlwellen-Resolver, die sich mit Planetengetriebe,<br />

Haltebremse und Fremdbelüftung kombinieren lassen.<br />

Entsprechend ihrer Nennleistungen reichen die Systemlängen<br />

der Motoren von 144 bis 358 mm. Bei den Spitzendrehzahlen<br />

decken sie eine Spanne von 4 500 bis 5 500 min -1 ab. Die<br />

neuen Motoren eignen sich vor allem für Anwendungen, die<br />

eine hohe Leistungsdichte bei schlanker Bauform erfordern,<br />

z. B. für verbindungstechnische Verfahren wie Pressen,<br />

Clinchen und Nieten oder schnell taktende und präzise<br />

Positionieraufgaben in der Automatisierung und<br />

Montagetechnik.<br />

www.engelantriebe.de<br />

Dezentraler Servoantrieb mit<br />

minimalem Bauraumanspruch<br />

Der dezentrale Kompakt-Servoantrieb Ecompact 34 light von<br />

Jenaer Antriebstechnik vereint Antriebskomponenten wie Motor,<br />

Encoder und Controller in einem Gerät. Er kann sowohl für die<br />

Drehmoment-, Kraft-, Geschwindigkeits- und Positionsregelung,<br />

also auch für Punkt zu Punkt oder die Bahninterpolation<br />

eingesetzt werden. Aufgrund des kurzen Gehäusedesigns ist der<br />

Antrieb für Retrofitting, flexible Automatisierungskonzepte und<br />

Maschinenarchitektur, die min. Bauraum verlangen, geeignet.<br />

Zudem wird der Installationsaufwand dank der direkten Montage<br />

an der Maschine reduziert und der Platzbedarf im Schaltschrank<br />

entfällt. Der Servokompaktantrieb wird mit Steckverbindern für<br />

den Schnell-Leiteranschluss betriebsfertig ausgeliefert. Die<br />

Basiskonfiguration kann durch die Parametriersoftware Ecostudio<br />

an die Applikation angepasst werden. Die Baureihe deckt max.<br />

Drehmomente von 3,5 bis 11,6 Nm ab und arbeitet mit einer<br />

Versorgungsspannung von 24 bis 60 V DC.<br />

www.jat-gmbh.de<br />

10 mm Motor mit<br />

erhöhtem Drehmoment<br />

Das Unternehmen Faulhaber hat die Serie 1024…SR von metallbürstenkommutierten<br />

Motoren mit einem Durchmesser von<br />

10 mm eingeführt. In Kombination mit einem Getriebe erzielen<br />

sie ein Abtriebsdrehmoment von 300 mNm. Mit seinem guten<br />

Drehmoment-/Drehzahl-Verhältnis meistert der Motor<br />

unterschiedliche Lasten<br />

bei reduzierten Drehzahlschwankungen<br />

und sorgt so<br />

für einen ruhigen Gleichlauf.<br />

Die Verbesserung der Motoren<br />

in Bezug auf Leistung und<br />

Drehmoment basiert auf einer<br />

Neugestaltung nahezu aller<br />

Motorelemente. Diese umfasst<br />

z. B. eine neue Spule, ein neues<br />

Kommutierungssystem und<br />

einen neuen Magneten. Daraus<br />

ergibt sich ein breiterer Drehzahlbereich unter Last, ein Dauerdrehmoment<br />

von 1,5 mNm bei 7 500 min -1 und eine Abgabeleistung<br />

von über 3 W. Die Spannung kann zwischen 6 und 12 V gewählt<br />

werden. Der Motor ist bei kleinen Abmessungen und geringem<br />

Gewicht eine gute Wahl für alle tragbaren Geräte. Er ist auch mit<br />

einem zweiten Wellenende, in einer Vakuum-Ausführung und mit<br />

erweitertem Temperaturbereich (-30 bis +125 °C) erhältlich.<br />

www.faulhaber.com<br />

Motor mit besonders schlankem Wellendurchmesser<br />

reist von Berlin nach Kairo<br />

Das Unternehmen<br />

Menzel Elektromotoren<br />

aus Berlin lieferte einen<br />

maßlich und elektrisch<br />

identischen Ersatz für<br />

den ausgefallenen<br />

Schleifringläufermotor<br />

eines in Kairo ansässigen<br />

Unternehmens. Der<br />

Anbieter von Elektromotoren-Sonderausführungen<br />

ersetzte einen alten Siemensmotor, der als Antrieb für<br />

einen Crusher fungierte, durch ein kompatibles neues Exemplar.<br />

Menzel konstruierte den Motor dafür mit einem für die benötigte<br />

Baugröße und 6 000 kg Gesamtgewicht schlanken Wellendurchmesser<br />

von nur 127 mm. Auch setzte man den Wunsch um, den<br />

6-poligen Motor mit 932 kW Leistung, 6 300 V Nennspannung und<br />

einer Drehzahl von 989 min -1 wieder mit den gleichen Arten von<br />

Klemmenkästen an den gleichen Positionen zu versehen. Zudem<br />

wurde der Antrieb mit einer zum Originalmotor baugleichen<br />

Schwingungsüberwachung mit zwei Sensoren ausgestattet. Der<br />

ägyptische Betreiber erhielt außerdem noch Ersatzteile für den<br />

neuen Motor, darunter Kohlebürsten, Schleifringkörper und<br />

Bürstenhalter.<br />

www.menzel-elektromotoren.com<br />

38 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


®<br />

Kompakt, stark, zuverlässig.<br />

Egal, was kommt.<br />

Die Optimax-Getriebebaureihe mit hoher<br />

Überlastfähigkeit und langer Lebensdauer.<br />

Unser Getriebe hält, was es verspricht. Und hält. Und hält.<br />

– Kompakte Baureihe mit hohem Wirkungsgrad<br />

– Abtriebsdrehmoment bis 27 Nm<br />

– Zweifach kugelgelagerte Antriebswelle<br />

– Optimale Zuverlässigkeit und Lebensdauer<br />

Mehr Informationen für Ihre Anwendung: ebmpapst.com/optimax


ELEKTROMOTOREN<br />

Ultrakompakte Servoantriebe<br />

Die ultrakompakten Servoantriebe der neuen Parker Servo Drive-<br />

Serie von Parker Hannifin sind als Stand-Alone-Gerät PSD-S oder<br />

als Mehrachs-Servosystem PSD-M erhältlich. Die Mehrachs-Module<br />

sind dabei als Ein-, Zwei- oder Drei-Achsversionen in einem<br />

gemeinsamen Gehäuse lieferbar. Sie finden Anwendung in der<br />

Lebensmittel- und Verpackungsindustrie, im Bereich Materialumformung<br />

und Kunststoffverarbeitung oder in Maschinen für<br />

die Textil- und Papierindustrie. Die für Europa, Asien sowie Nordund<br />

Südamerika entwickelten Antriebe bilden zusammen mit der<br />

neuen Steuerungsplattform PAC die Basis eines Systembaukastens.<br />

Die Kommunikation erfolgt über einen Ethercat-Real-Time-Feldbus.<br />

Die Servoantriebe sind mit einem Ausgangsstrom<br />

von 2 bis 30 A lieferbar. Der Achsenaustausch<br />

wird durch eine integrierte<br />

SD-Speicherkarte erleichtert. Beim<br />

Mehrachs-System sorgt der<br />

gemeinsame DC-Bus für den<br />

Energieaustausch zwischen<br />

den Antrieben.<br />

www.parker.com<br />

Dezentraler Stellantrieb<br />

mit EtherCAT<br />

Die dezentralen Antriebe aus der<br />

Encotrive-Baureihe von TR-Electronic<br />

unterstützen jetzt auch die Schnittstelle<br />

EtherCAT. Die Kommunikation nutzt die<br />

Standards des CANopen DSP 402 für die<br />

Übertragung der Parameter, die im EtherCAT-<br />

Protokoll eingebettet werden. Mit dem spezifizierten<br />

Protokoll CANopen over EtherCAT (CoE) wird die Nutzung<br />

des Antriebsprofils von CANopen über EtherCAT ermöglicht. Das<br />

SDO-Protokoll wird direkt übernommen, sodass bestehende<br />

CANopen-Stacks ohne Änderung verwendet werden können. Die<br />

Prozessdaten werden in Prozessdatenobjekten (PDO) organisiert,<br />

die mit den Mitteln von EtherCAT übertragen werden. Eine<br />

8-Byte-Beschränkung besteht nicht mehr. Alle CANopen-Profile -<br />

und damit auch das Antriebsprofil (DS 402) - sind vollständig<br />

nutzbar.<br />

www.tr-electronic.de<br />

Servomotorenbaureihe bis<br />

15 kW erweitert<br />

Das Unternehmen Heidrive baut seine Servomotorenbaureihe<br />

Heimotion Premium um eine weitere Motorgröße aus. Die<br />

Servoreihe wird durch einen zusätzlichen Motorschnitt HMP19<br />

mit Quadratmaßen 190 mm nach oben erweitert. Mit dieser<br />

Baugröße stößt das Unternehmen in einen neuen Leistungsbereich<br />

bis 15 kW vor. Der Motor unterteilt sich in vier Leistungsstufen<br />

und wird mit Drehzahlen von bis zu 3 000 min -1 verfügbar sein. Bei<br />

diesem Typ wird ebenfalls die gesamte Vielfalt der Geber-Systeme<br />

des HMP-Baukastens vom Resolver bis zum Hiperface-Multiturngeber<br />

umgesetzt. Zudem können neue Geberschnittstellen wie<br />

Endat 2.2 Geber der Firma Heidenhain der Baugröße 13 realisiert<br />

werden. Damit werden Auflösungen von bis zu 25 bit erreicht.<br />

Wie schon bei den restlichen Baugrößen steht auch hier eine<br />

Bremsvariante mit einen statischen Bremsmoment von bis zu<br />

115 Nm zur Verfügung. Zur Übertragung der Motorsignale wird<br />

wie bisher ein M23-Stecker verwendet. Wegen der höheren Strombelastbarkeit<br />

wird als Leistungsstecker ein M40-Steckverbinder<br />

im Standard eingesetzt.<br />

www.heidrive.de<br />

Servomotoren mit besonders<br />

hoher Laufruhe<br />

Die jüngste Baureihe der ruhig laufenden Servomotoren der<br />

Serie SM aus dem Hause Siei-Areg basiert auf der Segment-<br />

Technologie. Die Motoren weisen eine niedrige Drehmomentwelligkeit<br />

auf und eignen sich damit für Aufgaben, bei denen eine<br />

hohe Präzision gefragt ist, so<br />

z. B. als Antrieb des Warenabzugs<br />

von Webmaschinen.<br />

Hier verhindert ein sehr gleichmäßiger<br />

Lauf die Entstehung<br />

von Unregelmäßigkeiten im<br />

Webmuster. Doch auch bei<br />

Einsätzen mit hohen Anforderungen<br />

an die Positioniergenauigkeit<br />

und Dynamik<br />

arbeiten die Motoren genau und bieten sich daher für den Antrieb<br />

von Verpackungs-maschinen bis zu Dreh-, Schleif- und Fräsanwendungen<br />

an. Die Servomotoren sind in Varianten von 4 bis<br />

24 Nm erhältlich. Die Schutzart IP64 und die robuste Konstruktion<br />

ermöglichen auch den Einsatz unter rauen Umgebungsbedingungen.<br />

Die als Baukastensystem konzipierten Motoren<br />

lassen sich leicht an spezifische Anforderungen anpassen. So<br />

stehen verschiedene Bremsen, Geber sowie Anschlussstecker zur<br />

Verfügung.<br />

www.sieiareg.de<br />

40 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong><br />

PWB-encoder.indd 1 15.02.<strong>2016</strong> 09:23:26


Geräuschlose Piezo-Antriebe<br />

Die neue Standardlinie Ultrasonic Drive Technology (UDT) von Attocube<br />

kombiniert Piezoantriebssysteme mit Ultraschalltechnologie. Die Nano-Antriebe<br />

verfahren schnell und geräuschlos mit Frequenzen im Ultraschallbereich.<br />

Kreuzrollenführungen und integrierte optoelektronische Encoder ermöglichen<br />

den Motoren eine präzise Positionierung sehr hoher Lasten auch über lange<br />

Stellwege. Der UDT6050 ist der erste „Off-the-Shelf“-Positionierer mit der neuen<br />

Antriebstechnologie. Bei einem kompakten Bauraum von 60 × 50 × 11,5 mm<br />

erreicht er eine Maximalgeschwindigkeit von mehr als 30 mm/s und verschiebt<br />

Lasten von bis zu 15 kg mit einer dynamischen Kraft von 5 N unter Standardbedingungen.<br />

Das System eignet sich für<br />

anspruchsvolle Applikationen in den<br />

Bereichen Optik, Photonik, Mikroskopie<br />

und anderen Anwendungen, die eine<br />

hochpräzise Positionierung von<br />

Systemkomponenten erfordern.<br />

www.attocube.com<br />

Reibungsloser Antrieb zum High-End-Positionieren<br />

Einen bürstenlosen Motor, Geber, Servoantrieb und Motion Controller in einem<br />

Gerät bieten die Motoren der iMOT17-Reihe von Technosoft. Die Baureihe mit<br />

einer Größe von 42 mm verfügt über 0,1 bis 0,3 Nm in einem Paket von 64 bis<br />

98 mm. Die Motoren enthalten einen Singleturn-Absolutdrehgeber mit 4 096<br />

Impulsen pro Umdrehung, was eine feldorientierte Regelung und einen reibungslosen,<br />

leisen und wiederholbaren Antrieb für High-End-Positionieranwendungen<br />

ermöglicht. Nur die Stromversorgung und die Kommunikationssignale benötigen<br />

eine Kabelführung. Für ausziehbare Stecker oder M8- und M12-Rundstecker<br />

stehen sowohl die Motion-Sprache TMLCAN<br />

als auch die CiA DS402 CAN-offenen<br />

Kommunikationsprotokolle zur Verfügung.<br />

Ethercat mit CoE-Implementierung soll<br />

Anfang <strong>2016</strong> dazukommen. Mit<br />

ergänzenden Getrieben sind die<br />

Motoren für den Langzeitbetrieb<br />

in Fabrik- oder<br />

industriellen Automatisierungs -<br />

systemen sowie für Medizintechnik-<br />

und Laborgeräte ausgelegt.<br />

Ganz groß,<br />

wenn’s eng wird:<br />

der neue RFD-4000<br />

Präzise Winkelmessung auf<br />

engstem Raum:<br />

Der neue RFD-4000 ist die<br />

Sensorlösung, wo Platz knapp<br />

und Budgets klein sind.<br />

Unsere mehr als 65-jährige<br />

Erfahrung sorgt für starke<br />

Leistung bis ins Detail:<br />

• 7mm flacher Sensor<br />

• hochwertige Ausführung<br />

• magnetisch, absolut<br />

• misst berührungslos<br />

• ein- und mehrkanalig<br />

• robust, IP69k<br />

• Messbereich bis 360°<br />

• einfache Montage<br />

• Kennlinien nach Wunsch<br />

Datenblatt-Download<br />

www.technosoftmotion.com<br />

Temporäre Überbelastung kein Problem<br />

Ein Kompaktantrieb auf Basis eines bürstenlosen Gleichstrommotors mit Abgabeleistungen<br />

über 1 kW ist der BG 95 CI aus dem Hause Dunkermotoren. Mit der<br />

integrierten Steuer- und Leistungselektronik kann er dauerhaft 1 100 W mechanische<br />

Leistung abgeben. Seine integrierte CANopen-Schnittstelle ist DS402-kompatibel<br />

und akzeptiert Quickstart-Befehle. Die Erwärmung der Wicklung und der Halbleiter<br />

werden im Voraus berechnet, wodurch der Antrieb zeitweise weit über die<br />

Dauerleistung überlastet werden kann. Durch robusten Aufbau und Spannungen<br />

von 24 bis 60 VDC ist der Komapktantrieb sowohl für Batterieapplikationen als<br />

auch als Ersatz für Hydraulik-versorgte Applikationen geeignet. Mit platzsparendem<br />

und klimafestem Design eignet er sich für autonome<br />

Shuttles, Industrie automation, Solarapplikationen,<br />

Türapplikationen, Medizintechnik oder den<br />

Sondermaschinenbau. Erhältlich in den<br />

Baulängen BG 95 × 40 und BG 95 × 80, rundet<br />

er das Baukastenkonzept des Herstellers<br />

leistungsmäßig nach oben ab.<br />

www.dunkermotoren.de<br />

www.novotechnik.de


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Nach Norden abwärts und<br />

dann immer geradeaus<br />

Retrofit der Antriebstechnik im<br />

Schiffshebewerk mit modifizierten Standardkomponenten<br />

Randolf Bieritz, Christian Holze<br />

Nach über 35 Jahren Betrieb<br />

wurde im Schiffshebewerk<br />

Lüneburg in Scharnebeck die<br />

Antriebstechnik erneuert.<br />

SEW-Eurodrive lieferte hierfür<br />

Motoren und Industrie getriebe<br />

aus seinem fein abgestuften<br />

Produktsortiment. Die Besonderheit:<br />

Es handelt sich um Standardgetriebe,<br />

die für diesen Einsatz<br />

konstruktiv angepasst wurden.<br />

Randolf Bieritz leitet das Drive Technology<br />

Center Nord von SEW-Eurodrive in Hannover<br />

Christian Holze ist Innendiensttechniker<br />

Industriegetriebe im Drive Technology Center<br />

Nord von SEW-Eurodrive in Hannover<br />

Der 115 km lange Elbe-Seitenkanal verbindet<br />

die Elbe bei Hamburg mit dem<br />

Mittellandkanal bei Wolfsburg. Gut 40 km<br />

südöstlich von Hamburg verläuft er durch<br />

Scharnebeck, eine 3 000-Einwohner-Gemeinde<br />

im Landkreis Lüneburg. Die Wasserstraße<br />

überwindet insgesamt einen Höhenunterschied<br />

von 61 m: 23 m, überbrückt<br />

eine Schleuse bei Uelzen und 38 m das<br />

Schiffshebewerk Lüneburg. Zur Bauzeit ist<br />

es als größtes Doppel-Senkrecht-Schiffshebewerk<br />

der Welt erstellt worden. Es kostete<br />

152 Mio. DM und wurde nach achtjähriger<br />

Bauzeit 1976, für die Schifffahrt<br />

freigegeben. Betreiber ist das Wasser- und<br />

Schifffahrtsamt Uelzen, eine Unterbehörde<br />

des Bundesministeriums für Verkehr und<br />

digitale Infrastruktur.<br />

Niveausteigerung mit Power<br />

Das Schiffshebewerk Lüneburg ist ein Doppel-Senkrecht-Schiffshebewerk.<br />

Es hat zwei<br />

nebeneinander liegende Durchfahrten, in<br />

denen sich unabhängig voneinander zwei<br />

Tröge auf und ab bewegen. Sie haben eine<br />

nutzbare Länge von 100 m und eine nutzbare<br />

Breite von 12 m sowie eine Wassertiefe von<br />

3,50 m. Die Tröge hängen jeweils an 240<br />

Stahlseilen, die über Seilscheiben laufen.<br />

Jede einzelne hat einen Durchmesser von<br />

3,40 m und wiegt 4 t. Anders ausgedrückt:<br />

Jede Scheibe ist doppelt so groß wie ein<br />

Mensch und schwerer als 50 Personen. Ein<br />

einzelnes Seil ist 54 mm dick, 54 m lang und<br />

wiegt 800 kg.<br />

Die Tröge heben Tonnage im wahrsten<br />

Sinne des Wortes, denn die Gesamtmasse<br />

der beweglichen Teile des Troges einschließlich<br />

des Wassers beträgt 12 000 t − so viel wie<br />

14 komplette ICE-Züge mit je 16 Wagen.<br />

Davon wiegt allein der mit Wasser gefüllte<br />

Trog 6 000 t, das Gewicht der Gegengewichte<br />

beträgt ebenfalls 6 000 t. Weil das Eigengewicht<br />

der mit Wasser gefüllten Tröge durch<br />

Gegengewichte ausgeglichen wird, reicht<br />

hierfür die vergleichsweise geringe Antriebsleistung<br />

von 4 x 50 kW aus, die durch<br />

Drehstrommo toren erzeugt wird. Aus Sicherheitsgründen<br />

ist jedoch eine Antriebsleistung<br />

von 4 x 160 kW installiert.<br />

Volle Ladung auf und ab<br />

Die Fahrzeiten eines Trogs beim Heben bzw.<br />

Senken dauern jeweils etwa drei Minuten.<br />

Das entspricht bei 38 m Höhenunterschied<br />

etwa 12 bis 13 m/min, wobei langsamer angefahren<br />

und angehalten wird. Die Gesamttransferdauer<br />

− einschließlich der Ein- und<br />

Ausfahrt − beträgt ca. 20 min pro Schiff.<br />

Die Tröge werden durch ein vorderes und<br />

hinteres Sektionaltor verschlossen. Jedes dieser<br />

Hubtore wird mit dem Haltungstor, das<br />

den Schifffahrtskanal abschließt, durch zwei<br />

im Antrieb gekoppelte Gliederketten gehoben,<br />

die links und rechts des Tors an einem<br />

Maschinenhaus entlang laufen. Vor dem Verfahren<br />

des Troges lösen sich beide Tore, so<br />

dass der Trog für sich allein steht und verfahren<br />

werden kann. Jeder Trog wird zwischen<br />

vier Türmen geführt, die in ihrem oberen Teil<br />

die Seilscheibenhallen beherbergen.<br />

Auf der höhergelegenen Südseite des<br />

Schiffshebewerks befinden sich vor den Türmen<br />

insgesamt vier rote Maschinenhäuser,<br />

sogenannte Pylone. Diese beherbergen die<br />

Antriebstechnik der Tore des Schiffshebewerks.<br />

Zwischen den Trögen, mit Blick auf die<br />

Vorlandbrücke im Süden, liegt der Steuerstand.<br />

Hier laufen sämtliche Informationen<br />

zusammen, Kamerabilder und Messwerte.<br />

42 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Jungbrunnen für das Hebewerk<br />

Zur Gewährleistung der Anlagensicherheit<br />

und -verfügbarkeit musste nach über 35<br />

Jahren Betrieb eine Grundinstandsetzung<br />

des Schiffshebewerks vorgenommen werden.<br />

Das Bauwerk wurde überprüft sowie<br />

Bauteile, Gebäudetechnik und Teile der Antriebstechnik<br />

erneuert. Damit der Schiffsverkehr<br />

während der Retrofitmaßnahmen<br />

weiterlaufen konnte, erneuerte man zunächst<br />

nur die Ostseite des Hebewerks. Im<br />

Zuge dieses zweijährigen Retrofits sollten<br />

auch das Drehmoment und die Leistung<br />

der Antriebe für die Tore der Tröge erhöht<br />

werden. Statt der bisher installierten Leistung<br />

von 55 kW sollten die neuen Motoren<br />

75 kW aufbringen. Auch das Nenndrehmoment<br />

des Getriebes wurde von bislang<br />

80 kNm auf 130 kNm erhöht.<br />

Ein Besichtigungstermin vor Ort ergab,<br />

dass die Industriegetriebe von SEW-Eurodrive<br />

recht genau in die vorgegebene Spitzenhöhe<br />

passen. Das Bruchsaler Unternehmen<br />

hat auch Zwischengrößen in seinem<br />

Produktsortiment, was nicht bei allen Anbietern<br />

der Fall ist. Dieses Alleinstellungsmerkmal<br />

ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.<br />

Das letztlich umgesetzte Antriebskonzept<br />

wurde durch das Drive Technology Center<br />

(DTC) Hannover erstellt, ebenso die Zusammenstellung<br />

der Komponenten.<br />

Kraft der zwei Getriebe<br />

Die elektromechanische Antriebstechnik<br />

der Tore stammt vom Anfang der 70er Jahre.<br />

Sie besteht aus einem Drehstrom-Asynchronmotor<br />

mit Bremsgerät und einem<br />

Industriegetriebe. Es ist über eine mechanische<br />

Verbindung mit einer zweiten, am<br />

Tor gegenüberliegenden Motor-/Industriegetriebeeinheit<br />

gekoppelt. Beide Motoren<br />

werden über einen gemeinsamen<br />

Umrichter (500 V, 0…50 Hz) mit Spannung<br />

versorgt. Durch die variable Frequenz<br />

kann ein sanftes Beschleunigen und Abbremsen<br />

des Torantriebes gewährleistet<br />

werden. Als Reserve für Notsituationen<br />

wurde ein elektrischer Hilfsantrieb eingebaut.<br />

Zusätzlich ist ein Notbetrieb per<br />

Handrad vorgesehen.<br />

Als Hauptantrieb wird neu ein 75-kW-<br />

Drehstrommotor DVE280 S4 von SEW-Eurodrive<br />

eingesetzt. Über eine Kupplung ist er<br />

mit dem Industriegetriebe X4KS230 verbun-<br />

01 Die Tröge hängen jeweils an<br />

240 Stahlseilen, die über Seilscheiben laufen<br />

02 Durch ein vorderes und hinteres<br />

Sektionaltor werden die Tröge verschlossen<br />

den. Es hat drei Stirnradstufen und eine<br />

Kegelradeingangsstufe. Eine Vorgabe des<br />

Auftraggebers war, dass die ursprüngliche<br />

Grundstruktur des Systems erhalten bleibt.<br />

Die mechanische Verkettung der beiden<br />

Torantriebe war bereits bei der alten Ausführung<br />

vorhanden und sollte so beibehalten<br />

werden. Um diese Forderung zu erfüllen,<br />

musste aus dem Hauptgetriebe eine mechanische<br />

Verbindung zum zweiten Hauptgetriebe<br />

geschaffen werden, das sich auf<br />

der anderen Seite des Schleusentors befindet.<br />

Basierend auf einem Standard-Industriegetriebe<br />

der Baureihe X4 fertigte das<br />

Bruchsaler Unternehmen hierfür eine Mo-


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

03 Der Hauptmotor überträgt über das<br />

Industrie getriebe das Drehmoment auf die<br />

Rollenkette, die das Hubtor bewegt<br />

03<br />

04 Hilfsmotor, Verteilergetriebe und<br />

Gleichlaufwelle (oben), darunter das<br />

Industriegetriebe und die Bremseinrichtung (v. l.)<br />

05 Die bisherige Antriebstechnik stammt<br />

vom Anfang der 70er Jahre<br />

04 05<br />

difizierung an. Nach der ersten Getriebestufe<br />

wird eine zweite Abtriebswelle aus<br />

dem Getriebe herausgeführt. Hierzu mussten<br />

lediglich die Welle dieser Getriebestufe<br />

verändert und der Lagerdeckel ausgetauscht<br />

werden. Diese Welle führt zu einem<br />

Verteilergetriebe. Hierbei handelt es sich<br />

um ein Kegelradgetriebe, das die Drehbewegung<br />

der Eingangswelle über einen<br />

Kegelradsatz auf zwei gegenüberliegende<br />

Ausgangswellen mit gleicher Drehzahl<br />

verteilt. Eine Ausgangswelle stellt über eine<br />

Gleichlaufwelle die mechanische Dauerverbindung<br />

zum zweiten Antriebssystem<br />

her. An die zweite Ausgangswelle des Verteilergetriebes,<br />

ist über eine Schaltkupplung<br />

der Hilfsantrieb angeschlossen. Im<br />

Normalbetrieb ist er ausgekuppelt, im Notfall<br />

kann auch er das Tor heben. Dabei<br />

arbeitet er mit deutlich kleinerer Leistung<br />

als der Hauptantrieb und läuft etwa nur mit<br />

einem Zehntel von dessen Drehzahl. Der<br />

Hilfsantrieb ist ein SEW-Standard-Drehstromasynchronmotor<br />

K127 DRE180 M4<br />

mit einem zweiten Motorwellenende. Hierauf<br />

kann das Handrad für den Notbetrieb<br />

aufgesetzt werden.<br />

Von der Abtriebswelle des Industriegetriebes<br />

wird das Drehmoment über ein Ritzel<br />

auf eine Dreifach-Rollenkette übertragen,<br />

die das Hubtor bewegt. Auf der anderen Seite<br />

des Tores ist die gleiche Antriebskonstruktion<br />

vorhanden. Beide Industriegetriebe sind −<br />

wie bereits erwähnt − über eine Gleichlaufwelle<br />

mechanisch synchronisiert, die<br />

über das Tor hinweg verläuft. Sie stellt<br />

sicher, dass das Tor gerade hoch und runter<br />

fährt. Zusätzlich wurden Sensoren zur<br />

Funktionsüberwachung vorgesehen. Sie<br />

kontrollieren z. B. die korrekte Funktion der<br />

Bremse. Für die elektrische Höhenüberwachung<br />

gibt es auf der einen Seite des<br />

Tores einen Absolutwertgeber.<br />

Zuverlässigkeit ist Standard<br />

Zum Einbau des neuen Antriebspakets<br />

mussten die Pylonhäuser abgeschnitten<br />

und anschließend die neuen Maschinenhäuser<br />

aufgesetzt werden. Zudem bekamen<br />

sie eine neue Dämmung, um extreme Temperaturen<br />

im Sommer und im Winter besser<br />

zu beherrschen. Die Grundinstandsetzung<br />

des Osttroges erfolgte von Juni 2010 bis Mai<br />

2012. Mit der installierten Antriebseinheit<br />

erhielt der Kunde ein weitgehend standardisiertes<br />

Antriebspaket, das über Jahre zuverlässig<br />

arbeiten wird und für das auch in<br />

einem eventuellen Servicefall schnell und<br />

unproblematisch Ersatzteile zur Verfügung<br />

stehen werden. Ab <strong>2016</strong> sollen die Reftrofitmaßnahmen<br />

für den Westtrog erfolgen.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

Schiffshebewerk<br />

im Bild<br />

Video<br />

Einen Slideshow-Podcast über das<br />

Schiffshebewerk finden Sie unter<br />

https://youtu.be/lXq00B1Gjcs<br />

44 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Präzisionsgetriebe zum Greifen,<br />

Zentrieren und Schließen<br />

Die belastbaren Zahnstangengetriebe<br />

Lifgo 5 von Leantechnik sind ausgestattet<br />

mit einer Zahnstange, die<br />

4-fach-rollengeführt ist. Die Variante<br />

Lifgo doppel mit zwei Zahnstangen,<br />

die sich in entgegengesetzter<br />

Richtung bewegen, eignet sich<br />

besonders für Greif-, Zentrier- und<br />

Schließbewegungen. Der Antrieb der<br />

beiden Zahnstangen erfolgt per Servo-,<br />

Drehstrom-, Pneumatik- oder Hydraulikantriebe, über das Ritzel<br />

im Getriebeinneren. Die Zahnstange wird fest montiert oder das<br />

Getriebe bei weiterhin frei beweglicher Zahnstange fixiert. Selbst<br />

bei enormen Kräften ermöglichen die Getriebe eine Positioniergenauigkeit<br />

bis ± 0,01 mm. Zum Einsatz kommen sie z. B. in der<br />

Lifgo-Portalanlage. Bei dieser Kombination aus Palletierer und<br />

Zuführeinrichtung helfen sie bei der Entnahme von Rohteilen<br />

und der Positionierung auf einem Laufband. In einem anderen<br />

Fall arbeitet das Getriebe als Antriebsmodul in einer Greifervorrichtung<br />

für Bauteile von LKW-Anhängern.<br />

www.leantechnik.com<br />

Überlastfähige Planetengetriebe<br />

aus dem Baukasten<br />

Für den oberen Leistungsbereich bis 600 W bietet das Baukastensystem<br />

von ebm-papst mit dem Optimax 63 ein stark überlastfähiges<br />

Planetengetriebe mit hohem Wirkungsgrad. Es eignet sich<br />

sowohl für den Dauereinsatz als auch für kurzzeitige Spitzenbelastungen.<br />

Das Getriebe mit Schutzart IP40 (optional IP54) ist<br />

mit 67,5 mm Länge und 78,5 mm Durchmesser recht kompakt.<br />

Die Einsatzbereiche reichen so von Pumpenantrieben über Hebeund<br />

Verstell- oder Sortiervorrichtungen bis hin zu dynamischen<br />

Drehkreuzen. Durch eine optimierte Fettschmierung erreicht<br />

man über einen Temperaturbereich von -30 bis +40 °C einen<br />

Wirkungsgrad von 90 % pro Getriebestufe. Das verlängert bei<br />

batteriebetriebenen mobilen<br />

Geräten die Betriebszeiten, zudem<br />

sinken gleichzeitig das Betriebsgeräusch<br />

und der Verschleiß. An<br />

der 40 mm langen Abtriebswelle<br />

können axial wie radial bis zu 500 N<br />

Last anliegen – so können auch<br />

Riemenantriebe mit Vorspannung<br />

aufgesetzt werden.<br />

www.ebmpapst.com<br />

Kompakte Zykloidgetriebe für Werkzeugmaschinen<br />

Die Vigo Drive Getriebeköpfe der RH-N-Serie von Nabtesco basieren auf den leichten und kompakten RV-N-Getrieben in zykloider<br />

