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Kursbuch Agrarwende 2050

20170105_studie_agrarwende2050_lf

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Weiterentwicklung von alternativen Nutzungsmöglichkeiten und Investitionsförderung zur<br />

Einführung entsprechender Produktionsverfahren.<br />

Schutz von Dauergrünland vor Umbruch<br />

Beim Grünland liegt die effektivste Maßnahme im Erhalt der Bewirtschaftung. Diese Maßnahme<br />

führt zwar rein rechnerisch nicht zu einer Reduktion von Klimagasemissionen. Der<br />

Grünlandumbruch hat in der Vergangenheit jedoch kontinuierlich negative Werte zur Bilanz<br />

beigetragen. Dem muss entgegen gesteuert werden.<br />

Der Anreiz zum Umbruch resultiert vor allem in der immer noch geringeren Wirtschaftlichkeit<br />

von Grünland gegenüber Ackerland. Ansätze dies zu ändern, waren bisher fast wirkungslos.<br />

Vor diesem Hintergrund schlagen wir vor, auf das Ordnungsrecht zu setzen. Einige<br />

Bundesländer (z.B. Baden-Württemberg) haben damit bisher gute Erfahrungen gemacht.<br />

Einführung eines grundsätzlichen Umbruchverbots mit restriktiver Ausnahmeregelung.<br />

Verbesserte Förderung der Grünlandnutzung; beispielsweise durch die Unterstützung<br />

kraftfutterarmer und grundfutterbetonter Weidehaltungssysteme.<br />

Ausreichende Förderung von extensiver (Biodiversität erhaltender und schaffender)<br />

Grünlandnutzung.<br />

3. Verringerung des Energieeinsatzes in landwirtschaftlichen Produktionsverfahren<br />

Wie in allen anderen Branchen auch, trägt die Energieeinsparung unter gegenwärtigen<br />

Bedingungen zur Reduktion von Kohlendioxid-Emissionen bei. Wenn die Umstellung der<br />

Energieträger mittel- bis langfristig voranschreitet, kann sich die Klimarelevanz des<br />

Energieverbrauchs aber erheblich verringern. In einem langfristigen Szenario ist die<br />

Verringerung des Energieeinsatzes daher vor allem ein kurz- und mittelfristig wirksamer Beitrag<br />

zum Klimaschutz.<br />

Technische Optimierung von Maschinen und Anlagen<br />

Der Energieverbrauch in der Landwirtschaft ist in der Vergangenheit kontinuierlich<br />

zurückgegangen, da er direkt kostenwirksam ist; ganz im Unterschied zu Methan- oder<br />

Lachgasemissionen. Die Kräfte der Marktwirtschaft bewirken bereits eine stetige Verringerung<br />

des Energieeinsatzes. Der allgemeine technische Fortschritt und Investitionen in neue<br />

Maschinen und Anlagen sind Treiber des Energiesparens. Es sind daher keine zusätzlichen<br />

Instrumente anzuwenden, um hier Fortschritte zu erreichen.<br />

Reduktion des Einsatzes von N-Mineraldünger<br />

Kurzfristig spielt der reduzierte Einsatz von N-Mineraldünger eine besondere Rolle, weil die<br />

Herstellung sehr energieaufwändig ist. Eine Reduktion des N-Mineraldüngereinsatzes passt zu<br />

einer Reduzierung der N-Überschüsse und der Tatsache, dass es hohe regionale Überschüsse<br />

an leicht löslichen organischen Düngern gibt, die wesentlich effizienter eingesetzt werden<br />

müssen.<br />

Mittel- bis langfristig reduziert sich jedoch aufgrund der o.g. Verringerung der Tierhaltung die<br />

Menge an organischem Dünger und die Herstellung von N-Mineraldünger wird durch die<br />

Zunahme regenerativer Energieträger weniger klimarelevant. Mineraldünger kann auch<br />

effizienter eingesetzt werden, als die meisten leicht löslichen organischen Dünger.<br />

<strong>Kursbuch</strong> <strong>Agrarwende</strong> <strong>2050</strong> – ökologisierte Landwirtschaft in Deutschland“ Seite 73

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