16.01.2017 Aufrufe

Martin Luther: Vom unfreien Willen

Luthers berühmte Widerlegung der Lehre von der freien Willensentscheidung, Paperback, 341 Seiten, Betanien Verlag -- Luthers Schrift Vom unfreien Willen behandelt die zentralen Anliegen der Reformation. Ausgangspunkt ist die alte Frage, ob der Mensch von Natur aus Entscheidungsfreiheit habe, oder ob sein Wille an eine höhere Macht gebunden ist. In seiner Argumentation dringt Luther zu den Kernthemen des Evangeliums vor. Mit großer Geisteskraft und biblischer Kompetenz widerlegt Luther hier die katholisch-philosophische Fehleinschätzung des Humanisten Erasmus, dass der Mensch einen freien Willen habe. Dabei entfaltet er die reformatorischen Lehren von der Rechtfertigung aus Glauben und von der Vorherbestimmung Gottes. Nirgends kommt man Luthers grundlegendem Denken – das er vor allem von Paulus aus dem Römer- und Galaterbrief aufgesogen hat – und den Kerngedanken der Reformation näher als in Vom unfreien Willen.

Luthers berühmte Widerlegung der Lehre von der freien Willensentscheidung, Paperback, 341 Seiten, Betanien Verlag
--
Luthers Schrift Vom unfreien Willen behandelt die zentralen Anliegen der Reformation. Ausgangspunkt ist die alte Frage, ob der Mensch von Natur aus Entscheidungsfreiheit habe, oder ob sein Wille an eine höhere Macht gebunden ist. In seiner Argumentation dringt Luther zu den Kernthemen des Evangeliums vor.

Mit großer Geisteskraft und biblischer Kompetenz widerlegt Luther hier die katholisch-philosophische Fehleinschätzung des Humanisten Erasmus, dass der Mensch einen freien Willen habe. Dabei entfaltet er die reformatorischen Lehren von der Rechtfertigung aus Glauben und von der Vorherbestimmung Gottes.

Nirgends kommt man Luthers grundlegendem Denken – das er vor allem von Paulus aus dem Römer- und Galaterbrief aufgesogen hat – und den Kerngedanken der Reformation näher als in Vom unfreien Willen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Antwort auf die Einleitung der Diatribe<br />

meines Fußes Leuchte«, obgleich er auch diesem seine Aufgabe<br />

zuschreibt: »Dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn« (Ps<br />

143,10). So wird die Schrift auch »Weg« und »Pfad« genannt, natürlich<br />

wegen ihrer übermäßigen Zuverlässigkeit.<br />

Kommen wir zum Neuen Testament. Paulus sagt in Römer 1,<br />

das Evangelium sei »zuvor verheißen … durch seine Propheten in<br />

der Heiligen Schrift« (V. 2), ebenso in Römer 3,21: die Gerechtigkeit<br />

aus Glauben wird »offenbart und bezeugt durch das Gesetz<br />

und die Propheten«. Was aber wäre das wohl für ein Zeugnis,<br />

wenn es dunkel wäre? Ja, in allen seinen Briefen nennt er das<br />

Evangelium das Wort des Lichts, das Evangelium der Klarheit;<br />

dann aber insbesondere und mit reichen Worten in 2. Korinther<br />

3 und 4, wo er die Klarheit 93 Moses und Christi wunderbar erörtert<br />

(2Kor 3,7 – 4,6).<br />

Auch Petrus sagt: »So halten wir umso mehr an dem prophetischen<br />

Wort fest, und ihr tut gut daran, darauf als eine Lampe<br />

zu achten, die an einem dunklen Ort scheint, bis der Tag anbreche<br />

und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen« (2Petr 1,19).<br />

Hier nennt Petrus das Wort Gottes eine helle Leuchte, alles andere<br />

aber Finsternis. Und wir sollten aus dem Wort Dunkelheit<br />

und Finsternis machen?<br />

Christus selbst nennt sich so oft »das Licht der Welt«, 94 Johannes<br />

den Täufer »ein brennendes und scheinendes Licht« (Joh<br />

5,35) – zweifellos nicht wegen dessen heiligen Lebenswandels,<br />

sondern um des Wortes willen. Ebenso nennt Paulus die Philipper<br />

»Lichter in der Welt, weil ihr«, spricht er, »festhaltet am<br />

Wort des Lebens« (Phil 2,15f); denn ohne das Wort ist das Leben<br />

unsicher und dunkel.<br />

Und was tun die Apostel, wenn sie ihre Predigten anhand der<br />

Schrift beweisen? Verdunkeln sie etwa das, was uns schon fins-<br />

93 Neuere deutsche Bibelausgaben wie auch die revidierte <strong>Luther</strong>bibel von 1984<br />

übersetzen »Herrlichkeit« statt »Klarheit«. <strong>Luther</strong> argumentiert anhand der<br />

vielfältigen Bedeutung des lateinischen bzw. griechischen Begriffs hierfür.<br />

94 Joh 8,12; 9,5; 11,9; 12,46; vgl. auch Joh 1,10; 3,19ff.<br />

97

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!