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SPECIAL I VERNETZTE ANTRIEBSTECHNIK<br />

sich auf dem Weg zur aktuellen Generation<br />

Indradrive Mi. Die erste offenbart sich bei<br />

einem Blick auf die konventionelle Antriebstechnik:<br />

Motor und Regelgerät sind dabei<br />

voneinander getrennt, von jedem Motor führen<br />

je ein Leistungs- und ein Geberkabel in<br />

den Schaltschrank. Logische Devise: weniger<br />

Kabel, weniger Schaltschrank.<br />

Weniger Platz, mehr Flexibilität<br />

Die Vorteile der Servotechnik können auch<br />

bei bis zu 90 % reduziertem Verkabelungsaufwand<br />

genutzt werden. Dazu sind die<br />

dezentralen Antriebe bei Indradrive Mi lediglich<br />

über ein gemeinsames Hybridkabel<br />

für Leistung und Kommunikation verbunden.<br />

Bis zu 30 Servoantriebe lassen sich so<br />

an einem bis zu 200 m langen Kabelstrang<br />

zu einem Antriebsverbund kombinieren.<br />

Der erste Antrieb ist über das Hybridkabel<br />

direkt an die Leistungsversorgung und<br />

Steuerung angeschlossen. Darüber hinaus<br />

können Maschinenbauer Sensoren, E/As<br />

und Feldbuskomponenten direkt mit den<br />

dezentralen Antrieben verbinden, ohne<br />

ein zusätzliches Feldbuskabel in der Maschine<br />

dafür zu verlegen.<br />

Auch die bislang im Schaltschrank platzierten<br />

Komponenten der Netzanschaltung<br />

und Stromversorgung lassen sich jetzt – in<br />

IP65 ausgeführt – in der Maschine installieren.<br />

Das Netzmodul inklusive Filter, Drossel<br />

und Schütz wird direkt an das Netz angeschlossen.<br />

Für die Versorgung und Ansteuerelektronik<br />

ist ein rückspeisefähiges Versorgungsmodul<br />

zuständig, das neben der<br />

Ansteuerelektronik auch Bremswiderstand<br />

und -transistor integriert. So kann der Endanwender<br />

bei Bedarf komplett auf den<br />

Schaltschrank verzichten und wertvollen<br />

Platz auf der Fläche gewinnen.<br />

Modularität in der Elektronik<br />

Die zweite Anforderung an die schaltschranklose<br />

Antriebstechnik folgt dem Trend zur<br />

Modularisierung. Weil der Maschinenbauer<br />

die Antriebsmodule noch im eigenen Werk<br />

vormontieren und in Betrieb nehmen kann,<br />

lassen sich nachträglich erstellte Stationen<br />

zügig in vorhandene Fertigungslinien einfügen.<br />

Vor Ort beim Endkunden ist lediglich<br />

noch die Stromversorgung und Verbindung<br />

mit der übergeordneten Steuerung<br />

her zustellen. Sind die Antriebe zudem bereits<br />

parametriert, verringert die schnellere<br />

In betriebnahme auch die aus dem Umbau<br />

resultierenden Maschinenstillstandzeiten.<br />

01 Mit schaltschrankloser Antriebstechnik lässt sich neben dem Schaltschrankvolumen<br />

inklusive Kühlung auch der Verkabelungsaufwand um bis zu 90 % reduzieren<br />

Um die Module ferner ohne Zusatzaufwand<br />

in die Automationslandschaft des Endanwenders<br />

einbinden zu können, hat das Unternehmen<br />

Bosch Rexroth seine Lösung mit<br />

einer Multi-Ethernet-Schnittstelle versehen,<br />

die alle gängigen Ethernet-Protokolle unterstützt,<br />

darunter Sercos, Profinet, EtherNet/IP,<br />

EtherCAT und Powerlink. Für die Instandhaltung<br />

bedeutet das somit weniger Varianten<br />

und Lagerhaltung.<br />

Normgerechte Sicherheit<br />

Die Maschinensicherheit darf natürlich gegenüber<br />

konventionellen Ansätzen nicht<br />

zurückstehen, soll aber im Idealfall die Verfügbarkeit<br />

erhöhen. Am Ende lässt sich die<br />

Maschinenrichtlinie mit dem dezentralen<br />

Antriebskonzept von Bosch Rexroth als<br />

Grundlage für die Modularisierung recht<br />

einfach umsetzen. Neben zertifizierten<br />

Sicherheitsfunktionen innerhalb von Indradrive<br />

Mi sorgt dafür auch das Hybridkabel,<br />

welches alle Sicherheitssignale ohne zusätzliche<br />

Verdrahtung mitüberträgt. Damit<br />

entfällt zugleich eine weitere Fehlerquelle.<br />

Besonders interessant ist die einfache<br />

Umsetzung von Sicherheitszonen mit mehreren<br />

Antrieben an einem Antriebsstrang.<br />

Für Safe Torque Off wird der erste Antrieb<br />

einer Sicherheitszone so verdrahtet, dass<br />

er die Sicherheitssignale verarbeitet. Um<br />

weitere Antriebe zu einer Sicherheitszone<br />

hinzuzufügen, reicht es, dort einen Safety-<br />

Teilnehmer-Stecker einzusetzen. Das ist in<br />

der Inbetriebnahme extrem einfach und<br />

im Betrieb transparent. Diese Lösung verkürzt<br />

die Zeit für den Wiederanlauf nach<br />

einem manuellen Eingriff und erhöht damit<br />

die Verfügbarkeit der Maschine.<br />

Energie effizient nutzen<br />

Sie steht häufig ganz vorn im Lastenheft: die<br />

Energieeffizienz. Über ihren Beitrag zum<br />

antriebstechnik 3/<strong>2016</strong> 77

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