Wir gratulieren - LVHS Freckenhorst
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Botschaften der Bestattungsorte bis heute?<br />
Oder ist doch für immer mehr Menschen die<br />
Frage nach dem Bestattungsort nur noch<br />
eine Frage der (raschen?) Entsorgung eines<br />
verwesenden Leibes?<br />
Am ersten Friedhofsführer-Grundkurs<br />
2009 in der <strong>LVHS</strong> nahmen acht Damen<br />
und Herren teil. Der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft<br />
Friedhof und Denkmal,<br />
Prof. Dr. Reiner Sörries aus Kassel, schrieb<br />
dazu ein Grußwort. ...“Doch ist der Friedhof<br />
kein Ort wie jeder andere in der Stadt, er<br />
ist etwas Besonderes. Er veranschaulicht die<br />
Friedhofskultur im Wandel der Zeit. Er spiegelt<br />
Veränderungen im Bestattungsbrauchtum<br />
und in den Vorstellungen dazu, was<br />
nach dem Tod kommen könnte. Er enthält,<br />
wie viel oder wie wenig Platz der Trauer und<br />
dem Gedenken eingeräumt wird.“<br />
<strong>Wir</strong> beschäftigten uns in zwei größeren<br />
Einheiten mit der Geschichte der Bestattungskultur,<br />
mit der uns Menschen immer<br />
fremder werdenden Friedhofssymbolik auf<br />
den Gräbern, an bzw. auf den Steinen, in<br />
den Pflanzen und in der Gesamtgestaltung.<br />
<strong>Wir</strong> überlegten, was wir Mitmenschen zeigen<br />
und erzählen, die sich einer Friedhofsführung<br />
anvertrauen und wie die konkrete<br />
Gestaltung eines solchen Ganges über den<br />
Friedhof aussehen könnte, gerade ohne das<br />
Thema „Berühmte Personen“, berühmte Bürger<br />
unseres Ortes?<br />
Hierzu besuchten wir als Ausbildungsgruppe<br />
auch die Friedhöfe in Beelen und<br />
Havixbeck. In Beelen begrüßte uns Bürger-<br />
meisterin Elisabeth Kammann und erläuterte<br />
uns vor allem das Konzept der durchgeführten<br />
Friedhofserweiterung, die man über<br />
eine Brücke erreicht. (Schon wieder eine<br />
tiefe, sehr alte Symbolik). In Havixbeck wird<br />
der Friedhof inzwischen seit Jahren von vielen<br />
sehr unterschiedlichen Gruppen besucht,<br />
so dass es dort bereits Friedhofsführer gibt.<br />
In den vergangenen 50 Jahren wird ganz<br />
bewusst ein geistiges/ spirituelles Konzept<br />
in der Friedhofsgestaltung verwirklicht.<br />
Wohl sehr spannend war auch das Nachspüren<br />
eines spirituellen Friedhofsganges<br />
auf einem „normalen“ Friedhof und somit<br />
der religiösen Bedeutung unserer Bestattungsorte,<br />
die sich ja aus den Kirchen heraus<br />
entwickelten (siehe oben).<br />
Wieviele Mitmenschen gehen wohl gar<br />
nicht oder nur sehr ungern auf einen Friedhof?<br />
Kann der Gang in der Gruppe die Fremdheit<br />
und Scheu nehmen? Kann der gemeinsame<br />
Gang über den Friedhof innere Ängste<br />
oder zumindest Unsicherheiten abbauen?<br />
Und wieweit ist die indirekte Konfrontation<br />
mit dem eigenen, zukünftigen Tod die tiefe<br />
Ursache dafür, Friedhöfen möglichst fern zu<br />
bleiben?<br />
<strong>Wir</strong> sprechen zwar im Gottesdienst von<br />
der Gemeinschaft der Lebenden und Verstorbenen,<br />
aber suchen wir sie auch immer<br />
mal wieder?<br />
Aber auch Anfragen an die Praxis der<br />
Friedhofsgestaltung und nicht zuletzt der<br />
Friedhofs-Satzungen kamen im Rahmen dieser<br />
Ausbildungstage auf (und müssten nun<br />
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