Bauform. Mit einem modularen Design mit definierten Schnittstellen lassen sie sich unkompliziert in den Antriebsstrang integrieren.<br />

Antriebsritzel und ein Motorflansch sind für alle gängigen Motortypen in den Getriebekopf integriert. Die vorgeschmierten Komponenten<br />

eignen sich für Werkzeugmaschinen, wo sie entweder mit Wellen- oder mit Gehäuserotation zum Einsatz<br />

kommen können. Die Zykloidgetriebe der RF-P-Serie werden für Armachsen von Delta- und Scara-Robotern,<br />

im Radantrieb fahrerloser Transportsysteme oder in Werkzeugmaschinen eingesetzt. Diese Exzentergetriebe<br />

realisieren Abtriebsgeschwindigkeiten bis 200 min -1 . In der Werkzeugmaschine eignen sie sich besonders<br />

für den Einsatz in automatischen Werkzeugwechslern – speziell in den Ausführungen mit einer Kette, bei<br />

denen die Drehzahl deutlich erhöht werden kann.<br />

www.nabtesco.de<br />

Wir fertigen Stirnräder mit<br />

Innen- und Außenverzahnung,<br />

Zyklo-Palloid-Spiralkegelräder<br />

sowie Hirth-Stirnverzahnungen<br />

als eine der wenigen in<br />

einem Haus. Individuell nach<br />

Kundenwunsch!<br />

Einmalig.<br />

Wir produzieren alle<br />

gängigen Verzahnungsarten –<br />

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Hagmann Zahnradfabrik GmbH Tel.: +49 (0) 71 64 / 94 30-0 Fax: -31<br />

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GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Getriebebau – Next Generation<br />

Einfluss der Getriebegehäusesteifigkeit auf die Verzahnungs-Laufeigenschaften – Teil 1<br />

Jürg Langhart, Ioannis Zotos<br />

Die Entwicklung im Getriebebau geht in die Richtung leichterer Strukturen<br />

und höherer Leistungsdichte, was dazu führt, dass höhere Kräfte auf<br />

weichere Getriebe gehäuse einwirken. Die Annahme von einem unendlich<br />

steifen Gehäuse kann nicht mehr angewandt werden. Auf der anderen<br />

Seite ist eine Finite-Elemente-Analyse (FEA) mittlerweile ein<br />

Standardwerkzeug in der Gehäusekonstruktion. Ein logischer Schritt ist es<br />

somit, die FEA-Ergebnisse nahtlos in die Getriebeentwicklung zu<br />

integrieren. Wie das funktioniert, erfahren Sie in Teil 1 der Artikelserie.<br />

Dipl. Ing. Jürg Langhart ist tätig im Vertrieb in<br />

der KISSsoft AG in Bubikon, Schweiz<br />

Dr. Ing. Ioannis Zotos ist Entwickler in der<br />

KISSsoft AG in Bubikon, Schweiz<br />

46 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Die Integration der Ergebnisse wird unter<br />

Verwendung einer FEA-Steifigkeitsmatrix<br />

des Gehäuses erreicht, mit Knoten an den<br />

Positionen der Lager, die mit dem Gehäuse<br />

verbunden sind. Die Integration der Gehäusesteifigkeit<br />

in die Getriebeberechnung<br />

führt schließlich zur genaueren Vorhersage<br />

der Schief stellung der Verzahnungen. Dies<br />

führt zu einer realistischeren Kontaktanalyse<br />

bei der Berechnung der Zahnradpaare<br />

und damit zu einer optimalen Auslegung<br />

der Zahnräder.<br />

Motivation und<br />

prinzipieller Ablauf<br />

Ein zentraler Punkt in der Verzahnungsoptimierung<br />

ist die möglichst realitätsgetreue<br />

und korrekte Ermittlung der Schiefstellungen<br />

der Zahnräder. Diese werden grundsätzlich<br />

über die Biegelinien der Wellen berechnet,<br />

welche wiederum an den Lagerungen mit<br />

dem Gehäuse verbunden sind. Die Gehäuse<br />

deformation wird über eine reduzierte<br />

Stei fig keitsmatrix des Gehäuses, oder der<br />

Gehäuse struktur, ermittelt.<br />

An einem einfachen Beispiel aus dem<br />

Industriegetriebebau kann der Ablauf gut<br />

erläutert werden. Ein 2-stufiges Stirnradgetriebe<br />

besitzt drei Wellen, welche mit je<br />

einem Wälzlager an jeder Seite gelagert<br />

sind. Diese sechs Lagerstellen werden als<br />

Masterknoten im FE-Modell des Gehäuses<br />

definiert und daraus die Steifigkeitsmatrix<br />

extrahiert. Die Matrix wird in der Getrie beberechnungs<br />

software eingelesen. Anschließend<br />

werden die Gehäusedeformationen<br />

aufgrund der Lagerkräfte und Momente<br />

berechnet und iterativ die Lagerversatze in<br />

axialer und radialer Richtung ermittelt, einschließlich<br />

der Lagerverkippungen, und in<br />

die Wellenberechnung übertragen. Diese<br />

Resultate werden wiederum in der Verzahnungsberechnung<br />

verwendet, für die Bestimmung<br />

des Breitenlastfaktors nach ISO 6336-1,<br />

Anhang E [1]. Gleichzeitig können die<br />

Verzahnungslaufeigenschaften mit Kontaktanalyse<br />

geprüft und die Verzahnungs modifikationen<br />

festgelegt werden [2].<br />

Details der Steifigkeitsmatrix<br />

Die Steifigkeitsmatrix beschreibt das Nachgiebigkeitsverhalten<br />

des Gehäuses oder der<br />

Gehäusestruktur und „reduziert“ dieses auf<br />

die Lagerstellen, weshalb sie auch die „reduzierte<br />

Steifigkeitsmatrix“ genannt wird. Die<br />

Matrix enthält somit die Informationen für<br />

alle Masterknoten – oder auf das Getriebe<br />

bezogen gesprochen – der Lagerstellen, um<br />

wieviel sich diese bezüglich der einzelnen<br />

Freiheitsgrade der drei Verschiebungen<br />

und drei Rotationen verschieben. Eine Steifigkeitsmatrix<br />

für das Referenzgetriebe mit<br />

sechs Lagerstellen enthält somit 36 Zeilen<br />

und Spalten. Für den Getriebebau ist natürlich<br />

der Freiheitsgrad für die Rotation der<br />

Wellenachse nicht maßgebend und wird<br />

somit in der Berechnung nicht betrachtet.<br />

Bei der Definition des Gehäuses, insbesondere<br />

bei mehreren Gehäuseteilen, im FE-<br />

Modell bestehen mehrere Möglichkeiten.<br />

So können z. B. die Kontakte zwischen den<br />

Gehäuseteilen fest verbunden werden, was<br />

zu einem linearen Verhalten der Nachgiebigkeit<br />

der Gehäusestruktur führt. In Realität<br />

sind die Gehäuseteile häufig mit einander<br />

verschraubt, was ein nichtlineares Verhalten<br />

ergibt und somit das Nachgiebigkeitsverhalten<br />

der Struktur verändert.<br />

Wenn dieses Verhalten in der Steifigkeitsmatrix<br />

berücksichtigen werden soll, müssen<br />

demnach die Kontakte zwischen den Gehäuseteilen<br />

entsprechend als Schrauben ver -<br />

bindungen und mit Reibungen modelliert<br />

werden. Ein nichtlinearer Aufbau der Gehäusestruktur<br />

in FE erhöht zwar einerseits die<br />

Genauigkeit des Nachgiebigkeitsverhaltens,<br />

es ist aber andererseits bei der Extrahierung<br />

der Steifigkeitsmatrix zu beachten, bei welchem<br />

Betriebspunkt die Matrix erstellt wird.<br />

Die Steifigkeitsmatrix wird aus einer statischen<br />

Kondensation erhalten und kann<br />

s owohl symmetrisch als auch asymmetrisch<br />

aufgebaut sein, d. h., dass bei Aufbringen der<br />

Kraft die gleiche Nachgiebigkeit erzielt wird<br />

wie beim Aufbringen der Verschiebung. In<br />

der Praxis ist eine symmetrische und lineare<br />

Steifigkeitsmatrix meistens ausreichend, es<br />

gibt aber Fälle, in welchen beispielsweise die<br />

Verschraubung der Gehäuseteile berücksichtigt<br />

werden muss.<br />

Für die weitere Verwendung der Steifigkeitsmatrix<br />

in der Getriebeberechnung müssen<br />

in der Steifigkeitsmatrix zusätzlich die<br />

Informationen der verwendeten Einheiten<br />

SI, MKS, usw. und der Positionen der Masterknoten<br />

enthalten sein.<br />

Berechnung der<br />

Gehäuseverformung<br />

Für die statische Analyse wird in Kisssys,<br />

dem Systemprogramm von Kisssoft [3], die<br />

Gehäuseverformung an den Lagerstellen<br />

aufgrund der Lagerkräfte und -momente<br />

ermittelt, welche mit der invertierten Steifig<br />

keitsmatrix multipliziert werden. Die Berechnung<br />

kann nicht explizit gelöst werden,<br />

da die neuen Positionen und Schiefstellungen<br />

der Lageraussenringe Rückwirkungen auf<br />

die Lagerkräfte innerhalb der einzelnen<br />

Wellen haben. So ergeben beispielsweise<br />

02 Versatz der Lageraussenringe in der Wellenberechnung (links) und Auslenkung der<br />

Welle (rechts)<br />

01 Statische Berechnung der Gehäusedeformationen aufgrund der Lagerkräfte<br />

und Momente<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 47


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

03 Referenzgetriebe mit Radialkraft an<br />

der Welle 1 (links) und<br />

Verschiebung der Lager aufgrund<br />

Gehäusedeformation (rechts)<br />

FEM results<br />

ux (mm) uy (mm) uz (mm) rx (rad) rz (rad)<br />

-0.08305 -0.04553 -0.07528 0.00004 -0.00009<br />

-0.08077 -0.06556 0.04728 0.00003 0.00000<br />

-0.08025 -0.05278 0.12511 0.00001 0.00010<br />

-0.09250 0.09825 -0.07294 -0.00006 -0.00003<br />

-0.09079 0.06274 0.04544 -0.00003 -0.00014<br />

-0.08978 0.01906 0.12293 -0.00001 -0.0014<br />

Kisssys results<br />

ux (mm) uy (mm) uz (mm) rx (rad) rz (rad)<br />

-0.08305 -0.04553 -0.07528 0.00004 -0.00009<br />

-0.08077 -0.06556 0.04728 0.00003 0.00000<br />

-0.08025 -0.05278 0.12511 0.00001 0.00010<br />

-0.09250 0.09825 -0.07294 -0.00006 -0.00003<br />

-0.09079 0.06274 0.04544 -0.00003 -0.00014<br />

-0.08978 0.01906 0.12293 -0.00001 -0.00014<br />

Percentage difference (ref. FEM)<br />

ux (mm) uy (mm) uz (mm) rx (rad) rz (rad)<br />

0.00 % 0.00 % 0.00 % 0.00 % 0.00 %<br />

0.00 % 0.00 % 0.00 % 0.00 % 0.00 %<br />

0.00 % 0.00 % 0.00 % 0.00 % 0.00 %<br />

0.00 % 0.00 % 0.00 % 0.00 % 0.00 %<br />

0.00 % 0.00 % 0.00 % 0.00 % 0.00 %<br />

0.00 % 0.00 % 0.00 % 0.00 % 0.00 %<br />

Vergleich der Verschiebungen zwischen FEM und Kisssys<br />

die axialen Verschiebungen veränderte Lagervorspannungen und<br />

somit eine neue Verteilung der Kräfte und Momente in der Wellen-<br />

Lagerberechnung.<br />

Auch führt der Effekt der gegenseitigen Kumulierung der Verschiebung<br />

und Verkippungen aller Lager untereinander zu veränderten<br />

Lagerpositionen. Das wiederum bewirkt eine unterschiedliche Gehäusereaktionskraft,<br />

welche in die Lagerberechnung einfließt. In<br />

Kisssys wird die Iteration solange durchgeführt, bis die Differenzen<br />

der Kräfte und Momente zwischen Lagerberechnung und Gehäusereaktionen<br />

kleiner als 0.001 % im Vergleich zum vorherigen Berechnungsschritt<br />

sind (Bild 01).<br />

Die Werte werden anschließend in die Kisssoft Wellenberechnung<br />

übertragen (Bild 02). Gleichzeitig kann auch in der Wellenberechnung<br />

die Auslenkung der Welle geprüft werden.<br />

Verifikation der Berechnung<br />

Die Verifikation der Gehäuseverformung erfolgte einerseits über<br />

einen Vergleich der Verschiebungen, welche sich in Kisssys aus der<br />

importierten Steifigkeitsmatrix ergeben und den Verschiebungen<br />

aus der FE Berechnung, in Zusammenarbeit mit CADFEM (Suisse)<br />

AG [4]. Dazu wurden die resultierenden (iterierten) Lagerkräfte<br />

und -momente aus der Getriebeberechnung exportiert und in das<br />

FE Modell übertragen, wo anschließend die Verschiebungen und<br />

Verkippungen an den Lagerstellen berechnet wurden. Die Verifikation<br />

am zwei-stufigen Referenzgetriebe zeigte eine gute Übereinstimmung<br />

zwischen FE-Berechnung und Kisssys.<br />

Eine weitere, eher anwendungsbezogene Überprüfung bestand<br />

darin, in der Getriebeberechnungssoftware an der Welle 1 eine Radial<br />

kraft aufzubringen, welche über das Lager 1 abgestützt wird und<br />

somit auf das Gehäuse wirkt (Bild 03, links). Da die Steifigkeitsmatrix<br />

eine „Vernetzung“ der Lagerstellen beinhaltet, ist zu erwarten,<br />

dass sich auch die anderen Lager 2 und 3 verschieben. Am zweistufigen<br />

Referenz getriebe konnte das sehr gut aufgezeigt und bestätigt<br />

werden (Bild 03, rechts).<br />

Natürlich sollten die Deformationen auch am Prüfstand gemessen<br />

und die Berechnung somit direkt verifiziert werden können. In der<br />

Praxis ist die Messung mit Messuhren leider häufig nicht umsetzbar.<br />

Eine Alternative dazu stellt das optische Messen dar, was in einem<br />

48 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Kundenprojekt erfolgreich angewandt wurde. Das<br />

Verfahren und einige Resultate werden im Abschnitt‚<br />

Messung der Gehäuseverformungen vorgestellt.<br />

Anwendung aus der Luftfahrt<br />

Eine typische Anwendung für den Einfluss der Gehäusesteifigkeit<br />

sind leichtbauoptimierte Getriebe<br />

aus der Luftfahrt. Als Beispiel dazu soll nachfolgend<br />

ein Rotormastgetriebe eines Heli kopters der<br />

Firma Marenco Swisshelicopter AG aus dem<br />

schweizerischen Pfäffikon [5] gezeigt werden. Dieses<br />

mehrstufige Getriebe besteht aus einer Eingangsstufe<br />

mit einer Kegelradverzahnung und<br />

nachfolgend vier Stufenplaneten, welche die äußere<br />

Rotormastwelle antreiben (Bild 04). Die innere<br />

Rotormastwelle ist mit Axialschub und<br />

Biegung belastet, was im Extremfall zu hohen<br />

Deformationen führt. Aus Gründen der Geheimhaltung<br />

dürfen hier nur beispielhafte Daten gezeigt<br />

werden.<br />

Das Modell wurde so aufgebaut, dass die vier<br />

Stufenplaneten einzeln modelliert sind und somit<br />

die Zahneingriffe von Sonnenrad zu den Planeten,<br />

sowie auch von den Planeten zum Hohlrad,<br />

einzeln berechnet werden und auch mit der Kontaktanalyse<br />

separat untersucht werden können.<br />

Ebenso kann die Kegelradstufe mittels der Kontaktanalyse<br />

bewertet werden.<br />

Die Wälzlager sind mit der approximierten in neren<br />

Geometrie gerechnet und somit die Lagersteifigkeit<br />

berücksichtigt. Die Wellen werden mit dem<br />

Balkenmodell nach Timoshenko gerechnet. Die<br />

Radkörper sind als Vollkörper berücksichtigt,<br />

welche ebenfalls eine Nachgiebigkeit nach der<br />

Timoshenko-Balkentheorie zulassen. Eine Nachgiebigkeit<br />

der Radkörper aufgrund der individuellen<br />

Radkörpergeometrie ist hier nicht berücksichtigt.<br />

Die Steifigkeitsmatrix wurde mit Ansys erstellt<br />

und in Kisssys eingelesen (Bild 05, links). Zur<br />

besseren Visualisierung wurde auch das Gehäuse<br />

als Drahtmodell eingelesen. Die Masterknoten<br />

können wahlweise angezeigt werden, um eine optische<br />

Überprüfung zu ermöglichen. Nachfolgend wurde das Koordinatensystem<br />

der Steifigkeitsmatrix (und des Gehäuses) über<br />

drei Punkte mit dem Koordinatensystem von Kisssys ausgerichtet.<br />

Das Getriebe wird an der Ritzelwelle mit einer Drehzahl von rund<br />

6 300 min -1 und einem Drehmoment von knapp 1 000 Nm belastet.<br />

Für die Simulation der externen Rotorlasten werden ein Biegemoment<br />

von rund 2 700 Nm und eine axiale Schublast von rund<br />

25 kN aufgebracht. Dies sind beispielhafte Werte und entsprechen<br />

einem Standardbelastungsfall, wie er im Vorwärtsflug vorkommen<br />

kann. Die Berechnung der Nachgiebigkeiten der Rotorwellen ergibt<br />

eine Durchbiegung von beachtlichen 1,3 mm am oberen Rotorende<br />

der Welle. Die Verformungen können direkt in Kisssys überhöht<br />

angezeigt und somit der Einfluss der Verformung qualitativ abgeschätzt<br />

werden (Bild 05, rechts).<br />

www.kisssoft.ch<br />

04 Anwendung im Helikoptergetriebe und Kinematik mit Leistungsverzweigung<br />

über vier Stufenplaneten<br />

05 Getriebe mit Gehäuse (links) und Deformationen aufgrund externen<br />

Rotorlasten (rechts)<br />

Literaturverzeichnis<br />

[1] ISO 6336, Teil 1, 2006. Tragfähigkeitsberechnung von Stirnrädern – Allgemeine<br />

Faktoren.<br />

[2] Kissling, U.; Flankenlinienkorrekturen – eine Fallstudie; Vortrag DMK 2013,<br />

Dresden, 3. und 4. Dezember 2013<br />

[3] www.kisssoft.ch, KISSsoft Berechnungsprogramme für den Maschinenbau<br />

[4] www.cadfem.ch, Firma CADFEM (Suisse) AG, CH-Aadorf<br />

[5] www.marenco-swisshelicopter.ch, Firma Marenco Swisshelicopter AG,<br />

CH-Pfäffikon<br />

Den 2. Teil dieses Artikels finden Sie in der nächsten<br />

Ausgabe der antriebstechnik<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 49


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Getriebemotorenprogramm<br />

von 50 bis 600 Nm<br />

Das Unternehmen WEG stellt sein<br />

neues Getriebemotorenprogramm<br />

WG20 vor. Dieses umfasst<br />

Stirnrad-, Flach- und Kegelstirnradgetriebe<br />

mit robusten Aluminiumdruckgussgehäusen<br />

für Nennmomente von 50<br />

bis 600 Nm. Die Getriebemotoren, erhältlich in den Energieeffizienzklassen<br />

IE2 und IE3, verfügen über marktübliche Anschlussmaße,<br />

sodass eine einfache Austauschbarkeit gegeben ist. Dank<br />

der Standard-Anschlussmaße lassen sich die Getriebemotoren<br />

sowohl in neu entwickelte als auch in bestehende Anlagen<br />

einsetzen. Der modulare Getriebeanbaumotor erleichtert zusätzlich<br />

die Austauschbarkeit, da er dank motorinterner Spannungsumschaltung<br />

nahezu alle Spannungen abdeckt. Außerdem sind<br />

die Getriebemotoren besonders effizient, weil sie in einem großen<br />

Untersetzungsbereich zweistufig ausgeführt sind und nur geringe<br />

Verlustenergie erzeugen. Die hohe Verarbeitungs- und Verzahnungsqualität<br />

sorgt für eine geräusch- und verlustarme Leistungsübertragung<br />

bei maximaler Laufruhe und erhöhter Lebensdauer.<br />

www.weg.net<br />

Wartungsfreie<br />

Präzisions-Schrittschaltgetriebe<br />

Das Unternehmen Destaco hat eine neue Serie von Schrittschaltgetrieben<br />

eingeführt. Die Camco HDE- und MDE-Serie ist vor allem<br />

geeignet für den Dauereinsatz in Anlagen der Automobilindustrie<br />

und in Verpackungsmaschinen. Die Getriebe bieten einen wartungsfreien<br />

Betrieb von bis zu fünf Jahren. Hohe Nenndrehmomente<br />

von 8 350 bis 27 500 Nm ermöglichen hohe Zuladungen bei großer<br />

dynamischer Belastung. Die Getriebe sind mit SEW- und Nord-<br />

Antriebspaketen lieferbar. Sie verfügen über eine große mittige<br />

Öffnung zur Durchführung von Kabeln und Leitungen in das<br />

Zentrum des Drehtellers oder zur Positionierung von zusätzlichen<br />

Vorrichtungselementen. Die dynamische Axialbelastung beträgt<br />

3 200 bis 14 445 kg. Die Schrittschaltgetriebe der HDE-Serie haben<br />

ein Flexmontage-Gehäuse, das sich an Höhen- und Breitenanforderungen<br />

der Fertigungslinie anpassen lässt. Die<br />

Serie ist sowohl mit Drehstrom-Bremsmotoren<br />

als auch mit Servo-Antriebspaketen erhältlich.<br />

Die MDE-Serie hat eine geringe Bauhöhe<br />

und bietet durch Schnellzugriff vor Ort<br />

auswechselbare Laufrollen.<br />

www.destaco.com<br />

Motor-Getriebe-Einheiten individuell konfigurieren<br />

Mit den voll skalierbaren Servoaktuatoren premo von Wittenstein<br />

können abgestufte Motoren und Getriebe zu individuellen<br />

Einheiten konfiguriert werden. Die Linien base line, advanced<br />

line und high line können durch mehrere Optionen individuell<br />

aufgewertet werden. Mit verschiedenen Getriebeabtrieben<br />

und Gebervarianten sorgt der Baukasten<br />

für hohe mechanische und elektrische Flexibilität.<br />

Kurze Baulängen vereinfachen die Integration<br />

bei engen Montagesituationen, z. B. bei<br />

Robotern, Handlingsautomaten, Werkzeugmaschinen<br />

oder Abfüll- und Verpackungslinien.<br />

Zusammen mit einer Zwischenkreisspannung von 750 VDC<br />

ergibt sich ein zusätzlicher Performancegewinn. Für eine<br />

energieeffiziente Auslegung sorgen fein abgestufte Planetengetriebe<br />

mit einem Wirkungsgrad bis 97 %, kombiniert<br />

mit Servomotoren bis 92 % Wirkungsgrad. Die<br />

digitalen Geber mit Endat 2.2-, Drive-Cliqbzw.<br />

Hiperface DSL-Protokoll sind sicherheitstechnisch<br />

für Applikationen bis SIL2<br />

geeignet.<br />

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09:18:28<br />

09:33<br />

50 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


Alu-Spindeln machen<br />

Gewindetriebe leichter<br />

Das Unternehmen Igus hat<br />

seine tribologisch optimierten<br />

Gewindemuttern mit hartanodisierten<br />

Aluminiumspindeln<br />

kombiniert. In den<br />

Dryspin-Gewindetrieben<br />

haben die Spindeln eine<br />

asymmetrische Geometrie<br />

für eine erhöhte Gebrauchsdauer.<br />

Bei Spindeldurchmessern von 6 bis 20 mm ist ein geräuschund<br />

vibrationsarmer Einsatz auch in engen Bauräumen möglich.<br />

Die Gewindetriebe mit Aluminiumspindeln sind dreimal leichter<br />

als Spindeln aus Edelstahl und weisen zudem geringe Reibwerte<br />

auf. Durch ihre Geometrie und optimierte Flankenwinkel kann ihr<br />

Wirkungsgrad weiter erhöht werden. Mit Muttern aus schmierfreien<br />

Hochleistungskunststoffen ist die Spindel wartungsfrei.<br />

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Getriebemotor aus Edelstahl<br />

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Bauer Gear Motor, ein Unternehmen<br />

von Altra Industrial Motion, hat seine<br />

Permanentmagnet-Synchronmotoren (PMSM) und aseptischen<br />

Antriebe zusammengeführt und einen Getriebemotor aus Edelstahl<br />

entwickelt. Neben der Effizienzklasse IE4 Super Premium Efficiency<br />

zeichnet er sich durch eine hohe Festigkeit und Beständigkeit seines<br />

Werkstoffes aus. Vor allem unter Teillastbedingungen sind Motoren<br />

der PMSM-Bauart effizienter als Induktionsmotoren und erreichen<br />

sehr hohe Wirkungsgrade im Nennbetrieb. Im Vergleich zu<br />

herkömmlichen IE2-Asynchronmotoren sind mit Motoren der<br />

PMSM-Bauart Energieeinsparungen von mehr als 40 % möglich.<br />

Zudem sind die geneigten Oberflächen so gestaltet, dass Schmutzablagerungen<br />

vorgebeugt und das Ablaufen von Reinigungsmitteln<br />

und Wasser gefördert werden. Die Motoren kommen ohne Lüfter<br />

und Kühlrippen aus und sind hierdurch zuverlässig dicht.<br />

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Hydraulischer Radantrieb für<br />

Heavy-Duty-Anwendungen<br />

Mit der Radantriebsserie 610X für den<br />

Schwerlastbereich erweitert Bonfiglioli seine<br />

Fahrantriebsproduktpalette. Das Getriebe ist<br />

vor allem für Landmaschinen konzipiert,<br />

wobei ein Drehmoment bis 30 000 Nm sichergestellt<br />

und eine gute Stabilität der Hauptlager benötigt wird.<br />

Zusätzlich zur serienmäßigen Parkbremse verfügt es über eine<br />

alternative Betriebsbremse. Der 610X leistet ein maximales<br />

Drehmoment von bis zu 40 000 Nm und ist in zwei Konfigurationen<br />

verfügbar: Einmal der 610X für Einzelradantriebe mit einem<br />

Standard-Kegelrollenlager mit Lifetime-Gleitringdichtung und<br />

zum anderen als 610XH mit Kegelrollenlager für den Schwerlastbereich<br />

für Zwillingsräder mit bis zu 780 mm Reihenweite.<br />

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Neben gefrästen Präzisionszahnrädern bietet Reliance sowohl<br />

gedrehte Präzisionszahnräder ab Modul 0.5, als auch ein<br />

konkurrenzfähiges Angebot an Messingzahnrädern und Ritzel an.<br />

Das Zahnradangebot reicht von 0.2 Modul bis 1.5 Modul.<br />

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antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 51<br />

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Wenn’s zu dynamisch wird<br />

Freilaufkupplungen schützen Hubwerksgetriebe von STS-Kranen vor Überlastung<br />

Christoph Wagener<br />

An modernen Containerkranen kommt es häufig zu Problemen mit<br />

der Dauerfestigkeit der Hubwerksgetriebe. Durch den Einbau von<br />

Freilaufkupplungen kann dieser Problematik jedoch entgegengetreten<br />

werden. Lesen Sie hier, wie eine neue Serie von Kupplungen die<br />

Hubwerksgetriebe der Ship to Shore (STS)-Krane wirksam vor<br />

Schädigungen durch Überlast schützt.<br />

Christoph Wagener ist Product Manager<br />

bei M.A.T. Malmedie Antriebstechnik GmbH<br />

in Solingen<br />

Für die Auslegung der Hubwerksgetriebe<br />

werden norm. die Beschleunigungs- und<br />

Leistungsdaten der entsprechenden Hubwerke<br />

verwendet. Weil jedoch hohe Bremssicherheiten<br />

von den Betreibern gefordert<br />

werden, sind die Bremsleistungen meist<br />

stark überdimensioniert. Im normalen Betriebsfall<br />

haben die mechanischen Bremsen<br />

nur eine Haltefunktion zu übernehmen<br />

und die Überdimensionierung wirkt sich in<br />

so einem Fall nicht negativ aus. Wenn am<br />

Hubwerk jedoch aufgrund von Überdrehzahlen<br />

oder sonstigen Steuerungsfehlern<br />

Emergency-Stopps (E-Stopps) während des<br />

Senkvorgangs ausgeführt werden müssen,<br />

wirkt sich die Überdimensionierung der<br />

mechanischen Bremsen aufgrund der kurzen<br />

Verzögerungszeiten nachteilig auf die<br />

Lebensdauer der Getriebe aus.<br />

Konstruktionsbedingt fallen zuerst die<br />

Sicherheitsbremsen an der Bordscheibe der<br />

Seiltrommeln ein. Aufgrund der rotierenden<br />

Massen der Motoren, der Kupplung und der<br />

Getriebe kommt es im Getriebe dann zu einem<br />

Flankenwechsel. Die Summe der Flanken-und<br />

Axialspiele bewirkt anschließend<br />

eine freilaufende Winkelbewegung, bis die<br />

Gegenflanken der Verzahnung einen Mo-<br />

52 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

ment aufbauen können. Dies hat<br />

zur Folge, dass die Schwungmassen<br />

mit Wucht stoßartig in die Gegenflanken<br />

einschlagen können. Dieser<br />

Lastfall beeinflusst die Lebensdauer<br />

von Getriebe und Lagern erheblich.<br />

Weil es sich um Schrägverzahnungen<br />

handelt werden die Wälzlager zus. stoß artig<br />

axial in Gegenrichtung belastet. Um die<br />

Über lastung des Hubwerkgetriebes bei einem<br />

Lastfall E-Stop im Senksinn entscheidend<br />

zu beeinflussen, müssen die Schwungmassen<br />

der schnell laufenden Getriebeseite<br />

weggeschaltet werden.<br />

An einem Hubwerksgetriebe gibt es aufgrund<br />

der zu hebenden Lasten nur eine<br />

Kraftrichtung. Für Heben und Senken sind<br />

aber unterschiedliche Drehrichtungen notwendig.<br />

Beim Senken ist Drehrichtung und<br />

Kraftrichtung gegensätzlich, der Motor verhindert<br />

hier den freien Fall der Last. Die<br />

neue Freilaufkupplungs-Reihe ISC-Coupling<br />

von Malmedie überträgt ein Drehmoment<br />

Sicherheitskupplungs-Reihe<br />

ISC-Coupling von Malmedie<br />

überträgt ein Drehmoment<br />

nur einer Richtung<br />

nur einer Richtung und dreht in der anderen<br />

Richtung frei. Somit wird das schädliche,<br />

stoßartige Drehmoment im Lastfall E-Stop<br />

im Senksinn nicht übertragen. Im Getriebe<br />

laufen lediglich die verbleibenden Schwungmaßen<br />

der Getriebewellen und – bei Anordnung<br />

des Freilaufs auf der Motorwelle – die<br />

Schwungmassen der Kupplung mit Bremsscheibe<br />

auf. Hierdurch wird die Belastung<br />

des Getriebes erheblich gesenkt.<br />

Bilder: Fotolia, Malmedie<br />

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KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

