16.01.2017 Aufrufe

Martin Luther: Vom unfreien Willen

Luthers berühmte Widerlegung der Lehre von der freien Willensentscheidung, Paperback, 341 Seiten, Betanien Verlag -- Luthers Schrift Vom unfreien Willen behandelt die zentralen Anliegen der Reformation. Ausgangspunkt ist die alte Frage, ob der Mensch von Natur aus Entscheidungsfreiheit habe, oder ob sein Wille an eine höhere Macht gebunden ist. In seiner Argumentation dringt Luther zu den Kernthemen des Evangeliums vor. Mit großer Geisteskraft und biblischer Kompetenz widerlegt Luther hier die katholisch-philosophische Fehleinschätzung des Humanisten Erasmus, dass der Mensch einen freien Willen habe. Dabei entfaltet er die reformatorischen Lehren von der Rechtfertigung aus Glauben und von der Vorherbestimmung Gottes. Nirgends kommt man Luthers grundlegendem Denken – das er vor allem von Paulus aus dem Römer- und Galaterbrief aufgesogen hat – und den Kerngedanken der Reformation näher als in Vom unfreien Willen.

Luthers berühmte Widerlegung der Lehre von der freien Willensentscheidung, Paperback, 341 Seiten, Betanien Verlag
--
Luthers Schrift Vom unfreien Willen behandelt die zentralen Anliegen der Reformation. Ausgangspunkt ist die alte Frage, ob der Mensch von Natur aus Entscheidungsfreiheit habe, oder ob sein Wille an eine höhere Macht gebunden ist. In seiner Argumentation dringt Luther zu den Kernthemen des Evangeliums vor.

Mit großer Geisteskraft und biblischer Kompetenz widerlegt Luther hier die katholisch-philosophische Fehleinschätzung des Humanisten Erasmus, dass der Mensch einen freien Willen habe. Dabei entfaltet er die reformatorischen Lehren von der Rechtfertigung aus Glauben und von der Vorherbestimmung Gottes.

Nirgends kommt man Luthers grundlegendem Denken – das er vor allem von Paulus aus dem Römer- und Galaterbrief aufgesogen hat – und den Kerngedanken der Reformation näher als in Vom unfreien Willen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Antwort auf die Einleitung der Diatribe<br />

besonders in den Dingen, die das Heil betreffen, das heißt, die<br />

man zwingend wissen muss.<br />

4.) Die Lehre der Schrift ist klar und eindeutig<br />

(653-658)<br />

Da wir aber – durch jene Pestilenz sophistischer Rede – schon<br />

längst vom Gegenteil überzeugt sind, dass die Schrift dunkel<br />

und mehrdeutig sei, sind wir gezwungen, zuerst eben diesen unseren<br />

Hauptgrundsatz zu beweisen, von dem sich alles andere<br />

ableitet. (Philosophen freilich erschiene dies absurd oder unmöglich.)<br />

Zuerst sagt Mose im fünften Buch (17,8-11): In einem schwierigen<br />

Fall solle man zu der Stätte gehen, die der Herr für seinen<br />

Namen erwählen würde, und dort die Priester um Rat fragen.<br />

91 Diese sollten dann nach dem Gesetz 92 des Herrn den Fall<br />

entscheiden. Er sagt: »Nach dem Gesetz des Herrn.« Wie aber<br />

könnten sie urteilen, wenn nicht das Gesetz des Herrn äußerlich<br />

völlig klar wäre? Wie sollten die Prozessparteien dadurch befriedigt<br />

werden? Sonst hätte es ja genügt zu sagen, sie sollten nach<br />

ihrem Gutdünken urteilen.<br />

So geht es auch bei den Regierungen aller Völker zu, dass alle<br />

Streitfälle aller Leute durch Gesetze beigelegt werden. Wie aber<br />

könnten sie beigelegt werden, wenn die Gesetze nicht völlig klar<br />

wären und an sich ein helles Licht für das Volk? Denn wenn<br />

Gesetze mehrdeutig und unverständlich sind, könnten dadurch<br />

nicht nur Streitsachen nicht geregelt werden; auch könnten die<br />

Sitten keinen festen Bestand haben. Denn Gesetze werden deshalb<br />

gegeben, damit die Sitten nach festen Vorgaben geregelt und<br />

Streitfälle entschieden würden. Darum muss das, was Maß und<br />

91 Das heißt, zum Standort der Stiftshütte bzw. später des Tempels. Dort im<br />

Heiligtum wurde das Gesetz aufbewahrt.<br />

92 Im Original durch Großschreibung hervorgehoben.<br />

95

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!