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1-2017

Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

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Januar/Februar/März 1/<strong>2017</strong> Jahrgang 11<br />

D 71589 18386<br />

F<br />

Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion<br />

Funktionelle<br />

SMD-Schablonen für<br />

den Lotpastendruck<br />

Becktronic, Seite 22


Editorial<br />

(Foto: Copyright HTGF)<br />

Michael Strzyz, Director Product<br />

Management, Engineering &<br />

Applications<br />

Rückverfolgbarkeit – bis ins kleinste<br />

Detail<br />

Rückverfolgbarkeit durch standardisierte Kennzeichnung von Elektronikkomponenten ist<br />

ein entscheidender Qualitätsfaktor – die gesetzlichen und industriellen Anforderungen an die<br />

Hersteller steigen. Das spiegelt sich in veränderten Kunden- und Lieferantenanforderungen<br />

wider, denn direkte Produktkennzeichnung hilft, Fehlproduktion und Rückrufaktionen zu vermeiden.<br />

Je früher ein Fehler entdeckt wird, umso weniger Prozessschritte sind mit betroffen.<br />

Immer mehr Produkte – bis hin zu kleinsten Elektronikkomponenten – werden aus Gründen<br />

der richtigen Zuordnung in komplexen Fertigungsabläufen, der Bauteil-Sicherheit bei Datenausfall,<br />

für die Verwaltung von Lagerbeständen, als Schutz gegen Fälschungen oder zur Verfolgung<br />

der gesamten Wertschöpfungskette markiert.<br />

Die Komplexität steigt auch deshalb, weil die Form der Inhalte immer vielfältiger geworden<br />

ist: von alphanumerischen Texten über 2D-Codes oder auch Grafiken und Logos. Mit dem<br />

Datamatrix-Code können z.B. Ort und Zeit der Herstellung, Serien- und Produktnummer platzsparend<br />

codiert werden. Darüber hinaus werden Kennzeichnungsstandards verwendet, die<br />

bestimmte Inhalte in einheitlicher Form darstellen, wie z.B. GS1-Codes. Auf einem zunehmend<br />

globalen Markt gilt es auch, international unterschiedliche Anforderungen umzusetzen.<br />

Was ist aber die zentrale Anforderung, egal welche Form der Code hat? Offensichtlich ist<br />

es die Haltbarkeit, denn der Code muss so lange eindeutig lesbar sein, wie das Produkt oder<br />

Bauteil im Einsatz ist. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Qualität des Codes<br />

und der sicheren und nachhaltigen Möglichkeit zur Rückverfolgung. Das stellt Industrieunternehmen<br />

dann nicht nur vor die Herausforderung, die passende und haltbarste Markiertechnologie<br />

zu finden, sondern auch, die Kennzeichnung wirtschaftlich und effizient umzusetzen.<br />

Die Produktdirektmarkierung mit Laser bietet da viele Vorteile.<br />

Die Markieranforderungen sind je nach Struktur oder Porosität, je nach Wärmeempfindlichkeit<br />

oder Dichte der Materialoberflächen sehr unterschiedlich. Faser- oder CO2-Laser markieren<br />

Keramiken, Kunststoffe, Metalle sowie fast alle anderen Materialien. Markierungen von<br />

hoher Qualität und Haltbarkeit entstehen z.B. auch auf SMD-Bauteilen, die mit Lötstopplacken<br />

versiegelt sind. Wenn kleinste Bauteile, z. B. Mikrochips, gekennzeichnet werden sollen,<br />

muss eine Beschriftungslösung gefunden werden, die die Lesbarkeit sogar auf kleinstem<br />

Raum ermöglicht. Ein Laser kann Schriftgrößen von unter 0,3 mm erreichen, und 2D-Codes<br />

können auf ein Maß von unter einem Quadratmillimeter gebracht werden.<br />

Für die flexible Integration in Fertigungslinien gibt es kompakte Laserkomponenten, die<br />

über Schnittstellen verbunden unterschiedliche Produktionsanforderungen erfüllen. Für eine<br />

nachgelagerte Bearbeitung kann das Produkt aber auch im geschlossenen Prozess eines<br />

alleinstehenden Markierlaser-Arbeitsplatzes gekennzeichnet werden. Kriterien bei der Auswahl<br />

des Markiersystems sind die Erreichung einer hohen Durchsatzgeschwindigkeit sowie<br />

eine hohe Positioniergenauigkeit auf sehr kleinen Bauteilen in Verbindung mit einer maximalen<br />

Markierqualität.<br />

Da die Markierung am Ende des Produktionsprozesses stattfindet, bedeuten Markierfehler<br />

einen entscheidenden Wertverlust. Zur Vermeidung dieses Risikos helfen kamerabasierte<br />

Rücklesesysteme, den richtigen Markierinhalt auf der richtigen Komponente exakt an der vorgesehenen<br />

Stelle abzusichern und damit Produktausschuss durch Doppel- oder Falschmarkierung<br />

zu vermeiden. Prozesslösungen mit integrierter Kamera führen zu maximaler Effizienz<br />

und Wirtschaftlichkeit: unmittelbare automatisierte Rücklesung während und nach der<br />

Markierung vermeidet menschliche Fehler und liefert eine lückenlose Dokumentation. Kamerabasierte<br />

Validierung, automatisierter Datentransfer und eine Software, die intuitiv ist und<br />

Bedienfehler vermeidet, zeichnen moderne Markiersysteme aus. Prozesssicherheit, Transparenz<br />

und schlanke Produktionsabläufe mit Unterstützung von kamerabasierten Markierlasersystemen<br />

– unsere Maxime auch im neuen Jahr.<br />

Michael Strzyz, Alltec GmbH | FOBA Laser Marking + Engraving<br />

www.fobalaser.com<br />

1/<strong>2017</strong><br />

3


Inhalt<br />

Zum Titelbild<br />

Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion<br />

• Herausgeber und Verlag:<br />

beam-Verlag<br />

Krummbogen 14<br />

35039 Marburg<br />

Tel.: 06421/9614-0,<br />

Fax: 06421/9614-23<br />

www.beam-verlag.de<br />

• Redaktion:<br />

Ing. Frank Sichla<br />

Dipl.-Ing. Reinhard Birchel<br />

electronic-fab@beam-verlag.de<br />

• Anzeigenverwaltung:<br />

beam-Verlag<br />

Myrjam Weide<br />

m.weide@beam-verlag.de<br />

Tel.: 06421/9614-16, Fax: -23<br />

Frank Wege<br />

frank.wege@beam-verlag.de<br />

Tel.: 06421/9614-25, Fax: -23<br />

• Erscheinungsweise:<br />

4 Hefte jährlich<br />

• Satz und Reproduktionen:<br />

beam-Verlag<br />

• Druck + Auslieferung:<br />

Brühlsche Universitätsdruckerei<br />

Januar/Februar/März 1/<strong>2017</strong> Jahrgang 11<br />

Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion<br />

Funktionelle<br />

SMD-Schablonen für<br />

den Lotpastendruck<br />

Becktronic, Seite 22<br />

D 71589 18386<br />

F<br />

Ergebnis orientierte<br />

Schablonenoptimierung<br />

Stufenschablonen bieten<br />

hocheffiziente Lösungen<br />

bei Mischbestückungen in<br />

der Baugruppenfertigung.<br />

Becktronic reagierte auf die<br />

bestehende Nachfrage mit<br />

der Entwicklung von BECstep<br />

– Stufenschablonen, die<br />

hoch präzise Ergebnisse<br />

ermöglichen. 22<br />

Hinweis:<br />

Der beam-Verlag übernimmt, trotz<br />

sorgsamer Prüfung der Texte durch<br />

die Redaktion, keine Haftung für deren<br />

inhaltliche Richtigkeit.<br />

Handels- und Gebrauchs namen,<br />

sowie Warenbezeichnungen<br />

und dergleichen werden in der<br />

Zeitschrift ohne Kennzeichnungen<br />

verwendet. Dies berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese Namen<br />

im Sinne der Warenzeichen- und<br />

Markenschutzgesetzgebung als frei zu<br />

betrachten sind und von jedermann<br />

ohne Kennzeichnung verwendet<br />

werden dürfen.<br />

Rubriken<br />

Editorial .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Inhalt.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Aktuelles.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Rund um die Leiterplatte.. . . . . . . . 12<br />

Löt- und Verbindungstechnik.. . . . 29<br />

Beschichten/Lackieren/.<br />

Vergießen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Reinigung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Qualitätssicherung .. . . . . . . . . . . . 36<br />

Lasertechnik. . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

Dienstleistung .. . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Produktion.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

Produktionsausstattung.. . . . . . . . 60<br />

Conformable Electronics: Neue Technologien für innovative Produkte<br />

Das Fraunhofer IZM und der Forschungsschwerpunkt „Technologien der Mikroperipherik“ der<br />

TU Berlin entwickeln Technologien für innovative Schaltungsträger sowie Verbindungstechnik<br />

und Verkapselung elektronischer Systeme. 18<br />

Elektropolierte<br />

SMD-Schablone<br />

mit Silizium-Nanobeschichtung<br />

Um selbst bei<br />

hochkomplexen<br />

Baugruppen und einer<br />

großen Anzahl von<br />

Druckzyklen höchste<br />

Qualitätsansprüche<br />

erfüllen zu können, hat die<br />

Photocad GmbH eigens die<br />

Produktlinie Performance<br />

entwickelt. Bei der<br />

Herstellung werden diese<br />

SMD-Schablonen nicht<br />

nur elektropoliert, sondern<br />

auch mit einer speziellen<br />

Silizium-Nanobeschichtung<br />

versehen. 24<br />

4 1/<strong>2017</strong>


Automatisierung<br />

neu definiert<br />

Die productware<br />

GmbH hat ihre<br />

Reparaturmöglichkeiten<br />

um ein professionelles<br />

Rework-System für alle<br />

SMDs erweitert. Mit dem<br />

Ersa HR 600/2 Hybrid-<br />

Rework-System können<br />

Bauteile automatisch<br />

entlötet, neu platziert<br />

und wieder gelötet<br />

werden. 54<br />

Neue Omnimate-Bauteilbibliotheken für Leiterplatten-<br />

Design-Software<br />

Für schnelles und fachgerechtes Leiterplatten-Design bietet Weidmüller<br />

im Omnimate-Bereich eine neue Serviceleistung mit den umfangreichen<br />

Bauteilbibliotheken für Leiterplattendesign-Software an. 28<br />

Lotbad-Management als fortlaufender Prozess für<br />

hohe Qualitätsanforderungen<br />

Ein Lotbad hat eine bestimmte Zusammensetzung, die immer im<br />

Gleichgewicht bleiben muss. Das Lotbad-Management von Stannol<br />

hilft, dieses Gleichgewicht zu halten. 30<br />

Partikelfreie Luft für jeden Arbeitsplatz<br />

Die Spetec GmbH stellt ein neues Produkt auf dem Gebiet der<br />

Reinraumtechnik vor. Die Reinraumstation CleanBoy ermöglicht es,<br />

an jedem beliebigen Arbeitsplatz Reinraumbedingungen mit hoher<br />

Wirkung, bei geringem Investitionsaufwand, zu schaffen. 62<br />

Reinigung vor der Schutzbeschichtung<br />

Bei hohen Anforderungen an die Ausfallsicherheit elektronischer Baugruppen sind abgestimmte Prozesse der Reinigung und Schutzlackierung<br />

eine wirksame Maßnahme gegen klimatische Einflüsse. 34<br />

1/<strong>2017</strong><br />

5


Aktuelles<br />

Vom manuellen Produktionsprozess zur<br />

kompletten Automatisierung<br />

Die cps Programmier-Service GmbH in Lindhorst, Dienstleister für Bausteinprogrammierung und industrielle<br />

Gurtung und Verpackung, feierte ihr 20-jähriges Bestehen<br />

cps Programmier-Service<br />

GmbH<br />

www.cpsgroup.eu<br />

Gegründet 1996 als Dienstleistungszentrum<br />

für die Halbleiterprogrammierung,<br />

entwickelte sich das<br />

Unternehmen kontinuierlich weiter<br />

und erhielt bereits wenige Jahre<br />

später die entsprechenden ISO-<br />

Zertifizierungen. Nach zehn Jahren<br />

erfolgte die Erweiterung um die<br />

Dienstleistung der Gurtung mechanischer<br />

Stanzteile und Sonderformen.<br />

Der Maschinenpark erhielt<br />

modernste Sortiersysteme und vollautomatische<br />

Gurtungsmaschinen.<br />

Gleichwohl investierte man kontinuierlich<br />

in hochtechnische Baustein-Programmiersysteme<br />

und<br />

so stehen heute 17 Maschinen in<br />

den Produktionshallen, die 2008<br />

neu errichtet und bezogen wurden.<br />

Dazu gehören leistungsstarke Vollautomaten<br />

und Highspeed-Flash-<br />

Programmiersysteme mit Adaptern<br />

für alle Bauteile.<br />

Ständig hat cps alle Fertigungsschritte<br />

verfeinert und durch Eigenentwicklungen<br />

optimiert. So wurde<br />

unter der Prämisse „Null-Fehler-<br />

Toleranz“ im Oktober 2016 an einem<br />

der neuen Gurtungsvollautomaten<br />

eine spezielle HD-Kamera installiert,<br />

die den Tape&Reel-Prozess<br />

von ICs überwacht. Bauteile mit<br />

falscher Drehlage oder Beschädigungen<br />

an den Pins werden zuverlässig<br />

erkannt und aussortiert.<br />

Individuelle Logistikkonzepte<br />

mit kompletter Projektabwicklung,<br />

durchgängiger Prozesskontrolle und<br />

Monitoring aller Prozessschritte<br />

inklusive weltweiter Terminanlieferung<br />

geben den Kunden von cps<br />

Sicherheit und Handlungsfreiraum.<br />

HD-Kamera sorgt für Null-Fehler-Toleranz<br />

Trotz des anhaltenden Erfolgs hat<br />

der Firmengründer Bernd Thürnau<br />

soziale und umweltkritische Themen<br />

nie aus den Augen verloren. So<br />

ließ er im Jahr 2012 eine Solaranlage<br />

auf dem Dach des Fertigungsgebäudes<br />

installieren, die seither<br />

die komplette Energieversorgung<br />

der Produktion sichert. Zwischen<br />

2012 und 2015 wurde ein Ertrag<br />

von mehr als 100 MWh erreicht<br />

bzw. eine Summe von 60 t an CO 2<br />

der Umwelt erspart. Auf sozialem<br />

Gebiet fördert Thürnau mit einem<br />

größeren Sponsorbetrag die Initiative<br />

BürgerbusVerein der Samtgemeinde<br />

Lindhorst. Zudem gibt es<br />

jährlich einen Tag der offenen Tür<br />

für Kinder und Schüler, damit junge<br />

Menschen die Möglichkeiten erhalten,<br />

technische Berufe für ihre künftige<br />

Berufswahl kennen zu lernen.<br />

Das Unternehmen wird weiterhin<br />

expandieren und auf Innovationen<br />

sowie absolute Qualität setzen.<br />

Denn cps ist heute nach 20 Jahren<br />

groß und professionell genug, um für<br />

international agierende Firmen ein<br />

zuverlässiger Partner zu sein, aber<br />

auch noch so jung und schlank, um<br />

Flexibilität und Kundenorientierung<br />

täglich zu leben. ◄<br />

6 1/<strong>2017</strong>


Aktuelles<br />

Messbare Emissionsreduktion durch Climate Project<br />

Seit 2016 produziert der SMD-Schablonenhersteller photocad komplett klimaneutral. Alle CO 2 -Emissionen<br />

des Unternehmens werden ermittelt und über ein Klimaschutzprojekt ausgeglichen<br />

Bei einem von photocad unterstützten<br />

Projekt zur Trinkwasseraufbereitung<br />

in Kenia wird das<br />

Wasser nicht mehr abgekocht,<br />

sondern gefiltert. Dadurch wird<br />

Feuerholz eingespart, was die<br />

Entwaldung verringert und den<br />

CO2-Ausstoß deutlich senkt.<br />

Quelle: ClimatePartner<br />

Deutschland GmbH<br />

photocad GmbH & Co. KG<br />

mail@photocad.de<br />

www.photocad.de<br />

Bis zu 20.000 SMD-Schablonen<br />

fertigt die photocad GmbH &<br />

Co. KG jährlich. Da über 50% aller<br />

Fehlverbindungen in der SMD-Montage<br />

auf mangelhaften Lotpastendruck<br />

zurückzuführen sind, setzt<br />

das Unternehmen bei der Herstellung<br />

auf das hochpräzise Laserschneidverfahren.<br />

Die Technologie<br />

nutzt u.a. ein CCD-Kamera-Messsystem,<br />

eine spezielle Linsenrotationsmechanik<br />

im Laserschneidkopf<br />

sowie eine softwaregesteuerte<br />

Anpassung der Fokuslage und sorgt<br />

so für eine besonders hohe Qualität<br />

der Schablone. Eine solch aufwendige<br />

Produktion kostet jedoch<br />

auch viel Energie. Um nachhaltig<br />

und umweltfreundlich zu produzieren,<br />

unterstützt photocad daher seit<br />

2016 ein Projekt von ClimatePartner,<br />

einem Unternehmen zur CO 2 -<br />

Bilanzierung und -Kompensation<br />

und fertigt all seine Produkte vollkommen<br />

klimaneutral.<br />

„Wir ermitteln die CO 2 -Emissionen<br />

durch unsere Unternehmenstätigkeit<br />

und gleichen sie über ein international<br />

anerkanntes Klimaschutzprojekt<br />

aus“, erläutert Axel Meyer,<br />

Vertriebs- und Marketingleiter bei<br />

photocad das Prinzip.<br />

Dabei schloss sich das Unternehmen<br />

dem Business Solutions<br />

Provider ClimatePartner an, der<br />

sich durch sein Carbon-Management<br />

gegen globale Erwärmung<br />

und für effektiven Klimaschutz<br />

Seit Projektbeginn im Jahr 2011<br />

wurden rund 4,5 t CO 2 durch<br />

den Einsatz von Wasserfiltern<br />

eingespart. photocad unterstützt<br />

mit diesem Projekt das Ziel<br />

der Vereinten Nationen, bis<br />

2030 für alle Menschen Zugang<br />

zu sauberem Trinkwasser zu<br />

gewährleisten.<br />

Quelle: ClimatePartner<br />

Deutschland GmbH<br />

einsetzt. Die Hauptemissionstreiber<br />

eines Unternehmens werden<br />

ermittelt, die CO 2 -Bilanz berechnet<br />

und über ein Klimaschutzprojekt<br />

ausgewogen. „Dabei wird nicht<br />

nur die Umwelt geschützt, sondern<br />

auch die Lebensqualität im Projekt<br />

involvierter Menschen deutlich verbessert.“<br />

So unterstützt photocad<br />

etwa ein Projekt zur Wasseraufbereitung<br />

in Kenia: Traditionell wird<br />

Trinkwasser in dieser Region abgekocht,<br />

um aufbereitet zu werden,<br />

wozu Feuerholz verbrannt werden<br />

muss. Im Rahmen des Projekts<br />

wird das Wasser jedoch mittels<br />

Filter aufbereitet, die weder Elektrizität<br />

noch Betriebsstoffe benötigen.<br />

Somit verringert sich die erforderliche<br />

Feuerholzmenge deutlich,<br />

was zu erheblichen CO 2 -Reduktionen<br />

führt. Seit Projektbeginn<br />

2011 wurden etwa 4,5 Mio. t CO 2<br />

durch diese Maßnahme eingespart.<br />

Zudem verbessert der Einsatz von<br />

Filtern die öffentliche Gesundheit<br />

signifikant. Durch den Rückgang<br />

der Nachfrage nach Feuerholz wird<br />

außerdem die klimabelastende Entwaldung<br />

gebremst. Für die jährliche<br />

Überprüfung, Schulung und<br />

Instandhaltung werden hunderte<br />

von Arbeitsplätzen geschaffen,<br />

während der Distribution der Filter<br />

finden sogar tausende Kenianer<br />

eine Beschäftigung.<br />

„In Zeiten der Energiewende und<br />

des Kampfs gegen den Klimawandel<br />

ist eine nachhaltige Energiepolitik<br />

entscheidend – auch, oder<br />

gerade für das eigene Unternehmen“<br />

erläutert Meyer seine Entscheidung,<br />

sich dem Projekt anzuschließen.<br />

Klimaschutzmaßnahmen<br />

sichern Unternehmen außerdem<br />

Wettbewerbsvorteile: Immer<br />

mehr Kunden und Bewerber achten<br />

darauf, woher sie ihre Produkte<br />

beziehen. Rund zwei Drittel der<br />

Absolventen und junger Mitarbeiter<br />

achten darauf, ob und wie sich<br />

ihr Unternehmen für die Umwelt<br />

einsetzt. Durch einen aktiven Beitrag<br />

zum Klimaschutz sichern sich<br />

viele Unternehmen die Vorreiterposition<br />

in ihrer Branche: Auch zahlreiche<br />

Auftraggeber vergeben ihre<br />

Projekte bevorzugt an progressive,<br />

umweltbewusste Unternehmen.<br />

Bereits in der Vergangenheit<br />

zeigte sich photocad fortschrittlich,<br />

was seine ökologische Einstellung<br />

angeht. So wird im Betrieb<br />

unter anderem Ökostrom verwendet<br />

und die Entsorgung, insbesondere<br />

von Schadstoffen, wird genau<br />

dokumentiert. Der Hersteller von<br />

SMD-Schablonen engagiert sich<br />

auch sozial, etwa mit der Unterstützung<br />

der Organisation „german<br />

doctors“ oder durch die Finanzierung<br />

von Malbüchern für Flüchtlingskinder.<br />

◄<br />

1/<strong>2017</strong><br />

7


Aktuelles<br />

SMT Hybrid Packaging <strong>2017</strong>:<br />

Neues Tutorialkonzept und<br />

Kongressschwerpunkte veröffentlicht<br />

Auf der SMT Hybrid Packaging<br />

<strong>2017</strong> werden erstmals eineinhalbstündige<br />

Kurz-Tutorials neben den<br />

bewährten Halbtages- Tutorials angeboten.<br />

Beide behandeln im Allgemeinen<br />

einschlägige Fragen über die<br />

gesamte Wertschöpfungskette der<br />

elektronischen Baugruppenfertigung<br />

vom Design über die Prozesstechnologie<br />

bis hin zur Qualitätssicherung.<br />

Das Programm umfasst insgesamt<br />

acht Kurz-Tutorials und sieben<br />

Halbtages-Tutorials. Die Kurz-<br />

Tutorials thematisieren unter anderem<br />

Folgendes: Gunter Mößinger<br />

von der HTV-Conservation GmbH<br />

verschafft einen Einblick in die<br />

Schadensanalytik und Warenbewertung<br />

an elektrischen Baugruppen<br />

und Bauteilen. Den Teilnehmern<br />

dieses Kurz-Tutorials werden grundlegende<br />

Kenntnisse zur Schadensanalyse<br />

und Warenbewertungen an<br />

elektrischen Baugruppen und Bauteilen<br />

vermittelt. In seinem Vortrag<br />

„Innovative Verbindungtechnologie<br />

auf der Basis reaktiver nanoskalarer<br />

Multilagensysteme“ beschäftigt sich<br />

Jan Freitag, CiS Forschungs institut<br />

für Mikrosensorik GmbH, mit den<br />

steigenden Herausforderungen der<br />

Mikroverbindungstechnik.<br />

Im Fokus des Kongresses:<br />

Panel- Level Packaging und<br />

Consumer-Elektronik<br />

Der Kongress der SMT Hybrid<br />

Packaging <strong>2017</strong> findet am zweiten<br />

und dritten Messetag jeweils vormittags<br />

statt. Die Teilnehmer erwartet<br />

zwei spannende und praxisorientierte<br />

Themen:<br />

„Am ersten Halbtag betrachten<br />

wir die immer stärker nachgefragte<br />

Panel-Level Packaging Technologie<br />

und die Einsatzmöglichkeiten<br />

von Consumer-Packages speziell<br />

im Automotive- und Luftfahrtbereich.<br />

Mit Fertigungs- und Produktbeispielen<br />

sowie verschiedenen Tutorials<br />

wird sich die SMT Hybrid<br />

Packaging intensiv mit der Panel-<br />

Level Technologie beschäftigen.<br />

Der zweite Halbtag widmet sich<br />

der Frage, wie Consumer-Elektronik<br />

auch in der Fahrzeug- und Flugzeugindustrie<br />

genutzt werden kann.<br />

Dabei liegt der Schwerpunkt auf der<br />

Zuverlässigkeitsmethodik sowie der<br />

Test- und Prüfgerätetechnik“, erläutert<br />

der Komitee-Vorsitzende, Prof.<br />

Dr. Klaus-Dieter Lang, Fraunhofer<br />

IZM, Berlin, die Hauptthemen der<br />

Fachveranstaltung.<br />

Bis zum 03.04.<strong>2017</strong> gelten attraktive<br />

Frühbucherpreise. Teilnehmer<br />

der Veranstaltung haben auch die<br />

Möglichkeit, sich auf der parallel<br />

stattfindenden Messe über die neuesten<br />

Technologien zu informieren<br />

und Kontakte zu knüpfen.<br />

Die SMT Hybrid Packaging findet<br />

vom 16. – 18.05.<strong>2017</strong> in Nürnberg<br />

statt. Als internationale Fachmesse<br />

und Kongress für Systemintegration<br />

in der Mikroelektronik bildet<br />

die SMT Hybrid Packaging die<br />

gesamte Welt der Aufbau- und Verbindungstechnik<br />

ab. Auf der Veranstaltung<br />

präsentieren Unternehmen<br />

sowohl ihre neuesten Produkte<br />

und Innovationen als auch gezielte<br />

Lösungen für aktuelle Herausforderungen<br />

in der Herstellung elektronischer<br />

Baugruppen.<br />

Das vollständige Kongressprogramm<br />

und weitere Informationen<br />

zu den Tutorials sind unter smthybridpackaging.de/kongress<br />

abrufbar.<br />

8 1/<strong>2017</strong>


Aktuelles<br />

Seica eröffnete neues Kompetenzcenter in Karlsruhe<br />

Marc Schmuck<br />

Seica SpA eröffnete ein neues deutschlandweites<br />

Kompetenz/Sales Zentrum in Karlsruhe.<br />

Damit bietet Seica nun seinen deutschen Kunden<br />

und Interessenten auf 375 qm ein großzügiges,<br />

komplett neues Technologiezentrum mit<br />

mehreren Arbeitsräumen, einem Schulungs-<br />

Center und verschiedenen Demo-Räumen –<br />

ausgestattet mit den neusten In-Circuit-, Flying-<br />

Probe-Test- und Selektiv-LaserLötsystemen.<br />

Durch die Schaffung dieses Kompetenzcenters<br />

verstärkt Seica seine Kundenaktivitäten<br />

in Deutschland. Die neuen Räumlichkeiten<br />

ermöglichen nun kurze Anfahrtswege zu Schulungen,<br />

Customer Support, Kundenpräsentation<br />

und Applikationstreffen. Marc Schmuck,<br />

Seica Deutschland, freut sich über diese Investitionen:<br />

„Wir kommen so unseren Verpflichtungen<br />

nach, unseren Kunden/Interessenten<br />

eine Seica-Vertriebsbasis mehr oder weniger<br />

vor ihrer Haustür zu bieten. Kurze Anfahrtswege,<br />

schnellere Reparatur-Response-Zeiten<br />

und umfassende Ausbildungsmöglichkeiten auf<br />

allen Systemen – Seica verstärkt somit seine<br />

versprochenen Sales-Aktivitäten.“<br />

Seica SpA<br />

www.seica.com<br />

26. Fachtagung „Industrielle Bauteilreinigung“<br />

vom 23. bis 24. März in Ulm<br />

Die Zahl der Bauteile, bei deren<br />

Reinigung partikuläre und/oder filmische<br />

Sauberkeitsspezifikationen<br />

zu erfüllen sind, wächst rasant.<br />

Gleichzeitig geht es darum, immer<br />

effizienter zu fertigen. Um diesen<br />

gegensätzlichen Ansprüchen nachzukommen,<br />

ist eine systematische<br />

und qualitätsorientierte Gestaltung<br />

der Reinigungsprozesse unverzichtbar.<br />

Entsprechende Vorgehensweisen<br />

und praktikable Lösungen präsentiert<br />

die 26. Fachtagung „Industrielle<br />

Bauteilreinigung“ des Fachverbands<br />

industrielle Teilereinigung<br />

(FiT) e.V. am 23. und 24 März im<br />

Donausaal des Messezentrums<br />

in Ulm.<br />

Bauteilsauberkeit spielt als Qualitätskriterium<br />

eine immer wichtigere<br />

Rolle. Dies zeigt sich einerseits an<br />

der steigenden Zahl der Bauteile,<br />

die mit Sauberkeitsanforderungen<br />

belegt sind. Andererseits nimmt die<br />

Sensibilität von Werkstücken gegenüber<br />

Verunreinigungen durch<br />

komplexere Bauteilgeometrien und<br />

engere Toleranzvorgaben ständig zu.<br />

Daraus resultiert häufig ein hoher<br />

Reinigungsaufwand, unter dem die<br />

Wirtschaftlichkeit leidet. Die Frage<br />

lautet daher: Wie lässt sich die hinreichende<br />

Sauberkeit stabil und effizient<br />

sichern. Antworten darauf bieten<br />

die vom Fachausschuss Reinigen<br />

des FiT erarbeiteten Leitlinien<br />

für eine qualitätssichernde Prozessführung,<br />

die auch den Rahmen des<br />

Programms der 26. Fachtagung<br />

„Industrielle Bauteilreinigung“ bilden.<br />

Hintergrund-<br />

Am ersten Tag bilden Chemie,<br />

Verfahren und Anlagentechnik den<br />

Schwerpunkt. Der Eröffnungsvortrag<br />

bietet technische Lösungen für<br />

die Bauteilreinigung, danach folgen<br />

Richtlinien und Verfahren. Erfahrungen<br />

aus Sicht eines Anwenders<br />

thematisiert die Vorträge zur<br />

Bauteilreinigung in der Automobilindustrie,<br />

Reinigung von Schüttgut<br />

und die Feinstreinigung von Präzisionsbauteilen.<br />

Im neuen Innovationsforum<br />

Reinigungstechnik<br />

werden innovative Produkte und<br />

Lösungen für die Bauteilreinigung<br />

aus den Bereichen Chemie, Technik,<br />

Beratung und Service vorgestellt.<br />

Den Abschluss des ersten<br />

Tages bildet das Expertenforum<br />

„Think global, act local“ mit Erfahrungsberichten<br />

aus China, Indien<br />

und den USA sowie anschließender<br />

Diskussion von Tagungsteilnehmern,<br />

Referenten und Ausstellern<br />

zum internationalen Geschäft der<br />

Reinigungstechnik.<br />

Der Impulsvortrag mit Diskussion<br />

zum Thema „Industrie 4.0 –<br />

Herausforderung für die industrielle<br />

Reinigungstechnik“ eröffnet<br />

den zweiten Veranstaltungstag.<br />

Danach stehen das Messen, Prüfen<br />

und Analysieren in der industriellen<br />

Bauteilreinigung im Mittelpunkt.<br />

Vorgestellt werden dabei die neue<br />

FiT-Richtlinie „Filmische Verunreinigungen<br />

beherrschen“ ebenso<br />

wie messtechnische Lösungen<br />

für die Badüberwachung zur besseren<br />

Prozessbeherrschung. Weitere<br />

Vorträge informieren über die<br />

Umsetzung der Anforderungen an<br />

die Reinigung medizintechnischer<br />

Produkte im Produktionsumfeld und<br />

über die optimale Prozessgestaltung<br />

der Lösemittelreinigung mit<br />

Bauteilkonservierung.<br />

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1/<strong>2017</strong><br />

9


Virtual Reality: Produkt-Visualisierung<br />

WERNER WIRTH GmbH<br />

www.wernerwirth.de<br />

Hashplay VR<br />

https://hashplay.net/<br />

Aktuelles<br />

Links die VR-Brille WW, rechts erkllärt Sven Höppner den Einstieg in die VR-Welt<br />

Blick in VR Showroom – Werner Wirth in 3 D<br />

Das auf Verbindungstechnik und<br />

Komponentenschutz spezialisierte<br />

Unternehmen Werner Wirth hat bei<br />

der Messe electronica in München<br />

erstmalig auf den Einsatz von Virtual<br />

Reality bei der Produktvisualisierung<br />

gesetzt. Dabei kooperierte<br />

man bei der Umsetzung mit dem<br />

jungen US-Unternehmen Hashplay<br />

VR. Standbesucher wurden<br />

mithilfe der VR-Geräte über die<br />

einzelnen Produkte beraten und<br />

detailliert in die Komponenten virtuell<br />

eingeführt. Sogar ein Besuch<br />

in Hamburg in die Fertigungshalle<br />

war dabei. „Unsere Kunden waren<br />

positiv überrascht und sehr neugierig,<br />

in diese neue Produktwelt einzutauchen“,<br />

beschreibt Sven Höppner,<br />

Inhaber und Geschäftsführer<br />

von Werner Wirth, das Geschehen.<br />

„Wir werden sukzessive diese<br />

Form des Produkt Marketings weiter<br />

vorantreiben. Auf der Messe waren<br />

wir eines der ganz wenigen Unternehmen,<br />

die eine VR-Komponente<br />

angeboten haben, das wird sich in<br />

Zukunft ändern, daran besteht für<br />

uns kein Zweifel“, so Höppner weiter.<br />

Das Unternehmen Hashplay VR<br />

vereinfacht in dem noch jungen Virtual-<br />

und Augmented-Reality-Markt<br />

durch preisgekrönter Software das<br />

Erstellen von VR-Produktwelten<br />

und macht diese entsprechenden<br />

Zielgruppen im Business-to-Business-Bereich<br />

durch einfache Onlinekommunikation<br />

auf mobile und stationäre<br />

VR-Geräte zugänglich.<br />

Trost los<br />

Helfen Sie traumatisierten<br />

Kindern, damit auch<br />

sie hoffnungsvoll in die<br />

Zukunft blicken können.<br />

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10 1/<strong>2017</strong>


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1/<strong>2017</strong><br />

11


Rund um die Leiterplatte<br />

Impedanzkontrollierte Leiterplatten<br />

Besser verstehen, qualifiziert entwerfen, optimal fertigen und richtig testen<br />

