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NACHGEFRAGT<br />

I VERNETZTE ANTRIEBSTECHNIK<br />

Was bedeutet Vernetzung für<br />

die Antriebstechnik?<br />

„Was neu ist, ist die inzwischen sehr hohe Intelligenz und Eigenständigkeit vernetzter Antriebssysteme. Sie<br />

macht es möglich, im Netz nun überall verfügbare Daten auch dezentral komplex zu verarbeiten. Der Antrieb<br />

kann zum Beispiel autark in einem Anlagensegment reagieren, indem er Ablaufsteuerungen ausführt, mit<br />

Lagerückführung höchst präzise positioniert, Prozessgrößen ausregelt und sogar Störungen selbstständig<br />

beseitigt. Dezentrale Frequenzumrichter mit integrierter SPS erlauben generell eine besonders effiziente<br />

Umsetzung von Technologiefunktionen und Diagnostik, sie arbeiten sehr schnell und ermöglichen einfachere,<br />

kostengünstigere Anlagendesigns. Es gibt außerdem auch ohne Daten zum Beispiel von externer Sensorik völlig<br />

neue Möglichkeiten: Funktionen wie Condition Monitoring und Predictive Maintenance lassen sich in einem<br />

modernen Frequenzumrichter oft durch Software umsetzen – Komponenten wie Temperaturfühler oder<br />

Ölsensoren braucht man dafür nicht mehr unbedingt.“<br />

Dr. Omar Sadi,<br />

Geschäftsführer Technik, Nord Drivesystems, Bargteheide<br />

„Bei der Vernetzung in der Antriebstechnik sehe ich unter anderem<br />

zwei Ansätze für die Überwachung und Analyse: Über eine<br />

standardisierte, gesicherte Verbindung wie z. B. OPC UA kann direkt<br />

auf Zustandsdaten des Antriebs zugegriffen werden. Das könnte z. B.<br />

genutzt werden, um über eine Auswertung des Drehmomentes den<br />

Fertigungsprozess zu überwachen. Vorteil ist, dass mit OPC UA<br />

gesichert Daten übertragen werden können, ohne dass alle Schichten<br />

der Automatisierungspyramide davon betroffen sind. Dementsprechend<br />

müssen keine weiteren Interfaces berücksichtigt werden, was<br />

die Kommunikation stark vereinfacht. Andererseits können über<br />

entsprechende Schnittstellen antriebsinterne Messwerte kontinuierlich<br />

in der Cloud gespeichert werden, so wie z. B. ein Speicheroszilloskop<br />

zunächst alle Signale abtastet und zwischenspeichert. Erst mit dem Erreichen<br />

einer Triggerbedingung wird von dem Oszilloskop ein Verlauf – der oft schon vor<br />

dem Triggerzeitpunkt einsetzt – dargestellt. Übertragen auf die in der Cloud<br />

gespeicherten Daten können dadurch für die Auswertung sogar erst nachträglich<br />

Triggerbedingungen formuliert werden, was nicht nur in der Antriebstechnik<br />

völlig neue Analysemöglichkeiten erlaubt.“<br />

Prof. Dr. Jens Onno Krah,<br />

Entwicklung und Produktmanagement Antriebstechnik,<br />

Beckhoff Automation, Verl<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 71

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