Steinheimer Blickpunkt 538
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<strong>Steinheimer</strong> <strong>Blickpunkt</strong> Nr. <strong>538</strong><br />
15. Dezember 2016 SEITE 3<br />
Weihnachten<br />
in<br />
Steinheim<br />
Haushaltsentwurf 2017: Kämmerer erwartet ein Defizit von 1,86 Millionen Euro<br />
„Weichen für eine positive<br />
Stadtentwicklung“<br />
Steinheims Kämmerer Heinz-Josef Senneka hat im<br />
Rat den Entwurf des Haushalts für 2017 eingebracht. Er<br />
sieht bei einem Aufwand von 29,5 Millionen Euro und<br />
Erträgen in Höhe von 27,7 Millionen Euro ein Defizit<br />
von 1,86 Millionen Euro vor.<br />
„Mit dem vorgelegten Entwurf soll der bisherige Weg<br />
fortgesetzt werden, einen guten Ausgleich zwischen<br />
unterschiedlichen Zielen zu finden,“ kündigte der<br />
Kämmerer an, der auch feststellte, dass „Die Hunde<br />
den Letzten beißen“. Vieles was Bund und Länder,<br />
Kreis und Landschaftsverband beschließen, gehe zu<br />
Lasten der Kommunen, weil gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgaben nach unten verlagert würden. Was Berlin oder<br />
Düsseldorf an Entlastungen an Bundes- oder Landessteuern<br />
beschließen, sorge am Ende bei den Kommunen<br />
für klamme Kassen. Man würde gerne die Grund- und<br />
Gewerbesteuer senken, könne das aber nicht, wenn nicht<br />
auf der anderen Seite ein Kahlschlag an den kommunalen<br />
Leistungen vorgenommen werden solle.<br />
„Wenn wir die uns gestellten Belastungen weitergeben,<br />
treffen wir direkt die Bürger und Unternehmen mit<br />
höheren Steuern und Abgaben oder mit Leistungskürzungen<br />
und Einschränkung der kommunalen Angebote,“<br />
zeigte Senneka das grundsätzliche Problem auf. Der<br />
Haushaltsentwurf enthält aber auch gute Nachrichten<br />
für die Bürger: die Hebesätze der Grundsteuer und<br />
der Gewerbesteuer bleiben unverändert und auch bei<br />
den Gebühren sieht es gut aus. Abwassergebühren und<br />
Winterdienstgebühr werden gesenkt. Lediglich die Straßenreinigungsgebühr<br />
musste auf den Satz des Vorjahres<br />
angehoben werden.<br />
Sah die Finanzplanung 2016 für 2017 ein Defizit von<br />
1,53 Millionen Euro vor, ist im Entwurf 2017 ein höheres<br />
Defizit von 1,86 Millionen Euro ausgewiesen. Trotz<br />
guter Steuereinnahmen und Entlastungen von Bund und<br />
Land hat sich das nicht positiv ausgewirkt, weil zwei wesentliche<br />
Veränderungen in der Vorjahresplanung nicht<br />
enthalten waren. Durch die guten Steuereinnahmen in der<br />
vorigen Referenzperiode sind die Schlüsselzuweisungen<br />
um 429.000 Euro gesunken. „Diesen Betrag, den wir<br />
mit dem letzten Jahresabschluss der Ausgleichsrücklage<br />
zugeführt haben, können wir jetzt gleich wieder entnehmen,“<br />
so Senneka. Die Kreisumlage steigt wegen des<br />
höheren Hebesatzes und der höheren Umlagegrundlage<br />
gegenüber 2016 um 871.000 auf 8,31 Millionen Euro.<br />
Das macht alleine 28,5 Prozent des Haushalts aus.<br />
Erfreulich ist der Verlauf der Gewerbesteuereinnahmen,<br />
die voll im Plan liegen. Die Einnahmen sind auf 4,6 Millionen<br />
Euro veranschlagt. Bei den Gemeindeanteilen an<br />
der Einkommensteuer und der Umsatzsteuer macht sich<br />
die stabile wirtschaftliche Gesamtsituation bemerkbar.<br />
Beim Blick auf die Aufwandseite stehen an erster Stelle<br />
die Personal- und Versorgungsaufwendungen, die bei<br />
5,77 Millionen liegen, 4,9 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />
Der Anstieg ist bedingt durch die Tariferhöhung um 2,35<br />
Prozent. Die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen<br />
liegen insgesamt um 164.000 Euro über denen des<br />
Vorjahrs. Während die Bewirtschaftung der Immobilien<br />
um etwa 50.000 Euro niedriger veranschlagt werden<br />
konnte, müssen für die bauliche Unterhaltung 178.000<br />
Euro mehr aufgewendet werden. Die seien erforderlich,<br />
um die Gebäude in einem ordentlichen, technisch einwandfreien<br />
und modernen Zustand zu erhalten.<br />
Deutlich zurückgegangen sind die Transferaufwendungen,<br />
die voraussichtlich um 1,99 Millionen auf 11,97<br />
Millionen Euro gesenkt werden können. Ursachen dafür<br />
sind der Rückgang der Flüchtlingszahlen. Gleichzeitig<br />
wird das Land die personen- und monatsgenaue Abrechnung<br />
mit einem erhöhten Erstattungsbetrag vornehmen,<br />
was zu einer spürbaren Entlastung des städtischen<br />
Haushalts beitrage. Der Investitionszuschuss der Stadt<br />
Steinheim für die Breitbandversorgung musste von 2,56<br />
Millionen auf 432.000 Euro zurückgeführt werden. Die<br />
Bundesnetzagentur hat entschieden, dass der Ausbau<br />
der vorhandenen Telekommunikationsinfrastruktur<br />
im Wesentlichen ausreiche, eine flächendeckende<br />
Breitband-Versorgung der Haushalte mit mindestens<br />
50 MBit/s zu erreichen.<br />
Im Finanzplan wird der Abbau des Finanzmittelbestandes<br />
mit 2,13 Millionen Euro ausgewiesen, was die<br />
Kassenlage zulasse. In den Gesamtauszahlungen von<br />
33,5 Millionen Euro enthalten sind Investitionen in Höhe<br />
von 7,72 Millionen, die zu 81 Prozent für Baumaßnahmen<br />
vorgesehen sind. Der Rest entfällt hauptsächlich<br />
auf den Grunderwerb und den Erwerb beweglichen<br />
Vermögens. Zusätzlich werden Verpflichtungsermächtigungen<br />
von 3,15 Millionen für Investitionen in den<br />
Folgejahren ausgewiesen. Die größten Investitionsmaßnahmen<br />
2017 sind geplant für Abwasserbeseitigung<br />
(1,5 Millionen Euro), Straßenbaumaßnahmen (1,460<br />
Millionen), Umbau Friedrich-Wilhelm-Weber-Schule<br />
(1,466 Millionen), Planungskosten Umbau Stadthalle<br />
(100.000), Sanierung Aula der Realschule (596.000),<br />
Umgestaltung Schulhof Realschule (185.000), Umbau<br />
Physikräume des Gymnasiums (70.000), weitere Maßnahmen<br />
an Schulen (180.000).<br />
Im Jahr 2017 müssen Investitionsmaßnahmen nach Abzug<br />
der Investitionszuschüsse noch mit 2,24 Millionen<br />
Euro finanziert werden, was durch die Aufnahme von<br />
Investitionskrediten (1,49 Millionen Euro), davon 1,2<br />
Millionen Euro für den Abwasserbereich und 291.000<br />
Euro aus dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“<br />
erfolgt. Der Restbetrag fließt aus liquiden Mitteln, so<br />
dass 2017 wiederum keine Kreditaufnahme im unrentierlichen<br />
Bereich erforderlich wird. „Die Stadt Steinheim<br />
ist damit seit zehn Jahren im allgemeinen Haushalt<br />
schuldenfrei,“ freute sich der Kämmerer.<br />
Senneka geht davon aus, dass die Haushaltswirtschaft<br />
für einen Zinsanstieg krisenfest gemacht werden müsse.<br />
Die Vorzeichen seien dafür nicht schlecht. „Das Jahr<br />
2015 hat einen Haushaltsüberschuss beschert, den wir<br />
der Ausgleichsrücklage zuführen konnten. Auch der<br />
Verlauf des Jahres 2016 lässt einen Haushaltsüberschuss<br />
erwarten und versetzt die Stadt in die Lage, 2017 den<br />
Haushaltsausgleich durch die Ausgleichsrücklage zu<br />
erreichen.<br />
Bürgermeister Torke:<br />