Immer in Bewegung<br />

Torsionssteife Kupplungen für Drehmomentansprüche bis zu 1 000 kNm<br />

Jörg Melnicky<br />

Hohe universelle Verlagerungen<br />

können in den unterschiedlichsten<br />

Anwendungen auftreten. Meist<br />

handelt es sich hierbei um<br />

funk tionale Verlagerungen oder<br />

Versätze, beispielsweise bedingt<br />

durch Bearbeitungsvorgänge bei<br />

Material bearbeitungen oder<br />

Medien- u. Stoffumwandlungen in<br />

der Verfahrenstechnik. Eine<br />

spezielle Kupplungsreihe bietet<br />

jetzt einen hohen universellen<br />

Verlagerungsausgleich bei<br />

kompakten Abmessungen.<br />

B<br />

eispiele von derartigen eingangs ge nannt<br />

en Anwendungen sind Verstellbewegungen<br />

bei Blechbearbeitungen, Finish arbeiten<br />

bei veredelten und beschichteten technischen<br />

Gläsern oder Misch- und Rühr vorgänge<br />

in chemischen Reaktionsprozessen.<br />

Für eine Wellenkupplung bedeutet das, dass<br />

sie entsprechend eine hohe Ausgleichskapazität<br />

in radialer, axialer und winkliger<br />

Richtung ermöglichen muss. Für solche Anwendungsfälle<br />

entwickelte der niedersächsische<br />

Kupplungsspezialist Schmidt-Kupplung<br />

die Baureihe Omniflex. Kupplun gen<br />

dieser Baureihe bieten eine hohe universelle<br />

Verlagerungskapazität in Verbin dung mit<br />

einer kompakten Bauform. Die Erklärung<br />

dieser Symbiose liegt in der Kine matik des<br />

Kupplungssystems. Dieses beruht auf einem<br />

Parallellenkersystem. Die Übertragung der<br />

Drehbewegung und des Drehmomentes<br />

geschieht bei diesem Kupplungsprinzip<br />

Jörg Melnicky ist Marketingleiter bei der<br />

Schmidt-Kupplung GmbH in Wolfenbüttel<br />

mithilfe zweier um 90 ° versetzt angeordneter<br />

paralleler Lenkerpaare. Sie verbinden die<br />

An- bzw. Abtriebseite mit der Mittelscheibe.<br />

In den Kupplungsgliedern arbeiten spezielle<br />

Gelenklager.<br />

Anwendungsspezifische<br />

Auslegung<br />

14 Leistungsklassen decken einen Bereich an<br />

Nenndrehmomenten von 150 Nm - 1 000 kNm<br />

bei einem Außendurchmesserbereich von<br />

80-1 500 mm ab. Abhängig von der Leistungsklasse<br />

verfügen die drehsteifen Kupplungen<br />

über eine parallele Versatzkapazität von bis<br />

zu 100 mm, bieten Winkelbeugungen von bis<br />

zu 3 ° bzw. axiale Verlagerungen von bis zu<br />

40 mm.<br />

Allgemein findet die exakte Auslegung<br />

und Gestaltung einer Kupplung aus der<br />

Serie Omniflex individuell statt. Das heißt<br />

hinsichtlich Leistungsdaten und Abmessungen<br />

dem Anforderungsprofil des Anwenders<br />

folgend. So werden Leistungsdaten, zum<br />

Beispiel die Versatzkapazitäten und Drehmomentansprüche<br />

sowie mögliche Abmessungen<br />

der torsionssteifen Kupplung, bei<br />

der Auslegung individuell berücksichtigt.<br />

Auch die Wahl der jeweiligen Lagerpaarung<br />

bei den Gelenklagern wird entsprechend den<br />

technischen Anforderungen abgestimmt.<br />

Für robuste Anwendungen und harten<br />

Taktbetrieb wird z. B. die Kombination Stahl<br />

auf Stahl gewählt. Vor allem bei umformtechnischen<br />

Anlagen ist diese Kombination<br />

eine passende Wahl, denn bei diesem Vorgang<br />

werden die urgeformten Metalle durch<br />

stanzen, pressen oder walzen in eine gezielte<br />

Formänderung gebracht. Demgegenüber<br />

verlangen z. B. Anwendungen in der Verfahrenstechnik<br />

nach wartungsfreien Lagern –<br />

diese ergeben sich durch die Lagerpaarung<br />

von Stahl auf PTFE-Gewebe.<br />

Auch bei der Wellenanabindung werden<br />

kundenspezifische Kriterien berücksichtigt.<br />

Wellenanschlussformen können Flansch -<br />

verionen mit applikationsspezifischem Verschraubungsteilkreis,<br />

Klemmnaben mit zusätzlichem<br />

Formschluss wie Vielkeilprofil<br />

oder bei Anwendungen mit häufigen Drehmomentspitzen<br />

und Stoßmomenten auch<br />

Spannnaben sein.<br />

54 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

Die Kupplungskinematik ermöglicht einen<br />

hohen universellen Verlagerungsausgleich<br />

Kupplungen ermöglichen Anforderungen<br />

im Materialprüfstand<br />

Werkstoffe von Bauteilen werden häufig auf<br />

Prüfständen hinsichtlich mechanischen<br />

Belastbarkeit untersucht. Die Beanspruchungs<br />

arten können dabei abhängig vom<br />

Bauteil unterschiedlich sein. So können<br />

Bauteile auf Zug- und Biegebelastungen,<br />

auf entgegen gesetzte Verschiebungen, auf<br />

Torsionsbeanspruchungen oder auf alle<br />

drei erwähnten Belastungen zusammen<br />

geprüft werden. Beim letztgenannten Verfahren<br />

spricht man von einer s. g. Mixed-<br />

Mode-Beanspruchung. Hierbei werden die<br />

Bauteile meist durch mehrachsige äußere<br />

Belastungen beansprucht.<br />

In einem dieser Materialprüfstände wird<br />

der jeweilige Prüfling durch Belastungen im<br />

Mixed-Mode-Verfahren geprüft. Zur Verbindung<br />

der Pulserzylinder mit dem Prüfling<br />

mussten die Kupplungen gemäß der<br />

kom binierten Belastungsart eine entsprechend<br />

hohe universelle Verlagerungskapazität<br />

ermöglichen, um Auswirkungen der<br />

Prüflingsverformung auf den Belastungsprozess<br />

auszuschließen. Aber nicht nur die<br />

Anforderung hinsichtlich der universellen<br />

Verlagerung war hoch. Robustheit und eine<br />

hohe Torsions steifigkeit waren zusätzliche<br />

Voraussetzungen, die die Kupplungen erfüllen<br />

mussten. Aufgrund der benötigten<br />

Verformungskräfte lagen die Drehmomentanforderungen<br />

an die Kupplungen bei nominal<br />

6 000 Nm.<br />

Zusätzlich zu einer kompakten Bauform<br />

aufgrund der Einbaubedingungen wurde<br />

eine reibschlüssige Welle-Nabe-Verbindung<br />

gewünscht. Für dieses Anforderungsprofil<br />

konzipierte Schmidt-Kupplung die Omniflex<br />

in Baugröße RGF 16.32/2. Die Kupplungen<br />

mit einem Außendurchmesser von 325<br />

mm besitzen mit einer Nennlänge von 267<br />

mm kompakte Abmessungen. Trotz dieser<br />

Kompaktheit ermöglichen die Kupplungen<br />

eine hohe universelle Verlagerungskapazität<br />

von angular bis zu 3 °, radial von bis zu<br />

20 bzw. axial von bis zu 6 mm.<br />

Bei der Wahl der Lagerpaarung bei den<br />

Gelenklagern wurde den hohen Beanspruchungen<br />

entsprechend die Kombination<br />

Stahl auf Stahl gewählt. Gemäß der Forderung<br />

des Anwenders nach einer reibschlüssigen<br />

Wellenanbindung sind die Omniflex<br />

in Spannnabenausführung ausgeführt.<br />

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OHNE BEWEGLICHE TEILEDURCH EIGENSPANNUNG.<br />

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durch Eigenspannung<br />

+ Höchste Steifigkeit<br />

+ Einsetzbar für alle Wagenformen<br />

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Eine „runde“<br />

Sache<br />

Hydraulische Bremszylinder für<br />

homogene Spannung in der<br />

Radproduktion<br />

Robert Timmerberg<br />

Falsch gespannte Speichen bei<br />

Fahrradrädern können dazu führen,<br />

dass sich die Felgen verziehen. Um dies zu<br />

vermeiden, sind stets gleich bleibende Werte<br />

beim Spannen gefragt.<br />

In Laufrad-Richtmaschinen von<br />

Holland Mechanics BV<br />

stellen hydraulische Bremszylinder<br />

von ACE dies sicher und sorgen<br />

so für einen reibungslosen<br />

Produktionsablauf.<br />

K<br />

aum ein Unternehmen ist so spezialisiert<br />

darauf, Laufräder für unterschiedliche<br />

Fahrradtypen zu produzieren wie das Unternehmen<br />

Holland Mechanics BV aus dem niederländischen<br />

Noord-Holland. Das Angebot<br />

reicht dabei von Einstiegslösungen bis hin zu<br />

High-end-Maschinen, wobei das Prozedere<br />

bei den Laufrad-Richtmaschinen -unabhängig<br />

vom Fahrradtyp- immer ähnlich ist: Die<br />

Maschine prüft zunächst die Höhen- und<br />

Seitentoleranz der Felge. Anschließend ermittelt<br />

ein Computerprogramm, mit welcher<br />

Kraft jede einzelne der bis zu 36 Speichen<br />

vorgespannt werden muss. Die Werte variieren<br />

dabei erheblich. Die Unterschiede zwischen<br />

den einzelnen Speichen liegen bei<br />

Standardfelgen zwischen ± 30 kg und ± 5 kg<br />

bei Topmodellen. Je unterschiedlicher die<br />

Speichenspannung, desto höher die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass sich eine Felge vorzeitig<br />

verzieht. Daher sind die Konstrukteure rund<br />

um Jasper Wessels aus der Forschungs- und<br />

Entwicklungsabteilung der Holland Mechanics<br />

BV bestrebt, die Toleranzen der Spannungen<br />

an ihren Laufrad-Richtmaschinen<br />

so homogen wie möglich zu halten. Zudem<br />

Robert Timmerberg M. A. ist Fachjournalist im<br />

DFJV und Geschäftsführer bei plus2 GmbH in<br />

Düsseldorf<br />

sollen die Kraftunterschiede zwischen den<br />

einzelnen Speichen so gering wie möglich<br />

sein. Zum Vergleich: Bei Standardstadträdern<br />

und erlaubten Toleranzen von<br />

± 0,4 mm der Felge muss die Maschine ca.<br />

40 Kontrollhandlungen durchführen. Hightech-Maschinen<br />

absolvieren hingegen bis<br />

zu 100 Bewegungs abläufe, um sicherzustellen,<br />

dass das Rad den Qualitätskriterien<br />

entspricht.<br />

Gummipuffer ade<br />

Bis vor kurzem war eine Felgenabweichung<br />

von ± 0,4 mm noch Standard. In diesen<br />

Fällen wurden Gummipuffer eingesetzt, um<br />

die Bewegungsabläufe in der Maschine zu<br />

beruhigen und so die Überprüfung zügig abzuschließen.<br />

Allerdings sorgen die Gummipuffer<br />

aufgrund ihrer Materialeigenschaften<br />

für einen Rückprall. Als erste Kunden ihre<br />

Anforderungen an die Laufrad-Richtmaschinen<br />

von Holland Mechanics BV steigerten<br />

und nur noch Toleranzen von ± 0,3 mm zuließen,<br />

schlossen sich die Konstrukteure mit<br />

Rob Bakker von Doedijns BV kurz. Dieser<br />

Zulieferer von Maschinenelementen und<br />

gleichzeitig einer der Vertriebspartner der<br />

ACE Stoßdämpfer in den Benelux-Staaten<br />

berät und beliefert das Unternehmen seit<br />

vielen Jahren mit Komponenten. Dem Team<br />

war klar, dass eine Umstellung auf Bremszylinder<br />

zahlreiche Vorteile mit sich bringen<br />

würde. Denn ohne Rückpralleffekt der<br />

Gummipuffer kann schneller und besser<br />

produziert werden, weil besser kontrollierte<br />

Bewegungen das präzise Greifen der Speichen<br />

begünstigen und die Ausfallquote<br />

durch Fehlgriffe senken.<br />

Produktionstempo erhöht<br />

Hydraulische Bremszylinder ähneln von der<br />

Form und vom Aufbau her Industriegasfedern.<br />

Dass ACE diese Maschinenelemente<br />

auch in kompakter Bauform anbietet, war<br />

hinsichtlich der Integration in die Laufrad-<br />

Richtmaschinen ein entscheidender Faktor<br />

für die Konstrukteure von Holland Mechanics.<br />

Eine schnellere Maschine sollte nicht<br />

mehr Platz benötigen. Und die gesteigerte<br />

Effizienz durfte nicht durch Kosten von z. B.<br />

größeren anderen Bauteilen oder gar mehr<br />

Bedarf für die Stellflächen negativ belastet<br />

werden. Neben der Baugröße sorgte auch<br />

die Vielzahl der DIN-genormten Anschlussteile<br />

im Zubehörportfolio von ACE für eine<br />

schnelle Integration. Die Aus legung in den<br />

Niederlanden stand unter dem Motto: So<br />

viel wie nötig, so wenig wie möglich. Um<br />

die Verfahrgeschwindigkeit zu regulieren,<br />

stellten sich Bremszylinder des Typs HB-<br />

56 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

01 Laufrad-Richtmaschine der Holland<br />

Mechanics BV<br />

02 Die geöffnete Laufrad-Richtmaschine während Tests<br />

in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />

12-20-EE-P als richtige Wahl heraus. Sie<br />

können in beiden Richtungen den Gleichlauf<br />

regeln und als Ausgleichs element für<br />

die hin- und herschwenkenden Massen<br />

dienen. Mit Durchmessern von nur 12 mm,<br />

aber Hublängen von 20 mm sind diese<br />

Maschinenelemente in der Lage, Zugund<br />

Druckkräfte von 180 N auf zubringen.<br />

Wie bei allen Typen dieser Familie reichen<br />

die zulässigen Temperaturbereiche von -20<br />

bis zu 80 °C, sodass sie in fast allen Umgebungen<br />

einsetzbar sind. Neben dem Regulieren<br />

der Verfahr geschwindigkeiten können<br />

solche Maschinenelemente auch schlagartiges<br />

Einfahren von Geräten verhindern. Um<br />

dies auch in anderen Fällen sicherzustellen,<br />

liefert ACE auf Bestellung auch Sonderlängen,<br />

-hübe und –dichtungen.<br />

Toleranzwerte gesenkt<br />

Bei Holland Mechanics wurde schon mit<br />

den Standardmodellen der Wunsch nach<br />

einem Toleranzbereich der Felgen von<br />

± 0,3 mm unterboten. Durch die Verbesserung<br />

des Antriebs der Richtwerkzeuge,<br />

durch die Inte gration weiterer Präzisionsbauteile<br />

und das Hinzufügen der ACE<br />

Bremszylinder vom Typ HB-12-20-EE-P<br />

bewegen sich die Toleranzwerte nun bei<br />

± 0,1 mm. In der Fahrradfelgenbranche<br />

stellt dies einen signifikanten Unterschied<br />

dar. Gleiches gilt für die Steigerung der<br />

Produktions geschwindigkeit um 10 %, seitdem<br />

die oben genannten Maßnahmen getroffen<br />

worden sind. Außerdem berichten<br />

die niederländischen Radexperten davon,<br />

dass es gelungen ist, die vormaligen Ausfälle<br />

während der Bewegungsabläufe so gut wie<br />

vollständig zu verhindern, da die Greifer<br />

seltener neben die Speichen schnappen als<br />

zuvor. Beschleunigte Produktion bei weniger<br />

Ausfall, das ist eine Rechnung, die nicht nur<br />

bei Laufrad-Richtmaschinen aufgeht, sondern<br />

bei den Anwendern auch für Zufriedenheit<br />

sorgt.<br />

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antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 57


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

Kupplungen sorgen für exakte<br />

Messergebnisse<br />

Drehmoment-Messflansche sind die Herzstücke moderner<br />

Prüfstände. Selbst bei Hochleistungs- und Highspeed-Anwendungen<br />

liefern sie exakte und zuverlässige Daten. Dabei ist das Messergebnis<br />

aber immer nur so gut wie die eingesetzte Wellenausgleichskupplung.<br />

Denn Wellenkupplungen sind ein entscheidendes<br />

Bauteil, um die auf den Messflansch wirkenden<br />

Störgrößen zu minimieren. So treten in fast allen Anwendungen<br />

Wellenversätze zwischen An- und Abtriebsseite auf. Das<br />

Unternehmen Mayr Antriebstechnik bietet daher Ausgleichskupplungen,<br />

die speziell auf die Anforderungen moderner<br />

Messflansche zugeschnitten sind. Die<br />

Lamellenpaketkupplungen vom Typ<br />

Roba-DS übertragen das Drehmoment<br />

spielfrei und drehsteif und gleichen<br />

radialen, axialen und winkligen Wellenversatz<br />

aus. Sie sorgen damit nicht nur<br />

für präzise Messergebnisse, sondern<br />

schützen auch die im Wellenstrang<br />

verbauten Lager vor unerwünschten<br />

Belastungen. Die Nennmomente der Kupplungen<br />

sind ohne jegliche Einschränkung nutzbar. Die robusten<br />

Kupplungen sind kompakt und leistungsdicht und zeichnen sich<br />

neben ihrer hohen Laufruhe und der geringen Massenträgheit<br />

durch eine hohe Wuchtgüte aus. So decken die Standard-<br />

Bauformen der Roba-DS-Kupplung je nach Baugröße einen<br />

Drehzahlbereich von 8 000 bis 18 000 min -1 ab und sind auf eine<br />

Wuchtgüte von G 2,5 (Bezugsdrehzahl 3 000 min -1 ) gewuchtet. Bei<br />

der High-Speed-Bauform, bei der die Einzelteile mit hoher<br />

Genauigkeit (Qualität IT5) und eingeengter Rund- und Planlauftoleranz<br />

gefertigt werden, sind Drehzahlen bis 30 000 min -1<br />

zulässig. Die Wuchtqualität der Kupplung ist hier G 2,5 bei einer<br />

Bezugsdrehzahl von 5 000 min -1 . Verschiedene Kupplungsbauformen<br />

und flexible Kombinationsmöglichkeiten ermöglichen die<br />

Integration von Messflanschen in nahezu jede Prüfstands- und<br />

Antriebskonstellation.<br />

www.mayr.com<br />

Rostfreie Freiläufe für höhere<br />

Drehmomente<br />

Erweiterte Einsatzbereiche für Freiläufe in Nahrungs- und<br />

Verpackungsmaschinen oder in der Marinetechnik ermöglicht die<br />

Baureihe FBS von Ringspann.<br />

Für sie wurde ein rostfreier Stahl<br />

spezifiziert, mit dem auch hohe<br />

Drehmomente übertragen<br />

werden können. Die Komplettfreiläufe<br />

leisten maximale<br />

Drehmomente bis 10 000 Nm.<br />

Sie sind beständig gegen<br />

Korrosion und Säuren, auch z. B.<br />

gegen Salpetersäure. Sie sind<br />

fett- oder ölgeschmiert erhältlich,<br />

auch mit lebensmittelverträglichen Schmierstoffen. Optional<br />

können sie mit lebensmittelgeeigneten oder anderen individuellen<br />

Dichtringen ausgestattet werden.<br />

www.ringspann.de<br />

Distanzen effizient überbrücken<br />

Das Unternehmen Jakob Antriebstechnik fertigt u. a. Servokupplungen<br />

zur Überbrückung langer Distanzen von bis zu 6 m. Diese<br />

Distanzkupplungen, auch Zwischenachsen oder Gelenkwellen<br />

genannt, können große Abstände ohne Zwischenlager überbrücken.<br />

Die Distanzkupplungen von Jakob decken Drehmomentbereiche<br />

von 20 bis 3 200 Nm ab und sind für Wellenzapfen von 9 bis 85 mm<br />

ausführbar. Die WDS-Reihe des Unternehmens kann als Synchron-,<br />

Gelenk- oder Verbindungswelle eingesetzt werden und bietet die<br />

gleichen Vorzüge wie klassische Metallbalgkupplungen: eine<br />

hohe Torsionssteife und geringe Rückstellkräfte beim Ausgleich<br />

von Versätzen. Im Maschinen- und Anlagenbau werden Distanzkupplungen<br />

häufig für hohe Drehzahlen benötigt.<br />

www.jakobantriebstechnik.de<br />

HF/Schaltkupplung<br />

-Standard SAE Anschluss<br />

-Fernsteuerung<br />

-Öl-und luftbetätigt<br />

- Eigene Verschleißkompensation<br />

- Kompaktes Design für Schwer<br />

lastanwendungen<br />

-Hohe Drehmomentkapazität<br />

-Öl-/Luftaggregat erhältlich<br />

-Bis zu 1350 kW Leistung<br />

STELLADRIVE<br />

Dabei handelt es sich um ein<br />

innovatives Bauteil für den Einbau<br />

zwischen Antriebsmaschine und<br />

Getriebe. Es kann direkt and das<br />

SAE- Gehäuse und das Schwungrad<br />

angebaut werden, mit<br />

integrierter elastischer Kupplung<br />

für Drehschwingungsdämpfung.<br />

-Bis zu 1380 kW Leistung<br />

KPT-hydrodynamische Kupplung<br />

- Regelantrieb mit variabler Füllung<br />

-Anfahrkupplung und on/off PTO<br />

-Standard SAE Anschluß<br />

- Reihen-oder Riemenscheibenantrieb<br />

-Fernsteuerung<br />

-Explosionsschutz auf Anfrage<br />

- Mit integrierter elastischer Kupplung<br />

-Mit integrierter Ölförderpumpe<br />

-Bis z<br />

s u 350 e s u g zu 1700 kW Leistung<br />

TRANSFLUID GERMANY GMBH -48529 Nordhorn -Ph. +49 5921-7288808<br />

Fax +49 5921-7288809 -tfgermany@transfluid.it -www.transfluid.eu


Spielfreie und TÜV-geprüfte<br />

Sicherheitskupplungen<br />

Drehmomentbegrenzbare und TÜV-geprüfte Sicherheitskupplungen<br />

bietet R+W mit seinen klassischen (SK/ES), Leichtbau- (SL) und<br />

Industrie-Baureihen (ST). Die spiel- sowie wartungsfreien<br />

Kupplungen sorgen im Überlastfall für die Trennung von An- und<br />

Abtrieb im Millisekundenbereich und vermindern so Applikationsschäden<br />

und Maschinenstillstandszeiten. Die federvorgespannten<br />

Kugel-Rast-Kupplungen sind u. a. für eine direkte oder indirekte<br />

Anbindung – mit Klemmnaben, Klemmkonus oder Passfederverbindung<br />

– sowie in torsionssteifer und in schwingungsdämpfenden<br />

Versionen erhältlich. Je nach Baureihe kann dabei<br />

zwischen verschiedenen Funktionssystemen<br />

ausgewählt werden: winkelsynchron/<br />

durchrastend, gesperrt oder als Freischaltausführung.<br />

Je nach Modell sind die Sicherheitskupplungen<br />

standardmäßig von 0,1 bis<br />

165 000 Nm erhältlich. Sowohl höhere<br />

Drehmomente als auch Sonderausführungen<br />

sind auf Anfrage möglich.<br />

NEU<br />

<strong>2016</strong><br />

THE BIG GREEN BOOK<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

Kupplungen für den Hygienebereich<br />

Rostfreie Kupplungen für hygienesensible Anwendungen in<br />

Branchen wie Lebensmittel, Pharma, Medizin und Chemie bietet<br />

Enemac mit den Typen ECR und EWC. Die Sicherheitskupplung<br />

ECR dient der Drehmomentbegrenzung in Zahnriemen- und<br />

Kettenantrieben von Abfüll- und Reinigungsanlagen oder<br />

Verpackungsmaschinen. Es gibt sie in fünf Baugrößen mit<br />

Einstellbereichen von 15 bis 240 Nm. Die Wellenkupplung EWC<br />

sorgt für eine spielfreie, kraftschlüssige, montagefreundliche<br />

Welle-Welleverbindung mit hoher Torsionssteife bei Temperaturen<br />

zwischen -50 und +350 °C. Sie ist in zehn Baugrößen mit Nennmomenten<br />

von 5 bis 1 300 Nm erhältlich.<br />

www.enemac.de<br />

Nichtschaltbare, einstellbare<br />

Wellenkupplung<br />

Im Gegensatz zu üblichen drehelastischen Wellenkupplungen<br />

ermöglicht die Tschan TNR durch individuelle Einstellbarkeit<br />

einen sanfteren Anlauf und ein drehschwingungsoptimiertes<br />

Laufverhalten von Antriebssträngen. Die neuartige, nichtschaltbare<br />

Kupplung aus dem Hause Ringfeder Power Transmission ist<br />

nicht nur ideal für Kompressoren, Pumpen, Generatoren und<br />

Brecher geeignet, sondern darüber hinaus auch auf allen Gebieten<br />

der Energiegewinnung mit Verbrennungsmotoren einsetzbar –<br />

bspw. für Notstromaggregate oder mobile Stromerzeuger. Die<br />

Besonderheit der Neuentwicklung ist, dass die Kennwerte der<br />

Kupplung bei gleichbleibenden äußeren Abmessungen in einer<br />

großen Bandbreite verändert werden können. Durch die<br />

räumliche Trennung und<br />

die damit verbundene<br />

Reihenschaltung elastischer<br />

Puffer wird die Kupplung<br />

„einstellbar“.<br />

www.ringfeder.com<br />

grünes licht<br />

für alles, was<br />

sie vorhaben.<br />

Bestellen Sie den neuen Katalog<br />

mit 30.000 Normelementen. Neu<br />

im Sortiment: Spannsätze, Motorpositioniertische<br />

und vieles mehr!<br />

Online anfordern unter<br />

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telefonisch unter 07145 206-41<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 59<br />

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KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

Freischaltende und spielfreie<br />

Sicherheitskupplungen<br />

Mit der freischaltenden Variante der<br />

Securmax Servo ergänzt Orbit Antriebstechnik<br />

das Spektrum an spielfreien<br />

Sicherheitskupplungen. Die Drehmomentbegrenzer<br />

besitzen eine degressive<br />

Tellerfederanordnung für einen<br />

unmittelbaren Drehmomentabfall. Es<br />

erfolgt ein sofortiges Trennen von Anund<br />

Abtrieb im Überlastfall. Dabei kann<br />

die gespeicherte Rotationsenergie frei auslaufen, die freischaltende<br />

Sicherheitskupplung bleibt ausgerastet. Die Drehmomentübertragung<br />

setzt ein, wenn die Kupplung per Hand oder mittels<br />

Vorrichtung manuell wieder eingerastet wird. Die freischaltenden<br />

Sicherheitskupplungen eignen sich für Anwendungen mit hohen<br />

Drehzahlen und in Applikationen mit großen Massenträgheitsmomenten.<br />

Das Programm der spielfreien Drehmomentbegrenzer<br />

steht für einstellbare Drehmomentbereiche bis 1 200 Nm zur<br />

Verfügung.<br />

www.orbit-antriebstechnik.de<br />

Zangenbremsen in individuellen und<br />

Standardausführungen<br />

Das Unternehmen Twiflex<br />

bietet eine breite Palette von<br />

Zangenbremsen für die<br />

Industrie an. Die Flexibilität<br />

des Sortiments ermöglicht es,<br />

schnell die optimale Lösung<br />

für jede Anwendung zu<br />

entwickeln. Die Bremsen<br />

kommen im Bergbau, der<br />

Schifffahrt und Offshore-<br />

Anlagen sowie der Öl- und<br />

Gasförderung, der Metallverarbeitung<br />

und erneuerbaren<br />

Energien zum Einsatz. Erhältlich sind Standardausführungen,<br />

die kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert<br />

werden, und maßgeschneiderte Lösungen für die spezifischen<br />

Anforderungen. Jedes Twiflex-Produkt ist das Ergebnis eines<br />

Entwicklungsprozesses, der seinen Ursprung bei den Anforderungen<br />

eines Einzelkunden oder eines ganzen Industriezweigs hat.<br />

So bietet die Förderbandbremse VBS sämtliche Vorzüge des breiten<br />

Spektrums der modularen Bauweise: Auslegung für zwei Millionen<br />

Zyklen, einfacher Belagwechsel und „Parked-off“-Funktion für die<br />

Wartung – all das in einem kompakten, federbetätigten Produkt.<br />

www.twiflex.com/de<br />

Optimaler Rundlauf in<br />

dynamischen Antrieben<br />

Wo weit auseinanderliegende Achsen synchronisiert werden<br />

müssen, können die spielfreien Distanzkupplungen von KBK<br />

überbrücken. Sie gleichen Wellenversatz und Schwingungen in<br />

dynamischen Anwendungen aus. Die Baureihen DRB und DRE<br />

haben ein bis zu 3 m langes Präzisionsrohr aus leichtem Aluminium<br />

mit hoher Steifigkeit. Es<br />

verbindet die Wellen ohne<br />

Zwischenlagerung und<br />

gewährleistet eine hohe<br />

Rundlaufgenauigkeit in<br />

Antrieben in Bereichen von<br />

4,5 bis 500 bzw. 12,5 bis<br />

525 Nm. Die Kupplungen<br />

mit Außendurchmessern<br />

von 30 bis 122 mm sind für Wellendurchmesser von 4 bis 65 mm<br />

ausgelegt. Die DRB-Kupplungen bestehen aus einem Zwischenrohr<br />

mit Bälgen aus Edelstahl an beiden Enden. Diese gleichen einen<br />

lateralen, axialen und angularen Wellenversatz bei geringen<br />

Rückstellkräften aus. Mit dem Typ DRE geschieht die Übertragung<br />

des Drehmoments spielfrei durch beidseitige Elastomersterne aus<br />

Polyurethan. Die Zahnkränze sind in verschiedenen Shorehärten<br />

erhältlich.<br />

www.kbk-antriebstechnik.de<br />

Montagefreundliche Kupplung für<br />

dieselgetriebene Pumpenantriebe<br />

Eine Kupplung für dieselgetriebene Kompressoroder<br />

Pumpenantriebe sollte vor allem eines<br />

sein: montagefreundlich. Diese Anforderung<br />

erfüllt die Centax-K aus dem Hause Centa.<br />

Die drehweiche Kupplung basiert auf einem<br />

hochdrehelastischen und radial beweglichen<br />

Gummielement, das abtriebsseitig einen<br />

anvulkanisierten, glasfaserverstärkten<br />

Kunststoffflansch mit integrierter Nabe<br />

aufweist. Diese Ausführung sorgt zusammen<br />

mit der axialen Steckbarkeit der Kupplung für eine<br />

hohe Montagefreundlichkeit. Mit ihren drehweichen<br />

Eigenschaften dämpft die Kupplung Drehschwingungen sowie<br />

Stöße und gleicht betriebsbedingte axiale und radiale Verlagerungen<br />

aus. Das Gummielement steht in verschiedenen Ausführungen<br />

zur Verfügung. Damit lässt sich die Drehelastizität der<br />

Kupplung variabel auf den jeweiligen Einsatzfall abstimmen.<br />

Derzeit deckt die Baureihe einen Drehmomentbereich von 400 bis<br />

800 Nm ab.<br />

www.centa.de<br />

Starre Kupplungen Torqmax<br />

Ob in pharmazeutischen Anlagen mit kleinsten Wellen von 3 mm oder für rohe Kräfte in<br />

der Umformtechnik – wir haben die passende Verbindung!<br />

Zielsicher zum passenden Produkt<br />

Ausgleichskupplungen<br />

Starre Kupplungen<br />

Klemmringe<br />

Sicherheitskupplungen<br />

Linear- und Getriebetechnik<br />

www.orbit-antriebstechnik.de


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

Schleifring mit integriertem Diagnosesystem<br />

Das ADSR-System von LTN Servotechnik ermöglicht eine vorausschauende Wartungsstrategie,<br />

denn das im Schleifring-Gehäuse integrierte Diagnosesystem überwacht<br />

Schlüsselfunktionen eines Schleifrings und prognostiziert mögliche Fehlfunktionen<br />

frühzeitig. Wird ein Fehler erkannt, bekommt die Anlagensteuerung ein Alarmsignal.<br />

So erhält der Anlagenbetreiber z. B. bei laufendem Betrieb Informationen über Vibrationen,<br />