In den letzten Jahren ist der<br />

Markt impedanzkontrollierter Leiterplatten<br />

stark angewachsen und<br />

macht nun ungefähr die Hälfte des<br />

Gesamtvolumens aus. Dafür gibt es<br />

drei Gründe: Vor allem erlauben die<br />

(Miniaturisierungs-)Fortschritte bei<br />

den Bauelementen immer höhere<br />

Signalfrequenzen, sodass sich<br />

die Anforderungen an die Verbindungsstrecken<br />

erhöhten - egal, ob<br />

für analoge oder digitale Übertragung.<br />

Hinzu kommt die steigende<br />

Bedeutung elektromagnetischer Verträglichkeit<br />

(EMV). Platinen sollen<br />

möglichst robust gegen Störfelder<br />

sein und selbst möglichst wenig<br />

Störstrahlung abgeben. Auch diese<br />

Ziele lassen sich nur erreichen, wenn<br />

man die Übertragungsleitungen auf<br />

„Die Impedanz-Technik ist für unsere Kunden<br />

nicht mehr nur ein Muss, sondern ist bei vielen<br />

Entwicklungen bereits eine Standardanforderung<br />

geworden.”<br />

Christian Ranzinger, Leiter Technologie bei Contag AG<br />

der Platine nach hochfrequenztechnischen<br />

Gesichtspunkten definiert.<br />

Die genannten Entwicklungen<br />

brachten die klassischen Multilayer-<br />

mit hoher Pin-Dichte in Bedrängnis<br />

geraten. Dünne Leiterplatten<br />

z.B. mit 100-µm-Strukturen ermöglichen<br />

dabei impedanzkontrollierte<br />

Leitungen und somit freie Fahrt für<br />

Signale mit hohen und höchsten<br />

Frequenzen. Unser Aufmacherbild<br />

zeigt die Struktur eines sechslagigen<br />

HDI/SBU-Multilayers (orange: Leiterbahn<br />

aus Kupfer, kegelig: Microvia,<br />

Quelle: Wikipedia).<br />

„impedanzkontrolliert“<br />

Der etwas merkwürdige Ausdruck<br />

„impedanzkontrolliert“ wurde vom<br />

englischen Begriff impedance control<br />

abgeleitet und meint hier nicht<br />

etwa nur eine Kontrolle, sondern das<br />

unter Kontrolle bringen aller bezüglich<br />

der Signale und der EMV relevanten<br />

Leitungsimpedanzen.<br />

„Immer höhere Signalfrequenzen und kürzere<br />

Schaltzeiten der Bausteine erfordern die exakte<br />

Einhaltung der vorgegebenen Impedanzwerte.”<br />

Hermann Reischer, Contag AG<br />

Impedanzklassen – Einteilung nach FED am Beispiel einer Stripline-<br />

Variante (eine Leitungsebene zwischen zwei Planes, Quelle: ibw<br />

Industrieberatung)<br />

Platinen immer mehr an ihre physikalischen<br />

Grenzen. Es schlug die<br />

Stunde der HDI-Leiterplatte (High-<br />

Density Interconnect), einer besonders<br />

kompakt gestalteten Platine.<br />

HDI PCBs (Printed Circuit Boards)<br />

erlauben feinere Leitungsstrukturen<br />

und kleinere Durchkontaktierungen<br />

(Microvias) mit besseren<br />

elektrischen Eigenschaften. Durch<br />

die Verpressung weiterer Lagen<br />

mittels SBU-Technik (Sequential<br />

Build Up) lassen sich Signale auf<br />

den inneren Lagen koppeln und<br />

entflechten, ohne dass Bauteile<br />

Platinen für hohe Frequenzen<br />

verstehen<br />

Für das Verständnis impedanzkontrollierter<br />

Leiterplatten genügt<br />

reines elektrotechnisches Wissen<br />

nicht mehr, sondern es müssen<br />

auch die darüber hinausgehenden<br />

Grundlagen der Übertragung<br />

von hochfrequenten Signalen<br />

beherrscht werden.<br />

Dies wird manchmal nicht gesehen,<br />

und so kommt es zu fragwürdigen<br />

Darstellungen, wie beispielsweise<br />

in [1, 2] beschrieben.<br />

12 1/<strong>2017</strong>


Rund um die Leiterplatte<br />

Impedanztypen<br />

Single-Ended-Impedanz: Impedanz einer Leitung, welche nicht<br />

mit einer zweiten Leitung gekoppelt ist<br />

Differentielle Impedanz: Impedanz zwischen einem parallel verlaufenden<br />

und symmetrisch aufgebautem Leitungspaar<br />

Odd-Mode-Impedanz: Die Impedanz einer Leitung eines Leitungspaars<br />

gegen Masse, ist halb so groß wie die differentielle Impedanz<br />

Even-Mode-Impedanz: Impedanz einer Leitung eines Leitungspaars,<br />

wenn beide Leitungen mit einem Signal gleicher Amplitude<br />

und gleicher Polarität beaufschlagt werden<br />

Common-Mode-Impedanz: Impedanz eines Leitungspaars, wenn<br />

beide Leitungen kurzgeschlossen sind, ist halb so groß wie die<br />

Even-Mode-Impedanz<br />

Impedanztypen – Die Lagenzuordnung bestimmt den Leitungstyp und<br />

dessen Grundeigenschaften (Quelle: ibw Industrieberatung)<br />

Die gemeinten Grundlagen sind:<br />

1. Wellenwiderstand<br />

2. Wellenleitung<br />

3. Reflexion<br />

1. Wellenwiderstand<br />

HF-Leitungen zeichnen sich<br />

durch einen homogenen Aufbau<br />

aus, d.h. ihr Querschnittsbild ist<br />

über die Länge konstant. Das hat<br />

zur Folge, dass weder die verteilte<br />

Induktivität noch die verteilte Kapazität<br />

einen störenden (dämpfenden)<br />

Einfluss ausübt. Verluste entstehen<br />

lediglich durch den ohmschen Leiterwiderstand<br />

und das nicht ideale<br />

Dielektrikum. Verteilte Induktivtät<br />

und Kapazität sind konstruktionsbedingt<br />

und bestimmen den oft als<br />

Impedanz bezeichneten Wellenwiderstand<br />

der Leitung, ihre wichtigste<br />

Kenngröße. Der Wellenwiderstand<br />

wird von der Quelle wie ein<br />

ohmscher Widerstand gesehen;<br />

etwa eine 75-Ohm-Leitung nimmt<br />

daher aus einer Quelle mit 75 Ohm<br />

Innenwiderstand die maximal mögliche<br />

Leistung auf (Widerstandsanpassung),<br />

ohne eine Phasenverschiebung<br />

zwischen Strom und<br />

Spannung zu verursachen. Dieser<br />

Zustand ist völlig unabhängig von<br />

den weiteren Leitungskenngrößen<br />

und davon, ob und wie die Leitung<br />

am Ende abgeschlossen ist.<br />

2. Wellenleitung<br />

Im Gegensatz zu einem „Klingeldraht“<br />

oder zu einer 230-V-Netzleitung<br />

pflanzt sich auf einer HF-<br />

Leitung in erster Linie ein elektromagnetisches<br />

Wechselfeld fort.<br />

Die zugehörigen Spannungen<br />

und Ströme haben hier zweitrangige<br />

Bedeutung. Man spricht von<br />

Wellen leitung. Eine HF-Leitung ist<br />

also gewissermaßen ein Energie-<br />

Zwischenspeicher, vergleichbar mit<br />

einer Wasserleitung. Dies vermögen<br />

die genannten einfachen Leitungen<br />

nicht.<br />

3. Reflexion<br />

Die gewissermaßen in die HF-Leitung<br />

gepumpte Energie kann diese<br />

nur dann am Ende vollständig verlassen,<br />

wenn dort ein ohmscher<br />

Widerstand gleich dem Wellenwiderstand<br />

liegt. Andernfalls muss<br />

ein Teil der Energie oder (bei Leerlauf<br />

oder Kurzschluss) die gesamte<br />

Energie umkehren. Man spricht von<br />

einer Reflexion. Diese ist unerwünscht,<br />

sodass man einen „impedanzrichtigen“<br />

Abschluss der Leitung<br />

anstrebt.<br />

Bei den Platinen erfolgt dass so,<br />

dass man die Leitung so gestaltet,<br />

dass ihr Wellenwiderstand<br />

dem Eingangswiderstand der mit<br />

dem Signal zu versorgenden Baugruppe<br />

entspricht. Bei HDI-Leiterplatten<br />

beträgt er typischerweise<br />

50 bis 100 Ohm.<br />

„Der Trend bei der Entwicklung der integrierten<br />

Bauteile wird dazu führen, dass in wenigen Jahren<br />

jede digitale Schaltung die Highspeed-Bedingungen<br />

berücksichtigen muss.”<br />

Markus Biener, Zollner AG<br />

Nähere Informationen, auf deren<br />

Basis man jedes beliebige Übertragungssystem<br />

berechnen kann,<br />

bringt [3].<br />

Platinen für hohe Frequenzen<br />

entwerfen<br />

Im Prinzip benötigt man also ein<br />

Programm, bei dem man einen<br />

Impedanzwert eingeben kann<br />

und dann Möglichkeiten für die<br />

Gestaltung der Leitung angeboten<br />

bekommt. Hierzu gehören beispielsweise<br />

die hochgenauen 2D-Field-<br />

Solver-Simulationsprogramme oder<br />

die Impedanzberechnungs-Software<br />

von Polar Instruments mit etwa 100<br />

Impedanzmodellen.<br />

Parameteränderungen wirken sich<br />

vielfältig und wechselseitig – vergleichbar<br />

mit einem Perpetuum<br />

mobile an der Zimmerdecke – auf<br />

die Impedanz aus. Zu den beeinflussenden<br />

Parametern gehören:<br />

• Lagenabstand<br />

• Harzgehalt des Platinenmaterials<br />

• Kupferdicke der Signallage<br />

• Leiterbahnbreite<br />

• Dielektrizitätskonstante des<br />

Platinenmaterials<br />

Selbst das Vorhandensein oder<br />

Nichtvorhandensein von Lötstopplack<br />

hat Einfluss. Nicht übersehen<br />

sollte man auch, dass sich die Cu-<br />

Schichtdicken auf die tatsächliche<br />

Wichtige Einflussgrößen auf die Impedanz<br />

• Leiterbreite (einfach veränderbar)<br />

• Lagenabstand (durch Materialwahl bestimmt)<br />

• Kupferdicke (durch Materialwahl bestimmt)<br />

• Dielektrizitätskonstante (durch Materialwahl bestimmt)<br />

• Flankenform (prozessbedingt)<br />

• verpresste Dicke eines Prepregs<br />

Dies ist die Dicke, nachdem das Material zwischen zwei Kupferfolien<br />

mit 100% Kupferbelegung verpresst wurde – ohne Vias,<br />

Freistellungen etc. Auch dieser Parameter ist wichtig für die weitere<br />

Berechnung der Enddicke des Aufbaus und der enthaltenen<br />

Impedanzstrukturen.<br />

1/<strong>2017</strong><br />

13


Rund um die Leiterplatte<br />

Impedanzmessgerät von der Firma Polar Instruments<br />

Standards zur Impedanzkontrolle<br />

IPC 2141A: Design Guide for High-Speed Controlled Impedance<br />

Circuit Boards<br />

IPC 2251: Design Guide for the Packaging of High-Speed Electronic<br />

Circuits<br />

IPC TM 650- 2.5.5.7: Characteristic Impedance of Lines on Printed<br />

Circuit Boards by TDR<br />

IEC 61188-1-2: Printed boards and printed board assemblies – Design<br />

and use – Part 1-2: Generic requirements – Controlled impedance<br />

„Aus Sicht der Leiterplattenfertigung besteht die<br />

Einhaltung der Impedanz vornehmlich in der Kontrolle<br />

mechanischer Parameter (Laminatdicke, Kupferdicke,<br />

Leiterbahnbreite, Leiterbahnabstand) und in der<br />

Reproduzierbarkeit der Produktionsprozesse<br />

(fotoplotten, Resist, belichten, Multylayer verpressen,<br />

ätzen).”<br />

Arnold Wiemers, Leiterplatten-Akademie GmbH<br />

„Im Entwicklungsprozess ist Abstimmung mit dem<br />

Leiterplattenhersteller angeraten.”<br />

Karim Richlowski, Leiter CAM bei Contag AG<br />

Schichtdicke beziehen. Die Cu-<br />

Schichtdicke nimmt jedoch beim<br />

sequentiellen Lagenaufbau auf<br />

den Innenlagen infolge des Ätzprozesses<br />

ab und auf allen Außenlagen,<br />

auf denen Kontaktierungen enden,<br />

durch den Kontaktierungsprozess<br />

zu. Oberflächenbehandlungen wie<br />

Planen und Bürsten bewirken hingegen<br />

hier wieder eine Abnahme. Hier<br />

gilt es also, Sorgfalt walten zu lassen.<br />

Es wird deutlich, dass es sinnvoll<br />

ist, sich bereits im Entwicklungsprozess<br />

mit dem Leiterplattenhersteller<br />

über dessen Möglichkeiten<br />

und deren Kosten abzustimmen.<br />

Gemeinsam sollte man den prinzipiellen<br />

Lagenaufbau festlegen und<br />

dann die Leitungsimpedanzen optimieren,<br />

typischerweise durch Variieren<br />

der Leiterbahnbreite.<br />

„Durch die diskreten (also nicht<br />

stufenlos und frei wählbaren) Vorgaben<br />

der Werte für Laminat- und Kupfer-Schichtdicke<br />

sowie die üblichen<br />

Leiterbahnraster (z.B. 75, 100, 125<br />

und 150 mm) ist hier die Anzahl an<br />

sinnvollen Kombinationsmöglichkeiten<br />

für eine bestimmte Zielimpedanz<br />

nicht allzu groß. Zudem werden<br />

die möglichen Laminatdicken auch<br />

noch durch das maximale Aspect<br />

Ratio eingeschränkt. Dies gilt insbesondere<br />

bei der Verwendung der<br />

in der HDI-Technik üblichen Mikrovias.“<br />

[4] Mögliche Abweichungen<br />

der Impedanz (etwa infolge ihrer<br />

Toleranz, üblich sind ±10%) vom<br />

Nenn-Eingangswiderstand der zu<br />

versorgenden Baugruppe werden<br />

hingegen meist überschätzt. Hierzu<br />

sollte man z.B. wissen, dass bei<br />

einem Abweichen der Leitungsimpedanz<br />

um -50% oder +100% von diesem<br />

Nennwert immer noch 89% der<br />

verfügbaren Signalleistung in den<br />

Eingang gelangen. Dies wird verständlich,<br />

wenn man sich bewusst<br />

macht, dass bei einer Fehlanpassung<br />

immer ein zu niedriger Strom<br />

durch eine höhere Spannung (Last<br />

zu groß) oder umgekehrt eine zu<br />

niedrige Spannung durch einen<br />

höheren Strom (Last zu gering)<br />

teilkompensiert wird. Allerdings gilt<br />

es bei der Informationsübertragung<br />

immer, den durch eine Fehlanpassung<br />

beeinträchtigen Störabstand<br />

konkret zu beachten. Dieser wird<br />

bei digitalen Signalen bekanntlich<br />

an einer Spannung festgemacht.<br />

Wenig kritisch sind „elektrisch<br />

kurze“ Leitungen. Darunter versteht<br />

man Leitungen, die höchstens 10%<br />

der kleinsten Signalwellenlänge lang<br />

sind. Diese ergibt sich als Quotient<br />

aus Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />

und Frequenz. Bei FR4 liegt die<br />

Geschwindigkeit recht genau bei<br />

halber Lichtgeschwindigkeit. Somit<br />

ergibt sich für 1 GHz eine Wellenlänge<br />

von 15 cm, und alle Leitungen,<br />

die kürzer als 15 mm sind,<br />

gelten als elektrisch kurz. In dem<br />

Falle darf man die Impedanz der<br />

Leitung oft vernachlässigen, da im<br />

Falle einer Reflexion aufgrund der<br />

Kürze der Leitung keine nennenswerten<br />

Phasenunterschiede zwischen<br />

den Größen der hinlaufenden<br />

und der reflektierten Welle auftreten<br />

können. Die elektrischen Verhältnisse<br />

sind dann annähernd so,<br />

als ob Quelle und Last direkt verbunden<br />

wären.<br />

Die Impedanz „elektrisch langer“<br />

Leitungen von z.B. 30 mm bei 1<br />

GHz sollte man immer so auslegen,<br />

dass keine Reflexion auftritt,<br />

also entsprechend dem Außenwiderstand<br />

am Leitungsende. Beispiele:<br />

• Quelle 75 Ohm, Last 75 Ohm:<br />

Impedanz 75 Ohm<br />

• Quelle 50 Ohm, Last 75 Ohm:<br />

Impedanz 75 Ohm<br />

• Quelle 75 Ohm, Last 50 Ohm:<br />

Impedanz 50 Ohm<br />

Transformationsglieder sind oft<br />

nicht sinnvoll, da sie nennenswert<br />

dämpfen und die Phasenlage<br />

beeinflussen.<br />

Nach [4] ist bei impedanzkontrollierten<br />

Leiterzügen auf folgende, teils<br />

vernachlässigte Punkte zu achten:<br />

• Mindestabstände einhalten<br />

(zwecks geringer gegenseitiger<br />

Beeinflussung)<br />

• Leiterebenen konsequent orthogonal<br />

verlegen (dto.)<br />

• Durchkontaktierungen (und damit<br />

mögliche Diskontinuitäten/Reflexionen)<br />

vermeiden<br />

• differentielle Impedanz bezüglich<br />

der virtuellen Masse ist<br />

bei eng geführten Leiterpaaren<br />

14 1/<strong>2017</strong>


Rund um die Leiterplatte<br />

Aspect Ratio (Seitenverhältnis): allgemein<br />

das Verhältnis zweier verschiedener Abmessungen<br />

einer geometrischen Form<br />

Blind Via (Sackloch): auf einer Innenlage<br />

endende Ankontaktierung<br />

Buried Via (vergrabene Durchkontaktierung):<br />

in den Kernlagen liegende und außen<br />

nicht sichtbare Durchkontaktierung<br />

CAM (Computer-Aided Manufacturing):<br />

rechnerunterstützte Fertigung, Verwendung<br />

einer von der CNC-Maschine unabhängigen<br />

Software zur Erstellung des NC-Codes<br />

FED: Fachverband für Design, Leiterplattenund<br />

Elektronikfertigung<br />

Begriffe und Abkürzungen<br />

FEM: Finite-Elemente-Methode, weitverbreitete<br />

numerische Lösungsmethode im Bereich wissenschaftlich-technischer<br />

Aufgabenstellungen<br />

HDI (High Density Interconnect): Schaltung<br />

mit Microvias und feinsten Strukturen<br />

Microstrip: Leitung auf den Außenlagen<br />

einer Plane<br />

Microvia: An- oder Durchkontaktierung mit<br />

einem Durchmesser unter 200 µm<br />

Open Microstrip: nicht (mit Lötstopplack)<br />

abgedeckte Streifenleitung<br />

Plane: „geschlossene“ Potentialebene, Typ<br />

und Eigenschaften der impedanzkontrollierten<br />

Leitung werden durch den Abstand zur nächstliegenden<br />

Plane definiert.<br />

SBU (Sequential Build Up): sequentieller<br />

Lagenaufbau, bedingt mindestens zwei Pressvorgänge<br />

bei Multilayer-Schaltungen<br />

Stripline: Leitung in den Innenlagen einer<br />

Plane<br />

TDR (Time Domain Reflection): Reflexionsnutzung<br />

im Zeitbereich, Messverfahren<br />

für elektrische Leitungslänge und Reflexionsverhalten<br />

Testcoupons: eigene Platinen zum Impedanztest<br />

auf dem Produktionsnutzen<br />

meist erheblich höher als Nennimpedanz<br />

• Maximalwerte für Induktivität und<br />

Kapazität der Leiterbahn einhalten<br />

• Layer-Wechsel vorzugsweise mit<br />

(elektrisch optimalen) Mikrovias<br />

• impedanzkritische Signale möglichst<br />

als Innenlagen führen<br />

• Cu-Schichtdicken beziehen sich<br />

auf die tatsächliche Schichtdicke.<br />

Single-Ended-Leiterbahnen sind<br />

derzeit am häufigsten anzutreffen.<br />

Dabei läuft die Leiterbahn zwischen<br />

zwei Powerplanes, die als Potentialreferenz<br />

dienen. Neue und schnellere<br />

Schaltkreistechnologien werden<br />

Mischformen mit differentiellen Leitungen<br />

erfordern. Diese lassen sich<br />

leider kaum mehr von Hand berechnen.<br />

Daher liefern die Chip-Produzenten<br />

zumindest für einfache Standard-Lagenzuordnungen<br />

meist Standard-Layoutvorgaben<br />

mit. Andernfalls<br />

benötigt man Spezialsoftware,<br />

welche die Ausformung der Leitungen<br />

mit der gewünschten Impedanz<br />

mithilfe der Finite-Elemente-<br />

Methode berechnet.<br />

Auch bei Flex- und Starrflex-Leiterplatten<br />

sind kontrollierte Impedanzen<br />

erforderlich. Ein kleiner<br />

Lagenabstand sowie eine geringe<br />

Leiterbreite stellen hier besondere<br />

Herausforderungen dar. Eine Lösung<br />

sind aufgerasterte Referenzlagen.<br />

1/<strong>2017</strong><br />

Platinen für hohe Frequenzen<br />

fertigen<br />

Das Ziel bei der Herstellung impedanzkontrollierter<br />

Platinen besteht<br />

ganz einfach darin, vorgegebene<br />

Strukturen und somit Impedanzwerte<br />

reproduzierbar zu fertigen -<br />

und dies möglichst kostengünstig.<br />

Doch das Herstellungsverfahren<br />

ist mehr oder weniger komplex. Es<br />

gilt, den richtigen Hersteller zu finden,<br />

mit dem man langfristig zufrieden<br />

sein wird. Denn ein Wechsel<br />

wird garantiert aufwendig und teuer.<br />

Christian Ranzinger von der<br />

Contag AG ist ein Kenner der Problematik<br />

und weiß um die vielen Fallstricke<br />

und Tücken: „Da die Impedanz<br />

von der Leiterbahngeometrie<br />

bestimmt wird, muss der Leiterplattenhersteller<br />

Dickentoleranzen des<br />

Basismaterials und der Kupferfolie<br />

durch eine Anpassung der Leiterbreite<br />

kompensieren. Dies erfordert<br />

viel Erfahrung und genaue Kenntnis<br />

der Einflussgrößen im Produktionsprozess.“<br />

In der Tat hat man<br />

nur dann Erfolg, wenn der Platinenhersteller<br />

auf seinem CAM-Arbeitsplatz<br />

kritische Parameter optimieren<br />

kann. Denn viele Parameter, welche<br />

die Impedanz beeinflussen, sind im<br />

Zusammenhang mit den Produktionsmöglichkeiten<br />

zu sehen.<br />

„Es erscheint sinnvoll, Standards zu definieren, indem<br />

einer Standardimpedanz ein Standard-Lagenaufbau<br />

mit Standardmaterial zugeordnet wird.”<br />

Markus Biener, Zollner AG<br />

Ein Fullservice erscheint daher<br />

vorteilhaft, bietet er doch von der<br />

technischen Beratung und Entwicklung<br />

bis zur Fertigung und Messung<br />

der impedanzkontrollierten Leiterplatten<br />

alles aus einer Hand an.<br />

„Neben der Impedanz werden in Zukunft auch Leiterbahndämpfung,<br />

dielektrische Verluste und Skineffekt<br />

eine wichtige Rolle spielen.”<br />

Hermann Reischer, Contag AG<br />

Platinen für hohe Frequenzen<br />

testen<br />

Die Impedanzen müssen während<br />

oder nach der Leiterplattenfertigung<br />

ermittelt werden, denn<br />

im bestückten Zustand gelingt dies<br />

nicht mehr. Es handelt sich um einen<br />

elektrischen Test. Die übliche Vorgehensweise<br />

besteht darin, auf den<br />

Produktionsnutzen zusätzlich zu den<br />

einzelnen Leiterplatten eigene Platinen<br />

zum Impedanztest mit aufzubringen.<br />

Diese bezeichnet man als<br />

Testcoupons. Sie besitzen die für<br />

die jeweilige Technologie charakteristischen<br />

Leiterbahnen, auf deren<br />

Basis dann durch das Testen Qualitätsaussagen<br />

für die Leiterplatten<br />

auf dem gleichen Nutzen erzielt werden.<br />

Man kann diese Daten einzeln<br />

oder im Stichprobenverfahren an<br />

einem speziellen Messplatz auswerten.<br />

Für eine entsprechende<br />

Messausrüstung ist also zu sorgen.<br />

Eine solche Endkontrolle kann<br />

z.B. mit einem CITS900s von Polar<br />

Instruments erfolgen. Dieses Messgerät<br />

der neusten Generation erlaubt<br />

es, die Ergebnisse der Prüfung nach<br />

DIN ISO 9002 zu protokollieren.<br />

Es besteht oft auch die Möglichkeit,<br />

spezielle Teststrukturen (ggf.<br />

zusätzlich zu den Testcoupons) auf<br />

den Leiterplatten mit aufzubringen.<br />

Und auch hier ist wieder die rechtzeitige<br />

Abstimmung mit dem Platinenlieferanten<br />

wichtig, um mögliche<br />

Fehler und Irrwege bereits frühzeitig<br />

zu vermeiden.<br />

Quellen:<br />

[1] Volker Feyerabend: Saubere<br />

Signale, Hochfrequenz in der Entwicklung<br />

und Herstellung von Leiterplatten,<br />

productronic 3/2015, S. 40f<br />

[2] Volker Feyerabend: Hochfrequenz<br />

in der Entwicklung und<br />

Herstellung von Leiterplatten, smt<br />

3/2016, S. 16f<br />

[3] Frank Sichla: HF-Leitungen<br />

verstehen und nutzen, DARC Verlag<br />

Baunatal 2012<br />

[4] Karim Richlowski: HDI-Leiterplatten,<br />

Teil 14, Die Grundlagen<br />

von impedanzkontrollierten Leiterplatten,<br />

ElektronikPraxis<br />

[5] Markus Biener, Arnold Wiemers:<br />

Technisch-physikalische<br />

Anforderungen an die Signalübertragung<br />

auf Leiterplatten, Plus<br />

11/2015, S. 2230ff<br />

[6] Controlled Impedance – An<br />

Introduction, www.polarinstruments.<br />

com FS<br />

15


Rund um die Leiterplatte<br />

PCB-Prototypen erfordern Weiterentwicklung<br />

der Fertigung<br />

Der Wettbewerbsdruck<br />

der globalen Märkte<br />

beschleunigt die Produktund<br />

Prozessentwicklung.<br />

Besonders die Herstellung<br />

von Leiterplatten-<br />

Prototypen erfordert<br />

eine fortwährende<br />

Optimierung der<br />

Fertigung mit einem stets<br />

aktuellen Maschinenpark,<br />

um nicht nur schnell<br />

sondern auch qualitativ<br />

hochwertig liefern zu<br />

können.<br />

Die neue Multilayer-Presse von HML<br />

Die Krisen und fortschreitende<br />

Globalisierung der Märkte ist auch<br />

an der Leiterplattenfertigung nicht<br />

spurlos vorüber gegangen. Gab es<br />

2008 europaweit noch 333 Betriebe<br />

in der Leiterplattenfertigung, sind<br />

es heute noch 262. In Deutschland<br />

sank die Zahl von ca. 600 in<br />

den achtziger Jahren auf etwa 80<br />

heute, europaweit ein Anteil von<br />

knapp 30%. Aus den aktuellen<br />

Zahlen kann man schließen: Wer<br />

stabilen Umsatz oder gesundes<br />

Wachstum vorweisen kann, hat sich<br />

auf die technischen Anforderungen<br />

der Märkte eingestellt.<br />

In der Leiterplattenfertigung<br />

sind es insbesondere die Hersteller<br />

der PCB-Prototypen als Partner<br />

der Entwickler in den Unternehmen,<br />

die den kurzatmigen Rhythmus<br />

der Industrie zu spüren bekommen.<br />

Leiter plattenfertigung ist ein<br />

komplexer Prozess: bohren, durchkontaktieren,<br />

fotoresist laminieren,<br />

belichten, Entwicklung, ätzen, spülen,<br />

trocknen, Lötstopplack sprühen,<br />

verpressen, elektrisch prüfen, fräsen,<br />

ritzen. Durch technische Entwicklung<br />

und Automatisierung sind<br />

heute zum Beispiel bei der Becker<br />

& Müller Schaltungsdruck GmbH<br />

400 Bohrungen pro Minute möglich.<br />

Wenn man bedenkt, dass teilweise<br />

im Eildienst zwischen Bestell-<br />

Becker & Müller<br />

Schaltungsdruck GmbH<br />

www.becker-mueller.de<br />

Autor<br />

Volker Feyerabend, Dipl.-Ing.,<br />

Dipl.-Betriebswirt,<br />

www.APROS-Consulting.com<br />

Prozessverbesserungen durch die Investition in einen Direktbelichter Apllon-DI-A11 der Schweizer<br />

