Wir gratulieren - LVHS Freckenhorst
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davon aus, dass das Weltklima sich viel<br />
dramatischer erwärmt als bisher angenommen.<br />
�� Die steigenden Temperaturen lassen die<br />
alpinen Gletscher schrumpfen: Kleine<br />
Gletscher werden verschwinden, größere<br />
bis ins Jahr 2050 um 30 bis 70 Prozent<br />
zurückgehen. Dadurch steigt die Gefahr<br />
von Felsstürzen.<br />
�� Der Meeresbiologe Prof. Dr. Meinhard<br />
Schulz-Baldes (Bremerhaven), früherer<br />
Professor am Alfred-Wegener-Institut<br />
und von 1992 bis 2008 Generalsekretär<br />
des Wissenschaftlichen Beirats der<br />
Bundesregierung Globale Umweltveränderungen<br />
(WBGU) in Berlin ging in seinem<br />
Referat auf die Auswirkungen des<br />
Klimawandels auf das Ökosystem Weltmeere<br />
ein. Die Meeresspiegel steigen in<br />
diesem Jahrhundert voraussichtlich zwischen<br />
18 und 59 Zentimeter. Dadurch<br />
sind Millionen Menschen beispielsweise<br />
an Flussdeltas wie am Nil und am Mississippi<br />
oder an dicht besiedelten Küsten<br />
in Asien und Westafrika bedroht. Kleine<br />
Inseln im Meer könnten ganz verschwinden.<br />
Zu beachten ist hierbei, dass etwa<br />
50 % der Weltbevölkerung an gefährdeten<br />
Küstenregionen lebt. Ein Großteil<br />
der betroffenen Länder hat keine Möglichkeit,<br />
die Folgen der Veränderungen<br />
abzumildern. Anhand zahlreicher Fakten<br />
und Daten verdeutlichte Schulz-Baldes<br />
die Auswirkungen der Erwärmung und<br />
Übersäuerung der Meere und den An-<br />
28<br />
stieg des Meeresspiegels, falls nicht gegengesteuert<br />
wird: „<strong>Wir</strong> werden künftig<br />
„Meeresflüchtlinge“ haben.”<br />
�� Der UN-Klimarat sagt ein Artensterben<br />
voraus. Durch einen weltweiten Temperatur-Anstieg<br />
von 2,5 Grad bis zum<br />
Ende des Jahrhunderts wären bis zu 30<br />
Prozent der Tier- und Pflanzenarten vom<br />
Aussterben bedroht.<br />
�� Die steigenden Temperaturen führen<br />
zu vermehrten Dürren. Anderenorts ist<br />
mit mehr und schwereren Überschwemmungen<br />
zu rechnen. Dadurch sinken die<br />
Erträge der Landwirtschaft, was zu einer<br />
Lebensmittelknappheit führt. Dürre und<br />
daraus resultierende Lebensmittelknappheit<br />
wird zu zunehmenden Hungerkatastrophen<br />
bei einer immer noch wachsenden<br />
Weltbevölkerung führen.<br />
Ist der Mensch Schuld am Klimawandel?<br />
Die meisten Experten sind der Meinung,<br />
dass die Emissionen von CO 2 durch die<br />
Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas<br />
den größten Teil des Klima-Problems verursachen.<br />
Der Erwärmungsprozess der Atmosphäre<br />
ist auf lange Sicht unumkehrbar. Für<br />
das internationale Ziel, bis zum Jahr 2050<br />
den Anstieg der Erderwärmung auf unter<br />
zwei Grad zu halten, sind erhebliche Anstrengungen,<br />
insbesondere bei der CO 2 -Vermeidung<br />
durch forcierten Ausbau der regenerativen<br />
Energieträger erforderlich. Dies ist<br />
auch aus ethischen Gründen geboten, denn<br />
die Folgen des Klimawandels sind vor allem<br />
in den Entwicklungsländern besonders dras-