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Franz Roth koordiniert beim Maschinenring<br />

Neuburg-Schrobenhausen den<br />

Einsatz des Selbstfahrers.<br />

sogar drei Wochen Aushilfe bei einem<br />

Kartoffelanbauer in Nordrhein-Westfalen.<br />

700 ha Anbaufläche und extreme<br />

Witterungsverhältnisse – da waren wir<br />

als kleine Bauern aus Bayern gerne solidarisch“,<br />

schildert Felbermeir.<br />

Trotz des Mitgliederrückgangs hält<br />

Felbermeir an dem Konzept fest. „Viele<br />

machen sich immer noch zu wenig die<br />

Vorteile bewusst, vor allem die Kosteneinsparungen.<br />

Meist überwiegen die<br />

Vorbehalte.“ Zum Beispiel, dass mit dem<br />

Gemeinschaftsroder Infektionskrankheiten<br />

verschleppt werden. „Aber das<br />

lässt sich in den Griff bekommen, wenn<br />

der Roder wie bei uns vor jedem Umsetzen<br />

gereinigt wird“, erklärt der Landwirt.<br />

Oder fehlende Flexibilität, wenn es um<br />

die Ernte kleinerer Mengen geht, etwa<br />

für den Speisekartoffelverkauf ab Hof.<br />

„Deswegen besitzen viele Mitglieder<br />

Foto: Lauerer<br />

nach wie vor einen kleineren Roder.<br />

Maschinenkosten lassen sich so nicht<br />

sparen“, erklärt Felbermeir.<br />

Die Ursache, warum die Mitgliederzahl<br />

trotz anfänglichen Schwungs zurückgeht,<br />

sieht er auch im Erntevolumen,<br />

das mit dem Selbstfahrer verbunden ist.<br />

„Gerade kleinere Anbauer haben nicht<br />

die nötige Einlagerungskapazität für diese<br />

Mengen.“ Größere Betriebe schätzten<br />

dagegen die Erntesicherheit, die eine solche<br />

Maschine bietet, und richten entsprechende<br />

Lagermöglichkeiten ein.<br />

Mittlerweile hat die Gemeinschaft auf<br />

eine Maschine reduziert. Die kommt im<br />

Umkreis von 30 km zum Einsatz. „Die<br />

Hälfte der Zeit ist sie auf der Straße“,<br />

erläutert Roth, zuständig für die Einsatzplanung.<br />

2011 waren die beiden Roder<br />

über 1.400 km auf der Straße. Die Einsätze<br />

werden eine Woche vorher geplant<br />

und Termine nach Eingang vergeben:<br />

Wer als erstes meldet, kommt zuerst zum<br />

Zug. Danach findet eine Feinabstimmung<br />

anhand der Route statt. Bei der<br />

Zuteilung werden Gesellschafter (rund<br />

zwei Drittel der Fläche) und Lohnkunden<br />

(rund ein Drittel) gleich behandelt.<br />

Fällt ein Termin zum Beispiel wegen<br />

schlechten Wetters aus, wird dieser auf<br />

die nächste Woche verschoben.<br />

Mit drei bis 25 ha Anbaufläche verfügen<br />

die verbliebenen Gesellschafter über<br />

eher kleinere bis mittlere Schlaggrößen.<br />

Unter diesen Bedingungen schafft der<br />

Selbstfahrer knapp einen halben Hektar<br />

pro Stunde. Bei Kunden steht der Preis<br />

bereits vorher fest. Die Gesellschafter<br />

zahlen im Nachhinein. Der Rodepreis<br />

ergibt sich aus Fläche sowie Dauer des<br />

Kartoffelbau I 27<br />

Auch wenn die Mitgliederzahl nachlässt,<br />

Franz Felbermeier überzeugen<br />

die Vorteile der Rodegemeinschaft.<br />

Einsatzes und beinhaltet Abschreibung<br />

und Unterhalt für die Maschine sowie<br />

Fahrer und Reinigung. „Aufgrund<br />

der unterschiedlichen Entfernungen,<br />

Schlaggrößen und Einsatzverhältnisse<br />

schwankt unser Rodepreis. Angefangen<br />

bei 350, kann er bis auf 600 Euro/ha steigen“,<br />

erläutert Roth,<br />

Für die Zukunft sehen Roth und Felbermeir<br />

wenig Veränderungen. „Wir<br />

werden in der Größe weitermachen wie<br />

jetzt. Eventuell kommt noch etwas Fläche<br />

dazu“, so Roth. Felbermeir wünscht<br />

sich aber, dass wieder mehr Landwirte<br />

der Gemeinschaft beitreten: „Die dabei<br />

sind, sind zufrieden und schätzen die<br />

Vorteile. Gerade bei den Maschinenkosten<br />

könnten viele noch etwas rausholen,<br />

würden sie ihre Mechanisierung überdenken.<br />

Aber das ist für manche wohl<br />

noch ein langer Weg.“ tl/ds<br />

Foto: Lauerer

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