23.01.2017 Aufrufe

1-2017

Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Lasertechnik<br />

Direkt nach der Laserbearbeitung (links) sind viele Schmauchspuren<br />

auf dem Bauteil zu erkennen. Mit der bisherigen Reinigung (Mitte)<br />

lassen sich diese nicht vollständig beseitigen. Durch die Optimierung<br />

des Verfahrens (rechts) konnte nicht nur die optische Qualität,<br />

sondern auch die Geometriegenauigkeit deutlich gesteigert werden<br />

liche Oberfläche beurteilt. Die in<br />

der modernen Fertigung geltenden<br />

Restschmutzanforderungen verlangen<br />

deshalb eine robuste und wiederholbare<br />

Reinigungstechnik für<br />

Mikrobauteile, die mittels Laserprozess<br />

entstehen. „Bereits eine<br />

kleine Differenz der Geometriegenauigkeit<br />

vor und nach der Reinigung<br />

kann bei Komponenten, die<br />

geringe Toleranzen erfordern, Auswirkungen<br />

auf deren Funktionsfähigkeit<br />

haben“, legt Anton Pauli,<br />

Geschäftsführer bei GFH, die Problematik<br />

dar. Zudem wirken solche<br />

Rückstände als Verschleißpartikel<br />

oder können – je nach Einsatzbereich<br />

– Schaden anrichten, indem<br />

sie beispielsweise Drosseln in Einspritzsystemen<br />

verstopfen.<br />

Folientests geben Aufschluss über<br />

Ultraschallwirkung<br />

Da bisher kein Reinigungsverfahren<br />

eine Lösung für dieses Problem<br />

bot, hat sich der Laser-Maschinenhersteller<br />

und -Lohnfertiger GFH<br />

der Sache angenommen. „Wenn<br />

zu einer Thematik kein Fachwissen<br />

vorhanden ist, erarbeiten wir<br />

dieses. Denn um eine erfolgreiche<br />

Lasermikrobearbeitung durchzuführen,<br />

muss jeder einzelne Schritt<br />

optimal gelöst sein“, erläutert Pauli<br />

seine Unternehmensphilosophie.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass sich<br />

das Ultraschall-Reinigungsverfahren<br />

am besten für die per Lasermikrobearbeitung<br />

gefertigten Teile<br />

eignet, erfolgten als Grundlage für<br />

die Analyse zunächst sogenannte<br />

Folientests. Die Löcher, die dabei<br />

in die im Becken platzierte Alufolie<br />

gerissen werden, erlauben Rückschlüsse<br />

auf die Verteilung und<br />

Intensität der Ultraschallwirkung.<br />

„Die Auswertung ergab signifikante<br />

Unterschiede, die zu kennen wichtig<br />

war, um die nachfolgende Studie<br />

unter gleichbleibenden Bedingungen<br />

durchzuführen, aber auch,<br />

um im täglichen Gebrauch die bestmögliche<br />

Wirkung zu erzielen“, führt<br />

Barbara Schmid, die bei GFH für<br />

die Untersuchungen zuständig war,<br />

aus. „So konnten wir ganz grundsätzlich<br />

die Funktionalität des Reinigungsbeckens<br />

überprüfen und<br />

das zu reinigende Element jeweils<br />

optimal platzieren.“<br />

Spezieller<br />

Auswertungsalgorithmus erkennt<br />

minimale Unterschiede<br />

Für die anschließende Parameterstudie<br />

wurden mit der von GFH<br />

Um Stellen mit Laserschmauch – erkennbar anhand dunkler Spuren (linkes Bild) – vom restlichen Bauteil<br />

unterscheiden zu können, wurde ein Schwellwert gewählt, die dunklen Pixel extrahiert und gezählt, um<br />

den Grad der Verschmutzung zu skalieren (rechtes Bild)<br />

Wenn eine dünne Schmutzschicht die Beschaffenheit der Laserkante<br />

verdeckt, erscheint diese weniger rau (oben). Durch die von GFH verbesserte<br />

Ultraschallreinigung ist die Rauheit des Laseraustritts klar<br />

erkennbar (unten)<br />

entwickelten Lasermikrobearbeitungs-Maschine<br />

GL.compact zwei<br />

Bauteil-Serien à 200 Stück gefertigt:<br />

eine aus Edelstahl und eine aus<br />

Messing. Die Wahl fiel auf diese beiden<br />

Materialien, da Edelstahl sehr<br />

häufig verwendet wird und Messing<br />

zu Verfärbungen neigt, sowie<br />

eine Reihe weiterer Probleme bei<br />

der Reinigung mit sich bringt. Die<br />

Komponenten mit einer Kantenlänge<br />

von 5 mm, kleinen Einschnitten<br />

und einer Bohrung wiesen alle<br />

die gleiche Geometrie auf, sodass<br />

die Verschmutzungen dieselben<br />

und die Ergebnisse somit vergleichbar<br />

waren.<br />

Als relevante Einflussfaktoren<br />

wurden Frequenz, Temperatur, Reinigungs-<br />

und Spülmedium, Füllstand,<br />

Konzentration der Chemikalien,<br />

Dauer der eigentlichen Reinigung<br />

sowie Spülung und Trocknung<br />

identifiziert, aber auch das Zubehör<br />

fand Berücksichtigung, etwa verschiedene<br />

Gefäße, in denen kleine<br />

Teile platziert werden, die sonst verloren<br />

gehen könnten.<br />

1/<strong>2017</strong><br />

51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!