Printprocess<br />

16 1/<strong>2017</strong>


Rund um die Leiterplatte<br />

Blick auf die Leiterplattenzuführung bei der Becker & Müller<br />

Schaltungsdruck<br />

eingang und Auslieferung Zeiten<br />

innerhalb eines Arbeitstages auf<br />

dem Markt versprochen werden,<br />

kann man sich vorstellen, dass<br />

dabei nicht viel schief gehen darf.<br />

Nur ein Fehler lässt den Zeitplan<br />

platzen. Wer als Layouter und im<br />

Einkauf nur nach dem Preis schaut,<br />

orientiert sich vielleicht schnell nach<br />

Asien. Doch die Leiterplattenhersteller<br />

in China tun sich schwer mit dem<br />

Qualitätsstandard hiesiger spezialisierter<br />

Anbieter. Bei schnell benötigten<br />

Bestellungen spricht außerdem<br />

der Zeitfaktor gegen Hersteller<br />

aus Fernost.<br />

Die räumliche Nähe zum<br />

Prototypenhersteller<br />

erweist sich hingegen für die Entwickler<br />

als doppelter Vorteil: Der Prototyp<br />

liegt meist schon nach einem<br />

Tag vor, und die Entwickler können<br />

sich eventuell sogar vor Ort für das<br />

Layout die letzten Design Tipps von<br />

den Profis geben lassen.<br />

Wer im Prototyping beste Qualität<br />

schnell liefern kann, spielt in<br />

der oberen Liga mit, dazu muss<br />

man auch stetig das Knowhow, die<br />

Prozesse, die Tools und das Equipment<br />

überprüfen. Als PCB-Manufaktur,<br />

mit Fokus auf Proto typing,<br />

die aber nicht nur im Eildienst aktiv<br />

ist, sondern auch Erfahrung mit der<br />

Serienproduktion von Leiterplatten<br />

hat, bringen die Mitarbeiter von<br />

der Becker & Müller Schaltungsdruck<br />

GmbH den Blick für wichtige<br />

Aspekte für die Produktreife mit.<br />

Durch das Internet haben potentielle<br />

Kunden Markttransparenz und<br />

entscheiden teilweise projektbezogen<br />

spontan, wer bis morgen den<br />

Prototypen liefern soll.<br />

Die Geschäftsführer Xaver Müller<br />

und Michael Becker haben die<br />

Veränderungen der technischen<br />

Anforderungen konsequent beobachtet,<br />

vorausschauend reagiert<br />

und technische Neuerungen schon<br />

in die Fertigung integriert, bevor es<br />

die Anforderungen der Kunden nötig<br />

gemacht haben. Aus Steinach werden<br />

heute Leiterplatten mit bis zu<br />

20 Lagen geliefert.<br />

Die ambitionierte<br />

Investitionsstrategie<br />

zeigt, wie ernst es den Geschäftsführern<br />

ist, auf Höhe der technischen<br />

Entwicklung zu sein. Mit der Einführung<br />

eines verbesserten Black-<br />

Hole-Verfahrens und Investition in<br />

neues PILL Equipment und neuer<br />

Chemie, haben die Schwarzwälder<br />

dieses Verfahren zur Durchkontaktierung<br />

in der Fertigung verbessert<br />

und in den produktiven Betrieb aufgenommen.<br />

Die Anschaffung eines Direktbelichters<br />

sorgte für einen technischen<br />

Quantensprung. Die Prozesse wurden<br />

weiter optimiert und verkürzt.<br />

Somit wurde auch an einer Produktivitätsverbesserung<br />

gearbeitet und<br />

investiert. Mit der Apollon-DI-A11<br />

der Schweizer Printprocess kann<br />

nun noch präziser, feiner, reproduzierbarer,<br />

umweltfreundlicher<br />

und wesentlich schneller gearbeitet<br />

werden – ein noch nicht üblicher<br />

Prozessschritt in deutschen PCB-<br />

Fertigungen, der das DLI-Verfahren,<br />

die lithografische Belichtung<br />

der Plattenrohlinge, ablöste.<br />

Zeitgewinn, Portfolioausbau und<br />

Qualitätssteigerung<br />

gaben den Ausschlag – der Markt<br />

arbeitet bereits mit feinen Layouts,<br />

die in der Zukunft noch anspruchsvoller<br />

werden. Diese Anforderungen<br />

sind mit dem Direktbelichter erfüllbar.<br />

„Wenn der Markt es erfordert,<br />

oder der technologische Fortschritt<br />

eine lohnende Verbesserung zulässt,<br />

tauschen wir eine Maschine aus,<br />

bevor ihre eigentliche Lebensdauer<br />

abgelaufen ist.“ Michael Becker und<br />

Xaver Müller halten die Augen offen.<br />

Um den vorwärts galoppierenden<br />

Ansprüchen der Industrie gerecht<br />

zu werden, wurde deshalb auch die<br />

bisherige Multilayer-Presse ausgetauscht.<br />

Inzwischen steht eine<br />

LP100-2-VK und eine Kühlpresse<br />

KP20-2 von der HML Haseneder<br />

Maschinenbau in den Werkshallen<br />

in Steinach. Die langjährige<br />

gute Zusammenarbeit mit der sächsischen<br />

Firma war nur einer der<br />

Gründe, sich für eine Multilayer-<br />

Presse von HML zu entscheiden.<br />

Die neue Presse besteht aus zwei<br />

Hauptmodulen, einer Heizpresse<br />

und einer Kühlpresse. Nach der<br />

Verpressung wird das Los in die<br />

Kühlpresse verschoben und kontrolliert<br />

abgekühlt. Das hat den Vorteil,<br />

dass die Heizpresse auf Temperatur<br />

bleiben kann und das nächste<br />

Los bearbeitet werden kann – ein<br />

großer Zeitvorteil und eine beträchtliche<br />

Energieeinsparung von ca.<br />

40%. Ergänzt wurde der Prozess<br />

mit einer neuen Vakuumkammer<br />

und neuen Pressblechen mit hochvergüteter<br />

Oberfläche. Zuverlässigkeit,<br />

Präzision und Qualität der<br />

Fertigung bekamen dadurch noch<br />

einmal einen positiven Schub. Die<br />

LP100-2-VK hat zwei Etagen. Da<br />

beim Schwarzwälder Unternehmen<br />

der Fokus auf die Fertigung hochwertiger<br />

Prototypen steht, ist das<br />

völlig ausreichend.<br />

Die Anlage brachte eine weitere<br />

Qualitätssteigerung in der Fertigung,<br />

und die möglichen Maße der<br />

Boards sind auf bis zu 610 x 530<br />

mm erweitert worden. So können<br />

modernste Anforderungen weiter<br />

erfüllt werden – und gemeinsam<br />

mit den Entwicklern der Kunden<br />

und dem gewachsenen Know-how<br />

der Becker & Müller- Spezialisten<br />

kann das optimale Board für beste<br />

Ergebnisse verwirklicht werden.<br />

An die Mitarbeiter stellen die<br />

modernen Fertigungsprozesse<br />

ebenfalls ganz eigene Ansprüche.<br />

Die zunehmende Automatisierung<br />

fordert heute Mitarbeiter,<br />

die die gesamte Fertigung begleiten<br />

und jeden Schritt kennen – vom<br />

Zuschnitt über zusätzliche Qualitätsüberwachungsschritte<br />

bis hin zur<br />

fertigen Leiterplatte. Beim Steinacher<br />

Unternehmen pro Quadratmeter<br />

Zuschnitt lediglich noch 2,5<br />

Stunden benötigt.<br />

Logistikprozessverbesserungen,<br />

Reduzierung von Stillstandzeiten<br />

sowie die Optimierungen von Kommunikationsprozessen<br />

hat den Steinachern<br />

ermöglicht, den Zyklus für<br />

Prototypen stabil auf unter einen Tag<br />

bis zur Auslieferung zu bringen. ◄<br />

Eildienst und Prototypenfertigung im Schwarzwälder Unternehmen<br />

1/<strong>2017</strong><br />

17


Rund um die Leiterplatte<br />

Conformable Electronics:<br />

Neue Technologien für innovative Produkte<br />

Bild 1: Die Mäandrierung ermöglicht die Dehnung der Kupferleiterbahnen<br />

auf dem Polyurethansubstrat<br />

Elektronische Systeme in dünnen<br />

elastischen Folien, die sich dem<br />

menschlichen Körper anschmiegen<br />

und dessen Verformungen mühelos<br />

folgen, haben in den vergangenen<br />

Jahren einige Aufmerksamkeit erregt.<br />

Die zahlreichen Publikationen von<br />

Forschergruppen und Start-up Firmen<br />

in diesem jungen Technologiesegment<br />

decken ein weites Spektrum<br />

von Prototypen insbesondere<br />

für medizintechnische Anwendungen<br />

ab und sind auch für den<br />

immer größer werdenden Bereich<br />

der Wearable Electronics interessant.<br />

Erste Transfers in die industrielle<br />

Fertigung deuten auf die beginnende<br />

Kommerzialisierung derartiger<br />

Produkte hin.<br />

Conformable<br />

direkt realisiert werden. Für die Produktion<br />

mittlerer bis großer Serien<br />

hat sich ein Netzwerk von industriellen<br />

Herstellern und Dienstleistern<br />

etabliert.<br />

Geschichte<br />

Das Fraunhofer IZM und der Forschungsschwerpunkt<br />

„Technologien<br />

der Mikroperipherik“ der TU Berlin<br />

entwickeln Technologien für innovative<br />

Schaltungsträger sowie Verbindungstechnik<br />

und Verkapselung<br />

elektronischer Systeme. Systembausteine<br />

wie Mikro-Controller, LEDs,<br />

Passive, etc. sind dabei zumeist<br />

kommerzielle (bzw. geringfügig<br />

modifizierte) elektronische Komponenten.<br />

Mittels neuartiger Verbindungsarchitekturen<br />

und der Integration<br />

von Komponenten in den<br />

Schaltungsträger können elektronische<br />

Systeme miniaturisiert oder<br />

unter Verwendung angepasster<br />

Mate rialien und Schaltungslayouts<br />

dehnbar und verformbar werden.<br />

Ausgangspunkt der Entwicklungen<br />

sind Leiterplatten und Packaging-<br />

Technologien.<br />

Die Aktivitäten im Bereich der<br />

Conformable Electronics begannen<br />

am Institut mit der Textilelektronik<br />

im Jahr 2002. Ab 2006 kam die<br />

dehnbare und 2010 die verformbare<br />

Elektronik hinzu. Diese werden im<br />

Folgenden eingehender betrachtet.<br />

Technologien<br />

Zunächst ist Folgendes festzuhalten:<br />

„Dehnbare Elektronik“ bedeutet<br />

nicht, dass das gesamte elektronische<br />

System gleichmäßig dehnbar<br />

ist. Das hieße, dass sich sämtliche<br />

Einzelkomponenten, aus denen das<br />

System aufgebaut ist, dehnen ließen<br />

– das ist mit heutigen Technologien<br />

nicht realisierbar. Wie oben<br />

erwähnt, werden kommerzielle Komponenten<br />

als funktionale elektronische<br />

Bauteile verwendet. Diese<br />

sind nicht dehnbar. Das Gesamtsystem<br />

hingegen ist dehnbar, indem<br />

die Leiterplatte bzw. der Schaltungsträger,<br />

der die Bauteile miteinander<br />

verbindet, dehnbar ist. Das bedeutet,<br />

dass das Gesamtsystem aus<br />

„weicheren“, dehnbaren und harten,<br />

nicht dehnbaren Bereichen (elektronische<br />

Bauteile) besteht.<br />

Die Herstellung und die weitere<br />

Verarbeitung der „dehnbaren Leiterplatte“,<br />

die am Fraunhofer IZM entwickelt<br />

wurde, greifen weitgehend<br />

auf etablierte Basistechnologien<br />

der Leiterplattenfertigung zurück.<br />

Die Leiterzüge bestehen aus Kupfer<br />

mit einer üblichen Dicke von 18<br />

oder 35 µm und einer Breite von<br />

120 µm. Eine notwendige Bedingung,<br />

um diese Leiterzüge dehnbar<br />

zu machen, ist ein mäandrierendes<br />

Layout, wie in Bild 1 gezeigt. Als Trägermaterial<br />

für die Leiterzüge wird -<br />

anders als für die starre (glasfaser-<br />

Autor:<br />

Thomas Löher,<br />

Manuel Seckel,<br />

Malte von Krshiwoblozki,<br />

Fraunhofer ISM<br />

Neben dem ursprünglichen<br />

Ansatz für Applikationen in der Medizintechnik<br />

haben sich zunehmend<br />

weitere Anwendungsmöglichkeiten<br />

und spezifische Herstellungsverfahren<br />

entwickelt, wie z.B. für textile<br />

Elektronik (Funktionstextilien,<br />

Bekleidung) oder drei dimensional<br />

geformte Elektronik (Konsumgüter,<br />

Automobil-Innenraum). Am Fraunhofer<br />

IZM wird das Spektrum an Technologien<br />

unter dem Begriff „Conformable<br />

Electronics“ gebündelt und<br />

als strategische „Toolbox“ für innovative<br />

Produkte gefördert und vermarktet.<br />

Vom Prototyp bis zur Kleinserie<br />

können Produktkonzepte dort<br />

Bild 2: Beispiel einer dehnbaren Leiterplatte mit Leiterbahnen<br />

auf zwei Lagen, die über Durchkontaktierung lokal miteinander<br />

verbunden sind<br />

18 1/<strong>2017</strong>


Rund um die Leiterplatte<br />

Zielgröße<br />

verstärktes Epoxid, FR4) oder flexible<br />

(beispielsweise PI: Polyimid;<br />

PEN: Polyethylennaphthalat) Leiterplatte<br />

– eine thermoplastische<br />

Polyurethanfolie verwendet, in die<br />

die Leiterbahnen wie weiter unten<br />

beschrieben eingebettet werden.<br />

Die Dicke dieser Folien beträgt zwischen<br />

50 und 200 µm. Einige Materialcharakteristika<br />

dieses für die<br />

Elektronik ungewöhnlichen Materials<br />

sind in Tabelle 1 zusammengefasst.<br />

Die elektrischen Bauteile<br />

(SMD-Komponenten) werden mittels<br />

automatisierter Oberflächenmontage<br />

mit der dehnbaren Leiterplatte<br />

verbunden.<br />

Der Aufbau der Basis für eine<br />

einlagige dehnbare Leiterplatte (d.h.<br />

Leiterbahnen nur auf einer Lage)<br />

erfolgt durch Laminieren einer Kupferfolie<br />

auf die thermoplastische<br />

Polyurethanfolie unter ähnlichen<br />

Bedingungen wie für die Aufbaulage<br />

einer konventionellen Leiterplatte.<br />

Die Kupferfolie wird anschließend<br />

fotolithografisch strukturiert.<br />

Wert<br />

Erweichungsbereich 155 - 175 °C<br />

E-Modul ~ 30 MPa @ -10 °C<br />

~ 12 MPa @ 80 °C<br />

Glasübergangstemperatur TG - 30 °C<br />

Härte Shore A 87<br />

Feuchteaufnahme<br />

0,82 wt% @ 30 °C, 60% r.h.<br />

Dielektrizitätskonstante (?r) 4,7 @ 1 MHz<br />

Dielektrischer Verlust (tan?) 0,083 @ 1 MHZ<br />

Elektrische Durchschlagspannung 80 V/µm<br />

Tabelle 1: Mechanische und elektrische Eigenschaften der für die<br />

dehnbare Elektronik verwendeten thermoplastischen Polyurethanfilme<br />

Beim Aufbau zweilagiger Basislaminate<br />

wird zunächst die Polyurethanfolie<br />

beidseitig mit Kupfer<br />

kaschiert und mechanisch-galvanisch<br />

mit Durchkontakten versehen,<br />

die beide Lagen an definierten<br />

Stellen elektrisch miteinander verbinden.<br />

Die weitere Bearbeitung<br />

erfolgt wie für die einseitige Aufbauvariante<br />

beschrieben. Ein Beispiel<br />

für ein einen zweilagigen Aufbau<br />

zeigt Bild 2<br />

Neben den mäandrierten Leiterzügen<br />

werden bei der Strukturierung<br />

auch die Anschlussflächen für<br />

elektronische Bauelemente definiert.<br />

Um mit der nachfolgenden Oberflächenmontage<br />

der Komponenten<br />

vereinbar zu sein, wird an den<br />

Positionen der Komponenten lokal<br />

eine Lötstopp-Maske aufgebracht<br />

Bild 3: Dehnbare Leiterplatte mit mäandernden Kupferleiterbahnen<br />

in der Polyurethanmatrix und Anschlussflächen für Komponenten,<br />

Lötstopp-Maske (weiß)<br />

(um die Dehnbarkeit des Gesamtsystems<br />

zu gewährleisten, darf die<br />

Lötstopp-Maske nicht ganzflächig<br />

sein, wie auf herkömmlichen Leiter-<br />

platten). Die offen liegenden Leiterzüge<br />

werden schließlich durch das<br />

Laminieren einer weiteren Polyurethanfolie,<br />

nunmehr mit Öffnungen<br />

an den Komponentenpositionen,<br />

vollständig in die dehnbare Matrix<br />

eingebettet. In einem letzten Schritt<br />

wird schließlich auf den Anschlussflächen<br />

für die Komponenten eine<br />

dauerhaft lötbare Oberflächenbeschichtung<br />

(z.B. stromlos Silber,<br />

ENIG) abgeschieden.<br />

Hergestellt werden die dehnbaren<br />

Leiterplatten auf Paneelen<br />

mit Abmessungen von 610 x<br />

457 mm. Darüber hinaus wurden<br />

erste Schritte hin zu einer Rolle-zu-<br />

Rolle Fertigung mit einer Breite von<br />

50 cm erfolgreich abgeschlossen.<br />

Während der Bearbeitung sind die<br />

dehnbaren Leiterplatten auf einem<br />

starren Träger fixiert. Damit ist die<br />

Handhabung in der Fertigung die<br />

gleiche wie die einer starren Leiterplatte.<br />

Die Fertigungstechnologie<br />

wird bei verschiedenen Leiterplattenherstellern<br />

in Europa eingesetzt<br />

u.a. bei Würth Elektronik,<br />

Contaq AG, Andus Electronic und<br />

Express Circuits (UK).<br />

Die elektronischen Komponenten<br />

werden in Oberflächenmontagetechnik<br />

mit der Leiterplatte verbunden.<br />

In der Praxis werden dabei auch<br />

für dehnbare Leiterplatten automatisierte<br />

Prozesse angewandt.<br />

Da Polyurethan und Polycarbonat<br />

nicht vereinbar sind mit den für<br />

bleifreies Löten typischen Spitzentemperaturen<br />

von 260 °C, besteht<br />

der wesentliche Unterschied zur<br />

konventionellen Bestückung in der<br />

Verwendung eines Lots mit niedrigerem<br />

Schmelzpunkt: Zinn-Bismuth<br />

mit einem Schmelzpunkt von<br />

Bild 4a und b: Elektronisches System nach der Heißverformung<br />

1/<strong>2017</strong><br />

19


Rund um die Leiterplatte<br />

Bild 5a und b: Integration der Beleuchtung in den Dachhimmel eines Autos mittels dehnbarer und textiler Elektronik<br />

T m = 142 °C ist hier die naheliegende<br />

Lösung. Wenn auch nicht „der“ Standard<br />

in der Industrie, so ist dieses<br />

Lot als druckbare Paste kommerziell<br />

erhältlich und wird von einigen<br />

Dienst leistern im Bereich Elektronik-Bestückung<br />

regulär angeboten.<br />

Resultierende Möglichkeiten<br />

Die dehnbaren Leiterplatten auf<br />

der Basis von Polyurethan erlauben<br />

Dehnungen mit Auslenkungen bis<br />

zu 100 % der ursprünglichen Länge<br />

und mehr! Bei wiederholten Dehnund<br />

Entspannungszyklen treten in<br />

Abhängigkeit von der Dehnungsbelastung<br />

Ermüdungsbrüche auf: bei<br />

zyklischer Dehnung um wenige Prozent<br />

der Ursprungslänge sind mehrere<br />

zehntausend Auslenkungen<br />

möglich, bei Dehnungen im zweistelligen<br />

Prozentbereich sind einige<br />

hundert Dehnzyklen möglich.<br />

Mit Polyurethan als thermoplastischem<br />

Matrixmaterial liegt auch<br />

eine einmalige Heißverformung<br />

des elektronischen Systems nahe.<br />

Allerdings bietet die Polyurethanfolie<br />

allein keine ausreichende Stabilität,<br />

um die eingeprägte Form beizubehalten.<br />

Aus diesem Grund wird<br />

die dehnbare Leiterplatte auf eine<br />

stabilisierende Platte aus Polycarbonat<br />

(ebenfalls thermoplastisch)<br />

laminiert und beides gemeinsam<br />

verformt. Ein in dieser Weise verarbeitetes<br />

System ist in Bild 4 dargestellt.<br />

Auch die Kombination von dehnbaren<br />

elektronischen Systemen mit<br />

textiler Elektronik ist durchaus attraktiv,<br />

weil sich so auch großflächige<br />

dreidimensionale Systeme erzeugen<br />

lassen. Beispielhaft ist hierfür<br />

die Integration der Beleuchtung in<br />

den Dachhimmel eines Autos Bild 5.<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Im Hinblick auf Technologien ist<br />

unter „Conformable Electronics“<br />

ein Baukasten von Technologien<br />

zur Herstellung elektronischer<br />

Flachbaugruppen (dehnbar, textil<br />

und heißverformbar) zu verstehen.<br />

Diese können anschließend<br />

an beliebig geformte statische oder<br />

bewegliche dreidimensionale Oberflächen<br />

angepasst werden. Die<br />

unterschiedlichen, auf Verformung<br />

ausgelegten Ansätze lassen sich<br />

zudem bestens miteinander kombinieren:<br />

dehnbare Schaltungsträger<br />

und textile Elektronik lassen sich zu<br />

robusten hybriden Systemen verarbeiten,<br />

die eine Vielfalt von Anwendungsszenarien<br />

für innovative und<br />

nicht zuletzt kostengünstige Produktkonzepte<br />

eröffnen. ◄<br />

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Systemintegratoren - jährlich neu!<br />

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Warum Kühlung sich lohnt –<br />

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Rund um die Leiterplatte<br />

Ergebnisorientierte Schablonenoptimierung<br />

BECKTRONIC GmbH<br />

www.becktronic.de<br />

Stufenschablone<br />

Die Vorteile von Stufenschablonen<br />

werden häufig unterschätzt. Sie<br />

bieten hocheffiziente Lösungen bei<br />

Mischbestückungen in der Baugruppenfertigung<br />

und sind die Antwort<br />

auf die enorm gestiegenen Anforderungen<br />

an funktionelle SMD-Schablonen<br />

für den Lotpastendruck in<br />

den letzten Jahren. Becktronic reagierte<br />

auf die bestehende Nachfrage<br />

mit der Entwicklung von BECstep –<br />

Stufenschablonen, die hoch präzise<br />

Ergebnisse ermöglichen.<br />

Effiziente und wirtschaftliche<br />

Produktion<br />

Durch die zunehmende Packungsdichte<br />

bei der Mischbestückung<br />

haben Stufenschablonen innerhalb<br />

der elektronischen Baugruppenfertigung<br />

verstärkt an Bedeutung<br />

gewonnen. Immer häufiger<br />

werden Varianten mit sowohl sehr<br />

kleinen als auch sehr großen Bauteilen<br />

kombiniert auf einer Leiterplatte<br />

produziert. Der Mix aus Steckern,<br />

Leistungs- und Chipbauteilen oder<br />

zum Beispiel µBGA, QFN und<br />

anderen erfordert unterschiedliche<br />

Pastendepots. Die Stufentechnologie<br />

ermöglicht hier einen wirtschaftlichen<br />

und schnellen Weg, diese zu<br />

generieren. Stufenschablonen bieten<br />

zudem die Möglichkeit, Koplanaritätsabweichungen<br />

von Leiterplatten,<br />

z.B. durch Etikettierungen<br />

oder einem zu dicken Lötstopplack,<br />

zu kompensieren.<br />

Additive Stufenflächen<br />

Die Stufenschablone eignet sich<br />

auch hervorragend für die Pin-in-<br />

Paste-Technologie. Wo ein Überdrucken<br />

nicht mehr zum gewünschten<br />

Ergebnis führt, sind additive Stufenflächen<br />

das Mittel der Wahl. Die<br />

Stufenschablone trägt so maßgeblich<br />

zu einem wirtschaftlichen Prozess<br />

bei. Da hier eine Vielzahl von<br />

Design-Richtlinien zu berücksichtigen<br />

sind und diese von Fall zu Fall<br />

dem Padbild sowie dem Rakel- und<br />

Lötprozess angepasst werden müssen,<br />

hat sich Becktronic entsprechend<br />

ausgerichtet. So fertigt das<br />

Unternehmen Schablonen in Stufenausführung<br />

mit bis zu drei Materialstärken.<br />

Als innovativer Hersteller<br />

bietet das Unternehmen sowohl<br />

geätzte als auch gefräste Schablonen<br />

an, um auf die individuellen Kundenanforderungen<br />

flexibel reagieren<br />

zu können.<br />

Design-Rule-Check<br />

Im Vorfeld der Fertigung der<br />

Schablone erfolgt ein Design-Rule-<br />

Check und eine Optimierung der Stufenflächen.<br />

Je nach Layout wird der<br />

Schablonenrohling in Fräs- oder Ätztechnik<br />

gefertigt, bevor er dann die<br />

weiteren Produktionsschritte wie das<br />

Laserschneiden, Gravieren und Veredelungsbehandlungen<br />

durchläuft.<br />

Ein technischer Abgleich, umfangreiche<br />

Beratung und ein enger Austausch<br />

mit den Kunden sind feste<br />

Bestandteile der Geschäftsbeziehung.<br />

So ist Becktronic immer ganz<br />

nah bei seinen Kunden, deren Fertigungsgegebenheiten<br />

und -parametern.<br />

Bei der Produktion der Stufenschablonen<br />

wird besonderer Wert<br />

auf „rakelfreundliche“ Stufenübergänge<br />

gelegt, damit die Schablonen<br />

im Einsatz überzeugen können<br />

und perfekte Ergebnisse liefern.<br />

Vorteile im Überblick<br />

• Reduktion der Nacharbeiten<br />

• Leistungsbauteile müssen nicht<br />

nachdispensert werden<br />

• Koplanaritätsprobleme können<br />

kompensiert werden<br />

• Durch das gleichzeitige Bestücken<br />

von THT-Komponenten kann auf<br />

den Fertigungsschritt Wellenlöten<br />

verzichtet werden<br />

SMD-Schablonen für<br />

bessere Ergebnisse<br />

Praxistest: Das Layout für eine<br />

SMD-Schablone wird an zehn unterschiedliche<br />

Hersteller von Hochpräzisionsschablonen<br />

für den Lotpastendruck<br />

geschickt. Das Ergebnis?<br />

Zehn unterschiedliche SMD-<br />

Schablonen. Hier stellt sich die<br />

Frage nach dem Warum, weil eigent-<br />

22 1/<strong>2017</strong>


Rund um die Leiterplatte<br />

lich nur ein Layout das optimale<br />

sein kann. Der Grund für die verschiedenen<br />

Varianten ist die Sichtweise<br />

des jeweiligen Herstellers.<br />

Jeder legt den Fokus bei der Prüfung<br />

der einzelnen Pads auf einen<br />

anderen Aspekt. Doch woher weiß<br />

der Kunde, welche Betrachtungsweise<br />

für ihn optimal ist? Bei Becktronic<br />

ist die proaktive, ergebnisorientierte<br />

Schablonenoptimierung in<br />

Form von BECKTRONIC ProConsult<br />

immer der erste Schritt. Der Hersteller<br />

verfügt über drei Jahrzehnte<br />

Branchenerfahrung und weiß ganz<br />

genau, worauf es bei der Herstellung<br />

der optimalen Schablone für die<br />

Leiterplattenherstellung ankommt.<br />

Denn nur eine SMD-Schablone<br />

mit exaktem Padbild sorgt auch für<br />

ein exaktes Druckergebnis und für<br />

eine Minimierung des Ausschusses.<br />

Langfristig kann also durch die ganzheitliche<br />

Prüfung des Schablonenlayouts<br />

die Basis für kosteneffizientes<br />

und ressourcenschonendes<br />

Arbeiten geschaffen werden. Mit<br />

dem individuellen Beratungskonzept<br />

BECKTRONIC ProConsult bietet der<br />

Anbieter von SMD-Schablonen und<br />

Schnellspannrahmen seinen Kunden<br />

einen erheblichen Mehrwert.<br />

Das Ziel ist die Optimierung des<br />

Pastenauftrags, abgestimmt auf<br />

das jeweilige Lötverfahren und am<br />

Ende der Prozesskette das optimale<br />

Lötergebnis mit einer gegen 0ppm<br />

gehenden Fehlerrate.<br />

Um dies zu erreichen, durchläuft<br />

jede Schablone in enger Abstimmung<br />

mit dem Kunden eine softwarebasierte<br />

Plausibilitätskontrolle.<br />

Doch im Fokus steht ganz klar das<br />

Know-how der erfahrenen Mitarbeiter.<br />

Häufig fallen schon auf den<br />

ersten Blick mögliche Anpassungen<br />

auf, die Funktionsweise und Langlebigkeit<br />

der Schablone optimieren.<br />

Umfangreiche interne Datenbanken,<br />

die alle Informationen zu den individuellen<br />

Anforderungen der Kunden<br />

beinhalten, unterstützen beim<br />

Design der Schablonen. Dabei werden<br />

die Richtlinien der IPC-7525A<br />

ebenso berücksichtigt wie spezielle<br />

Bauformen einschließlich einer Anti-<br />

Tombstone-Optimierung.<br />

BECKTRONIC ProConsult bedeutet<br />

• Layoutgestaltung von SMD-Schablonen<br />

• Padmodifikationen<br />

- Homeplates (Häuschenform)<br />

bzw. BowTie (invertierte Häuschenform)<br />

zur Vermeidung von<br />

Tombstoning (Grabsteineffekt)<br />

- Verkleinerung und Vergrößerung:<br />

prozentual, umlaufend oder bauteilspezifisch<br />

- Volumenverkleinerung großer Öffnungen<br />

durch sinnvolle Rasterung<br />

• Abrunden der Pad-Ecken mit definiertem<br />

Radius zur verbesserten<br />

Pastenauslösung im Randbereich<br />

der Durchbrüche<br />

• Padpositionierungen: Berücksichtigung<br />

von Stretch- oder Schrumpffaktoren<br />

bezogen auf unterschiedliche<br />

LP-Materialien<br />

• Überprüfung des Area Ratio (Flächenverhältnis)<br />

sowie Aspect Ratio<br />

(Dickenverhältnis) ◄<br />

Beta Layout stellt seinen PCB-Pool-<br />

Kunden kostenlos eine ECAD-Software<br />

zum Designen von elektronischen Schaltungen<br />

auf dreidimensionalen Schaltungsträgern<br />

(3D-MID, Mechatronic Integrated<br />

Device) zur Verfügung. Diese neue Funktionalität<br />

wurde vom Kooperationspartner<br />

Ingenieurbüro Friedrich als 3D-MID-<br />

Funktion in die aktuelle Target-3001-Version<br />

18 integriert. Sie erlaubt Entwicklern,<br />

Ingenieuren und Designern, Leiterbahnen<br />

auf dreidimensionalen Körpern<br />

zu platzieren, ohne MCAD-Umweg. Beta<br />

Layout nutzt die vom Kunden angelegten<br />

Designs zur Fertigung von 3D-MID-Prototypen<br />

auf Basis von lasergesinterten<br />

3D-Druck-Modellen hergestellt mit dem<br />

System EOS Formiga P110.<br />

Software Download:<br />

www.pcb-pool.com/target<br />

Videoanleitung:<br />

www.pcb-pool.com/3dmid<br />

Erste frei downloadbare 3D-MID-Designsoftware<br />

Beta Layout GmbH, www.beta-layout.com<br />

1/<strong>2017</strong><br />

23


Rund um die Leiterplatte<br />

Elektropolierte SMD-Schablone mit Silizium-<br />

Nanobeschichtung<br />

Mit der zunehmenden Miniaturisierung von Elektronikbauteilen<br />

werden auch die Aperturen in den SMD-Schablonen immer feiner.<br />

Beim Druckprozess müssen die Öffnungen daher scharfkantig und die<br />

Oberfläche antihaftbeschichtet sein. Bilder: Photocad GmbH & Co. KG<br />

„Die Oberflächen- und die<br />

Kratzfestigkeit beispielsweise<br />

werden durch die nanoveredelten<br />

Schablonen soweit verbessert,<br />

dass eine mechanische<br />

Beanspruchung, wie sie durch<br />

normale Nutzung auftritt, so gut<br />

wie keine Auswirkungen mehr<br />

zeigt“, so Axel Meyer, Vertriebsund<br />

Marketingleiter der Photocad<br />

GmbH & Co. KG.<br />

Mit der zunehmenden Miniaturisierung<br />

von Elektronikbauteilen<br />

werden auch die Anforderungen<br />

für die Hersteller von SMD-Schablonen<br />

immer größer: Damit kleinste<br />

Bauteile exakt und zuverlässig auf<br />

der Leiterplatte angebracht werden<br />

können, müssen die Schablonen<br />

sowohl eine gute Konturenschärfe<br />

in den Aperturen als auch<br />

eine Anti-Haft-Wirkung aufweisen.<br />

Nur so kann man das Auslöseverhalten<br />

der Lotpaste verbessern und<br />

Lötfehler vermeiden.<br />

Um selbst bei hochkomplexen<br />

Baugruppen und einer großen<br />

Anzahl von Druckzyklen höchste<br />

Qualitätsansprüche erfüllen zu können,<br />

hat die Photocad GmbH eigens<br />

die Produktlinie Performance entwickelt.<br />

Bei der Herstellung werden<br />

diese SMD-Schablonen nicht<br />

nur automatisch nach genau definierten<br />

Parametern elektropoliert,<br />

was zu einem besonders sauberen<br />

Druckergebnis führt, sondern auch<br />

mit einer speziellen Silizium-Nanobeschichtung<br />

versehen. Diese senkt<br />

die Verschmutzungsneigung und<br />

sorgt so für einen geringeren Reinigungsaufwand<br />

sowie für eine große<br />

Zuverlässigkeit auch bei längeren<br />

Druckzyklen. Da die Beschichtung<br />

chemikalienbeständig und somit<br />

langanhaftend ist, erhöht sich die<br />

Standzeit der Schablone deutlich.<br />

Vorteile von Performance-<br />

Schablonen<br />

„Bei Elektronikprodukten gemäß<br />

IPC-A-610 Klasse 2 und 3 – also<br />

bei Industrie- und Kommunikations-<br />

sowie Hochleistungselektronik<br />

– werden in der Regel besondere<br />

Anforderungen an die Qualität<br />

der Lötverbindungen gestellt“,<br />

erklärt Axel Meyer, Leiter Vertrieb<br />

und Marketing bei Photocad.<br />

„Um diese zu erfüllen, ist der Einsatz<br />

von Performance-Schablonen<br />

sinnvoll, da sie unter anderem für<br />

ein besseres Auslöseverhalten und<br />

einen sauberen Druck sorgen.“ Die<br />

SMD-Schablonen werden zu diesem<br />

Zweck nach genau definierten<br />

Parametern elektropoliert. Das nach<br />

DIN EN ISO 9001 zertifizierte Verfahren<br />

hat gegenüber der manuellen<br />

Polierung den Vorteil, dass die<br />

Ergebnisse mit hoher Genauigkeit<br />

reproduzierbar und Fehler so ausgeschlossen<br />

sind.<br />

Dabei wird durch anodische Auflösung<br />

eine dünne Schicht von der<br />

Werkstoffoberfläche abgetragen.<br />

Verunreinigungen, Staub- oder<br />

Schmutzpartikel, selbst Mikrorisse,<br />

Gefügestörungen und lokal auftretende<br />

Spannungen lassen sich so<br />

beseitigen.<br />

Da die Bearbeitung nur im Mikrobereich<br />

wirkt und ohne mechanische<br />

oder thermische Belastung<br />

ausgeführt wird, bleiben Formen<br />

und Makrostrukturen der Schablone<br />

erhalten. Die Oberfläche wird<br />

dadurch in einem einzigen Arbeitsgang<br />

metallisch rein und geschlossen,<br />

die Aperturen werden geglättet<br />

und selbst feinste Grate entfernt,<br />

sodass sich die Lotpaste besser<br />

herauslöst und Brückenbildungen<br />

nicht mehr auftreten. Insbesondere<br />

bei sehr kleinen Pad-Öffnungen wird<br />

so eine deutliche Verbesserung des<br />

Druckverhaltens erreicht.<br />

Geringere Verschmutzungsneigung<br />

durch Nano-Silizium<br />

Um die polierte Oberfläche zudem<br />

mit einem Anti-Haft-Effekt zu versehen,<br />

wird jede Schablone mit<br />

einer speziellen Beschichtung veredelt:<br />

„Druckschablonen mit Nanobeschichtung<br />

weisen im Vergleich<br />

zu anderen Schablonentypen eine<br />

wesentlich geringere Verschmutzungsneigung<br />

auf“, erläutert Meyer.<br />

„Deshalb lassen sich feinere Schablonenstrukturen<br />

über eine größere<br />

Anzahl an Druckvorgängen stabil<br />

und prozesssicher drucken, ohne<br />

die Schablone reinigen zu müssen.“<br />

Dennoch verschmutzen auch<br />

nanoveredelte SMD-Schablonen<br />

während der Produktion mit Lotpastenresten<br />

und müssen letztlich<br />

mit dafür zugelassenen Chemikalien<br />

gereinigt werden. Die Beschichtung<br />

der Schablone darf man dabei<br />

nicht beschädigen, da sie sonst<br />

unwirksam ist und erneuert werden<br />

muss. Herkömmliche Nano-<br />

Um selbst bei hochkomplexen Baugruppen und einer großen Anzahl<br />

von Druckzyklen höchste Qualitätsansprüche erfüllen zu können, hat<br />

die Photocad eigens die Produktlinie Performance entwickelt<br />

24 1/<strong>2017</strong>


Rund um die Leiterplatte<br />

Nano-Siliziums, die verhindert, dass<br />

Lotpaste an der Schablone und in<br />

ihren Öffnungen haften bleibt, entsteht<br />

ein präzises Druckbild mit<br />

klar definierten Konturen. Die Prozesssicherheit<br />

ist dabei über eine<br />

wesentlich höhere Zahl an Druckvorgängen<br />

gegeben als bei Schablonen,<br />

die nicht beschichtet sind<br />

oder deren Veredelung sich durch<br />

Reinigungsvorgänge ablöst. Die<br />

Standzeit der Performance-Modelle<br />

ist somit deutlich verlängert.<br />

Aufgrund dieser Eigenschaften<br />

eignen sich Hochleistungsschablonen<br />

besonders gut für Baugruppen,<br />

die sehr komplex sind, sowie<br />

generell für Anwendungen mit einer<br />

hohen Anzahl von Druckzyklen. Sie<br />

können beispielsweise auch als Stufenschablonen<br />

mit Mischungen von<br />

feinen Bauteilgrößen wie 01005 oder<br />

0201 und größeren Komponenten<br />

wie Steckern oder Leistungsbauteilen<br />

eingesetzt werden. „Auch für den<br />

schwierigen Pastendruck bei QFN-<br />

Bauteilen, die mittels Micro-Leadframe-Technologie<br />

aufgebaut sind,<br />

sowie bei µBGA mit einem Raster<br />

von 400 µm und einer Padgröße ab<br />

250 µm sind sie sinnvoll“, so Meyer.<br />

Um die für diese Einsatzgebiete<br />

notwendige hohe Qualität zu<br />

gewährleisten, werden die Modelle<br />

der Performance-Produktlinie zum<br />

Schluss dem sogenannten Stencil-<br />

Check unterzogen. Dabei tastet man<br />

die Schablone mit einem hochauflösenden<br />

Scanner ab und vergleicht<br />

das Ergebnis mit den Produktionsdaten.<br />

So werden etwaige Fehler<br />

sichtbar und können entsprechend<br />

korrigiert werden. „Das bloße Auge<br />

kann selbst auf einem Lichttisch<br />

unmöglich alle Durchbrüche erfassen,<br />

sodass Fehler leicht unentdeckt<br />

bleiben beziehungsweise erst beim<br />

Kunden in der Produktion auffallen“,<br />

erläutert Meyer.<br />

Photocad GmbH & Co. KG<br />

www.photocad.de<br />

Bei der Herstellung werden die SMD-Schablonen nicht nur automatisch<br />

nach genau definierten Parametern elektropoliert, was zu einem<br />

besonders sauberen Druckergebnis führt, sondern auch mit einer<br />

speziellen Silizium-Nanobeschichtung versehen<br />

beschichtungen auf Silikon- oder<br />

Polymerbasis sind jedoch in der<br />

Regel nicht chemikalienbeständig<br />

und lösen sich durch diese Reinigungsmittel<br />

von der Schablone ab.<br />

Photocad setzt daher bei den<br />

Performance-Schablonen chemikalienbeständiges<br />

Nano-Silizium<br />

ein: „Dafür wird die elektropolierte<br />

Schablone zunächst einem<br />

mehrstufigen Reinigungsprozess<br />

unterzogen, bei dem die Oberfläche<br />

der Schablone für das Auftragen<br />

der Nanobeschichtung vorbereitet<br />

wird“, so Meyer. Das eigentliche<br />

Beschichten erfolgt dann wie<br />

das Elektropolieren nach DIN EN<br />

ISO 9001 in einem automatischen<br />

Verfahren gemäß vorgegebenen<br />

Parametern.<br />

Dazu wird in einer speziellen<br />

Anlage eine feine Schicht Silizium<br />

flächendeckend auf die Schablone<br />

1/<strong>2017</strong><br />

aufgesprüht. Beim Aushärten versiegelt<br />

die Schicht winzige Zwischenräume<br />

und gleicht kleinste Unebenheiten<br />

aus. Da sich die Nanoteilchen<br />

direkt mit dem Material verbinden, ist<br />

diese Beschichtung extrem abriebfest<br />

sowie chemisch belastbar. „Die<br />

Oberflächen- und die Kratzfestigkeit<br />

beispielsweise werden soweit<br />

verbessert, dass eine mechanische<br />

Beanspruchung, wie sie bei normaler<br />

Nutzung auftritt, so gut wie<br />

keine Auswirkungen mehr zeigt“,<br />

erklärt Meyer.<br />

Für Pastendruck bei<br />

QFN-Bauteilen geeignet<br />

Die Veredelung ist zudem sehr<br />

hitze- und frostbeständig, UV-stabil<br />

sowie in ausgehärtetem Zustand<br />

völlig unschädlich, hautneutral und<br />

unbedenklich. Durch die dauerhaft<br />

adhäsionsmindernde Wirkung des<br />

Im Gegensatz zur unbehandelten Schablone (oben) sorgt die Silizium-<br />

Nanobeschichtung der Performance-Schablone (unten) dafür, dass die<br />

Lotpaste nicht auf der Schablone und in den Aperturen kleben bleibt.<br />

So entsteht ein präzises Druckbild mit klar definierten Konturen<br />

25


Rund um die Leiterplatte<br />

…auf die Größe kommt es eben doch an!<br />

PCB-Systems GmbH<br />

info@pcb-systems.de<br />

www.pcb-systems.de<br />

Während in der Elektronik mit<br />

immer feineren Leiterbahnstrukturen<br />

und stetig kleiner werdenden<br />

Bauteile der allgemeine Trend hin<br />

zur Miniaturisierung geht, ist im<br />

Bereich der Leiterplatten durchaus<br />

auch eine Bewegung in Richtung<br />

„oversized PCB“ zu verzeichnen<br />

– Leiterplatten in Übergröße!<br />

Die Nachfrage nach Leiterplatten<br />

in übergroßen Formaten ist in den<br />

letzten zwei Jahren rasant angestiegen,<br />

was PCB-Systems dazu<br />

veranlasste sein Leistungsspektrum<br />

in diese Richtung zu erweitern.<br />

Neben der LED-Branche, die<br />

schon seit längerem Leiterplatten<br />

in Längen von über 1200 mm verarbeitet,<br />

gibt es eine ganze Reihe<br />

von Anwendungsgebieten, die ebenfalls<br />

übergroße Leiterplatten benötigen<br />

– allerdings sind diese meist<br />

wesentlich komplexer. Lieferanten<br />

und Hersteller, die Platinen größer<br />

als 1,20 m in Mehrlagentechnik<br />

fertigen können, sind in Europa<br />

nur schwer zu finden. Anwendungsgebiete<br />

gibt es für diese Techniken<br />

viele, so werden die Produkte zum<br />

Beispiel als Backplanes, Induktions-<br />

Spulen, oder auch als Signalgeber<br />

bei Radaranwendungen eingesetzt<br />

Im Moment arbeitet PCB-Systems<br />

zusammen mit seinem Partner an<br />

einem Projekt bei dem die Platine<br />

ein Format von 1314 x 550mm hat<br />

mit 3,75mm Enddicke und 22 Lagen.<br />

Je nach Lagenaufbau, gewünschtem<br />

Material, Anforderung, benötigter<br />

Techniken und Schaltungen<br />

sind grundsätzlich folgende Größen<br />

realisierbar:<br />

• Längen bis 1800 mm<br />

• Breiten größer 700 mm<br />

• Bei runden Leiterplatten: Durchmesser<br />

größer 800 mm<br />

• Flex und Starr-Flex in Längen über<br />

2000mm ◄<br />

Leiterplatten für Sensordatenverarbeitung und Fluglagestabilisierung von Drohnen<br />

