antriebstechnikk 3/2016
antriebstechnik 3/2016
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ELEKTROMOTOREN<br />
01 Hauptkomponenten<br />
des<br />
energieeffizienten<br />
Systembaukastens<br />
02 Der itsowl-IASI Demonstrator belegt die Energieeinsparungen des Systembaukastens<br />
„Komponenten des IASI-<br />
Baukastens sind kompatibel<br />
zu marktüblichen Lösungen“<br />
Prof. Dr. Holger Borcherding<br />
einsparen. Der tatsächliche Wert hängt von<br />
der Baugröße der Motoren und insbesondere<br />
von der Anwendung ab. Bei der Netzrückspeisung<br />
ist generatorische Energie<br />
notwendig. Fehlt diese, ist keine Energieeinsparung<br />
möglich. Bei Hubanwendungen<br />
können jedoch in vielen Fällen 30 % der<br />
Energie durch Netzrückspeisung wieder genutzt<br />
werden.<br />
Geberlose MPPA-Regelungen für Synchronmotoren<br />
sind besonders bei dynamischen<br />
Anwendungen vorteilhaft, in denen<br />
Standardantriebe mit Asynchronmaschinen<br />
wegen der Maschinenzeitkonstanten mit zu<br />
hohem Blindstrom betrieben werden müssen.<br />
Dort sind Energieeinsparungen bis zu<br />
20 % möglich. Die energieeffiziente Bewegungssteuerung<br />
beruht auf Verlustkennlinien<br />
feldern der jeweiligen Förderer. Die<br />
Kennlinienfelder können vorab ermittelt<br />
oder im Betrieb geschätzt werden. Ein<br />
Mehr größenoptimierer berechnet dann vor<br />
Beginn eines Bewegungszyklus das energieoptimalste<br />
Bewegungsprofil und stellt es<br />
der SPS zur Verfügung. Im Vergleich zu Trapez-Bewegungsprofilen<br />
lassen bis zu 15 %<br />
zusätzlich einsparen. Das Energie-Management<br />
ist eine weitere Maßnahme, durch die<br />
sich der Anlagen-Energieverbrauch verringert.<br />
Durch Beobachtung des Verbrauchsverhaltens<br />
und gezielte Einflussnahme im<br />
Zeitbereich können zusätzlich bis zu 15 %<br />
eingespart werden.<br />
Viele Funktionen, wie das Energie-Monitoring,<br />
sind prinzipiell mit wenig Aufwand<br />
nachrüstbar, so dass auch ein Retro-Fit sinnvoll<br />
möglich ist. Die meisten Hauptfunktionen<br />
wie z. B. die geberlosen Regelungen<br />
können kostengünstig mit Standard-<br />
Antriebsumrichtern umgesetzt werden. Die<br />
Mehrkosten der Motoren sind auch eher<br />
gering, da Konstruktionsteile von Standard-<br />
Asynchronmotoren verwendet werden<br />
können. Daher ist zu erwarten, dass die<br />
Amortisationszeiten unter der bisherigen<br />
„Schmerzgrenze“ von zwei Jahren liegen<br />
werden. Die Energieeinsparung des Systembaukastens<br />
belegt ein Demonstrator, in<br />
dem die meisten Hauptfunktionen im Vergleich<br />
zu aktueller Technik gezeigt werden.<br />
Er besteht aus mehreren horizontalen Bandförderern<br />
sowie zwei Hubwerken, Standard-<br />
Antrieben für den Vergleich sowie Permanentmagnet-Synchronmotoren<br />
(PMSM) mit<br />
geberloser Regelung aus dem Baukasten.<br />
Für alle Antriebe werden die Energie verbräuche<br />
in Echtzeit gemessen und in der<br />
Visualisierung zur Anzeige gebracht. Als<br />
Lasten werden drei 25 kg schwere Metallblöcke<br />
verwendet und damit die Belastung<br />
durch Behälter simuliert. Der direkte Vergleich<br />
des Energieverbrauchs Alt-Neu zeigt,<br />
dass die Horizontalachsen 20 % und die<br />
Hubachsen 40 % weniger Energie benötigen.<br />
Bei den Hubachsen entfallen jeweils<br />
die Hälfte der Energieeinsparung auf die<br />
Motoren und die Netzrückspeisung.<br />
Mehr als erwartet<br />
Das Projekt Itsowl-IASI hat als Projektziel<br />
definiert, in einem Referenz-Intralogistiksystem<br />
mindestens 15 % elektrische Energie<br />
einzusparen, ohne die Lebenszykluskosten<br />
zu erhöhen. Die bisherigen Messergebnisse<br />
der Energieeffizienzmotoren und -regelungen<br />
zeigen eine etwa doppelt so hohe Energieeinsparung.<br />
Für die Restlaufzeit des Projektes<br />
ist geplant, die Energieeinsparung<br />
weiterer Hauptfunktionen zu ermitteln. Es<br />
ist zu erwarten, dass 40 bis 50 % Energieeinsparung<br />
durch den Systembaukasten<br />
darstellbar sind.<br />
Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt<br />
wird mit Mitteln des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung (BMBF)<br />
im Rahmen des Spitzenclusters „Intelligente<br />
Technische Systeme Ostwestfalenlippe (It´s<br />
OWL)“ gefördert und vom Projektträger<br />
Karlsruhe (PTKA) betreut.<br />
www.lenze.com<br />
www.its-owl.de<br />
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