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Steinheimer Blickpunkt 538

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<strong>Steinheimer</strong> <strong>Blickpunkt</strong> Nr. <strong>538</strong><br />

15. Dezember 2016 SEITE 24<br />

Liebe Nieheimerinnen und<br />

Nieheimer, schon bei unserer traditionellen<br />

Jahresabschlussfeier<br />

habe ich meinen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern gesagt, dass<br />

dieses Jahr 2016 in einer für mich<br />

atemberaubenden Geschwindigkeit<br />

an mir vorbeigezogen ist. Es<br />

soll ja ein Phänomen des Alters<br />

sein, dass ein Jahreszyklus immer<br />

kürzer zu werden scheint - dabei<br />

haben mich die Ereignisse dieses<br />

Jahres nicht außergewöhnlich<br />

altern lassen.<br />

Als unumstrittener Höhepunkt<br />

des Jahres 2016 wird natürlich<br />

der 10. Deutsche Käsemarkt in<br />

Erinnerung bleiben. Diese Jubiläumsauflage<br />

ist wieder einmal<br />

mit enormem bürgerschaftlichen<br />

Engagement vorbereitet und<br />

durchgeführt worden, wie man es<br />

in keiner zweiten Stadt zu leisten<br />

im Stande ist. Dieses Selbstbewusstsein<br />

tragen die Nieheimerinnen<br />

und Nieheimer zurecht vor<br />

sich her, wenn alle zwei Jahre am<br />

ersten September-Wochenende<br />

mehr als 50.000 Gäste zum überregional<br />

bekannten Käsemarkt die<br />

Stadt besuchen. Gefühlt waren<br />

der Freitag und Samstag absolute<br />

Rekordtage, die zum positiven<br />

Gesamteindruck der Veranstaltung<br />

beitragen. In Zusammenarbeit mit<br />

Weihnachts- und Neujahrsgrüße der Stadt Nieheim<br />

Jede Hilfe ist willkommen<br />

vielen haupt- und ehrenamtlichen<br />

Akteuren ist es meinen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern wieder einmal<br />