Spannungs- und Strompegel, Anzahl der Umdrehungen sowie optional die<br />

interne/externe Luftfeuchte und Temperatur. Durch laufende Analyse der Betriebsdaten<br />

ist eine Prognose der voraussichtlich verbleibenden Lebensdauer des Schleifrings<br />

in Zeiteinheiten und in Umdrehungen möglich. Die erfassten Informationen und Warnmeldungen werden nicht nur elektrisch<br />

via Signalkabel weitergegeben, sondern direkt vor Ort am Schleifring durch eine LED visualisiert. Zudem werden der aktuelle Status<br />

der Informationen und eine Alarmhistorie über Netzwerkschnittstellen auch browserbasiert zur Verfügung gestellt. Die Verbindung<br />

des Monitoringssystems an die Schleifringeinheit erfolgt mit Scada über eine OPC-UA-Schnittstelle.<br />

www.ltn.de<br />

Mit nur einer<br />

Schraube montiert<br />

In Kooperation mit dem<br />

schwedischen Unternehmen<br />

ETP hat KTR eine spielfreie<br />

Servokupplung mit integriertem<br />

Spannsystem entwickelt. Die<br />

spielfreie und hochpräzise<br />

Servokupplung ist vollständig<br />

aus Stahl gefertigt und eignet<br />

sich für den Einsatz in hochtourigen<br />

Antrieben. Das<br />

Spannsystem dieser neuen<br />

Kupplungsvariante besteht aus<br />

einer doppelwandigen,<br />

gehärteten Stahlhülse, die mit<br />

einem Druckmedium gefüllt ist.<br />

Im Flanschteil befinden sich<br />

eine Schraube und ein Kolben<br />

mit einer Dichtung für den<br />

Druckaufbau. Die Schraube wird<br />

radial angezogen, axial wird kein<br />

Platz für Montagewerkzeuge<br />

benötigt. Hierbei dehnt sich die<br />

Hülse aus und erzeugt eine<br />

gleichmäßige Flächenpressung<br />

gegen Welle und Nabe. Dieses<br />

„Ein-Schrauben-Prinzip“<br />

ermöglicht eine schnelle<br />

Montage und sorgt für die<br />

stufenlose und präzise Positionierung<br />

der Kupplung.<br />

www.ktr.com


Gefahrlos bedienen<br />

Klemmen sorgen für mehr Sicherheit in Fräsmaschinen<br />

Bernd Rachor<br />

Klemmen für Linearführungen spielen beim Thema Maschinen sicherheit<br />

eine große Rolle. Vor allem, wenn hochfeste Stähle bearbeitet werden.<br />

Zum Schutz von Mensch und Maschine setzt Aquamid in einer<br />

Fasen- Fräsmaschine nicht nur pneumatische Klemmen ein, sondern<br />

auch Faltenbälge.<br />

Z<br />

uverlässige Klemmen für Linearführungen<br />

und robuste Faltenbälge zum Schutz<br />

von Mensch und Maschine vor umherfliegenden<br />

Spänen und Schmutz sind vor allem<br />

beim Einsatz handgeführter Fräsmaschinen<br />

wichtig. Hema Maschinen- und Apparateschutz<br />

aus Seligenstadt ist der einzige Anbieter<br />

auf dem deutschen Markt, der diese<br />

Komponenten als maßgeschneiderte Komplettlösung<br />

anbietet. Davon profitierte die<br />

Firma Aquamid bei ihrer ersten selbst konstruierten<br />

Fasen-Fräsmaschine.<br />

Bernd Rachor ist Produktmanager für den<br />

Bereich Linclamp bei der Hema Maschinenund<br />

Apparateschutz GmbH aus Seligenstadt<br />

Klemmen für die neue Maschine<br />

1997 wurde Aquamid von Peter Schmid in<br />

Bexbach gegründet. Anfangs lag die Kernkompetenz<br />

allein im Wasserstrahlschneiden.<br />

Nach fünf Jahren wurde der Betrieb um einen<br />

Hallenanbau, eine Laserschneideanlage<br />

und eine Bandschleifanlage zum Verrunden<br />

und Entgraten der Schneidkanten erweitert.<br />

Da von Kundenseite immer öfter komplette<br />

Fertigteile inkl. Schweißnahtvorbereitungen<br />

angefragt wurden, entschloss sich Firmeninhaber<br />

Schmid dazu, eine Fasen-Fräsmaschine<br />

anzuschaffen. Doch keine handgeführte<br />

Maschine zur Kantenbearbeitung auf<br />

dem Markt genügte seinen Ansprüchen.<br />

Schließlich entstand die Idee, erstmals eine<br />

eigene Fräsmaschine zu entwickeln: die<br />

Simple-Hand. „Ein wichtiger Punkt bei der<br />

Entwicklung einer handgeführten Maschine<br />

war für mich die gefahrlose Bedienung“,<br />

erklärt Peter Schmid. Besonders überzeugt<br />

haben den gelernten Maschinenbauer die<br />

Schutzsysteme von Hema. „Die Vertriebsmitarbeiter<br />

wissen, wovon sie sprechen und<br />

haben mich optimal beraten“, erzählt Schmid.<br />

„Deshalb habe ich mich für die pneumatischen<br />

Klemmen der Baureihe Linclamp zur<br />

sicheren Achsenklemmung entschieden<br />

sowie für Jalousie- und Kasten-Faltenbälge,<br />

um das Verletzungsrisiko für den Bediener<br />

durch umherfliegende Späne zu minimieren“,<br />

so Schmid weiter.<br />

Die Simple-Hand eignet sich für den Einsatz<br />

in Baumaschinen-, Maschinen- und<br />

Anlagen-, Schwermaschinen- und Schiffs-<br />

62 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


LINEARTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

01 Aquamid setzt in der Fasen-Fräsmaschine Simple-Hand die<br />

pneumatischen Klemmen Linclamp S und SA von Hema ein<br />

03<br />

02 Hema bietet Klemmen und Faltenbälge als<br />

maßgeschneiderte Komplettlösung an<br />

03 Die Werkstücke können mit der Simple-Hand schnell,<br />

sicher und energieeffizient bearbeitet werden<br />

bau sowie für Fräs-, Schweißfach- oder<br />

Brennschneidbetriebe, vor allem wenn es<br />

ein hohes Aufkommen an Schweißnahtvorbereitungen<br />

gibt. „Das Bearbeiten von<br />

Edelstahl, Stahl, Hardox und hochfesten<br />

Stählen sowie Aluminium lässt sich mit der<br />

Simple-Hand besonders schnell, sicher und<br />

energieeffi zient umsetzen“, so Schmid.<br />

Einfach gefräst<br />

Die Simple-Hand verfügt über ein Touch-<br />

Display zur Dateneingabe für die Steuerung<br />

der NC-getriebenen Z-Achse. Der Anwender<br />

gibt die Höhe zwischen Arbeitsplatte und<br />

Oberkante des Werkstücks, die Schnittgeschwindigkeit<br />

je nach Materialgüte, sowie<br />

die gewünschte Fasentiefe ein. Die Drehzahl<br />

des Fräsers wird dadurch automatisch errechnet.<br />

Die Maschine kann so in Sekundenschnelle<br />

von einer Fasentiefe auf eine andere<br />

umgestellt werden. Mit einer Sprungtaste<br />

kann dieselbe Fase beliebig oft wiederholt<br />

werden. Die X- und Y-Achsen werden von<br />

Hand bedient. Dabei kann jederzeit ein<br />

Wippschalter betätigt werden, um die Achsen<br />

mit den pneumatischen Klemmen der<br />

Baureihe Linclamp von Hema zu klemmen<br />

und zu lösen.<br />

Für gefahrloses Arbeiten<br />

Jeder Betreiber muss seine Anlage gemäß<br />

der Maschinenrichtlinie absichern. Die Simple-Hand<br />

hat diesen Grad an Sicherheit erst<br />

durch die verbauten Hema-Produkte erreicht.<br />

Für Klemmungen mit Druckluft bietet<br />

Hema mit der Linclamp-Baureihe Klemmen<br />

an, die für alle gängigen Linearführungen<br />

und bearbeiteten Flächen erhältlich sind<br />

und für ein sicheres und schnelles Klemmen<br />

beziehungsweise Bremsen sorgen. „Wir haben<br />

lange nach einem passenden System<br />

gesucht und Hema hat uns überzeugt: Die<br />

Klemmsys teme der Linclamp-Baureihe mit<br />

Brems backen aus Stahl brauchen nicht viel<br />

Platz, bieten extrem hohe Haltekräfte und<br />

sind unkompliziert in der Anwendung“, sagt<br />

Schmid. Die Linclamp S öffnet mit Druck<br />

und ist einmal an der Y-Achse verbaut. Die<br />

aktiv klem menden Linclamp SA schließt mit<br />

Druck und klemmt an zwei Positionen die<br />

X-Achse bei einem Betriebsdruck von bis<br />

zu 6 bar. Bei der längeren X-Achse hat sich<br />

Aquamid nachträglich für ein zweites<br />

Klemm system entschieden, um eine höhere<br />

Steifigkeit zu erreichen. „Dass wir die zweite<br />

Klemme außerplanmäßig so schnell bekommen<br />

konnten, spricht für Hema“, sagt<br />

Schmid. Zudem mussten die Klemmen auf<br />

Kun denwunsch mehr Spielraum aufweisen,<br />

als die Originalsysteme. Denn die Bremsbacken<br />

dürfen die Leiste im geöffneten<br />

Zustand nicht berühren, da die Achsen von<br />

Hand bewegt werden und ein Schleifen<br />

störend wäre. „Auch diese zusätz liche Anforderung<br />

hat Hema mit Bravour gemeistert“,<br />

lobt Schmid.<br />

Faltenbälge nach Maß<br />

Neben dem Bediener müssen auch Maschinenteile,<br />

wie die Führungen der Z-Achse<br />

oder die Kugelgewindespindel während des<br />

Betriebs geschützt werden. Deswegen hat<br />

Aquamid an den Seiten der Simple-Hand<br />

zwei Kasten-Faltenbälge von Hema verbaut<br />

und im Hintergrund einen Jalousie-Faltenbalg<br />

als Schutzwand vor umherfliegenden<br />

Spänen. Dieser kann zur Reinigung einfach<br />

von Hand hochgeschoben werden. Darüber<br />

hinaus ist der Kunststoff hitzebeständig<br />

und nimmt keinen Schaden durch den<br />

schnellen Flug heißer Späne. Für Faltenbälge<br />

steht ein umfassendes Materialangebot<br />

an hochqualitativen Spezialgeweben zur<br />

Verfügung. Diese werden auf einer CNC-<br />

Maschine maßgenau plissiert und zugeschnitten.<br />

Intelligente Verbindungstechniken<br />

sichern dann den dauerhaften Verbund<br />

der Teile.<br />

Bei Aquamid steht die Kundenzufriedenheit<br />

an erster Stelle. „Wir halten, was wir versprechen<br />

und das erwarten wir auch von unseren<br />

Komponentenliefe ranten“, sagt Peter<br />

Schmid. Ihn überzeugte vor allem die absolute<br />

Termin- und Liefertreue des Experten<br />

für Maschinenschutzsysteme. „Selbst bei<br />

Sonderwünschen kam man uns sehr entgegen.<br />

Von daher würden wir jederzeit gerne<br />

wieder mit Hema zusammenarbeiten.“<br />

www.hema-group.com<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 63


LINEARTECHNIK<br />

Kleine verdrehsichere Linearaktuatoren<br />

Für bauraumintensive Anwendungen bietet das Unternehmen<br />

Koco Motion kleine Captive-Linearaktuatoren mit integrierter<br />

Verdrehsicherung an. Im<br />

Flanschmaß Nema 8 eignen sie<br />

sich zum direkten Einbau als<br />

elektrischer Verstellzylinder. Die<br />

Trapezspindeln bieten Spindelsteigungen<br />

von 0,3 bis 8 mm pro<br />

Umdrehung mit Vorschubkräften<br />

bis 40 N. Ein maximaler Verstellweg<br />

ist bis 10 mm möglich, wenn<br />

dieser durch einen Endanschlag<br />

begrenzt ist. Die Captive-Antriebe<br />

ermöglichen den rein elektrischen<br />

Antrieb. Durch die Schrittauflösung der Motoren von<br />

200 Vollschritten pro Umdrehung können mit entsprechenden<br />

Mikroschritt-Steuerungen Auflösungen des Verfahrweges im<br />

Mikrometer-Bereich erzielt werden. Anwendungen finden sich u. a.<br />

in der Automobilindustrie, in der Feinmechanik, z. B. feinfühlige<br />

Verstellungen für die Optik, oder in der Medizintechnik, z. B. für<br />

die Pipettierung. Bald soll es die Motoren auch für die Nema-Größen<br />

11, 14, 17, 23 und 34 geben.<br />

www.kocomotion.de<br />

Einbaufertige Komplett-Linearachsen<br />

Die Komplett-Linearachsen Ecomplete aus dem Hause Jenaer<br />

Antriebstechnik bestehen aus einer aufeinander abgestimmten<br />

Achsmechanik, Motor und Servoverstärker. Alle Achsen sind<br />

abgedeckt und eigensteif. Kugelschienenführungen bilden die<br />

Basis für hohe Genauigkeiten. Die Spindel ist mit einem Kugelgewindetrieb<br />

der Toleranzklasse ISO7 ausgestattet und die<br />

Spindelsteigungen können zwischen 5 und 16 mm gewählt<br />

werden. Zudem sind die Spindelachsen in mehreren Baugrößen<br />

für Vorschubkräfte von bis zu 3 500 N und Verfahrwege zwischen<br />

100 und 2 500 mm ausgelegt. Die Zahnriemenachsen bieten<br />

Vorschubkräfte bis 300 N und Hübe zwischen 100 und 6 000 mm.<br />

Die Aktuatoren weisen Maximalkräfte bis zu 200 N und Hübe<br />

zwischen 50 und 300 mm auf. Durch den Einsatz encoderkommutierter<br />

Synchronmotoren der Baureihe Ecostep sind die<br />

Ecomplete-Achsen für die Bewegung kleiner Massen mit einer<br />

hohen Dynamik und kurzen Anregelzeiten geeignet. Als Servoverstärker<br />

kann der Ecovario 114<br />

oder die Einplatinenlösung<br />

ECOMinidual verbaut werden.<br />

Beide Servoverstärkertypen<br />

können eine oder zwei Achsen<br />

ansteuern.<br />

www.jat-gmbh.de<br />

Teleskopschienen mit optimierten Anschlägen<br />

Das Unternehmen Rollon hat sein Angebot an Teleskopschienen durch Modelle mit optimierten<br />

Anschlägen ergänzt. Neben den Standard-DSS-Teleskopen und der synchronisierten Version gibt es<br />

nun auch DSS-Teleskope mit verstärkten Endanschlägen mit einem Dämpfungselement. Das sorgt<br />

für geringere Betriebsgeräusche und eine höhere Widerstandsfähigkeit am Hubende. Auch der<br />

kompakte Teleskop-Vollauszug DE hat die stärkeren und gedämpften Endstopper erhalten. Die<br />

Vollauszüge der Produktreihe DS bestehen aus zwei Führungsschienen, die in Kombination mit<br />

einem S-förmigen Zwischenelement den Vollhub realisieren. Bei der Teleskopschiene DSS 43 Syn<br />

werden die feste und die bewegliche Führungsschiene über ein Verzahnungssystem synchronisiert.<br />

Dadurch ist eine kontrollierte und gleichmäßige Bewegung aller beweglichen Elemente möglich.<br />

www.rollon.de<br />

Festgefahren in<br />

alter Technik?<br />

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neue Möglichkeiten<br />

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64 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


Kurzhub-Linearantrieb für bis zu 500 N<br />

Der neue elektrisch betriebene Linearantrieb von Ketterer ist kompakt und schnell.<br />

Bei einer Länge von 63 mm beträgt der Hub 40 mm, welche er in weniger als 100 ms<br />

zurücklegt. Die Standardausführung bietet Schubkräfte bis 500 N. Mit einer<br />

Reduzierung der Geschwindigkeit lassen sich auch höhere Kräfte realisieren. Der<br />

Antrieb eignet sich besonders für den Einsatz in<br />

der Automatisierungs- und Fördertechnik, wo<br />

Pneumatikzylinder bislang weit verbreitet sind.<br />

Anders als sie braucht der Kurzhub-Linearantrieb<br />

keine Dichtungs- und Drosselungstechnik, um<br />

gleichförmige Kolbengeschwindigkeiten zu<br />

erreichen. Geschwindigkeit und Kraft, mit der<br />

sich der Kolben bewegt, lassen sich präzise<br />

einstellen. Der Wirkungsgrad der verwendeten<br />

Energie ist höher als bei Pneumatik. Ein weiterer Vorteil des Antriebs ist die<br />

Technik, bei der die Rotationsbewegung des Motors durch eine glatte Welle in<br />

eine Linearbewegung umgesetzt wird. Das ermöglicht eine gute Abdichtung der<br />

Welle gegen den Motor.<br />

www.ketterer.de<br />

Servoantrieb bis 480 VAC für Linearmotoren<br />

Mit nur 1,1 kg Gewicht liefert der Servoregler Gold Oboe von Elmo Motion Control<br />

bis zu 5 700 W Nennleistung mit einer Regenerationsfähigkeit von 3 000 W. Mit<br />

Nennströmen bis 10 A und Versorgungsspannungen bis 480 V AC erreicht der<br />

Nano-Servoantrieb eine neue Dimension. Die Kommunikation erfolgt über<br />

EtherCAT- oder CANopen-Schnittstellen in Echtzeit und erlaubt somit einen<br />

problemlosen Mehrachsbetrieb. Der Servoregler entspricht darüber hinaus allen<br />

internationalen Standards in Bezug auf EMV und funktionale Sicherheit (STO).<br />

Geeignet ist der Regler für typische Anforderungen von<br />

Linearmotoren wie geschmeidige, genaue Abläufe mit<br />

kraftvollem Vorschub, kombiniert mit schnellen, dabei<br />

aber stabilen Beschleunigungs- und Abbremsbewegungen.<br />

Der Gold Oboe-Antrieb weist eine hohe Genauigkeit im<br />

Stromregler bei hohen Strömen und einen Dynamikbereich<br />

von 1/2 000 auf. Dabei bietet er eine schnelle Rückmeldung,<br />

eine große Bandbreite und einen Positionsregelkreis mit<br />

Abtastraten von 100 µs bei 480 VAC.<br />

www.elmomc.com<br />

Kugelumlaufsystem mit automatischer<br />

Schmiereinheit<br />

Das neue Kugelumlaufsystem HLG von Hepco Motion löst die Vorgängerversion<br />

LBG ab und ermöglicht Lastaufnahmen bis 180 kN sowie Geschwindigkeiten über<br />

1,5 m/s. Zudem weist es einen geräusch- und reibungsarmen Lauf auf. Eine<br />

besondere Funktion stellt die automatische Schmiereinheit dar. Durch spezielle<br />

Schmierkanäle und Schmierstoffbehälter kann der Laufwagen permanent mit<br />

Schmierstoff versorgt werden, aber auch eine Verbindung zur Zentralschmierung<br />

ist realisierbar. Zusätzlich bieten Dichtungen einen wirkungsvollen Schutz gegen<br />

Verunreinigungen. Abgerundet wird das System durch Klemmelemente, die das<br />

Feststellen der Laufwagen bei Handverstellung ermöglichen. Erhältlich ist das<br />

Kugelumlaufsystem in Schienengrößen von 5 bis 55 mm, mit Laufwagen in<br />

Flansch- bzw. Kompaktbauweise und langer bzw. kurzer Ausführung. Dies bietet<br />

eine hohe Flexibilität für zahlreiche<br />

Anwendungsanforderungen und<br />

Automatisierungsaufgaben.<br />

www.hepcomotion.com<br />

KUGELGEWINDETRIEBE<br />

Wir bewegen.<br />

Hannover 25. – 29. April <strong>2016</strong><br />

HANNOVER MESSE<br />

Halle 16 Stand E04<br />

www.hiwin.de<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 65<br />

HIWIN.indd 1 02.03.<strong>2016</strong> 11:44:37


LINEARTECHNIK<br />

Schmierfreie Linearführung für höhere<br />

Präzision beim Gleiten<br />

Schmutz, Kleberückstände oder Schlamm können den Lauf von<br />

Linearführungen beeinflussen. Um dem entgegenzuwirken, hat<br />

Igus die Drylin T-Linearführung als Heavy Duty-Version entwickelt.<br />

Sie ist auch mit einstellbarem Spiel erhältlich, um noch höhere<br />

Präzision bei Verstellungen selbst in schwierigen Umgebungen zu<br />

erreichen. Der Heavy Duty-Führungsschlitten TW-12-20 kann<br />

stufenlos im Lagerspiel verstellt werden. Da die Kunststoff-Gleitelemente<br />

aus dem selbstschmierenden Werkstoff Iglidur J<br />

unverlierbar im Schlitten integriert sind, kann dieser zur Montage<br />

von der Schiene abgezogen und wieder aufgeschoben werden.<br />

Darüber hinaus ist die Linearführung reibungs- und verschleißarm.<br />

Auch können sich keine Partikel am Schlitten festsetzen und den<br />

Lauf behindern, da auf jegliches Schmiermittel verzichtet werden<br />

kann. Sowohl die Schiene aus hartanodisiertem Aluminium als<br />

auch der Schlitten aus<br />

eloxiertem Aluminium mit<br />

Edelstahlabdeckung sind<br />

korrosionsbeständig. Zudem<br />

sorgt der Schlitten für eine<br />

leichte und robuste Linearführung.<br />

Sie ist stoßunempfindlich<br />

und kann Lasten bis 740 kg<br />

aufnehmen.<br />

www.igus.de<br />

Elektrozylinder für<br />

Schwerlastanwendungen<br />

Mit dem Schwerlastzylinder SLZ 63<br />

erweitert RK Rose+Krieger sein Produktportfolio<br />

um einen weiteren Elektrozylinder<br />

für hohe Druck- und Zuglasten.<br />

Er besitzt aufgrund des parallelen<br />

Anbaus des Motors ein ideales Einbau-<br />

Hub-Verhältnis. Seine max. Hublänge<br />

beträgt 1 000 mm, auf Wunsch sind auch<br />

bis zu 1 500 mm Hub möglich. Dank<br />

Nuten im Außenprofil und Anschlussmaßen nach DIN ISO 15552<br />

lässt sich der SLZ 63 in die unterschiedlichsten Anwendungen<br />

integrieren. Er erlaubt sowohl die Adaption von Standardzubehör<br />

der Baugröße 63 als auch die Kombination mit spezifischen<br />

Komponenten. Das Antriebskonzept des Linearantriebs ist frei<br />

wählbar. Je nach Applikation können Schritt-, Dreh- oder<br />

Servomotoren verwendet werden. Das Motorgehäuse kann je<br />

nach Einbausituation optional in 90 °-Schritten gedreht werden.<br />

In der Fastline-Variante mit Kugelgewindetrieb erreicht der<br />

Schwerlastzylinder eine Verfahrgeschwindigkeit bis 1 250 mm/s.<br />

Die Powerline-Version mit Kugelgewindetrieb und die Powerline-<br />

Ausführung mit Trapezgewindetrieb sind mit Druck- und<br />

Zugkräften bis 10 000 N bzw. 15 000 N belastbar.<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

Zahnriemen- und Spindelachsen mit<br />

hoher Leistungsdichte<br />

Linearachsen der Firma Hiwin ermöglichen eine zeitlich und<br />

örtlich exakte und schnelle Positionierung. Je nach Anwendung<br />

stehen unterschiedliche Linearachsen zur Verfügung: Riemenachsen<br />

für hohe Verfahrgeschwindigkeiten und lange Verfahrwege,<br />

Spindelachsen bei erhöhten Anforderungen an die Genauigkeit<br />

und Linearmotorachsen für höchste Anforderungen an Dynamik,<br />

Genauigkeit und Gleichlauf bei gleichzeitig minimalem<br />

Wartungsaufwand. Jetzt bietet das Unternehmen mit seinen<br />

neuen Positioniermodulen der Serien HM-S und HM-B seinen<br />

Anwendern erstmals Spindel- und Zahnriemenachsen, bei denen<br />

alle Kernkomponenten aus einem Hause stammen. Es mussten<br />

keine Standard-Katalogbauteile zu einer Achse zusammengefügt<br />

werden, denn als Hersteller aller wichtigen<br />

Komponenten konnten die Ingenieure die<br />

Bauteile direkt auf den Verwendungszweck<br />

hin entwickeln. Das Ergebnis sind<br />

Achsen mit einer hohen<br />

Leistungsdichte in einem neuen<br />

Design.<br />

www.hiwin.de<br />

Kompakte Lineartische für Präzision bei<br />

hohen Einsatzzyklen<br />

Das Unternehmen Physik Instrumente (PI) bringt eine neue<br />

Linearversteller-Serie mit wahlweise DC-Motor oder Schrittmotor<br />

auf den Markt. Die L-509 zeichnen sich durch ein kompaktes<br />

Design und eine Belastbarkeit bis 100 N aus. Die Lineartische sind<br />

für Stellwege von 26, 52 und 102 mm erhältlich. Mit Kreuzrollenführungen<br />

und Kugelumlaufspindel eignen sie sich für<br />

Anwendungen in Industrie und Forschung mit hohen Zyklenzahlen<br />

bei Geschwindigkeiten bis 20 mm/s. Das Grundprofil aus<br />

entspanntem Aluminium sorgt für hohe Stabilität. Ein hochauflösender<br />

integrierter Rotationsencoder übernimmt die Positionsmessung<br />

der Versionen mit DC-Getriebemotor. Versteller mit<br />

Schrittmotor sind optional mit einem hochauflösenden Linearencoder<br />

erhältlich. Angesteuert über den SMC Hydra Controller<br />

erreichen sie eine wiederholbare kleinste Schrittweiten von<br />

0,01 µm. Für die einachsige Ansteuerung eignen sich die Mercury<br />

Motion Controller C-863 für<br />

DC-Motoren und C-663 für<br />

Schrittmotoren. Eine DC-Motor-<br />

Steuerung von bis zu vier Achsen<br />

ist mit dem C-884 möglich.<br />

www.pi.de<br />

www.pmbearings.de • +49 (0)170-99 53 167<br />

Präzisions-Führungssysteme<br />

105261_Advertentie PMB-Bearings.indd 1PM Bearings GmbH.indd 1 15.06.2015 12-06-15 10:40:34 10:37<br />

66 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


Inline-Stellantrieb auch von Hand<br />

einfahrbar<br />

Einen besonders kleinen Linearstellantrieb, der bei Bedarf<br />

auch von Hand einzufahren ist, hat Warner Linear in<br />

Zusammenarbeit mit einem Hersteller von Rampen für<br />

Rollstuhltransporter entwickelt. Der sehr schmale I-Track-<br />

Stellantrieb hat eine lösbare Kupplung und lässt sich bei<br />

abgekoppeltem Motor mit einem Kraftaufwand von<br />

weniger als 3 kg einfahren. Bei unterbrochener Stromversorgung<br />

kann die Spindel des Antriebs freigegeben<br />

werden, d. h. bei einem Ausfall der Stromversorgung kann<br />

die Rampe schnell und mit min. Kraftaufwand von Hand<br />

eingefahren werden. Außerdem ist er mit einem Überlastschutz<br />

für den Motor ausgestattet, falls die Rampe blockiert.<br />

Der Stellantrieb ist auch für andere Anwendungen geeignet,<br />

bei denen es trotz knappen Einbauplatzes auf hohe<br />

Zuverlässigkeit ankommt. Schon die Standardausführung<br />

ist besonders stark abgedichtet, besteht aus korrosionsbeständigen<br />

Komponenten und ist bis 90 kg belastbar.<br />

www.warnerlinear.com<br />

Sensoren mit GMR-Technologie für T-Nut-Zylinder<br />

Der magnetische Zylindersensor MZT7 mit GMR-Technologie von<br />

Sick detektiert zuverlässig die Kolbenstellung in pneumatischen<br />

Antrieben. Der Sensor lässt sich direkt in alle Zylinder mit gängigen<br />

T-Nuten montieren – Adapter, die den Einsatz auf weiteren<br />

Zylindertypen ermöglichen, sind ebenfalls bei dem Unternehmen<br />

erhältlich. Charakteristisch für den Sensor ist das einfache<br />

Montageprinzip: Sensor in die Nut einsetzen und mit einer Viertelumdrehung<br />

sicher auf dem Zylinder fixieren. Der magnetische<br />

Zylindersensor findet immer festen Halt: Bei Direktmontage in der<br />

T-Nut kompensiert sein universelles Gehäusedesign die diversen<br />

Nutabmessungen verschiedenster Zylinderhersteller. Und für<br />

Zylinder ohne T-Nut – z. B. für Rund-, Zugstangen- und Profilstangenzylinder<br />

– steht ein Zubehörprogramm an Befestigungsadaptern zur Auswahl. Zu den Einsatzgebieten<br />

des Sensors zählen die Fabrikautomation, Montage- und Handling-Maschinen, Verpackungsmaschinen<br />

und die Elektronikfertigung.<br />

www.sick.de<br />

Elektrohubzylinder mit hoher Positioniergenauigkeit<br />

Die Elektrohubzylinder der PC-Serie von Rodriguez sind in drei Ausführungen erhältlich. Sie sind<br />

jeweils mit Kugelgewindetrieben ausgerüstet und bieten eine hohe Wiederholbarkeit und Positioniergenauigkeit<br />

sowie einen leichtgängigen und geräuscharmen Betrieb. Aufgrund der seitlichen Belastbarkeit,<br />

der hohen Leistungsdichte und der<br />

Schutzart IP 65 sind die Lösungen auch für<br />

hohe Lasten und anspruchsvolle Betriebsumgebungen,<br />

z. B. in der Bauwirtschaft,<br />

geeignet. Wer hydraulische und pneumatische<br />

Systeme durch elektrische Elektrohubzylinder<br />

ersetzt, profitiert somit von einer<br />

verbesserten Maschinenleistung. Nicht<br />

zuletzt wird auch die Umwelt geschont,<br />

denn Leckagen und der daraus folgende<br />

Austritt von Hydraulikflüssigkeiten können<br />

bei den elektrischen Komponenten gar<br />

nicht erst auftreten.<br />

www.rodriguez.de


BAUMA <strong>2016</strong> I MESSE<br />

Anwendungsoptimierte Wälzlager<br />

für Baumaschinen<br />

Das Unternehmen Koyo Deutschland,<br />

Vertriebsgesellschaft des japanischen<br />

Wälzlagerherstellers JTEKT Corporation,<br />

stellt Wälzlager vor, die für die besonderen<br />

Anforderungen in Baumaschinen<br />

optimiert wurden. Durch Kegelrollenlager<br />

mit optimierten Profilierungen der<br />

Kontaktgeometrie kann erfahrungsgemäß<br />

im Feld eine mehr als 3-fach höhere<br />

Lagerlebensdauer erreicht werden. Der<br />

Einsatz von hochreinen Stahlsorten für alle Wälzlagerbauarten ist<br />

inzwischen konzernweit als Standard umgesetzt; die dadurch<br />

erreichte Tragzahlerhöhung um 25 % gegenüber der DIN-ISO 281<br />

(entspricht einer doppelten Lebensdauer) wurde inzwischen von<br />

einer unabhängigen internationalen Klassifikationsgesellschaft<br />

zertifiziert.<br />

www.koyo.de<br />

Explosionsgeschützte Trommelmotoren<br />

für den Untertagebergbau<br />

Das Unternehmen Rulmeca<br />

präsentiert seine neuen explosionsgeschützten<br />

Trommelmotoren,<br />

die speziell für den<br />

Untertagebergbau entwickelt<br />

wurden. Gemeinsam mit dem<br />

IBExU Institut für Sicherheitstechnik<br />

und gemäß der Atex EU-Richtlinie 94/9/EC wurden diese<br />

Erzeugnisse entwickelt, erprobt und zertifiziert. Die Wahrung der<br />

grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen wird<br />

durch die Einhaltung der EN 60079-0:2012 und EN 600<br />

60079-1:2007 gewährleistet. Der Leistungsbereich reicht von<br />

55 bis 132 kW in einem Spannungsbereich von 400 bis 1 200 V.<br />

Der Rollendurchmesser beträgt dabei 800 mm und der Drehzahlbereich<br />

wurde für Geschwindigkeiten von 1.0 bis 4.5 m/sec<br />

entwickelt.<br />

www.rulmeca.com<br />

Geprüfte Resistenz gegen Umwelteinflüsse<br />

Das Unternehmen Wachendorff Automation entwickelt und fertigt in<br />

Deutschland u. a. industrie- und automotivrobuste Drehimpulsgeber<br />

(inkremental und absolut). Entwicklungsbegleitende Bauarttests<br />

sichern den Einsatz in vielen Industriezweigen und mobilen Arbeitsmaschinen<br />

selbst unter rauen und wechselhaften Umgebungsbedingungen.<br />

Mehr als 1 500 anwendungsspezifische Lösungen<br />

des Herstellers werden weltweit in Serie eingesetzt. Auf der<br />

Bauma <strong>2016</strong> präsentiert Wachendorff Drehgeber und<br />

Lösungen für die Ermittlung von Winkel, Weg, Drehzahl,<br />

Länge und Position. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf den<br />

Sensoren mit den Protokollen CANopen, SAE J1939, RS485.<br />

www.wachendorff-automation.de<br />

E I N L A D U N G<br />

Mittwoch, 13. April <strong>2016</strong><br />

8:00 bis 16:00 Uhr<br />

Jahrhunderthalle<br />

Pfaffenwiese 301<br />

65929 Frankfurt am Main<br />

Messtechnik Steuerungstechnik Regeltechnik Prozessleitsysteme Automatisierung<br />

Führende Fachfirmen der Branche präsentieren ihre Geräte und Systeme und zeigen neue Trends im<br />

Bereich der Automatisierung auf. Die Messe wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger die in ihren<br />

Unternehmen für die Automatisierung verantwortlich sind.<br />

Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme an den Fachvorträgen ist für die Besucher kostenlos.<br />