„Bürgerfreundlicher Haushalt“<br />
Es sei aber trotzdem nicht zu leugnen, dass Eigenkapital<br />
abgebaut wurde und beweise, dass die Tendenz<br />
negativ sei. Die vorgelegte Haushaltsplanung 2017<br />
leistet die Vorsorge, dass alle geplanten Maßnahmen<br />
auch haushaltsrechtlich sicher durchgeführt werden<br />
können und dass Spielräume vorhanden seien, um eine<br />
positive Stadtentwicklung zu betreiben. Das sah auch<br />
Bürgermeister Torke so. „Wir werden 2017 mit einem<br />
bürgerfreundlichen Haushalt keine kommunalen Wohltaten<br />
erbringen, gleichwohl aber Investitionen tätigen,<br />
die unsere Zukunft und die Stadt prägen.“<br />
Klaus Fischer<br />
Fußballschule<br />
Auch 2017 in<br />
Steinheim<br />
Noch ist es einige Zeit, bis sie<br />
stattfindet. Aber gerade jetzt vor<br />
Weihnachten, wo Eltern oder Verwandte<br />
noch nach einem passenden<br />
Geschenk für ein Kind suchen, sollte<br />
man schon an die Klaus Fischer<br />
Fußballschule denken. Sie wird im<br />
Jahr 2017 ihre Zelte vom 17. bis zum<br />
20. August wieder in der Emmerstadt<br />
aufschlagen. Die Teilnehmer können<br />
sich bei dem viertägigen Intensivkurs<br />
wieder viele Tipps von echten Profis<br />
abschauen, denn Fischer hat in<br />
seinem Kader viele ehemalige Bundesligaprofis.<br />
Anmeldungen sind bei<br />
Manfred Babion in seinem Sporthaus<br />
in der <strong>Steinheimer</strong> Fußgängerzone<br />
möglich. „Aus Erfahrung weiß ich,<br />
ein solches Geschenk kommt bei Kindern<br />
bestens an,“ so Babion, in dessen<br />
Händen die Organisation liegt. Im<br />
Gesamtpreis von 119 Euro ist nicht<br />
nur die Fußballschule enthalten,<br />
sondern auch das Essen während der<br />
vier Tage sowie ein umfangreiches<br />
Ausstattungsequipment mit Trainingsanzug,<br />
Shirts und Tasche. Diese<br />
Ausstattung wird Fischer wie in den<br />
letzten Jahren bei einem öffentlichen<br />
Termin in Steinheim übergeben.<br />
„Kinder sind unsere Zukunft“ dankt für die Hilfe<br />
Im nächsten Jahr der 50.<br />
Transport nach Russland<br />
Auch im Jahr 2016 hat der Verein „Kinder sind unsere Zukunft“ zwei Fahrten<br />
nach Russland organsiert, um Kinderheime und Krankenhäuser mit Hilfsmitteln<br />
zu unterstützen. Dafür dankt der Verein allen Spendern und Sponsoren, aber<br />
auch den eigenen Helfern, die dafür ihre Freizeit und ihren Urlaub geopfert<br />
haben. „Unsere Arbeit ist durch die politische Großwetterlage nicht einfacher<br />
geworden,“ hat Josef Rohde als Erfahrung gemacht. Was man mache, habe<br />
aber nichts mit Politik zu tun, obwohl viele Menschen, wenn sie Russland<br />
hören, sehr zurückhaltend reagieren. Man wolle aber den Menschen und insbesondere<br />
den Kindern helfen. Und die könnten nichts für die Verwicklungen<br />
der großen Politik. Sie sind auf die Hilfe aus Deutschland angewiesen, sie<br />
rechnen fest damit und sie sind dankbar. Im kommenden Jahr führt der Verein<br />
aus Steinheim im Mai seinen 50. Hilfstransport nach Russland durch. Dafür<br />
sind schon einige Hilfsgüter gesammelt. Diese Hilfsgüter können jeden 1.<br />
Samstag im Monat an der Sammelstelle in der Höxterstraße abgegeben werden.<br />
Steinheims Kämmerer Heinz Josef Senneka hat im Rat den Haushaltsentwurf für 2017 eingebracht. Er<br />
erwartet davon die Weichenstellung für eine positive Stadtentwicklung.<br />
Klaus Fischer kommt auch im Jahr<br />
2017 mit seiner Fußballschule nach<br />
Steinheim. Anmeldungen sind im<br />
Sporthaus Babion möglich.