gelungen, eine außergewöhnliche<br />

Veranstaltung zu organisieren und<br />

durchzuführen.<br />

Einen Käsemarkt zu organisieren ist<br />

eine Aufgabe, die uns alle zwei Jahre<br />

aufs Neue herausfordert. Eine Daueraufgabe<br />

dieses und der nächsten Jahre<br />

wird aber die Integration von Flüchtlingen<br />

in unsere Gesellschaft sein.<br />

Nachdem wir zum 1. Januar 2016<br />

mit 144 Personen den Höchststand<br />

der uns zugewiesenen Menschen<br />

verbuchen konnten, wurde uns im<br />

gesamten Jahr 2016 kein einziger<br />

Flüchtling zugewiesen, so dass wir<br />

zum Jahresende ca. 120 Menschen<br />

in unserer Statistik führen. Daher<br />

konnte die Stadtverwaltung gemeinsam<br />

mit dem weiterhin großen<br />

bürgerschaftlichen Engagement ihre<br />

Anstrengungen auf die Integration<br />

der Menschen konzentrieren. Die<br />

Kinder der Familien besuchen unsere<br />

Schulen oder Kitas. Dort haben sie<br />

schon beachtliche Sprachkompetenzen<br />

erworben. Die Sprachbarriere<br />

stellt sich bekanntermaßen als höchste<br />

Integrationshürde dar. Mittlerweile<br />

verfügen die Flüchtlingsfamilien<br />

auch über ihren eigenen „Familiendolmetscher“,<br />

indem die Kinder für<br />

ihre Eltern übersetzen.<br />

Eine Vielzahl von<br />

Flüchtlingen sind derzeit<br />

in Sprach- und Inte-grationskursen<br />

beschäftigt, so<br />

dass sie perspektivisch die<br />

Möglichkeit haben, auch<br />

einen Beruf auszuüben.<br />

Die Gruppe der ehrenamtlichen<br />

Helfer wünscht sich<br />

noch mehr Unterstützung<br />

aus der Bevölkerung. Ich<br />

bin mir sicher, dass noch<br />

viele Bürgerinnen und<br />

Bürger die Gruppe der<br />

Flüchtlingshilfe mit einer<br />

„Zeitspende“ unterstützen<br />

können. Jede Hilfe ist<br />

willkommen und wird<br />

dankbar angenommen!<br />

Hilfe und Unterstützung<br />

leistet seit dem vergangenen<br />

Jahr auch die Bürgerstiftung<br />

Nieheim. So konnten in diesem Jahr<br />

insgesamt elf Vereine und Initiativen<br />

mit Mitteln der Bürgerstiftung gefördert<br />

werden. Dazu wurden mehr als<br />

25.000 Euro ausgeschüttet; weitere<br />

30.000 Euro Unterstützung sind bereits<br />

jetzt fest zugesagt. Unterstützen<br />

bitte auch Sie die Bürgerstiftung<br />

Nieheim! Sie können sicher sein,<br />

dass Ihr Geld für die Bürgerinnen<br />

und Bürger der Stadt gut angelegt ist.<br />

In einem so schnell ablaufenden<br />

Jahr kommt der Zeit von Weihnachten<br />

und dem Jahreswechsel vielleicht<br />

noch mal eine ganz besondere<br />

Bedeutung zu. Ich wünsche<br />

Ihnen, dass Sie in dieser Zeit mit<br />

Ihrer Familie und Ihren Freunden<br />

einige besondere Momente erleben<br />

und sich auf das neue Jahr 2017<br />

freuen können. Dazu wünsche ich<br />

Ihnen viel Glück und Gesundheit!<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr<br />