MEORGA GmbH<br />

Sportplatzstraße 27<br />

66809 Nalbach<br />

Tel. 06838 / 8960035<br />

Fax 06838 / 983292<br />

www.meorga.de<br />

info@meorga.de<br />

Meorga.indd 1 11.02.<strong>2016</strong> 11:53:36<br />

68 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


Messsystem für die Hubmessung in<br />

Hydraulikzylindern<br />

Das Messsystem SGH10 von Siko verfolgt einen anderen Ansatz<br />

als Messsysteme auf magnetostriktiver, induktiver oder<br />

hallbasierter Technologie. So wird zur Erfassung des Hubs<br />

eine Seilzugmechanik eingesetzt, welche im Zylinder verbaut<br />

ist. Das Seil der Seilzugmechanik wird in den Kolbenkopf<br />

eingehängt. Fährt der Zylinder aus, wird das auf einer<br />

Seiltrommel aufgewickelte Seil ausgezogen. Die hierdurch<br />

entstehende Rotation wird von der Sensorelektronik<br />

berührungslos erfasst und in einen linearen Weg umgerechnet.<br />

Somit ist eine genaue und absolute Positionserfassung des<br />

Zylinders möglich. Die zur Erkennung der Rotation eingesetzten<br />

Magnete werden durch die druckfeste Grundplatte des SGH10<br />

von der Elektronik abgetastet. Zudem ist bei dem Hubmesssystem<br />

lediglich ein kleines Gewinde im Kolben notwendig,<br />

um das Seil einzuhängen. Das System kann auch in Teleskopzylindern<br />

zum Einsatz kommen. Somit bietet es Konstrukteuren<br />

neue Möglichkeiten bei der Entwicklung zukunftsweisender<br />

Assistenzsystemen und Zusatzfunktionen in mobilen<br />

Maschinen.<br />

www.siko.de<br />

Drehverbindungen für große<br />

Dimensionen<br />

Drehverbindungen von Rodriguez eignen sich für Baumaschinen,<br />

bei denen große Lagerdurchmesser erforderlich sind. Sie nehmen<br />

radiale, axiale und Kippmomentbelastungen mit einer Lagerstelle<br />

sicher auf. So lassen sich Lagerungen mit Radial- und Axiallager-<br />

Kombinationen häufig in nur einer Lagerstelle realisieren, was<br />

Höheres Anfahr-<br />

Drehmoment für<br />

mehr Zugkraft<br />

Mit dem Radialkolbenmotor<br />

MCR-T der Baugröße zehn<br />

erweitert das Unternehmen<br />

Bosch Rexroth seine Bandbreite<br />

an Direktantrieben für<br />

Kompakt-Raupenlader und<br />

andere Kettenfahrzeuge nach<br />

oben. Die neu konstruierte<br />

Einheit ist ca. 20 % kürzer als<br />

marktübliche Radialkolbenmotoren<br />

und bietet ein um<br />

10 % höheres Anfahr-Drehmoment<br />

für mehr Zugkraft.<br />

Für eine bessere Effizienz auf<br />

längeren Strecken ermöglichen<br />

die MCR-T-Einheiten<br />

auch bei sehr niedrigen<br />

Drehzahlen des Verbrennungsmotors<br />

hohe Fahrgeschwindigkeiten.<br />

Durch die kompakten<br />

Baumaße fügt sich der Motor<br />

komplett in die Spurbreite des<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

• Getriebe<br />

• Sonderlösungen<br />

• Knowhow und<br />

• hohe Qualität<br />

wie Sie es bereits von uns seit<br />

über 50 Jahren gewohnt sind.<br />

den Aufwand für eine Anschlusskonstruktion und den Einbau der<br />

Lager verringert. Die Drehverbindungen sind sowohl in kleinen<br />

als auch in besonders großen Lagerdurchmessern erhältlich. Dazu<br />

liefert der Hersteller auch Zahnkränze und kundenangepasste<br />

Lösungen. Die Großwälzlager mit einem Außendurchmesser bis<br />

6 100 mm eignen sich für schwierige Umgebungsbedingungen,<br />

besonders hohe Lastverhältnisse, spezielle Dreheigenschaften<br />

und hohe Anforderungen an die Gebrauchsdauer. Regulär<br />

verfügbar sind Großwälzlager mit Innen- oder Außenverzahnung<br />

bis Modul 30, geschliffene Verzahnungen, Zahnriemen und<br />

weitere Sonderverzahnungen sind auf Anfrage erhältlich.<br />

www.rodriguez.de<br />

Kettenantriebs kompakter<br />

Lader ein. Dazu war eine<br />

Verkürzung der Baulänge um<br />

ein Fünftel notwendig,<br />

weshalb die Entwickler die<br />

ausfallsichere Lamellen-<br />

Haltebremse in das Motorgehäuse<br />

integriert haben. Der<br />

hohe mechanische Wirkungsgrad<br />

der neuen Baureihe zeigt<br />

sich auch bei dem um 10 %<br />

verbesserten Startdrehmoment.<br />

Darüber hinaus<br />

kann der MCR-T durch eine<br />

verbesserte Lastverteilung<br />

höhere Radialkräfte<br />

aufnehmen. Die optimierte<br />

Position der Triebwelle<br />

ermöglicht zudem den Einsatz<br />

eines einfacheren Ritzels im<br />

Vergleich zu herkömmlichen<br />

Radialkolbenmotoren.<br />

Größere, durch Gehäuseöl<br />

gespülte Lager erreichen eine<br />

um bis zu 30 % höhere<br />

Lebensdauer.<br />

www.boschrexroth.de<br />

Rögelberg-Kegelstirnradgetriebe<br />

für Schneefräsen.<br />

Wir stellen aus! 11. - 17. April <strong>2016</strong>:<br />

BAUMA in München<br />

Halle A4 • Stand-Nr. 112<br />

Rögelberg Getriebe<br />

GmbH & Co. KG<br />

Am Rögelberg 10<br />

D-49716 Meppen<br />

Telefon: +49 (0) 59 32 /5 07-0<br />

Telefax: +49 (0) 59 32 /5 07-101<br />

info@roegelberg-getriebe.de<br />

www.roegelberg-getriebe.de<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 69<br />

Rögelberg.indd 1 08.03.<strong>2016</strong> 13:32:40


BAUMA <strong>2016</strong> I MESSE<br />

Wartungsfreie Gleitlager für<br />

Baumaschinen<br />

Zu den selbstschmierenden Gleitlagern für Baumaschinen von<br />

Oiles zählen z. B. die Bronze-Gleitlager 500SP5, die Sinterlayer-<br />

Stahllager 2 000 und die geräuschdämmenden Gleit- und Distanzscheiben<br />

aus Spezial-Polyamid vom Typ 83-30. Die Bronzelager<br />

Hohe Sicherheit durch berührungslose<br />

Schaltpunktauslösung<br />

Der Volumenstrom-Detektor der Typenreihe FD von Bucher<br />

Hydraulics detektiert einen festgelegten Volumenstrom für<br />

unterschiedliche Überwachungsfunktionen und hilft, die Sicherheitsanforderungen<br />

nach EN ISO 13849 zu erfüllen. Typischerweise<br />

kommt der Detektor in Anwendungen zum Einsatz, bei<br />

denen mehrere parallele Verbraucher gemeinsam von einer<br />

Druckquelle versorgt werden. Der Detektor zeichnet sich durch<br />

eine zuverlässige Schaltpunktauslösung auch bei unterschiedlichen<br />

Temperaturen sowie Wartungsfreiheit und eine lange<br />

Lebensdauer aus. Hysterese und Druckverluste<br />

sind dabei gering. Der Betriebsdruck beträgt<br />

420 bar, die Schaltpunktauslösung erfolgt<br />

berührungslos, was die Sicherheit für<br />

Personal und Güter erhöht.<br />

www.bucherhydraulics.com<br />

Lager mit höherer Zuverlässigkeit<br />

gibt es als Buchsen, Flanschbuchsen, Platten und Scheiben. Sie<br />

verfügen über integrierte Festschmierstoff-Reservoirs und eignen<br />

sich für rotative und oszillierende Low-Speed-Anwendungen mit<br />

hohen Druckbelastungen. Die Sinterlayer-Stahllager sind im<br />

dynamischen Trockenbetrieb etwas geringer mechanisch belastbar,<br />

dafür aber für höhere Geschwindigkeiten geeignet. Sie haben eine<br />

hochverschleißfeste Gleitschicht aus Sintermetall, in dessen<br />

feinporiges Gefüge ein Festschmierstoff und ein unter Vakuum<br />

appliziertes Öl eingelagert sind. Die Gleit- und Distanzscheiben<br />

sind im Spritzguss gefertigte Polyamidlager. Sie verfügen über<br />

eingebettete Füllstoffe, z. B. PTFE. Verschließfest sind sie auch in<br />

aggressiven Umgebungen.<br />

www.oiles.de<br />

Das „Encompass Field Performance Programme“ von SKF soll bei<br />

der Entscheidung helfen, welche Lager sich für bestimmte Anwendungen<br />

und Umgebungen eignen. Wichtigster Bestandteil ist das<br />

Generalized Bearing Life Model: Es differenziert zwischen Oberflächen-<br />

und Ermüdungsschäden für mehr Informationen über die<br />

Lebensdauer von Lagern und berücksichtigt Schlüsselparameter zur<br />

Leistungsverbesserung. Das Explorer-Pendelrollenlager kann durch<br />

die Optimierung von Oberflächenbeschaffenheit und Wärmebehandlung<br />

auch in verschmutzten oder unzureichend geschmierten<br />

Umgebungen eine doppelt so lange Gebrauchsdauer erreichen wie<br />

die SKF Explorer-Lager. Die Explorer Stahl/Stahl-Gleitlager weisen<br />

eine 50 % höhere dynamische Tragzahl auf und sind sogar in<br />

Anwendungen mit mäßiger Verunreinigung langlebiger als<br />

regelmäßig nachgeschmierte konventionelle Lager.<br />

www.skf.de<br />

Neues Gehäuse-Design<br />

erleichtert Montage<br />

Die Gehäuseeinheiten der Revolvo Quick-Fit-Serie aus dem Hause<br />

Timken erleichtern den Einbau bei Anwendungen mit begrenztem<br />

Zugang. Die Zylinderrollenlager-Gehäuseeinheit ist gewinkelt geteilt<br />

und kann so bei der Montage unter der Welle durchgeschoben<br />

werden. Das reduziert die Montagezeiten deutlich, in manchen<br />

Fällen kann die Montage sogar von nur einer Person ausgeführt<br />

werden. Für eine schnelle Sichtprüfung zur Kontrolle oder bei der<br />

Wartung lassen sich die Lagerträgerdeckel und Gehäusehälften<br />

einfach abnehmen. Sieben verschiedene konzentrische Dichtungsvarianten<br />

erlauben darüber hinaus hohe Anlagenleistungen unter<br />

unterschied lichen Anwendungsbedingungen – auch in sehr rauen<br />

Umgebungen. Alle Serien der bis auf die Welle geteilten<br />

Gehäuseeinheiten ermöglichen die Montage<br />

um die Welle herum, ohne dass ein Zugang zu<br />

den Wellen-Enden benötigt wird. Zum<br />

Einsatz kommen die Einheiten z. B. in<br />

Lüftern, Förderbändern, Brechern<br />

oder Schiffsantriebswellen.<br />

www.timken.com<br />

Cloud-Lösung für die Baubranche<br />

Das Unternehmen Sensor-<br />

Technik Wiedemann (STW)<br />

präsentiert seine STW-Cloud<br />

für die Baubranche. Neben<br />

Lösungen für die Automatisierung<br />

mit Displays,<br />

Steuerungen, Messtechnik<br />

und für die Elektrifizierung, die auch E-Mobility bei Baumaschinen<br />

adressiert, bietet STW für die Verbindung von Maschine zu<br />

Maschine und in die Cloud On-Board-Module. Die TC3G erfasst<br />

relevante Daten über CANbus, WLAN oder Bluetooth 4.0, speichert<br />

diese, versieht sie mit Zeit- und Positionsstempel, kann sie vorverarbeiten<br />

und sicher in die Cloud schicken. Die Parametrisierung<br />

der aufzuzeichnenden Signale erfolgt dynamisch, skalierbar und<br />

stets anpassbar durch eine in der Cloud integrierte Web-Applikation.<br />

Die Konfiguration kann sowohl online als auch offline erfolgen.<br />

Sind die Daten in der Datenbank des Cloud-Servers gespeichert,<br />

ermöglicht die Cloud die Auswertung, Darstellung und Zugriffsverwaltung<br />

oder die Weiterleitung sowie die horizontale und<br />

vertikale Integration in Prozesslandschaften und -abläufe.<br />

www.sensor-technik.de<br />

70 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


NACHGEFRAGT<br />

I VERNETZTE ANTRIEBSTECHNIK<br />

Was bedeutet Vernetzung für<br />

die Antriebstechnik?<br />

„Was neu ist, ist die inzwischen sehr hohe Intelligenz und Eigenständigkeit vernetzter Antriebssysteme. Sie<br />

macht es möglich, im Netz nun überall verfügbare Daten auch dezentral komplex zu verarbeiten. Der Antrieb<br />

kann zum Beispiel autark in einem Anlagensegment reagieren, indem er Ablaufsteuerungen ausführt, mit<br />

Lagerückführung höchst präzise positioniert, Prozessgrößen ausregelt und sogar Störungen selbstständig<br />

beseitigt. Dezentrale Frequenzumrichter mit integrierter SPS erlauben generell eine besonders effiziente<br />

Umsetzung von Technologiefunktionen und Diagnostik, sie arbeiten sehr schnell und ermöglichen einfachere,<br />

kostengünstigere Anlagendesigns. Es gibt außerdem auch ohne Daten zum Beispiel von externer Sensorik völlig<br />

neue Möglichkeiten: Funktionen wie Condition Monitoring und Predictive Maintenance lassen sich in einem<br />

modernen Frequenzumrichter oft durch Software umsetzen – Komponenten wie Temperaturfühler oder<br />

Ölsensoren braucht man dafür nicht mehr unbedingt.“<br />

Dr. Omar Sadi,<br />

Geschäftsführer Technik, Nord Drivesystems, Bargteheide<br />

„Bei der Vernetzung in der Antriebstechnik sehe ich unter anderem<br />

zwei Ansätze für die Überwachung und Analyse: Über eine<br />

standardisierte, gesicherte Verbindung wie z. B. OPC UA kann direkt<br />

auf Zustandsdaten des Antriebs zugegriffen werden. Das könnte z. B.<br />

genutzt werden, um über eine Auswertung des Drehmomentes den<br />

Fertigungsprozess zu überwachen. Vorteil ist, dass mit OPC UA<br />

gesichert Daten übertragen werden können, ohne dass alle Schichten<br />

der Automatisierungspyramide davon betroffen sind. Dementsprechend<br />

müssen keine weiteren Interfaces berücksichtigt werden, was<br />

die Kommunikation stark vereinfacht. Andererseits können über<br />

entsprechende Schnittstellen antriebsinterne Messwerte kontinuierlich<br />

in der Cloud gespeichert werden, so wie z. B. ein Speicheroszilloskop<br />

zunächst alle Signale abtastet und zwischenspeichert. Erst mit dem Erreichen<br />

einer Triggerbedingung wird von dem Oszilloskop ein Verlauf – der oft schon vor<br />

dem Triggerzeitpunkt einsetzt – dargestellt. Übertragen auf die in der Cloud<br />

gespeicherten Daten können dadurch für die Auswertung sogar erst nachträglich<br />

Triggerbedingungen formuliert werden, was nicht nur in der Antriebstechnik<br />

völlig neue Analysemöglichkeiten erlaubt.“<br />

Prof. Dr. Jens Onno Krah,<br />

Entwicklung und Produktmanagement Antriebstechnik,<br />

Beckhoff Automation, Verl<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 71


