Wir gratulieren - LVHS Freckenhorst
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Die erschöpfte Seele - Depression<br />
Wege aus der Dunkelheit<br />
Ansichten und Hilfestellungen eines<br />
Psychotherapeuten und Philosophen<br />
Dr. Mathias Jung, Gesundheitszentrum<br />
Lahnstein, Gastreferent in der <strong>LVHS</strong> beim<br />
FORUM Gesundheit<br />
Leistungsgesellschaft und Depressionen<br />
– das ist in den Augen vieler ein<br />
Widerspruch. Weit gefehlt! Vier Millionen<br />
Menschen in Deutschland sind nach Expertenschätzungen<br />
depressiv. Fatal ist, so der<br />
Referent, Dr. Mathias Jung, dass zwei Drittel<br />
dieses gar nicht wissen.<br />
Sie haben keine Chance auf Diagnose<br />
und Therapie. Nur 30 - 35 % der Erkrankten<br />
erhalten die richtige Diagnose und nur 6 - 9<br />
% der Patienten, die davon profitieren können,<br />
wurden ausreichend behandelt.<br />
Seminarleiterin Mathilde<br />
Schroeter-Gehring staunt<br />
über das umfangreiche<br />
Angebot auf dem Büchertisch<br />
von<br />
Dr. Mathias Jung: Der<br />
Psychotherapeut, Philosoph<br />
und Autor zahlreicher<br />
Werke signiert<br />
im Anschluss seines<br />
fesselnden Vortrags in<br />
der übervollen Gartenhalle<br />
seine Bücher.<br />
Mathilde Schroeter-Gehring, päd. Mitarbeiterin<br />
Die Eigenarten der männlichen Depression<br />
sind besondere. „Für Männer ist Depression<br />
ein Tabu-Thema, sie sind emotionale<br />
Sparschweine“, so Dr. Jung. Die Kranken<br />
werden sich selbst und ihrer Umwelt zur Last<br />
und zur Bedrohung. Ein Großteil der offiziell<br />
9.330 Suizide hierzulande im Jahr 2008<br />
geht auf das Konto der Depression. Drei von<br />
vier Opfern sind männlich. Vielen Männern<br />
passt es nicht in ihr Rollenbild, sich wegen<br />
psychischer Probleme behandeln zu lassen.<br />
Doch jede unbehandelte Depression steigert<br />
das Risiko für einen chronischen Verlauf, für<br />
Herz-Kreislauf-Leiden oder Demenz im späteren<br />
Leben und für Selbsttötung.<br />
Dabei lässt sich die Depression inzwischen<br />
oft gut therapieren. Weltweit arbeiten<br />
Hirnforscher, Ärzte und Psychologen daran,<br />
die Risikofaktoren für die gefährliche Stö-<br />
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