Rainer Vidal<br />

Bürgermeister<br />

Wir bedanken uns für das Vertrauen in<br />

unsere Arbeit und wünschen frohe<br />

Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!<br />

Königstrasse 1a<br />

Nieheim plant Ergänzungen zum öffentlichen<br />

Personennahverkehr<br />

„Mitfahrbank“ soll<br />

Mobilität steigern<br />

Gerade in kleinen Gemeinden mit<br />

schlechter Busanbindung oder in<br />

einem Personenkreis, der kein Auto<br />

hat oder selbst nicht mehr fahren<br />

kann, sorgt eine neue Idee für Furore:<br />

Speziell gekennzeichnete Bänke, auf<br />

denen man auf eine Mitfahrgelegenheit<br />

warten kann. Im Nieheimer<br />

Ausschuss für Bildung, Familie und<br />

Generationen fand das Prinzip der<br />

„Mitfahrbank“ großen Anklang, weil<br />

es die Mobilität älterer Menschen<br />

deutlich erhöhen kann.<br />

Salopp ausgedrückt ist die Mitfahrbank<br />

so etwas wie die Seniorenvariante<br />

des Trampens. Nur steht man für<br />

die Mitfahrbank nicht mit erhobenem<br />

Daumen am Straßenrad. Man sitzt<br />

vielmehr auf einer Bank und wartet<br />

darauf, mitgenommen zu werden,<br />

vor allem in Zeiten, in denen Busse<br />

nicht fahren. Schilder zeigen an, in<br />

welche Richtung die Fahrt gehen soll.<br />

Dann heißt es nur noch warten, bis<br />

ein freundlicher PKW-Fahrer anhält.<br />

„Erfahrungen zeigen, dass Mitfahrbänke<br />

kein Ersatz für öffentliche<br />

Verkehrsmittel sind.<br />

Sie sind aber eine Ergänzung und<br />

schließen eine Lücke“, bestätigten<br />

Stefan Atorf (nph) und Matthias<br />

Toups (Netzwerk Zukunft), die das<br />

Konzept dem Nieheimer Ausschuss<br />

im Rahmen des kommunalen Mobilitätsmanagements<br />

vorstellten.<br />

Erfahrungen aus anderen Gemeinden<br />

zeigen, dass es funktionieren<br />

kann und sich oft spontane Fahrgemeinschaften<br />

von Jüngeren und<br />

Älteren bilden. Wichtig sei nur, dass<br />

die Bänke an zentralen Plätzen stehen<br />

und gut eingesehen werden können.<br />

Im Nieheimer Ausschuss waren die<br />

Mitglieder von diesem zusätzlichen<br />

Mobilitätsangebot überzeugt, weil<br />

es sich leicht umsetzen lässt und als<br />

Bereicherung auf die Ortschaften<br />

übertragen werden könnte. Dennoch<br />

wollte man sich von der Idee Bürgerbus<br />

nicht komplett verabschieden,<br />

obwohl dessen Einführung unter<br />

realistischer Einschätzung für eine<br />

Stadt wie Nieheim skeptisch gesehen<br />

wurde.<br />

Voraussetzung für einen Bürgerbus<br />

sei die Gründung eines Vereins, auf<br />

den viele Aufgaben wie die Beschaffung<br />

des Fahrzeugs, die Unterhaltung<br />

und Wartung, die Versicherung, die<br />

Beschaffung der Kraftstoffe oder die<br />

Schulungen der ehrenamtlichen Fahrer<br />

zukommen. Es erfordere deshalb<br />

schon einen starken ehrenamtlichen<br />

Einsatz und die Kommune muss den<br />

Defizitausgleich sicherstellen. Bürgerbusfahrzeuge<br />

werden mit 35.000<br />

Euro bezuschusst, dazu kommt eine<br />

jährliche Organisationspauschale für<br />

den Verein in Höhe von 5000 Euro.<br />

Für Erdgas- oder Hybridfahrzeuge ist<br />

eine zusätzliche Förderung von 2000<br />

Euro möglich. Behindertengerechte<br />

Fahrzeuge werden sogar mit 50.000<br />

Euro bezuschusst.<br />

Dem stehen Einnahmen aus dem<br />

Verkauf der Fahrkarten, der Rückerstattung<br />

der Ökosteuer, einem<br />

Zuschuss der Stadt sowie möglichen<br />

Werbeeinnahmen gegenüber. „Ein<br />

Allheilmittel ist der Bürgerbus<br />

nicht“, so Atorf.<br />

Vor allem dürften bestehende<br />

Buslinien (im Nordkreis Steinheim-<br />

Nieheim-Marienmünster sind elf<br />

Linien im Einsatz) nicht torpediert<br />

werden. Bürgermeister Rainer Vidal<br />

kündigte an, die verschiedenen Ideen<br />

aufzugreifen und im neuen Jahr einen<br />

Vorschlag zur Verbesserung der<br />

Mobilität für die Kernstadt und eine<br />

Ortschaft vorzulegen.<br />

Neu- und Wiederwahlen bei der Kfd Nieheim<br />

Dank für langjährige Vorstandsarbeit<br />

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung<br />

wurde ein Teil des<br />

Vorstandes der Kfd Nieheim neu<br />

gewählt. Im Vorfeld erklärten sich<br />

zwei Damen für eine gemeinsame<br />

Kandidatur bereit und fanden die<br />

Zustimmung der Mitglieder.<br />

Somit gehören Inge Benning und<br />

Luisa Gütschow für vier Jahre sowie<br />