Schon alles<br />

vernetzt<br />

Komplettpaket für Handlingeinheiten<br />

bietet Maschinenbauern<br />

wirtschaftliche Lösung<br />

Frank Kästner, Susanne Aufmuth<br />

Kartons, Flaschen, Kunststoffteile,<br />

Lebensmittel – unzählige Produkte<br />

müssen in modernen Produktionsanlagen<br />

zum Weitertransport in<br />

Paletten und Behälter gestapelt<br />

werden. Am einfachsten geht das<br />

automatisiert. Ist aber nun in<br />

einer bestehenden Anlage kein<br />

auto matisches Handling integriert,<br />

ist dies auch kein Problem.<br />

B<br />

aumüller hat es sich mit seinem Komplettpaket<br />

für Handlingsysteme zum<br />

Ziel gesetzt, eine optionale und nachrüstbare<br />

Vorrichtung für Kunststoffmaschinen,<br />

Verpackungsmaschinen, die Lebensmittelherstellung<br />

und die Intralogistik zu ermöglichen.<br />

Das Bestücken mit Halbzeugen und<br />

die Entnahme von Produkten geht mit dem<br />

3-Achs-Handlingsystem schnell und einfach.<br />

Besonderer Vorteil: die intuitive Visualisierung<br />

bei der die Entwickler von Anfang<br />

an alle Nutzergruppen vom Programmierer<br />

bis zum Maschinenführer berücksichtigt<br />

haben. Damit ist die Bedienung und Parametrierung<br />

selbst für Nicht-Techniker kein<br />

Problem.<br />

Alles aus einer Hand<br />

Das Komplettpaket des Nürnberger Automatisierungsspezialisten<br />

besteht aus der<br />

Steuerungshardware sowie der kompletten<br />

Software und Visualisierung, Servoumrichtern<br />

und Servomotoren. Mit der umfangreichen<br />

Softwarebibliothek bekommt der<br />

Maschinenbauer eine Handlingeinheit mit<br />

zahlreichen Funktionen nur durch Parametrieren/geringstem<br />

Aufwand. Das komplette<br />

System kann er entweder bereits bei der Entwicklung<br />

in die Maschine integrieren, oder<br />

aber einfach nachrüsten. Dabei hat er die<br />

Wahl, das System über die übergeordnete<br />

Maschinensteuerung oder als komplett autarke<br />

Einheit zu betreiben. Dies wird durch die<br />

genormte digitale Euromap 67 Schnittstelle<br />

möglich, über die die Handlingeinheit mit<br />

der Produktionsmaschine verbunden werden<br />

kann. Nachfolger der Euromap 67 wird die<br />

Euromap 77 sein, die als Schnittstelle alle<br />

Voraussetzung für Industrie 4.0 bietet.<br />

Die Hauptsteuerung der Anlage kann dann<br />

über einen Netzwerkanschluss auf die Visualisierung<br />

der Einheit zugreifen. So kann der<br />

Bediener das Handling bequem am Hauptterminal<br />

bedienen. Da bei allen Funktionalitäten<br />

die üblichen Programmiernormen<br />

berücksichtigt wurden, spielt es dabei außerdem<br />

keine Rolle, von welchem Hersteller die<br />

übergeordnete Steuerung ist. Eine digitale<br />

Schnittstelle ermöglicht dazu noch die Kommunikation<br />

mit externen Teilnehmern. So<br />

erfährt z. B. das Förderband, wann die Palette<br />

voll ist und weitertransportiert werden muss.<br />

Wo außerdem kein Platz im Schaltschrank<br />

mehr ist, oder auf einen Schaltschrank komplett<br />

verzichtet werden soll, kann das Handlingsystem<br />

mit den dezentralen Antrieben<br />

b maXX 2 500 ausgestattet werden.<br />

sagt Entwickler Frank Kästner. „Aus Erfahrung<br />

wissen wir, dass nicht nur erfahrenes<br />

Technikpersonal mit unserer Visualisierung<br />

zurechtkommen muss. Maschinenführer<br />

haben in einigen Fällen keine technische<br />

Ausbildung und müssen sich nur mit einer<br />

kurzen Einweisung zufriedengeben.“ Darum<br />

nahmen die Baumüller-Entwickler das Wort<br />

Visualisierung mal ganz genau und haben<br />

die Bedienwege in klarem und optisch ansprechendem<br />

Design visuell abgebildet.<br />

Dadurch geht das Bedienen und Parametrieren<br />

auf dem Touch-Display ohne lästiges<br />

Suchen und langwierige Einarbeitung ganz<br />

einfach von der Hand. Und weil heute auch<br />

alles mobil gehen muss, kann der Anwender<br />

die Maschine auch auf seinem Tablet oder<br />

Smartphone bedienen. Das wurde durch die<br />

Programmierung im webfähigen HTML-<br />

Frank Kästner ist Applikationsingenieur bei der<br />

der Baumüller Nürnberg GmbH in Nürnberg<br />

Susanne Aufmuth ist Pressesprecherin bei der<br />

Baumüller Nürnberg GmbH in Nürnberg<br />

Visualisierung mal wörtlich<br />

Das Beste am neuen Komplettsystem ist die<br />

Visualisierung. „Wir haben uns hier in die<br />

verschiedenen Anwender hineinversetzt“<br />

01 Die gesamte Software für eine<br />

Handlingeinheit wird mit Bibliotheksbausteinen<br />

realisiert<br />

72 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


SPECIAL I VERNETZTE ANTRIEBSTECHNIK<br />

02 Im Schrittketteneditor werden Schrittketten geladen und<br />

die jeweiligen Schritte einzeln bearbeitet<br />

03 Im Handmodus werden manuell Zielpositionen im<br />

3-D-Raum gezielt angefahren<br />

Code und den vorinstallierten SCADA-Server<br />

im Touchdisplay möglich. Um Rüstzeit zu<br />

sparen, kann an einem Display die Anlage gesteuert<br />

werden, während an einem anderen<br />

die nächste Schrittkette bereits vorbereitet<br />

wird. Weil die Handlingeinheit möglichst<br />

flexibel einsetzbar sein soll, haben sich die<br />

Entwickler außerdem entschieden, dass die<br />

Sequenzen des Handlings direkt in der Visualisierung<br />

und ohne Eingriff in die Maschinensoftware<br />

eingegeben werden. Damit eignet<br />

sich das System zur Erweiterung jeder<br />

beliebigen Maschine.<br />

Innerhalb der Visualisierung stehen vier<br />

verschiedene Nutzergruppen zur Verfügung,<br />

die über spezifische Zugriffsrechte verfügen.<br />

Der Betreiber kann seine Mitarbeiter somit<br />

je nach Kompetenz und Berechtigung den<br />

verschiedenen Benutzergruppen „Bediener“,<br />

„Produktionsleiter“, „Service“ und „Administrator“<br />

zuteilen.<br />

Optimale Wege<br />

Mit der übersichtlichen Visualisierung fallen<br />

die Eingabe des Greiferwegs und die<br />

Fest legung von Toleranz- und Sperrbereichen<br />

ganz leicht. Auf der mehrsprachigen<br />

Benutzer oberfläche kann der Anwender individuelle<br />

Schrittketten erstellen und so die<br />

Entnahmeposition, den Weg und die Ablageposition<br />

festlegen. Die Bewegungen werden<br />

hier mit Coordinated Motion Bausteinen<br />

realisiert, was ein freies Verfahren aller drei<br />

Achsen im Raum sowie ein Verketten von<br />

Bewegungen ermöglicht. So werden ruckfreie,<br />

kontinuierliche Bewegungsabläufe<br />

möglich, die hohe Geschwindigkeiten zulassen<br />

und die Mechanik schonen. Außerdem<br />

können durch die freie Programmierung im<br />

Raum die optimalen Wege ohne Verzögerungen<br />

und Umwege gefahren werden. Um möglichst<br />

viel Zeit zu sparen, findet der Anwender<br />

im Werkzeugkasten häufige Aktionen, wie<br />

z. B. „Schritt löschen“, „Leer-Schritt einfügen“,<br />

„Schrittbereich kopieren“, etc., die er direkt<br />

aufrufen kann. Neue Schrittketten kann er<br />

sogar während des laufenden Betriebs erstellen,<br />

so gibt es bei Umstellungen auch<br />

keine Verzögerungen in der Produktion. Die<br />

einzelnen Schritte in einer Schrittkette können<br />

von einem Watchdog beobachtet werden,<br />

so dass die Schrittkette bei einem Fehler<br />

sofort stoppt und eine Fehlermeldung gegeben<br />

wird.<br />

Der Gegencheck<br />

Nach Erstellung der Schrittkette prüft das<br />

System in einem automatischen Check die<br />

Konsistenz der Eingabedaten z. B. bezüglich<br />

Reihenfolge oder Geschwindigkeit. Die<br />

fertigen Schrittketten kann der Anwender<br />

dann in einem Filesystem speichern, das<br />

auch Templates enthält. Diese Templates<br />

erleichtern besonders am Anfang den Einstieg<br />

in die Programmierung. Außerdem<br />

kann ein Sperrbereich definiert werden,<br />

spezielle Softwarebausteine für Kollissionsschutz<br />

verhindern dann, dass der Sperrbereich<br />

im Verfahrweg des Greifers liegt.<br />

Damit die Einheit auch wirklich flexibel<br />

in vielen Bereichen eingesetzt werden<br />

kann, hat der Anwender die Möglichkeit,<br />

die Maße des Greifers individuell festzulegen.<br />

So kann der Greifer genutzt werden,<br />

der sich für die Applikation am besten eignet.<br />

Positionen können dann sowohl über<br />

x/y/z-Koordinaten angegeben werden als<br />

auch über eine bereits voreingestellte Auswahl.<br />

Außerdem können die drei Achsen<br />

einzeln verfahren werden, so dass Positionen<br />

einfach angefahren und dann fixiert<br />

werden können. Dank der Palettierfunktion<br />

im Schrittketteneditor müssen pro Palettentyp<br />

nur die Start-Position und dann einfach<br />

die Rasterung und die Maße der Palette eingegeben<br />

werden. Das System errechnet dann<br />

selbständig die übrigen Ablagepositionen.<br />

Besonders praktisch: Paletten können unabhängig<br />

von Schrittketten parametriert<br />

werden, so kann der Betreiber problemlos<br />

verschiedene Paletten für einen Ablauf verwenden.<br />

Der Name der Palette gibt dem System<br />

die Information, welche Ablageposition<br />

angefahren werden muss. Sogar schräg stehende<br />

Paletten können einwandfrei und<br />

ohne großen Aufwand beladen werden. Es<br />

muss nur die Neigung angegeben werden,<br />

das System passt die Ablagepositionen dann<br />

selbständig an.<br />

Fehler aufspüren<br />

Und taucht doch mal ein Problem auf, dann<br />

verfügt das Handlingsystem über eine praktische<br />

Alarmverwaltung und Diagnose. Über<br />

eine Analyse des EtherCAT-Systems und der<br />

digitalen I/O-Signale können automatisiert<br />

Zustände, wie z. B. Leitungsbrüche, Fehler<br />

im Antrieb oder auch einfach nur die Aktualität<br />

der Firmware ermittelt werden. Damit<br />

werden Serviceeingriffe deutlich beschleunigt<br />

und Kosten gespart. Zu Test und Diagnosezwecken<br />

kann die Handlingeinheit<br />

außerdem im Einzelschrittbetrieb gefahren<br />

werden.<br />

Ein intuitives System<br />

Mit dem Komplettpaket für Handlingeinheiten<br />

bietet Baumüller dem Maschinenbauer<br />

eine zeitsparende und wirtschaftliche Lösung<br />

zur Integration in neue und Bestandsmaschinen.<br />

Vom Motor bis zur Visualisierung<br />

deckt das Paket alles ab. Der Anwender<br />

erhält ein System, mit dem er die Effizienz<br />

seiner Produktion steigern kann. Durch die<br />

Softwarebibliotheken und die besonders<br />

nutzerfreundliche Visualisierung brauchen<br />

Maschinenbauer kein Programmier-Knowhow<br />

und Anwender kein tiefgreifendes Verständnis<br />

der Technik. Dadurch, dass schon<br />

bei der Entwicklung an alle Nutzergruppen<br />

gedacht wurde, ist ein intuitives System mit<br />

automatischen Diagnose- und Kontrollfunktionalitäten<br />

entstanden, das Zeit und<br />

Geld bei der Inbetriebnahme, bei der Bedienung<br />

und im Servicefall spart.<br />

www.baumueller.de<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 73


VERNETZTE ANTRIEBSTECHNIK I SPECIAL<br />

Flexibilität durch Kommunikation<br />

Performante Servoregler bilden wichtigen Baustein im Vernetzungskonzept<br />

Andreas Kling<br />

Die immer kürzeren Innovationszyklen<br />

innerhalb der Produktionstechnik<br />

lassen Ingenieure nach<br />

innovativen Lösungen suchen. Der<br />

sicher wichtigste Wandel baut auf<br />

der zunehmenden Durchdringung<br />

von Fabriken durch das Internet<br />

auf. Dies bringt einerseits wichtige<br />

Kostenvorteile, es können aber<br />

auch Funktionen realisiert werden,<br />

die ohne Vernetzung nicht<br />

denkbar sind.<br />

Dipl.-Ing. Andreas Kling ist Produktmanager<br />

Control Systems bei der LTI Motion GmbH<br />

in Lahnau<br />

Produktionsmaschinen haben immer etwas<br />

mit Maschinensteuerung und Bewegung<br />

zu tun. Bewegung innerhalb von Maschinen<br />

kann auf vielfältige Weise erzeugt werden –<br />

von pneumatischen oder hydraulischen<br />

Systemen, aber auch von elektrischer Antriebstechnik.<br />

In vielen Fällen bietet die<br />

elektrische Antriebstechnik nicht nur eine<br />

leicht an die Produktionsprozesse anpassbare,<br />

sondern auch eine wirtschaftliche und<br />

energie effiziente Lösung.<br />

Die Automations- und Antriebslösung bilden<br />

heute in Maschinen eine stark verzahn te<br />

Einheit, die maßgeblich am Nutzen für den<br />

Betreiber beteiligt ist. Die fortschreitende<br />

Vernetzung durch Internettechnologien bildet<br />

heute die Grundlage, um durch alle Ebenen<br />

der Vernetzung, bis zu einem beliebigen<br />

Aktor innerhalb einer Produktions maschine,<br />

durchzugreifen. Auch moderne elektrische<br />

Antriebssysteme spielen hier eine entscheidende<br />

Rolle. Flexibilität, Qualität und Effizienz<br />

von Produktionsabläufen lassen sich<br />

immens steigern, wenn die in Produktionsmaschinen<br />

eingesetzte Antriebs lösung in<br />

der Lage ist, nicht nur ihre Hauptaufgabe,<br />

die präzise Regelung von Bewegungen<br />

zu beherrschen, sondern auch mit überlagerten<br />

Systemen einfach und flexibel zu<br />

kommunizieren.<br />

Antriebe im Griff<br />

Die Vernetzung und das optimierte Zusammenspiel<br />

aller Komponenten auf Maschinenebene<br />

ermöglicht, dass Produktum stellungen<br />

automatisiert und schnell über eine<br />

Leitebene gesteuert durchgeführt werden<br />

können. Standardisierte Ethernet-Kommunikation<br />

bildet auf dieser Prozessebene die<br />

Basis. Über den Status jedes einzelnen Antriebs<br />

reglers und anstehende Warnungen<br />

durch Überschreitung konfigurierbarer<br />

Schwel len wird die übergeordnete Maschinensteuerung<br />

sofort informiert und kann<br />

somit den Betrieb und die Ausnutzung der<br />

Maschine optimal steuern.<br />

Antriebe unterstützen viele unterschiedliche<br />

Ethernet-basierte Schnittstellen oder<br />

Pro tokolle, z. B. Sercos, Profinet und Ether-<br />

CAT. Die angebotenen Sensor/Aktor-Netzwerksysteme<br />

weisen sehr unterschiedliche<br />

Merkmale auf und sind in der Regel untereinander<br />

nicht kompatibel. Für die Auswahl<br />

des Vernetzungskonzeptes gibt es unterschiedliche<br />

Gründe und oft legt die Entscheidung<br />

des Maschinenbauers für eine<br />

bestimm te Steuerungsmarke auch zwingend<br />

das zu verwendende Bussystem fest.<br />

Unabhängig davon bieten moderne Antriebssysteme,<br />

wie die performante Servo-<br />

74 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


SPECIAL I VERNETZTE ANTRIEBSTECHNIK<br />

System One CM<br />

und Visualisierungslösung<br />

regler-Baureihe Servo One von LTI Motion<br />

immer eine Ethernet-gestützte Kommunikationsmöglichkeit<br />

zum standardisierten<br />

Zugriff auf die Geräteinformationen und<br />

-funktionen. Standard-Ethernet-Kommunikation<br />

zur Konfiguration, Überwachung,<br />

Diagnose und Fernwartung wird durch fast<br />

alle Ethernet-basierten Feldbussysteme<br />

getunnelt. Dies bietet den Vorteil, dass einmal<br />

verfügbare Geräteinformationen unabhängig<br />

vom Feldbussystem einer überlagerten<br />

Liniensteuerung oder in einem<br />

Fernwartungssystem verwendet werden<br />

können.<br />

Kommunikation ohne Grenzen<br />

Auch in der Systemkomponente Antriebsregler<br />

reicht es heute nicht mehr aus, nur<br />

die zur Übertragung der Ansteuersignale<br />

notwendigen Schnittstellen und Funktionen<br />

zu unterstützen. Die Einbindung in Ethernet-<br />

basierte Kommunikationsnetz werke<br />

vereinfacht die Handhabung für den Maschinenbauer<br />

und steigert die Flexibi lität<br />

des Maschinenbetreibers. Mit der Baureihe<br />

Servo One bietet LTI Motion eine Antriebslösung,<br />

die diese Voraussetzungen erfüllt.<br />

Neben dem standardisierten Kommunikationszugang<br />

ist es natürlich auch noch erforderlich,<br />

die Daten in Form von einzelnen<br />

Parametern oder von ganzen Datensätzen<br />

für Konfiguration, Diagnose und Support in<br />

einem Format anzubieten, welches ebenfalls<br />

etablierten Standards entspricht. Als<br />

zukunftsweisendes Antriebssystem bieten<br />

die Multiachsregler der Servo One-Baureihe<br />

dazu Excel-basierte File-Formate und nicht,<br />

wie früher üblich, kryptische hersteller spezifische<br />

Daten. Damit müssen diese nicht<br />

erst manuell in ein lesbares Format konvertiert<br />

werden, sondern können von der übergeordneten<br />

Maschinensteuerung direkt<br />

weiterverarbeitet werden.<br />

Blick in die Maschine<br />

Innerhalb der intelligenten Fabrik gibt es<br />

natürlich nicht nur den Top-Down-Informationsfluss<br />

zur Produktionssteuerung. Durch<br />

eine kontinuierliche Diagnose innerhalb<br />

einer Maschine oder Fertigungszelle hat<br />

der Betreiber die Möglichkeit, anbahnende<br />

Probleme frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen<br />

einzuleiten. Flexibilität muss auch<br />

hier gegeben sein. Sollte es doch einmal zu<br />

einem Ausfall einer Komponente der Maschinenautomatisierungslösung<br />

kommen,<br />

spart eine durchdachte Servicestrategie Zeit<br />

und Geld. Neben einer detaillierten Diagnose<br />

zur Ortung der defekten Komponente<br />

spielt die Unterstützung beim Austausch<br />

eine wichtige Rolle, da die schnelle Verfügbarkeit<br />

der Produktionseinheit gewährleistet<br />

werden muss. Eine zentrale Datenhaltung<br />

innerhalb der Fertigungszelle kürzt die<br />

Zeit zum Austausch, z. B. eines Antriebsreglers<br />

immens ab. Moderne Systeme benötigen<br />

dazu keinen speziell ausgebildeten<br />

Servicetechniker. Der Antriebsregler bietet<br />

dazu noch weitergehende Diagnoseinformation<br />

zum angeschlossenen Motor und<br />

Gebersystem und hilft dadurch, die genaue<br />

Ursache zu diagnostizieren.<br />

Integrierte Systeme<br />

Eine Kombination aus Maschinensteuerung<br />

und Antriebseinheiten optimiert nicht<br />

nur Inbetriebnahme- und Servicezeiten,<br />

sondern unterstützt auch noch automatisch<br />

eine komfortable Datenanbindung innerhalb<br />

der intelligenten Fabrik.<br />

Integration ist auch im Hinblick auf die<br />

Wirtschaftlichkeit von Produktionsanlagen<br />

ein wichtiger Punkt. Marktstudien zeigen,<br />

dass Maschinen lösungen im Mittel circa<br />

sechs Antriebsachsen in einem typischen<br />

Leistungsbereich von 0,5 bis 7,5 kW benötigen.<br />

Ausgehend von dieser Information ist<br />

die optimale Lösung für eine Produktionsmaschine<br />

ein Mehrachssystem. Je weniger<br />

Platz eine Maschine oder Produktionseinheit<br />

benötigt, desto wirtschaftlicher ist die<br />

Gesamtanlage für den Betreiber. Das Multiachs-Automatisierungssystem<br />

System One<br />

bietet eine der kompaktesten Lösungen für<br />

die Steuerungs- und Antriebstechnik.<br />

Neben der Platzersparnis, der Energieeffizienz<br />

und der Möglichkeit, seine Automatisierungslösung<br />

in das Vernetzungssystem<br />

des Betreibers integrieren zu können, sind<br />

jedoch auch Normen wie die Maschinenrichtlinie<br />

für den Maschinenhersteller nicht<br />

zu umgehen. Ein immer wichtiger werdender<br />

Aspekt ist die Sicherheitstechnik. Maschinenbediener<br />

und auch die Maschine<br />

selbst müssen immer besser vor Schaden<br />

bewahrt werden. Das Aussperren des Bedieners<br />

aus Fertigungszellen durch Schutzzäune<br />

steht nicht nur im Gegensatz zum<br />

Platzbedarf einer Maschine, sondern reduziert<br />

auch noch die geforderte Flexibilität<br />

im Produktionsprozess.<br />

Integrierte funktionale Sicherheit mit Bewegungsüberwachung<br />

sollte deshalb heute<br />

in Automatisierungskonzepten für Maschinenbauer<br />

nicht mehr fehlen. Sichere Maschinenlösungen<br />

setzen sich zukünftig<br />

auch nicht mehr nur aus geschlossenen<br />

Systemen zusammen. Durch die Standardisierung<br />

von sicheren Feldbusprotokollen ist<br />

auch in diesem sensiblen Bereich der Datenaustausch<br />

über Ethernet-Kommunikationswege<br />

möglich. Eine Standardisierung<br />

hat sich dabei bis jetzt nicht durchgesetzt.<br />

Dies bietet noch Potential für die Systemund<br />

Integrationsfähigkeit der beteiligten<br />

Komponentenhersteller.<br />

Antriebstechnik aus dem Blickwinkel<br />

der Entwicklungen zu Industrie 4.0 integriert<br />

sich immer tiefer in Systemlösungen<br />

zur Maschinenautomation und unterstützt<br />

damit Maschinenhersteller in der<br />

Umsetzung der Maschinenrichtlinie und<br />

die Einbindung in Vernetzungskonzepte.<br />

Anspruchsvolle Regelungstechnik, kompakte<br />

Bauweise und integrierte sichere<br />

Bewegungsüberwachung erlauben den<br />

Einsatz in anspruchsvollen Produktionsmaschinen<br />

– Antrieb 4.0 durch sichere<br />

Maschinenlösungen mit dem Antriebssystem<br />

Servo One.<br />

Bilder: iStock, LTI Motion<br />

www.lti-motion.com<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 75


VERNETZTE ANTRIEBSTECHNIK I SPECIAL<br />

Schaltschrank ade!<br />

Schaltschranklose Antriebstechnik steigert die Produktivität entlang des kompletten Wertstroms<br />

Thomas Fey<br />

Maschinen schnell auf neue Produkte umstellen, Fertigungs linien<br />

nachträglich erweitern, Aufstellfläche reduzieren – diese und weitere<br />

Kundenwünsche haben Bosch Rexroth zur Entwicklung schaltschrankloser<br />

Antriebstechnik bewegt. Die aktuelle Generation von Indradrive Mi<br />

reflektiert auch die künftigen Anforderungen von Maschinenbauern<br />

und Endanwendern.<br />

Intelligente Servoantriebe sind aus modernen<br />

Maschinen nicht weg zu denken. Die<br />

Vorteile liegen auf der Hand: Sie übernehmen<br />

per Knopfdruck Formatumstellungen<br />

oder Änderungen im Bewegungsprofil und<br />

verkürzen so Umrüstzeiten. Die Kehrseite<br />

der Medaille: immer größere Schaltschränke<br />

nehmen immer mehr „unproduktiven“ Platz<br />

in Anspruch. Gleichzeitig wird in nahezu<br />

allen Branchen der Ruf nach modularen<br />

Antriebskonzepten laut, mit deren Hilfe sich<br />

die Produktlebenszyklen verkürzen und bestehende<br />

Fertigungslinien flexibel an neue<br />

Aufgabenstellungen anpassen lassen.<br />

Fünf Anforderungen an<br />

die Zukunft<br />

Thomas Fey ist Leiter Produktmanagement<br />

Elektrische Motoren und Antriebe bei Bosch<br />

Rexroth AG in Lohr am Main<br />

Daraus ergaben sich für die Bosch Rexroth<br />

Ingenieure folgende fünf Kernanforderungen<br />

für die Entwicklung schaltschrankloser<br />

Antriebstechnik. An diesen orientierten Sie


SPECIAL I VERNETZTE ANTRIEBSTECHNIK<br />

sich auf dem Weg zur aktuellen Generation<br />

Indradrive Mi. Die erste offenbart sich bei<br />

einem Blick auf die konventionelle Antriebstechnik:<br />

Motor und Regelgerät sind dabei<br />

voneinander getrennt, von jedem Motor führen<br />

je ein Leistungs- und ein Geberkabel in<br />

den Schaltschrank. Logische Devise: weniger<br />

Kabel, weniger Schaltschrank.<br />

Weniger Platz, mehr Flexibilität<br />

Die Vorteile der Servotechnik können auch<br />

bei bis zu 90 % reduziertem Verkabelungsaufwand<br />

genutzt werden. Dazu sind die<br />

dezentralen Antriebe bei Indradrive Mi lediglich<br />

über ein gemeinsames Hybridkabel<br />

für Leistung und Kommunikation verbunden.<br />

Bis zu 30 Servoantriebe lassen sich so<br />

an einem bis zu 200 m langen Kabelstrang<br />

zu einem Antriebsverbund kombinieren.<br />

Der erste Antrieb ist über das Hybridkabel<br />

direkt an die Leistungsversorgung und<br />

Steuerung angeschlossen. Darüber hinaus<br />

können Maschinenbauer Sensoren, E/As<br />

und Feldbuskomponenten direkt mit den<br />

dezentralen Antrieben verbinden, ohne<br />

ein zusätzliches Feldbuskabel in der Maschine<br />

dafür zu verlegen.<br />

Auch die bislang im Schaltschrank platzierten<br />

Komponenten der Netzanschaltung<br />

und Stromversorgung lassen sich jetzt – in<br />

IP65 ausgeführt – in der Maschine installieren.<br />

Das Netzmodul inklusive Filter, Drossel<br />

und Schütz wird direkt an das Netz angeschlossen.<br />

Für die Versorgung und Ansteuerelektronik<br />

ist ein rückspeisefähiges Versorgungsmodul<br />

zuständig, das neben der<br />

Ansteuerelektronik auch Bremswiderstand<br />

und -transistor integriert. So kann der Endanwender<br />

bei Bedarf komplett auf den<br />

Schaltschrank verzichten und wertvollen<br />

Platz auf der Fläche gewinnen.<br />

Modularität in der Elektronik<br />

Die zweite Anforderung an die schaltschranklose<br />

Antriebstechnik folgt dem Trend zur<br />

Modularisierung. Weil der Maschinenbauer<br />

die Antriebsmodule noch im eigenen Werk<br />

vormontieren und in Betrieb nehmen kann,<br />

lassen sich nachträglich erstellte Stationen<br />

zügig in vorhandene Fertigungslinien einfügen.<br />

Vor Ort beim Endkunden ist lediglich<br />

noch die Stromversorgung und Verbindung<br />

mit der übergeordneten Steuerung<br />

her zustellen. Sind die Antriebe zudem bereits<br />

parametriert, verringert die schnellere<br />

In betriebnahme auch die aus dem Umbau<br />

resultierenden Maschinenstillstandzeiten.<br />

01 Mit schaltschrankloser Antriebstechnik lässt sich neben dem Schaltschrankvolumen<br />

inklusive Kühlung auch der Verkabelungsaufwand um bis zu 90 % reduzieren<br />

Um die Module ferner ohne Zusatzaufwand<br />

in die Automationslandschaft des Endanwenders<br />

einbinden zu können, hat das Unternehmen<br />

Bosch Rexroth seine Lösung mit<br />

einer Multi-Ethernet-Schnittstelle versehen,<br />

die alle gängigen Ethernet-Protokolle unterstützt,<br />

darunter Sercos, Profinet, EtherNet/IP,<br />

EtherCAT und Powerlink. Für die Instandhaltung<br />

bedeutet das somit weniger Varianten<br />

und Lagerhaltung.<br />

Normgerechte Sicherheit<br />

Die Maschinensicherheit darf natürlich gegenüber<br />

konventionellen Ansätzen nicht<br />

zurückstehen, soll aber im Idealfall die Verfügbarkeit<br />

erhöhen. Am Ende lässt sich die<br />

Maschinenrichtlinie mit dem dezentralen<br />

Antriebskonzept von Bosch Rexroth als<br />

Grundlage für die Modularisierung recht<br />

einfach umsetzen. Neben zertifizierten<br />

Sicherheitsfunktionen innerhalb von Indradrive<br />

Mi sorgt dafür auch das Hybridkabel,<br />

welches alle Sicherheitssignale ohne zusätzliche<br />

Verdrahtung mitüberträgt. Damit<br />

entfällt zugleich eine weitere Fehlerquelle.<br />

Besonders interessant ist die einfache<br />

Umsetzung von Sicherheitszonen mit mehreren<br />

Antrieben an einem Antriebsstrang.<br />

Für Safe Torque Off wird der erste Antrieb<br />

einer Sicherheitszone so verdrahtet, dass<br />

er die Sicherheitssignale verarbeitet. Um<br />

weitere Antriebe zu einer Sicherheitszone<br />

hinzuzufügen, reicht es, dort einen Safety-<br />

Teilnehmer-Stecker einzusetzen. Das ist in<br />

der Inbetriebnahme extrem einfach und<br />

im Betrieb transparent. Diese Lösung verkürzt<br />

die Zeit für den Wiederanlauf nach<br />

einem manuellen Eingriff und erhöht damit<br />

die Verfügbarkeit der Maschine.<br />

Energie effizient nutzen<br />

Sie steht häufig ganz vorn im Lastenheft: die<br />

Energieeffizienz. Über ihren Beitrag zum<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 77


VERNETZTE ANTRIEBSTECHNIK I SPECIAL<br />

02 Kompakt und platzsparend, leistungsstark und<br />

wirtschaftlich: Mit diesen Attributen beschreibt Bosch<br />

Rexroth die neueste Generation der schaltschranklosen<br />

Antriebstechnik Indradrive Mi<br />

Klimaschutz hinaus beeinflusst sie maßgeblich<br />

die Lebenszykluskosten. Schaltschranklose<br />

Antriebe können diesbezüglich mit<br />

einer systembedingten energetischen<br />

Kopplung punkten. Weil über das Hybridkabel<br />

ein Energieaustausch zwischen den<br />

Antrieben möglich ist, kann beispielsweise<br />

die Bremsenergie eines verzögernden<br />

Antriebs einem beschleunigenden zur<br />

Verfügung stehen und überschüssige<br />

Energie ins Netz zurückgespeist werden.<br />

In der Folge kann sich dadurch der Stromverbrauch<br />

halbieren. Zusätzlich entfallen<br />

die Verlustleistung im Schaltschrank sowie<br />

der Energiebedarf für eine eventuelle<br />

Schaltschrankkühlung.<br />

Bereit zur Vernetzung<br />

Die letzte und zunehmend entscheidende<br />

Anforderung liegt in der Fähigkeit zur Vernetzung<br />

mit der Unternehmens-IT im Sinne<br />

von Industrie 4.0. Eine wesentliche Voraussetzung<br />

dafür erfüllen die dezentralen Antriebe<br />

bereits, da sie autonom nach den<br />

Vorgaben übergeordneter Ebenen agieren.<br />

Die Multi-Ethernet-Schnittstelle sorgt für<br />

die zur horizontalen und vertikalen Vernetzung<br />

nötige Kommunikationsfähigkeit.<br />

Darüber hinaus hat Bosch Rexroth als erster<br />

Antriebs- und Steuerungshersteller die<br />

Brücke von der Antriebstechnik zur IT-Welt<br />

geschlagen – ergänzend zu den Möglichkei­<br />

ten der SPS-basierten Automatisierung nach<br />

IEC 61131-3 und PLCopen sowie der OPC<br />

UA-Technologie.<br />

Für den bedarfsgerechten Zugriff auf alle<br />

Antriebsparameter mittels hochsprachenbasierter<br />

Anwendungen hat Bosch Rexroth<br />

die zum übergeordneten Lösungsportfolio<br />

Open Core Engineering gehörende Schnittstellentechnologie<br />

Open Core Interface direkt<br />

auf der Antriebsebene verankert. Mithilfe<br />

von Open Core Interface for Drives<br />

können Endanwender beispielsweise den<br />

Energieverbrauch über Makros gängiger<br />

Tabellenkalkulationsprogramme auslesen<br />

und auswerten. Um die Inbetriebnahme,<br />

Parametrierung und Diagnose der Antriebe<br />

zu vereinfachen haben über Open Core<br />

Engineering selbst programmierte Apps für<br />

handelsübliche Smartphones und Tablet-<br />

PCs den Weg in die Maschinenbaupraxis<br />

gefunden.<br />

03 Die schaltschranklose Antriebstechnik erlaubt eine flexible Integration von<br />

Sicherheitstechnik in das Gesamtsystem<br />

Schaltschranklos ist<br />

zukunftssicher<br />

Mit seiner schaltschranklosen Antriebstechnik<br />

erfüllt Bosch Rexroth die wesentlichen<br />

Zukunftsanforderungen hinsichtlich Platzbedarf<br />

und Modularisierung, Sicherheit,<br />

Energieeffizienz sowie vertikaler und horizontaler<br />

Vernetzung. Besonders zukunftsträchtig<br />

erscheinen dabei die integrierte<br />

Intelligenz und die passende Schnittstellentechnologie<br />

zur Umsetzung von Industrie 4.0<br />

Anwendungen, die derzeit gleichsam bei<br />

Maschinenbauern und Endanwendern ganz<br />

oben auf der Agenda stehen.<br />

www.boschrexroth.de<br />

78 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


SPECIAL I VERNETZTE ANTRIEBSTECHNIK<br />

„Echtzeitkommunikation<br />

vereinfachen“<br />

Ist eine durchgängige Vernetzung mit OPC UA möglich?<br />

Der Anwenderwunsch nach einer firmenübergreifenden Vernetzung<br />

und einem durchgängigen Datenzugriff auf die Geräte der Feldebene<br />

wird u. a. durch die heterogene Buslandschaft in der Automation und<br />

fehlende, busübergreifende Standards erschwert. Wie es einfacher<br />

geht weiß Peter Lutz, Geschäftsführer von Sercos International.<br />

Immer mehr Hersteller verwenden bereits<br />

Industrial-Ethernet-Lösungen. Doch<br />

auch wenn die technischen Vorteile auf<br />

der Hand liegen, machen sie funktionierende<br />

Systeme auf Basis der traditionellen<br />

Feldbusse nicht automatisch obsolet.<br />

Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe<br />

konkurrierender Kommunikationsprotokolle,<br />

die zwar auf Ethernet basieren, aber<br />

in Bezug auf das Kommunikationsprotokoll<br />

und die eingesetzten Geräteprofile<br />

nicht kompatibel sind. Hinzu kommt, dass<br />

die meisten Kommunikationsprotokolle in<br />

einer gemeinsamen Netzwerk-Infrastruktur<br />

nicht koexistieren können, ohne dass die<br />

Performance und Echtzeitcharakteristik<br />

negativ beeinflusst wird.<br />

Mit der OPC Unified Architecture<br />

(OPC UA) Technologie etabliert sich nun<br />

ein universeller Kommunikationsstandard,<br />

der es erlaubt, Systeme von der Unternehmensebene<br />

bis hin zur Steuerungsoder<br />

Feldebene miteinander zu vernetzen.<br />

OPC UA kann nicht nur auf beliebigen<br />

Plattformen mit verschiedenen Program-<br />

miersprachen in Geräte integriert werden,<br />

sondern es können auch beliebig komplexe<br />

Systeme vollständig mit dem OPC UA-<br />

Informationsmodell beschrieben werden.<br />

Doch obwohl OPC UA faktisch ein Kommunikationsstandard<br />

ist, der sich von der<br />

Unternehmens-Ebene bis hinab zur Feldebene<br />

erstreckt, gibt es zwei wesentliche<br />

Einschränkungen: Zum einen kann OPC UA<br />

bestehende Feldbus- und Industrial-Ethernet-Systeme<br />

nur dort ersetzen, wo keine<br />

hohen zeitlichen und deterministischen<br />

Anforderungen an die Kommunikation<br />

bestehen. Zum anderen legt OPC UA nur<br />

fest, wie Daten beschrieben und ausgetauscht<br />

werden. Die eigentliche Bedeutung<br />

der Daten (Semantik) ist nicht festgelegt.<br />

Aus den vorhergenannten Gründen ergibt<br />

sich ein vielversprechender Ansatz daraus,<br />

die von den Feldbussen und Echtzeit-<br />

Ethernet-Systemen definierten Profile und<br />

Dienste auf OPC UA abzubilden. Damit<br />

stehen Prozess- und Gerätedaten einheitlich<br />

und herstellerübergreifend nicht nur lokal<br />

über die verschiedenen Feldbussysteme,<br />

sondern auch über eine beliebige übergeordnete<br />

Netzwerkinfrastruktur via OPC UA<br />

zur Verfügung.<br />

Dass OPC UA sogar zum Informationsaustausch<br />

mit einzelnen Feldgeräten genutzt<br />

werden kann, ohne auf Echtzeit und<br />

schnelle Datenübertragung verzichten zu<br />

müssen, beweist die Multiprotokolleigenschaft<br />

des Sercos Übertragungsverfahrens.<br />

Denn damit ist es möglich, OPC UA parallel<br />

zur Sercos-Echtzeitkommunikation zu<br />

übertragen. Ein OPC-Server kann somit<br />

direkt in ein Sercos Feldgerät (Antrieb,<br />

E/A-Station oder Sensor) integriert werden.<br />

Das OPC-Protokoll wird direkt zu dem<br />

jeweiligen Sercos Slave-Gerät durchgeroutet,<br />

ohne die Sercos-Echtzeitcharakteristik<br />

zu beeinträchtigen. Die Kommunikationsfähigkeit<br />

zwischen einem OPC-Client und<br />

einem OPC-UA-Server bleibt aufgrund des<br />

Sercos-Übertragungsverfahrens auch bei<br />

deaktivierter Sercos-Kommunikation<br />

vollkommen erhalten.<br />

www.sercos.de<br />

Antriebstechnik für die vernetzte, hochflexible Anlagenautomatisierung<br />

Unter dem Label „Nord 4.0 Ready“ stellt Nord Drivesystems ein skalierbares Angebot von Antriebssystemen sowie Software bereit. Die<br />

elektrische Antriebstechnik deckt die volle Aufgabenbandbreite ab – vom einfachen Stellantrieb bis zu komplexen vernetzten Systemen.<br />

Die wartungsarme, dezentrale Antriebselektronik ist für Synchron- und Asynchronmotoren bis 22 kW verfügbar. Mit ihren leistungsfähigen<br />

Prozessoren und der integrierten SPS können die Frequenzumrichter komplexe<br />

Abläufe ausführen, autark auf Prozessbedingungen reagieren und selbst Störungen<br />

beheben. Die Umrichter-SPS verarbeitet die Daten angeschlossener Sensoren sowie<br />

Aktoren und übermittelt Antriebs- und Anwendungsdaten in hoher Qualität an den<br />

Leitstand sowie an andere vernetzte Komponenten. Antriebe können für bestimmte<br />

Aufgaben Verbünde bilden und sich z. B. für Drehzahl- oder Lagegleichlauf synchronisieren.<br />

Typische Funktionen wie die Motion-Control-Module der PLCopen sind als<br />

Parametersätze hinterlegt und können bei der Applikationsentwicklung übernommen<br />

werden.<br />

www.nord.com<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 79


PM-Synchronmaschine – hohe<br />

Energieeffizienz auch in Ex-Bereichen?<br />

01 Irreversible Abnahme<br />

der magnetischen Flussdichte<br />

in Abhängigkeit von der<br />

Lagerungstemperatur<br />

Christian Lehrmann, Nijan Yogal<br />

Der permanentmagneterregte Synchronmotor wird<br />

aufgrund der gegenüber der Asynchronmaschine<br />

höheren Energieeffizienz und der besseren<br />

Regel barkeit zukünftig im Bereich der industriellen<br />

Antriebstechnik eine immer weitere Verbreitung<br />

finden. Vorteilhaft wirkt sich hier auch der Aspekt aus,<br />

dass die PM-Synchronmaschine besonders im<br />

Teil lastbereich einen signifikant höheren<br />

Wirkungsgrad als eine Asynchronmaschine gleicher<br />

Bemessungsleistung aufweist.<br />

N<br />

eben den Vorteilen durch die höhere Energieeffizienz kommen<br />

auch Vorteile durch einen im Vergleich zur Asynchronmaschine<br />

geringeren Maschinenstrom bei gleicher abgegebener mechanischer<br />

Leistung hinzu. Dieses gestattet oftmals die Auswahl eines „kleineren“<br />

und günstigeren Frequenzumrichters. Häufig kann die Motorbaugröße<br />

auch eine Baugrößenstufe „kleiner“ ausgewählt werden<br />

als bei Verwendung einer Asynchronmaschine, welches auch eine<br />

Platzersparnis bedeutet und bedingt durch das geringere Massenträgheitsmoment<br />

des Rotors zu zusätzlichen Effizienzsteigerungen<br />

speziell bei hochdynamischen Antrieben führt.<br />

Die permanentmagneterregte Synchronmaschine zeichnet sich<br />

weiterhin dadurch aus, dass der Rotor der Maschine im Bemessungs-<br />

Dr.-Ing. Christian Lehrmann ist Mitarbeiter für Explosionsgeschützte<br />

elektrische Antriebssysteme bei der Physikalisch-Technische Bundesanstalt<br />

(PTB) in Braunschweig<br />

Nijan Yogal ist Mitarbeiter für Explosionsgeschützte elektrische Antriebssysteme<br />

bei der Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig<br />

betrieb mit statorfrequenzsynchroner Drehzahl keine von Strömen<br />

mit Grundschwingungsfequenz durchflossenen Teile enthält und<br />

somit auch nicht zu der gesamten Grundschwingungsmaschinenverlustleistung<br />

beiträgt. Die Wärme- und Verlustquellen sind bei diesem<br />

Maschinentyp überwiegend im Stator lokalisiert, was sich zum<br />

einen positiv auf die Kühlungseigenschaften oberflächengekühlter<br />

Maschinen auswirkt, zum anderen auch einen sicheren Motorschutz<br />

über Temperatursensoren in der Statorwicklung ermöglicht.<br />

Der sicheren Begrenzung der Maschinentemperatur kommt bei<br />

explosionsgeschützten Antrieben eine essentielle Bedeutung zu,<br />

insbesondere in der Zündschutzart „Erhöhte Sicherheit“. Aber auch<br />

in der Zündschutzart „Druckfeste Kapselung“ muss die Oberflächen<br />

temperatur des Gehäuses sicher auf einen Wert unterhalb<br />

der Zündtemperatur möglicherweise in der Umgebung auftretender<br />

Gase begrenzt sein. [1] und [2]<br />

Zur weiteren Untersuchung dieser Fragestellung wurden daher<br />

an PM-Synchronmaschinen verschiedener Bemessungsleistungen<br />

im Bemessungsbetrieb und im Überlastfall Erwärmungsmessungen<br />

durchgeführt, deren Ergebnisse und Bedeutung für den sicheren<br />

Betrieb im Folgenden vorgestellt werden sollen:<br />

Betrachtungen zum Explosionsschutz<br />

Um bei einem Motor der Zündschutzart „Erhöhte Sicherheit“ die<br />

Entstehung wirksamer Zündquellen auszuschließen, müssen, wie<br />

bei der Asynchronmaschine auch, die Temperaturen in Stator und<br />

Rotor [1] und [2] im Normalbetrieb und im Störungsfall bis zum<br />

Abschalten der Motorschutzeinrichtung betrachtet werden. Eine<br />

weitere Temperaturgrenze stellen dabei auch die maximalen Einsatztemperaturen<br />

der Wicklungsisolation, des Klemmenbrettes<br />

und aller am Gehäuse eingesetzten Elastomerdichtungen dar. Bei<br />

staubexplosionsgeschützten Maschinen (Kategorien 2-D und 3-D)<br />

ist hierbei anstelle der Rotortemperatur die Oberflächentemperatur<br />

des Gehäuses ein begrenzender Faktor. [3]<br />

Neben der IP-Schutzart des Gehäuses, der Ausführung der Wicklung<br />

und den auftretenden Erwärmungen müssen bei der PM-<br />

Synchronmaschine im Gegensatz zur Asynchronmaschine auch die<br />

Rotormagnete einer Betrachtung unterzogen werden. Insbesondere<br />

80 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


ELEKTROMOTOREN<br />

kommt hierbei bei an der Oberfläche montierten Magneten der<br />

über die gesamte Maschinenlebensdauer sicheren Befestigung eine<br />

entscheidende Bedeutung zu. Würde sich ein Magnet während des<br />

Betriebes lösen und dann im Luftspalt der Maschine zerrieben werden,<br />

wäre eine wirksame Zündquelle durch mechanische Reibund<br />

Schlagfunken nicht mehr auszuschließen.<br />

Eigenschaften der Rotormagnete<br />

Neben der mechanischen Befestigung muss aber auch eine thermische<br />

Überlastung des Magnetmaterials auch im Störungsfall verhindert<br />

werden. Hierdurch kommt es ab einer materialabhängigen<br />

Temperaturgrenze zu einer irreversiblen Entmagnetisierung, d. h.<br />

zu einer Abnahme der Koerzitivfeldstärke des Magneten. Bei der<br />

Auslegung der Maschine sind hierbei auch die durch den Umrichterbetrieb<br />

verursachten Oberschwingungsverluste im Magnetmaterial<br />

zu berücksichtigen, wobei diese Thematik ausführlich in den Literaturstellen<br />

