1-2017
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement
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Lasertechnik<br />
Ein Vergleich verschiedener Reinigungsmethoden, vom CO 2 -Schneestrahlen<br />
über die Ultraschallreinigung bis hin zum Beizen, ergab eine<br />
Verbesserung der Sauberkeit auf über 95% durch die Optimierung der<br />
Parameter bei der Ultraschallreinigung<br />
„Alle Parameter wurden einzeln<br />
untersucht und bewertet, wobei wir<br />
die Sauberkeit zusätzlich unter dem<br />
Die Edelstahl- und Messing-Bauteile für die Parameterstudie wurden<br />
mit der von GFH entwickelten Laserbearbeitungsmaschine GL.compact<br />
gefertigt, die über eine hohe Positioniergenauigkeit von ± 1 µm verfügt<br />
und mit fünf Achsen die nötige Beweglichkeit zum Längs-, Querund<br />
Formdrehen bietet<br />
Mikroskop validiert haben“, berichtet<br />
Schmid. „Um selbst geringste<br />
Unterschiede darstellen zu können,<br />
wurde eigens ein spezieller<br />
Auswertungsalgorithmus entwickelt<br />
und angewandt.“<br />
Die Basis dafür waren verschiedene<br />
Bildbearbeitungsprozesse: So<br />
wurden die Mikroskopaufnahmen<br />
zunächst in Graustufen umgewandelt.<br />
Um Stellen mit Laserschmauch<br />
– erkennbar anhand dunkler Spuren<br />
– vom restlichen Bauteil unterscheiden<br />
zu können, wurden ein<br />
Schwellwert gewählt, die dunklen<br />
Pixel extrahiert und gezählt. „Zur<br />
besseren Interpretation haben wir<br />
diese Werte auf einer Skala eingeordnet,<br />
wobei ein Bauteil direkt<br />
nach der Bearbeitung, das entsprechend<br />
viele dunkle Bildpunkte aufwies,<br />
als zu 0% sauber eingestuft<br />
wurde. Der theoretische Wert von<br />
100% entsprach somit einer Komponente<br />
ohne dunkle Pixel, die also<br />
frei von jeglicher Verschmutzung<br />
war“, ergänzt Schmid<br />
Prozessoptimierung durch<br />
Auswertung der Einstellungen<br />
Für ein optimales Ergebnis sollte<br />
das Reinigungsmedium mindestens<br />
10 min vor dem Beginn der Prozedur<br />
entgast werden. Für Messing eignet<br />
sich grundsätzlich ein leicht<br />
saures Medium, für Edelstahl hingegen<br />
ein alkalisches. Zu beachten<br />
ist, dass wegen der hohen Temperaturen<br />
während der Reinigung ein<br />
Teil der Flüssigkeit verdampft. „Deshalb<br />
sollte der Füllstand regelmäßig<br />
überprüft und gegebenenfalls<br />
angepasst werden, denn sowohl<br />
ein zu niedriger als auch ein zu<br />
hoher Füllstand mindert die Reinigungsleistung“,<br />
so Schmid. Wenn<br />
man sehr empfindliche Teile reinigt,<br />
empfehlen sich Glasbecher oder<br />
Plastiknetze als Gefäß. Robustere<br />
Teile sollten in einem Edelstahlkorb<br />
gereinigt werden.<br />
Temperaturen zwischen 45 und<br />
65 °C bringen – abhängig von der<br />
Reinigungsdauer – die besten<br />
Ergebnisse, da aufgrund der Ultraschall-Kavitation<br />
mit zunehmender<br />
Zeit auch die Temperaturen steigen.<br />
Die Verbesserungen sind nach<br />
15 min Reinigung und 5 min Spülen<br />
am größten. Mit bis zu 45 min für die<br />
Reinigung und 15 min für die Spülung<br />
erzielt man nur geringe Verbesserungen.<br />
Optimal ist es, die<br />
Reinigungsfrequenz alle 30 s zwischen<br />
37 und 80 kHz zu wechseln.<br />
Bei großen Objekten oder mehreren<br />
Teilen ist zudem der Sweep-Modus<br />
„Beim Lasern wird kein Öl,<br />
Kühlflüssigkeit oder Schmierfett<br />
verwendet, was sich auch<br />
auf die Verschmutzungen<br />
auswirkt. Das Hauptproblem<br />
bestand bisher darin, dass das<br />
Reinigungs verfahren nur an<br />
das Material, nicht aber an den<br />
vorangegangenen Bearbeitungsprozess<br />
angepasst worden war“,<br />
beschreibt die bei GFH für die<br />
Untersuchungen zuständige<br />
Barbara Schmid die Ausgangslage<br />
„Wenn zu einer Thematik kein<br />
Fachwissen vorhanden ist, erarbeiten<br />
wir dieses. Denn um eine<br />
erfolgreiche Lasermikrobearbeitung<br />
durchzuführen, muss jeder<br />
einzelne Schritt optimal gelöst<br />
sein“, erläutert GFH-Geschäftsführer<br />
Anton Pauli seine Unternehmensphilosophie“<br />
von vorteil. Ist die Verunreinigung<br />
sehr hartnäckig, kann der Pulse-<br />
Modus unterstützen. Ein Vorreinigen<br />
ist nur nötig, wenn sich Öle<br />
oder andere Fette auf den Bauteilen<br />
befinden. Bei der Spülung beschleunigen<br />
ein Korrosionsschutz-Zusatz<br />
sowie ein Netzmittel die anschließende<br />
Trocknung.<br />
Optimiertes Reinigungsverfahren<br />
wird Standard<br />
Die Umsetzung der gewonnenen<br />
Erkenntnisse führte bei der Edelstahl-Serie<br />
zur genannten Verbesserung<br />
der Sauberkeit. „Im Gegensatz<br />
zu anderen Bearbeitungsmethoden<br />
werden beim Lasern weder<br />
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