antriebstechnikk 3/2016
antriebstechnik 3/2016
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UMRICHTERTECHNIK<br />
Infokasten ADL300<br />
Trotz seiner geringen Größe verfügt der<br />
ADL300 über umfangreiche Liftfunktionen<br />
wie eine temperaturgeregelte Lüftersteuerung,<br />
eine integrierte Tuningfunktion<br />
zum Selbstabgleich der Motordaten und der<br />
Drehzahloptimierung sowie spezielle EFC/<br />
EPC-Funktionen für exakte und weiche<br />
Einfahrten. Die Parametrierung der Anlage ist<br />
durch Einspielen existierender Parametersätze<br />
möglich. Alternativ kann sich der<br />
Anwender vom Setup-Wizard durch die<br />
Inbetriebnahme führen lassen. Der Aufzugumrichter<br />
überzeugt mit einer großen<br />
Leistungsvarianz bis 90 kW und 200 %<br />
Überlast für 10 Sekunden. Er erfüllt die<br />
strengen Sicherheitsanforderungen der Norm<br />
EN81-1:1998+A3 und besitzt aufgrund<br />
integrierter STO-Funktion (Safe Torque Off =<br />
sicher abgeschaltetes Moment) die Schutzklasse<br />
SIL3 nach EN61800-5-2-2007. Verfügbar<br />
sind die Ausführungen: Basic und Advanced.<br />
Der kompakte Umrichter ADL300 für den schützlosen Betrieb von Aufzügen mit<br />
Synchron- und Asynchronmotoren eignet sich sowohl für den Einbau in neue<br />
als auch zur Modernisierung bestehender Anlagen mit oder ohne Maschinenraum<br />
Vernetzte Komponenten<br />
Immer strengere Normen im Bereich der<br />
funktionalen Sicherheit sorgen dafür, dass<br />
die Weiterentwicklung und Verbesserung<br />
von Aufzugskomponenten vorangetrieben<br />
wird. Die Arbeitskreise „Normung“ und<br />
„CiA“ (Can in Automotion) des VFA Interlift<br />
e.V., dem Verband für Aufzugstechnik<br />
widmet sich unter anderem dieser Aufgabe.<br />
Ein Ergebnis aus dem Arbeitskreis der „CiA“,<br />
zu dem auch Gefran gehört, war die Entwicklung<br />
des Feldbus-Systems für Aufzüge.<br />
Ziel war, die Konzeption eines standardisierten<br />
Kommunikationssystems zwischen<br />
den einzelnen Aufzugskomponenten und<br />
der Steuerung sowie eine vereinfachte<br />
Kommunikation zwischen den einzelnen<br />
Komponenten.<br />
Das Feldbus-System für Aufzüge besitzt<br />
jedoch weitere Vorteile: Es reduziert den<br />
Verdrahtungsaufwand, weil nur noch ein<br />
zentrales Kabel benötigt wird. Das senkt<br />
nicht nur die Bau- und Wartungskosten,<br />
sondern zahlt sich auch im täglichen Betrieb<br />
aus. Denn anders als bei den bisher<br />
üblichen I/O-Link-Schnittstellen können<br />
per Feldbus ganze Datenpakete und damit<br />
mehr Informationen an die Steuerung<br />
verschickt werden: z. B. ob der Ventilator<br />
nicht korrekt funktioniert und der Umrichter<br />
dadurch überhitzt oder wie hoch die Temperatur<br />
des Umrichters aktuell ist – alles in<br />
Echtzeit.<br />
Zudem können per Feldbus-Daten aus<br />
dem Umrichter ausgelesen werden, die<br />
Aussagen über seine Effizienz und Einsparpotentiale<br />
liefern. So kann der Aufzugsbauer<br />
dem Eigentümer aufgrund der<br />
vorliegenden Statistiken zeigen, welche<br />
Einsparungen sich z. B. bei der Modernisierung<br />
der bestehenden Hochhausaufzugsanlage<br />
durch eine vernetzte Lösung<br />
mit Energierückspeisung ergäben.<br />
Durch die Vernetzung aller Aufzugskomponenten<br />
miteinander und mit der Steuerung<br />
über eine einzige Kommunikationslinie<br />
wird erstmals eine Präventivdiagnostik<br />
möglich. Auf diese Weise können abgenutzte<br />
Elemente ausgetauscht werden, bevor sie<br />
Defekte aufweisen und massiven Schäden<br />
entstehen können. Des Weiteren erfordert<br />
der Feldbus als „Plug & Play“-Stecker keine<br />
komplizierte Verdrahtung und damit für<br />
die Wartung, bzw. das Auslesen der Daten,<br />
keinen Elektronikexperten. Die Vernetzung<br />
der Komponenten über einen Feldbus<br />
bietet dabei die Möglichkeit, via Internet<br />
auf sie zuzugreifen und die Daten über ein<br />
Display im Aufzug anzeigen zu lassen. Auf<br />
diese Weise kann Überlast – sie zeigt sich an<br />
einem erhöhten Stromverbrauch aufgrund<br />
des zu hohen Passagiergewichts – diagnostiziert<br />
und Ermüdungserscheinungen an<br />
den Komponenten erkannt werden. Der<br />
Fehler wird quittiert und im Steuergerät<br />
hinterlegt. Über die Fernwartung lässt sich<br />
dann ermitteln ob ein Austausch der jeweiligen<br />
Komponente sofort oder in näherer<br />
Zukunft erforderlich ist. Außerdem geben<br />
die Daten Aufschluss darüber ob ggf. der<br />
Motor oder der Umrichter für den Einsatz<br />
grundsätzlich zu unterdimensioniert oder<br />
vielleicht über dimensioniert ist.<br />
Die Vernetzung der Aufzugskomponenten<br />
über Feldbus und die Anbindung an<br />
das Internet haben jedoch noch weitere,<br />
weniger naheliegenden Vorzüge: Über den<br />
Monitor im Aufzug können Sicherheitshinweise<br />
bzw. Verhaltensmaßregeln im Störfall<br />
bekannt gegeben werden. Warenhäuser<br />
können Werbung über das Display schalten<br />
und in großen Konzernen können die<br />
Moni tore zu allgemeinen Information der<br />
Mi tar beiter genutzt werden. All dies wird<br />
durch eine moderne Aktorik – kleinen, unscheinbaren,<br />
aber dennoch essentiellen<br />
Komponenten ermöglicht.<br />
www.gefran.com<br />
antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 29