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ELEKTROMOTOREN<br />

01 Hauptkomponenten<br />

des<br />

energieeffizienten<br />

Systembaukastens<br />

02 Der itsowl-IASI Demonstrator belegt die Energieeinsparungen des Systembaukastens<br />

„Komponenten des IASI-<br />

Baukastens sind kompatibel<br />

zu marktüblichen Lösungen“<br />

Prof. Dr. Holger Borcherding<br />

einsparen. Der tatsächliche Wert hängt von<br />

der Baugröße der Motoren und insbesondere<br />

von der Anwendung ab. Bei der Netzrückspeisung<br />

ist generatorische Energie<br />

notwendig. Fehlt diese, ist keine Energieeinsparung<br />

möglich. Bei Hubanwendungen<br />

können jedoch in vielen Fällen 30 % der<br />

Energie durch Netzrückspeisung wieder genutzt<br />

werden.<br />

Geberlose MPPA-Regelungen für Synchronmotoren<br />

sind besonders bei dynamischen<br />

Anwendungen vorteilhaft, in denen<br />

Standardantriebe mit Asynchronmaschinen<br />

wegen der Maschinenzeitkonstanten mit zu<br />

hohem Blindstrom betrieben werden müssen.<br />

Dort sind Energieeinsparungen bis zu<br />

20 % möglich. Die energieeffiziente Bewegungssteuerung<br />

beruht auf Verlustkennlinien<br />

feldern der jeweiligen Förderer. Die<br />

Kennlinienfelder können vorab ermittelt<br />

oder im Betrieb geschätzt werden. Ein<br />

Mehr größenoptimierer berechnet dann vor<br />

Beginn eines Bewegungszyklus das energieoptimalste<br />

Bewegungsprofil und stellt es<br />

der SPS zur Verfügung. Im Vergleich zu Trapez-Bewegungsprofilen<br />

lassen bis zu 15 %<br />

zusätzlich einsparen. Das Energie-Management<br />

ist eine weitere Maßnahme, durch die<br />

sich der Anlagen-Energieverbrauch verringert.<br />

Durch Beobachtung des Verbrauchsverhaltens<br />

und gezielte Einflussnahme im<br />

Zeitbereich können zusätzlich bis zu 15 %<br />

eingespart werden.<br />

Viele Funktionen, wie das Energie-Monitoring,<br />

sind prinzipiell mit wenig Aufwand<br />

nachrüstbar, so dass auch ein Retro-Fit sinnvoll<br />

möglich ist. Die meisten Hauptfunktionen<br />

wie z. B. die geberlosen Regelungen<br />

können kostengünstig mit Standard-<br />

Antriebsumrichtern umgesetzt werden. Die<br />

Mehrkosten der Motoren sind auch eher<br />

gering, da Konstruktionsteile von Standard-<br />

Asynchronmotoren verwendet werden<br />

können. Daher ist zu erwarten, dass die<br />

Amortisationszeiten unter der bisherigen<br />

„Schmerzgrenze“ von zwei Jahren liegen<br />

werden. Die Energieeinsparung des Systembaukastens<br />

belegt ein Demonstrator, in<br />

dem die meisten Hauptfunktionen im Vergleich<br />

zu aktueller Technik gezeigt werden.<br />

Er besteht aus mehreren horizontalen Bandförderern<br />

sowie zwei Hubwerken, Standard-<br />

Antrieben für den Vergleich sowie Permanentmagnet-Synchronmotoren<br />

(PMSM) mit<br />

geberloser Regelung aus dem Baukasten.<br />

Für alle Antriebe werden die Energie verbräuche<br />

in Echtzeit gemessen und in der<br />

Visualisierung zur Anzeige gebracht. Als<br />

Lasten werden drei 25 kg schwere Metallblöcke<br />

verwendet und damit die Belastung<br />

durch Behälter simuliert. Der direkte Vergleich<br />

des Energieverbrauchs Alt-Neu zeigt,<br />

dass die Horizontalachsen 20 % und die<br />

Hubachsen 40 % weniger Energie benötigen.<br />

Bei den Hubachsen entfallen jeweils<br />

die Hälfte der Energieeinsparung auf die<br />

Motoren und die Netzrückspeisung.<br />

Mehr als erwartet<br />

Das Projekt Itsowl-IASI hat als Projektziel<br />

definiert, in einem Referenz-Intralogistiksystem<br />

mindestens 15 % elektrische Energie<br />

einzusparen, ohne die Lebenszykluskosten<br />

zu erhöhen. Die bisherigen Messergebnisse<br />

der Energieeffizienzmotoren und -regelungen<br />

zeigen eine etwa doppelt so hohe Energieeinsparung.<br />

Für die Restlaufzeit des Projektes<br />

ist geplant, die Energieeinsparung<br />

weiterer Hauptfunktionen zu ermitteln. Es<br />

ist zu erwarten, dass 40 bis 50 % Energieeinsparung<br />

durch den Systembaukasten<br />

darstellbar sind.<br />

Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt<br />

wird mit Mitteln des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung (BMBF)<br />

im Rahmen des Spitzenclusters „Intelligente<br />

Technische Systeme Ostwestfalenlippe (It´s<br />

OWL)“ gefördert und vom Projektträger<br />

Karlsruhe (PTKA) betreut.<br />

www.lenze.com<br />

www.its-owl.de<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 35

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