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Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

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Reinigung vor der Schutzbeschichtung<br />

Bei hohen Anforderungen an die Ausfallsicherheit elektronischer Baugruppen sind abgestimmte Prozesse der<br />

Reinigung und Schutzlackierung eine wirksame Maßnahme gegen klimatische Einflüsse.<br />

Autor<br />

Jens-Hendrik Klingel<br />

Geschäftsführer<br />

KC-Kunststoff-Chemische<br />

Produkte GmbH<br />

Elektronische Baugruppen werden<br />

unter den verschiedensten klimatischen<br />

Verhältnissen betrieben.<br />

Am häufigsten wirkt dabei Feuchtigkeit<br />

störend, welche die Oberflächenisolation<br />

unter einen kritischen<br />

Wert bringt. Die Folge sind Fehlfunktionen<br />

als dauerhafte oder sporadische<br />

Ausfälle. Nicht selten funktioniert<br />

das analysierte Board im<br />

Labor wieder einwandfrei, was die<br />

Ursachenfindung weiter erschwert.<br />

Reinigung<br />

Bild 1: Elektrochemische Migration kann eine Ursache für den Ausfall elektronischer Baugruppen sein<br />

Vielfältige Beeinträchtigungsmöglichkeiten<br />

Es können aber auch Folgeeffekte<br />

visuell zutage treten, wie Metallkorrosion<br />

oder die Elektrochemische<br />

Migration (Bild 1) zwischen metallischen<br />

Leitern. Produktionsbedingte<br />

oder in der Umwelt vorhandene<br />

Fremdstoffe, wie Säuren, Stäube,<br />

Fette und dergleichen, leisten<br />

ebenso ihren Beitrag zum verfrühten<br />

Ausfall. Daher wird Elektronik<br />

bereits seit Jahrzehnten mit Schutzüberzügen<br />

aus polymeren Materialien<br />

versehen. Je nachdem, welche<br />

Anforderungen an die Anwendung<br />

gestellt werden und welche<br />

Applikationsmöglichkeiten nutzbar<br />

sind, gibt es mehrere Überzugsstufen.<br />

Sie können von äußerst dünnen<br />

Schichten, sogenannten Oberflächenmodifizierern,<br />

über klassische<br />

Elektro isolationslacke bis<br />

hin zu Dickschichtlacken und Vergussstoffen<br />

reichen. Dabei gilt,<br />

sehr allgemein ausgedrückt, dass<br />

mit steigender Schichtdicke des<br />

Polymers die Sperrwirkung gegen<br />

Fremdmedien zunimmt, sprich sich<br />

der Schutzgrad erhöht. Dass Klebstoffe,<br />

Lacke oder Verguss nur korrekt<br />

auf dem Untergrund haften und<br />

sich schön homogen verteilen, wenn<br />

das Substrat dafür geeignet ist, sollte<br />

allgemein bekannt sein. Neben der<br />

Materialkombination und der Oberflächenbeschaffenheit<br />

spielt hier vor<br />

allem die Sauberkeit eine wichtige<br />

Rolle. Warum soll das nicht auch<br />

für die Elektronik gelten?<br />

Waschen vor der<br />

Schutzbeschichtung<br />

Es ist verständlich, wenn aus<br />

Kostengründen nur die Herstellungsprozesse<br />

genutzt werden, die<br />

unbedingt nötig sind, doch sprechen<br />

diverse Gründe für das Waschen vor<br />

der Schutzbeschichtung. Es ist die<br />

tägliche Erfahrung des Lackierers,<br />

dass Polymere nicht anhaften, sich<br />

nicht flächig in einer gleichförmigen<br />

Schicht ausbreiten oder gar derart<br />

entnetzen, dass mangelhaft oder<br />

ungeschützte Bereiche zurückbleiben<br />

(Bild 2). Sobald die Ursachen<br />

dafür in entfernbaren Fremdstoffen<br />

zu finden sind, löst das vorherige<br />

Reinigen in aller Regel die<br />

Beschichtungsprobleme.<br />

Da diese Themen sehr komplex<br />

sind und von der Baugruppenbestückung<br />

über die Oberfläche bis zur<br />

Chemie reichen, sieht sich hier die<br />

Firma KC-Produkte als Spezialist.<br />

Ebenso tiefgehend fällt die Beratung<br />

bei KC-Produkte aus, die vor einer<br />

Lohnbeschichtung oder dem Kauf<br />

einer KC-Lackieranlage steht. „Eine<br />

Lackieranlage oder den Schutzlack<br />

zu beschaffen, ist heutzutage nicht<br />

mehr das Problem“, weiß Geschäftsführer<br />

Jens-Hendrik Klingel, „Doch<br />

einen funktionierenden, stabilen<br />

Prozess auf die Füße zu stellen<br />

und über alle Einflüsse Bescheid<br />

zu wissen, schon.“ Genau das ist<br />

Bild 2: Wird vor Aufbringen der Schutzbeschichtung nicht gereinigt,<br />

können ungeschützte Bereiche zurückbleiben<br />

34 1/<strong>2017</strong>

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