Die Contag AG produziert spezielle Leiterplatten für die Herstellung<br />

von kleinen Service- und Überwachungsdrohnen, um hochauflösende<br />

Bilder und Geoinformationen zu verarbeiten.<br />

Der Markt für UAV (Unmanned Aircraft) ist in den letzten Jahren<br />

enorm gewachsen. Gerade kleine Drohnen kommen zum Einsatz<br />

und werden in Bauweise als sehr bewegliche Quattro- oder Multikopter<br />

hergestellt. Die Contag AG produziert für die Drohnen und Steuerungselemente<br />

die benötigten Leiterplatten mit besonderem Finish<br />

(Hartgold) als Starr-Flex und oder in Sonderanfertigung.<br />

Das Produkt eines Kunden (einer der weltweit führenden Drohnen-<br />

Systemhersteller für industrielle Inspektion und Vermessung) wurde<br />

zunächst von einem Piloten ferngesteuert. Dabei folgte das Unbemannte<br />

Luftfahrtsystem (ULS) einem vorab definierten Flugpfad, um<br />

vollautomatisiert systematische Aufnahmen von Exponaten, Fabrikhallen<br />

oder Landschaften zu generieren. Insbesondere die Bilder,<br />

die Kratzer, Dellen und Schäden zeigen, werden in einem digitalen<br />

3D-Modell zusammengeführt, in einer Datenbank gespeichert und<br />

analysiert. Diese Daten werden die Früherkennung zur Prävention<br />

und Nachprüfbarkeit von Schäden erheblich verbessern.<br />

Aufgrund der schnellen Entwicklung in den Bereichen der Robotik<br />

und Luftfahrt kommt es zu erweiterten Anforderungen in diesen Hightech-Bereichen.<br />

Mit der umfangreichen technischen Erfahrung von<br />

35 Jahren kann die Contag AG hierbei ein professioneller Partner sein.<br />

Contag AG<br />

www.contag.de<br />

26 1/<strong>2017</strong>


Rund um die Leiterplatte<br />

Pick&Place-Vorrichtung mit vielen<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Das<br />

multifunktionale<br />

Pick&Place-<br />

System ist sehr<br />

handlich<br />

(30 x 46 x 36 cm)<br />

und wiegt ca. 12 kg.<br />

Zahlreiches Zubehör<br />

ist erhältlich.<br />

UniTemp GmbH<br />

info@unitemp.de<br />

www.unitemp.de<br />

UniTemp hat in sein Portfolio ein<br />

sehr kompaktes und multifunktionales<br />

Pick&Place-System aufgenommen.<br />

Die Einsatzgebiete sind<br />

vielfältig. Es eignet sich hervorragend<br />

für kleine und sehr kleine<br />

Bauteile (kleinste Chipgröße 200 x<br />

200 µm mit einem Mindestgewicht<br />

von unter 10 g) und Werkstücke<br />

(Substrate bis 350 mm), deren Aufnahme<br />

und Positionierung mittels<br />

einer Kamera höchst präzise positioniert<br />

werden kann.<br />

Als Positionierwerkzeug dienen<br />

verschiede Werkstückhalter (mikrometrisch),<br />

die sich in X-, Y- und<br />

Theta-Richtung bedienen lassen.<br />

Diese sind auch höhenverstellbar<br />

und bieten daher höchste Flexibilität.<br />

Ein weiteres Einsatzgebiet ist die<br />

Verwendung eines Heizchucks, einer<br />

Heißgasdüse, eines Waffle-Packhalters<br />

sowie einer Dispenservorrichtung.<br />

Es lassen sich Pasten positionsgenau<br />

auftragen und dosieren.<br />

Das optische System ist ausgestattet<br />

mit einer 5MP-Kamera, Full<br />

HD und Zoomfunktion. Im Lieferumfang<br />

enthalten ist ein Mini-PC mit<br />

USB3-Schnittstelle sowie die digitale<br />

und justierbare Fadenkreuzeinstellung.<br />

Eine Überlagerung eines nach<br />

oben gerichteten Chips ermöglicht<br />

die Flipchip-Anwendung. Der Prozess<br />

bzw. die Feinjustierung kann<br />

optional auf dem mitgelieferten Display<br />

verfolgt werden. Die Bedienung<br />

ist einfach und erfordert keine speziellen<br />

Kenntnisse. ◄<br />

- kompakte Tischmaschine -<br />

- Linearmotortechnologie -<br />

Nutzentrenner<br />

max. Arbeitsbereich 320x580mm<br />

Abbildung zeigt<br />

LOW MINI mit Untergestell<br />

ab € 23.000,-<br />

Made in Germany<br />

Web: www.hoelzer.de<br />

Tel: +49 (0) 6173 / 9249-0<br />

1/<strong>2017</strong><br />

27


Neue Omnimate-Bauteilbibliotheken für<br />

Leiterplatten-Design-Software<br />

Zum rationellen Erzeugen von Footprints bietet Weidmüller<br />

umfangreiche Bauteilbibliotheken von Leiterplattenklemmen und<br />

-steckverbindern für EDA-Systeme zum Download an<br />

Mit den Bauteilbibliotheken können Anwender ein schnelles und<br />

fachgerechtes Leiterplattendesign umsetzen<br />

Rund um die Leiterplatte<br />

Für schnelles und fachgerechtes<br />

Leiterplatten-Design bietet Weidmüller<br />

im Omnimate-Bereich eine neue<br />

Serviceleistung mit den umfangreichen<br />

Bauteilbibliotheken für<br />

Leiterplattendesign-Software an.<br />

Weidmüllers Spektrum an Serviceleistungen<br />

umfasst nun neben<br />

den neuen Bauteilbibliotheken die<br />

internetbasierte Auswahlhilfe „applikationsorientierte<br />

Produktempfehlung“<br />

und den bereits etablierten<br />

72-h-Musterservice.<br />

mit fundiertem Anwendungswissen<br />

und erprobter Lösungskompetenz.<br />

Hintergrund<br />

Geräte- und Elektronikentwickler<br />

oder Leiterplatten-Layouter kennen<br />

das zeitaufwendige Erstellen von<br />

Footprints sowie Schaltungssymbolen.<br />

Weidmüller bietet nun für<br />

diverse Leiterplattendesign-Software,<br />

auch EDA-Systeme (Electronic<br />

Design Automation) genannt,<br />

umfangreiche Bauteilbibliotheken<br />

von Leiterplattenklemmen und<br />

-steckverbinder als weiteren Service<br />

zum Download an. Erhältlich sind<br />

Bibliotheken für die EDA-Systeme<br />

Mentor Graphics Expedition (ab<br />

Version 7.9.5), Mentor Graphics<br />

Pads (ab Version 9.x) und Altium<br />

Designer (ab Version 10.0).<br />

Die von Weidmüller erzeugten Bibliotheken<br />

berücksichtigen die weltweit<br />

anerkannten IPC-Richtlinien<br />

(Association Connecting Electronics<br />

Industries): Bei den Bohrlochdurchmessern<br />

und Padgeometrien<br />

gemäß IPC-7251 (THT-Bauteile)/<br />

IPC-7351 (SMDs) ist jeweils der<br />

Level B (nominal) angelegt. Um die<br />

Schaltungserstellung in den Systemen<br />

Altium Designer und Mentor<br />

Graphics Pads für Anwender weiter<br />

zu erleichtern, liegen die Komponenten<br />

als Single- und als sog.<br />

Gesamtmodell vor.<br />

Alle Bibliotheken enthalten neben<br />

vielen Daten zur Bauteilselektion<br />

auch die Links zum Weidmüller-Produktkatalog.<br />

Somit gelangen Anwender<br />

schnell zu den jeweils aktuellen<br />

Datenblättern der Produkte. Nutzer<br />

erhalten folgendermaßen Zugriff zu<br />

den Bibliotheken: Im Katalog sind<br />

alle Produkte einer Produktfamilie,<br />

die in der Bibliothek vorhanden sind,<br />

auch mit einer Download-Option<br />

versehen. Nach einfacher Registrierung<br />

bekommt der Nutzer zügig<br />

eine E-Mail mit Downloadlink zur<br />

verlangten Bibliothek zugesandt.<br />

Entpacken, ins EDA-System einfügen<br />

und das gewünschte Produkt<br />

im Gerät verbauen - also ein<br />

schneller, individueller und kompetenter<br />

Service.<br />

Der Bereich Omnimate-Geräteanschlusstechnik<br />

umfasst die Produktreihen<br />

Signal, Power und<br />

Gehäuse. Mit nun mehr drei Servicepaketen<br />

unterstützt Weidmüller<br />

Kunden bei der Entwicklung von<br />

innovativen Geräten. Die „applikationsorientierte<br />

Produktempfehlung“<br />

ergänzt den bereits etablierten<br />

72-h-Musterservice. Über www.<br />

weidmueller.de/AppGuide gelangen<br />

Kunden direkt zum Omnimate-<br />

Geräteanschlusstechnik-Bereich:<br />

Dort öffnet sich ein Auswahlfenster<br />

von diversen Applikationen. Der<br />

Nutzer findet für unterschiedliche<br />

Gerätefunktionen eine präzise Empfehlung<br />

für die am besten geeignete<br />

Anschlusslösung, etwa für<br />

Motoranschluss, DC-Zwischenkreis,<br />

externe I/O-Komponenten<br />

oder Spannungsversorgung. Über<br />

den kostenfreien 72-h-Musterservice<br />

lassen sich schließlich die ausgewählten<br />

Komponenten weltweit<br />

zügig ordern. ◄<br />

Weidmüller GmbH & Co. KG<br />

www.weidmueller.de<br />

Mit den eigens für Leiterplattenklemmen<br />

und -steckverbinder der<br />

Produktreihe Omnimate erstellten<br />

Bauteilbibliotheken können Anwender<br />

ein schnelles und fachgerechtes<br />

Leiterplattendesign umsetzen.<br />

Weidmüller unterstützt damit<br />

den gesamten Design-in-Prozess<br />

Den gesamten Design-in-Prozess unterstützt Weidmüller mit Bauteilbibliotheken<br />

zum Download für diverse Leiterplattendesign-Software<br />

28 1/<strong>2017</strong>


Löt- und Verbindungstechnik<br />

Neuer Elektronikklebstoff für filigrane<br />

Strukturen<br />

Delo hat einen neuen Elektronikklebstoff vorgestellt, der sehr dünnwandig sowie gleichzeitig extrem hoch dosierbar<br />

ist. DeloMonopox GE7985 wurde für Automotive- und Industrie-Anwendungen konzipiert, die hohe Zuverlässigkeit<br />

in Kombination mit miniaturisierten Designs erfordern.<br />

Dam Stacking<br />

Somit erlaubt der leicht zu verarbeitende<br />

Klebstoff die Konstruktion<br />

von filigranen Strukturen –<br />

etwa hohe Trennwände zwischen<br />

zwei Sensoren – mit wenig Platz<br />

in der Breite. Das „Dam Stacking“<br />

genannte Stapeln der Raupen ist<br />

ohne Zwischenhärten möglich.<br />

Neben diesen Designmöglichkeiten<br />

bietet DeloMonopox GE7985 eine<br />

hohe Zuverlässigkeit. So verfügt er<br />

über einen erweiterten Temperatureinsatzbereich<br />

bis 200 °C, eine<br />

geringe Wasseraufnahme und eine<br />

sehr gute chemische Beständigkeit<br />

gegenüber Säuren, Ölen und anderen<br />

aggressiven Medien. Darüber<br />

hinaus hat das schwarze, einkomponentige<br />

Produkt einen Wärmeausdehnungskoeffizienten<br />

(CTE)<br />

von 24 ppm/K. In Verbindung mit<br />

der hohen Glasübergangstemperatur<br />

von 180 °C sorgt dies für einen<br />

geringen Verzug über einen weiten<br />

Temperaturbereich. Spannungen im<br />

Package werden damit minimiert.<br />

Gute Festigkeiten<br />

Schließlich zeigt DeloMonopox<br />

GE7985 gute Festigkeiten auf<br />

dem Leiterplattenmaterial FR4. Er<br />

erreicht darauf eine Druckscherfestigkeit<br />

von 49 MPa. Selbst nach<br />

500 Stunden Lagerung bei 200 °C<br />

fällt dieser Wert kaum ab.Der Klebstoff<br />

erfordert eine Warmhärtung,<br />

die flexibel gesteuert werden kann,<br />

z.B. 20 min bei 150 °C oder 90 min<br />

bei 125 °C. Da der Klebstoff dabei<br />

nicht verfließt, kommt es zu keiner<br />

Änderung des Aspektverhältnisses.<br />

Die Höhe der Klebstoffraupe<br />

ändert sich also nach dem<br />

Warmhärten nicht. ◄<br />

Delo Industrie Klebstoffe<br />

GmbH & Co. KGaA<br />

info@delo.de<br />

www.delo.de<br />

Der neue Klebstoff hat kleinere<br />

Füllstoffe als bisherige Dam-Produkte<br />

des Unternehmens und lässt<br />

sich daher durch Nadeln mit einem<br />

Durchmesser von minimal 250 µm<br />

applizieren, was im Hinblick auf die<br />

fortschreitende Miniaturisierung<br />

wichtig ist. Zudem hat der Klebstoff<br />

dank einer ausgesprochen hohen<br />

Viskosität von 160.000 mPas eine<br />

große Standfestigkeit. Sie ermöglicht<br />

ein Aspektverhältnis von 2,5.<br />

Darunter versteht man, dass sich<br />

eine Klebstoffraupe mehr als doppelt<br />

so hoch wie breit dosieren lässt,<br />

ohne dabei umzufallen.<br />

© Kape Schmidt<br />

„Help – Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt<br />

Flüchtlinge weltweit und bekämpft<br />

Fluchtursachen. Helfen Sie mit!“<br />

Eva Brenner, Dipl.-Ing. für Innenarchitektur und TV-<br />

Moderatorin<br />

IBAN: DE47 3708 0040 0240 0030 00<br />

Commerzbank Köln<br />

„Help“ ist Mitglied im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“<br />

www.help-ev.de<br />

Fluchtursachen<br />

bekämpfen<br />

Der Motor der Selbstständigkeit<br />

Help – Hilfe zur Selbsthilfe gründet und unterstützt Kleinunternehmen<br />

in den Balkanländern und stattet sie mit<br />

Produktionsmitteln aus – für eine eigenständige Zukunft.<br />

Bringen Sie die Selbsthilfe in Fahrt – helfen Sie Help!<br />

© Help/Büthe<br />

1/<strong>2017</strong> 29<br />

29


Löt- und Verbindungstechnik<br />

Lotbad-Management als fortlaufender Prozess<br />

für hohe Qualitätsanforderungen<br />

Ein Lotbad hat<br />

eine bestimmte<br />

Zusammensetzung, die<br />

immer im Gleichgewicht<br />

bleiben muss. Das Lotbad-<br />

Management hilft, dieses<br />

Gleichgewicht zu halten.<br />

Es ist ein fortlaufender<br />

Prozess, der nie aufhört<br />

und den Anwender<br />

unterstützt in punkto<br />

Qualität auf der sicheren<br />

Seite zu stehen.<br />

Autor:<br />

Christian Czapiewski<br />

Chemielaborant<br />

Stannol GmbH, Velbert<br />

Eine Lötlegierung im Gleichgewicht mindert die Fehlerrate und erhöht den Qualitätsstandard<br />

Metallisierungen von Leiterplatten<br />

und Bauteilen lösen sich im Zuge<br />

von Lötprozessen unterschiedlich<br />

stark im verwendeten Weichlot auf.<br />

Die Stärke der Auflösung und damit<br />

der Kontaminierungsgrad ist von<br />

der gewählten Löttemperatur, der<br />

Kontaktzeit, der Tiegelgröße, dem<br />

gewählten Rüstzeug sowie der verwendeten<br />

Legierung abhängig. Die<br />

höhere Aggressivität von bleifreien<br />

Weichloten im Vergleich zu bleihaltigen<br />

Legierungen und die damit<br />

verbundene stärkere Lösungswirkung<br />

gegenüber anderen Metallen<br />

tragen dazu bei, die Zusammensetzung<br />

des Lotbads schneller<br />

zu verändern.<br />

Dieses Zusammenspiel sowie<br />

gültige Gesetze und wirtschaftliche<br />

Gesichtspunkte machen ein<br />

wirkungsvolles Lotbad-Management<br />

unverzichtbar, damit das<br />

Legierungssystem im Gleichgewicht<br />

bleibt. Gleichgewicht bedeutet,<br />

dass Eingriffsgrenzen weder<br />

über- noch unterschritten werden.<br />

Nur so kann sichergestellt werden,<br />

dass das Fehlerpotential, ausgehend<br />

vom eingesetzten Weichlot,<br />

möglichst gering bleibt, die Eigenschaften<br />

der Lote sich nicht verändern<br />

und somit Beständigkeit<br />

bei der Lötqualität gewährleistet<br />

werden kann. Am Ende steht eine<br />

zuverlässig funktionierende elektronische<br />

Baugruppe.<br />

Probenentnahme nach klaren<br />

Regeln<br />

Doch zurück zum Anfang des Prozesses.<br />

Hier steht eine regelmäßige<br />

Probeentnahme, aber schon dort<br />

lauern die ersten Gefahren. Werden<br />

hierbei Fehler gemacht, steht<br />

die Aussagekraft von Analysenergebnissen<br />

erheblich in Frage. Jede<br />

noch so gute Analysenmethode kann<br />

dieses nicht wieder wettmachen.<br />

Üblicherweise bedient man sich bei<br />

der Probeentnahme einer sauberen<br />

Probenkelle. Wie für alle Werkzeuge<br />

gilt auch hier eine strikte Trennung<br />

zwischen bleifreien und bleihaltigen<br />

Fertigungsstraßen. Daher ist<br />

zu empfehlen, besser zwei als eine<br />

Probenkelle zu verwenden.<br />

Hat die Anlage nach etwa zwei<br />

bis drei Stunden eine definierte<br />

Betriebszeit und das Lot damit eine<br />

homogene Durchmischung erreicht,<br />

wird eine Probe aus der Badmitte<br />

oder direkt aus der Welle entnommen<br />

und in eine kalte Form abgegossen.<br />

Mit den entsprechenden<br />

Informationen (Maschinentyp, Legierung,<br />

Datum der Probenahme) können<br />

diese direkt an das hauseigene<br />

Labor von Stannol gesendet werden.<br />

Dort wird jeder Probe eine Analysennummer<br />

zugewiesen und nach<br />

entsprechender Vorbereitung an<br />

einem modernen Highend-Funkenspektrometer<br />

die Zusammensetzung<br />

ermittelt. In der Regel erhalten<br />

die Kunden ihre Ergebnisse binnen<br />

24 bis 72 h nach Laboreingang<br />

per E-Mail.<br />

Unachtsamkeit bei Mischfertigung im Doppellöttiegel kann zu folgenschweren<br />

Kontaminationen führen<br />

30 1/<strong>2017</strong>


Löt- und Verbindungstechnik<br />

Durch erhöhte Kupferkonzentrationen im Lotbad besteht die<br />

Gefahr von Brückenbildung und somit auch die eines elektrischen<br />

Kurzschlusses<br />

Abweichungen erfordern<br />

Eigeninitiative<br />

Die Stannol-Analysenscheine<br />

weisen Kontaktinformationen, die<br />

Lotbadzusammensetzung sowie<br />

die empfohlenen legierungsspezifischen<br />

Eingriffsgrenzen auf. Entsprechen<br />

die Messergebnisse nicht<br />

den vorgegebenen Empfehlungen,<br />

werden die Abweichungen farblich<br />

unterlegt. Ein roter Wert bedeutet für<br />

den Maschinenführer unbedingten<br />

Handlungsbedarf.<br />

Da Eingriffsgrenzen aber nicht<br />

genormt sind, obliegt es dem Verantwortlichen,<br />

hier möglicherweise<br />

aktiv zu werden. Keine Norm gibt<br />

Aufschluss darüber, welche Verunreinigungen<br />

ein Lotbad haben darf.<br />

Lediglich der amerikanische Joint<br />

Industry Standard 001f hat diesbezüglich<br />

Richtlinien erarbeitet. Leiterplatten,<br />

Bauteile und seltener auch<br />

erodiertes Rüstzeug verändern im<br />

Laufe der Zeit die Zusammensetzung<br />

einer Lötlegierung oft derart,<br />

dass eingegriffen werden muss.<br />

Kupfer, Silber, Gold, Nickel und<br />

teilweise auch Blei sind hier in den<br />

meisten Fällen die Hauptübeltäter,<br />

wenn Probleme auftreten. Diesen<br />

Elementen gilt folglich ein besonderes<br />

Augenmerk. Veränderungen<br />

in den Konzentrationen dieser und<br />

auch anderer Metalle können oft<br />

weitreichende Folgen haben.<br />

Durch erhöhte Kupferkonzentrationen<br />

im Lotbad besteht die<br />

Gefahr von Brückenbildung und<br />

somit auch die eines elektrischen<br />

1/<strong>2017</strong><br />

Kurzschlusses. Treten Lötdefekte<br />

bereits in erhöhter Anzahl auf, ist<br />

es meistens zu spät. Hier hilft nur,<br />

die Prozesse besser zu steuern.<br />

Das eigentliche Lotbad-Management<br />

beginnt. Werden Verletzungen<br />

der Eingriffsgrenzen angezeigt, gilt<br />

es, eine Korrektur vorzunehmen,<br />

um Qualitätsproblemen vorzubeugen.<br />

Korrektur bedeutet einen Teilaustausch<br />

oder das Beschicken mit<br />

einem sogenannten Refill (Nachsetzlegierung).<br />

Einsatz von bleifreien Weichloten<br />

Eine Herausforderung beim Einsatz<br />

von bleifreien Weichloten stellt<br />

die Regulierung des Kupfergehalts<br />

dar. Bei Gehalten ab etwa 0,85%<br />

erhöht sich die Gefahr der Brückenbildung,<br />

noch höhere Konzentrationen<br />

führen zu spröden Verbindungen<br />

und einer Erhöhung des<br />

Liquidus. Mithilfe von kupferarmen<br />

Äquivalenten kann das sogenannte<br />

Kupfer-Leaching, bei dem sich das<br />

Lotbad durch Auslaugung mit Kupfer<br />

anreichert, ausgeglichen werden.<br />

Die Brückenbildung wird auf<br />

diese Weise reduziert. In seltenen<br />

Fällen reichern sich besonders bei<br />

niedrigen Prozesstemperaturen in<br />

Kaltzonen nadelförmige intermetallische<br />

Phasen (Cu 6 Sn 5 ) an, die<br />

nur schwer löslich sind. Hier hilft oft<br />

nur ein manuelles Abschöpfen oder<br />

komplettes Entleeren, um diese zu<br />

entfernen.<br />

Die RoHS-Direktive verbietet<br />

unter anderem einen Bleigehalt von<br />

über 0,1%. Entstehen hier Kontaminationen,<br />

werden diese meist durch<br />

Bauteile eingetragen. Nicht selten<br />

kommt es aber auch zu einer versehentlichen<br />

Falschbefüllung des<br />

Lotbades. Besteht die Verpflichtung,<br />

gemäß RoHS-Richtlinien zu<br />

fertigen, ist ein Austausch oder<br />

sofortiges Verdünnen unvermeidbar.<br />

Rüstzeug auf Beschädigungen<br />

untersuchen<br />

Silber ist in Zinn/Kupfer-Legierungen<br />

eher unerwünscht, Verunreinigungen<br />

führen hier zu matteren<br />

Oberflächen. Nickel ist oft Bestandteil<br />

in mikrodotierten Legierungen.<br />

Es gilt als Kornfeinungselement und<br />

minimiert das Kupfer-Leaching. Kritisch<br />

werden jedoch Werte ab 0,1%,<br />

die zu Benetzungsproblemen führen<br />

können. Steigende Goldkonzentrationen<br />

(ab etwa 0,1%) machen das Lot<br />

teigig und nehmen ihm den Glanz.<br />

Noch höhere Konzentrationen führen<br />

zu Versprödungen. Ein problematisches<br />

Element ist außerdem<br />

Eisen. Hier kann sich das Lotbad<br />

über längere Zeit verunreinigen,<br />

ohne dass es auffällt.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass<br />

verwendete Werkstoffe aus dem<br />

Anlagenbau, zum Beispiel Chrom<br />

und Titan, in der Regel nicht zum<br />

Analytikportfolio von Laboren der<br />

Lötmittelhersteller gehören. Deshalb<br />

ist es ratsam, sein Rüstzeug<br />

regelmäßig auf Beschädigungen<br />

zu untersuchen und dieses gegebenenfalls<br />

auszutauschen. Zink,<br />

Cadmium und Aluminium haben<br />

eine große Affinität zu Sauerstoff.<br />

Somit bilden sich schon bei niedrigen<br />

Gehalten Oxide, die sich an<br />

der Oberfläche anreichern. Konzentrationen<br />

über 0,005% können hier<br />

bereits zu Lötfehlern führen. Arsen<br />

führt zu Entnetzung, bei Konzentrationen<br />

über 0,05% wird ein Austausch<br />

der Legierung empfohlen.<br />

Hohe Wismut-Gehalte sorgen,<br />

ähnlich wie Blei, für matte Oberflächen.<br />

Auch wenn Wismut unter<br />

anderem für bessere thermische<br />

Festigkeit sorgt, sind Kombinationen<br />

mit erhöhter Blei-Kontamination zu<br />

vermeiden, da dieses zu Lotmeniskusabhebern<br />

führen kann. Antimon<br />

erhöht die Zugfestigkeit in Weichloten,<br />

Konzentrationen über 0,5%<br />

können sich negativ auf die Benetzungsgeschwindigkeit<br />

auswirken.<br />

Ein Lotbad zu überwachen, erfordert<br />

Aufmerksamkeit, da sich eine<br />

pauschale Aussage hinsichtlich nötiger<br />

Analyseintervalle nur schwer<br />

treffen lässt. Die Häufigkeit sollte<br />

sich aber nach der Anzahl der gelöteten<br />

Leiterplatten und dem Lotverbrauch<br />

richten. Wenn sich Lötprozesse<br />

hinsichtlich Legierungssystem<br />

oder Leiterplattenfinish verändern,<br />

kann es sinnvoll sein, die Intervalle<br />

in der Anfangszeit zu verkürzen.<br />

Stannol bietet eine meist kostenfreie<br />

Lotbadanalytik und entsprechende<br />

Hilfestellung.<br />

Stannol GmbH<br />

www.stannol.de<br />

Niedrige Fehleraten halten die Folgekosten gering<br />

31


Beschichten/Lackieren/Vergießen<br />

Elektrogießharze mit besten<br />

thermomechanischen Eigenschaften<br />

Die herausragenden thermomechanischen Eigenschaften der<br />

Polyurethan-Elektrogießharze von Rampf wurden im Rahmen<br />

dynamisch-mechanischer Analysen (DMA) getestet und bestätigt<br />

Auf der electronica in München<br />

präsentierte Rampf Polymer<br />

Solutions sein neues Portfolio an<br />

Polyurethan-Elektrogießharzen<br />

mit besten thermomechanischen<br />

Eigenschaften. Eine weitere Produktneuheit<br />

waren extrem klare<br />

Klebstoffe für das Optical Bonding<br />

von Displays. Rampf ist mit<br />

einem umfassenden Produktsortiment<br />

an Elektrogießharzen auf<br />

Basis von PUR, Epoxid und Silikon<br />

am Markt vertreten, welche<br />

sich durch beste thermomechanische<br />

und elektrische Eigenschaften<br />

sowie hohe Wärmeleitfähigkeit<br />

auszeichnen. In der<br />

Automotive-, Energie-, Automatisierungs-<br />

und Haushaltsindustrie<br />

sorgen diese leicht zu verarbeitenden<br />

Vergusssysteme in<br />

einer Vielzahl elektronischer und<br />

elektrischer Anwendungen für<br />

Sicherheit, Kontrolle, Nachhaltigkeit<br />

und Komfort.<br />

RAKU-PUR-Elektrogießharze<br />

Ein Thermoschock – die schockartige<br />

Temperaturänderungen<br />

im Zusammenhang mit den thermischen<br />

Ausdehnungskoeffizienten<br />

von Materialien – kann<br />

bei empfindlichen und komplexen<br />

elektrischen/elektronischen<br />

Komponenten, wie elektronischen<br />

Steuergeräten und Sensoren, zu<br />

Brüchen der Kontakte und Kabel<br />

sowie zu Rissen im Harz und zu<br />

Spaltrissen zwischen Harz und<br />

Kunststoffteil führen.<br />

Um die Widerstandsfähigkeit dieser<br />

Komponenten gegen Thermoschock<br />

zu erhöhen, hat Rampf<br />

ein umfassendes Portfolio an leistungsstarken<br />

Polyurethan-Elektrogießharzen<br />

entwickelt, deren<br />

herausragende thermomechanische<br />

Eigenschaften im Rahmen<br />

dynamisch-mechanischer Analysen<br />

(DMA) bestätigt wurden. Das<br />

RAKU-PUR-Elektrogießharz-Portfolio<br />

gewährleistet eine optimale<br />

und dauerhafte Temperaturwechselbeständigkeit<br />

in einem Anwendungstemperaturbereich<br />

von -40<br />

bis +130 °C und punktet mit<br />

• geringem Elastizitätsmodul<br />

• geringer Shore Härte<br />

• geringer Wasseraufnahme und<br />

guter Hydrolyse-Beständigkeit<br />

• niedriger Glasübergangstemperatur<br />

• niedriger Dielektrizitätskonstante,<br />

• schwund- und spannungsarmer<br />

Aushärtung durch geringe Exothermie<br />

sowie<br />

• guter Durchhärtung bei Raumtemperatur.<br />

Rampf Holding<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.rampf-gruppe.de<br />

Ganz klar - die Vorteile der Optical-Bonding-Technologie<br />

32 1/<strong>2017</strong>


Beschichten/Lackieren/Vergießen<br />

Vakuumdosieranlage DC-VAC von RAMPF Production Systems<br />

Durch den Einsatz nichtabrasiver<br />

Füllstoffe ist die Verarbeitung<br />

der RoHS-konformen, RTIgelisteten<br />

Polyurethansysteme auf<br />

üblichen 2K-Misch- und Dosieranlagen<br />

möglich. Darüber hinaus gibt<br />

es Systeme, die nach UL 94 V0<br />

flammgeschützt sind.<br />

1K- und 2K-Elektrogießharze<br />

Rampf hat auch die passende<br />

Lösung, um die Temperatur von<br />

Bauteilen langfristig auf einem<br />

für deren Funktionalität optimalen<br />

Niveau zu halten: Hochwärmeleitfähige<br />

Elektrogießharze von<br />

bis zu 2,2 W/(m x K) gewährleisten<br />

eine effiziente Wärmeableitung<br />

aus dem Bauteil und sorgen<br />

so für eine geringere thermische<br />

Belastung.<br />

Optisch klare Klebstoffe für das<br />

Optical Bonding<br />

Optical Bonding ist das Bindeglied<br />

zweier meist lichtdurchlässiger<br />

Materialien mittels extrem<br />

klarer Klebstoffe. Die optimale<br />

Abstimmung von Verarbeitungsprozess<br />

und Material gewährleistet<br />

ein luftblasenfreies Verkleben.<br />

Durch die Vermeidung eines Luftspalts<br />

zwischen den Fügepartnern<br />

werden eine wesentlich reduzierte<br />

Lichtbrechung sowie verbesserte<br />

Kontrastwerte erreicht.<br />

Hierfür hat Rampf sogenannte<br />

LOCA-Klebstoffe (Liquid Optically<br />

Clear Adhesives) entwickelt, welche<br />

ein ungewöhnlich gutes Preis/<br />

Leistungs-Verhältnis aufweisen<br />

und für die großtechnische Verarbeitung<br />

auf Misch- und Dosieranlagen<br />

optimiert sind. Die Silikonklebstoffe,<br />

welche raumtemperaturhärtend<br />

und in unterschiedlichen Härten<br />

und Viskositäten (von flüssig<br />

bis thixotrop) verfügbar sind, warten<br />

mit hervorragenden optischen<br />

Eigenschaften auf:<br />

• 100% Transparenz/Transmission<br />

• stabile Farbwerte über die<br />

gesamte Lebensdauer<br />

• vollständige Klarheit, sehr niedriger<br />

Haze-Wert<br />

Weiter bietet Rampf erstklassige<br />

Klebstoffe auch zum Fixieren von<br />

Displays, Rahmen, Halterungen etc.<br />

In Kombination sind diese auch für<br />

den Einsatz beim Dam&Fill-Verfahren<br />

geeignet: Mit einem hochviskosem<br />

Klebstoff wird zunächst<br />

ein Damm dosiert, der den leicht<br />

fließfähigen optischen Klebstoff in<br />

Position hält und nach dem Fügen<br />

zusätzlich zur Haftung beiträgt.<br />

Komplettlösungsanbieter<br />

Beim Optical Bonding tritt die<br />

Rampf-Gruppe als Komplettlösungsanbieter<br />

im Markt auf: Man<br />

gewährleistet mit einem in Teilen<br />

patentierten vollautomatischen<br />

Fügeverfahren die prozesssichere<br />

Montage der Bondingmasse. Zum<br />

Einsatz kommt die von Rampf entwickelte<br />

Vakuumdosieranlage DC-<br />

VAC. Sie ist ausgelegt für die Verarbeitung<br />

von ein- und zweikomponentigen<br />

Vergussmassen, verfügt<br />

serienmäßig über eine Vakuummaterial-Aufbereitung<br />

und ist mit<br />

einem dynamischen Misch system<br />

ausgestattet. ◄<br />

1/<strong>2017</strong> 33


Reinigung vor der Schutzbeschichtung<br />

Bei hohen Anforderungen an die Ausfallsicherheit elektronischer Baugruppen sind abgestimmte Prozesse der<br />

Reinigung und Schutzlackierung eine wirksame Maßnahme gegen klimatische Einflüsse.<br />

Autor<br />

Jens-Hendrik Klingel<br />

Geschäftsführer<br />

KC-Kunststoff-Chemische<br />

Produkte GmbH<br />

Elektronische Baugruppen werden<br />

unter den verschiedensten klimatischen<br />

Verhältnissen betrieben.<br />

Am häufigsten wirkt dabei Feuchtigkeit<br />

störend, welche die Oberflächenisolation<br />

unter einen kritischen<br />

Wert bringt. Die Folge sind Fehlfunktionen<br />

als dauerhafte oder sporadische<br />

Ausfälle. Nicht selten funktioniert<br />

das analysierte Board im<br />

Labor wieder einwandfrei, was die<br />

Ursachenfindung weiter erschwert.<br />

Reinigung<br />

Bild 1: Elektrochemische Migration kann eine Ursache für den Ausfall elektronischer Baugruppen sein<br />

