antriebstechnikk 3/2016
antriebstechnik 3/2016
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GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
03 Der Hauptmotor überträgt über das<br />
Industrie getriebe das Drehmoment auf die<br />
Rollenkette, die das Hubtor bewegt<br />
03<br />
04 Hilfsmotor, Verteilergetriebe und<br />
Gleichlaufwelle (oben), darunter das<br />
Industriegetriebe und die Bremseinrichtung (v. l.)<br />
05 Die bisherige Antriebstechnik stammt<br />
vom Anfang der 70er Jahre<br />
04 05<br />
difizierung an. Nach der ersten Getriebestufe<br />
wird eine zweite Abtriebswelle aus<br />
dem Getriebe herausgeführt. Hierzu mussten<br />
lediglich die Welle dieser Getriebestufe<br />
verändert und der Lagerdeckel ausgetauscht<br />
werden. Diese Welle führt zu einem<br />
Verteilergetriebe. Hierbei handelt es sich<br />
um ein Kegelradgetriebe, das die Drehbewegung<br />
der Eingangswelle über einen<br />
Kegelradsatz auf zwei gegenüberliegende<br />
Ausgangswellen mit gleicher Drehzahl<br />
verteilt. Eine Ausgangswelle stellt über eine<br />
Gleichlaufwelle die mechanische Dauerverbindung<br />
zum zweiten Antriebssystem<br />
her. An die zweite Ausgangswelle des Verteilergetriebes,<br />
ist über eine Schaltkupplung<br />
der Hilfsantrieb angeschlossen. Im<br />
Normalbetrieb ist er ausgekuppelt, im Notfall<br />
kann auch er das Tor heben. Dabei<br />
arbeitet er mit deutlich kleinerer Leistung<br />
als der Hauptantrieb und läuft etwa nur mit<br />
einem Zehntel von dessen Drehzahl. Der<br />
Hilfsantrieb ist ein SEW-Standard-Drehstromasynchronmotor<br />
K127 DRE180 M4<br />
mit einem zweiten Motorwellenende. Hierauf<br />
kann das Handrad für den Notbetrieb<br />
aufgesetzt werden.<br />
Von der Abtriebswelle des Industriegetriebes<br />
wird das Drehmoment über ein Ritzel<br />
auf eine Dreifach-Rollenkette übertragen,<br />
die das Hubtor bewegt. Auf der anderen Seite<br />
des Tores ist die gleiche Antriebskonstruktion<br />
vorhanden. Beide Industriegetriebe sind −<br />
wie bereits erwähnt − über eine Gleichlaufwelle<br />
mechanisch synchronisiert, die<br />
über das Tor hinweg verläuft. Sie stellt<br />
sicher, dass das Tor gerade hoch und runter<br />
fährt. Zusätzlich wurden Sensoren zur<br />
Funktionsüberwachung vorgesehen. Sie<br />
kontrollieren z. B. die korrekte Funktion der<br />
Bremse. Für die elektrische Höhenüberwachung<br />
gibt es auf der einen Seite des<br />
Tores einen Absolutwertgeber.<br />
Zuverlässigkeit ist Standard<br />
Zum Einbau des neuen Antriebspakets<br />
mussten die Pylonhäuser abgeschnitten<br />
und anschließend die neuen Maschinenhäuser<br />
aufgesetzt werden. Zudem bekamen<br />
sie eine neue Dämmung, um extreme Temperaturen<br />
im Sommer und im Winter besser<br />
zu beherrschen. Die Grundinstandsetzung<br />
des Osttroges erfolgte von Juni 2010 bis Mai<br />
2012. Mit der installierten Antriebseinheit<br />
erhielt der Kunde ein weitgehend standardisiertes<br />
Antriebspaket, das über Jahre zuverlässig<br />
arbeiten wird und für das auch in<br />
einem eventuellen Servicefall schnell und<br />
unproblematisch Ersatzteile zur Verfügung<br />
stehen werden. Ab <strong>2016</strong> sollen die Reftrofitmaßnahmen<br />
für den Westtrog erfolgen.<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
Schiffshebewerk<br />
im Bild<br />
Video<br />
Einen Slideshow-Podcast über das<br />
Schiffshebewerk finden Sie unter<br />
https://youtu.be/lXq00B1Gjcs<br />
44 antriebstechnik 3/<strong>2016</strong>