antriebstechnikk 3/2016
antriebstechnik 3/2016
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SPECIAL I VERNETZTE ANTRIEBSTECHNIK<br />
„Echtzeitkommunikation<br />
vereinfachen“<br />
Ist eine durchgängige Vernetzung mit OPC UA möglich?<br />
Der Anwenderwunsch nach einer firmenübergreifenden Vernetzung<br />
und einem durchgängigen Datenzugriff auf die Geräte der Feldebene<br />
wird u. a. durch die heterogene Buslandschaft in der Automation und<br />
fehlende, busübergreifende Standards erschwert. Wie es einfacher<br />
geht weiß Peter Lutz, Geschäftsführer von Sercos International.<br />
Immer mehr Hersteller verwenden bereits<br />
Industrial-Ethernet-Lösungen. Doch<br />
auch wenn die technischen Vorteile auf<br />
der Hand liegen, machen sie funktionierende<br />
Systeme auf Basis der traditionellen<br />
Feldbusse nicht automatisch obsolet.<br />
Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe<br />
konkurrierender Kommunikationsprotokolle,<br />
die zwar auf Ethernet basieren, aber<br />
in Bezug auf das Kommunikationsprotokoll<br />
und die eingesetzten Geräteprofile<br />
nicht kompatibel sind. Hinzu kommt, dass<br />
die meisten Kommunikationsprotokolle in<br />
einer gemeinsamen Netzwerk-Infrastruktur<br />
nicht koexistieren können, ohne dass die<br />
Performance und Echtzeitcharakteristik<br />
negativ beeinflusst wird.<br />
Mit der OPC Unified Architecture<br />
(OPC UA) Technologie etabliert sich nun<br />
ein universeller Kommunikationsstandard,<br />
der es erlaubt, Systeme von der Unternehmensebene<br />
bis hin zur Steuerungsoder<br />
Feldebene miteinander zu vernetzen.<br />
OPC UA kann nicht nur auf beliebigen<br />
Plattformen mit verschiedenen Program-<br />
miersprachen in Geräte integriert werden,<br />
sondern es können auch beliebig komplexe<br />
Systeme vollständig mit dem OPC UA-<br />
Informationsmodell beschrieben werden.<br />
Doch obwohl OPC UA faktisch ein Kommunikationsstandard<br />
ist, der sich von der<br />
Unternehmens-Ebene bis hinab zur Feldebene<br />
erstreckt, gibt es zwei wesentliche<br />
Einschränkungen: Zum einen kann OPC UA<br />
bestehende Feldbus- und Industrial-Ethernet-Systeme<br />
nur dort ersetzen, wo keine<br />
hohen zeitlichen und deterministischen<br />
Anforderungen an die Kommunikation<br />
bestehen. Zum anderen legt OPC UA nur<br />
fest, wie Daten beschrieben und ausgetauscht<br />
werden. Die eigentliche Bedeutung<br />
der Daten (Semantik) ist nicht festgelegt.<br />
Aus den vorhergenannten Gründen ergibt<br />
sich ein vielversprechender Ansatz daraus,<br />
die von den Feldbussen und Echtzeit-<br />
Ethernet-Systemen definierten Profile und<br />
Dienste auf OPC UA abzubilden. Damit<br />
stehen Prozess- und Gerätedaten einheitlich<br />
und herstellerübergreifend nicht nur lokal<br />
über die verschiedenen Feldbussysteme,<br />
sondern auch über eine beliebige übergeordnete<br />
Netzwerkinfrastruktur via OPC UA<br />
zur Verfügung.<br />
Dass OPC UA sogar zum Informationsaustausch<br />
mit einzelnen Feldgeräten genutzt<br />
werden kann, ohne auf Echtzeit und<br />
schnelle Datenübertragung verzichten zu<br />
müssen, beweist die Multiprotokolleigenschaft<br />
des Sercos Übertragungsverfahrens.<br />
Denn damit ist es möglich, OPC UA parallel<br />
zur Sercos-Echtzeitkommunikation zu<br />
übertragen. Ein OPC-Server kann somit<br />
direkt in ein Sercos Feldgerät (Antrieb,<br />
E/A-Station oder Sensor) integriert werden.<br />
Das OPC-Protokoll wird direkt zu dem<br />
jeweiligen Sercos Slave-Gerät durchgeroutet,<br />
ohne die Sercos-Echtzeitcharakteristik<br />
zu beeinträchtigen. Die Kommunikationsfähigkeit<br />
zwischen einem OPC-Client und<br />
einem OPC-UA-Server bleibt aufgrund des<br />
Sercos-Übertragungsverfahrens auch bei<br />
deaktivierter Sercos-Kommunikation<br />
vollkommen erhalten.<br />
www.sercos.de<br />
Antriebstechnik für die vernetzte, hochflexible Anlagenautomatisierung<br />
Unter dem Label „Nord 4.0 Ready“ stellt Nord Drivesystems ein skalierbares Angebot von Antriebssystemen sowie Software bereit. Die<br />
elektrische Antriebstechnik deckt die volle Aufgabenbandbreite ab – vom einfachen Stellantrieb bis zu komplexen vernetzten Systemen.<br />
Die wartungsarme, dezentrale Antriebselektronik ist für Synchron- und Asynchronmotoren bis 22 kW verfügbar. Mit ihren leistungsfähigen<br />
Prozessoren und der integrierten SPS können die Frequenzumrichter komplexe<br />
Abläufe ausführen, autark auf Prozessbedingungen reagieren und selbst Störungen<br />
beheben. Die Umrichter-SPS verarbeitet die Daten angeschlossener Sensoren sowie<br />
Aktoren und übermittelt Antriebs- und Anwendungsdaten in hoher Qualität an den<br />
Leitstand sowie an andere vernetzte Komponenten. Antriebe können für bestimmte<br />
Aufgaben Verbünde bilden und sich z. B. für Drehzahl- oder Lagegleichlauf synchronisieren.<br />
Typische Funktionen wie die Motion-Control-Module der PLCopen sind als<br />
Parametersätze hinterlegt und können bei der Applikationsentwicklung übernommen<br />
werden.<br />
www.nord.com<br />
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