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Nr. 16 (IV-2016) - Osnabrücker Wissen

Nr. 16 (VI-2016) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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TOPTHEMA<br />

Pumpe-Verteiler © Jennewein Photo; fotolia.de // flammen © irontrybex; fotolia.de // Bilder oben © Sina-Christin Wilk<br />

motorisiertes Lösch-Fahrzeug. Seit 1926<br />

verfügt die Stadt Osnabrück über eine<br />

ordentliche Berufsfeuerwehr – mittlerweile<br />

verlangt das Niedersächsische Brandschutzgesetz<br />

dies von allen Kommunen<br />

mit mehr als 100.000 Einwohnern.<br />

Wer ist wer?<br />

Wenngleich die Stadt allerorten sparen<br />

muss, verfügt die Feuerwehr Osnabrück,<br />

welche sich aus Berufsfeuerwehr (BF) und<br />

Freiwilliger Feuerwehr (FF) zusammensetzt,<br />

über die notwendige Ausstattung.<br />

Zuständig sind sie für Notfälle wie Brände<br />

und Unfälle, aber auch bei Kleinsteinsätzen<br />

wie dem klassischen Fall der Katze auf<br />

dem Baum.<br />

Der Fuhrpark besteht aus 40 Fahrzeugen,<br />

deren jeweiliger Anschaffungspreis<br />

zwischen 20.000 Euro für einen PKW über<br />

300.000 Euro (Löschfahrzeug) bis hin zu<br />

1,1 Mio. Euro (Fahrzeug mit Drehleiter)<br />

liegt. Alle vier Jahre wechseln zwei Löschfahrzeuge<br />

vom Bestand der Berufsfeuerwehr<br />

in den der Freiwilligen Feuerwehr.<br />

Eine Besonderheit in Osnabrück stellt<br />

die enge Verzahnung von Berufsfeuerwehr<br />

und Freiwilliger Feuerwehr dar. Die<br />

Einsätze im Bereich Brandschutz werden<br />

stets gemeinsam gefahren, denn wie<br />

Stadtbrandmeister Markus Bergen aus<br />

Erfahrung zu berichten weiß, „können<br />

die Einsätze weder ausschließlich von der<br />

Berufsfeuerwehr noch von der Freiwilligen<br />

Feuerwehr abgedeckt werden“. Grundsätzlich<br />

werden die BF und die Ortsfeuerwehr<br />

alarmiert, die am nächsten gelegen sind.<br />

Je nach Situation umfasst die Zusammenarbeit<br />

sogar weitere Einheiten wie Polizei,<br />

THW und Ordnungsamt. Beispiele hierfür<br />

sind die Sondereinsatzgruppe (SEG),<br />

die bei Massenunfällen von Verletzten<br />

zum Einsatz kommt, und die vorbildliche<br />

Kooperation im Falle von Bombenräumungen.<br />

„Da seit 1998 regelmäßig<br />

Blindgänger aufgespürt und entschärft<br />

werden, haben wir inzwischen ein<br />

eingespieltes Team aus allen Hilfsorganisationen<br />

zusammengestellt, das routiniert<br />

und souverän für eine schnelle und sichere<br />

Räumung sorgt“, erklärt Klaus Fiening,<br />

Sachgebietsleiter vom Vorbeugenden<br />

Brandschutz.<br />

Was ist eine Bunte Leitstelle?<br />

Die „Bunte Leitstelle“ im Kreishaus am<br />

Schölerberg koordiniert die Einsätze von<br />

Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei<br />

in Osnabrück-Stadt. Auch wenn es - wegen<br />

akut erhöhtem Personalbedarf oder<br />

Bedarf an spezieller Ausrüstung - zu<br />

einer Zusammenarbeit der Feuerwehr<br />

OS und der Kreisfeuerwehr, die im Landkreis<br />

zuständig ist, kommt, wird diese hier<br />

organisiert. Zudem bilden die Hilfskräfte<br />

aus Stadt und Landkreis gemeinsam zwei<br />

Gruppen des Umweltschutzes mit den<br />

Schwerpunkten „Messen von Gefahrstoffen“<br />

und „Gewässerschutz“.<br />

Die Zuständigkeit der „Bunten Leitstelle“<br />

endet jedoch nicht an den Grenzen des<br />

Landkreises, denn die Einsätze für die<br />

Kreise Grafschaft Bentheim, Emsland und<br />

Leer fallen ebenfalls in ihre Verantwortlichkeit.<br />

Falls sich jemand in Osnabrück in einer<br />

Gefahren- oder Notsituation verwählt,<br />

stellt dies kein Problem dar: Alle Notrufe,<br />

die über 110 und 112 eingehen, werden<br />

zentral verwaltet und an die passenden<br />

Stellen weitergeleitet. Einer exakten<br />

Alarm- und Ausrückordnung entsprechend<br />

werden 95 % aller Notrufe mit<br />

bestimmten Codewörtern abgedeckt, die<br />

für jeden spezifischen Fall genau festlegen,<br />

wer alarmiert wird und welche Ausrüstung<br />

- wie beispielsweise spezielle Wasserwerfer,<br />

DLRG oder Hundestaffel - benötigt<br />

wird. Wird ein Alarm bei der BF ausgelöst,<br />

fahren die Tore der Garagen automatisch<br />

hoch, die Feuerwehrleute schlüpfen in<br />

ihre vorbereitete Einsatzkleidung und der<br />

Löschzug fährt innerhalb von einer Minute<br />

vom Hof. Kommt es zu einem Ausfall<br />

der Leitstelle, wie es im November<br />

20<strong>16</strong> der Fall war, wird innerhalb einer<br />

Viertelstunde das Notprogramm in Kraft<br />

gesetzt: Alle Gerätehäuser und Wachen<br />

werden besetzt und die Notrufe auf Notleitstellen<br />

umgeleitet. Die Kommunikation<br />

zwischen den einzelnen Feuerwehrkräften<br />

erfolgt über Telefon und Funk. Die<br />

durchstrukturierte Koordination der Leitstelle<br />

ermöglicht es in 65% der Einsätze,<br />

das angepeilte Schutzziel einzuhalten und<br />

somit innerhalb von acht Minuten am<br />

Einsatzort zu sein. Da dies in den östlich<br />

gelegenen Stadtteilen Lüstringen, Gretesch<br />

und Darum nicht ohne weiteres möglich<br />

ist - hier gibt es keine Ortsfeuerwehr -,<br />

besteht eine Kooperation mit einer der drei<br />

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