Vielfältige Beeinträchtigungsmöglichkeiten<br />

Es können aber auch Folgeeffekte<br />

visuell zutage treten, wie Metallkorrosion<br />

oder die Elektrochemische<br />

Migration (Bild 1) zwischen metallischen<br />

Leitern. Produktionsbedingte<br />

oder in der Umwelt vorhandene<br />

Fremdstoffe, wie Säuren, Stäube,<br />

Fette und dergleichen, leisten<br />

ebenso ihren Beitrag zum verfrühten<br />

Ausfall. Daher wird Elektronik<br />

bereits seit Jahrzehnten mit Schutzüberzügen<br />

aus polymeren Materialien<br />

versehen. Je nachdem, welche<br />

Anforderungen an die Anwendung<br />

gestellt werden und welche<br />

Applikationsmöglichkeiten nutzbar<br />

sind, gibt es mehrere Überzugsstufen.<br />

Sie können von äußerst dünnen<br />

Schichten, sogenannten Oberflächenmodifizierern,<br />

über klassische<br />

Elektro isolationslacke bis<br />

hin zu Dickschichtlacken und Vergussstoffen<br />

reichen. Dabei gilt,<br />

sehr allgemein ausgedrückt, dass<br />

mit steigender Schichtdicke des<br />

Polymers die Sperrwirkung gegen<br />

Fremdmedien zunimmt, sprich sich<br />

der Schutzgrad erhöht. Dass Klebstoffe,<br />

Lacke oder Verguss nur korrekt<br />

auf dem Untergrund haften und<br />

sich schön homogen verteilen, wenn<br />

das Substrat dafür geeignet ist, sollte<br />

allgemein bekannt sein. Neben der<br />

Materialkombination und der Oberflächenbeschaffenheit<br />

spielt hier vor<br />

allem die Sauberkeit eine wichtige<br />

Rolle. Warum soll das nicht auch<br />

für die Elektronik gelten?<br />

Waschen vor der<br />

Schutzbeschichtung<br />

Es ist verständlich, wenn aus<br />

Kostengründen nur die Herstellungsprozesse<br />

genutzt werden, die<br />

unbedingt nötig sind, doch sprechen<br />

diverse Gründe für das Waschen vor<br />

der Schutzbeschichtung. Es ist die<br />

tägliche Erfahrung des Lackierers,<br />

dass Polymere nicht anhaften, sich<br />

nicht flächig in einer gleichförmigen<br />

Schicht ausbreiten oder gar derart<br />

entnetzen, dass mangelhaft oder<br />

ungeschützte Bereiche zurückbleiben<br />

(Bild 2). Sobald die Ursachen<br />

dafür in entfernbaren Fremdstoffen<br />

zu finden sind, löst das vorherige<br />

Reinigen in aller Regel die<br />

Beschichtungsprobleme.<br />

Da diese Themen sehr komplex<br />

sind und von der Baugruppenbestückung<br />

über die Oberfläche bis zur<br />

Chemie reichen, sieht sich hier die<br />

Firma KC-Produkte als Spezialist.<br />

Ebenso tiefgehend fällt die Beratung<br />

bei KC-Produkte aus, die vor einer<br />

Lohnbeschichtung oder dem Kauf<br />

einer KC-Lackieranlage steht. „Eine<br />

Lackieranlage oder den Schutzlack<br />

zu beschaffen, ist heutzutage nicht<br />

mehr das Problem“, weiß Geschäftsführer<br />

Jens-Hendrik Klingel, „Doch<br />

einen funktionierenden, stabilen<br />

Prozess auf die Füße zu stellen<br />

und über alle Einflüsse Bescheid<br />

zu wissen, schon.“ Genau das ist<br />

Bild 2: Wird vor Aufbringen der Schutzbeschichtung nicht gereinigt,<br />

können ungeschützte Bereiche zurückbleiben<br />

34 1/<strong>2017</strong>


Reinigung<br />

Bild 3: Reinigerkonzentrationsmessung mit dem Zestron Bath Analyzer<br />

die Stärke des Unternehmens aus<br />

Friolzheim bei Pforzheim, wo man<br />

sich seit 1977 als Lohnbeschichter<br />

und Anlagenhersteller sehr intensiv<br />

mit dem klimatischen Schutz<br />

von Elektronik auseinandersetzt.<br />

Entsprechend breit sind die Fertigungsmöglichkeiten<br />

bei der Vorbehandlung,<br />

wie dem Beschichtungsprozess<br />

an sich.<br />

Sprüh- und Tauchanlagen<br />

Mit speziell entwickelten Baugruppenreinigern<br />

können die Baugruppen<br />

entsprechend der Zielvorgaben<br />

gereinigt werden. Zum Einsatz<br />

kommen Sprüh- und Tauchanlagen<br />

mit Badüberwachung und<br />

Prozessdokumentation.<br />

Doch auch bei der Reinigung<br />

steckt der Teufel im Detail. So macht<br />

es einen großen Unterschied, ob<br />

im Vorfeld alle Prozesse konstant<br />

abliefen und dadurch die Fremdstoffe<br />

in Art und Menge bekannt<br />

sind. Auch, ob die Lötung der Baugruppe<br />

wenige Tage oder mehrere<br />

Wochen her ist, spielt für die<br />

Reinig barkeit eine gewichtige Rolle.<br />

Damit das Waschen immer innerhalb<br />

des gewünschten Prozessfensters<br />

abläuft, wird bei KC-Produkte<br />

mit dem Bath Analyzer Kit von<br />

Zestron (Bild 3) die Konzentration<br />

überwacht, und nach vorgeschriebenen<br />

Zyklen werden Medien, Filter<br />

und Kartuschen getauscht.<br />

Im Detail beschrieben<br />

Anhand des Beispiels einer hochwertigen<br />

Automobilbaugruppe aus der<br />

Lohnbeschichtung bei KC-Produkte<br />

lässt sich ein typischer Prozessablauf<br />

vollständig darstellen und begreifbar<br />

machen. Nach dem Waren eingang<br />

wird neben der Typ- und Mengenprüfung<br />

auch das vom Kunden angegebene<br />

Datum der Lötung betrachtet.<br />

Die Baugruppen müssen innerhalb<br />

von 15 Tagen gereinigt worden sein.<br />

Aufgrund einer früheren Versuchsreihe<br />

hat sich bei den verwendeten Flussmitteln<br />

und Lötprozessen ein pH-neutraler<br />

Reiniger, angewendet im Sprühverfahren,<br />

als das geeignetste Reinigungsmittel<br />

herausgestellt. Die Baugruppen<br />

werden daher in die Beladekörbe<br />

der Reinigungsanlage gesetzt<br />

und anschließend nach einem festgelegten<br />

und ebenso erprobten Reinigungsprogramm<br />

gewaschen. Neben<br />

der Zeit und der Temperatur in der<br />

Reinigung sind vor allem das Spülen<br />

und Trocknen wichtig. Nur wenn die<br />

Bild 5: Selektive Tauchlackierung Milli-Coat bietet der Schaltung sehr<br />

hohen Schutz<br />

Rückstände gelöst und forttransportiert<br />

wurden, ist die Baugruppe auch<br />

wirklich sauber. Die Trocknung ist für<br />

die nachfolgende Schutzlackierung<br />

sehr wichtig.<br />

Zuvor wird das Reinigungsergebnis<br />

ermittelt. Hierzu nutzt man<br />

bei KC-Produkte die Zestron-Prüftinten<br />

für die Detektion der Harzund<br />

der Aktivatorrückstände (vgl.<br />

Bild 4). Mit weiteren Tinten wird<br />

die Oberflächenspannung abgeschätzt,<br />

um die Lackierbarkeit des<br />

Substrates freigeben zu können.<br />

Anschließend erfolgt im Kontaminometer<br />

eine Vergleichsmessung<br />

der verbliebenen, leitfähigen Salze.<br />

Erst wenn alle Kriterien erfüllt<br />

und dokumentiert wurden, folgt<br />

die beidseitige Schutzlackierung.<br />

In diesem Fall wird ein sehr präzises,<br />

maschinelles Tauchlackierverfahren<br />

namens Milli-Coat verwendet.<br />

Dadurch lässt sich der lösemittelbasierte<br />

Schutzlack in sehr engen<br />

Grenzen partiell in Teilbereichen<br />

auftragen. Die Bauteile sind umhüllt<br />

und solide gegen Feuchtebelastung<br />

und vor Vibration geschützt.<br />

Schließlich wird bei der visuellen<br />

Überprüfung der Beschichtung mit<br />

Lackier- und Freizonen auch die<br />

Schichtdicke des Lackes ermittelt<br />

und protokolliert. Auch hierfür<br />

gelten Vorgaben, angelehnt an die<br />

Regularien aus IPC-A-610, innerhalb<br />

welcher die Beschichtung liegen<br />

muss. Durch die Überprüfungen<br />

an verschiedenen Stellen der Prozesskette<br />

werden Abweichungen<br />

rasch erkannt, und es kann entsprechend<br />

gegengesteuert werden.<br />

Damit erhält der Kunde die Sicherheit<br />

der Einhaltung validierter Prozesse<br />

auch in Fremdfertigung.<br />

Fazit<br />

Reinigen bzw. Lackieren ist<br />

nicht in allen Fällen erforderlich.<br />

Bei hohen Zuverlässigkeitsanforderungen<br />

ist dies jedoch unabdingbar.<br />

◄<br />

Bild 4: Neben Harz- und Aktivatorrückständen ist es auch ratsam, das Reinigungsergebnis auf Flussmittelrückstände zu untersuchen<br />

1/<strong>2017</strong><br />

35


Qualitätssicherung<br />

Funktionstests einheitlich planen, durchführen<br />

und auswerten<br />

Die auf Testverfahren in der Halbleiter- und Elektronikindustrie spezialisierte MTQ Testsolutions AG bietet mit der<br />

Tecap Test & Measurement Suite eine Plattform zur Vereinheitlichung von Testprozessen und zur Standardisierung<br />

einer in den Produktionsprozess integrierten Qualitätssicherung<br />

Oberfläche von Tecap Developer, der Entwicklungsumgebung von<br />

Tecap Test & Measurement Suite, mit Anzeige von Status und Zähler<br />

des Paralleltests von zwei Prüflingen, Testablauf im Sequencer,<br />

Testergebnissen sowie Livestatistik zu Trend und Stabilitätsanalyse<br />

Tecap bildet den gesamten Prozess<br />

ab – von der Planung und<br />

Testfalldefinition über die Durchführung<br />

und Automatisierung an<br />

Test- und Messsystemen bis hin<br />

zur Dokumentation. Elektronikhersteller<br />

systematisieren damit ihre<br />

Testentwicklung und befreien sich<br />

von Beschränkungen, die mit den<br />

Insellösungen beim Einsatz von<br />

Software der Messgerätehersteller<br />

verbunden sind.<br />

Der Einsatz<br />

der Tecap Test & Measurement<br />

Suite räumt mit den Insellösungen<br />

in Test und Qualitätssicherung<br />

auf. Statt für jedes Testgerät<br />

eigene Lösungen zur automatischen<br />

Steuerung und Datenerfassung<br />

zu programmieren und<br />

Autor::<br />

Martin Zapf, Vorstand der<br />

MTQ Testsolutions AG<br />

sich dabei mit den Eigenheiten der<br />

herstellereigenen Programme, Treiber<br />

und Schnittstellen befassen zu<br />

müssen, bietet Tecap alle Vorteile<br />

einer Standardsoftware. So bringt<br />

Tecap bereits praxiserprobte Plugins<br />

für rund 2000 Messgeräte und<br />

Signalverschaltungen der maßgeblichen<br />

Hersteller mit. Sollten weitere<br />

Plug-ins für spezielle Geräte erforderlich<br />

sein, werden diese von den<br />

Experten der MTQ Testsolutions<br />

AG für den Kunden fertiggestellt<br />

und nachfolgend in den Standard<br />

übernommen.<br />

Alle gängigen Messgeräte können<br />

dadurch auf der logischen<br />

Kommando ebene bedient werden<br />

– unmittelbar über die Bedieneroberfläche<br />

von Tecap. Gleichzeitig<br />

hat man von dort aus Zugriff auf<br />

alle Module der Suite, die den kompletten<br />

Testprozess abbilden und<br />

systematisieren: Projekteinstellung,<br />

Testplan und Data Logging sowie<br />

Factory Integration, Testsystemkonfiguration<br />

und Entwicklungs-Tools.<br />

Die MTQ-Software<br />

führt den Nutzer komfortabel<br />

durch die Erstellung von Testprogrammen<br />

und die Anbindung des<br />

Automated Test Equipment (ATE)<br />

für Funktionstests und In-Circuit-<br />

Tests. Es können sowohl halb- als<br />

auch vollautomatische Tests elektronischer<br />

Baugruppen gesteuert werden.<br />

Tecap bietet zahlreiche Werkzeuge<br />

zur Erstellung und Verwaltung<br />

ganzer Testprojekte, zur Entwicklung<br />

der Testprogramme, zur<br />

Sequenz- und Variantenverwaltung<br />

sowie für Debuggen und Diagnose.<br />

Ausgehend von der Steuerung<br />

verschiedener Messgeräte und<br />

der Dokumentaton der Testergebnisse<br />

in einer gemeinsamen Datenbank,<br />

leistet Tecap eine umfassende<br />

Prozessoptimierung im Bereich der<br />

Qualitätssicherung. Testergebnisse<br />

stehen abteilungsübergreifend zur<br />

Verfügung, entwicklerseitige Empfehlungen<br />

zu Tests können leichter<br />

dokumentiert werden, komfortable<br />

Auswertungen geben wertvolle<br />

Rückschlüsse auf Prozessschwächen<br />

und ermöglichen die frühzeitige<br />

Eliminierung von Fehlerquellen.<br />

Zuverlässigere Tests, besser<br />

dokumentiert<br />

sind das Ergebnis. „Prozessschwächen<br />

und Ausschuss in der<br />

Elektronikfertigung kann sich heute<br />

kein Fertiger mehr leisten. Zunehmend<br />

muss auch die Qualitätssicherung<br />

selbst dokumentiert werden<br />

– für die interne Optimierung,<br />

aber auch immer häufiger gegenüber<br />

den Kunden. Mit Tecap hat man<br />

jederzeit alle Messwerte mit ihren<br />

Schwankungen im Blick und kann<br />

Prozessfehler frühzeitig erkennen“,<br />

erläutert Martin Zapf, Vorstand der<br />

MTQ Testsolutions AG.<br />

„Insbesondere entwickelnde<br />

Unternehmen und Auftragsfertiger,<br />

die expandieren, neue Märkte<br />

betreten oder mit höheren Anforderungen<br />

konfrontiert sind, sollten<br />

die Gelegenheit zur Standardisierung<br />

ihrer Qualitätssicherungsprozesse<br />

nutzen und die Insellösungen<br />

individuell programmierter<br />

Messsysteme ablösen. Tecap bietet<br />

ihnen für alle Testgeräte eine<br />

Bedienebene und Befehlssyntax,<br />

Transparenz in der Testprogrammerstellung<br />

und hohe Sicherheit<br />

in der Durchführung – auch durch<br />

automatische Routingfunktion bei<br />

der Signalverschaltung.“<br />

Interessenten, die die Funktion<br />

von Tecap im Detail erfahren wollen,<br />

können sich von MTQ eine<br />

Onlinepräsentation geben lassen.<br />

Zusätzlich kann die Software mit<br />

einer kostenfreien 30-Tage-Evaluierungslizenz<br />

getestet werden:<br />

www.mtq-testsolutions.de/tecap.<br />

MTQ Testsolutions AG<br />

www.mtq-testsolutions.de<br />

Anwendung von Tecap Operator aus der Tecap Test & Measurement Suite,<br />

die im Produktionstest eingesetzt wird, Visualisierung des Testablaufs<br />

und der Adaptersteuerung für das Bedienpersonal in der Produktion<br />

36 1/<strong>2017</strong>


EGA - EMS-Dienstleister mit Soforthilfe-Angebot<br />

Wir, das Team der EGA Electronic Gerätebau<br />

GmbH, unter Leitung von Andreas Giel,<br />

fertigen Ihre elektronischen Baugruppen.<br />

Kurze Fertigungs- und Lieferzeiten, hohe Qualität<br />

und Zuverlässigkeit zu günstigen Kosten<br />

zeichnen uns aus.<br />

EGA - das Unternehmen<br />

Der Sitz unseres Unternehmens ist in<br />

Tiefen bach bei Landshut. Als Nachfolgegesellschaft<br />

der Firma Electronic Gerätebau Ast<br />

GmbH, die bereits seit 1979 auf dem Markt war,<br />

haben wir uns auf das Bestücken von Flachbaugruppen<br />

in SMT und THT, die Konfektion<br />

von Kabeln und Kabelbäumen und die Fertigung<br />

kompletter elektronischer Geräte kleiner<br />

Losgrößen spezialisiert. Unsere Kunden sind<br />

aus den Bereichen Entwicklung, Steuer-, Mess-,<br />

Regelungs- und Umwelttechnik sowie Datenerfassung,<br />

Maschinenbau und Automobiltechnik.<br />

Unsere Fertigung wird von unserem<br />

zertifizierten Qualitätsmanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO 9001:2008 stetig überwacht.<br />

EGA steht für kleine Losgrößen<br />

Wir sind ein kompetenter Ansprechpartner,<br />

wenn es um Prototypen, Muster, Klein- und<br />

Mittelserien, Reparaturen und Modifikation<br />

geht. Unser Unternehmen ist mit hochqualifizierten,<br />

flexiblen Mitarbeitern und modernem<br />

Equipment darauf ausgelegt, ab Losgröße 1<br />

kostengünstig zu produzieren. Dies können beispielsweise<br />

Einzelstücke, Sonderbaugruppen<br />

oder Testmuster für Entwickler sein.<br />

Leistungen<br />

Wir fertigen für Sie in Lohndienstleistung<br />

elektronische Baugruppen und fertige Geräte<br />

auch mit Kundenbeistellungen des Materials.<br />

• Bestückung von Flachbaugruppen in SMT und<br />

in THT mit Reflow- und Schwalllöt- Technik<br />

• Kabelkonfektion<br />

• Gerätebau und Montage<br />

• Präzisions- und Feinmechanik<br />

• Endprüfung – Reparaturen – Modifikationen<br />

• Materialbeschaffung<br />

Bei Bedarf übernehmen wir auch komplette<br />

Prozesse oder beliebige Teilprozesse. Auf<br />

Grund der flexiblen Fertigungsstruktur können<br />

wir noch nach Beginn der Produktion<br />

Änderungen am Produkt umsetzen. Unsere<br />

Optimierungsvorschläge besprechen wir im<br />

engen Kundenkontakt. Außerdem achten wir<br />

darauf, dass wichtige Aspekte für die Fertigung<br />

bereits bei der Entwicklung berücksichtigt<br />

werden. Aufgrund unserer langjährigen<br />

Erfahrung im Gestalten von Fertigungsprozessen<br />

bieten wir hierzu auch Beratungsleistungen<br />

an.<br />

Qualität<br />

„Die Zufriedenheit unserer Kunden ist unser<br />

Erfolg“ - das ist unser Motto. Deshalb steht für<br />

uns Qualität an erster Stelle.<br />

Damit bei steigender Kundennachfrage<br />

weiterhin konstant hohe Leistung durch alle<br />

Stationen eines Fertigungsprozesses erbracht<br />

werden kann, arbeiten im Team der EGA gut<br />

ausgebildete langjährige Mitarbeiter. Sie werden<br />

durch moderne Technik und ein neues<br />

Warenwirtschaftssystem unterstützt. Durch<br />

stetige Optimierung und Modernisierung der<br />

Produktionsausstattung, wie die Anschaffung<br />

eines neuen Pastendruckers, der nun auch das<br />

Bedrucken von größeren Baugruppen mittels<br />

Schablonen ermöglicht, können Produktivität,<br />

Effizienz und Qualität noch weiter gesteigert<br />

werden. Unser Bestückungsautomat erzielt<br />

mit bis zu 4500 Bauelemente pro Stunde<br />

keine sehr hohe Bestückungsleistung, ist dafür<br />

aber sehr schnell auf verschieden Baugruppen<br />

umzurüsten. Das heißt gesteigerte Fertigungseffektivität<br />

und Qualität sowie merklich<br />

kürzere Durchlaufzeiten bei der Bestückung<br />

aller gängigen Bauformen. Unser optische<br />

Inspektionssystem „Quins Easy“ ermöglicht<br />

auf Basis eines differenzierten Wechselbildverfahrens<br />

dem Prüfer eine sekundenschnelle<br />

Fehlererkennung. Die Baugruppen lassen sich<br />

somit schnell und zuverlässig während des<br />

Produktionsprozesses kontrollieren.<br />

Alles in Allem<br />

Wir fertigen zeitnah Ihr Projekt mit der<br />

Fertigungskompetenz aus dem kompletten<br />

Spektrum elektrischer und elektronischer Baugruppen.<br />

Schnell - unkompliziert - preisgünstig.<br />

EGA Electronic Gerätebau GmbH<br />

Hauptstrasse 116 • 84184 Tiefenbach<br />

Tel.: +49 (8709)-1550 • Fax: -546<br />

info@<br />

ega-gmbh.com<br />

1/<strong>2017</strong><br />

37


Qualitätssicherung<br />

Schonende Analyse von Dünnschichten<br />

Von Gummi bis Diamant: Ein neues, präzises Testverfahren aus Japan prüft die Festigkeit von Oberflächen und<br />

Multischichtsystemen.<br />

Für die Festigkeitsanalyse von<br />

Oberflächen wurden bisher Verfahren<br />

wie die Kavitationserosion,<br />

Reibe- und Ritztests verwendet.<br />

Diese sind jedoch für dünne<br />

Schichten oft nicht geeignet oder<br />

können unter der zu untersuchenden<br />

Schicht liegende Schichten<br />

oder Substrate beschädigen und<br />

damit die Messergebnisse beeinträchtigen.<br />

Aus diesem Grund hat<br />

das japanische Unternehmen Palmeso<br />

in zehnjähriger Zusammenarbeit<br />

mit der Fukui Universität das<br />

Micro-Slurry-Jet-Erosion-Testsystem<br />

entwickelt, das die Oberflächenfestigkeit<br />

mittels Bestrahlung<br />

durch Mikropartikel untersucht.<br />

Damit lassen sich neben harten<br />

Materialien wie Diamant auch weiches<br />

Material wie Gummi und neuerdings<br />

sogar gelartige Oberflächen<br />

überprüfen. Für eine besonders präzise<br />

Analyse sorgt nun auch die<br />

Möglichkeit, die Festigkeitsverteilung<br />

innerhalb von Ein- und Mehrschichtsystemen<br />

zu messen. Das<br />

MSE-Testsystem wird seit 2015 von<br />

der Rubröder International Trading<br />

GmbH vertrieben.<br />

Hohe Qualitätsstandards<br />

Dünne Schichten sind aus keinem<br />

Industriezweig mehr wegzudenken<br />

und stehen nicht nur in der<br />

Elektronik- und Chipbranche, sondern<br />

auch in der Luft- und Raumfahrt<br />

sowie in der Medizintechnik für<br />

den technischen Fortschritt. Deshalb<br />

ist die stetige Optimierung sowohl<br />

der Beschichtungs- als auch der<br />

entsprechenden Prüfverfahren von<br />

besonderer Bedeutung.<br />

Doch auch bei optischen Schichten,<br />

Verbundwerkstoffen, verschiedenen<br />

Werkzeugen und Sintermaterialien<br />

müssen hohe Qualitätsstandards<br />

bei der Beschichtung eingehalten<br />

werden.<br />

Allerdings kratzen die meisten<br />

bisher verwendeten Methoden<br />

sprichwörtlich nur an der Oberfläche<br />

oder können Schichten und<br />

Substrate, welche sich unter der zu<br />

Rubröder International<br />

Trading GmbH<br />

info@rubroeder-group.com<br />

www.rubroeder.systems<br />

Der Slurry genannte Micro-Jet wird mit hoher Geschwindigkeit auf die Schichtoberfläche gestrahlt und<br />

trägt diese ab. Die so entstandenen Vertiefungen im Material werden vermessen und mit der verbrauchten<br />

Menge an Metallpartikeln verglichen. Daraus lässt sich die Festigkeit der Oberfläche berechnen<br />

38 1/<strong>2017</strong>


Qualitätssicherung<br />

untersuchenden Schicht befinden,<br />

sogar beschädigen. Daher wurde<br />

das schonendere Verfahren entwickelt,<br />

das neben Hartstoffen auch<br />

problemlos bei weicheren Materialien<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Überprüfung mittels wässrigem<br />

Metalloxidpartikelstrahl<br />

Anstatt wie bisher auf die Messung<br />

der Zug-, Druck-, Kompressions-,<br />

Reibungs- oder Kratzfestigkeit<br />

zu vertrauen, setzt das MSE-Testsystem<br />

nun auf eine komplett andere<br />

Methode: „Das Verfahren nutzt die<br />

Erosionskraft eines Mikropartikelstrahls<br />

als neuen Referenzstandard“,<br />

erklärt Paul Riedel, Geschäftsführer<br />

der Rubröder International Trading<br />

GmbH. „Der Strahl erzeugt<br />

einen definierten Materialabtrag<br />

auf der Oberfläche, sodass die<br />

Festigkeitsverteilung unabhängig<br />

vom Härtegrad des Materials bis in<br />

eine Tiefe von ca. 200 µm gemessen<br />

werden kann.“<br />

Das Gerät enthält eine Erosionskammer<br />

sowie einen Erosionstiefenmesser<br />

(Profilometer). Der Micro-Jet<br />

besteht lediglich aus einem Gemisch<br />

aus einem sogenannten Slurry aus<br />

Wasser und 1,2 µm großen Metallpartikeln,<br />

das einer Düse in der Erosionskammer<br />

zugeführt und mittels<br />

Druckluft auf das Material geschossen<br />

wird. Als Metallpartikel dient<br />

vor allem mehrwinkliges Aluminiumoxid,<br />

in speziellen Fällen auch<br />

Siliziumoxid.<br />

Der Strahl trifft mit einer<br />

Geschwindigkeit von 100 m/s bei<br />

einem Durchsatz von 10 Mrd. Partikeln<br />

pro Sekunde auf der Oberfläche<br />

des zu prüfenden Materials<br />

auf und trägt diese gezielt ab,<br />

ohne darunter liegende Schichten<br />

oder Substrate zu beschädigen. Es<br />

handelt sich also um eine semi-zerstörungsfreie<br />

Prüfung. Dabei entstehen<br />

trichterförmige Vertiefungen im<br />

Werkstoff, die mit einer Auflösung<br />

von 10 bis 20 nm vermessen und<br />

zu der verbrauchten Menge an Partikeln<br />

ins Verhältnis gesetzt werden.<br />

Da sich die Strahlgeschwindigkeit<br />

individuell für jedes Material<br />

einstellen lässt – möglich ist eine<br />

Zirkulation des Slurry im System<br />

von 1 bis 1000 g/Zyklus –, werden<br />

die Grundeigenschaften des Werkstoffs<br />

während des Prozesses nicht<br />

beeinträchtigt.<br />

Aus wie vielen Schichten das<br />

Material besteht und in welcher<br />

Reihenfolge diese übereinander<br />

liegen, spielt bei der Prüfung keine<br />

Rolle: „Das Verfahren vermisst jede<br />

einzelne Lage mit einer Auflösung<br />

von 10 bis 20 nm, solange diese<br />

eine Mindestdicke von 100 nm aufweist<br />

und insgesamt nicht dicker als<br />

200 µm ist“, erläutert Riedel. Theoretisch<br />

lassen sich nun neben<br />

extrem dünnen Schichten, die bisher<br />

nicht oder nur schwer messbar<br />

waren, also auch Mehrschichtsysteme<br />

mit bis zu 2000 Lagen analysieren.<br />

Im Durchschnitt dauert<br />

die Prüfung ein bis zwei Stunden.<br />

Evaluierung der<br />

Festigkeitsverteilung möglich<br />

Die so gewonnenen Daten werden<br />

anschließend auf einen PC<br />

übertragen und in einer eigens<br />

für das System entwickelten Software<br />

ausgewertet. Für einen besseren<br />

Vergleich wurde eine Datenbank<br />

angelegt, in der Festigkeitskennzahlen<br />

für unterschiedliche<br />

Beschichtungen hinterlegt sind und<br />

die die qualitative Einordnung der<br />

Zahlen erleichtert, sodass Materialfehler<br />

schnell erkannt und analysiert<br />

werden können und die Entwicklung<br />

vollkommen neuartiger<br />

Materialien und Beschichtungen<br />

ermöglicht wird.<br />

Während bei den bisherigen<br />

Methoden nur eine punktuelle Messung<br />

der Festigkeit möglich war,<br />

kann mit dem MSE-Testsystem nun<br />

auch die Festigkeitsverteilung von<br />

der Oberfläche bis in 200 µm Tiefe<br />

mit einer Auflösung von 10 bis 20 nm<br />

präzise bestimmt werden. „Dadurch<br />

lassen sich Beschichtungsverfahren<br />

noch weiter optimieren. Neben<br />

Hartstoffbeschichtungen wie DLC<br />

oder TiN sowie weicheren Materialien<br />

wie Silizium, Kunststoff und<br />

Gummi können selbst gelartige<br />

Oberflächen auf Schichtdicke und<br />

Festigkeit untersucht werden“, so<br />

Riedel. So lassen sich Beschichtungen<br />

von Brillengläsern genauso<br />

analysieren wie Dünnfilmfolien,<br />

auch wenn an die Materialien sehr<br />

unterschiedliche Anforderungen<br />

gestellt werden.<br />

Einmal pro Jahr erfolgt eine Wartung<br />

des Systems. Rubröder führt<br />

dazu die nötigen Service- und Reparaturleistungen<br />

durch. Durch den<br />

niedrigen Rohstoffverbrauch – lediglich<br />

Wasser und Metallpartikel sind<br />

bei Bedarf nachzufüllen – zieht die<br />

Investition in das Gerät außerdem<br />

nur geringe Folgekosten nach sich,<br />

sodass sich dieses Testverfahren<br />

für den Einsatz in Industrieunternehmen<br />

und Forschungseinrichtungen<br />

mit Fokus auf dünne Schichten und<br />

Materialforschung anbietet. ◄<br />

Das Verfahren erreicht eine Auflösung von bis zu 10 nm und kann<br />

Schichten mit einer Dicke von 100 nm bis 200 μm analysieren. Auch<br />

für Multilayersysteme aus unterschiedlichen Materialien lassen sich<br />

somit zuverlässig verschiedene Festigkeitswerte bestimmen<br />

Alle Bilder: Rubröder International Trading GmbH<br />

1/<strong>2017</strong><br />

39


Qualitätssicherung<br />

Praktische Lösungen für Flying-Probe-,<br />

In-Circuit- und Funktionstests<br />

Das Pilot4D V8 HF verbindet seine einzigartigen Flying-Probe-<br />

Hochfrequenzmessungen mit den leistungsfähigen Tests des Pilot4D-<br />

V8-Systems (In-Circuit- und Funktionstest, optische Prüfung, Laser<br />

und Boundary-Scan) in der gemeinsamen vertikalen, zweiseitigen<br />

12-Nadel-Architektur<br />

Seica SpA<br />

www.seica.com<br />

Mit dem Pilot4D V8 präsentiert<br />

Seica SpA eine neue Innovation<br />

in der Flying-Probe-Testtechnologie<br />

für elektronische Baugruppen.<br />

Das Pilot4D V8 HF ist laut Hersteller<br />

das einzige Flying-Probe-<br />

System auf dem Markt, das Frequenzmessungen<br />

bis zu 1,5 GHz<br />

beherrscht. Dieses Alleinstellungsmerkmal<br />

ist auf mehr als 20 Jahre<br />

Erfahrung bei der Entwicklung von<br />

Flying-Probe-Systemen und hohe<br />

Kompetenz beim Funktionstest<br />

von HF-Produkten zurückzuführen.<br />

Das Pilot4D V8 HF bietet sich nicht<br />

nur für den Test von Prototypen<br />

und die Zertifizierung neuer Produktdesigns<br />

an, sondern ist auch<br />

als neues Messsystem geeignet,<br />

Großserienproduktionen zu charakterisieren,<br />

indem es den Prozess<br />

und selbst die komplexesten<br />

Eigenschaften von HF-Produkten<br />

überwacht. Das Pilot4D V8 HF verbindet<br />

seine einzigartigen Flying-<br />

Probe-Hochfrequenzmessungen<br />

mit den leistungsfähigen Tests des<br />

Pilot4D-V8-Systems (In-Circuit- und<br />

Funktionstest, optische Prüfung,<br />

Laser und Boundary-Scan) in der<br />

gemeinsamen vertikalen, zweiseitigen<br />

12-Nadel-Architektur.<br />

Seica präsentierte auf der electronica<br />

auch die neuesten Ergänzungen<br />

zu seinen Testsystemen<br />

der Compact-Linie. Compact Digital<br />

und Compact Multimedia sind<br />

zwei neue Lösungen für die aufkommenden<br />

Testanforderungen<br />

in der Elektronikproduktion und<br />

bei der Digitalisierung des Herstellungsprozesses.<br />

Dank Seicas<br />

offener VIP-Plattform-Architektur<br />

mit ihrem umfassenden Angebot<br />

an Software-Schnittstellen können<br />

alle Compact-Line-Lösungen<br />

mit gängigen MES- und Traceability-Plattformen<br />

interagieren. Sie<br />

sind voll kompatibel mit den World-<br />

Class-Manufacturing-Anforderungskriterien<br />

bezüglich minimalem Flächenbedarf<br />

und einfachem Zugang<br />

für Wartungszwecke.<br />

Compact Digital<br />

Das Compact Digital System ist<br />

mit einem Vakuum-Testadapter für<br />

manuelle Kontaktierung des Prüflings<br />

ausgestattet, kann jedoch<br />

auch einfach in eine automatisierte<br />

Linie integriert werden. Das System<br />

kann mit allen analogen Ressourcen<br />

für In-Circuit-Tests sowie mit<br />

leistungsfähigen digitalen Kanälen<br />

ausgestattet werden, sodass<br />

der gesamte Bereich von MDA/<br />

ICT und vektorlosen Tests bis zu<br />

vollständigen Funktionstests komplexer<br />

digitaler Baugruppen abgedeckt<br />

wird.<br />

Compact Multimedia<br />

ist eine praktische, vielseitige<br />

Funktionstestlösung, die alle erforderlichen<br />

Ressourcen beinhaltet,<br />

um Produkte wie Infotainment-<br />

Plattformen im Automotive-Bereich<br />

testen zu können.<br />

Es kann für Einzeltests sowie<br />

asynchrone oder synchrone Paralleltests<br />

an bis zu vier Prüflingen konfiguriert<br />

werden. Die Signalvielfalt<br />

reicht dabei von Kleinsignalen über<br />

Leistungssignale, Telefon- und Satellitenprotokolle,<br />

Bluetooth, WiFi und<br />

USB bis zu digitalem Video. Das<br />

Platzangebot im 19-Zoll-Einschub<br />

des Compact Multimedia-Systems<br />

wurde maximiert, um zahlreiche<br />

Ressourcen integrieren zu können,<br />

die die Modularität und Skalierbarkeit<br />

für optimale Anpassung an verschiedenste<br />

Testanforderungen<br />

bereitstellen. Der Testadapter wird<br />

manuell oder pneumatisch betätigt.<br />

Das System selbst kann von Seicas<br />

VIVA-Softwareplattform, von National<br />

Instruments‘ LabVIEW-/Test-<br />

Stand-Umgebung oder sonstigen,<br />

kommerziell erhältlichen Software-<br />

Paketen gesteuert werden.<br />

Mini 80 und Mini 200<br />

Seica präsentierte den Besuchern<br />

der electronica außerdem die<br />

sehr erfolgreichen Systeme Mini 80<br />

und Mini 200. Beide sind ebenfalls<br />

praktische Lösungen für In-Circuitund<br />

Funktionstests. Die kompakten<br />

und kostengünstigen Systeme bieten<br />

sich als Einstiegsinvestition für<br />

ATE-Newcomer an, sowie für Umgebungen,<br />

wo mehrere rekonfigurierbare<br />

Stationen benötigt werden. ◄<br />

40 1/<strong>2017</strong>


... dynamisch und unkompliziert ... kein Aufpreis für Eilaufträge ... Prototypen und Serienfertigung<br />

ENDLICH 20 !<br />

Seit nunmehr 20 Jahren sind wir Ihr Ansprechpartner im Elektrotechnikbereich -<br />

Schwerpunkt Feinelektronik. Gegründet im Jahre 1997 verfügen wir mittlerweile<br />