[4] und [5] beschrieben wird und hier daher nicht mehr<br />

im Detail aufgegriffen wird.<br />

Nun kann für das maximale Drehmoment (Kippmoment) der<br />

PM-Synchronmaschine in erster Näherung allgemein geschrieben<br />

werden:<br />

M kipp<br />

=k ∙ Φ ∙ Î Stator<br />

Wobei hier der Wert k eine maschinenspezifische Konstante ist und<br />

Φ für den durch die Permanentmagnete hervorgerufenen magnetischen<br />

Fluss steht.<br />

Aus diesem Zusammenhang lässt sich ableiten, dass bei einer<br />

Entmagnetisierung der Rotormagnete, also einer Verringerung des<br />

magnetischen Flusses, zum Aufbringen eines konstanten Drehmomentes<br />

ein höherer Maschinenstrom notwendig wird. Dieses<br />

führt dann über die ohmschen Statorwicklungsverluste wiederum<br />

zu einer noch höheren Erwärmung welche die Entmagnetisierung<br />

weiter beschleunigen würde.<br />

Zwar sollte ein korrekt ausgelegter Maschinenschutz diesen Störungsfall<br />

erkennen und die Entstehung einer Zündquelle vermeiden,<br />

der Motor wäre aber unbrauchbar geworden und der Rotor<br />

müsste ausgetauscht oder, wenn möglich, durch den Hersteller<br />

wieder aufmagnetisiert werden, um die ursprünglichen Maschineneigenschaften<br />

wieder herzustellen.<br />

Zum sicheren Betrieb der Maschine in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen müssen neben den Zündquellen „heiße Oberfläche“<br />

und „elektrische Entladungen“ auch die Zündquelle „mechanische<br />

Reib- und Schlagfunken“ betrachtet werden, so dass für die Prüfung<br />

und Zertifizierung derartiger Maschinen gemäß Richtlinie<br />

4/9/EG zusätzlich auch die folgenden Punkte betrachtet werden<br />

müssen:<br />

n die sichere Befestigung der Magnete auf bzw. im Rotor,<br />

n das Korrosionsverhalten der Magnete / nötige Korrosionsschutzmaßnahmen<br />

und<br />

n die Einsatztemperaturgrenze, bis zu der mit keiner irreversiblen<br />

Änderung der magnetischen Eigenschaften zu rechnen ist<br />

Diese Fragestellungen wurden im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium<br />

geförderten Programms namens Innovation<br />

mit Normen und Standards (INS) in einem Forschungsprojekt zusammen<br />

mit den Herstellern VEM Motors GmbH, Wernigerode<br />

und Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen sowie dem Institut für<br />

elektrische Maschinen, Antriebe und Bahnen der Technischen<br />

Universität Braunschweig wissenschaftlich untersucht. Hierbei lag<br />

einer der Schwerpunkte auf der Temperaturbeständigkeit und der<br />

Korrosionseigenschaften der NdFeB – Magneten lagen, einem sehr<br />

häufig in PM-Synchronmaschinen eingesetztem Magnetmaterial.<br />

Um die bei atmosphärischen Bedingungen sehr langsam ablaufenden<br />

Korrosionsprozesse zu beschleunigen, wurden die Magnetproben<br />

in einem Klimaschrank bei einer Temperatur von 90 °C<br />

und 90 % relativer Luftfeuchte für insgesamt 21 Tage gelagert. Vor<br />

der Lagerung, nach 7 Tagen und am Ende nach 21 Tagen wurden<br />

die Magnete aus der Prüfkammer entnommen und der Zustand<br />

der Magnete (Oberfläche und magnetische Eigenschaften) mit<br />

den Referenzwerten vor der Lagerung verglichen. Die magnetischen<br />

Eigenschaften wurden im Rahmen der Messunsicherheit<br />

nicht durch die Korrosion in Folge der Klimalagerung beeinflusst,<br />

Tabelle 1.<br />

Die Temperaturabhängigkeit der magnetischen Eigenschaften<br />

wurde ebenfalls in einem Klimaschrank untersucht, hierbei jedoch<br />

ohne Luftbefeuchtung. Die Magnetproben wurden hierbei insgesamt<br />

für 14 Tage bei 95 °C, 115 °C, 130 °C oder 150 °C gelagert. Zu<br />

Beginn der Lagerung, nach 7 Tagen und nach 14 Tagen wurden die<br />

magnetischen Eigenschaften der Proben mittels Helmholtz-Spulen<br />

gemessen. Bezogen auf die magnetischen Flussdichten der Proben<br />

vor der Lagerung ist gemäß Bild 01 ab einer Temperatur von 130 °C<br />

eine signifikanten irreversiblen Reduzierung der magnetischen<br />

Flussdichte zu beobachten.<br />

Zusammenfassend betrachtet scheint bei dem hier untersuchten<br />

Magnetmaterial die während der Klimalagerung aufgetretene,<br />

deutlich sichtbare Korrosion der Magnete noch keinen sichtbaren<br />

Einfluss auf die magnetischen Eigenschaften zu haben. Es konnte<br />

jedoch beobachtet werden, dass bereits bei einer Temperatur von<br />

130 °C eine irreversible Verschlechterung der magnetischen Eigenschaften<br />

auftritt. Für die Auslegung und den Betrieb der Maschine<br />

folgt daraus, dass diese Grenze für die Temperatur an den Magneten<br />

nicht überschritten werden darf.<br />

Bewertung der Zündquelle „heiße Oberfläche“<br />

Bei den bisher durchgeführten Messungen bestätigte sich erwartungsgemäß,<br />

dass bei der permanentmagneterregten Synchronmaschine<br />

der weit überwiegende Anteil der Maschinenverluste in<br />

den Stromwärmeverlusten der Statorwicklung begründet ist, der<br />

Rest setzt sich aus Ummagnetisierungs- und Wirbelstromverlusten<br />

im magnetischen Kreis des Stators zusammen.<br />

Die ohmschen Verluste der Statorwicklung lassen sich dabei über<br />

den Statorwicklungswiderstand und den Statorstrom einfach berechnen<br />

und können zusammen mit den Verlusten des magnetischen<br />

Kreises über die Wärmeübergangswiderstände innerhalb<br />

02 Gegenüberstellung<br />

der Verlustaufteilung der<br />

Asynchronmaschine (links)<br />

und der PM-Synchronmaschine<br />

(rechts)<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 81


03 Präparation des Rotors zur Temperaturmessung, Messstellen<br />

„Rotoroberfläche“ (links) und „Magnet“<br />

der Maschine und zur Umgebung zur Abschätzung der Maschinentemperatur<br />

während des Betriebes herangezogen werden.<br />

Bei der Auswertung der an Maschinen unterschiedlicher Bemessungsleistung<br />

sowohl in der PTB als auch bei einem Hersteller von<br />

PM – Synchronmaschinen durchgeführten Messungen ergaben<br />

sich für die Statorwicklungstemperatur, die Rotortemperatur und<br />

die Gehäusetemperatur sehr ähnliche Verläufe in Abhängigkeit der<br />

Drehzahl und des Belastungsdrehmomentes, die für die Maschinen<br />

„A“ und „B“ exemplarisch in den Bildern 04 und 05 sowie zum<br />

Vergleich für die Asynchronmaschine in Bild 06 dargestellt sind.<br />

Die Temperaturmessung am Rotor erfolgte dabei über an der Rotoroberfläche<br />

und in einer Magnettasche eingebrachte Thermoelemente,<br />

die durch die hohl gebohrte Motorwelle nach außen geführt<br />

worden sind (Bild 03). Nach dem Abschalten der Maschine wurden<br />

die Thermoelemente mit einem Schreiber verbunden und die Abkühlkurve<br />

zur Extrapolation auf den Abschaltzeitpunkt aufgezeichnet.<br />

Es wurde der höhere Messwert des Thermoelementes an der<br />

Gehäuseoberfläche ausgewertet.<br />

Die Maschinen A und B sind bis auf die Tatsache, dass die Maschine<br />

B allein über Konvektion ohne Lüfter gekühlt wird und für<br />

eine kleinere Bemessungsleistung ausgelegt ist, identisch. Wegen<br />

der alleinigen Kühlung durch freie Konvektion ist der in Bild 05 für<br />

diese Maschine dargestellte thermische Widerstand zur Umgebung<br />

deutlich größer als bei der Maschine A.<br />

Bei der Maschine B wurde wegen des identischen Aufbaus zu<br />

Maschine A und der Tatsache, dass bei allen untersuchten PM-Synchronmaschinen<br />

mit „vergrabenen“ Magneten die Rotortemperatur<br />

immer unterhalb der Statortemperatur lag, auch auf die aufwändige<br />

Präparation des Rotors zur Temperaturmessung verzichtet.<br />

Vor der<br />

Lagerung<br />

Foto Φ / Vs B / T % B<br />

0,00904 1,16699 100<br />

Nach 7 Tagen 0,00901 1,16312 99,67<br />

Nach 21 Tagen 0,00902 1,16441 99,78<br />

Tabelle 1: Ergebnis der Korrosionsversuche an NDFeB – Magneten, [6]<br />

Drehmoment 6,5 8,0 9,55 9,55 9,55 Nm<br />

Leistung 0,1 0,42 1,0 3,0 3,6 kW<br />

Spannung * 28 63 114 296 358 V<br />

Strom 5,2 5,9 7,0 7,0 7,0 A<br />

Frequenz 5 16,66 33,33 100 120 Hz<br />

Drehzahl 150 500 1000 3000 3600 min -1<br />

Betriebsart S 1<br />

Thermische<br />

Klasse<br />

155 (F)<br />

* Grundschwingungsspannung<br />

Tabelle 2: Angaben im Datenblatt für die Maschine A<br />

Bei der Maschine C handelt es sich um eine Asynchronmaschine,<br />

die hier zu Vergleichszwecken ebenfalls untersucht wurde.<br />

Bei der in Bild 06 dargestellten Auswertung für Maschine C fällt<br />

sofort auf, dass hier die Temperatur des Läufers oberhalb der Frequenz<br />

5 Hz, bei der die Maschine mit stark reduziertem Dremoment<br />

betrieben wurde, im Gegensatz zur PM-Synchronmaschine<br />

am höchsten liegt. Das ist ein eindeutiges Indiz für die bei der<br />

Asynchronmaschine auch erwartete, im Rotor entstehende belastungsabhängige<br />

Verlustleistung.<br />

Des Weiteren konnte bei den Untersuchungen gezeigt werden,<br />

dass bei Einhaltung der vom Hersteller des Motors festgelegten<br />

Bemessungsdaten weder im Stator noch im Rotor der Maschine<br />

mit unzulässigen, den Explosionsschutz in Frage stellenden Erwärmungen<br />

zu rechnen ist und auch der hier angenommene<br />

Störungsfall (Überlastung des Motors) über den Kaltleiter sicher<br />

erkannt und der Motor problemlos zu schützen ist.<br />

Schutzkonzept für PM-Synchronmaschinen<br />

Aufgrund der Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen erwies<br />

sich das bereits in [7] im Detail beschriebene Schutzkonzept für<br />

die explosionsgeschützte, umrichtergespeiste Asynchronmaschine<br />

auch für die umrichtergespeiste permanentmagneterregte Synchronmaschine<br />

als geeignet und wurde bei den bereits erstellten<br />

EG-Baumusterprüfbescheinigungen angewandt.<br />

Den Kern des Konzeptes stellt dabei die drehzahlvariable Strombegrenzung<br />

des Umrichters dar, wodurch der bei eigenbelüfteten<br />

Maschinen mit der Drehzahl abnehmenden Kühlung Rechnung<br />

getragen wird. Aufgrund der Wärmekapazitäten der Maschine sind<br />

kurzzeitige Überlastungen möglich, bei den hier betrachteten Maschinen<br />

wird der 1,5-fache Maschinenstrom für maximal eine Minute<br />

zugelassen. Besteht die Überlastung länger, erfolgt durch den<br />

Umrichter eine Abschaltung des Antriebes. Überströme zwischen<br />

dem 1,05-fachen Bemessungsstrom und dem 1,49-fachen Bemessungsstrom<br />

werden über das I²t – Verhältnis länger zugelassen.<br />

In Tabelle 2 sind beispielhaft für die Maschine „A“ die für den<br />

sicheren Betrieb einzuhaltenden Parameter zusammengestellt. Die<br />

Angaben sind dem Datenblatt zur EG-Baumusterprüfbescheinigung<br />

für diese Maschine entnommen. Zusammengefasst kann die<br />

am Frequenzmrichter einzustellende drehzahlvariable Strombegrenzung<br />

in einem einfachen Diagramm dargestellt werden, welches<br />

auch im Datenblatt der Maschine enthalten ist, Bild 07.<br />

Zusätzlich zur Stromüberwachung über den Umrichter ist zur<br />

Zeit zusätzlich noch eine Temperaturüberwachung der Maschine<br />

z. B. mit in den Statorwicklungssträngen eingebetteten Kaltleiterfühlern<br />

zusammen mit einem gemäß Richtlinie 94/9/EG funktionsgeprüftem<br />

Auswertegerät erforderlich.<br />

Ein weiterer positiver Aspekt der direkten Temperaturüberwachung<br />

ist auch das Erkennen eines Ausfalls der Kühlung, z. B.<br />

durch verstopfte Lüftungsöffnungen.<br />

Die Forderung nach der zusätzlichen Temperaturüberwachung<br />

ist darin begründet, da die Stromüberwachungsfunktion des Umrichters<br />

im Regelfall nicht funktionsgeprüft im Sinne der Richtlinie<br />

4/9/EG ist und eine Zertifizierung insbesondere auch bei späteren<br />

Softwareänderungen durch den Umrichterhersteller einen<br />

sehr hohen Aufwand bedeuten würde. [8]<br />

Wegen der fehlenden Zertifizierung muss bei der Fehlerfallbetrachtung<br />

für die Gerätekategorie 2G (Einsetzbar in den Zonen 1<br />

und 2, gasexplosionsgefährdete Bereiche) sowie 2D (Einsetzbar in<br />

den Zonen 21 und 22, staubexplosionsgefährdete Bereiche) die<br />

Stromüberwachung des Umrichters als nicht vorhanden angesehen<br />

werden und der Motor neben dem Betrieb mit Bemessungsdaten<br />

auch bis zum Ansprechen der Kaltleiter mit Überlast betrieben<br />

werden. Praktisch wird für diesen Versuch die Stromgrenze des Umrichters<br />

auf einen Wert deutlich über dem Bemessungsstrom eingestellt,<br />

der während des Überlastversuches sicher nicht erreicht wird.<br />

Nach dem Ansprechen der Kaltleiter ist dann zu überprüfen, dass<br />

kein der äußeren explosionsfähigen Atmosphäre zugängliches Ma­<br />

82 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


ELEKTROMOTOREN<br />

04 Ergebnisse des Motors bei Maschine „A“ 06 Ergebnisse des Motors bei der Asynchronmaschine „C“<br />

05 Ergebnisse des Motors bei der allein über freie Konvektion<br />

gekühlten Maschine „B“<br />

schinenteil die später bescheinigte Temperaturklasse überschreitet.<br />

Für den Staubexplosionsschutz darf kein Gehäuseteil sowie die Welle<br />

die maximal zulässige Oberflächentemperatur überschreiten. Eine<br />

weitere Bedingung ist, dass die zulässigen Temperaturgrenzen der<br />

Statorwicklungsisolation sowie der Dichtungen und sonstiger vorhandener<br />

Isolierstoffteile, z. B. das Klemmenbrett, nicht überschritten<br />

werden. Im Rotor darf es hierbei selbstverständlich auch nicht zu<br />

einer thermischen Schädigung der Magnete kommen.<br />

Der Frequenzumrichter der Maschine wird im Datenblatt nicht<br />

explizit über den Typ festgeschrieben, sondern über die zu erfüllende<br />

Mindestfunktionalität beschrieben. Neben der frequenzvariablen<br />

Stromüberwachung gehören dazu z. B. noch eine Anlaufüberwachung,<br />

wodurch bei dem hier betrachteten Motor eine Abschaltung<br />

erfolgt, wenn die im Datenblatt angegebene Mindestdrehzahl nicht<br />

innerhalb einer ebenfalls angegebenen maximalen Zeitspanne erreicht<br />

wird. Weiterhin muss in diesem Beispiel eine sofortige Abschaltung<br />

bei Überschreiten des 1,5-fachen Motorbemessungsstromes<br />

erfolgen. Dieser starke Stromanstieg spricht für eine massive Überlastung<br />

oder gar für ein Blockieren des Antriebs. Bei einem Versagen der<br />

Umrichterstromüberwachung würde auch dieser Störungsfall über<br />

den Kaltleiter zusammen mit dem nach Richtlinie 94/9/EG zertifiziertem<br />

Auslösegerät erkannt werden.<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Auch die sehr energieeffiziente umrichtergespeiste permanentmagneterregte<br />

Synchronmaschine eignet sich in der Zündschutzart „Erhöhte<br />

Sicherheit“ für den sicheren Betrieb in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen, wenn die in diesem Beitrag aufgezeigten Randbedingungen<br />

beachtet werden und der Antrieb korrekt ausgelegt worden ist.<br />

Zukünftig ist geplant, auch die direkt am Netz betreibbare „Line Start<br />

PMSM“ sowie die Reluktanzmaschine in die Betrachtungen mit einzubeziehen<br />

und ein entsprechendes Schutzkonzept zu entwickeln.<br />

Die auch direkt am Netz betreibbare PM-Synchronmaschine<br />

unterscheidet sich von den hier betrachteten Maschinen durch das<br />

Vorhandensein des für den Netzanlauf benötigten Rotorkäfigs, in<br />

dem beim asynchronen Lauf (Schlupf s ungleich 0) hohe Verluste<br />

07 Maximal zulässiges Drehmoment für Maschine A in Abhängigkeit<br />

der Drehzahl<br />

entstehen können und auch im Synchronismus die im Rotorkäfig induzierten<br />

Oberschwingungsströme betrachtet werden müssen, wenn<br />

die Maschine am Frequenzumrichter betrieben wird.<br />

Gleiches gilt für einige Bauformen der PM-Synchronmaschine mit<br />

aufgeklebten Rotormagneten, wobei während der Fertigung nach<br />

dem Abdrehen des ursprünglichen Asynchronmaschinen läufers ein<br />

Teil des Käfigs bestehen bleibt.<br />

Bei diesen Maschinenausführungen und auch der Line Start PMSM<br />

muss z. B. der Fehlerfall „asynchroner Lauf“ zusätzlich betrachtet<br />

werden, da hierbei wie bei der Asynchronmaschine auch hohe Stromwärmeverluste<br />

im Rotor auftreten können, die eventuell die Ursache<br />

für unzulässige Temperaturen sind.<br />

Weiterhin ist für die Zukunft zusammen mit Industriepartnern die<br />

Entwicklung eines nach Richtlinie 94/9/EG zertifizierbaren Motorschutzgerätes<br />

für Umrichterbetrieb geplant, welches den Einbau von<br />

Temperatursensoren in die Maschine optional werden lassen würde.<br />

Foto 03: Bauer Gear Motor GmbH<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[1] DIN EN 60079-0: 2014, Beuth-Verlag, Berlin<br />

[2] DIN EN 60079-7: 2007, Explosionsgefährdete Bereiche – Teil 7: Geräteschutz<br />

durch erhöhte Sicherheit „e“, Explosionsgefährdete Bereiche – Teil 0: Betriebsmittel<br />

– Allgemeine Anforderungen, Beuth-Verlag, Berlin<br />

[3] DIN EN 60079-31: 2014, Explosionsgefährdete Bereiche – Teil 31: Geräte-<br />

Staubexplosionsschutz durch Gehäuse „t“, Beuth-Verlag Berlin<br />

[4] M.Weber, C.Bode, C. Lehrmann: „Betrachtung permanentmagneterregter<br />

Synchronmaschinen unter Explosionsschutzaspekten“, 13. BAM-PTB-Kolloquium,<br />

Braunschweig, 18.-19. Juni 2013<br />

[5] C. Bode, H. May und W.-R. Canders: „Optimized reduction of parasitic eddy<br />

current losses in high speed permanent magnet motors based on 2-D and 3-D<br />

field calculations,“ XV International Symposium on Electromagnetic Fields in<br />

Mechatronics, Electrical and Electronic Engineering, Funchal, 2011.<br />

[6] N. Yogal, C. Lehrmann: „Study of Magnetic Properties on the Corrosion<br />

Behavior and Influence of Temperature in Permanent Magnet (Nd-Fe-B) used in<br />

PMSM”, XII International Conference on Electric Machines and Drive Systems<br />

November 13-14 2014, Kyoto, Japan<br />

[7] C. Lehrmann: „Über ein Zulassungsverfahren für explosionsgeschützte,<br />

umrichtergespeiste Käfigläufer der Zündschutzart „Erhöhte Sicherheit“;<br />

Dissertation Leibniz-Universität Hannover, Shaker-Verlag Aachen 2006<br />

[8] C. Lehrmann: „Umrichtergespeiste Antriebe für den Ex-Bereich“, Bulletin<br />

Electrosuisse, Band 100 (2009), Heft 2, S. 29-33<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 83


Örtlich konzentrierte Mehrmotorenantriebssysteme<br />

– Ein Lösungsansatz für<br />

ganzheitlich modulare Antriebssysteme<br />

Uwe Brückner, Malte Strop, Detmar Zimmer<br />

Elektromechanische Antriebssysteme sind häufig<br />

kundenindividuelle Lösungen. Antriebstechnikhersteller<br />

benötigen daher Konzepte und Methoden,<br />

um diese kostenoptimal trotz einer hohen externen<br />

Variantenvielfalt herzustellen. Mehrmotorenantriebssysteme<br />

stellen einen möglichen Lösungsansatz dar. Ihr Einsatz erfordert<br />

allerdings während der Konzeptions- und Betriebsphase die<br />

Berücksichtigung und gezielte Nutzung der systeminhärenten<br />

Freiheitsgrade, um die Kundenanforderungen hinsichtlich hoher<br />

Energieeffizienz und geringer Lebenszykluskosten zu erfüllen.<br />

01 01 Entwurfskonzept eines<br />

Mehrmotorenantriebs systems (MMDS)<br />

A<br />

ntriebstechnikhersteller agieren in einem schwierigen Marktumfeld.<br />

Auf der einen Seite treten durch eine zunehmende<br />

Globalisierung und die Öffnung lokaler Märkte zusehends neue<br />

Marktteilnehmer auf. Auf der anderen Seite fordern Kunden häufig<br />

Individuallösungen, um ihrerseits Alleinstellungsmerkmale zu<br />

generieren und somit ihre Marktposition sichern zu können. Darüber<br />

hinaus besteht kundenseitig die Erwartung, verstärkt vollständige<br />

System-oder Integrationslösungen anstelle einzelner Komponenten<br />

von Antriebstechnikherstellern beziehen zu können. Diese<br />

Situation spiegelt zwei Top-Trends der Antriebstechnik wieder<br />

und stellt in diesem Umfeld agierende Unternehmen vor große<br />

Herausforderungen [Dec15].<br />

Die erste Herausforderung betrifft die Unternehmensstruktur und<br />

das Produktportfolio. Gegenwärtig sind rund 81 % der in der Branche<br />

tätigen Unternehmen Komponentenhersteller [Dec15]. Es ist daher<br />

erforderlich, das Produktportfolio zu erweitern oder zu restrukturieren,<br />

um zukünftig als Systemanbieter auftreten zu können.<br />

Eine weitere Herausforderung stellt die Vereinbarung der beiden<br />

grundsätzlich gegenläufigen Ziele einer hohen Variantenvielfalt in<br />

der Kundenwahrnehmung (externe Variantenvielfalt) und gleichzeitig<br />

minimaler Komplexitätskosten dar. Es müssen daher Konzepte<br />

Uwe Brückner, M.Sc. und Malte Strop, M.Sc. sind Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter am Lehrstuhl für Konstruktions- und Antriebstechnik (KAt)<br />

der Universität Paderborn<br />

Prof. Dr.-Ing. Detmar Zimmer ist Inhaber des Lehrstuhls für Konstruktionsund<br />

Antriebstechnik (KAt) der Universität Paderborn<br />

erarbeitet werden, die das Auffinden eines optimalen Kompromisses<br />

erlauben.<br />

Die deutschen Antriebstechnikhersteller sind sich dieser Problemstellung<br />

bewusst. Laut der Studie [Dec15] sieht die Brache jedoch<br />

große Hürden in dem Aufbau des notwendigen Know-Hows für Systemlösungen<br />

und in der Anpassung bereits bestehender (Standard-)<br />

Lösungen. Ein möglicher Lösungsansatz zur Bewältigung der Herausforderungen<br />

ist die Modularisierung des Produktport folios.<br />

Durch diese Maßnahme können kundenindividuelle Lösungen auf<br />

Basis einer hohen externen Variantenvielfalt realisiert werden.<br />

Gleichzeitig können Komplexitätskosten durch eine Reduktion der<br />

im anbietenden Unternehmen zu organisierenden Variantenvielfalt<br />

(interne Variantenvielfalt) minimiert werden [Ble11; Sch15; SLM13].<br />

Gegenwärtig sind elektromechanische Antriebssysteme häufig<br />

als Einzelmotorantriebssysteme (engl. Single-Motor Drive Systems<br />

– SMDS) bestehend aus einem Motor, zugehöriger Leistungselektronik<br />

und einem Getriebe konzipiert. Wird der Modularitätsgedanke<br />

konsequent verfolgt, um kundenindividuelle Lösungen zu<br />

realisieren und dem Wunsch nach hoher Effizienz und geringen<br />

Lebenszykluskosten Rechnung zu tragen, so kann dies zu Mehrmotorenantriebssystemen<br />

(engl. Multi-Motor Drive Systems – MMDS)<br />

führen. Sie stellen einen konkreten Lösungsansatz dar, um den<br />

zuvor beschriebenen Herausforderungen zu begegnen. Ihr Einsatz<br />

erfordert aufgrund der systeminhärenten Freiheitsgrade allerdings<br />

ein Umdenken während der Konzeptions- und Betriebsphase.<br />

In diesem und zwei nachfolgenden Beiträgen werden MMDS, ihre<br />

inhärenten Freiheitsgrade und konkrete Ansätze zu deren gezielter<br />

Nutzung vorgestellt. MMDS stellen eines der Hauptforschungsfelder<br />

des Lehrstuhls für Konstruktions- und Antriebstechnik (KAt) der<br />

Universität Paderborn dar. Die vorgestellten Informationen reprä-<br />

84 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


MEHRMOTORENANTRIEBSSYSTEME<br />

sentieren sowohl die Ergebnisse mehrjähriger Forschungsaktivitäten<br />

als auch einen Überblick über den aktuellen Stand und zukünftige<br />

Ziele der Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet.<br />

Aufbau und Struktur<br />

von Mehrmotorenantriebssystemen<br />

Mehrmotorenantriebssysteme sind definiert als die Kombination<br />

von zwei oder mehr Motoren, die gemeinsam einen Arbeitsprozess<br />

antreiben und sich aufgrund ihrer Verkopplung in ihrem Betriebsverhalten<br />

gegenseitig beeinflussen [SHZ14]. Sofern vorhanden, zählen<br />

alle elektrischen, elektronischen und mechanischen Elemente,<br />

die am Leistungsfluss von dem elektrischen Versorgungsnetz bis zu<br />

dem Arbeitsprozess beteiligt sind, zu dem MMDS (Bild 02).<br />

Das Gesamtsystem kann in die folgenden fünf Bereiche untergliedert<br />

werden:<br />

n Das elektrische Versorgungsnetz stellt die Energiequelle – und im<br />

Falle eines rückspeisefähigen Systems ebenfalls die Energiesenke<br />

– des MMDS dar.<br />

n Der Bereich der Elektronik umfasst alle Elemente, die die von<br />

dem elektrischen Versorgungsnetz bereitgestellte Energie transformieren<br />

sowie die Komponenten der Datenverarbeitung und<br />

der Regelung. Es können sowohl Einzelumrichter für jeden Motor<br />

als auch modulare Frequenzumrichterbaureihen aus getrennten<br />

Gleichrichter- und Wechselrichtermodulen verwendet werden.<br />

Die Datenverarbeitung und die Regelung werden durch eine SPS,<br />

eine Soft-SPS, ein übergeordnetes Computersystem oder eine<br />

Kombination dieser Komponenten übernommen.<br />

n Die Motoren können elektrische Maschinen beliebiger Bauweise<br />

und beliebiger Leistungsklasse sein. Innerhalb eines MMDS können<br />

unterschiedliche Maschinenbauweisen und Leistungsklassen<br />

miteinander kombiniert werden.<br />

n Das mechanische Übertragungsglied verkoppelt die Motoren des<br />

MMDS miteinander. Dabei ist zu beachten, dass dieses nicht<br />

zwangsläufig als Getriebe ausgeführt sein muss.<br />

n Der Arbeitsprozess wird von dem MMDS angetrieben. Im allgemeinen<br />

Fall wird es sich um einen leistungsvariablen Arbeitsprozess<br />

handeln, bei dem während der Prozesszeit sowohl Drehmoment als<br />

auch Drehzahl variieren.<br />

In Abhängigkeit des mechanischen Übertragungsgliedes lassen<br />

sich die drei Verkopplungsarten<br />

n mechanisch starre Kopplung,<br />

n mechanisch elastische Kopplung und<br />

n technologische Kopplung<br />

unterscheiden [SHZ14; JBM06]. Eine mechanisch starre Kopplung<br />

liegt vor, wenn eine Approximation der gegenseitigen Beeinflussung<br />

der Motoren durch ein reines Proportionalverhalten möglich<br />

ist. Bei einer mechanisch elastischen Kopplung hingegen muss die<br />

gegenseitige Beeinflussung der Motoren durch ein ausgeprägtes<br />

PT n<br />

-Verhalten (Proportionalverhalten mit Verzögerungsanteil n-ter<br />

Ordnung) berücksichtigt werden. Eine technologische Kopplung<br />

wiederum liegt dann vor, wenn keine direkte mechanische Beeinflussung<br />

der Motoren stattfindet, sondern eine Kopplung auf informationeller<br />

Ebene existiert, wie sie z. B. bei Gelenkarmrobotern mit<br />

einem Motor je Bewegungsachse auftritt.<br />

Aufgrund dieser Definition gibt es viele unterschiedliche Ausprägungen<br />

von MMDS, die für verschiedenste Arbeitsprozesse geeignet<br />

sind. Häufig wird das mechanische Übertragungsglied ein Summa-<br />

02 Schematische Struktur eines allgemeinen MMDS<br />

tionsgetriebe sein, womit eine mechanisch starre Kopplung der<br />

Motoren vorliegt. Weiterhin werden für viele industrielle Arbeitsprozesse<br />

vornehmlich Asynchronmaschinen verwendet werden.<br />

Dieser Antriebssystemaufbau wird den Großteil der industriellen<br />

Anwendungen abdecken. Daher liegt der Fokus dieser Beitragsreihe<br />

auf derartigen Systemen.<br />

Systeminhärente Freiheitsgrade<br />

Aufgrund ihrer Struktur besitzen MMDS gegenüber SMDS erweiterte<br />

systeminhärente Freiheitsgrade, die sowohl während der<br />

Konzeptionsphase als auch während des Betriebs berücksichtigt<br />

werden müssen. Die Freiheitsgrade in der Konzeptionsphase betreffen<br />

hauptsächlich die Auswahl der zu verwendenden Komponenten.<br />

Das folgende Gedankenexperiment soll diese Freiheitsgrade<br />

veranschaulichen.<br />

Plant ein Antriebstechnikhersteller eine neue Antriebssystembaureihe<br />

mit den Nennleistungen 1 x P n<br />

und 2 x P n<br />

, so sieht das<br />

konventionelle Vorgehen für die Konzeption einer SMDS-Baureihe<br />

die Auswahl von zwei Motoren entsprechender Nennleistungen,<br />

die Auswahl der motorspezifischen Leistungselektronik und die<br />

Konzeption von zwei Getrieben vor.<br />

Wird dieselbe Baureihe hingegen unter Berücksichtigung eines<br />

MMDS-Konzeptes geplant, so werden während der Konzeptionsphase<br />

ein Motor der Nennleistung 1 x P n<br />

und ein entsprechender<br />

Frequenzumrichter ausgewählt. Zusätzlich wird ein Getriebe konzipiert,<br />

welches in zwei Varianten – mit einer oder mit zwei Eingangswellen<br />

– gefertigt werden kann (Bild 03). Die Eingangswellen<br />

und die Ausgangswelle sind dabei für beide Getriebevarianten<br />

identisch. Über das gesamte Produktportfolio hinweg muss durch<br />

eine geeignet gewählte Stufung der Baureihen sichergestellt werden,<br />

dass modularitätsbedingte Überdimensionierungen mechanischer<br />

Bauteile in möglichst geringem Umfang auftreten.<br />

Beide Ansätze sind in der Lage, die geforderte externe Variantenvielfalt<br />

bereitzustellen. Es ist allerdings ersichtlich, dass bei Verwendung<br />

des MMDS-Konzeptes eine geringere interne Variantenvielfalt<br />

und ein höherer Gleichteilegrad innerhalb der Baureihe entstehen.<br />

Hieraus resultieren für den Antriebstechnikhersteller Kostenvorteile<br />

n im Einkauf aufgrund von Skaleneffekten,<br />

n in der Produktion und Logistik aufgrund von bekannten und<br />

standardisiert handhabbaren Komponenten,<br />

n im Vertrieb durch eine gesteigerte Konfigurationsfähigkeit der<br />

Produkte und eine erhöhte Liefertreue<br />

n sowie in der internen Organisation der Leistungserstellung durch<br />

ein vereinfachtes Produktdatenmanagement.<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 85


