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antriebstechnikk 3/2016

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SPECIAL I VERNETZTE ANTRIEBSTECHNIK<br />

02 Im Schrittketteneditor werden Schrittketten geladen und<br />

die jeweiligen Schritte einzeln bearbeitet<br />

03 Im Handmodus werden manuell Zielpositionen im<br />

3-D-Raum gezielt angefahren<br />

Code und den vorinstallierten SCADA-Server<br />

im Touchdisplay möglich. Um Rüstzeit zu<br />

sparen, kann an einem Display die Anlage gesteuert<br />

werden, während an einem anderen<br />

die nächste Schrittkette bereits vorbereitet<br />

wird. Weil die Handlingeinheit möglichst<br />

flexibel einsetzbar sein soll, haben sich die<br />

Entwickler außerdem entschieden, dass die<br />

Sequenzen des Handlings direkt in der Visualisierung<br />

und ohne Eingriff in die Maschinensoftware<br />

eingegeben werden. Damit eignet<br />

sich das System zur Erweiterung jeder<br />

beliebigen Maschine.<br />

Innerhalb der Visualisierung stehen vier<br />

verschiedene Nutzergruppen zur Verfügung,<br />

die über spezifische Zugriffsrechte verfügen.<br />

Der Betreiber kann seine Mitarbeiter somit<br />

je nach Kompetenz und Berechtigung den<br />

verschiedenen Benutzergruppen „Bediener“,<br />

„Produktionsleiter“, „Service“ und „Administrator“<br />

zuteilen.<br />

Optimale Wege<br />

Mit der übersichtlichen Visualisierung fallen<br />

die Eingabe des Greiferwegs und die<br />

Fest legung von Toleranz- und Sperrbereichen<br />

ganz leicht. Auf der mehrsprachigen<br />

Benutzer oberfläche kann der Anwender individuelle<br />

Schrittketten erstellen und so die<br />

Entnahmeposition, den Weg und die Ablageposition<br />

festlegen. Die Bewegungen werden<br />

hier mit Coordinated Motion Bausteinen<br />

realisiert, was ein freies Verfahren aller drei<br />

Achsen im Raum sowie ein Verketten von<br />

Bewegungen ermöglicht. So werden ruckfreie,<br />

kontinuierliche Bewegungsabläufe<br />

möglich, die hohe Geschwindigkeiten zulassen<br />

und die Mechanik schonen. Außerdem<br />

können durch die freie Programmierung im<br />

Raum die optimalen Wege ohne Verzögerungen<br />

und Umwege gefahren werden. Um möglichst<br />

viel Zeit zu sparen, findet der Anwender<br />

im Werkzeugkasten häufige Aktionen, wie<br />

z. B. „Schritt löschen“, „Leer-Schritt einfügen“,<br />

„Schrittbereich kopieren“, etc., die er direkt<br />

aufrufen kann. Neue Schrittketten kann er<br />

sogar während des laufenden Betriebs erstellen,<br />

so gibt es bei Umstellungen auch<br />

keine Verzögerungen in der Produktion. Die<br />

einzelnen Schritte in einer Schrittkette können<br />

von einem Watchdog beobachtet werden,<br />

so dass die Schrittkette bei einem Fehler<br />

sofort stoppt und eine Fehlermeldung gegeben<br />

wird.<br />

Der Gegencheck<br />

Nach Erstellung der Schrittkette prüft das<br />

System in einem automatischen Check die<br />

Konsistenz der Eingabedaten z. B. bezüglich<br />

Reihenfolge oder Geschwindigkeit. Die<br />

fertigen Schrittketten kann der Anwender<br />

dann in einem Filesystem speichern, das<br />

auch Templates enthält. Diese Templates<br />

erleichtern besonders am Anfang den Einstieg<br />

in die Programmierung. Außerdem<br />

kann ein Sperrbereich definiert werden,<br />

spezielle Softwarebausteine für Kollissionsschutz<br />

verhindern dann, dass der Sperrbereich<br />

im Verfahrweg des Greifers liegt.<br />

Damit die Einheit auch wirklich flexibel<br />

in vielen Bereichen eingesetzt werden<br />

kann, hat der Anwender die Möglichkeit,<br />

die Maße des Greifers individuell festzulegen.<br />

So kann der Greifer genutzt werden,<br />

der sich für die Applikation am besten eignet.<br />

Positionen können dann sowohl über<br />

x/y/z-Koordinaten angegeben werden als<br />

auch über eine bereits voreingestellte Auswahl.<br />

Außerdem können die drei Achsen<br />

einzeln verfahren werden, so dass Positionen<br />

einfach angefahren und dann fixiert<br />

werden können. Dank der Palettierfunktion<br />

im Schrittketteneditor müssen pro Palettentyp<br />

nur die Start-Position und dann einfach<br />

die Rasterung und die Maße der Palette eingegeben<br />

werden. Das System errechnet dann<br />

selbständig die übrigen Ablagepositionen.<br />

Besonders praktisch: Paletten können unabhängig<br />

von Schrittketten parametriert<br />

werden, so kann der Betreiber problemlos<br />

verschiedene Paletten für einen Ablauf verwenden.<br />

Der Name der Palette gibt dem System<br />

die Information, welche Ablageposition<br />

angefahren werden muss. Sogar schräg stehende<br />

Paletten können einwandfrei und<br />

ohne großen Aufwand beladen werden. Es<br />

muss nur die Neigung angegeben werden,<br />

das System passt die Ablagepositionen dann<br />

selbständig an.<br />

Fehler aufspüren<br />

Und taucht doch mal ein Problem auf, dann<br />

verfügt das Handlingsystem über eine praktische<br />

Alarmverwaltung und Diagnose. Über<br />

eine Analyse des EtherCAT-Systems und der<br />

digitalen I/O-Signale können automatisiert<br />

Zustände, wie z. B. Leitungsbrüche, Fehler<br />

im Antrieb oder auch einfach nur die Aktualität<br />

der Firmware ermittelt werden. Damit<br />

werden Serviceeingriffe deutlich beschleunigt<br />

und Kosten gespart. Zu Test und Diagnosezwecken<br />

kann die Handlingeinheit<br />

außerdem im Einzelschrittbetrieb gefahren<br />

werden.<br />

Ein intuitives System<br />

Mit dem Komplettpaket für Handlingeinheiten<br />

bietet Baumüller dem Maschinenbauer<br />

eine zeitsparende und wirtschaftliche Lösung<br />

zur Integration in neue und Bestandsmaschinen.<br />

Vom Motor bis zur Visualisierung<br />

deckt das Paket alles ab. Der Anwender<br />

erhält ein System, mit dem er die Effizienz<br />

seiner Produktion steigern kann. Durch die<br />

Softwarebibliotheken und die besonders<br />

nutzerfreundliche Visualisierung brauchen<br />

Maschinenbauer kein Programmier-Knowhow<br />

und Anwender kein tiefgreifendes Verständnis<br />

der Technik. Dadurch, dass schon<br />

bei der Entwicklung an alle Nutzergruppen<br />

gedacht wurde, ist ein intuitives System mit<br />

automatischen Diagnose- und Kontrollfunktionalitäten<br />

entstanden, das Zeit und<br />

Geld bei der Inbetriebnahme, bei der Bedienung<br />

und im Servicefall spart.<br />

www.baumueller.de<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 73

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