über umfangreiches Know-how und einen ebensolchen Erfahrungsschatz.<br />

Unsere Angebotspalette erstreckt sich<br />

über den gesamten Feinelektronikbereich:<br />

vom Layout, über den<br />

Prototyp, den Testlauf sowie ggf. die<br />

Fremdzertifizierung, bis hin zur<br />

Serienproduktion.<br />

Hierbei greifen wir sowohl auf<br />

maschinelle, wie auch auf manuelle<br />

Arbeit zurück. Immer spezifisch<br />

angepasst, wie es Ihre Ansprüche<br />

gerade erfordern.<br />

Professionell erfüllen wir Ihre Anforderungen<br />

durch intensive Beratungsgespräche.<br />

Gemeinsam mit Ihnen ermitteln wir<br />

Ihren persönlichen Bedarf, um dann<br />

individuell Ihre Wünsche zu erfüllen.<br />

Kontakt:<br />

Digital Systems - Secu 3000<br />

Inhaber: Joachim Wilmes<br />

Laibacher Straße 4<br />

D - 42697 Solingen<br />

Tel. +49(0)212 2332670<br />

Fax +49(0)212 2332672<br />

Email: info@digitalsystems.de<br />

Web: www.digitalsystems.de


Qualitätssicherung<br />

Mit modularen Prüfanlagen Baugruppen<br />

schnell prüfen<br />

Nach Entwicklung,<br />

Konstruktion und<br />

Fertigung entsteht<br />

ein neues Produkt.<br />

Wirklich fertig ist dieses<br />

aber erst dann, wenn<br />

es alle notwendigen<br />

Tests bestanden hat.<br />

Das gilt natürlich<br />

auch für elektronische<br />

Baugruppen.<br />

Neben hohen Qualitätsansprüchen<br />

spielen in immer mehr Branchen<br />

auch kurze Entwicklungszyklen<br />

eine wesentliche Rolle. Nicht<br />

selten werden daher Prüfanlagen<br />

bereits entwickelt, bevor das eigentliche<br />

Produkt schon komplett steht.<br />

Hier ist Flexibilität gefragt. Modulare<br />

Prüf anlagen können dabei der<br />

Schlüssel zum Erfolg sein. Noch<br />

besser ist es natürlich, wenn man<br />

die individuell angepasste Montagelinie<br />

samt passender Prüfanlage<br />

aus einer Hand beziehen kann.<br />

Bevor eine elektronische Baugruppe<br />

die Produktion verlässt,<br />

durchläuft sie typischerweise eine<br />

Vielzahl an Tests: Sichtprüfung,<br />

Automatische Optische Inspektion<br />

(AOI), elektrische Funktionstests,<br />

In-Circuit-Tests (ICT), Kombi tests,<br />

End-of-Line-Test usw. Der Bau von<br />

Prüfanlagen und Produktions linien<br />

ist daher sowohl komplex als auch<br />

aufwändig und erfordert jede Menge<br />

spezifisches Knowhow.<br />

AutorInnen:<br />

Michael Kaltenbach,<br />

Vertriebsleiter bei Engmatec<br />

Nora Crocoll<br />

Redaktionsbüro Stutensee<br />

Testnadeln greifen die im Schaltungslayout vorgesehenen Testpunkte ab. So kann automatisiert an jedem<br />

beliebigen Knoten der Schaltung gemessen werden (Bilder: Engmatec)<br />

Elektronik richtig testen,<br />

aber wie?<br />

Die Verfahren für elektrische<br />

Tests von Baugruppen lassen sich<br />

im Wesentlichen unterteilen in Endof-Line,<br />

Funktions- und In-Circuit-<br />

Tests. End-of-Line-Tests prüfen am<br />

Ende der Produktion die Funktionsfähigkeit<br />

von Platinen, Baugruppen<br />

und Endgeräten. Für einfache und<br />

kostengünstige Baugruppen können<br />

sie allein ausreichend sein. Beim<br />

Funktionstest dagegen wird die<br />

Funktion einzelner Schaltungsblöcke<br />

oder der gesamten Schaltung<br />

geprüft, jedoch nicht die einzelnen<br />

Bauteile. Man nutzt die von außen<br />

verfügbaren Schnittstellen sowie<br />

weitere noch zugängliche Kontaktiermöglichkeiten,<br />

kann dadurch<br />

aber eben nur das messen, worauf<br />

man zugreifen kann. Die wesentliche<br />

Herausforderung ist die Entwicklung<br />

der Testsoftware. Bei In-<br />

Circuit-Tests schließlich werden einzelne<br />

Bauelemente und bestückte<br />

Leiterplatten u.a. auf Bestückungs-,<br />

Einpress- und Lötfehler geprüft.<br />

Dabei lassen sich z.B. Kurzschlüsse<br />

und Unterbrechungen in Leiterbahnen,<br />

defekte, falsche oder fehlende<br />

Bauelemente erkennen. Es<br />

werden bereits im Schaltungslayout<br />

entsprechende Testpunkte eingeplant.<br />

Mit speziellen Testnadeln<br />

kann man dann jeden Knoten in der<br />

Schaltung abgreifen und messen.<br />

Die Vorbereitungen sind sehr zeitund<br />

kostenaufwändig. Die Prüfadapter<br />

werden individuell auf die<br />

einzelne Baugruppe zugeschnitten.<br />

Kommt es während der Entwicklung<br />

zu Änderungen, muss der Adapter<br />

angepasst werden. Durch die Flexibilität<br />

und große Fertigungstiefe<br />

kann dies bei Engmatec mit wenig<br />

Aufwand und Zeitverlust erfolgen.<br />

Weil Leiterplatten heute immer<br />

dichter bestückt sind oder man z.B.<br />

bei Multilayer-Leiterplatten und integrierten<br />

Schaltungen nicht auf alle<br />

Kontakte zugreifen kann, stoßen<br />

In-Circuit-Tests immer wieder an<br />

ihre Grenzen. Hier setzen sogenannte<br />

Boundary-Scan-Tests an.<br />

Dieses standardisierte Verfahren<br />

zum Testen analoger und digitaler<br />

Elektronikbausteine kommt zum<br />

Einsatz, wenn es notwendig ist, Leiterplatten<br />

oder Elektronikbausteine<br />

ohne direkten physischen Zugang<br />

zu prüfen. Boundary-Scan-Tests<br />

lassen sich gut mit klassischen In-<br />

Circuit-Test kombinieren.<br />

Bei technologisch anspruchsvollen<br />

Baugruppen setzt man in<br />

der Regel auf eine Kombination<br />

aus Funktions-, In-Circuit- und Endof-Line-Test.<br />

Während der End-ofline-Test<br />

an der fertigen Baugruppe<br />

erfolgt, können In-Circuit- und Funktions-Tests<br />

schrittweise mehrfach<br />

innerhalb der Produktion stattfinden,<br />

sinnvollerweise immer nach<br />

bestimmten Wertschöpfungs- oder<br />

risikobehafteten Produktionsschritten.<br />

So lässt sich vermeiden, dass<br />

an einer Baugruppe erst nach Aufbringen<br />

eines teuren Bauteils, beispielsweise<br />

eines Displays, ein Fehler<br />

erkannt wird, obwohl das Problem<br />

bereits zuvor verursacht wurde.<br />

Mit Modularität zum Prüferfolg<br />

Die Ansprüche an Testsysteme in<br />

der Elektronikbranche werden also<br />

immer komplexer, Kundenanforderungen<br />

immer individueller. Flexible<br />

Stückzahlen und zunehmende<br />

Variantenvielfalt bestimmen häufig<br />

die Produktionsprozesse, vermehrt<br />

kommen Automatisierungssysteme<br />

Bild 1: Dank modularem Aufbau kommen Kunden schneller zur<br />

fertigen Prüflinie<br />

42 1/<strong>2017</strong>


Bild 2: Modularer Wechselsatz<br />

zum Einsatz. Gleichzeitig steht die<br />

Forderung, dass die Entwicklung<br />

von Prüfanlagen möglichst wenig<br />

Zeit in Anspruch nehmen soll. Hier<br />

setzt der Komplettdienstleister für<br />

Prüf- und Montagelinien Engmatec<br />

mit seinen modularen Systemen an<br />

(Bild 1). Mit ihnen lassen sich in verhältnismäßig<br />

kurzer Zeit Komplettanlagen<br />

mit In-Circuit-, Funktionsund<br />

End-of-Line-Test, Handlingsystem<br />

und Transportsystem entwickeln.<br />

Ob Stand-Alone-Systeme<br />

oder Inline-Anlage, Groß- oder<br />

Kleinserienfertigung oder in Kombination<br />

mit weiteren Testtechnologien,<br />

wie Hochfrequenz- und Hochstromtest,<br />

optische Inspektion, Runin<br />

usw. – alles ist dank modularer<br />

Konzepte entsprechend individueller<br />

Kundenanforderung in kurzer<br />

Zeit realisierbar.<br />

Auch Tätigkeiten wie Flashen<br />

lassen sich an der vom Kunden<br />

gewünschten Stelle ins Prüfsystem<br />

integrieren. Bei den Inline-Test-<br />

Anlagen z.B. sind alle Komponenten<br />

des Modulsystems aufeinander<br />

abgestimmt und können miteinander<br />

und mit verschiedenen Produktionssystemen<br />

kombiniert werden.<br />

Vision-Systeme, Scanner, Kennzeichnungsgeräte<br />

und viele weitere<br />

Funktionen sind problemlos integrierbar.<br />

Ein umfangreiches Boardhandling-Angebot<br />

ergänzt die Prüfanlagen.<br />

Die Produktpalette umfasst<br />

außerdem zahlreiche Handling- und<br />

Transportsysteme für Leiterplatten<br />

und Werkstückträger.<br />

Flexibel bis zum Schluss<br />

1/<strong>2017</strong><br />

Bei hoher Produktvarianz spielen<br />

modulare Wechselsätze für die<br />

unterschiedlichen Tests eine wesentliche<br />

Rolle (Bild 2). Anhand der finalen<br />

Daten der zu prüfenden Elektronikbaugruppen<br />

entwickeln die Prüfexperten<br />

den passenden Wechselsatz.<br />

Dabei profitieren Kunden von<br />

der hohen Fertigungstiefe bei Engmatec:<br />

Hohe Verfügbarkeit benötigter<br />

Materialien und Halbzeuge<br />

sowie Spezialisten für Konstruktion,<br />

Montage und Verdrahtung sorgen<br />

hier für kurze Reaktionszeiten.<br />

Es kann flexibler bei einzelnen Entwicklungsschritten<br />

eingegriffen werden,<br />

und auch größere Layout-Änderungen<br />

lassen sich schneller umsetzen.<br />

Beim Übergang von der Entwicklung<br />

zur Serien fertigung bringen<br />

die modularen Wechselsätze<br />

einen weiteren Vorteil: In vielen<br />

Fällen lassen sie sich mit wenigen<br />

Änderungen in Inline-Testsystemen<br />

weiter verwenden. Dazu hat Engmatec<br />

unter dem Namen „Musketier“<br />

spezielle Konzepte entwickelt<br />

(s. Kasten).<br />

Nach dem Test geht es weiter<br />

Nicht nur zuverlässiges Testen<br />

spielt heute eine große Rolle bei der<br />

Entwicklung von Elektronikkomponenten.<br />

Ebenso wichtig ist die Nachvollziehbarkeit:<br />

Welches Produkt<br />

wurde wie hergestellt und hat wann<br />

welche Tests durchlaufen? Deshalb<br />

sind den Radolfzellern auch Dokumentation<br />

und Traceability in ihren<br />

Anlagen wichtig. Sie unterstützen<br />

ihre Anwender bei der Integration in<br />

eine übergeordnete Steuerung und<br />

realisieren die Anbindung an Datenbanken<br />

bzw. ein MES (Manufacturing<br />

Execution System). Gleichzeitig<br />

bieten sie Beratung im gesamten<br />

Projektmanagement bei der Strukturierung<br />

und Dokumentation von<br />

Prozessen. Somit lassen sich z.B.<br />

Prüfergebnisse zentral speichern<br />

und verwalten.<br />

Wer ein gutes Produkt entwickeln<br />

und herstellen will, sollte Experten<br />

fürs Testen frühzeitig mit ins Boot zu<br />

nehmen. Oft entwickeln Hersteller<br />

elektronischer Produkte ihre Prüfstrategien<br />

selbst und greifen dabei<br />

auf die jahrelange Erfahrung der<br />

Prüfexperten zurück. So lassen sich<br />

gemeinsam optimale Prüflösungen<br />

entwickeln. Darauf vertrauen mittlerweile<br />

viele Großunternehmer<br />

weltweit, die Engmatec als strategischen<br />

Partner sehen, sei es in der<br />

Haus- und Medizintechnik oder der<br />

Automobil-, Consumer- und Industrieelektronik.<br />

Engmatec GmbH<br />

info@engmatec.de<br />

www.engmatec.de<br />

Musketier – flexibles Wechselsatzkonzept<br />

Das Prüfkonzept „Musketier“<br />

basiert auf Engmatec-Standardgeräten.<br />

Dank des flexiblen<br />

Modulsystems lassen<br />

sich Wechselsätze für den In-<br />

Circuit-Test, Funktionstest und<br />

End-of-Line-Test von Leiterplatten<br />

und Flachbaugruppen<br />

sowohl in Handadaptern als<br />

auch in Inline-Kontaktiersystemen<br />

nutzen. Anwender können<br />

damit den Kapitaleinsatz beim<br />

Produktionsstart gering halten.<br />

Höhere Investitionskosten fallen<br />

erst mit zunehmendem Produktionsvolumen<br />

an. Die Weiterverwendung<br />

der vorhandenen<br />

Wechseleinheit bietet zudem<br />

einen immensen Zeitvorteil für<br />

die Erstellung des Inline-Adapters,<br />

wenn höhere Stückzahlen<br />

in einer automatisierten Linie<br />

produziert werden sollen.<br />

Ein zusätzlicher positiver<br />

Effekt der flexiblen Wechseleinheit<br />

ergibt sich im Aftermarket-Bereich.<br />

Um auch bei geringeren<br />

Produktionszahlen Service-Dienstleistungen<br />

anzubieten,<br />

z.B. zur Wartung und Reparatur<br />

von Produkten oder um Ersatzteile<br />

zur Verfügung zu stellen,<br />

kann problemlos wieder auf den<br />

Handadapter umgestellt werden.<br />

Durch das standardisierte Modulsystem<br />

ist es möglich, Anlagen<br />

einfach und schnell umzurüsten,<br />

was z.B. bei mehren Fertigungsstandorten<br />

eine optimale Flexibilität<br />

garantiert. Die Wechseleinsätze<br />

können zu verschiedenen<br />

Produktionsstätten transferiert<br />

und je nach Automatisierungsgrad<br />

der Standorte dort manuell<br />

oder integriert in eine Fertigungslinie<br />

betrieben werden.<br />

43


Qualitätssicherung<br />

Elektronik-Inspektion nach internationalen<br />

Standards<br />

pixel-fox ist ein<br />

professionelles Imaging-<br />

Komplettpaket<br />

(bestehend aus<br />

Mikroskopkamera<br />

und Software) für<br />

die Verwendung in<br />

Mikroskopie, QS und<br />

Laborapplikationen.<br />

Eine prädestinierte<br />

Anwendung ist die<br />

Bauteil-Inspektion in der<br />

Elektronikfertigung<br />

dhs Dietermann & Heuser<br />

Solution GmbH<br />

www.pixel-fox.com<br />

„Um die Produktivität und Qualität<br />

einer Elektronikfertigung auf<br />

höchstem Niveau zu halten und<br />

die gesamte Wertschöpfungskette<br />

zu optimieren, ist eine umfassende<br />

Überwachung aller Prozesse unerlässlich.<br />

Der optischen Inspektion<br />

und Dokumentation wird hier nach<br />

wie vor eine besondere Rolle zugeschrieben“,<br />

berichtet Christian Dietermann,<br />

Geschäftsführer dhs Dietermann<br />

& Heuser Solution GmbH.<br />

Gerade in der Elektronikfertigung<br />

kommt es häufig zu Mängeln<br />

wie z.B. Nichtbenetzung der Spur,<br />

falscher Pad-Abgleich, Popcorn-<br />

Effekt, Sprünge an Verbindungsstellen<br />

oder fehlerhafte Lötergebnisse.<br />

Eine weitere Aufgabenstellung<br />

z.B. ist die Beurteilung von<br />

Schliffbildern nach internationalen<br />

Standards. Der Einsatz von<br />

optischer Inspektion und digitaler<br />

Bildverarbeitung ist dabei unerlässlich<br />

geworden.<br />

Mit dem pixel-fox Basispaket<br />

erhält man mit wenigen Schritten<br />

das beste Ergebnis:<br />

• aussagekräftige Bilder<br />

• Bildvermessung (Strecken, Kreise,<br />

Winkel, Flächen, Lot fällen u.a.m)<br />

• Reproduzierbarkeit aller Einstellungen<br />

und Ergebnisse<br />

• Berichtserstellung<br />

Dazu wird einfach die Software<br />

installiert, die Kamera montiert und<br />

die Bildverarbeitung gestartet.<br />

Weitere Funktionen wie das Einblenden<br />

von Overlays (z.B.Raster,<br />

eigene Annotationen) am Live-Bild<br />

dienen der Vorselektion, sodass<br />

nur relevante Bilder aufgenommen<br />

und abgespeichert werden müssen.<br />

Durch das Abspeichern im speziellen<br />

pixel-fox-Format sind alle<br />

Messungen nachträglich editierbar.<br />

Wie gewohnt, sind alle Software-<br />

Funktionen einfach und intuitiv auf<br />

Knopfdruck zu bedienen. Alle aufgenommenen<br />

Bilder lassen sich<br />

per Drag&Drop in andere Microsoft-Office-Anwendungen<br />

kopieren.<br />

Masterstands-Updates, neue<br />

Kameras und Komplettpakete (inkl.<br />

Mikroskop, Makroskop oder Mini-<br />

PC) sind über den authorisierten<br />

Fachhandel zu erhalten. ◄<br />

Kontrollierter Weg durch Miniwelle<br />

Fluke Process Instruments präsentierte<br />

das nach eigner Ansicht<br />

kleinste speziell für selektives<br />

Löten mit Miniwelle entwickelte<br />

Temperaturüberwachungssystem.<br />

DATAPAQ SelectivePaq nimmt<br />

über vier Thermoelemente Messungen<br />

von Elektronikbaugruppen<br />

vor, während diese vorgewärmt<br />

und sodann schwallgelötet werden.<br />

Der Messintervall lässt sich<br />

auf bis zu 20-mal pro Sekunde<br />

einstellen. Anhand der genauen<br />

Temperaturprofile können Elektronikfertiger<br />

die Effizienz ihrer Prozesse<br />

steigern, Kunden die gleichbleibende<br />

Qualität ihrer Leiterplatten<br />

nachweisen und die Einhaltung<br />

der Temperaturtoleranzen<br />

für Lötmittel und Komponenten<br />

belegen. Das Messsystem kombiniert<br />

den neuen vierkanaligen<br />

Mikro-Datenlogger DATAPAQ<br />

Q18 mit den ebenfalls neuen Miniatur-Thermoelementsteckern<br />

und<br />

einem massearmen Hitzeschutz,<br />

der nur 20 mm hoch und 40 mm<br />

breit ist. Es eignet sich daher optimal<br />

zum Überwachen von Anlagen,<br />

die sehr wenig Platz bieten, sowie<br />

zum Einsatz mit Befestigungsrahmen.<br />

Die ergänzende Selektivlöt-Sensorhalterung<br />

erleichtert<br />

regelmäßige und häufige Überprüfungen<br />

der Prozessstabilität.<br />

Fluke Process Instruments<br />

DATAPAQ<br />

www.flukeprocessinstruments.<br />

com<br />

44 1/<strong>2017</strong>


Qualitätssicherung<br />

Tiefenscharfe Aufnahmen bis in den<br />

Submikrometer-Bereich<br />

Keyence brachte ein neues<br />

Objektiv auf den deutschen Markt,<br />

welches vom makroskopischen<br />

Bereich bis in den Submikrometer-<br />

Bereich optisch auflösen kann. Verschiedene<br />

Beleuchtungstechniken,<br />

wie Polarisation, Hellfeld, Dunkelfeld<br />

und Keyence-Mix-Beleuchtung,<br />

ermöglichen eine vielseitige Visualisierung<br />

von Details.<br />

Das neue Zoom-Objektiv kombiniert<br />

die Beleuchtungstechniken<br />

eines metallurgischen und eines<br />

stereo skopischen Mikroskops,<br />

sprich Hell- und Dunkelfeld. Somit<br />

bietet es ein breites Spektrum an<br />

Visualisierungsmethoden. Vor allem<br />

die Funktion der Mix-Beleuchtung<br />

ermöglicht eine klare und individuelle<br />

Betrachtung des gesamten<br />

Messobjekts. Eine komplett tiefenscharfe<br />

Bildgebung ist auch hierbei<br />

stets gegeben.<br />

Beleuchtungseinstellungen können<br />

exakt gespeichert und später<br />

erneut aufgerufen werden. Das<br />

bedeutet eine schnelle und reproduzierbare<br />

Bilderfassung. Das Objektiv<br />

verfügt über zwei Linsensysteme,<br />

zwischen denen mit einer kurzen<br />

Handbewegung schnell gewechselt<br />

werden kann. Das kompakte<br />

Design bedeutet, dass sich das<br />

zweifache Zoom-Objektiv einfach<br />

an ein Mikroskop der Modellreihe<br />

VHX anschließen lässt und<br />

sofort einsatzbereit ist. Das Mikroskop<br />

deckt nun einen sehr großen<br />

optischen Vergrößerungsbereich<br />

mit nur einem einzigen Objektiv<br />

ab. So lassen sich dank des<br />

neuen Zoom-Objektivs und des<br />

flexiblen Keyence-Stativs unterschiedliche<br />

Details eines Objekts<br />

aus verschiedenen Betrachtungswinkeln<br />

visualisieren.<br />

Keyence Deutschland GmbH<br />

mikroskopie@keyence.de<br />

www.keyence.de<br />

1/<strong>2017</strong><br />

CT350 Comet T - eine Klasse für sich<br />

- Skalierbare Modultechnik, frei austauschbar<br />

- einheitliches Software-Paket und Bussystem<br />

=> Testerressourcen nach Bedarf, geringe Kosten<br />

Besondere Eigenschaften<br />

- Incircuit-Test, Funktionstest, AOI-Funktionen und Boundary Scan Test<br />

in einem einzigen Testsystem<br />

- Mixed Signal-Tests, 300 MS/s digital, 1 GS/s analog<br />

- CAD-Daten-Import, Programmgenerator<br />

- sehr schnelle Inline-, Nutzen- und Multisite Tests<br />

- Testabdeckungsanalyse, grafische Reparaturstation<br />

- Debugging Tools, internes Digital Scope und<br />

Waveform-Generator an jedem Testpunkt<br />

- Logging- und Statistikfunktionen<br />

- interne Testersteuerung mit Real Time DSP/RISC<br />

- Amplitudenauflösung bis 24 Bit, Impulsmessungen<br />

- konkurrentes Engineering für Entwicklung, Fertigung<br />

Schneller und zuverlässiger Support<br />

In-Circuit-Test<br />

Funktionstest<br />

Komponententest<br />

Inline-Test<br />

Halbleitertest<br />

Boundary Scan Test<br />

AOI-Test<br />

Dr. Eschke Elektronik<br />

www.dr-eschke.de Email info@dr-eschke.de Tel. 030 56701669<br />

45


Qualitätssicherung<br />

Boundary-Scan-Netzzugang mappen und<br />

Testdaten vorbereiten<br />

JTAG Technologies stellte<br />

sein neues Produkt<br />

JTAG Maps vor, das in<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Altium entwickelt wurde.<br />

JTAG Technologies<br />

www.jtag.com<br />

Hintergrund-Info<br />

Viele der heutigen elektronischen<br />

Designs verfügen über JTAG/<br />

Boundary-Scan-Komponenten, die<br />

während des Hardware Debuggings,<br />

der Prüfungen während der Fertigung<br />

und sogar für Reparaturen<br />

wertvolle Testressourcen zur Verfügung<br />

stellen. JTAG Maps ist eine<br />

einfache Erweiterung der Altium Designer<br />

Tool-Suite und bietet dem<br />

Benutzer die Möglichkeit, die Fähigkeiten<br />

der JTAG/Boundary-Scan-<br />

Ressourcen im Entwurf ausführlich<br />

zu beurteilen, bevor das Layout<br />

festgelegt wird.<br />

Zeitersparnis<br />

Bisher mussten die Ingenieure oft<br />

stundenlang die Boundary-Scan-<br />

Netze eines Entwurfs manuell hervorheben,<br />

um die Fehlerabdeckung<br />

zu beurteilen, die der Boundary-<br />

Scan-Test für ein bestimmtes<br />

Design bringen könnte. Heute kann<br />

die kostenlose Anwendungserweiterung<br />

JTAG Maps for Altium all<br />

dies und vieles mehr übernehmen,<br />

wodurch wertvolle Zeit gespart wird,<br />

sodass eine gründlichere DfT und<br />

kürzere Markteinführungszeiten<br />

möglich werden.<br />

Scan-Abdeckung ohne<br />

spezifisches BSDL<br />

Boundary-Scan Device-Modelle<br />

(BSDL) sind für jeden JTAG/<br />

Boundary-Scan-Prozess von entscheidender<br />

Bedeutung, weil sie<br />

genau zeigen, welche Pins durch<br />

JTAG/Boundary-Scan gesteuert<br />

und beobachtet werden können.<br />

Allerdings sind BSDL-Modelle nicht<br />

immer zeitnah verfügbar. Um dieses<br />

Problem zu überwinden, umfasst<br />

JTAG Maps for Altium eine Assume-<br />

Scan-Covered-Funktion, die einen<br />

Blick auf die mögliche Boundary-<br />

Scan-Abdeckung ohne spezifisches<br />

BSDL ermöglicht. Diese Funktion<br />

kann auch verwendet werden, um<br />

die Fehlerabdeckung an einem<br />

Anschluss anzugeben oder die<br />

Unterschiede in der Fehlerabdeckung<br />

zwischen zwei gleichwertigen<br />

Teilen, eines mit und eines<br />

ohne integrierten JTAG/Boundary<br />

Scan, hervorzuheben.<br />

JTAG Maps for Altium wird automatisch<br />

jeden Scan-Kettenpfad<br />

im Entwurf erkennen. Die zugehörigen<br />

Netze werden mit unterschiedlichen<br />

Farben getrennt von<br />

den ‚prüfbaren‘ Netzen hervorgehoben.<br />

Obwohl die meisten Benutzer<br />

einfach den schnellen Abdeckungsbericht<br />

nutzen werden, den JTAG<br />

Maps for Altium zur Verfügung stellen<br />

kann, ist es auch noch möglich,<br />

ein genaueres Bild zu importieren.<br />

Nach dem Exportieren eines JTAG<br />

ProVision Projekts lassen sich die<br />

Daten zur weiteren Analyse an das<br />

lokale JTAG Technologies Büro, den<br />

autorisierten Anwendungsanbieter<br />

oder einen autorisierten JTAG Vertreter<br />

senden. Anschließend kann<br />

eine einfache Mitteilungsdatei mit<br />

umfassenden Informationen über<br />

die Fehlerabdeckung zur Anzeige/<br />

Hervorhebung wieder in JTAG Maps<br />

eingelesen werden.<br />

Weitere Möglichkeiten<br />

Für Ingenieure, die JTAG/<br />

Boundary-Scan-Tests direkt auf ihr<br />

Design anwenden möchten, kann<br />

JTAG Technologies zwei weitere<br />

Möglichkeiten bieten: JTAG Live für<br />

kostengünstige Funktionstests mit<br />

Boundary-Scan und JTAG ProVision,<br />

ein voll ausgestattetes System<br />

zur automatisierten Testprogrammerstellung<br />

und Bauteilprogrammierung.<br />

JTAG Maps-Nutzer, die nach<br />

einer Vorführung oder Bewertung<br />

dieser Systeme suchen, sollten sich<br />

an das lokale Vertriebsbüro wenden<br />

oder eine Mail an info@jtag.com<br />

schicken. ◄<br />

46 1/<strong>2017</strong>


Qualitätssicherung<br />

SMD-Bauteil-Identifizierung leicht gemacht mit<br />

neuem Handheld-LCR-Meter<br />

Meilhaus Electronic GmbH<br />

www.meilhaus.de<br />

www.MEcademy.de<br />

Die Meilhaus Electronic GmbH<br />

stellte ihr neues Handheld-LCR-<br />

Meter vor. Das LCR Pro1 integriert<br />

ein komplettes LCR-Meter (Induktivität/Kapazität/Widerstand)<br />

in<br />

einen handlichen, pinzettenförmigen<br />

Tastkopf. Das Handheld-Gerät ist<br />

so kompakt und leicht, dass es<br />

wie eine Pinzette mit einer Hand<br />

gehalten werden kann. So lassen<br />

sich SMT-Bauteile einfach aufnehmen<br />

und für die Messung halten.<br />

Die vergoldeten Messspitzen sind<br />

jedoch so fein und präzise, dass<br />

man damit auch direkt und ohne<br />

weitere zusätzliche Messleitungen<br />

oder Tastköpfe auf SMD-bestückten<br />

Platinen messen kann. Das kontrastreiche<br />

und gut ablesbare Display<br />

zeigt die erfassten Messwerte<br />

direkt an, zudem ist ein Anschluss<br />

an einen Windows-PC über USB<br />

möglich. Das LCR-Meter stellt<br />

damit ein optimales Werkzeug für<br />

die Eingangsprüfung von passiven<br />

SMT-Komponenten, für die Qualitätssicherung<br />

solcher Bauelemente<br />

sowie im Labor, in der Schaltkreisentwicklung<br />

und für die Fehlersuche<br />

beim Service und der Wartung dar.<br />

Die Genauigkeit des LCR Pro1<br />

liegt bei 0,1% (R). Die Bedienung<br />

erfolgt über einen Dreifachtaster.<br />

Neben der LCR-Messung unterstützt<br />

das Gerät die Messung der Impedanz<br />

Z, des Dissipationsfaktors D,<br />

des Qualitätsfaktors Q, des Phasenwinkels,<br />

einen Dioden-Check und<br />

andere Prüfungen. Wählbare Testfrequenzen<br />

sind 100 Hz, 120 Hz, 1 kHz,<br />

10 kHz und 100 kHz; die Testspannungen<br />

sind 200, 500 und 1000 mV<br />

effektiv. Das LCR Pro1 kann für die<br />

automatische oder die manuelle<br />

Identifizierung von Komponenten<br />

und die automatische oder manuelle<br />

Wahl der jeweiligen benötigten<br />

Testfrequenz eingestellt werden.<br />

Der 3,7-V-LiPO-Akku wird über den<br />

USB-Port eines PCs oder ein USB-<br />

Netzteil aufgeladen. Das LCR Pro1<br />

kann mithilfe des Isolations adapters<br />

LCR Link1 auch für die Datenkommunikation<br />

mit einem Windows-<br />

PC angeschlossen werden. Dafür<br />

ist eine LCR-Datenlogger-Software<br />

für Windows als kostenfreier<br />

Download verfügbar. Diese unterstützt<br />

die Konfiguration der Geräte-<br />

Einstellungen sowie das Loggen der<br />

Messungen in ein Excel Spreadsheet.<br />

Zusätzliche Funktionen erweitern<br />

den Umfang des Geräts. Eine<br />

reduzierte Variante ist unter dem<br />

Namen LCR Elite1 erhältlich.<br />

Punktum: Mit dem LCR Elite 1<br />

besteht für viele Anwender eine weitere<br />

komfortable Möglichkeit, SMT-<br />

Komponenten effizient zu testen.<br />

Es ist klein, leicht und lässt sich<br />

bequem überall hin mitnehmen. ◄<br />

Kombinierte Testverfahren: Boundary Scan für Flying Prober<br />

Boris Opfer (links, Systech<br />

Europe) und Alexander Beck<br />

(rechts, Göpel electronic)<br />

realisieren die Integration von<br />

Boundary Scan im Flying-Probe-<br />

Testsystem APT-1400F<br />

Göpel electronic und Systech<br />

Europe haben eine JTAG/<br />

Boundary-Scan-Integration für<br />

die Takaya-Flying-Probe-Tester<br />

(FPT) APT-1400F entwickelt. Die<br />

Lösung basiert auf einer vollständigen<br />

Integration der Boundary<br />

Scan Hardware Scanflex sowie<br />

der Software System Cascon.<br />

In Kombination mit dem Flying-<br />

Probe-Tester von Takaya wird<br />

somit eine kosten- und zeiteffiziente<br />

Plattform zum Test elektrischer<br />

Baugruppen in der Produktion<br />

geboten. Bei dieser Kooperation<br />

sollen beide Systeme<br />

durch eine tiefgreifende Interaktion<br />

voneinander profitieren und dem<br />

Anwender einen erheblichen, qualitativen<br />

Mehrwert für die gesamte<br />

Prüftstrategie bieten. So können<br />

beispielsweise für höhere Prüftiefe<br />

und eine detailliertere Diagnose<br />

die verfahrbaren Probes im<br />

Boundary-Scan-Test genutzt werden,<br />

um zusätzliche Testpunkte<br />

einzubeziehen. Die Verzahnung<br />

der Software beider Systeme sorgt<br />

dafür, dass beide Prüfverfahren in<br />

einem gemeinsamen Testplan verwaltet<br />

werden können und einen<br />

gemeinsamen Testreport generieren.<br />

Das notwendige Hardware-<br />

Paket für die Integration besteht<br />

aus einem PCIe Boundary Scan<br />

Controller, einem TAP Transceiver<br />

sowie einem I/O-Modul, welches<br />

mithilfe eines vorkonfigurierten<br />

Steckers mit den verfahrbaren<br />

Probes verbunden wird. Dieser<br />

Aufbau kann problemlos in bestehende<br />

Systeme integriert werden.<br />

Göpel electronic GmbH<br />

www.goepel.com<br />

1/<strong>2017</strong><br />

47


Qualitätssicherung<br />

Qualitätssicherung von Elektronikkomponenten:<br />

2D-Videoinspektion von Leadframes<br />

Schnelle, reproduzierbare Messungen von eng tolerierten 2D-Merkmalen mit dem Vision-Sensor<br />

Hexagon Manufacturing<br />

Intelligence<br />

www.hexagonmi.com<br />

Leadframes sind wichtige Funktionselemente<br />

in elektrotechnischen<br />

Anwendungen. Sie werden durch<br />

Folgeverbundstanzen aus einem<br />

Endlos-Materialband herausgetrennt<br />

und in nachfolgenden Verfahren<br />

zu Metall-Kunststoff-Verbundbauteilen<br />

weiterverarbeitet. Für die<br />

maschinelle Bestückung mit SMD-<br />

Elek tronikbauteilen können Leadframes<br />

mit filigransten Steg- bzw.<br />

Schlitzbreiten ausgelegt sein.<br />

Zur Überwachung ihrer Fertigungsqualität<br />

eignet sich das Koordinatenmessgerät<br />

Optiv Classic 443<br />

von Hexagon Manufacturing Intelligence.<br />

Mit seinem bildverarbeitenden<br />

Vision-Sensor ermöglicht es<br />

die automatisierte, schnelle und<br />

hochgenaue optische Messung<br />

von Leadframes von der Bemusterungsphase<br />

bis hin zur Serienprüfung<br />

großer Stückzahlen.<br />

Ausrichtung mit dem<br />

Vision-Sensor<br />

Zunächst erfolgt die Definition der<br />

Lage des Leadframes im Arbeitsvolumen<br />

der Messmaschine. Nach<br />

wenigen Mausklicks errechnet die<br />

PC-DMIS Funktion „QuickAlign“<br />

automatisch eine optimale Werkstückausrichtung<br />

anhand der selektierten<br />

Geometrieelemente.<br />

Optische Messung und Vergleich<br />

gegen CAD-Daten<br />

Zur Gewährleistung der Kontakt-<br />

und Verbindungsfunktion<br />

von Leadframes müssen zahlreiche<br />

Maß-, Form- und Lagetoleranzen<br />

geprüft werden. Dazu gehören<br />

die Breite von Kontaktstegen, deren<br />

Abstände und Winkel zueinander<br />

sowie 2D-Profilformen.<br />

Dank „QuickFeature“ erkennt<br />

die Messsoftware PC-DMIS CAD<br />

bei der Messablauferstellung automatisch<br />

den Elementtyp, während<br />

der Anwender den Mauszeiger<br />

über das CAD-Modell bewegt.<br />

Mit einem Klick wird das erkannte<br />

Element in die Messroutine übernommen.<br />

Alternativ können durch<br />

Ziehen mit der Maus in der CAD-<br />

Ansicht mehrere gleichartige Elemente<br />

gleichzeitig ausgewählt und<br />

im Messablauf angelegt werden<br />

(„MultiSelect“). Bei der anschließenden<br />

Ausführung der Messroutine<br />

misst „MultiCapture“ gleichzeitig<br />

alle Geometrien, die innerhalb<br />

eines Kamera-Bildfeldes liegen,<br />

optimiert den gesamten Messablauf<br />

und beschleunigt ihn damit deutlich.<br />

Mit PC-DMIS können Messabläufe<br />

auch offline, d.h. ohne Messgerät<br />

mit CAD-Daten erstellt werden.<br />

Dabei simuliert „CADCamera“<br />

alle Aspekte der optischen Messung.<br />

Beim ersten Programmablauf<br />

an der Zielmaschine erlaubt<br />

„AutoTune“ die iterative Anpassung<br />

von Beleuchtungs-, Vergrößerungsund<br />

Bildverarbeitungsparametern.<br />

Mit einer hochauflösenden<br />

CMOS-Kamera in Verbindung mit<br />

einem 10x CNC-Motorzoom erfasst<br />

die Optiv Classic 443 die zu prüfenden<br />

2D-Geometrien der Leadframes<br />

mit Subpixel-Genauig keit.<br />

Feine oder eng tolerierte Strukturen<br />

werden mit hoher Auflösung<br />

(kleines Bildfeld) gemessen. Soll<br />

die Kamera größere Konturabschnitte<br />

in nur einem Bild verarbeiten,<br />

wählt man eine geringere Auflösung<br />

(großes Bildfeld). Das spart<br />

wertvolle Messzeit bei palettisierten<br />

Messungen.<br />

Die Beurteilung der Leadframes<br />

erfolgt durch einen Vergleich der<br />

Messpunkte mit CAD-Daten. Dazu<br />

stehen Bestfit-Routinen zur Verfügung,<br />

mit denen die gemessenen<br />

Punkte gegen das CAD-Modell<br />

eingepasst werden. Der Bereich<br />

für die Besteinpassung kann beliebig<br />

definiert werden (lokales Bestfit).<br />

Die Ausgabe der Messergebnisse<br />

erfolgt mit frei konfigurierbaren<br />

Prüfberichten.<br />

Die Optiv Classic 443 vereint<br />

alle Funktionen für die Qualitätssicherung<br />

von Leadframes in einem<br />

nutzerfreundlichen Gerät: Messen,<br />

Auswerten und Protokollieren lassen<br />

sich weitgehend automatisieren<br />

und erfolgen schnell, reproduzierbar<br />

und ohne bedienerbedingte<br />

Abweichungen. Damit ist die Optiv<br />

Classic 443 eine ideale Alternative<br />

zu Messmikroskopen und Profilprojektoren.<br />

◄<br />

48 1/<strong>2017</strong>


Lasertechnik<br />

Hocheffiziente Strahlquellen für eine<br />

hochproduktive Elektronikfertigung<br />

Hermetisch verkapselte 2D-MEMS-Scanner als Bestandteil des InBus-Projekts (Quelle: Fraunhofer ISIT)<br />