Karin Wiethoff, Theodora Franzke<br />

und Carolin Tiemann für weitere<br />

zwei Jahre dem Leitungsteam an.<br />

Der Vorstand dankte den ausgeschiedenen<br />

Teammitgliedern<br />

Walburga Mühlenhoff, Luise Peine,<br />

Rita Spier und Erika Volkhausen für<br />

die hervorragende Zusammenarbeit.<br />

Ein Dankeschön galt auch Gertrud<br />

Otten, die als Mitarbeiterin aufhörte,<br />

und die langjährige Fahnenträgerin<br />

Adelheid Weskamp. Lena Waller,<br />

Jutta Nagel und Annemarie Lauinger<br />

werden die Fahne in Zukunft<br />

Jetzt kreisweit in den Buchhandlungen erhältlich<br />

Neues Jahrbuch des Kreises Höxter präsentiert<br />

Rechtzeitig zum Weihnachtsfest ist<br />

das neue Jahrbuch des Kreises Höxter<br />

erschienen. Es deckt wieder ein<br />

sehr weites Themenspektrum ab und<br />

bietet damit eine gute Grundlage für<br />

manche gemütliche Lesestunde im<br />

adventlichen Kerzenschein. „Im Jahr<br />

2015 erlebten wir innerhalb weniger<br />

Monate den größten Zustrom von<br />

Asylbewerbern, der in Deutschland<br />

bis dahin jemals verzeichnet worden<br />

war“, erinnert Landrat Friedhelm<br />

Spieker daran, dass die Ankunft so<br />

vieler Menschen ohne Dach über<br />

dem Kopf alle Beteiligten vor große<br />

Herausforderungen stellte. „Dieser<br />

historischen Ausnahmesituation<br />

haben wir im Jahrbuch 2017 einen<br />

Schwerpunkt mit mehreren Autorenbeiträgen<br />

gewidmet.“ Dabei<br />

werden die vielfältigen Facetten der<br />

Thematik beleuchtet. So geht es um<br />

die gemeinsamen Anstrengungen,<br />

eine Infrastruktur zur Versorgung<br />

der Flüchtlinge zu schaffen, die<br />

Darstellung von Fluchtursachen, die<br />

Einschulung von Flüchtlingskindern<br />

und die Integration von Asylbewerbern<br />

mit Bleibeperspektive in den<br />

Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.<br />

In der Rubrik Geschichte wird an<br />

die Aufnahme von Flüchtlingen und<br />

Vertriebenen in der Nachkriegszeit<br />

erinnert. Darüber hinaus bietet das<br />

Jahrbuch ein breites Spektrum an<br />

zeitgeschichtlichen, naturkundlichen,<br />

kulturellen und historischen<br />

Themen. Ein Beitrag erzählt über<br />

Leben und Werk von Hannes Tuch,<br />

dem Förster und Schriftsteller, dessen<br />

Buch über ein Schwarzstorch-Paar<br />

1955 als bestes Tierbuch ausgezeichnet<br />

wurde.<br />

Weitere Beiträge widmen sich<br />

einem Liebespaar der Weltliteratur,<br />

dem Flechtsommer in Dalhausen,<br />

dem künstlerischen Kosmos von<br />

Markus Lüpertz, dem mit der internationalen<br />

Kunstszene vernetzten<br />

Kulturverein ARTD Driburg und der<br />

von Bleifraß befallenen Barockorgel<br />

in Corvey, die dank zahlreicher Spenden<br />

endlich saniert werden kann. Die<br />

Reihe „Kunst im Porträt“ widmet<br />

sich der Bad Driburger Künstlerin<br />

Nicole Drude.<br />

Erzählt wird auch über das Bergdorf<br />

Fölsen, das durch die Rückkehr<br />

junger Familien mit Kindern eine<br />

beispielhafte Verjüngung erlebt. In<br />

der Rubrik Wirtschaft werden die<br />

Kampagne „Echte Originale“ für<br />

regionale Produkte, das erfolgreiche<br />

Traditionsunternehmen Meinolf<br />

Gockel und ein Internetportal für<br />

Unternehmen und Familien vorgestellt.<br />

Naturfreunde freuen sich über<br />

die Darstellung des Silbergrünen<br />

Bläulings, der 2015 zum Insekt<br />

des Jahres gekürt wurde. Dieser<br />

seltene Schmetterling ist in fünf<br />

Schutzgebieten im Kreis Höxter<br />

anzutreffen. Eine Beschreibung des<br />

Botanischen Gartens in Höxter lädt<br />

dazu ein, dieses Kleinod bei einem<br />

Besuch näher kennenzulernen. Der<br />

beliebte Jahresrückblick ergänzt die<br />

vielfältigen Beiträge von insgesamt<br />

53 Autorinnen und Autoren.<br />

Das Jahrbuch 2017 ist beim in<br />

der Region bekannten Verlag Jörg<br />

Mitzkat erschienen und ab sofort für<br />

9,90 Euro in den Buchhandlungen im<br />

Kreis Höxter erhältlich.<br />

Landrat Friedhelm Spieker (rechts) und Verleger Jörg Mitzkat präsentieren das neue Jahrbuch des Kreises<br />

Höxter, das wieder ein breit gefächertes Themenspektrum anbietet.<br />

Neu- und Wiederwahl (v.l.): Karin Wiethoff, Inge Benning, Carolin Tiemann, Luisa Gütschow und Theodora<br />

Franzke sind nun im Leitungsteam der Kfd Nieheim.

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