Auf der Kundenseite entstehen Vorteile aufgrund eines vereinfachten<br />

Ersatzteilmanagements und folglich durch eine gesteigerte<br />

Verfügbarkeit des Antriebssystems.<br />

Die Auswirkungen dieser Freiheitsgrade der Konzeptionsphase<br />

sind nur schwer allgemein zu quantifizieren und werden in der<br />

Praxis von unterschiedlichsten Faktoren abhängen. So werden<br />

beispielsweise bestehende Geschäftsbeziehungen sowie vorhandene<br />

Erfahrungen mit bestimmten Technologien einen Einfluss<br />

auf die Zusammenstellung der MMDS-Komponenten haben. Eine<br />

quantitative Aussage über die Auswirkungen auf die Kostenstruktur<br />

eines Antriebstechnikherstellers lässt sich nur anhand eines<br />

konkreten Anwendungsfalls treffen. Aus diesem Grund soll das<br />

obige Gedankenexperiment ausschließlich die Grundidee dieser<br />

Freiheitsgrade verdeutlichen. Im Folgenden wird der Fokus auf<br />

den Freiheitsgraden der Betriebsphase liegen.<br />

Während der Auslegung eines konventionellen SMDS wird durch<br />

die Berücksichtigung von Überlastfaktoren und Lastannahmen<br />

sichergestellt, dass das Antriebssystem das maximal zu erwartende<br />

Drehmoment oder die maximal zu erwartende Prozessleistung<br />

sicher generieren kann. Zusätzlich wird über Lastkollektive, thermisch-äquivalente<br />

und schädigungsäquivalente Drehmomente abgesichert,<br />

dass weder Getriebe noch Motor über ihre Grenzen hinaus<br />

belastet werden. Wird ein derartig ausgelegtes SMDS eingesetzt, so<br />

kann jeder sich während des leistungsvariablen Arbeitsprozesses<br />

einstellende Arbeitspunkt sicher realisiert werden.<br />

Wird für denselben Arbeitsprozess unter Berücksichtigung derselben<br />

Überlastfaktoren, Lastannahmen und äquivalenten Drehmomente<br />

ein MMDS ausgelegt, so ist ebenfalls sichergestellt, dass jeder<br />

Arbeitspunkt realisiert werden kann. Im Gegensatz zu einem SMDS<br />

muss in diesem Fall jedoch berücksichtigt werden, dass die Antriebsleistung<br />

des MMDS die Summe mindestens zweier Motorleistungen<br />

ist. Aufgrund dieser, aus der Struktur eines MMDS resultierenden<br />

Situation, liegt keine eindeutige Zuordnung mehr zwischen Arbeitsprozess-Arbeitspunkt<br />

und Motor-Arbeitspunkt vor (Bild 04).<br />

Der dargestellte Arbeitsprozess erfordert ein Drehmoment von<br />

50 Nm bei einer Drehzahl von 150 l/min. Aus Sicht des gesamten<br />

MMDS entspricht dieser Arbeitspunkt dem am Getriebe abtriebsseitig<br />

auftretenden Arbeitspunkt. Durch das Getriebe wird dieser<br />

auf den antriebsseitigen Arbeitspunkt mit 5 Nm Drehmoment und<br />

einer Drehzahl von 1 500 1/min transformiert. Für ein SMDS würde<br />

dieser Arbeitspunkt dem Motorarbeitspunkt entsprechen. Das<br />

MMDS besitzt jedoch zwei Motoren, sodass keine eindeutige Zuordnung<br />

zwischen dem Arbeitspunkt und den Motorarbeitspunkten<br />

besteht. Stattdessen liegt eine Lösungsmenge von Motorarbeitspunkten<br />

vor, die alle den Arbeitsprozess sicher erfüllen, solange für<br />

das betrachtete Beispiel die Nebenbedingung<br />

erfüllt ist. Somit liegt für diese Art von Antriebssystemen ein bei<br />

SMDS unbekannter Freiheitsgrad vor, der als Drehmomentverteilung<br />

bezeichnet wird.<br />

Eine weitere Fragestellung ergibt sich, sobald für die Realisierung<br />

des aktuell vorliegenden Arbeitspunktes nicht alle MMDS-<br />

Motoren benötigt werden. Der antriebsseitige Arbeitspunkt kann<br />

sowohl durch die alleinige Verwendung von Motor 1 (T 1<br />

= 8 Nm;<br />

Nenndrehmoment) als auch durch die alleinige Verwendung von<br />

Motor 2 (T 2<br />

= 5 Nm; Nenndrehmoment) realisiert werden. Die<br />

kombinierte Nutzung beider Motoren ist nicht zwingend erforderlich.<br />

Soll nur ein Motor genutzt werden, so kann der jeweils nicht<br />

benötigte Motor elektrisch abgeschaltet werden. Bei Verwendung<br />

von Asynchronmaschinen sind dabei unter der elektrischen Abschaltung<br />

die vollständige Entmagnetisierung des Motors sowie<br />

gegebenenfalls die Deaktivierung des dem Motor zugeordneten<br />

Wechselrichtermoduls zu verstehen. Durch diese Maßnahme können<br />

im Motor entstehende Verluste vermieden und die Auslastung<br />

der noch aktiv am Leistungsfluss beteiligten Komponenten erhöht<br />

werden. Sobald der Leistungs- bzw. der Drehmomentbedarf des<br />

Arbeitsprozesses wieder ansteigt, kann der zuvor abgeschaltete<br />

Motor erneut zugeschaltet werden. Diese Eigenschaft eines MMDS<br />

stellt einen weiteren Freiheitsgrad dar; die sogenannte elektrische<br />

Rekonfigurierbarkeit (Bild 05). Sie erlaubt die zur Verfügung gestellte<br />

Nennleistung dem zeitlichen Verlauf der Arbeitsprozessanforderungen<br />

anzupassen.<br />

Wann immer einer der Motoren eines MMDS elektrisch temporär<br />

abgeschaltet wird, wechselt er von einem treibenden in einen getriebenen<br />

Zustand und stellt in dem Antriebssystem somit eine passive<br />

Massenträgheit dar. Diese Situation kann erwünscht sein, sofern<br />

durch das Mitschleppen der Massenträgheit prozessbedingte Drehmomentstöße<br />

in dem Antriebssystem reduziert werden können<br />

oder der Rotor des Motors als kinetischer Energiespeicher genutzt<br />

werden soll. Die Situation kann allerdings auch unerwünscht sein,<br />

da der Rotor und der gesamte mechanische Antriebsstrang von der<br />

Motorwelle bis zu der Verzahnung mit dem Getriebesammelrad<br />

weiterhin mitlaufen und somit Verluste erzeugen, jedoch nicht zum<br />

Leistungsfluss beitragen. Durch eine geeignete Getriebekonstruktion<br />

oder die Verwendung schaltbarer Maschinenelemente kann in diesem<br />

Fall eine Entkopplung des mechanischen Teils des Antriebsstrangs<br />

von den am Leistungsfluss aktiv beteiligten Komponenten<br />

des Antriebssystems realisiert werden. Diese Eigenschaft eines<br />

MMDS stellt den dritten Freiheitsgrad dar; die sogenannte mechanische<br />

Rekonfigurierbarkeit (Bild 05).<br />

Die während des Betriebs eines MMDS relevanten Freiheitsgrade<br />

n der Drehmomentverteilung<br />

n der elektrischen Rekonfigurierbarkeit und<br />

n der mechanischen Rekonfigurierbarkeit<br />

stellen eine Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten eines<br />

MMDS gegenüber einem SMDS dar. Sie ermöglichen es, das Betriebsverhalten<br />

eines MMDS gezielt einzustellen. Ziel der Forschungsaktivitäten<br />

am KAt ist es, sich hieraus ergebende Anwendungspotentiale<br />

nutzbar zu machen und Anwendungsgrenzen zu<br />

identifizieren. Obwohl MMDS seit langem bekannt sind und vielfach<br />

industriell genutzt werden, werden die beschriebenen Freiheitsgrade<br />

während des Betriebs in der Regel nicht genutzt. Bisherige<br />

Forschungsarbeiten konzentrierten sich vor allem auf die<br />

Synchronisation der Motordrehmomente oder die Gleichlaufregelung<br />

der Motoren [JBM06; Jos14; Odn15]. Es sind nur vereinzelte<br />

Ansätze bekannt, die die beschriebenen Freiheitsgrade einzeln<br />

oder in Kombination nutzen [Ber15; BTS15; TLH14]. Industrielle<br />

Anwendungen, in denen Asynchronmaschinen und eine Kombination<br />

von asymmetrischer Drehmomentverteilung, elektrischer<br />

und mechanischer Rekonfigurierbarkeit zum Einsatz kommen,<br />

sind allgemein nicht bekannt.<br />

Vorteile durch eine gezielte Nutzung der systeminhärenten<br />

Freiheitsgrade<br />

Durch eine gezielte Nutzung der inhärenten Freiheitsgrade bieten<br />

MMDS einen großen Spielraum, um das Betriebsverhalten optimal an<br />

die Anforderungen des Anwenders anzupassen. Das Optimum wird<br />

dabei durch die Einhaltung eines Optimalitätskriteriums bestimmt,<br />

dass durch den Anwender selbst definiert werden muss. Beispielsweise<br />

bieten MMDS die Möglichkeit, einzelne Antriebsstränge – von dem<br />

Einspeise-Gleichrichtermodul bis zu der Verzahnung des Getriebesammelrads<br />

– gezielt auszulasten und somit die Lebensdauer des Antriebssystems<br />

positiv zu beeinflussen. Eine andere Möglichkeit besteht<br />

in der Abbildung kalter, warmer oder heißer Redundanzen und der<br />

damit verbundenen Steigerung der Ausfallsicherheit.<br />

86 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


MEHRMOTORENANTRIEBSSYSTEME<br />

Das am häufigsten geforderte Optimalitätskriterium wird jedoch<br />

die Kombination aus hoher Energieeffizienz und geringen Lebenszykluskosten<br />

sein. Geringe Lebenszykluskosten können bereits<br />

durch die gezielte Freiheitsgradnutzung in der Konzeptionsphase<br />

begünstigt werden. Durch eine entsprechend strukturierte MMDS-<br />

Baureihe mit einem hohen Gleichteilegrad kann sichergestellt<br />

werden, dass ein Antriebssystem kundenseitig minimale Kosten<br />

im Ersatzteilmanagement bei gleichzeitig maximaler Verfügbarkeit<br />

erzielt. Darüber hinaus können durch viele Gleichteile über alle<br />

Varianten der Baureihe hinweg Arbeitsschritte in der Montage und<br />

Inbetriebnahme vereinfacht und standardisiert werden.<br />

Die gezielte Nutzung der Freiheitsgrade während des Betriebs<br />

des MMDS kann darüber hinaus zu geringen Lebenszykluskosten<br />

beitragen. Insbesondere lässt sich durch die drei Freiheitsgrade<br />

Drehmomentverteilung, elektrische und mechanische Rekonfigurierbarkeit<br />

die Energieeffizienz beeinflussen.<br />

Der Wirkungsgrad jeder Komponente eines Antriebssystems und<br />

folglich der Wirkungsgrad des Gesamtsystems ist eine Funktion des<br />

Arbeitspunktes und der Komponentenauslastung. Den größten<br />

Einfluss auf die Energieeffizienz des Gesamtsystems werden die<br />

Wirkungsgrade der Motoren haben, welche sich teilweise signifikant<br />

in Abhängigkeit der Maschinenauslastung ändern können<br />

[Fis06]. Während bei einem SMDS die Motorauslastung direkt mit<br />

dem Arbeitsprozess-Arbeitspunkt verkoppelt ist, ist dieser Zusammenhang<br />

bei einem MMDS weitestgehend aufgebrochen. Durch<br />

eine gezielte asymmetrische Verteilung des Arbeitsprozessdrehmoments<br />

auf die unterschiedlichen Motoren kann für jeden Arbeitspunkt<br />

das unter den gegebenen Randbedingungen erreichbare<br />

globale Optimum des Gesamtsystemwirkungsgrads eingestellt<br />

werden. Darüber hinaus können einzelne Motoren temporär elektrisch<br />

abgeschaltet und Antriebsstränge temporär mechanisch<br />

entkoppelt werden, sofern der leistungsvariable Arbeitsprozess<br />

dies erlaubt. Durch diese Maßnahmen lassen sich weitere Verluste<br />

vermeiden und der Gesamtsystemwirkungsgrad positiv beeinflussen.<br />

Zu prüfen ist in diesem Kontext, ob durch die modularitätsbedingte<br />

Reduktion der Motorbaugröße oder durch die modularitätsbedingte<br />

Überdimensionierung mechanischer Komponenten<br />

Effizienzeinbußen gegenüber einer speziell auf den konkreten<br />

Anwendungsfall ausgelegten Individuallösung auftreten und ob<br />

diese durch Modularitätsvorteile kompensiert oder überkompensiert<br />

werden können.<br />

Die Betrachtung zeigt, dass die Freiheitsgrade eines MMDS<br />

von der Konzeptions- bis zu der Betriebsphase genutzt werden<br />

können, um einen erweiterten Anwendernutzen zu generieren.<br />

Insbesondere während des Betriebs können die Freiheitsgrade<br />

gezielt eingesetzt werden, um ein Maximum der Energieeffizienz<br />

zu erzielen. Im Umkehrschluss zeigt sie jedoch auch, dass wenn<br />

durch eine geeignete Nutzung ein Maximum erreicht werden<br />

kann, kann durch eine falsche Nutzung oder eine Nichtberücksichtigung<br />

der Freiheitsgrade ein Minimum und somit ein un erwünschtes<br />

Betriebsverhalten erzielt werden. Mit welchen Methoden eine gezielte<br />

Nutzung der Freiheitsgrade im Betrieb realisiert und unerwünschte<br />

Betriebszustände vermieden werden können, wird in den zwei<br />

nachfolgenden Beiträgen dieser Reihe anhand einer detaillierten<br />

Betrachtung der einzelnen Freiheitsgrade erläutert. Für diesen ersten<br />

Beitrag soll die allgemeine Formulierung des Grundgedankens der<br />

Freiheitsgradnutzung ausreichen.<br />

Anforderungen an<br />

ein Mehrmotorenantriebssystem<br />

Die vorausgegangenen Überlegungen haben gezeigt, dass ein<br />

MMDS über mehr Freiheitsgrade verfügt als ein herkömmliches<br />

SMDS und dass diese gezielt genutzt werden müssen, um unerwünschte<br />

Betriebszustände zu vermeiden und einen zusätzlichen<br />

03 Gegenüberstellung der internen und der externen Variantenvielfalt<br />

bei Verwendung eines SMDS- und eines MMDS-Konzeptes<br />

04 Visualisierung des Freiheitsgrads der Drehmomentverteilung<br />

05 Unterscheidung der elektrischen und der mechanischen<br />

Rekonfigurierbarkeit<br />

Anwendernutzen zu generieren. Diese Eigenschaft führt allerdings<br />

zu einer gesteigerten Komplexität des Antriebssystems, welche sowohl<br />

Auswirkungen auf die Konzeptionsphase als auch auf die Betriebsphase<br />

hat.<br />

Die Komplexität während der Konzeptionsphase ist maßgeblich<br />

dadurch bestimmt, dass auf konsistente Schnittstellen zwischen<br />

den MMDS-Komponenten geachtet und die Stufung einer Baureihe<br />

oder eines Baukastens geeignet festgelegt werden muss. Die Beherrschung<br />

dieser Komplexität ist Aufgabe des Antriebstechnikherstellers.<br />

Die Lösung der Aufgabe ist abhängig von dem Marktumfeld, den<br />

Zielkunden und -märkten, bestehenden Geschäftsbeziehungen und<br />

bereits erlangten Erfahrungen mit bestimmten Technologien. Ein<br />

allgemeingültiger Lösungsweg, der für alle Antriebstechnikhersteller<br />

anwendbar ist lässt sich daher nur sehr schwer und auf abstrakte<br />

Weise formulieren. Die folgenden Betrachtungen beschränken sich<br />

daher auf die Betriebsphase eines MMDS.<br />

Die Komplexität während der Betriebsphase resultiert aus den unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten, die verfügbaren Freiheitsgrade miteinander<br />

zu kombinieren. Kombinationen, die zu unerwünschten<br />

Betriebszuständen führen, sind dabei zu vermeiden. Diese Aufgabe<br />

muss von dem Antriebstechnikhersteller und dem Kunden gemein-<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 87


06 Normierter Drehmoment- und Drehzahlverlauf eines<br />

exemplarischen Kautschukmischprozesses<br />

sam gelöst werden. Es ist sicherzustellen, dass durch eine geeignete<br />

Konstruktion die MMDS-Freiheitsgrade gewinnbringend genutzt<br />

werden können und die Handhabung der Freiheitsgrade während<br />

der Betriebsphase durch geeignete Werkzeuge unterstützt wird. Aufgabe<br />

des Kunden ist es, die Arbeitsprozesse so detailliert wie möglich<br />

zu kennen und hieraus Optimalitätskriterien abzuleiten, sodass mit<br />

Hilfe der Werkzeuge Betriebsstrategien für das MMDS ermittelt<br />

werden können. In den beiden nachfolgenden Beiträgen dieser<br />

Reihe werden Ansätze aufgezeigt, mit denen eine geeignete Konstruktion<br />

eines MMDS und die Betriebsstrategien zur gezielten Nutzung<br />

der Freiheitsgrade realisiert werden können. Unabhängig von<br />

diesen Methoden lassen sich allerdings allgemeine Anforderungen<br />

an die Betriebsphase eines MMDS formulieren, die für alle MMDS<br />

Gültigkeit besitzen und erfüllt sein müssen, wenn diese Antriebssysteme<br />

eine Marktakzeptanz erreichen sollen.<br />

n Anwendungskomfort<br />

Antriebssysteme werden von ihren Anwendern als Werkzeuge zur<br />

Leistungserstellung betrachtet und sollen möglichst einfach<br />

anzuwenden sein. Konventionelle SMDS erfüllen durch eine<br />

langjährige Entwicklung diesen Anspruch. Nach der Inbetriebnahme<br />

– welche heute bereits teilautomatisiert ist – reicht die Sollwertvorgabe<br />

oder das Einschalten des Antriebssystems aus, um dieses zu<br />

nutzen. MMDS müssen mit diesem Stand der Technik konkurrieren<br />

und mindestens denselben Anwendungskomfort bieten. Aufgrund<br />

der gesteigerten Komplexität durch die zusätzlichen Freiheitsgrade<br />

würden sie ohne Hilfsmittel während der Betriebsphase jedoch<br />

einen Mehraufwand erzeugen, da der Anwender die Freiheitsgrade<br />

permanent koordinieren müsste. Um diesen Mehraufwand zu<br />

vermeiden, muss die Freiheitsgradnutzung während der Betriebsphase<br />

soweit wie möglich automatisiert werden. Eine Erweiterung<br />

dieser Anforderung kann sogar die autonome Nutzung der Freiheitsgrade<br />

durch das Antriebssystem selbst sein.<br />

n Einhaltung bekannter und üblicher Schnittstellen<br />

MMDS müssen konventionelle SMDS in bestehenden Anwendungen<br />

substituieren können oder zumindest bei der Konzeption neuer<br />

Antriebssysteme als Alternative zu SMDS in Betracht gezogen<br />

werden. Folglich müssen von SMDS bekannte und übliche Werte in<br />

den geometrischen Schnittstellen, den Abmessungen und dem<br />

Gewicht eingehalten werden.<br />

Anwendungsbeispiel: Der Kautschukmischprozess<br />

Die detaillierte Betrachtung der einzelnen Freiheitsgrade sowie die<br />

Formulierung der Ansätze zur gezielten Nutzung dieser in den beiden<br />

nachfolgenden Beiträgen wird anhand des durchgängigen Anwendungsbeispiels<br />

des Kautschukmischprozesses in einem Kautschukinnenmischer<br />

betrachtet.<br />

Kautschukinnenmischer werden für die Produktion von Reifen<br />

oder technischen Gummiwaren eingesetzt und besitzen je nach<br />

Ausführung Antriebsleistungen im Bereich von einigen 100 kW bis<br />

zu 7 MW. Das Antriebssystem treibt die in der Mischkammer befindlichen<br />

und gegenläufig rotierenden Knetwellen an. Mit diesen<br />

wird Rohkautschuk mit Synthesekautschuk und Additiven vermischt,<br />

um eine Kautschukmischung mit homogenen Produkteigenschaften<br />

und somit ein Halbzeug für die nachfolgenden Produktionsschritte<br />

herzustellen [Hof01; Sch98]. Der Mischprozess<br />

findet in unterschiedlichen Phasen statt, die beispielsweise durch<br />

das Aufbrechen des Rohmaterials oder durch eine gezielte Temperaturführung<br />

gekennzeichnet sind. Aufgrund der Prozessführung<br />

und der chemischen Reaktionen innerhalb des Mischgutes zeigt<br />

der Prozess sowohl eine variierende Drehzahl als auch ein stark<br />

variierendes Drehmoment. Bild 06 zeigt anhand einer exemplarischen<br />

Messreihe den normierten Drehmoment- und Drehzahlverlauf<br />

eines typischen Mischprozesses.<br />

Da der Mischprozess als Batchprozess (diskontinuierliche, sukzessive<br />

Verarbeitung einzelner Materialchargen begrenzten Gewichts)<br />

durchgeführt wird, werden innerhalb einer Massenproduktion mehrere<br />

Mischungen gleicher Rezeptur hintereinander durchgeführt.<br />

Hierdurch ist in nachgeschalteten Produktionsschritten ein kontinuierlicher<br />

Materialfluss gewährleistet.<br />

Dieses Anwendungsbeispiel ist aus mehreren Gründen geeignet,<br />

um die gezielte Nutzung der MMDS-Freiheitsgrade während der<br />

Betriebsphase zu erläutern. Auf der einen Seite handelt es sich um<br />

einen leistungsvariablen Arbeitsprozess, bei dem sowohl Drehzahl<br />

als auch Drehmoment während der Prozesszeit stark variieren<br />

(Bild 06). Somit muss das MMDS während der Prozesszeit mehrfach<br />

alle Freiheitsgrade nutzen, um die zur Verfügung gestellte Antriebsleistung<br />

dem Arbeitsprozess nachzuführen. Auf der anderen<br />

Seite führt das diskontinuierliche Batchverarbeitungsverfahren in<br />

Kombination mit den chemischen Reaktionen während des Mischvorgangs<br />

zu ähnlich reproduzierbaren, nicht aber zu identisch<br />

reproduzierbaren Drehmoment- und Drehzahlverläufen. Ähnlich<br />

reproduzierbar bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der prinzipielle<br />

Verlauf von Drehzahl- und Drehmoment zwischen unterschiedlichen<br />

Mischungen gleicher Rezeptur erhalten bleibt. Jedoch<br />

variieren die Zeitpunkte, zu denen Drehmomentmaxima und<br />

Drehmomentminima auftreten oder der Übergang von einer in die<br />

nächste Prozessphase stattfindet. Aus diesem Grund liegt ein nicht<br />

deterministischer Arbeitsprozess vor, für den die Freiheitsgradnutzung<br />

nicht an einem deterministischen Zeitraster festgelegt<br />

werden kann. Dieses Anwendungsbeispiel repräsentiert folglich<br />

einen sehr allgemeinen und komplexen Anwendungsfall. Verfahren<br />

und Ansätze, die für dieses Anwendungsbeispiel die Einhaltung<br />

der zuvor definierten allgemeinen Anforderungen an ein MMDS<br />

ermöglichen, lassen sich daher auf eine Vielzahl anderer Arbeitsprozesse<br />

übertragen.<br />

Ausblick auf nachfolgende Beiträge<br />

Damit die Freiheitsgrade während der Betriebsphase gewinnbringend<br />

genutzt und die allgemeinen Anforderungen an MMDS eingehalten<br />

werden können, müssen einerseits durch eine geeignet<br />

ausgelegte Konstruktion des mechanischen Aufbaus ein hoher<br />

Getriebewirkungsgrad und die Möglichkeit der mechanischen<br />

Rekonfigurierbarkeit sichergestellt werden. Andererseits muss mittels<br />

einer intelligenten Betriebsstrategie gewährleistet werden, dass<br />

die Freiheitsgrade derart koordiniert und genutzt werden, dass ein<br />

unsicherer oder unerwünschter Betriebszustand vermieden und<br />

ein Optimum bezüglich der Anwenderdefinition erreicht wird.<br />

In dem zweiten Beitrag dieser Reihe wird die Optimierung der<br />

Baustruktur von MMDS-Sammelgetrieben vorgestellt. Anhand<br />

88 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


MEHRMOTORENANTRIEBSSYSTEME<br />

einer auf Simulationen und Prüfstandmessungen basierenden<br />

Analyse der Getriebeverluste werden Ansätze aufgezeigt, mit deren<br />

Hilfe die Gesamtverluste eines MMDS-Getriebes gegenüber denen<br />

eines konventionellen SMDS-Getriebes gleicher Nennleistung<br />

reduziert werden können. Mit Hilfe der Optimierung der Getriebestruktur<br />

kann eine Kraftkompensation erzielt und die Abmessungen<br />

der verbauten Maschinenelemente reduziert werden. Weiterhin<br />

wird als Lösungsansatz zur mechanischen Rekonfigurierbarkeit<br />

die Gestaltung eines Schieberadgetriebes erörtert, welches eine<br />

mechanische Entkopplung bereits ab der Sammelradverzahnung<br />

ermöglicht (Bild 07).<br />

Der dritte Beitrag der Reihe wird sich mit der intelligenten Betriebsstrategie<br />

für MMDS beschäftigen. Mittels eines mathematischen<br />

Optimierungsverfahrens, das auf die Motordaten und Informationen<br />

über die Struktur des MMDS zugreift, wird die Einhaltung der Optimalitätsforderung<br />

des Anwenders sichergestellt. Dieser Ansatz wird<br />

an der Beispielforderung nach einem maximalen Antriebssystemwirkungsgrad<br />

dargestellt. Weiterhin werden ein Lösungs ansatz für die<br />

Struktur einer intelligenten Betriebsstrategie und die in dieser Struktur<br />

verwendeten Methoden und Algorithmen vorgestellt, die es dem<br />

System ermöglichen sollen, alle Freiheits grade auch für nicht deterministische<br />

Arbeitsprozesse autonom zu nutzen. Zu diesem Zweck<br />

wird die Integration eines neuronalen Netzes und eines entsprechenden<br />

Trainingsalgorithmus in die Betriebsstrategie vorgestellt. Das<br />

System soll somit durch die Nutzung aktueller Messwerte des<br />

Betriebszustandes und des Arbeitsprozesses zu einem lernfähigen<br />

System erweitert werden (Bild 08).<br />

Zusammenfassung<br />

In diesem Beitrag wurden die Grundlagen zu MMDS als ganzheitlich<br />

modulare Antriebssysteme vorgestellt. Sie besitzen gegenüber<br />

konventionellen SMDS erweiterte, systeminhärente Freiheitsgrade<br />

sowohl in der Konzeptions- als auch in der Betriebsphase. Es hat<br />

sich gezeigt, dass durch den Einsatz von MMDS-Konzepten Vorteile<br />

von der Produktion eines Antriebssystems bis hin zur Anwendung<br />

entstehen können. So können Antriebstechnikhersteller insbesondere<br />

von den Freiheitsgraden in der Konzeptionsphase profitieren,<br />

während sich die größten Vorteile für Maschinenbauer und Endanwender<br />

durch die Freiheitsgrade in der Betriebsphase erzielen<br />

lassen. Aufgrund ihres Einflusses auf unterschiedliche Unternehmensbereiche<br />

muss die Beurteilung dieser Antriebssysteme allerdings<br />

in einem größeren Kontext stattfinden, als von konventionellen<br />

SMDS bekannt. Ziel der Forschungsarbeiten des KAt auf<br />

dem Gebiet der MMDS ist es, die Potentiale dieser modularen<br />

Antriebssysteme nutzbar zu machen, aber auch Restriktionen<br />

und Anwendungsgrenzen zu identifizieren.<br />

Foto 06: Continental Reifen Deutschland GmbH Korbach<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[Ber15] Bernia, M. and Sicard, S.: A hierarchical algorithm for load sharing in<br />

Multi-machine Multi-converter Systems with felxible coupling. Proceeding of the<br />

28th Canadian Conference on Electrical and Computer Engineering. Halifax,<br />

Canada : IEEE, 3. - 6.5.2015. ISBN: 9781479958290<br />

[Ble11] Blees, C.: Eine Methode zur Entwicklung modularer Produktfamilien.<br />

Dissertation Technische Universität Hamburg-Harburg. Hamburg : s.n., 29.4.2011<br />

[BTS15] Bernia, M., Teirar, H. and Sicard, P.: A modified pseudo inverse method<br />

for control allocation in electromechanical coupled systems. Proceeding of the<br />

28th Canadian Conference on Electrical and Computer Engineering. Halifax,<br />

Canada : IEEE, 3. - 6.5.2015. ISBN: 9781479958290<br />

[Dec15] Decker, D., et al.: Erfolgsmuster und Trends in der deutschen Antriebstechnik.<br />

Handlungsansätze für mehr Wachstum und Profitabilität. Frankfurt am<br />

Main; Berlin : VDMA; McKinsey&Company, 10.2014. http://www.mckinsey.de/<br />

sites/mck_files/files/antriebstechnik_detailanalyse_deutscher_maschinenbau.pdf<br />

(29.09.2015)<br />

07 Beitrag 2 – Optimierung der Baustruktur eines<br />

MMDS-Sammeltriebes<br />

08 Beitrag 3 – intelligente Betriebsstrategien für MMDS<br />

[Fis06] Fischer, R.: Elektrische Maschinen – 13. aktualisierte Auflage. München :<br />

Carl Hanser Verlag, 5.10.2006. ISBN: 3446406131<br />

[Hof01] Hofmann, W. and Gupta, H., et al.: Handbuch der Kautschuk-Technologie.<br />

Ratingen : Dr. Gupta Verlag, 2001. ISBN: 3980359328<br />

[JBM06] Jeftenic, B., Bebic, M. and Stakic, S.: Controlled Multi-Motor Drives.<br />

SPEEDAM 2006 International Symposium on Power Electronics, Electrical<br />

Drives, Automation and Motion. Taormina (Sicily) Italy : IEEE, 23. - 26.5.2010.<br />

ISBN: 1424401941<br />

[Jos14] Joshi, B. M. and Chandorkar, M. C.: Vector Control of Two-motor<br />

Single-inverter Induction Machine Drives. Electric Power Components and<br />

Systems 42. Mumbai : Tylor & Francis Group, 30.7.2014. ISSN: 1532-5008 print /<br />

1532-5016 online / DOI: 10.1080/15325008.2014.921949<br />

[Odn15] Odnokopylov, I. G., et al.: Load balancing of two-motor asynchronous<br />

electric drive. 2015 International Siberian Conference on Control and Communications<br />

(SIBCON). Omsk, Russia : IEEE, 21. - 23.5.2015. ISBN: 9781479971039<br />

[Sch15] Schuh, G., et. al.: Leitfaden zur Baukastengestaltung - Ergebnisse des<br />

Forschungsprojekts Gestaltung innovativer Baukasten- und Wertschöpfungsstrukturen<br />

(GiBWert). Frankfurt am Main : Vdma Verlag, 2015. ISBN: 3816306748<br />

[Sch98] Schnetger, J.: Kautschukverarbeitung. s.l. : Vogel Business Media, 1998.<br />

ISBN: 3802315774<br />

[SHZ14] Strop, M., Hölscher, C. and Zimmer, D.: Intelligent Operating Strategies<br />

For Multi-Motor Drive Systems. OPT-i International Conference on Engineering<br />

and Applied Science Optimization. Kos Island, Greece : M.G. Karlaftis, N.D.<br />

Lagaros, M. Papadrakakis (Eds), 4. - 6.6.2014. ISBN: 9789609999465<br />

[SLM13] Sedlmeier, et al.: Kostenwirkung der Modularisierung (KosMo)<br />

– Entwicklung eines Prognose- und Entscheidungsmodells für Martkt- und<br />

Kosteneffekte von Modularisierungskonzepten. Schriftenreihe Forschungshefte der<br />

FVA, Nr. 1081. Frankfurt : Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. - FVA, 2013.<br />

[TLH14] Tseng, S., et al.: Implementation of On-Line Maximum-Efficiency<br />

Control for a Dual-Motor Drive System. Proceedings IECON 2014 - 40th Annual<br />

Conference of the IEEE Industrial Electronics Society. Dallas, TX, U.S.A. : IEEE,<br />

30.10. - 1.11.2014. ISBN: 9781479940325 / ISSN: 1553-572X<br />

Danksagung<br />

Die in dieser Beitragsreihe verwendeten Arbeitsprozessdaten<br />

wurden mit freundlicher Unterstützung von der Continental Reifen<br />

Deutschland GmbH Korbach bereitgestellt.<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 89


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 4/<strong>2016</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 19. 04. <strong>2016</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 04. 04. <strong>2016</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Die Hannover Messe <strong>2016</strong> steht im Zeichen der vernetzten<br />

Industrie. 5 000 Aussteller zeigen fünf Tage lang Technologien für die<br />

Fabriken der Gegenwart und Zukunft. Bei uns erfahren Sie schon früher,<br />

was es in Sachen Antriebstechnik Neues zu sehen gibt.<br />

02 Ein Antriebshersteller setzt in den eigenen Fertigungsstätten auf<br />

die Kraft, Funktionalität und Intelligenz der eigenen Produkte:<br />

Getriebemotoren und Antriebselektronik kommt in diversen Intralogistikanwendungen<br />

zum Einsatz.<br />

Der direkte Weg<br />

im Internet:<br />

www.antriebstechnik.de<br />

als E-Paper:<br />

www.engineering-news.net<br />

Redaktion:<br />

d.schaar@vfmz.de<br />

MDA Technologies:<br />

www.en.engineering-news.net<br />

03 Mit einem Simulations-Software-Tool wurde nun herausgefunden,<br />

unter welchen Wetterbedingungen der Einsatz von Freifall-Rettungsbooten<br />

bei der Evakuierung einer Bohrplattform möglich ist. Im<br />

maßstabsgetreuen Modell kommt eine Linearachse zum Einsatz.<br />

04 Die beste Steuerung ist ohne ausführenden Aktuator hilflos. Ein neuer<br />

Kleinstmotor mit bis zu 750 W Wellenleistung soll jetzt neue Maßstäbe bei<br />

Leistungsdichte, Dynamik sowie Einsatzbandbreite setzen.<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

90 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>


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