LPKF Laser & Electronics AG<br />

www.lpkf.de<br />

Bei der Herstellung von elektronischen<br />

Komponenten und Produkten<br />

spielt die Lasertechnik eine<br />

immer größere Rolle. So werden<br />

heute in der Fertigung von Smartphones<br />

mehr als 20 verschiedene<br />

Laserprozesse eingesetzt, z.B.<br />

zum Strukturieren dünner Schichten,<br />

zum Herstellen dreidimensionaler<br />

Leiterstrukturen auf Kunststoffkörpern<br />

und zum Schneiden<br />

von Glas und Leiterplatten. Dabei<br />

kommen vermehrt Kurzpuls- und<br />

Ultrakurzpuls-Laser zum Einsatz.<br />

Ein Fokus des Verbundprojekts<br />

„Industrietaugliche (U)KP-Laserquellen<br />

und systemweite Produktivitätssteigerungen<br />

für hochdynamische<br />

Bohr- und Schneidanwendungen“<br />

(InBUS) liegt auf der Erhöhung<br />

von Effizienz, verfügbarer Ausgangsleistung<br />

und Flexibilität solcher<br />

Strahlquellen.<br />

Doch neue Laserstrahlquellen<br />

stellen nur einen Teil der notwendigen<br />

Prozesstechnik dar – die fertigende<br />

Industrie fordert produktive<br />

und effiziente Gesamtsysteme. Um<br />

konkurrenzfähig zu bleiben und<br />

neue Anwendungen zu erschließen,<br />

muss die Leistungsfähigkeit<br />

der Lasersysteme ständig verbessert<br />

werden. Zwei Fragen stellen<br />

sich dabei:<br />

1. Wie wird der Laserstrahl<br />

effizient bis zum Werkstück<br />

geführt?<br />

2. Wie kann der Laserstrahl<br />

produktiv über das Werkstück<br />

bewegt werden?<br />

Das Projekt InBUS<br />

Weiterentwicklungen von Strahlquellen<br />

mit Fokus auf bestimmte<br />

Anwendungen erfordern daher die<br />

parallele Entwicklung von Strahlführung<br />

und Strahlablenkung. Dies<br />

steigert die Akzeptanz der Lasertechnik<br />

in der Produktion und öffnet<br />

neue Wege zu günstigeren Produkten<br />

mit neuartigen Funktionen.<br />

Im Rahmen des Förderprojektes<br />

InBUS werden Antworten auf diese<br />

beiden Fragen in Form von systemtechnischen<br />

Lösungen für ausgewählte<br />

Anwendungen entwickelt.<br />

Schwerpunkt ist dabei die Strukturierung<br />

elektronischer Komponenten,<br />

insbesondere beim Bohren<br />

und Schneiden von Leiterplatten.<br />

Ziel des Projekts ist eine hocheffiziente,<br />

an spezifische Anwendungen<br />

angepasste Systemtechnik<br />

durch eine Neuentwicklung der<br />

wichtigsten Einzelkomponenten.<br />

LPKF entwickelt Strahlquellen auf<br />

Basis neuartiger Konzepte zur Erhöhung<br />

von Energieeffizienz und Flexibilität.<br />

Zwei verschiedene Strahlquellen<br />

werden für die Demonstration<br />

in einer Pilotanwendung eingesetzt.<br />

Als Lösung für die anwendungsspezifische<br />

Strahlführung kommt<br />

eine Kombination aus herkömmlicher<br />

und neuartiger Scan-Technik<br />

zum Einsatz. Qubig entwickelt<br />

dafür elektrooptische Deflektoren<br />

(EOD) weiter, das Fraunhofer ISIT<br />

arbeitet an mikroelektromechanischen<br />

Spiegeln (MEMS). Für die<br />

effiziente Strahlführung entwickelt<br />

Photonic Tools seine Fasertechnologie<br />

weiter. Im Zusammenspiel<br />

dieser Technologien lassen sich<br />

auch große Substrate mit hohem<br />

Durchsatz bearbeiten. Als assoziierter<br />

Partner wird Continental die<br />

entwickelten Scanner-Lösungen<br />

testen und evaluieren. ◄<br />

wurde Anfang November 2016 gestartet. Über einen Zeitraum<br />

von drei Jahren wird das Projekt im Rahmen der Initiative „Effiziente<br />

Hochleistungs-Laserstrahlquellen (EffiLAS)“ vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung (BMBF) mit ca. 1,6 Mio. Euro<br />

gefördert. Projektpartner sind LPKF Laser & Electronics AG (Projektleitung,<br />

www.lpkf.com), PT Photonic Tools GmbH (www.photonic-tools.de),<br />

Qubig GmbH (www.qubig.com), Fraunhofer-Institut für<br />

Siliziumtechnologie ISIT (www.isit.fraunhofer.de) und Continental<br />

Automotive GmbH (www.continental-corporation.com)<br />

1/<strong>2017</strong><br />

49


Lasertechnik<br />

Verbesserung der Sauberkeit bei<br />

Hochpräzisions-Bauteilen<br />

Optimiertes Ultraschall-Reinigungsverfahren sorgt für optische Qualitätssteigerung und höhere<br />

Geometriegenauigkeit<br />

Für die Reinigung der kleinen und empfindlichen Bauteile, die der<br />

Lasermikrobearbeitungsexperte GFH GmbH fertigt, kommen nur sehr<br />

wenige Verfahren in Frage. Die sensiblen Komponenten dürfen weder<br />

verbogen noch beschädigt werden. Zugleich sollte jedoch kein Schmutz<br />

in den feinen Bohrungen oder Geometrien verbleiben. Bilder: GFH<br />

Zur Analyse der Funktionsfähigkeit des Ultraschallbeckens wurden<br />

zunächst Folientests durchgeführt. Die Löcher, die dabei in die Alufolie<br />

gerissen werden, geben Aufschluss über die Verteilung und Intensität<br />

der Ultraschallwirkung<br />

GFH GmbH<br />

info@gfh-gmbh.de<br />

www.gfh-gmbh.com<br />

Für die Reinigung der empfindlichen<br />

Bauteile mit maximalen<br />

Abmessungen von einigen Millimetern,<br />

welche die GFH GmbH fertigt,<br />

kommen nur sehr wenige Verfahren<br />

in Frage. Die meisten davon eignen<br />

sich zudem nur eingeschränkt: So<br />

kann die Kraft, mit der beim CO 2 -<br />

Schneestrahlen das Kohlendioxid<br />

auf die Oberfläche prallt, die sensiblen<br />

Komponenten verbiegen oder<br />

beschädigen. Auch das Beizen oder<br />

die Reinigung in Waschkabinen sind<br />

nicht optimal, da häufig Schmutz in<br />

den kleinen Bohrungen oder Geometrien<br />

verbleibt.<br />

Ultraschallverfahren<br />

weiterentwickelt<br />

Um den Laserbearbeitungsprozess<br />

als Ganzes zu optimieren, hat<br />

GFH deshalb das häufig eingesetzte<br />

Ultraschall-Reinigungsverfahren<br />

weiterentwickelt. Dazu wurde eine<br />

Parameterstudie mit laserbearbeiteten<br />

Edelstahl- und Messing-Bauteilen<br />

durchgeführt. Die Anpassung<br />

des Verfahrens an die spezielle Art<br />

der Verschmutzung führte zu einer<br />

Verbesserung der Sauberkeit von<br />

74% auf über 95%. Die gewonnenen<br />

Erkenntnisse wurden mittlerweile<br />

als Standard bei GFH implementiert.<br />

Zum Hintergrund: Wird<br />

ein Werkstoff mit kurzen Lichtimpulsen<br />

bearbeitet, entsteht sogenannter<br />

Schmauch, den man bei der Bearbeitung<br />

so gut wie möglich absaugt.<br />

Aufgrund der immensen kinetischen<br />

Energie der Materialpartikel verbleiben<br />

auf den Werkstücken jedoch<br />

Restpartikel, die sich nicht einfach<br />

mittels Druckluft beseitigen lassen.<br />

Die strengen Toleranzanforderungen<br />

an Geometrie und Rauheit der Bauteile<br />

können jedoch nur dann erfüllt<br />

werden, wenn man den Fertigungsprozess<br />

optimiert und die tatsäch-<br />

Bereits eine kleine Differenz der Geometriegenauigkeit vor (links) und nach (rechts) der Reinigung kann bei kleinen Komponenten, wie diesem<br />

Zahnrad, Auswirkungen auf deren Funktionsfähigkeit haben. Materialpartikel, die bei der Bearbeitung entstehen, sollten deshalb möglichst<br />

vollständig entfernt werden<br />

50 1/<strong>2017</strong>


Lasertechnik<br />

Direkt nach der Laserbearbeitung (links) sind viele Schmauchspuren<br />

auf dem Bauteil zu erkennen. Mit der bisherigen Reinigung (Mitte)<br />

lassen sich diese nicht vollständig beseitigen. Durch die Optimierung<br />

des Verfahrens (rechts) konnte nicht nur die optische Qualität,<br />

sondern auch die Geometriegenauigkeit deutlich gesteigert werden<br />

liche Oberfläche beurteilt. Die in<br />

der modernen Fertigung geltenden<br />

Restschmutzanforderungen verlangen<br />

deshalb eine robuste und wiederholbare<br />

Reinigungstechnik für<br />

Mikrobauteile, die mittels Laserprozess<br />

entstehen. „Bereits eine<br />

kleine Differenz der Geometriegenauigkeit<br />

vor und nach der Reinigung<br />

kann bei Komponenten, die<br />

geringe Toleranzen erfordern, Auswirkungen<br />

auf deren Funktionsfähigkeit<br />

haben“, legt Anton Pauli,<br />

Geschäftsführer bei GFH, die Problematik<br />

dar. Zudem wirken solche<br />

Rückstände als Verschleißpartikel<br />

oder können – je nach Einsatzbereich<br />

– Schaden anrichten, indem<br />

sie beispielsweise Drosseln in Einspritzsystemen<br />

verstopfen.<br />

Folientests geben Aufschluss über<br />

Ultraschallwirkung<br />

Da bisher kein Reinigungsverfahren<br />

eine Lösung für dieses Problem<br />

bot, hat sich der Laser-Maschinenhersteller<br />

und -Lohnfertiger GFH<br />

der Sache angenommen. „Wenn<br />

zu einer Thematik kein Fachwissen<br />

vorhanden ist, erarbeiten wir<br />

dieses. Denn um eine erfolgreiche<br />

Lasermikrobearbeitung durchzuführen,<br />

muss jeder einzelne Schritt<br />

optimal gelöst sein“, erläutert Pauli<br />

seine Unternehmensphilosophie.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass sich<br />

das Ultraschall-Reinigungsverfahren<br />

am besten für die per Lasermikrobearbeitung<br />

gefertigten Teile<br />

eignet, erfolgten als Grundlage für<br />

die Analyse zunächst sogenannte<br />

Folientests. Die Löcher, die dabei<br />

in die im Becken platzierte Alufolie<br />

gerissen werden, erlauben Rückschlüsse<br />

auf die Verteilung und<br />

Intensität der Ultraschallwirkung.<br />

„Die Auswertung ergab signifikante<br />

Unterschiede, die zu kennen wichtig<br />

war, um die nachfolgende Studie<br />

unter gleichbleibenden Bedingungen<br />

durchzuführen, aber auch,<br />

um im täglichen Gebrauch die bestmögliche<br />

Wirkung zu erzielen“, führt<br />

Barbara Schmid, die bei GFH für<br />

die Untersuchungen zuständig war,<br />

aus. „So konnten wir ganz grundsätzlich<br />

die Funktionalität des Reinigungsbeckens<br />

überprüfen und<br />

das zu reinigende Element jeweils<br />

optimal platzieren.“<br />

Spezieller<br />

Auswertungsalgorithmus erkennt<br />

minimale Unterschiede<br />

Für die anschließende Parameterstudie<br />

wurden mit der von GFH<br />

Um Stellen mit Laserschmauch – erkennbar anhand dunkler Spuren (linkes Bild) – vom restlichen Bauteil<br />

unterscheiden zu können, wurde ein Schwellwert gewählt, die dunklen Pixel extrahiert und gezählt, um<br />

den Grad der Verschmutzung zu skalieren (rechtes Bild)<br />

Wenn eine dünne Schmutzschicht die Beschaffenheit der Laserkante<br />

verdeckt, erscheint diese weniger rau (oben). Durch die von GFH verbesserte<br />

Ultraschallreinigung ist die Rauheit des Laseraustritts klar<br />

erkennbar (unten)<br />

entwickelten Lasermikrobearbeitungs-Maschine<br />

GL.compact zwei<br />

Bauteil-Serien à 200 Stück gefertigt:<br />

eine aus Edelstahl und eine aus<br />

Messing. Die Wahl fiel auf diese beiden<br />

Materialien, da Edelstahl sehr<br />

häufig verwendet wird und Messing<br />

zu Verfärbungen neigt, sowie<br />

eine Reihe weiterer Probleme bei<br />

der Reinigung mit sich bringt. Die<br />

Komponenten mit einer Kantenlänge<br />

von 5 mm, kleinen Einschnitten<br />

und einer Bohrung wiesen alle<br />

die gleiche Geometrie auf, sodass<br />

die Verschmutzungen dieselben<br />

und die Ergebnisse somit vergleichbar<br />

waren.<br />

Als relevante Einflussfaktoren<br />

wurden Frequenz, Temperatur, Reinigungs-<br />

und Spülmedium, Füllstand,<br />

Konzentration der Chemikalien,<br />

Dauer der eigentlichen Reinigung<br />

sowie Spülung und Trocknung<br />

identifiziert, aber auch das Zubehör<br />

fand Berücksichtigung, etwa verschiedene<br />

Gefäße, in denen kleine<br />

Teile platziert werden, die sonst verloren<br />

gehen könnten.<br />

1/<strong>2017</strong><br />

51


Lasertechnik<br />

Ein Vergleich verschiedener Reinigungsmethoden, vom CO 2 -Schneestrahlen<br />

über die Ultraschallreinigung bis hin zum Beizen, ergab eine<br />

Verbesserung der Sauberkeit auf über 95% durch die Optimierung der<br />

Parameter bei der Ultraschallreinigung<br />

„Alle Parameter wurden einzeln<br />

untersucht und bewertet, wobei wir<br />

die Sauberkeit zusätzlich unter dem<br />

Die Edelstahl- und Messing-Bauteile für die Parameterstudie wurden<br />

mit der von GFH entwickelten Laserbearbeitungsmaschine GL.compact<br />

gefertigt, die über eine hohe Positioniergenauigkeit von ± 1 µm verfügt<br />

und mit fünf Achsen die nötige Beweglichkeit zum Längs-, Querund<br />

Formdrehen bietet<br />

Mikroskop validiert haben“, berichtet<br />

Schmid. „Um selbst geringste<br />

Unterschiede darstellen zu können,<br />

wurde eigens ein spezieller<br />

Auswertungsalgorithmus entwickelt<br />

und angewandt.“<br />

Die Basis dafür waren verschiedene<br />

Bildbearbeitungsprozesse: So<br />

wurden die Mikroskopaufnahmen<br />

zunächst in Graustufen umgewandelt.<br />

Um Stellen mit Laserschmauch<br />

– erkennbar anhand dunkler Spuren<br />

– vom restlichen Bauteil unterscheiden<br />

zu können, wurden ein<br />

Schwellwert gewählt, die dunklen<br />

Pixel extrahiert und gezählt. „Zur<br />

besseren Interpretation haben wir<br />

diese Werte auf einer Skala eingeordnet,<br />

wobei ein Bauteil direkt<br />

nach der Bearbeitung, das entsprechend<br />

viele dunkle Bildpunkte aufwies,<br />

als zu 0% sauber eingestuft<br />

wurde. Der theoretische Wert von<br />

100% entsprach somit einer Komponente<br />

ohne dunkle Pixel, die also<br />

frei von jeglicher Verschmutzung<br />

war“, ergänzt Schmid<br />

Prozessoptimierung durch<br />

Auswertung der Einstellungen<br />

Für ein optimales Ergebnis sollte<br />

das Reinigungsmedium mindestens<br />

10 min vor dem Beginn der Prozedur<br />

entgast werden. Für Messing eignet<br />

sich grundsätzlich ein leicht<br />

saures Medium, für Edelstahl hingegen<br />

ein alkalisches. Zu beachten<br />

ist, dass wegen der hohen Temperaturen<br />

während der Reinigung ein<br />

Teil der Flüssigkeit verdampft. „Deshalb<br />

sollte der Füllstand regelmäßig<br />

überprüft und gegebenenfalls<br />

angepasst werden, denn sowohl<br />

ein zu niedriger als auch ein zu<br />

hoher Füllstand mindert die Reinigungsleistung“,<br />

so Schmid. Wenn<br />

man sehr empfindliche Teile reinigt,<br />

empfehlen sich Glasbecher oder<br />

Plastiknetze als Gefäß. Robustere<br />

Teile sollten in einem Edelstahlkorb<br />

gereinigt werden.<br />

Temperaturen zwischen 45 und<br />

65 °C bringen – abhängig von der<br />

Reinigungsdauer – die besten<br />

Ergebnisse, da aufgrund der Ultraschall-Kavitation<br />

mit zunehmender<br />

Zeit auch die Temperaturen steigen.<br />

Die Verbesserungen sind nach<br />

15 min Reinigung und 5 min Spülen<br />

am größten. Mit bis zu 45 min für die<br />

Reinigung und 15 min für die Spülung<br />

erzielt man nur geringe Verbesserungen.<br />

Optimal ist es, die<br />

Reinigungsfrequenz alle 30 s zwischen<br />

37 und 80 kHz zu wechseln.<br />

Bei großen Objekten oder mehreren<br />

Teilen ist zudem der Sweep-Modus<br />

„Beim Lasern wird kein Öl,<br />

Kühlflüssigkeit oder Schmierfett<br />

verwendet, was sich auch<br />

auf die Verschmutzungen<br />

auswirkt. Das Hauptproblem<br />

bestand bisher darin, dass das<br />

Reinigungs verfahren nur an<br />

das Material, nicht aber an den<br />

vorangegangenen Bearbeitungsprozess<br />

angepasst worden war“,<br />

beschreibt die bei GFH für die<br />

Untersuchungen zuständige<br />

Barbara Schmid die Ausgangslage<br />

„Wenn zu einer Thematik kein<br />

Fachwissen vorhanden ist, erarbeiten<br />

wir dieses. Denn um eine<br />

erfolgreiche Lasermikrobearbeitung<br />

durchzuführen, muss jeder<br />

einzelne Schritt optimal gelöst<br />

sein“, erläutert GFH-Geschäftsführer<br />

Anton Pauli seine Unternehmensphilosophie“<br />

von vorteil. Ist die Verunreinigung<br />

sehr hartnäckig, kann der Pulse-<br />

Modus unterstützen. Ein Vorreinigen<br />

ist nur nötig, wenn sich Öle<br />

oder andere Fette auf den Bauteilen<br />

befinden. Bei der Spülung beschleunigen<br />

ein Korrosionsschutz-Zusatz<br />

sowie ein Netzmittel die anschließende<br />

Trocknung.<br />

Optimiertes Reinigungsverfahren<br />

wird Standard<br />

Die Umsetzung der gewonnenen<br />

Erkenntnisse führte bei der Edelstahl-Serie<br />

zur genannten Verbesserung<br />

der Sauberkeit. „Im Gegensatz<br />

zu anderen Bearbeitungsmethoden<br />

werden beim Lasern weder<br />

52 1/<strong>2017</strong>


Lasertechnik<br />

Öl noch Kühlflüssigkeit oder Schmierfett verwendet,<br />

was sich auch auf die entstehenden Verschmutzungen<br />

auswirkt. Wir haben festgestellt,<br />

dass das Hauptproblem bisher darin bestand,<br />

dass das Reinigungsverfahren nur an das Material,<br />

nicht aber an den vorangegangenen Bearbeitungsprozess<br />

angepasst worden war“, bringt<br />

Schmid die Ausgangslage auf den Punkt.<br />

Um die internen Laserbearbeitungsprozesse<br />

zu optimieren und auch für die Kunden eine<br />

sichtbare Verbesserung der Qualität sowie eine<br />

höhere Geometriegenauigkeit zu erzielen, wurden<br />

seit Juni 2016 schrittweise Maßnahmen<br />

umgesetzt, um das verbesserte Verfahren als<br />

Standard bei GFH zu etablieren. Kommen bei<br />

einem neuen Projekt andere Materialien ins<br />

Spiel, wird auch die Reinigung entsprechend<br />

angepasst. Die Resonanz auf das Gesamtpaket<br />

aus Bearbeitung und Säuberung ist seitens<br />

der Kunden durchweg sehr positiv. ◄<br />

LASER PROCESSES FOR PCBs<br />

Laserschweißsystem für Kunststoffe<br />

Für die neue Generation des Laserschweißens<br />

kommen Panasonic-Faserlaser zum<br />

Einsatz, die den Laserschweißprozess von<br />

Kunststoff-Bauteilen völlig neu gestalten. Die<br />

Umgestaltung erfolgte vor dem Hintergrund,<br />

dass die Anforderungen in der Kunststoffindustrie<br />

hoch sind: Während ihre Produktion<br />

immer schneller ablaufen muss, werden die<br />

Produkte zudem komplexer.<br />

Um eine hohe Produktionsqualität sicherzustellen<br />

und somit auch eine Rückverfolgung<br />

zu ermöglichen, sollten daher alle Produkte<br />

gekennzeichnet werden. Im industriellen<br />

Umfeld sind die Panasonic-Lasermarkiersysteme<br />

aufgrund ihrer herausragenden Qualität<br />

und exklusiver Serviceleistungen im Markt<br />

bereits fest etabliert. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />

ist die MOFPA-Faserlasertechnologie, die<br />

sich besonders im Bereich der Kennzeichnung<br />

von Kunststoff-Bauteilen<br />

bewährt hat. Diese<br />

Technologie bietet das derzeit<br />

energieeffizienteste und<br />

kostengünstigste System<br />

zur Laserbearbeitung von<br />

Kunststoffteilen, da dieser<br />

Laser annähernd wartungsfrei<br />

arbeiten kann.<br />

Das Laserschweißen<br />

von Kunststoffen bietet gegenüber<br />

herkömmlichen<br />

Fügeverfahren (Ultraschallschweißen,<br />

Kleben usw.)<br />

also entscheidende Vorteile.<br />

Der Laserschweißprozess<br />

ist sauber und<br />

präzise; die Kunststoffteile<br />

lassen sich ohne sichtbare<br />

Schweißnähte fügen.<br />

Dabei gibt es keine Klebereste<br />

und Abriebpartikel,<br />

die nachträglich zu Problemen<br />

führen könnten. Zudem<br />

ist es im Vergleich zu anderen<br />

Verfahren möglich, die<br />

zum Fügen notwendige<br />

Prozessenergie gezielt und<br />

mit geringem Druck einzubringen.<br />

Das führt nicht nur zu einem spannungsfreien<br />

und verzugsarmen Fügen der<br />

Bauteile, sondern ist zudem auch äußerst<br />

energieeffizient. Dieses Wissen und langjährige<br />

Erfahrungen sind in die Entwicklung<br />

des neuen Laserschweißsystem VL-W1 eingeflossen.<br />

Der Laserschweißprozess lässt<br />

sich dank der Lasersysteme der VL-W1 Serie<br />

äußerst flexibel an die zu verschweißenden<br />

Bauteile anpassen. Die einzelnen Prozessschritte<br />

lassen sich überwachen, lückenlos<br />

dokumentieren und können somit zur Qualitätsüberwachung<br />

herangezogen werden.<br />

Das neue Laserschweißsystem VL-W1 bietet<br />

noch weitere Highlights, die den Schweißprozess<br />

erleichtern.<br />

Panasonic Electric Works Europe AG<br />

www.laser.panasonic.eu<br />

Micro Via Drilling<br />

Routing<br />

Depaneling<br />

Selective Ablation<br />

Micro Structuring<br />

Cavity Formation<br />

P I C O S E C O N D L A S E R T E C H N O L O G Y<br />

1/<strong>2017</strong> 53<br />

InnoLas Solutions GmbH 53<br />

www.innolas-solutions.com


Automatisierung neu definiert<br />

Highend-Rework-System für die automatisierte Baugruppenreparatur<br />

Möglichkeiten erweitert<br />

Dienstleistung<br />

Die productware GmbH hat ihre<br />

Reparaturmöglichkeiten um ein professionelles<br />

Rework-System für alle<br />

SMDs erweitert. Mit dem Ersa HR<br />

600/2 Hybrid-Rework-System können<br />

Bauteile automatisch entlötet,<br />

neu platziert und wieder gelötet<br />

werden. Das System verkürzt<br />

Reparatur- und Durchlaufzeiten<br />

und gewährleistet durch sein Closed-Loop-Verfahren<br />

einen sicheren<br />

Reparaturprozess. Reine Reparaturdienstleistungen<br />

sind ebenfalls<br />

möglich.<br />

„Die Hauptmotivation für die Investition<br />

in ein Highend-SMD-Rework-<br />

System waren eine deutlich schnellere<br />

Reaktion bei Reparaturbedarfen<br />

und dementsprechend schnellere<br />

Reparaturzeiten bei gleichzeitig<br />

kleinen Regelschleifen, minimierten<br />

administrativen Aufwendungen und<br />

dem Wegfall von Wegezeiten und<br />

Kosten wie sie bei Reparaturen<br />

außer Haus entstehen“, erklärt<br />

Peter Luckner-Piecha, Gruppenleiter<br />

Prüffeld der productware.<br />

„Besonders die direkte Reparatur<br />

beziehungsweise der Austausch<br />

defekter Bauteile nach der messtechnischen<br />

Fehlerlokalisation ist<br />

ein entscheidender Vorteil gegenüber<br />

dem Reworking außer Haus.<br />

Dadurch entstehen keine Wartezeiten<br />

mehr, und der Reparaturerfolg<br />

kann sehr zeitnah direkt nach<br />

der Reparatur überprüft und bewertet<br />

werden. Dies macht Instandsetzungen<br />

defekter Baugruppen deutlich<br />

besser planbar.“<br />

Merkmale des Hybrid-Rework-<br />

Systems<br />

Mit dem Ersa HR 600/2 lassen<br />

sich nahezu alle hochpoligen<br />

Bauteilformen und Gehäuse mit<br />

productware GmbH<br />

www.productware.de<br />

Selektiv-Lötanlage mit Beladeshuttle zur Automatisierung des Handlötbereichs<br />

54 1/<strong>2017</strong>


Dienstleistung<br />

höchster Prozesssicherheit reparieren.<br />

Das Platzieren, das Abheben<br />

und definierte Absetzen von Bauteilen<br />

sowie der Lötprozess sind<br />

Kernkompetenzen dieses universellen<br />

Rework-Systems. Weitere<br />

technischen Merkmale sind optimierte,<br />

automatisierte Prozessschritte<br />

bei Entlöt-/Lötprozessen<br />

und der Bauteilplatzierung sowie<br />

die berührungslose Temperaturmessung<br />

mit digitalem Sensor. Das<br />

Gerät arbeitet mit einer großflächigen,<br />

leistungsstarken IR-Unterheizung<br />

in mehreren Zonen, die<br />

eine homogene Wärmeverteilung<br />

an der Baugruppe sicherstellt. Ein<br />

Hybridheizkopf kombiniert Infrarotstrahlung<br />

und Konvektionsheizung<br />

zur gezielten und effizienten Bauteilerwärmung.<br />

So werden schnelle,<br />

reproduzierbare Entlöt- und Lötergebnisse<br />

erreicht. Eine effektive<br />

Baugruppenkühlung erfolgt mittels<br />

Hybridgebläse nach Ende des<br />

Reparaturvorgangs. Die maximale<br />

Baugruppengröße beträgt 390 x 500<br />

mm. Zur Prozessbeobachtung und<br />

Dokumentation steht eine Reflow-<br />

Prozess-Kamera mit LED-Beleuchtung<br />

zur Verfügung.<br />

Automatisierung des<br />

Handlötbereichs<br />

Mit der Investition in ein<br />

CUBE.460-Selektiv-Lötsystem<br />

des Herstellers Inertec betont die<br />

productware GmbH ihren Einsatz<br />

für höchste Qualität bei stabilen<br />

und jederzeit reproduzierbaren<br />

Lötungen. Mit dem Erwerb der<br />

Selektiv-Lötanlage schafft productware<br />

die Voraussetzungen<br />

für die Automatisierung des Handlötbereichs.<br />

Die Lötanlage bietet<br />

nicht nur mehr Freiheiten beim Leiterplattendesign,<br />

sondern erhöht<br />

durch maschinell hergestellte<br />

Lötverbindungen auch die Produktqualität.<br />

Laut Thomas Faust, Gruppenleiter<br />

THT der productware, liegt die<br />

besondere Stärke des CUBE.460-<br />

Selektiv-Lötsystems in der hohen<br />

Flexibilität durch zwei getrennte Lötmodule.<br />

Diese sind mit unterschiedlich<br />

großen Düsen oder mit einer<br />

kleinen Lötwelle und einer Düse<br />

bestückbar. Geeignete Lötapplikationen<br />

vorausgesetzt, sorgt diese<br />

Doppelmodulvariante mit programmgesteuertem<br />

Hub für eine<br />

erhebliche Durchsatzsteigerung.<br />

Die Maschine ist mit zentraler<br />

Unterheizung und einer sehr leistungsfähigen<br />

Oberheizung ausgestattet.<br />

Diese „fährt“ mit dem Lötgut<br />

mit, sodass sich dieses während<br />

des gesamten Lötprozesses<br />

nicht abkühlt. Relevant ist dies insbesondere<br />

für die Lötqualität, wenn<br />

die Lötzeiten hoch bzw. die zu verlötenden<br />

Massen sehr groß sind. Der<br />

für Selektivlötanlagen sehr große<br />

Tiegelinhalt von 50 kg Lötzinn und<br />

die besonders auf gute Wärmeleitfähigkeit<br />

konstruierten Lötdüsen<br />

garantieren einen hohen Wärmefluss<br />

hin zur Lötstelle. Ein guter<br />

Durchstieg des Lötzinns lässt sich<br />

somit auch bei großen, schweren<br />

und stark Wärme abstrahlenden<br />

Bauteilen und Abschirmblechen<br />

jederzeit realisieren.<br />

„Die relativ einfache Programmerstellung,<br />

die benutzerfreundliche<br />

Bedieneroberfläche und die gute<br />

Zugänglichkeit für Wartungs- und<br />

Servicearbeiten runden das Bild<br />

positiv ab“, ergänzt Thomas Faust.<br />

„Die Maschine ist dadurch für alle<br />

Anforderungen der sehr vielschichtigen<br />

Kundschaft und auf die Low/<br />

Middle-Volume/High-Mix ausgerichtete<br />

Infrastruktur der productware<br />

bestens geeignet.“ ◄<br />

Inspektion war gestern - heute wird gemessen<br />

Höhere Anforderungen für bessere<br />

Qualität mit weniger Fehlalarmen<br />

wird durch die fortgeschrittene<br />

und leistungsfähige<br />

Technik der 3D AOI Messung<br />

erreicht, wo die traditionelle 2D<br />

AOI Inspektion nicht mehr mithalten<br />

kann.<br />

Kombiniert mit 3D Lotpasten-Messung<br />

und statistischer<br />

Auswerte software, ist die 3D AOI<br />

Messung die perfekte Lösung für<br />

Prozesskontrolle für ein wachsendes<br />

EMS Unternehmen wie die<br />

Helmut Hund GmbH.<br />

Helmut Hund fertigt Elektronikbaugruppen,<br />

über 300 verschiedene<br />

Flachbaugruppen, auch verbunden<br />

mit vielen Varianten und<br />

häufigen Produkt- und Materialänderungen.<br />

Eine schnelle Programmerstellung<br />

und die Stabilität<br />

der Prüfprogramme haben<br />

eine hohe Priorität.<br />

Highlight dieser Systeme ist<br />

das patentierte Messverfahren,<br />

das mit der Moiré-Analyse die<br />

3-D-Geometrievermessung abbildet.<br />

Durch die Projektion des Streifenmusters<br />

aus acht verschiedenen<br />

Winkeln mit 45 Grad Versatz<br />

wird eine schattenfreie Erfassung<br />

sichergestellt.<br />

Visualisierung und<br />

Dokumentation<br />

Die Verfügbarkeit der Messergebnisse<br />

und der dazugehörigen<br />

Schwellenwerte erlaubt es auch,<br />

die Qualitätsparameter den Mitarbeitern<br />

der Fertigung zu visualisieren<br />

oder für den Endkunden<br />

zu dokumentieren. Die Kunden<br />

orientieren sich am IPC-A-610<br />

Standard und fordern die Einhaltung<br />

der Klasse II.<br />

Mit dem neuen<br />

3D AOI System<br />

ist es nun möglich,<br />

Inspektion<br />

und Messung der<br />

Bauteile bzw. Lötstellen<br />

gemäß<br />

des IPC-A-610<br />

Standards durchzuführen.<br />

Das<br />

System basiert<br />

auf einer Bauteilebibliothek<br />

und<br />

erlaubt so eine<br />

schnelle Einrichtung<br />

eines Prüfprogramms,<br />

da<br />

die bereits eingestellten<br />

Parameter und Schwellwerte<br />

für Bauteile ohne Anpassung<br />

übernommen werden können.<br />

Das System misst alle Attribute<br />

der Bauteile wie Position,<br />

Lötstelle, Polarität usw. in 3D und<br />

Einstellungen für Licht oder Farbe<br />

nicht nötig. Durch die Messung<br />

der Höhe für jeden einzelnen Bildpunkt<br />

gibt es keine Abhängigkeit<br />

von Licht oder Schatten und es<br />

ist kein Fine Tuning nötig.<br />

Helmut Hund GmbH<br />

www.hund.de<br />

1/<strong>2017</strong><br />

55


Dienstleistung<br />

„Kunststoff trifft Elektronik“<br />

Die bebro-Gruppe stellte im letzten Jahr erstmals gemeinsam mit dem Bereich Kunststofftechnik des<br />

Schwesterunternehmens MAGURA auf der electronica aus. Unter dem Motto „Kunststoff trifft Elektronik“,<br />

das durch das Bananen-Symbol anschaulich demonstriert wurde, bewiesen die Unternehmen, wie sie bei<br />

EMS-Dienstleistungen Synergieeffekte zum Vorteil der Kunden schaffen. (Bild: bebro electronic)<br />

bebro electronic GmbH<br />

vertrieb@bebro.de<br />

www.bebro.de<br />

Die Unternehmen bebro electronic<br />

und beflex electronic, die<br />

beide zu MAGENWIRTH Technologies<br />

gehören, stellten erstmals<br />

gemeinsam mit dem Bereich<br />

Kunststofftechnik der Schwesterfirma<br />

MAGURA auf der electronica<br />

aus. Unter dem Motto „Kunststoff<br />

trifft Elektronik“ demonstrierten<br />

sie, wie sie bei EMS-Dienstleistungen<br />

Synergieeffekte zum Vorteil<br />

der Kunden schaffen. Schließlich<br />

deckt die Unternehmensgruppe<br />

nicht nur die Entwicklung von elektronischen<br />

Baugruppen, Geräten<br />

und Systemen ab, sondern auch das<br />

Prototyping im Eildienst, die Elektronikproduktion<br />

sowie die Kunststoff-<br />

und Gehäusetechnik.<br />

Weitere Themen waren Usability<br />

oder Zulassungsvorbereitung in<br />

den Bereichen Medizin, Industrie<br />

und eMobility sowie in den Anwendungsfeldern<br />

ATEX und funktionale<br />

Sicherheit. Mit diesem Komplettservice<br />

aus einer Hand können elektronische<br />

und elektromechanische<br />

Systeme zeit- und kostenoptimiert<br />

realisiert werden, da es auf der Anbieterseite<br />

keine Schnittstellenprobleme<br />

gibt. Die dadurch verkürzte Time-to-<br />

Market ist ein Wettbewerbsvorteil für<br />

den Kunden. Gleichzeitig verbessert<br />

die maßgeschneiderte „Schale“ aus<br />

Kunststoff Sicherheit, Zuverlässigkeit<br />

und Anwendungskomfort.<br />

Auch über den Umgang mit Obsoleszenzen,<br />

also der Abkündigung<br />

elektronischer Komponenten, konnten<br />

sich die Messebesucher informieren.<br />

Als aktives Mitglied im Industrie-<br />

Interessenverband COG (Component<br />

Obsolescence Group) Deutschland<br />

e.V. hat bebro electronic ein proaktives<br />

Obsolescence-Management entwickelt<br />

und bietet Kunden bei Abkündigungen<br />

schnelle Lösungen. ◄<br />

Verguss als Rundumschutz<br />

Die Firma InnoCoat aus Nürnberg<br />

bietet Verguss-Dienstleitungen,<br />

auch selektiv, für Baugruppen an.<br />

Hierbei gilt es, Folgendes zu wissen:<br />

Um die Funktion einer Baugruppe<br />

auch unter rauen Bedingungen<br />

zu sichern, gibt es inzwischen<br />

zahlreiche Technologien,<br />

die sich in Ihrer Wirksamkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit unterscheiden.<br />

Welches Verfahren für die jeweilige<br />

Anwendung geeignet ist, muss<br />

bereits in der Entwicklung- bzw.<br />

Konstruktionsphase wohl durchdacht<br />

und gewählt werden. Denn<br />

eine Fehlentscheidung bei der Auswahl<br />

des Verfahrens oder Materials<br />

kann sich negativ auf die Produktzuverlässigkeit<br />

auswirken. Speziell<br />

für Anwendungen, bei denen<br />

die elektronischen Komponenten<br />

extremen klimatischen Belastungen<br />

ausgesetzt sind, bietet InnoCoat<br />

den vollständigen oder partiellen<br />

Verguss an. Bei dieser Beschichtungsart<br />

werden in Zusammenarbeit<br />

mit dem Kunden die physikalischen<br />

Rahmenbedingungen, wie<br />

der Ausdehnungskoeffizient oder<br />

die optimalen Materialien, definiert.<br />

InnoCoat bietet neben der<br />

Beschichtung mit Lacken für den<br />

Vergussprozess an:<br />

• Entwicklung und Herstellung<br />

von Vergussgehäusen, angepasst<br />

an die geometrischen<br />

Anforderungen<br />

• partieller Verguss nach der<br />

Dam&Fill-Methode<br />

• gehäuseloser Verguss mittels<br />

Flex-Forms<br />

• Chipverguss und BGA-Underfilling<br />

Je nach Anforderung werden<br />

PU- und Epoxidharz-Systeme<br />

oder auch Silikone und Silikon-<br />

Gele eingesetzt.<br />

InnoCoat GmbH<br />

www.inno-coat.de<br />

56 1/<strong>2017</strong>


Dienstleistung<br />

Schwalllötanlage ergänzt herkömmliches<br />

Wellenlöten<br />

ANZEIGE<br />

Die Elektronikbranche ist<br />

schnelllebig – eine veränderte<br />

Auftragslage erfordert eine<br />

schnelle Reaktion. Dies forderte<br />

die Firma elektron systeme, Elektronikfertiger<br />

aus Weißenohe, im<br />

letzten Jahr besonders heraus.<br />

Der Grund: Die herkömmliche<br />

Wellenlötanlage würde die gestiegenen<br />

Volumina und die technologischen<br />

Anforderungen nicht<br />

mehr bewältigen können. „Als<br />

Fullservice-Dienstleister rund um<br />

die Bestückung von Leiterplatten<br />

ist es für uns selbstverständlich,<br />

unseren Kunden nicht nur den<br />

besten Service, sondern auch<br />

die beste Technologie bereitzustellen“,<br />

versichert Harald Weiß,<br />

der technische Betriebsleiter.<br />

Nach eingehender Prüfung ging<br />

daher die neue Volltunnel/Stickstoff-Schwalllötanlage<br />

MWS 2340<br />

von Seho in Betrieb. Vor der Wellenlötanlage<br />

sind in der Fertigung<br />

acht Bestückplätze angeordnet.<br />

Hier werden die Leiterplatten mit<br />

THT-Bauteilen bestückt und über<br />

ein Transportband der geregelten<br />

Volltunnellötanlage zugeführt, wo<br />

sie unter einer reinen Stickstoffatmosphäre<br />

gelötet werden.<br />

Der Elektronikfertiger hat sich für<br />

das Wellenlöten unter Schutzgasatmosphäre<br />

entschieden, denn der<br />

Einsatz von Stickstoff bringt viele<br />

Der erste Eindruck zählt!<br />

Vorteile: Der nachteilige Einfluss<br />

des Sauerstoffs auf den Lötprozess<br />

wird vermieden. Oxidationen<br />

werden verhindert, und es entsteht<br />

weniger Schlacke. Durch den Stickstoffeinsatz<br />

reduzieren sich Kosten,<br />

und der Prozess läuft sicherer. Nacharbeit<br />

und Reparaturen von Lötstellen<br />

werden zur Ausnahme.<br />

Verbesserte Lötverbindungen<br />

durch verbesserte Benetzungsgeschwindigkeiten,<br />

sehr viel geringerer<br />

Lotverbrauch durch Reduzierung<br />

der Zinn-Oxide (Krätze), die glänzende<br />

Erscheinung des Lötbildes<br />

und umweltschonendes, weil bleifreies<br />

Löten gestalten die Prozessvorgänge<br />

entsprechend den Vorgaben<br />

der modernen Industrie. Hinzu<br />

kommt der schonende Umgang mit<br />

den Leiterplatten durch die verlängerte<br />

Vorwärmphase der Lötanlage.<br />

Moderne Maschinen wie die<br />

Seho MWS 2340 gehören für die<br />

elektron systeme zu einer verantwortungsvollen<br />

Produktion. Das<br />

bedeutet heute einen hohen Qualitätsanspruch<br />

sowie Ressourcenschonung.<br />

Und Fehler zu vermeiden<br />

und damit leistungsfähiger zu<br />

werden bzw. effizienter zu produzieren,<br />

das schont auch die Umwelt.<br />

elektron systeme und<br />

Komponenten GmbH & Co. KG<br />

www.elektron-systeme.de<br />

Mit dem Prototyp erwacht ein neues Produkt<br />

zum Leben! Der Kunde benötigt dieses<br />

entscheidende erste Muster kurzfristig, genau<br />

nach Vorgabe und kostengünstig. hema<br />

electronic macht es möglich!<br />

Ihre Wünsche sind uns stets das wichtigste<br />

Kriterium, seien es Sonderanforderungen<br />

oder kurzfristige Änderungen. Hohe Leistung<br />

und Qualität der Ergebnisse werden in Verbindung<br />

mit einem modernen Maschinenpark<br />

und unserem geschulten Team pünktlich<br />

und kostengünstig mit allen notwendigen<br />

Test- und Prüfschritten garantiert. Sie profitieren<br />

von schnellen, flexiblen und fertigungsgerechten<br />

Elektronik-Lösungen, die exakt<br />

zu Ihnen passen.<br />

Neben den fertigungsbegleitenden<br />

Leistungen bieten wir lückenlos sämtliche Entwicklungsschritte<br />

von der Idee bis zur Betreuung<br />

der Serie. Schwerpunkte die bei der Entwicklung<br />

liegen sind DSP, FPGA, ARM, Hardund<br />

Softwareentwicklung und Layout.<br />

Dienstleitungen:<br />

Bauteilverfügbarkeitsprüfung und Bauteilbeschaffung,<br />

Prototypen- und Musterfertigung,<br />

Produktion, Baugruppentest, SMT-/THT-<br />

Leiterplattenbestückung.<br />

Qualitätsmanagement:<br />

Wir sind zertifiziert nach DIN ISO 9001:2008<br />

hema electronic GmbH<br />

www.hema.de<br />

1/<strong>2017</strong><br />

57


Dienstleistung<br />

Premiere für das Modul duoMod-I-AM335x<br />

Turck duotec GmbH<br />

www.turck-duotec.com<br />

Der Zeitdruck für die Entwicklung<br />

und Produktion von elektronischen<br />

Baugruppen, Geräten und Systemen<br />

erhöht sich. Dies führte zur Plattform-Strategie.<br />

Die Turck duotec<br />

GmbH hat sich vor diesem Hintergrund<br />

weiterentwickelt und positioniert<br />

sich künftig nicht nur als E²MS-<br />

Dienstleister für die Elektronikentwicklung<br />

und - fertigung, sondern<br />

zusätzlich als ODM-Anbieter (Original<br />

Design Manufacturer).<br />

Schnell und wettbewerbsfähig<br />

Diese Neuausrichtung bietet Kunden<br />

die Möglichkeit, ihre Lösungen<br />

auf Basis von Komponenten innerhalb<br />

der neuen Turck-duotec-Plattformen<br />

zusammenzustellen. Diese<br />

bestehen aus vorentwickelten Modulen,<br />

die Turck nach individuellen<br />

Vorgaben auf das jeweilige Einsatzfeld<br />

hin skalieren kann und zur<br />

Serien reife führt. Der Kunde kann<br />

so sein Endprodukt schnell und<br />

wettbewerbsfähig auf den Markt<br />

bringen. „Dank des vielseitig verwendbaren<br />

Technologieportfolios<br />

sind wir in der Lage, die kundenspezifischen<br />

Lösungen nach dem jetzigen<br />

Stand der Technik und darüber<br />

hinaus umzusetzen. Im Wesentlichen<br />

profitiert der Kunde in Form<br />

von minimierten Risikos, attraktiven<br />

Preisstrukturen sowie ausgereiften<br />

Funktionalitäten“, bestätigt<br />

Arthur Rönisch, Geschäftsführer<br />

der Turck duotec GmbH.<br />

Bewährte Hard- und Software-<br />

Komponenten<br />

Das erste Modul, das aus der<br />

ODM-Strategie hervorgeht, ist<br />

das duoMod-I-AM335x aus dem<br />

Bereich Interface: ein Embedded-<br />

System aus bewährten Hard- und<br />

Software-Komponenten. Die Features<br />

dieses Moduls lassen sich für<br />

Applikationen wie z.B. Condition<br />

Monitoring individuell adaptieren.<br />

Die Plattformen zielen bevorzugt<br />

auf Kundenlösungen aus den Branchen<br />

Mobilität, Medizintechnik und<br />

Gebäudeautomation ab. Die dedizierten<br />

Plattformen entstehen aus<br />

den Entwicklungsschwerpunkten<br />

von Turck duotec: Lighting, Sensorsysteme,<br />

Interface & Power Control.<br />

Die Idee der Plattformen greift auf,<br />

dass die Basisanforderungen an<br />

die Turck-Lösungen aufgrund ähnlicher<br />

Kundenanfragen häufig identisch<br />

waren.<br />

Ziel ist es somit, die Kunden<br />

aus unterschiedlichen Branchen<br />

aus einem Lösungsansatz heraus<br />

zu bedienen. Sie profitieren dabei<br />

vom vorhandenen Knowhow sowie<br />

den weitreichenden Synergien von<br />

Turck duotec. Die Module müssen<br />

nicht komplett neu entwickelt werden.<br />

Der Kunde kann sie entweder<br />

als vorentwickelte Produkte sofort<br />

nutzen oder erhält sie modifiziert<br />

nach seinen Wünschen.<br />

Verbesserte Bauteilverfügbarkeit<br />

Die dadurch verbesserte Bauteilverfügbarkeit<br />

ist einer der wesentlichen<br />

Vorteile für den Kunden.<br />

Durch die Mehrfachverwendung<br />

lassen sich auch Einkaufsvolumina<br />

bündeln, was wiederum die Kosten<br />

für die kundenspezifische Lösung<br />

optimiert. Weitere Potentiale sind<br />

das schnelle Erreichen der Produktserienreife<br />

und die Möglichkeit,<br />

Nischenapplikationen zu bedienen<br />

oder eine hohe Produktvielfalt zu<br />

realisieren. Die Plattformen eignen<br />

sich auch für Kunden, die eine funktions-<br />

und kostenoptimierte Designin-Lösung<br />

erwarten.<br />

Die Langzeitverfügbarkeit der<br />

Module sichert ein Obsoleszenzund<br />

Bauteile-Managementsystem.<br />

Ein Evaluation Board unterstützt bei<br />

der Implementierung der Applikation,<br />

die nach der Fertigstellung der<br />

kundenspezifischen Hardwarelösung<br />

in das Produkt überführt wird.<br />

Die ODM-Strategie folgt dem<br />

Grundsatz Messen, Steuern,<br />

Regeln und Verteilen. Das duo-<br />

Mod-I-AM335x kann daher beispielhaft<br />

für ein Condition Monitoring<br />

System eingesetzt werden.<br />

Es ist ein auf der TI Sitara<br />

AM335x MCU basierendes System<br />

on Module (SoM) und bietet eine<br />

optimale Hardwarebasis für intelligente,<br />

robuste und Platz sparende<br />

Lösungen. Das kompakte<br />

Design erlaubt eine direkte Einbindung<br />

in die Zielapplikation. Mit<br />

der passenden Linux-Version inklusive<br />

Board Support Package (BSP)<br />

kann die finale Anwendung direkt<br />

programmiert werden. ◄<br />

58 1/<strong>2017</strong>


Produktion<br />

Lowcost-UV-Blitzsystem für Forschung und<br />

Entwicklung<br />

Polytec GmbH<br />

www.polytec.de<br />

Polytec stellte das neue, flexible<br />

Xenon X-1100 UV-Blitz-System<br />

vor. Das kompakte Benchtop-Gerät<br />

wurde speziell auf die Anforderungen<br />

in Forschung und Entwicklung<br />

ausgerichtet. Damit steht erstmals<br />

ein System zur Verfügung, das<br />

die Entwicklung eigener Verfahren<br />

zum Sintern gedruckter Elektronik,<br />

für Sterilisierungsprozesse<br />

oder Techniken<br />

zum UV-Härten<br />

ermöglicht.<br />

Herausragende<br />

Eigenschaften<br />

sind die präzise<br />

regelbare Impuls-<br />

Spitzenleistung,<br />

Impulsdauer und<br />

die Pulsenergie bei<br />

einem außergewöhnlichen<br />

Preis/<br />

Leistungs-Verhältnis.<br />

Mit einer Strahlungsintensität<br />

bis<br />

zu 9 Joule/cm 2 eignet<br />

sich das X-1100<br />

optimal für komplexe<br />

Aufgaben, wie zum Beispiel das Sintern<br />

von Silber- und Kupfer-Nanopartikel-Tinten<br />

auf flexiblen Substraten<br />

in der gedruckten Elektronik, das<br />

schnelle UV-Härten – auch komplexer<br />

Schichten – und natürlich für<br />

die Entwicklung eigener Prozesse.<br />

Gesteuert wird das System mit<br />

einem intuitiv bedienbaren Touchscreen.<br />

Über ein integriertes Oszilloskop<br />

lassen sich die Pulse messen.<br />

Darüber hinaus können auch<br />

variierende An/Aus-Sequenzen definiert<br />

werden, die komplexe Energieabgabe-Muster<br />

ermöglichen. Steckverbinder-Anschlüsse<br />

vereinfachen<br />

das Anschließen unterschiedlicher<br />

Lampengehäuse.<br />

Die Flexibilität des<br />

Steuersystems<br />

wird durch Zubehör und verschiedene<br />

Lampensysteme noch<br />

erweitert. Dazu gehören Linear-,<br />

Spiral- und U-förmige Blitzlampen<br />

für verschieden große Wirkflächen,<br />

unterschiedliche Probekammern<br />

und Lineartische für<br />

bewegte Objekte. Nach der Entwicklung<br />

eines Prozesses lässt<br />

sich dieser mit produktionsgeeigneten<br />

Xenon-Systemen nahtlos<br />

in den Fertigungsprozess integrieren.<br />

Polytec bietet europaweit<br />

Beratung, Vertrieb und Service und<br />

betreibt das europäische Xenon-<br />

Sinter-Testcenter in Waldbronn bei<br />

Karlsruhe. ◄<br />

Aegis Software FactoryLogix R3 ging bei Cimar in Betrieb<br />

Die Firma Cimar Electronics ist ein Fertigungsspezialist<br />

in der Herstellung von Leiterplatten,<br />

Steuerungen und Bedienelementen sowie für<br />

verschiedenartige Elektroniken und elektrotechnische<br />

Geräte. Nun wurde bei Cimar Electronics<br />

die neue Software FactoryLogix R3 in<br />

der Fertigung eingeführt. FLx R3 enthält dabei<br />

eine Vielzahl von signifikanten Erweiterungen<br />

und Verbesserungen neben dem neuen Logistikmodul,<br />

um die Gesamtheit der Fertigungsprozesse<br />

zu verbessern – dazu gehören Wareneingangs-Qualitätskontrolle<br />

mit Stichprobenanalyse<br />

und Belabelung, automatisches oder<br />

manuelles Materialflussmanagement, Materialvorbereitung,<br />

Rüstung und Verteilung, Materialmanagement<br />

auf mobilen Endgeräten sowie<br />

neues und umfassendes Programmier-Interface<br />

auf der Basis von API-Modulen. „Cimar Electronics<br />

verwendet nun Daten, die von Factory-<br />

Logix gesammelt wurden, um die Kundenanforderungen<br />

zu befriedigen und um firmeninterne<br />

Prozesse zu verbessern. Mit fast 25 Jahren<br />

Erfahrung und einer Vielzahl von Qualitätszertifikaten,<br />

die höchsten Anforderungen genügen,<br />

hat Cimar Electronics das Knowhow, um den<br />

Produktentwicklungsprozess vom Prototypen<br />

bis zur Serie zu unterstützen und zu optimieren”,<br />

erklärt Hend Dekker, SMT Abteilungsleiter.<br />

Aegis, www.aiscorp.com<br />

0911/2398046-0<br />

info@inno-coat.de<br />

Wir schützen Ihre Werte!<br />

Selektives Lackieren<br />

Verguss<br />

Underfilling<br />

Pulverbeschichtung<br />

1/<strong>2017</strong><br />

59


Produktionsausstattung<br />

Barrierefreier ESD-Schutz in neuen Dimensionen<br />

Dieser Beitrag geht auf elektrostatische Aufladungen in der Produktion ein und beschreibt eine automatische<br />

3D-Neutralisierung elektrostatischer Aufladungen bei gleichzeitigem Absaugen von Gerüchen und Dämpfen.<br />

Elektrostatische Entladung in der Natur<br />

Autor<br />

Günter Akermann<br />

Leiter Entwicklung<br />

Sonderanlagen,<br />

IVH Industrievertrieb Henning<br />

Jedes Material enthält positive<br />

und negative elektrische Ladungen,<br />

die sich normalerweise ausgleichen,<br />

wodurch das Material elektrisch neutral<br />

ist. Bei intensivem Kontakt und<br />

anschließender Trennung oder bei<br />

Reibung werden Teile der negativen<br />

Ladungen aus einem Reibpartner<br />

„herausgerissen“ und vom anderen<br />

aufgenommen. Durch dieses<br />

Ungleichgewicht entstehen elektrostatische<br />

Aufladungen. Einer der<br />

Reibpartner ist positiv, der andere<br />

negativ geladen.<br />

Typische Ursachen elektrostatischer<br />

Ladung bei Bearbeitungsprozessen<br />

sind:<br />

• Abziehen von Etiketten vom Trägermaterial<br />

• Abrollen von Klebebändern<br />

• Mischen von Klebern<br />

• Dispensen von Klebern aus Kartuschen<br />

• Abblasen von Baugruppen mit<br />

Druckluft<br />

• Reibungen auf der Baugruppe<br />

• Reibung verschiedener Materialien<br />

aufeinander (auch beim<br />

Umfüllen von Schüttgütern und<br />

Flüssigkeiten)<br />

• Schneiden oder Zerspanen von<br />

Nichtleitern<br />

• Aufladungen durch Einwirkung<br />

von intensiven Gleichspannungsfelder<br />

auf isolierte Leiter<br />

In der Elektronikfertigung können<br />

statische Entladungen oder<br />

Ausgleichsströme unbemerkt Bauteile<br />

und Komponenten beschädigen<br />

oder gar zerstören – bereits bei<br />

Aufladungen ab 100 V. Besonders<br />

empfindliche Bauteile können auch<br />

durch hohe Feldstärken oder Feldstärkeänderungen<br />

bei Entladung statischer<br />

Elektrizität in ihren Funktionalitäten<br />

beeinflusst und damit zum<br />

Teil unbrauchbar werden.<br />

Statische Ladung zieht aber<br />

ebenso Partikel (z.B. Staub) an. Dies<br />

kann – etwa bei Lackieranlagen –<br />

erwünscht sein, um die Farbpartikel<br />

an die zu lackierenden Teile zu binden,<br />

ist aber bei den meisten Anwendungen<br />

von erheblichem Nachteil.<br />

Wird nun zum Beispiel eine<br />

elektrostatisch aufgeladene elektronische<br />

Baugruppe mit einem<br />

Erdungsleiter in Verbindung<br />

gebracht, so erfolgt eine harte elektrostatische<br />

Entladung (engl. Electrostatic<br />

Discharge, ESD). Dies ist<br />

ein durch die große Potentialdifferenz<br />

entstehender Funke oder<br />

Durchschlag, der an einem elektrischen<br />

Gerät einen kurzen, aber<br />

hohen Strom- und Energieimpuls<br />

bewirkt. Dieser kann unter ungünstigen<br />

Umständen im Gerät Schaden<br />

anrichten oder Gas entzünden.<br />

Diese Entladungen sollen bei<br />

den Standard-ESD-Arbeitsplätzen<br />

hochohmige Materialien möglichst<br />

„sanft“ ableiten. Aber dennoch<br />

fließt ein Strom, der hochempfindliche<br />

Bauteile gefährden kann. Insbesondere<br />

bei integrierten Schaltkreisen<br />

auf Halbleiterbasis ist ESD<br />

eine der häufigsten Ausfallursachen.<br />

Besonders empfindlich sind Schaltungen<br />

aus der Hochfrequenztechnik,<br />

Diodenlaser (GaAs-Halbleiter)<br />

sowie Feldeffekttransistoren und<br />

Leuchtdioden, die oft nur Sperrspannungen<br />

von 5 bis 30 V vertragen.<br />

Doch auch durch die Handhabung<br />

und Bearbeitung entstehende elektrische<br />

Felder können negativen Einfluss<br />

auf Bauteile haben, wenn die<br />

Spannungsfestigkeit hochohmiger<br />

Anschlüsse im Eingangsbereich<br />

überschritten wird. Es kommt durch<br />

innere Spannungsüberschläge oder<br />

Spannungsdurchschläge zu Zerstörungen<br />

oder einer Vorschädigung,<br />

was zum sofortigen oder späteren<br />

Ausfall führt.<br />

Wenn herkömmlicher ESD-Schutz<br />

an seine Grenzen stößt<br />

Sollten sich elektrostatisch aufladbare<br />

oder aufgeladene Komponenten<br />

zusätzlich in nicht leitfähigen<br />

Gehäusen befinden, ist die<br />

normale ESD-Arbeitsplatte nicht<br />

mehr funktionsfähig, da bestehende<br />

oder erzeugte Ladungen nicht mehr<br />

abgeführt werden können.<br />

Hier kommen nun Ionisierungseinheiten,<br />

zum Beispiel Ionisierungsgebläse,<br />

zum Einsatz. Darin<br />

werden mittels Hochvolttechnik<br />

positive und negative Ionen erzeugt<br />

und diese mittels Luftströmung<br />

über die Komponenten geleitet,<br />

wodurch sich vorhandene elektrostatische<br />

Ladungen neutralisieren.<br />

Da in diesem Fall kein elektrischer<br />

Elektrostatische Ladung entsteht bei der Bearbeitung von Oberflächen<br />

60 1/<strong>2017</strong>


Produktionsausstattung<br />

Ionenabsaugtisch IAT 1200<br />

Strom fließt, sind die Komponenten<br />

sicher.<br />

Diese Gebläse sind auf einer<br />

Arbeitsfläche in Richtung der aufgeladenen<br />

Bauteile zu positionieren.<br />

Falls nun weitere Prozesse, wie Kleben<br />

oder Dispensen, hinzukommen,<br />

ist zusätzlicher Platz besonders für<br />

Absaughilfen zur Beseitigung entstehender<br />

Dämpfe und Gerüche<br />

erforderlich. All dies schränkt die<br />

Bewegungsfreiheit des Bearbeiters<br />

ein und bedeutet erheblichen Aufwand<br />

bei der Nachrüstung einzelner<br />

Arbeitsplätze mit speziell konfigurierten<br />

Ionisierungssystemen<br />

und Aufbauten.<br />

Da die herkömmlichen Ionisierungssysteme<br />

im Normalfall nicht<br />

fest verbaut werden, besteht zudem<br />

die Gefahr, dass der Aufbau unbeabsichtigt<br />

verändert und dadurch die<br />

Funktion außer Kraft gesetzt wird.<br />

1/<strong>2017</strong><br />

Freigesetze Partikel (Stäube) werden<br />

folglich nicht entsorgt. Sie verbleiben<br />

auf der Arbeitsfläche oder werden<br />

wie die entstehenden Gerüche<br />

und Dämpfe sowie das bei der Ionisierung<br />

freiwerdende gesundheitsschädliche<br />

Ozon durch die Ionisierungsgebläse<br />

über den Arbeitsbereich<br />

verteilt. Damit sind nicht nur die<br />

Mitarbeiter, sondern auch Arbeitsgeräte<br />

und Produkte schädlichen<br />

Einflüssen ausgesetzt.<br />

Ein Tisch für alle Fälle<br />

Wie könnte die optimale Lösung<br />

für alle diese Probleme aussehen?<br />

Die Antwort darauf wurde auf der<br />

Fachmesse SMT Hybrid Packaging<br />

2016 von der Firma IVH Industrievertrieb<br />

Henning gegeben. Sie stellte<br />

eine bislang einzigartige Lösung für<br />

die angesprochenen Problemfälle<br />

vor – einen Arbeitstisch, auf dem<br />

Ionisierung und Absaugung komplett<br />

barrierefrei stattfinden.<br />

Mit dem Ionenabsaugtisch IAT<br />

1200 werden im gesamten Arbeitsbereich<br />

statisch aufgeladene Baugruppen<br />

schon beim Auflegen automatisch<br />

neutralisiert. Das betrifft<br />

auch eventuelle Ladungen, die<br />

Bearbeiter mit sich tragen, womit<br />

das lästige ESD-Armband entfällt.<br />

Eine integrierte berührungssichere<br />

Ionisierungseinheit sorgt mit<br />

einem kaum spürbaren Luftstrom für<br />

einen gleichmäßig hohen Anteil an<br />

positiven und negativen Ionen auf<br />

der gesamten Arbeitsfläche. Die<br />

spezielle Ionisierungseinheit wurde<br />

dabei so konzipiert, dass ein gerich-<br />

Arbeitsfläche mit Ionisationsleiste und umgebenden Absaugkanälen<br />

teter Luftstrom die Ionen und auch<br />

das hierbei entstehende Ozon nach<br />

hinten über die Arbeitsfläche trägt.<br />

Dieser Luftstrom dient gleichzeitig<br />

als wirkungsvolle Luftbarriere,<br />

denn er führt Dämpfe, Gerüche und<br />

anfallenden Stäube vom Mitarbeiter<br />

weg in den hinteren Bereich des<br />

Arbeitstisches.<br />

Mithilfe von dreiseitig umlaufenden<br />

integrierten Absaugkanälen<br />

werden alle anfallenden luftgetragenen<br />

Schadstoffe – inklusive<br />

des Ozons – entsorgt. Gleichzeitig<br />

erzeugt die Absaugung einen<br />

zusätzlichen, verstärkten laminaren<br />

Luftstrom aus Richtung Ionisierungsleiste<br />

zu den Absaugkanälen.<br />

Für verschiedene Anwendungen,<br />

zum Beispiel Dispensen oder Kleben,<br />

bietet der Arbeitstisch über<br />

dem Absaugbereich vorinstallierte<br />

Haltesysteme, in denen man dazu<br />

benötigte Werkzeuge ablegen kann.<br />

Prozessrelevante Aufbauten sind<br />

zudem sicher vor unabsichtlichen<br />

Verschiebungen.<br />

Die Arbeitsfläche bleibt somit<br />

frei von komplexen Aufbauten,<br />

was maximale Bewegungsfreiheit<br />

und somit beste Prozesssicherheit<br />

bedeutet. Alle Verschmutzungen<br />

und gesundheitsschädlichen Komponenten<br />

werden effektiv entsorgt<br />

und beeinträchtigen daher weder<br />

die Gesundheit der Mitarbeiter noch<br />

kontaminieren sie Arbeitsgeräte<br />

und/oder zu bearbeitende Bauteile.<br />

Hierzu trägt die externe Absauganlage<br />

entscheidend bei. Durch<br />

konstante Absaugleistung und die<br />

61


Produktionsausstattung<br />

Anbauten und Bedienleiste am IAT 1200<br />

spezielle Anordnung von Vorfiltern<br />

sowie ein nachgeschaltetes spezielles<br />

Aktivkohlefilter werden alle<br />

Verschmutzungen, gesundheitsschädlichen<br />

Dämpfe, Gerüche und<br />

sogar das entstandene Ozon vollständig<br />

entsorgt und neutralisiert.<br />

Die hochgradig gereinigte Luft lässt<br />

sich wieder in den Arbeitsbereich<br />

zurückführen.<br />

Füllhorn an Mehrwerten<br />

Der robuste, standfeste Grundaufbau<br />

des Arbeitstisches, eine<br />

ESD-Beschichtung und das massive,<br />

verwindungssteife Aufbauportal<br />

aus Bosch-Aluminiumprofilen bilden<br />

eine solide und qualitativ hochwertige<br />

Grundeinheit. Zusätzlich<br />

bieten verschiedene Optionen, beispielsweise<br />

eine elektrische Höhenverstellung,<br />

diverse Anbauten an<br />

den Medienkanal, Haltesysteme,<br />

aber auch spezielle Beleuchtungssysteme<br />

echte Mehrwerte bei der<br />

täglichen Arbeit.<br />

Eine optional erhältliche Ionenmessvorrichtung<br />

trägt zusätzlich<br />

zur Prozesskontrolle und somit zur<br />

Qualitätssicherung bei. Diese eigens<br />

entwickelte Vorrichtung ermittelt<br />

das tatsächliche Vorhandensein<br />

von Ionen während des Arbeitsprozesses.<br />

Sollten keine Ionen vorhanden<br />

sein, wird dieser unterbrochen<br />

und eine Störung angezeigt.<br />

Das Grundprinzip des Ionenabsaugtisches<br />

IAT 1200 bietet somit im<br />

Zusammenspiel mit vielen zusätzlichen<br />

Features ein Höchstmaß an<br />

Prozess- und Qualitätssicherheit<br />

sowie Arbeitsschutz und Umweltfreundlichkeit.<br />

Eine Basis für vielerlei<br />

Applikationen<br />

Diese weltweit einzigartige<br />

Lösung wird aber nicht nur in Standardausführung<br />

angeboten, sondern<br />

auch in Absprache mit Anwendern<br />

für den jeweiligen Bedarfsfall konzipiert.<br />

Anwendungen finden sich vor<br />

allem in der Elektronikindustrie, etwa<br />

beim Dispensen, Kleben, Reinigen,<br />

Montieren, Reparieren, Umverpacken,<br />

Demaskieren, Trennen etc.<br />

Aber auch in anderen industriellen<br />

Bereichen macht der Einsatz<br />

des IAT 1200 Sinn: beispielsweise<br />

in der Uhrenindustrie bei der Montage<br />

von Uhren mit anteiligen Kunststoffteilen,<br />

wo Ladungserzeugungen<br />

und damit Anhaftung von Staubpartikeln<br />

vermieden werden müssen.<br />

Gerade Kunststoffe sind während<br />

ihrer Bearbeitung prädestiniert für<br />

elektrostatische Ladungen, deren<br />

Beseitigung oftmals schwierig und<br />

aufwendig ist.<br />

Prinzipiell bietet der IAT 1200 eine<br />

effektive Lösung für alle Industriebereiche,<br />

in denen auf Komponenten<br />

elektrostatische Ladungen vorhanden<br />

sind oder durch den Arbeitsvorgang<br />

erzeugt werden können.<br />

Eine eierlegende Wollmilchsau<br />

also? Vielleicht, aber auf jeden Fall<br />

eine professionelle EPA-Lösung<br />

(Electrostatic Protected Area), die<br />

herkömmliche ESD-Schutzvorkehrungen<br />

überflüssig macht und dazu<br />

noch die Prozessluft reinigt.<br />

IVH Industrievertrieb Henning<br />

info@ivh-absauganlagen.de<br />

www.ivh-absauganlagen.de<br />

Partikelfreie Luft für jeden Arbeitsplatz<br />

Die Spetec GmbH in Erding<br />

stellt ein neues Produkt auf dem<br />

Gebiet der Reinraumtechnik vor.<br />

Die Reinraumstation CleanBoy<br />

ermöglicht es dem Anwender,<br />

an jedem beliebigen Arbeitsplatz<br />

Reinraumbedingungen mit hoher<br />

Wirkung, bei geringem Investitionsaufwand,<br />

zu schaffen.<br />

Hintergrund: Extrem saubere<br />

Bedingungen spielen in Forschung<br />

und Produktion sowie<br />

im Service eine immer wichtigere<br />

Rolle. Die Reinraumtechnik<br />

strebt an, Partikel vom Durchmesser<br />

0,12 µm und größer aus<br />

einem begrenzten Raum zu entfernen,<br />

in dem höchste Reinheitsstandards<br />

einen sicheren Prozessablauf<br />

gewährleisten. Dies<br />

wird mit einem Reinraummodul<br />

der Serie SuSi (Super Silent)<br />

erreicht, welches genau über dem<br />

Arbeitsplatz angeordnet ist. Dieser<br />

Arbeitsplatz wird mit gefilterter<br />

hochreiner Luft überströmt. Wenn<br />

in üblicher Raumatmosphäre 9000<br />

bis 15.000 Partikel zu finden sind,<br />

so sind es unter Reinraumbedingungen<br />

gerade einmal drei Partikel<br />

je Liter Luft.<br />

Teile bzw. Komponenten aus<br />

der Mechanik, Elektronik, Optoelektronik,<br />

Medizin- oder Biotechnologie<br />

werden mit hoher<br />

Prozesssicherheit montiert bzw.<br />

aufbewahrt. Eine mobile Version<br />

des CleanBoy auf Rädern ermöglicht<br />

den innerbetrieblichen Transport<br />

zu verschiedenen Einsatzorten.<br />

Maßgerechte Anpassungen<br />

an problematische Arbeitsplätze<br />

sind ebenfalls möglich.<br />

Durch Einsatz des CleanBoys in<br />

einem großen, begehbaren Reinraum<br />

ergibt sich ein begrenzter<br />

Raum, in dem sich praktisch keine<br />

Partikel mehr nachweisen lassen.<br />

Das Gerät gibt es als Tisch- und<br />

als Standgerät. Es bedarf keiner<br />

Installation und ist sofort nach Lieferung<br />

betriebsbereit.<br />

Spetec GmbH<br />

spetec@spetec.de<br />

www.spetec.de<br />

62 1/<strong>2017</strong>


Solder Ball Attach & Reballing<br />

Equipment Manufacturing & Subcontracting Services<br />

SB 2 -Jet SB 2 -M<br />

Solder Jetting for Wafer<br />

Level, Single Chip, BGA,<br />

PCB, MEMS, Camera Module,<br />

HDD (HGA, HSA, Hook-Up)<br />

• Solder Balls: 40µm - 760µm<br />

• Fluxless<br />

• Modes of operation: manual,<br />

semi-automatic & automatic<br />

Solder Rework & Reballing for<br />

CSP, BGA, LGA and cLCC<br />

• Solder Balls: 150µm - 760µm<br />

• Solder Ball Rework: selective<br />

or full area<br />

• Modes of operation: manual &<br />

semi-automatic<br />

PacTech - Packaging Technologies GmbH<br />

Am Schlangenhorst 15-17, 14641 Nauen, Germany<br />

PacTech USA Inc.<br />

328 Martin Avenue, Santa Clara, CA 95050, USA<br />

PacTech Asia Sdn. Bhd.<br />

No 14, Medan Bayan Lepas, Technoplex, Phase 4<br />

Bayan Lepas Industrial Zone, 11900 Bayan Lepas,<br />

Penang, Malaysia<br />

Contact us at sales@pactech.de<br />

www.pactech.de<br />

ISO 9001<br />

ISO TS 16949<br />

ISO 14001

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